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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#426994) Verfasst am: 08.03.2006, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Eileiterplastiken, verengten Muttermund weiten und dergleichen, hm? Am Kopf kratzen


oder halt auch FIV, oops, meinte IVF, wenn die Spermienquantität oder -qualität beim potentiellen Papa nicht so optimal ist, daß auf "natürlichem" Weg gute Chancen bestünden.
da werden dann halt die fittesten aussortiert und dem Ei vorgestellt, um die "Trefferquote" zu verbessern

es liegt afaik genauso oft am Mann, wenn's mit dem Kinderwunsch hapert* zwinkern


*in Bezug auf eine pathologische Ursache der Sterilität, daß also die Unfruchtbarkeit durch irgendeine Krankheit/Fehlfunktion verursacht ist

die psychologische Blockade sollte aber nicht unterbewertet werden, kenne mehrere Fälle:
- bei der einen klappte es ausgerechnet dann (auf "natürliche" Weise), als sich die potentiellen Eltern praktisch damit abgefunden hatten, daß es wohl in absehbarer Zeit mit dem Nachwuchs nix werde, die Fixierung auf denselben über Bord warf und sich einfach ihrer Zweisamkeit erfreute..... Cool
- bei der anderen kam nach einer Fehlgeburt im 2. Monat nix mehr zustande, obwohl laut der Ärzte keinerlei organische Probleme vorliegen (die Fehlgeburt war afaik vor etwa 15 jahren, die beiden verhüten nicht), es wurden afaik jedoch keinerlei Versuche unternommen, dies per procréation médicalement assistée zu beheben.
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Doc Extropy
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#426995) Verfasst am: 08.03.2006, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hoffe, die Spermien haben wenigstens Lustgefühle. Alles Andere wäre ZU katholisch.

zynisches Grinsen
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Lissie
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#427100) Verfasst am: 08.03.2006, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Und weil ja heute Internationaler Frauentag und nicht Internationaler Muttertiertag ist (noc Lachen) bringt auch die taz Passendes. Zum Beispiel etwas über den Mythos, dass Kinderlose, die ihrer "naturgemäßen" Bestimmung einfach nicht nachkommen wollen, nur eingebildet glücklich sind:



Ja, das ist ein verheerender Mythos gewesen, der sich bis heute in manchen Köpfern gehalten hat. Ich finde die Befreiung von diesem Mythos, ebenso wie dem der Hausfrauen-Bestimmung, eine wichtige und erlösende Errungenschaft für die Frauen, die durchaus noch nicht ganz vollendet ist.

Aber der Umkehrschluß kann nicht weniger unterdrückend sein in seinen Auswirkungen: Frauen brauchen grundsätzlich keine Kinder zum Glücklichsein, Frauen müssen grundsätzlich berufstätig sein und können als Hausfrauen gar keine Erfüllung finden - das ist derselbe Schuß, nur in die andere Richtung. In beiden Fällen weiß man, was andere wollen, weiß man, was sie zu wollen haben, und welches Wollen gesünder ist und normaler ist. In beiden Fällen wird die Skala, auf der man sich gefühlsmäßig und mit seinen Wünschen bewegen soll, vorgegeben und genormt.

Ich werde immer hinter dem Prinzip stehen, daß möglichst alle Menschen ihre eigenen Vorstellungen von einem guten Leben im Diesseits umsetzen können sollten (in Anlehnung an die gute alte MSS-Formulierung) und ich möchte nicht, daß jeder, der dieses Recht in einer Weise beansprucht, die anderen vielleicht übertrieben erscheint, gleich pathologisiert wird.

