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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#326560) Verfasst am: 13.08.2005, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Für dich mögen Tierprodukte keine Notwendigkeit sein.


Nur in dem Ausmaß, wie es für uns alle zutreffend ist. Bei einem marokkanischen Wüstennomaden mag das anders aussehen, aber die haben ja auch keine hochentwicklete Landwirtschaft.


Zitat:
Btw, tust du nur Dinge, die notwendig sind?


Nein, aber wenn diese Dinge blutig und mit vermeidbarem Leiden verbunden sind, und obendrein eine ganze Menge ökologischer und ökonomischer Argumente dagegen sprechen, würde ich es als barbarisch anseehen sie wider besseres Wissen trotzdem zu tun. Ohne Notwendigkeit dies in Kauf zu nehmen erscheint mir nicht weniger verwerflich als sinnlos einen Hamster zu quälen, oder bewusst Schadstoffe in einen Fluß zu kippen.


Zitat:
Ich finde, auch Pflanzennutzung stellt keine Notwendigkeit dar, da es Menschen gibt, die sich rein fleischlich ernähren und sämtliche Gebrauchsgegenstände und Kleidung aus Tierprodukten herstellen (z.B. Eskimos bzw Innuit)


Nur daß die noch weitgehend traditionell lebenden Inuit wegen den Folgeerkrankungen dieser Ernährungsform lediglich eine Lebenserwartung zwischen 30 und 40 Jahren haben. Seit sie ihre traditionelle Ernährung durch Obst und Gemüse erweitern können ist die Lebenserwartung gestiegen, (1865 lag sie noch zwischen 28 Jahren (Männer) und 23 jahren (Frauen), also auch niedriger als bei uns zur selben Zeit.
Die Pflanzennutzung ist tatsächlich eine Notwendigkeit, mit der man auch noch gesund bis ins hohe Alter leben kann.


Zitat:
Auch die Nutzung von Kunststoffen stellt keine Notwendigkeit dar, da man auf Naturstoffe zurückgreifen kann.


Weshalb ich den Gebrauch von Kunststoffen überall dort wo es mir möglich ist vermeide oder veringere (statt hunderter Tiefkühlbeutel lieber einmal Tupperware, keine Plastikeinkaufstüten, keine mehrfach verpackten Lebensmittel kaufen, etc.)


Zitat:
Die Nutzung von Naturstoffen ist sowie nicht notwendig, da es auch Kunststoffe gibt. Natürliche Nahrungsmittel sind auch nicht notwendig, da es auch künstliche hergestellte gibt.


Man merkt´s schon. Das Niveau sinkt. Aber zeig´ mir mal ein künstlich hergestelltes Nahrungsmittel, daß für seine Herstellung keine natürlichen Rohstoffe verwendet.



gwarpy
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Gaius Julius Caesar
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#326573) Verfasst am: 13.08.2005, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Für dich mögen Tierprodukte keine Notwendigkeit sein.


Nur in dem Ausmaß, wie es für uns alle zutreffend ist. Bei einem marokkanischen Wüstennomaden mag das anders aussehen, aber die haben ja auch keine hochentwicklete Landwirtschaft.



Die könnten sich ja eine Landwirtschaft entwickeln. Aber das Fleisch schmeckt ihnen halt, außerdem hat es Tradition.




Zitat:
Nur daß die noch weitgehend traditionell lebenden Inuit wegen den Folgeerkrankungen dieser Ernährungsform lediglich eine Lebenserwartung zwischen 30 und 40 Jahren haben. Seit sie ihre traditionelle Ernährung durch Obst und Gemüse erweitern können ist die Lebenserwartung gestiegen, (1865 lag sie noch zwischen 28 Jahren (Männer) und 23 jahren (Frauen), also auch niedriger als bei uns zur selben Zeit.


Lag das nur an der Ernährung oder auch daran, daß es in der Gegend damals ziemlich kalt, naß und gefährlich war?

Zitat:

Die Pflanzennutzung ist tatsächlich eine Notwendigkeit, mit der man auch noch gesund bis ins hohe Alter leben kann.

Wenn man das möchte.
Wenn man aber lieber traditionell auf Robbenjagd geht?

