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Gotteswiderlegungen
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#163985) Verfasst am: 10.08.2004, 13:09    Titel: Re: Gotteswiderlegungen Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Da aber die Unschärferelation nicht nur ein Naturgesetz ist, sondern sogar struktureller Teil der Natur ist, kann es auch einem "allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde" nicht möglich sein, sich darüber hinwegzusetzen.

Naturgesetze sind Theorien über die Struktur der Natur.
So ist auch die Unschärferelation nichts anderes als eine Theorie über die Struktur der Natur.

Natürlich kann es sein, dass eine solche naturwissenschaftliche Theorie
die Struktur der Natur richtig beschreibt.

Aber so etwas lässt sich nie im strengen Sinne beweisen.
Seit Popper gehört es zu den Erkenntnissen der Wissenschaftstheorie,
dass man naturwissenschaftliche Theorien niemals im strengen Sinne beweisen kann.
Es ist zwar möglich, eine naturwissenschaftliche Theorie zu widerlegen -
wenn es Beobachtungen gibt, die ihr widersprechen -
aber wenn die Theorie bei gründlichen und strengen Überprüfungen niemals widerlegt wurde,
dann kann man zwar sagen, sie habe sich "bewährt",
ein "Beweis" im strengen Sinne ist das jedoch nicht.
Es ist immer möglich, dass man die Ausnahme nur noch nicht gefunden hat.

Weil nun eine naturwissenschaftliche Theorie niemals bewiesen werden kann,
ist es unmöglich,
die Nichtexistenz Gottes dadurch zu beweisen,
dass man zeigt, dass die Existenz Gottes mit einer bestimmten naturwissenschaftlichen Theorie inkompatibel wäre.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Volker
Bekennender Atheist



Anmeldungsdatum: 29.07.2003
Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#165022) Verfasst am: 12.08.2004, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Naturwissenschaftlich kann man Gott wohl kaum widerlegen. Aber man kann ihm philosophisch und mit Logik "ein wenig auf den Zahn fühlen".
_________________
Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#166933) Verfasst am: 18.08.2004, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wenn Gott die Billiardkugel erschaffen hat, dann weiß er auch wie schwer sie ist.


Ja - aber beim Quant kann er das niemals - weil hier die Messung mit Energiemengen vorgenommen werden muß, die sehr nahe beim Energiegehalt des Quants liegen.

Somit wird zuviel Information beim bloßen Meßvorgang zerstört.


BTW, die Impuls-Orts- oder Energie-Zeit-Unschärfe ist kein Problem, das durch den Meßvorgang entsteht. Vielmehr sind die Größen bei quantenmechanischen Objekten objektiv unbestimmt, solange sie nicht durch Dekohärenz (sprich: aufgrund der Verknüpfung mit makroskopischen Systemen, wie z.B. Meßgeräten) festgelegt werden.

Grüße

Martin
_________________
"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#166937) Verfasst am: 18.08.2004, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
BTW, die Impuls-Orts- oder Energie-Zeit-Unschärfe ist kein Problem, das durch den Meßvorgang entsteht. Vielmehr sind die Größen bei quantenmechanischen Objekten objektiv unbestimmt, solange sie nicht durch Dekohärenz (sprich: aufgrund der Verknüpfung mit makroskopischen Systemen, wie z.B. Meßgeräten) festgelegt werden.


Um genau zu sein: Was objektiv der Fall ist, wissen wir nicht. Wir haben nur Modelle, die bestenfalls (wie in der Wissenschaft) intersubjektiv gültig sind, auf keinen Fall aber die Wirklichkeit selbst. Die Größen quantenmechanischer Objekte und deren Eigenschaften sind Begriffe, Beschreibungen, Erklärungen, Modelle (was auch immer) und als solche rein menschliche Konstrukte, die aber nicht mit der Welt "da draußen" ident sind. Ich würde nicht von Objektivität oder Wahrheit reden, sondern eher von Nützlichkeit: wir können damit etwas erklären, voraussagen, technische Probleme lösen usw.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#166942) Verfasst am: 18.08.2004, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nagarjuna,

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
BTW, die Impuls-Orts- oder Energie-Zeit-Unschärfe ist kein Problem, das durch den Meßvorgang entsteht. Vielmehr sind die Größen bei quantenmechanischen Objekten objektiv unbestimmt, solange sie nicht durch Dekohärenz (sprich: aufgrund der Verknüpfung mit makroskopischen Systemen, wie z.B. Meßgeräten) festgelegt werden.


Um genau zu sein: Was objektiv der Fall ist, wissen wir nicht. Wir haben nur Modelle, die bestenfalls (wie in der Wissenschaft) intersubjektiv gültig sind, auf keinen Fall aber die Wirklichkeit selbst. Die Größen quantenmechanischer Objekte und deren Eigenschaften sind Begriffe, Beschreibungen, Erklärungen, Modelle (was auch immer) und als solche rein menschliche Konstrukte, die aber nicht mit der Welt "da draußen" ident sind. Ich würde nicht von Objektivität oder Wahrheit reden, sondern eher von Nützlichkeit: wir können damit etwas erklären, voraussagen, technische Probleme lösen usw.


Huch, schon wieder eine dieser fruchtlosen erkenntnistheoretisch-skeptizistischen Relativierungen, bei der wir uns unlängst schon die Zähne ausgebissen haben ... Smilie

Vielleicht noch 'mal zur Klarstellung: Sobald ich eine faktische Aussage mache, steht sie automatisch unter dem Fallibilitätsvorbehalt. Das heißt ich bin mir durchaus bewußt, daß die Theorie, auf deren Boden ich argumentiere, auch irren könnte. Das ist insofern trivial, als es heutzutage nicht mehr um "Letztbegründungen" gehen kann, so daß ich das nicht noch einmal extra zu betonen brauche.

Solange aber die QM noch nicht ausrangiert und/oder durch eine "umfassendere Theorie" ersetzt worden ist, die alles wieder infragestellt, was seit Heisenberg und Bells berühmter Ungleichung an "Hintergrundwissen" zusammengetragen worden ist, kann und sollte den Wissenschaftlicher nichts daran hindern, seine Theorien für bare Münze zu nehmen (wofür macht er sich sonst die Mühe?)... zwinkern

Grüße

Martin
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"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#166952) Verfasst am: 18.08.2004, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Volker hat folgendes geschrieben:
Naturwissenschaftlich kann man Gott wohl kaum widerlegen. Aber man kann ihm philosophisch und mit Logik "ein wenig auf den Zahn fühlen".

Denkst du an das Theodizee-"Problem"?
Es reicht, um eine bestimmte Vorstellung von Gott als unglaubwürdig zu erweisen,
die Vorstellung von einem allmächtigen und zugleich sehr gütigen Gott.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#166976) Verfasst am: 18.08.2004, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Volker hat folgendes geschrieben:
Naturwissenschaftlich kann man Gott wohl kaum widerlegen. Aber man kann ihm philosophisch und mit Logik "ein wenig auf den Zahn fühlen".

Denkst du an das Theodizee-"Problem"?
Es reicht, um eine bestimmte Vorstellung von Gott als unglaubwürdig zu erweisen,
die Vorstellung von einem allmächtigen und zugleich sehr gütigen Gott.


- Das Wort "Vorstellung" ist bereits Beweis und Widerlegung genug.
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