Sicher ist es manchmal entspannter und cooler, einen nicht erfüllten Wunsch gelassen und achselzuckend abzuhaken und loszulassen, aber das ist ja auch eine Frage des Temperaments und der Emotionalität. Klasse für die, die es können und ich zweifle nicht eine Sekunde daran, daß ein Leben ohne Kinder (selbst bei ehemals vorhandenem Wunsch danach) ganz genauso erfüllend und glücklich verlaufen kann (oder auch erfüllender und glücklicher) wie das mit Kindern. Aber ich würde niemandem, der nicht so schnell loslässt, der bereit ist, Mühen zu unternehmen und Opfer zu bringen, deswegen andere Probleme unterstellen. Die können vorhandensein, müssen es aber noch lange nicht.

Ich habe keine Ahnung, mit welcher Metapher ich für mich beschreiben würde, was ich bereit gewesen wäre, für eine Schwangerschaft zu unternehmen, wenn sie nicht so prompt geklappt hätte. Vermutlich wäre ich nicht auf das Bild gekommen, meine Arme oder Beine dafür zu opfern. Aber ich hätte schon einiges an Mühen und Risiken auf mich genommen, nicht etwa, weil ich mein Leben ohne ein Kind als nicht lebenswert und schrecklich empfunden hätte, sondern weil es mir das einfach wert gewesen wäre. Es ist dann natürlich immer eine Kunst, den Moment rechtzeitig zu erkennen - nicht nur im Falle der Familienplanung, sondern bei allen Wünschen, bei denen sich einem Steine in den Weg stellen - in dem der Kampf für etwas zuviel Paltz einnimmt, alles andere verdrängt, immer aussichtsloser wird, etc. Ich aknn mir gut vorstellen, daß das besonders bei "Kunden" der Reproduktionsmedizin oft dazu kommt, man investiert schließlich viel Geld, hat sich an "Experten" gewandt, kennt Erfolgsstatistiken, hat gesundheitliche Risiken auf sich genommen und neue Hoffnung geschöpft, usw.

Aber da der Wunsch nach einem Kind an und für sich etwas völlig legitimes ist, wünsche ich natürlich jedem Menschen,d aß er die Möglichkeit hat, sich diesen Wunsch zu erfüllen, das gehört einfach zum "persuit of hapiness" dazu, ebenso wie es auch dazugehört hat, daß Frauen sich aus der Zwangsnorm der Mutterschaft als Idealzustand des Weiblichen befreien konnten.

Mein Hauptproblem ist nicht die Frage, ob die Kassen dafür aufkommen sollten (meines Erachtens sollten sie das), sondern die Tatsache, daß unser Gesundheitssystem so marode ist, daß man derzeit einfach in der Prioritätenliste die Behandlung von echten Krankheiten vornanstellen muß. Wenn Diabetiker schon aus Kostengründen das schlechtere Insulin nehmen müssen, chronisch Kranke immer mehr zuzahlen müssen, ist es schwer zu akzeptieren, daß an und für sich gesunde Menschen für die Erfüllung eines Wunsches irrsinnig kostenspielige Behandlungen erstattet bekommen.

Deswegen würde ich andere Lösungen vorziehen, z.B. eine staatliche Subventionierung der Reproduktinsmedizin, die sich für die einzelnen Patienten kostensenkend auswirkt und vor allem die Möglichkeit effektiverer Methoden, z.B. PID vor Implantation. Oder ein Krankenkassensystem, das mehr mit flexiblen Elementen arbeitet, bei dem sich jeder bestimmte Module aussuchen kann und evtl. Bonuspunkte für Intervalle, in denen er keine Leistungen beansprucht hat, erhält, die er flexibel für Therapien seiner Wahl einsetzen kann. Aber das führt jetzt wohl zu weit, war nur so ein Gedanke.
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Magrathea
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Anmeldungsdatum: 24.12.2005
Beiträge: 64

Beitrag(#427329) Verfasst am: 08.03.2006, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Lachen Entschuldigung, aber ihr habts einen Klopfer.