Zitat:
zeig´ mir mal ein künstlich hergestelltes Nahrungsmittel, daß für seine Herstellung keine natürlichen Rohstoffe verwendet.
Na ja, viele industriell erzeugten Tiere und Pflanzen sind kaum noch "natürlich" Schulterzucken
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#326594) Verfasst am: 13.08.2005, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Die könnten sich ja eine Landwirtschaft entwickeln. Aber das Fleisch schmeckt ihnen halt, außerdem hat es Tradition.


Vor allem die Tradition ist ein Problem. Viehbesitz wird mit Reichtum gleichgesetzt, selbst wenn man ernährungstechnisch aus dem letzten Loch pfeift. Von den Nomaden wird auch immer wieder von den von ihnen verachteten Seßhaften das eingekauft, daß sie trotz ihres "Reichtums" dringend benötigen, und ohne daß sie auch ihre Viehherden nicht am Leben erhalten können.
Viehbesitz mag ja früher, als die Wüste noch etwas grüner gewesen ist, noch sinnvoller gewesen sein. Heute ist diese Tradition - ebenso wie das Nomadendasein - überholt, und trägt höchstens zur Verschärfung der Probleme bei.


Zitat:
Lag das nur an der Ernährung oder auch daran, daß es in der Gegend damals ziemlich kalt, naß und gefährlich war?


Klima und Gefahr spielen natürliche auch eine Rolle. Typische Erkrankungen der Inuit sind allerdings Bluthochdruck, Herz- und Hirninfarkte, Atheromatose, Arteriosklerose (häufigste Folge von Atheromatose), Osteoporose (durch die Zufuhr großer Eiweißmengen) etc., die allesamt auf die Ernährung zurückgeführt werden können.


Zitat:

Wenn man das möchte.
Wenn man aber lieber traditionell auf Robbenjagd geht?


Dann sind wir wieder meilenweit von einer Notwendigkeit entfernt. (Jagd-)Sport (und nichts anderes wäre das) auf Kosten von Leben halte ich für verwerflich und überholt. Diejenigen, die zur persönlichen Erbauung immer noch töten müssen, mögen das anders sehen.


gwarpy
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#326636) Verfasst am: 13.08.2005, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich las das so, dass jeder mensch sich selbst hält/domestiziert.
Geht das denn, wenn man bedenkt, dass wir uns trotz unserer scheinbaren unnatürlichkeit eigentlich natürlich verhalten? Am Kopf kratzen

Tun wir das? zwinkern
(das ist glaube ich das erste mal, dass ich Nietzsche positiv sehe).
Ich denke schon. Warum sollte die Entwicklung und unser Verhalten irgendwann nicht mehr natürlich sein, sie ist schließlich das Ergebnis einer natürlichen Entwicklung.
Was sagte Nietzsche denn dazu?

Nietzsche, Vrwoley (kannst dir einen aussuchen): Der Mensch zwängt sich in seiner Entwicklung (Nietzsche) und in seinem Verhalten (Crowley) unverhältnismäßig ein, sei es durch allgemeine gesellschaftliche Zwänge (Crowley) oder durch eine kontrollierende Schicht (beide).
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#326656) Verfasst am: 13.08.2005, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das ständige Missionsbedürfnis geht mir auch auf den Zeiger.


Ich frage mich, ob du das auch bei den Leuten hier im Forum so siehst, die ihre Weltanschaung bei mykath.de oder jesus.de zum Besten geben?

Das kommt darauf an, wie sie es tun. Wenn sie überzeigt sind, daß sie a priori recht haben und sich in der überlegenen Position befinden: ja. Das Auftreten von einigen Vertretern der Vegano-Fraktion ist vergeleichbar mit einem Atheisten, der in einen Christen grundsätzlich einen gestörten Kinderschänder sieht, den es zu therapieren gilt. Das halte ich in der Tat für kritikwürdig.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#326658) Verfasst am: 13.08.2005, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
hat eigentlich schon jemand ein Argument "für" Tierhaltung und -nutzung gebracht? Wenn möglich eines, daß sich mit möglicherweise vorhandenen Notwendigkeiten, und nicht bloß kulinarischen Vorlieben oder Ergötzung befasst? Bisher habe ich nur Verteidigungen gelesen. Schulterzucken

Eine Landwirtschaft, die Nutztierhaltung betreibt, kann mehr Menschen ernähren als eine, die sie nicht betreibt. Die Tierhaltung sorgt für effizientere Stoffkreisläufe und kann auch Nahrung produzieren, wo ein Anbau von Pflanzen allein aufgrund des Klimas oder der Geologie nicht sinnvoll ist. Beispielsweise läßt sich in Gebirgsregionen durch Nutztiere mittels Beweidung Pflanzen etwas abgewinnen, die auf direktem Wege für den Menschen nicht verwertbar wären.
Darüber hinaus wird durch eine Verbreiterung des Nahrungsangebots die Ernährungssicherheit der Menschen erhöht.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#327775) Verfasst am: 15.08.2005, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

So, da bin ich wieder.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Landwirtschaft, die Nutztierhaltung betreibt, kann mehr Menschen ernähren als eine, die sie nicht betreibt.


