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Demokratie, Freiheit, Rechtsstaat
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#158281) Verfasst am: 29.07.2004, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
@frajo

Kann es sein, dass du auf "Rechtsstaat" genau den absoluten Maßstab ansaetzt, den du für "Demokratie" ein Posting vorher (durchaus zu Recht) verworfen hast?

nein.
ich sehe allerdings eine der notwendigen voraussetzungen eines rechtsstaates darin, daß keine gesellschaftliche gruppe (sprich: regierung) eine gerichtliche würdigung ihrer taten und maßnahmen verhindern kann.
ansonsten mag es einen strauß von nicht notwendigen kriterien geben.
insofern halte ich auch das konzept "rechtsstaat" für ein der entwicklung unterworfenes.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#158495) Verfasst am: 30.07.2004, 03:31    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Na, die irdischen Systeme sind mir schon bekannt, und da bin ich eigentlich froh, jetzt und hier zu leben, muß ich wirklich schreiben, bei allem, was ich en detail und auch grundsätzlich zu meckern habe....

seitdem ich anderes kennengelernt habe, fühle ich mich jedesmal, wenn ich in D bin, körperlich unwohl.


Gut, das kann ich nachvollziehen, aber Du mißt es sicher am Umgang der Menschen miteinander, an Hektik, an Rücksichtslosigkeit, an Ellenbogenmentalität, am Leistungswahn, an Neid, Haß und Mißgunst, die nur zu schnell zu spüren sind, vielleicht auch an der bedrückenden Enge, der Betriebigkeit.
Das hat aber sich viel mit der Mentalität der Menschen zu tun, damit, daß sich hier viele Kriege ausgetobt haben, Menschen immer wieder damit beschäftig waren, zu zerstören und anschließend wieder aufzubauen.

Meinst Du beispielsweise, daß Du Dich auch im Griechenland der MilitärJunta-Zeit wirklich wohl gefühlt hättest?
Es ist so viel von der Zeit und den Gegebenheiten abhängig. Und das es hier um das System und den Rechtsstaat geht, in diesem thread, meinte ich eben, daß die Vorgaben, die hier seit immerhin sechs Jahrzehnten herrschen verhältnismäßig gute sind.
Das wahrlich nicht immer Gutes draus gemacht wird, und Menschen nicht so gelassen und wohlig bei sich und miteinander leben, wie es möglich und schön wäre, das ist ein ganz anderes Stück Brot.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#158509) Verfasst am: 30.07.2004, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Meinst Du beispielsweise, daß Du Dich auch im Griechenland der MilitärJunta-Zeit wirklich wohl gefühlt hättest?

gut, daß du das erwähnst, weil es vieles zu veranschaulichen geeignet ist.
die leute leiden real, wenn sie an jene zeit denken. jene, die sinngemäß sagen "aber damals wurden immerhin autobahnen gebaut" oder "damals konnten wenigstens frauen nachts alleine auf die straße gehen", gibt es, sie sind jedoch eine verschwindende minderheit und spielen in der politik keine und in den medien so gut wie keine rolle.
in den medien wird - nicht nur einmal im jahr - der sturz der junta gefeiert und die leute feiern real mit. nicht wie das begehen des "tags der deutschen einheit" als willkommenen lenz. mehrere TV-sender legen ein 24-stunden-programm nur zu diesem thema auf. die radiosender spielen - nicht nur am tag des sturzes - die unmengen von musik, die dem kampf gegen die junta gewidmet sind. diese musik ist nationalgut geworden; jeder kennt sie. die künstler der damaligen zeit, die gegen die junta eintraten, werden verehrt wie es in D nicht vorstellbar ist.
es gibt keine relativierenden diskussionen nach teutonenart: "ja, aber der stalin war noch viel schlimmer".
der größte fehler, den die junta gemacht hat, war übrigens ihr strikter gebrauch der katharevusa - der gebildetensprache, die von 80% der bevölkerung nicht verstanden wird.
es gab ernsthaften widerstand gegen die junta in GR. nicht nur ein paar heldenhafte solo-attentäter. die am aktiven widerstand beteiligten werden verehrt und geliebt, nicht relativiert und diffamiert, wie es den wehrmachtsdeserteuren bis heute widerfährt.
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#159123) Verfasst am: 31.07.2004, 04:08    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
Meinst Du beispielsweise, daß Du Dich auch im Griechenland der MilitärJunta-Zeit wirklich wohl gefühlt hättest?

gut, daß du das erwähnst, weil es vieles zu veranschaulichen geeignet ist.
die leute leiden real, wenn sie an jene zeit denken. jene, die sinngemäß sagen "aber damals wurden immerhin autobahnen gebaut" oder "damals konnten wenigstens frauen nachts alleine auf die straße gehen", gibt es, sie sind jedoch eine verschwindende minderheit und spielen in der politik keine und in den medien so gut wie keine rolle.
in den medien wird - nicht nur einmal im jahr - der sturz der junta gefeiert und die leute feiern real mit. nicht wie das begehen des "tags der deutschen einheit" als willkommenen lenz. mehrere TV-sender legen ein 24-stunden-programm nur zu diesem thema auf. die radiosender spielen - nicht nur am tag des sturzes - die unmengen von musik, die dem kampf gegen die junta gewidmet sind. diese musik ist nationalgut geworden; jeder kennt sie. die künstler der damaligen zeit, die gegen die junta eintraten, werden verehrt wie es in D nicht vorstellbar ist.
es gibt keine relativierenden diskussionen nach teutonenart: "ja, aber der stalin war noch viel schlimmer".
der größte fehler, den die junta gemacht hat, war übrigens ihr strikter gebrauch der katharevusa - der gebildetensprache, die von 80% der bevölkerung nicht verstanden wird.
es gab ernsthaften widerstand gegen die junta in GR. nicht nur ein paar heldenhafte solo-attentäter. die am aktiven widerstand beteiligten werden verehrt und geliebt, nicht relativiert und diffamiert, wie es den wehrmachtsdeserteuren bis heute widerfährt.


Schreib mal, ich stell da gerade bei mir eine schmerzende Lücke fest:
Also die Junta hab ich voll mitbekommen, die fiel ja auch in eine Zeit, da so viel Hoffnung in der Welt war (CSSR!!!!!), und alle diese Hoffnungen wurden brutal zertrampelt. Und auch in Griechenland war aus dem Volk etwas gewachsen, derWille, zu einem eigenen, linken Weg.
Gab damals sooo traurigschöne Filme in den Programmkinos.
Aber, sach mal, ich weiß echt nicht mehr, wie die Junta zu Ende ging.
Ich habs damals einfach nicht mehr ertragen, wies mit Dubcek zuginng, wie in Vietnam, wie auch hierzulande, dann in Chile, in Mittelamerika, ich hab da irgendwann einfach dichtgemacht, weils nur noch erbärmlich war.
Also, wie ging die Junta in GR zuende, personell und politisch?

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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