Das Kompliment gebe ich gerne zurück. zynisches Grinsen

Zitat:
Habt ihr auch nur im Mindesten eine Vorstellung davon wie unsere Gesellschaft funktioniert? (von unserer Spezies ganz zu schweigen) Allerdings....niemand wird gezwungen in einer solidarischen Gemeinschaft zu leben, in den Alpen gibt es viele schöne Höhlen für Eremiten, bitte beim österreichischen Innenministerium nachfragen zwinkern


Ja, ich habe eine Ahnung davon, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Noch besser, ich habe eine Ahnung davon, wie sie funktionieren sollte. Da staunste, was?

Wenn du mir nichts konstruktiveres zu sagen hast, dann entschuldige mich bitte jetzt. Winken
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Magrathea
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Anmeldungsdatum: 24.12.2005
Beiträge: 64

Beitrag(#427346) Verfasst am: 08.03.2006, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Huhu, da schlägt aber auch ´ne gehörige Portion Egoismus durch, nicht?


Und das sagt jemand, der seinen ganz persönlichen Wunsch, seine Gene weiterzugeben, zur Aufgabe der Gesellschaft machen möchte.

Zitat:
Immerhin bist auch du es, die im Alter von den Kindern all dieser egoistischen Eltern versorgt werden willst. Und mal ganz streng betrachtet: Gäbe es keine Kinder mehr, könntest du dir dann mit deinen ersparten Rentenbeiträgen das Wohnzimmer tapezieren. Wo keine Leistungen mehr erbracht werden können, ist das Geld dann auch nichts mehr wert ?


Ich habe nirgendwo die Abschaffung von allen Vergünstigungen für Eltern oder das Einstellen der menschlichen Fortpflanzung gefordert. Ich bin nur der Meinung, dass es gewisse Grenzen gibt. Viele vergessen aber allzu gerne, dass Kinder nicht nur ein Segen für die Gesellschaft sind, sondern auch eine Bürde. Ich weiss also nicht, was dieses Gelaber soll.
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#427456) Verfasst am: 09.03.2006, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zelig:
?Es gibt viele Menschen, die freiwillig keine Kinder haben. Jedoch gibt es niemanden, der ohne Not starke Kurzsichtigkeit oder Schmerzen erträgt.? - Die Tatsache, dass es viele ertragen können, heißt ja nicht automatisch, dass es alle ohne Not ertragen können. Es reicht ja auch, denen zu helfen, die es nicht ertragen können.
?Ginge es wirklich um die Herstellung der Fruchtbarkeit as Beseitigung der Krankheit Unfruchtbarkeit, so wäre bei genauer Betrachtung nur die Fähigkeit gewonnen, Nachwuchs zu zeugen, also keine Garantie auf Nachwuchs. Aber bei der Petition geht es ja darum, ein Kind in die Welt zu setzen und nicht darum, die Fähigkeit dazu zu erlangen. Seh ich das falsch?? - Dort, wo es möglich ist, die Fähigkeit dazu zu erlangen, wird es ja auch getan. Aber leider ist es oft nicht möglich. Du sagst also, in DEN Fällen würdest du eine Kostenübernahme anerkennen? - Das ist doch aber irgendwie Prinzipienreiterei, nicht? Am Ende dabei herauskommen würde das Gleiche. Eine Garantie auf Nachwuchs gibt es so oder so nicht. Es sind doch alles nur Versuche.
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#427458) Verfasst am: 09.03.2006, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heike,
ich meinte, ich wäre auf deine Fragen eingegangen. Wenn du etwas anderes erwartet hast, kann ich nichts dafür. Ich habe allenfalls versucht, mich aus Zeitgründen auf das für mich Wesentliche zu konzentrieren. Zum ?Naturgesetz? vielleicht noch mal dies. Wir haben diesen Fortpflanzungstrieb einfach deshalb von der Natur mitbekommen, damit wir nicht aussterben. Hätten wir ihn nicht, hätten wir Menschen uns gar nicht durchsetzen können.
Nö, ich will dich hier gar nicht um jeden Preis zu einer Unterschrift überzeugen. Das ist doch deine selbst bestimmte Entscheidung. Betrachte das jetzt mal ganz ruhig als eine Form der Auseinandersetzung mit deinen / euren Ansichten. Freuen würde ich mich, wenn ihr, die ihr dies so überhaupt nicht verstehen könnt, doch mal über den einen oder anderen Aspekt nur nachdenken könntet. ?
Dass ich mich für eine göttliche Nähe nicht interessiere, dürfte vielleicht in anderen Postings von mir hier rüber gekommen sein. Nun, die Gläubigen haben es mit ihrem göttlichen Urvertrauen, für mich ist das hier eben die Natur. Für dich nicht? - In meinem ersten Posting in diesem Ordner habe ich ja auch begründet, dass wir diese Ablehnung reproduktionsmedizinischer Maßnahmen zu einem großen Teil den Kirchen mit ihrer Gottestheorie zu verdanken haben. Das ist der Grund, warum ich in diesem Forum gelandet bin und auch hier Unterstützung suche. Wirklich schade, dass hier die Fronten dazu so gespalten sind und ihr zumindest in diesem Punkt mit den Kirchenvertretern einer Meinung seid. Du schreibst ja auch: ?Der Natur nicht ins Handwerk pfuschen?. Andere ersetzen das Wort Natur in ihrer Argumentation durch was anderes?
Beim Thema Altersrente hatte ich nicht mal von Finanzierung gesprochen. Sondern einfach davon, dass unsere Kinder den egoistischen Zeitgenossen, denen Kindererziehung zu anstrengend ist, irgendwann mal im Altersheim den Hintern abwischen werden. Und spätestens dann werden sie sich darüber freuen, wenn noch jemand dafür da ist.
Dieses Palaber der Bundesregierung, dass sie gewollt kinderlose Frauen unbedingt zum Mutterglück überzeugen wollen, geht ja nun auch schon eine Weile. DAFÜR jedenfalls ist Geld da. In den -zig Berichten und Umfragen, die es dazu gibt, wird das Thema ungewollte Kinderlosigkeit nicht mal am Rande erwähnt. Sollen sie doch die unterstützen, die es auch wollen - und die es nicht wollen in Ruhe lassen.