Dies solltest Du unbedingt den Menschen mitteilen, die trotz Viehwirtschaft hungern.


Zitat:
Die Tierhaltung sorgt für effizientere Stoffkreisläufe und kann auch Nahrung produzieren, wo ein Anbau von Pflanzen allein aufgrund des Klimas oder der Geologie nicht sinnvoll ist.


In solchen Regionen müssen trotz Viehzucht pflanzliche Nahrungsmittel eingekauft werden.


Zitat:
Beispielsweise läßt sich in Gebirgsregionen durch Nutztiere mittels Beweidung Pflanzen etwas abgewinnen, die auf direktem Wege für den Menschen nicht verwertbar wären.


Naja, dann müssen eben andere Pflanzen bzw. andere Anbaumethoden her zwinkern
Ich denke, Du meinst das Problem mit den Böden. Stimmt, viele Böden eignen sich nach herkömmlichen Vorstellungen nicht für den Anbau anspruchsvoller Nutzpflanzen. Trotzdem sollte man nicht vergessen, daß auch die Menschen im Gebirge vor der ständigen Verfügbarkeit pflanzlicher Nahrung aus weiter entfernten Gebieten magelernährt, und auch ständig von Hungersnöten bedroht war. Wenn Du Dir alte Schilderungen aus dem früheren Alltag durchliest, siehst Du, daß die so ungefähr alles essen mussten, um durchzukommen. Angefangen bei von Speckkäfern befallenem und angeschimmeltem (!) Fleisch, bis hin zu ranzigem Fett.


Zitat:
Darüber hinaus wird durch eine Verbreiterung des Nahrungsangebots die Ernährungssicherheit der Menschen erhöht.


Das erscheint lediglich so.

Ohne Zufütterung mit Getreide sowie mit Ernte- und Produktionsabfällen aus der pflanzlichen Landwirtschaft wirft die Viehwirtschaft nicht genug ab, um unseren bzw. einen vergleichbaren Versorgungsstandart zu gewährleisten. In Regionen, wo dies nicht möglich ist, ist auch die Versorgung mit tierischen Produkten sehr viel geringer und ständig von Ausfällen bedroht. Das liegt nicht zuletzt daran, daß das Vieh der Industrienationen Getreide und Hülsenfrüchte der Entwicklungsländer vertilgt, und gleichzeitig zur Überbeanspruchung von Ackerböden beiträgt.
Die Nutzung karger Böden, die wir nicht zum Ackerbau verwenden, für die Viehzucht ist gerade dort, wo nicht mit angebauter Nahrung zugefüttert wird, derart unergibig, daß die Viehzucht ein nomadisches oder halbnomadisches Dasein nötig macht. Unter letzteres fällt auch die Almwirtschaft.
Hinzu kommt, daß die Viehzucht in größerem Ausmaß als die Landwirtschaft die Erosion und Versteppung fördert, und mit den Unmengen an Fäkalien Böden und Gewässer (Oberflächengewässer ebenso wie Grundwasser) belastet. Ein kleines Beispiel: Der katstrophale Zustand der Ostsee, die kurz vor dem Umkippen steht, wird neben der Industrie hauptsächlich den Fäkalien der Viehwirtchaft zugeschrieben. Damit fällt auch das Argument der Fäkaliennutzung als Dünger für den Ackerbau buchstäblich ins Wasser, was aber nicht bedeutet, daß wir Kunstdünger verwenden müssten. Ein Biobauer aus meiner Gegend düngt seine Ackerflächen alle zwei Jahre mit Kompost, und pflügt einen Teil der Ernteabfälle jedes Jahr unter, anstatt sie als Viehfutter zu verwerten, wo durch die Verstoffwechslung der Wirkungsgrad verrringert würde.
Um beim Thema Wasser zu bleiben: Für ein Kilogramm tierischer Produkte müssen zehntausende Liter Wasser eingesetzt werden (bis zu 30.000 l), während der Ackerbau (inklusive Verarbeitung!) im Schnitt rund 300 Liter verbraucht (bis höchstens 500l). Hinzu kommt der Ausstoß von Methan und anderen Treibhausgasen, der zwar auch beim Ackerbau vorkommt, jedoch in weit geringerem Ausmaß
Ja, und damit sind wir beim wichtigsten Argument gegen Nutztierhaltung, nämlich der Energiebilanz. Die Viehzucht ist kein Energieproduzent (wie es die Nahrungsmittelproduktion sein sollte), sondern ein Energieverbraucher, der mehr Energie verbraucht, als er dem Menschen gibt. Die Verwertung von Rohstoffen, die aus der Viehzucht kommen, wie z.B. Wolle oder Leder trägt noch zu dieser Negativbilanz bei. So wird für eine Lederjacke mehr Energie aufgewendet als für die Herstellung einer Sympatexjacke, bei gleichzeitiger Mehrbelastung der Gewässer. Auch das Argument mit dem "Naturprodukt" fällt weg, wenn man sich den intensiven Chemikalieneinsatz in der Produktion vor Augen führt. Das selbe bei der Wolle, die mehrere Reinigungsschritte vor und während der Verarbeitung benötigt, und ebenfalls einen erheblichen Energie- und Ressourcenaufwand nach sich zieht.

