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Doitschä Schbrahe
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#353149) Verfasst am: 03.10.2005, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
"Eines Tages" bezeichnet irgendeinen nicht besonders bestimmten Tag. Ich kann also gar nicht sagen, der wievielte Monat bzw. die wievielte Woche es war.
Und aus genau diesem Grund sind andere Redewendungen außer "eines Tages" (wie 'eines Monats' etc.) ungebräuchlich: Es würde genau das gleiche bedeuten wie "eines Tages"; nämlich "zu irgendeinem Zeitpunkt"
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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lupus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#353176) Verfasst am: 03.10.2005, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
lupus hat folgendes geschrieben:
"Eines Tages" bezeichnet irgendeinen nicht besonders bestimmten Tag. Ich kann also gar nicht sagen, der wievielte Monat bzw. die wievielte Woche es war.
Und aus genau diesem Grund sind andere Redewendungen außer "eines Tages" (wie 'eines Monats' etc.) ungebräuchlich: Es würde genau das gleiche bedeuten wie "eines Tages"; nämlich "zu irgendeinem Zeitpunkt"

Jein. "Eines Morgens", "eines Abends" und "eines Nachts" sind gar nicht so ungebräuchlich, weil sie dasselbe ausdrücken wie "eines Tages", darüber hinaus aber auch noch die Tageszeit angeben.
Aber natürlich habe ich ganz schön tricksen müssen, um einen einigermaßen sinnvollen Satz mit "eines Monats" hinzukriegen. Das ging nur mit einer monatlich vorkommenden Handlung, die so oft wiederholt wird, dass es keine Rolle mehr spielt, in welchem Monat wir uns genau befinden.
"Eines Monats" drückt hier also dasselbe aus wie "eines Tages", gibt aber darüber hinaus noch an, dass die Handlung sich bei einem der monatlichen Brunnenbesuche abspielt.

@FLoH
Deine Bemerkung zu dem dazwischengeschalteten Adjektiv bringt mich noch auf einen anderen Gedanken:
Man kann "eines schönen Abends" oder "eines schönen Morgens" sagen, aber nicht "eines schönen Nachts" - nur "eines Nachts" scheint also wirklich ein idiomatisches Kompositum zu sein.
_________________
They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.

Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#353272) Verfasst am: 04.10.2005, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
die Nacht - Nominativ
die Nacht - Akkusativ
der Nacht - Dativ
der Nacht - Genitiv
des nachts - Temporal

Ganz interessant. Auf den ersten Blick ein ganz harmloser Genitiv, halt mit einer Unregelmäßigkeit beim Wort "Nacht", das hier in Analogie zu "Tag", "Abend", "Morgen" eine männliche Endung bekommt.

Aber jetzt versuch ich's mal mit einem anderen Adverbialgenitiv:
Das ist die Geschichte von dem Mädchen, dem ein Prinz versprochen hatte, dass er eines Tages wiederkommt, wenn sie jeden Monat eine Blume in einen bestimmten Brunnen wirft. Monat für Monat kommt sie zu dem Brunnen; sie verzweifelt schon, aber eines Monats erscheint der Prinz dann wirklich.

Schön und gut.

Der nächste Prinz ist aber anspruchsvoller, der verlangt jede Woche eine Blume:
Woche für Woche kommt sie also zu dem Brunnen; sie verzweifelt schon, aber ein.. Woch.. erscheint der Prinz dann wirklich.

Ich kann's drehen und wenden; weder mit einer männlichen noch mit einer weiblichen Endung scheint der Satz zu funktionieren.

Interessant. Könnte phonetisch motivier sein (weil Woche mit einem Frikativ endet).


Zitat:
Wo hast du eigentlich die Reihenfolge Nominativ-Akkusativ-Dativ-Genitiv her? Das sieht für mich verdächtig nach englischsprachiger Literatur aus. In der Schule hab ich noch gelernt, dass es im Deutschen für die Kasus jeweils drei Bezeichnungen gibt:
Nominativ - Werfall - 1. Fall
Genitiv - Wesfall - 2. Fall
Dativ - Wemfall - 3. Fall
Akkusativ - Wenfall - 4. Fall

Spontan, ich glaube aber damit im Einklang mit dem unausgesprochenen Standard der Linguistik zu sein.
Nominativ ist ja der Normalfall, der zweithäufigste Fall ist der Akkusativ (der von den meisten transitiven Verben verlangt wird), dann der Dativ (bei ditransitiven Verben) und der Genitiv ist von diesem System weitgehend unabhängig.

Welches der1., 2., 3., 4. Fall war hab ich mir sowieso nie merken können. War ja auch ziemlich überflüssig. Man muss die Fälle verwenden können, nicht in der richtigen Reihenfolge aufzählen.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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FLoH
Mitglied bis 15.11.06



Anmeldungsdatum: 15.12.2004
Beiträge: 106

Beitrag(#353712) Verfasst am: 04.10.2005, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dass das alles Analogien zu "eines Tages" sind, mag sogar richtig sein, aber beruht nicht jedes Kasussystem letztlich auf Analogien?

Durchaus. Ich würde mich sogar zu der Behauptung hinreißen lassen, die ganze Morphologie sei aus Analogiebildungen entstanden.

lupus hat folgendes geschrieben:
Deine Bemerkung zu dem dazwischengeschalteten Adjektiv bringt mich noch auf einen anderen Gedanken:
Man kann "eines schönen Abends" oder "eines schönen Morgens" sagen, aber nicht "eines schönen Nachts" - nur "eines Nachts" scheint also wirklich ein idiomatisches Kompositum zu sein.

Ja, der Erweiterungstest hilft in vielen Fällen zu beurteilen, ob man es mit einem Idiom zu tun hat oder nicht. Und wer weiß, vielleicht hat die Nacht irgendwann völlig zum männlichen Geschlecht gewechselt: der Nacht, den Nacht, dem Nacht(e).

FLoH.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#353864) Verfasst am: 05.10.2005, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Noch eins: Es gibt einen Bedeutungsuntercshied zwischen "der Nacht" und "des nachts" - "des nachts" ist in der Bedeutung nicht identisch mit "der Nacht", sondern mit "in der Nacht".
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