Tschuldigung, den Rest schaffe ich heute nicht mehr. Gute Nacht euch allen.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#427542) Verfasst am: 09.03.2006, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Heike: Im Großen und Ganzen sehe ich das auch so. Nur eben, dass ich die psychischen Auswirkungen der Unfruchtbarkeit wirklich als Krankheit erlebt habe. Hätte mir damals jemand angeboten, ich müsste ein Bein oder einen Arm dafür hergeben, dass ich dann wirklich mein Wunschkind bekomme, ich hätte ohne zu zögern eingewilligt. - Und von ?auf´s Unendliche hinaus? war ja nicht die Rede. Die Rückkehr zu 4 (fast) voll bezahlten Versuchen und Erweiterung auf alle ist das Ziel.


Hmm ja. Du sprichst da eine Sache an, die ich mich jedes Mal frage, wenn ich höre, wie sehr Frauen oder Partner unter einer Kinderlosigkeit leiden.

Ich will die Schwere einer psychischen Belastung überhaupt nicht klein- oder wegreden. Mir stellt sich nur die Frage, was diese Belastung auslöst? Und woher kommt die Bereitschaft, sich selbst verstümmeln zu lassen (und sei es nur symbolisch oder als Floskel dahin gesagt), um ein Kind zu bekommen?

Ist es denn wirklich ein solcher Drang, naturgegeben quasi (Das Kleingedruckte) ein Kind zu zeugen? Und warum? Weil man denkt, dass etwas von einem selber weiterlebt? Weil es solch ein überwältigendes Erlebnis ist, schwanger zu sein (das wäre ein magerer Grund, ein Lebewesen in die Welt zu setzen)? Weil man Kinder so gerne mag (solche Bedürfnisse kann man in einem sozialen Umfeld ohne Weiteres befriedigen; ich denke da noch nicht mal an Adoption)? Weil ein Kind einer Partnerschaft erst einen Sinn gibt (einen solchen Grund sehe ich als Armutszeugnis für eine Beziehung an)? Weil man ein Kind benötigt, um seinem Leben einen Sinn zu geben (genügt man sich nicht selber)?