Ich will nicht behaupten, die pflanzliche Landwirtschaft währe ohne Makel. Je intensiver sie betrieben wird, desto mehr ändert sich auch dort die Energiebilanz hin zum Negativen, was dort aber vor allem an dem Einsatz von Pestiziden und Herbiziden liegt, deren Einsatz vermeidbar bzw. reduzierbar wäre, wenn wir etwas überlegter handeln würden, ohne dabei die Versorgung zu gefährden. Was wir hier benötigen ist der Ausbau alternativer Methoden, wie z.B. der des von mir bereits in einer anderen Diskussion erwähnten Sepp Holzer, und vielen anderen erfolgversprechenden Initiativen. Welcher herkömmliche Bauer weiß schon, daß er auf seinem Maisfeld mehr Ertrag haben kann, wenn er weniger Pflanzen darauf hat?

Tja, und das alles ist nur die Spitze des Eisberges.

Lassen wir zum Abschluß noch den ehemaligen Nestlé-Chef und heutigen Ehrenvorsitzenden des Aufsuchtsrates Helmut Maucher zu Wort kommen, der wohl kaum im Verdacht steht ein veganer "Fanatiker" zu sein:
Alles was direkt vom Feld kommt, hat Zukunft. Wir können die Menschheit nicht mit lauter Produkten ernähren, die über das Tier gehen. Das ist eine wahnsinnige Verschwendung von Energie und Rohstoffen und belastet die Umwelt. [...] Der Trend ins vegetarische ist unaufhaltsam. Vielleicht isst in hundert Jahren kein Mensch mehr Fleisch.


gwarpy
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Shadaik
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Beitrag(#327776) Verfasst am: 15.08.2005, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
So, da bin ich wieder.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Landwirtschaft, die Nutztierhaltung betreibt, kann mehr Menschen ernähren als eine, die sie nicht betreibt.


Dies solltest Du unbedingt den Menschen mitteilen, die trotz Viehwirtschaft hungern.

Warum auch nicht, heißt das für sie doch nur, dass es ihnen ohne Viehwirtschaft NOCH schlechter ginge.
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gwarpy
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Beitrag(#327809) Verfasst am: 15.08.2005, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
So, da bin ich wieder.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Landwirtschaft, die Nutztierhaltung betreibt, kann mehr Menschen ernähren als eine, die sie nicht betreibt.


Dies solltest Du unbedingt den Menschen mitteilen, die trotz Viehwirtschaft hungern.

Warum auch nicht, heißt das für sie doch nur, dass es ihnen ohne Viehwirtschaft NOCH schlechter ginge.


Du meinst, wenn sie die oben angeführte Ressourcenverschwendung nicht betreiben würden, wäre das schlechter für sie? Lieber über´s Tier mit Verlust "veredeln", als direkt nutzen wird die Sache sicher verschlimmern Mit den Augen rollen


gwarpy
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Shadaik
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Beitrag(#328191) Verfasst am: 16.08.2005, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
So, da bin ich wieder.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Eine Landwirtschaft, die Nutztierhaltung betreibt, kann mehr Menschen ernähren als eine, die sie nicht betreibt.