Oder können die psychischen Probleme nicht viel eher durch diese ganze Bastelei und den Druck entstehen, endlich schwanger zu werden? Es ist doch so, dass – bevor eine künstliche Befruchtung in Betracht gezogen wird – alle anderen Methoden ausgeschöpft werden. Das beginnt mit der Feststellung des Eisprungszeitpunktes, was ja nun mal eine lange Vorarbeit voraussetzt, und geht mit Poppen nach Terminkalender weiter. Wo bleibt denn da der entspannte und lustvolle Aspekt der Sexualität? Eine solche Reduzierung über einen längeren Zeitraum hinweg würde auch ich extrem deprimierend finden.
Bezeichnenderweise ist es ja auch oft so (vorausgesetzt, es gibt keine feststellbare körperliche Ursache für die Kinderlosigkeit), dass ungewollt kinderlose Frauen plötzlich schwanger werden, wenn sich die Partner nun mit dieser Kinderlosigkeit abgefunden haben und ihr Leben auf anderes (vielleicht verstärkt auf sich selbst?) ausrichten.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich halte die meisten Versuche, psychische Probleme mit Kinderlosigkeit zu erklären, für eine Kompensation anderer persönlicher Schwierigkeiten. Ich bin gerne bereit, finanziell dafür aufzukommen, dass auch psychische Störungen/Erkrankungen/Krisen behandelt werden, tue mich aber schwer damit, dafür zu sorgen, dass ein anderes Lebewesen das Heilmittel sein soll.
Und da ich jetzt bestimmt gehauen werde (nach dem Posting eh), kann ich noch eins draufsetzen: in einem solchen Fall rate ich eher zur Anschaffung eines Hundes oder einer Katze.


Ich hätte es gerne genau auf Heikes Punkt gebracht und stimme absolut zu Smilie
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#427556) Verfasst am: 09.03.2006, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Femina hat folgendes geschrieben:
Huhu, da schlägt aber auch ´ne gehörige Portion Egoismus durch, nicht?


Und das sagt jemand, der seinen ganz persönlichen Wunsch, seine Gene weiterzugeben, zur Aufgabe der Gesellschaft machen möchte.

Zitat:
Immerhin bist auch du es, die im Alter von den Kindern all dieser egoistischen Eltern versorgt werden willst. Und mal ganz streng betrachtet: Gäbe es keine Kinder mehr, könntest du dir dann mit deinen ersparten Rentenbeiträgen das Wohnzimmer tapezieren. Wo keine Leistungen mehr erbracht werden können, ist das Geld dann auch nichts mehr wert ?


Ich habe nirgendwo die Abschaffung von allen Vergünstigungen für Eltern oder das Einstellen der menschlichen Fortpflanzung gefordert. Ich bin nur der Meinung, dass es gewisse Grenzen gibt. Viele vergessen aber allzu gerne, dass Kinder nicht nur ein Segen für die Gesellschaft sind, sondern auch eine Bürde. Ich weiss also nicht, was dieses Gelaber soll.


*rofl* Die ganze Diskussion ist wirklich HEISS Lachen

Ich sag Euch eins: Ich hab mich letztes Jahr untersuchen lassen und müsste laut Arzt jetzt Hormone nehmen, um meine Fruchtbarkeit zu fördern (ich hab hormontechnisch den Status einer stetig stillenden Frau und offensichtlich umsomst seit 20 Jahren die Pille umsonst gefressen). Aber weil ich auch gleichzeitig Temperatur messen muß (und zwar jeden Morgen), hab ich darauf keinen Bock - ich verzichte dankend auf die fucking Fruchtbarkeit, weil mir das ganze Thema tierisch auf den Sack geht. ICH hab keine Lust, mein ganzes Leben umzustellen, nur um mich fortzupflanzen. Wir haben genügend andere Probleme, die bewältigt werden müssen.

Klar wäre ein Kind schön - aber nicht um jeden Preis.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#427743) Verfasst am: 09.03.2006, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Habt ihr auch nur im Mindesten eine Vorstellung davon wie unsere Gesellschaft funktioniert? (von unserer Spezies ganz zu schweigen) Allerdings....niemand wird gezwungen in einer solidarischen Gemeinschaft zu leben, in den Alpen gibt es viele schöne Höhlen für Eremiten, bitte beim österreichischen Innenministerium nachfragen zwinkern


Ja, ich habe eine Ahnung davon, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Noch besser, ich habe eine Ahnung davon, wie sie funktionieren sollte. Da staunste, was?

Wenn du mir nichts konstruktiveres zu sagen hast, dann entschuldige mich bitte jetzt. Winken


Sorry, ich musste einfach meinen Gefühlen Ausdruck verleihen...Mir scheint einfach das dir das Konzept einer solidarischen Gesellschaft nicht wirklich einleuchtet. Schulterzucken

Ich kann gerne auch inhaltlich was einbringen, hier ein paar Fragen die sich mir stellen:

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Und ich habe es langam satt, über höhere Steuern und höhere Sozialabgaben (zumindest Pflegeversicherung) die Familienfreuden anderer mitbezahlen zu müssen.


Wer pflegt noch mal einen Großteil aller Pflegefälle und spart so dem Staat Millionen? Wer wird sich in Alter und Krankheit um uns Kinderlose kümmern? Wer wird finanziell für unsere Betreuung aufkommen?

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger.


Werde doch konkret: Hast du irgendwelche konkreten Wahrscheinlichkeitsrechnungen angestellt? Also ist die Wahrscheinlichkeit ein potentiellen Arbeitslosen zu zeugen größer als einen produktives Mitglied unserer Gesellschaft? Wie schaut dann die Wahrscheinlichkeit für die Enkel aus?

Magrathea hat folgendes geschrieben:
Jedes Kind, das in die Welt gesetzt wird, ist nämlich nicht nur ein potentieller Rentenbeitragszahler, sondern auch ein potentieller Arbeitslosengeldempfänger. Und er kostet die Gesellschaft erst einmal Geld (Kindergärten, Schulen, Universitäten).


Die Betonung liegt hier doch bei „erst einmal“ – Ich muss halt zuerst Geld für Samen ausgeben um mir mal später Kresse aufs Butterbrot zu streuen (ich hab noch nicht gefrühstückt zwinkern )

Achja: Wer hat noch mal deine Schulausbildung bezahlt? Mit den Augen rollen
_________________
Storm by Tim Minchin
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Lissie
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.02.2004
Beiträge: 457

Beitrag(#427773) Verfasst am: 09.03.2006, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:


Ich sag Euch eins: Ich hab mich letztes Jahr untersuchen lassen und müsste laut Arzt jetzt Hormone nehmen, um meine Fruchtbarkeit zu fördern (ich hab hormontechnisch den Status einer stetig stillenden Frau und offensichtlich umsomst seit 20 Jahren die Pille umsonst gefressen). Aber weil ich auch gleichzeitig Temperatur messen muß (und zwar jeden Morgen), hab ich darauf keinen Bock - ich verzichte dankend auf die fucking Fruchtbarkeit, weil mir das ganze Thema tierisch auf den Sack geht. ICH hab keine Lust, mein ganzes Leben umzustellen, nur um mich fortzupflanzen. Wir haben genügend andere Probleme, die bewältigt werden müssen.

Klar wäre ein Kind schön - aber nicht um jeden Preis.