Dies solltest Du unbedingt den Menschen mitteilen, die trotz Viehwirtschaft hungern.

Warum auch nicht, heißt das für sie doch nur, dass es ihnen ohne Viehwirtschaft NOCH schlechter ginge.


Du meinst, wenn sie die oben angeführte Ressourcenverschwendung nicht betreiben würden, wäre das schlechter für sie? Lieber über´s Tier mit Verlust "veredeln", als direkt nutzen wird die Sache sicher verschlimmern Mit den Augen rollen

Du würdest also vorschlagen, dass vom Vieh verzehrte und für den Menschen unverdauliche Hartgras zu verspeisen?
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gwarpy
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Beitrag(#328369) Verfasst am: 16.08.2005, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Du würdest also vorschlagen, dass vom Vieh verzehrte und für den Menschen unverdauliche Hartgras zu verspeisen?


Natürlich nicht. Sie sollten eventuell zugefüttertes Getreide (vor allem bei Geflügel) selbst konsumieren, die Unmengen benötigten Wassers für den Ackerbau verwenden, etc., und vor allem überkommene Traditionen ablegen, um eine bessere Versorgungslage zu erreichen.
Überall wird das sicher nicht möglich sein, aber wozu sollte man weiterhin in einem Gebiet siedeln, in dem man sich weder auf die eine, noch auf die andere Weise ausreichend versorgen kann?


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Beitrag(#328377) Verfasst am: 16.08.2005, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Ja, und damit sind wir beim wichtigsten Argument gegen Nutztierhaltung, nämlich der Energiebilanz. Die Viehzucht ist kein Energieproduzent (wie es die Nahrungsmittelproduktion sein sollte), sondern ein Energieverbraucher, der mehr Energie verbraucht, als er dem Menschen gibt.

Das trifft nur insoweit zu, als dieselbe Energie auch für die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel verwendet werden kann. Selbstverständlich sollen tierische Nahrungsmittel pflanzliche nicht ersetzen, sonder lediglich ergänzen.
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Beitrag(#328384) Verfasst am: 16.08.2005, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Lassen wir zum Abschluß noch den ehemaligen Nestlé-Chef und heutigen Ehrenvorsitzenden des Aufsuchtsrates Helmut Maucher zu Wort kommen, der wohl kaum im Verdacht steht ein veganer "Fanatiker" zu sein:
Alles was direkt vom Feld kommt, hat Zukunft. Wir können die Menschheit nicht mit lauter Produkten ernähren, die über das Tier gehen. Das ist eine wahnsinnige Verschwendung von Energie und Rohstoffen und belastet die Umwelt. [...] Der Trend ins vegetarische ist unaufhaltsam. Vielleicht isst in hundert Jahren kein Mensch mehr Fleisch.

Na, ausgerechnet den Ex-Boß eines Konzerns zu zitieren, der die Leute am liebsten ganz aus der Chemiefabrik beköstigen möchte ...
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gwarpy
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Beitrag(#328394) Verfasst am: 16.08.2005, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na, ausgerechnet den Ex-Boß eines Konzerns zu zitieren, der die Leute am liebsten ganz aus der Chemiefabrik beköstigen möchte ...


Wenn ich einen Veganer zitiert hätte, wär´s als Fanatismus abgetan worden. Hätte ich ein Zitat eines Ökologen gebracht, wäre es Ökospinnerei gewesen.
Wie man´s macht ist es falsch, solange sich die Aussage gegen die Vorlieben der Gesprächspartner richtet.


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Shadaik
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Beitrag(#328426) Verfasst am: 16.08.2005, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Du würdest also vorschlagen, dass vom Vieh verzehrte und für den Menschen unverdauliche Hartgras zu verspeisen?


Natürlich nicht. Sie sollten eventuell zugefüttertes Getreide (vor allem bei Geflügel) selbst konsumieren, die Unmengen benötigten Wassers für den Ackerbau verwenden, etc., und vor allem überkommene Traditionen ablegen, um eine bessere Versorgungslage zu erreichen.
Überall wird das sicher nicht möglich sein, aber wozu sollte man weiterhin in einem Gebiet siedeln, in dem man sich weder auf die eine, noch auf die andere Weise ausreichend versorgen kann?


gwarpy

Wohnortwahl hat in den wneigsten Fällen rational nachvpollziehbare Gründe, in diesem Fall ist es aber einfach: Sie können da nicht weg.