Und? Erwartest Du etwa, nur weil DIR mancher Preis zu hoch ist, daß andere sich auch danach richten sollen? Ich finde, daß am besten jeder selber entscheidet, welche Mühen er für welche Ziele in Anspruch nimmt. In der Petition geht es doch nicht darum, daß Leute wie Du zur Fortpflanzung gezwungen werden sollen, sondern nur darum, es denen zu ermöglichen, die das wollen.
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#427781) Verfasst am: 09.03.2006, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

So, jetzt habe ich´s mal geschafft, noch zu den Dingen von gestern hier was zu schreiben, zu denen ich noch was sagen möchte.

Queribus - klar gibt es diese Fälle, wo es dann doch noch irgendwann klappt. Im Kinderwunschforum werden sie gern als "Wunder" kundgetan. Da muss ich dann immer darauf hinweisen, dass es für alles eine Ursache gibt. Es gibt z.B. viele Leute, die Lotto spielen. Und in der Tat gibt´s auch mal welche, die gewinnen. Über die, die nicht gewinnen, redet nur kaum einer. Weiter oben habe ich die Quelle für diese Aussage verlinkt: "Untersuchungen zeigten, dass sich bei Paaren, die sich keine Kinder mehr wünschten beziehungsweise ein Kind adoptierten oder zur Pflege aufnahmen, nicht häufiger "spontan" eine Schwangerschaft einstellte als bei Paaren, die weiter auf ein Kind hofften."

Dein zweites Beispiel - es gibt leider auch einen Anteil von Paaren mit ungeklärter Ursache. Auch die fortgeschrittene Medizin schafft es heute noch nicht, alle Ursachen zu erklären. Ungeklärte Ursachen werden gern in das Psycho-Fach geschoben. Aber gut, es wird auch solche Fälle geben. - Ich kenne genug Fälle, wo den Paaren geraten wurde, erstmal zu entspannen, loszulassen, abzuwarten. Das haben sie dann auch jahrelang getan und befinden sich nun in der Kategorie der über 40-jährigen "karrieregeilen Frauen; selbst schuld!"

Magrathea - auf das Thema Egoismus bin ich ja schon mehrfach eingegangen. Wollte dir nur bewusst machen, dass selbst du nicht davon frei bist. Wir sollten ihn bis zu einer gewissen Grenze akzeptieren und schauen, wie wir trotzdem noch sozial sein können. "Gewisse Grenzen" in der Unterstützung ungewollt Kinderloser, o.k. Unsere Auffassungen unterscheiden sich darin, WO diese gewisse Grenze sein soll. Ich würde mich ja schon darüber freuen, wenn die, die solche Grenzen festlegen, sich mal intensiv mit den Problemen der Betroffenen auseinandersetzen und deren Lage objektiv bewerten. Das jedenfalls scheint mir überhaupt nicht der Fall zu sein.

Lissie - das hast du sehr gut geschrieben. Kann ich auch so unterstreichen. Klar gäbe es auch noch andere Wege der Unterstützung als die über die Krankenkassen. Das sehe ich auch offen. Leider interessiert sich aber auch das Familienministerium so überhaupt nicht dafür. Verbesserung der Erfolgsaussichten sowohl durch bessere gesetzliche Regelungen als auch durch manche Ärzte, die nicht immer die optimale Versorgung bieten (Die Schwangerschaftsraten pro Embryonentransfer schwanken in den deutschen Reproduktionszentren zwischen 10 und 47% !). Es müsste sich nur überhaupt mal jemand dafür verantwortlich fühlen.
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#435318) Verfasst am: 19.03.2006, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sicher man könnte streiten, ob eine solche solidarisch finanzierte Aufwendung gerechtfertig ist. Aber gehören wir nicht zu den reichsten Ländern der Erde? Warum sollte also die Gesellschaft Paaren die Möglichkeit verwehren glücklich zu werden? Und da wir momentan eher zu wenige als zu viele Kinder haben, steht eine Bejahung des Anliegens eigentlich nichts im Wege.
_________________
Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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