Futterpflanzen kriegt das Vieh mW selbst in Europa nur in einer Minderheit. In der nordafrikanischen Steppe lässt sich einfach kein Weizen anbauen - wohl aber Hartgras für die Rinder.
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gwarpy
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Beitrag(#328615) Verfasst am: 16.08.2005, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Futterpflanzen kriegt das Vieh mW selbst in Europa nur in einer Minderheit.


Auf die schnelle hab´ich nur Zahlen von Bayern parat:
http://www.lfl.bayern.de/ite/futterwirtschaft/09621/linkurl_0_2.pdf

Ich zitiere von Seite 2:
Zitat:
Wie bereits angeführt, wird eine große Menge an Getreide verfüttert. Insgesamt dürften dies
einschließlich des Getreides im Mischfutter etwa 4,0 Mio. t je Jahr sein.


Und auf Seite 3 heißt es:
Zitat:
Direkt für die menschliche Nahrung werden etwa 1,1 Mio. t Getreide verwendet.



Ich neige dazu, sowas als Wahnsinn zu bezeichnen, vor allem wenn man sich vor Augen führt, daß Deutschland mehr Getreide importiert als exportiert, und die relativ leeren Kornkammern der EU für einen Preisanstieg bei Getreideprodukten sorgten.
Mal aufrechnen: Man zahlt als Allesesser für die tierischen Produkte, zahlt obendrein einen höheren Preis für seine aus oder mit Getreide hergestellte Nahrung, und subventioniert das auch noch über seine Steuern. Da wird die Produktion tierischer Produkte zu einem echten Luxus.


Zitat:
In der nordafrikanischen Steppe lässt sich einfach kein Weizen anbauen - wohl aber Hartgras für die Rinder.


Interessante Feststellung, wo doch auch die Maghreb-Länder (Marokko, Sudan, Ägypten, Lybien,...) eine pflanzliche Landwirtschaft betreiben (Oliven & Olivenöl, Zitrusfrüchte, Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Gemüse, Hülsenfrüchte, Datteln, Sonnenblumen, Blumen, Kartoffeln, Wein, etc.). Marokko, dessen Staatsfläche zu 22% aus bewässerten Feldern besteht, hat die höchste Getreideernte Nordafrikas.
Versorgungsprobleme haben mehrere Ursachen. Ein Großteil der Erzeugnisse wird von den wenigen Großgrundbesitzern, denen der Großteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen gehört, nach Europa und Arabien exportiert, während für die Versorgung der Einheimischen große staatliche Importe nötig sind, die wieder - und nun kommt wieder der Unsinn der Viehzucht zum Vorschein - zu einem großen Anteil in die Viehfütterung fließen.
Ein anders Problem sind fehlgeschlagene Versuche neue Produkte anzubauen (z.B. Reis) die durch die Staaten und Hilfsorganisationen gefördert wurden, aber buchstäblich im Sande verliefen. Aber auch Experimente mit Bauerngenossenschaften haben sich als Fehlschläge erwiesen.
Vergessen wir nicht die Wüste, in der nicht nur mit erheblichem Aufwand Getreide wächst, sondern auch Viehzucht nur unter schwersten und ressourcenbelastenden Bedingungen möglich ist.
Unklare Besitzverhältnisse (Land gehört dem, der es bebaut, Stammesgebiete, etc.) erschweren zusätzlich die Versorgung.

Interessant ist in dem Zusammanhang, daß sich diese Länder bis zum Ende der europäischen Kolonien bestens selbst versorgen konnten, und enorme Überschüsse produzierten, die in alle Welt exportiert wurden, und sich das mit dem Zerfall der Kolonien und der Auflösung und Aufsplittung der großen, von Europäern kontrollierten landwirtschaftlichen Betriebe ins Gegenteil verkehrte.

Für mich sieht das so aus, als wäre es durchaus möglich ausreichend pflanzliche Nahrung zu produzieren, doch wenn man Milliarden Liter Wasser lieber an die Viehzucht verschwendet, und kostbares Getreide verfüttert, wird das nichts werden.


gwarpy
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