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Wann ist Gewalt gerechtfertigt?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#520844) Verfasst am: 11.07.2006, 23:05    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
wie entwaffnest du denn den messerträger, wenn er das für keine so gute idee hält?


Sowas kann man nur im Fall der Fälle beantworten. Bisher hat noch kein Messerträger sich an meine Nase rangewagt.

Wär ja auch Quatsch, was soll man mit so ner dicken Knolle schon anfangen? Und die Transportkosten erstmal; also da wär man ja blöd, oder nicht?
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#520851) Verfasst am: 11.07.2006, 23:07    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
wie entwaffnest du denn den messerträger, wenn er das für keine so gute idee hält?


Sowas kann man nur im Fall der Fälle beantworten. Bisher hat noch kein Messerträger sich an meine Nase rangewagt.

Wär ja auch Quatsch, was soll man mit so ner dicken Knolle schon anfangen? Und die Transportkosten erstmal; also da wär man ja blöd, oder nicht?


stimmt, das hab ich ncht bedacht. das macht dann jede weitere überlegung in die richtung ja überflüssig Smilie
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Rinderwahn
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#520855) Verfasst am: 11.07.2006, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Weils grad gut reinpasst.

Zitat:
Orthodoxe Kirche: Bassajew hat Tod verdient
Moskau. Die Russische Orthodoxe Kirche und Vertreter der russischen Muslime haben die Tötung des tschetschenischen Extremistenführers Schamil Bassajew durch eine russische Spezialeinheit gerechtfertigt. Die Kirche habe niemals das Recht des Staates angezweifelt, „Gewalt anzuwenden, um seine Bürger vor dem kriegerischen Bösen zu schützen“, sagte ein Sprecher des Moskauer Patriarchats.

Die Kirche lehne es zugleich kategorisch ab, den Konflikt in Tschetschenien als Krieg zwischen Islam und Christentum darzustellen. Auch sei es nicht korrekt, Bassajew als „islamischen Terroristen“ zu bezeichnen.


http://www.aktuell.ru/russland/news/orthodoxe_kirche_bassajew_hat_tod_verdient_15035.html
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#520856) Verfasst am: 11.07.2006, 23:08    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ein Präventivschlag ist nie gerechtfertigt. So sehe ich das.


hacketaler hat folgendes geschrieben:
wenn ich mit dem messer auf dich zugehe und sage "jetzt geht es dir an die nase", wartest du bis dein schmerzempfinden dir den angriff bestätigt?


In einem solchen Fall besteht eine Notwehrlage, denn der Angriff mit dem Messer steht unmittelbar bevor.

Ich persönlich halte Gewalt nur im Falle der Notwehr/Nothilfe (§32 StGB) oder des rechtfertigenden Notstands (§34 StGB) für gerechtfertigt, d.h. wenn ein konkretes Rechtsgut betroffen ist. Sich auf abstrakte Werte zur Rechtfertigung von Gewalt zu berufen (sei es die freiheitlich-demokratische Grundordnung, sei es der Wille Gottes, seien es die Interessen eines Staates) halte ich für problematisch. Irgendwie wird das schnell schwammig. Und ich möchte nicht, dass ich irgendwann für irgendwelche obskuren Ideale dran glauben muss. Böse Jeder wird ja behaupten, dass sein System von Überzeugungen für die Menschen das Beste ist, aber - leider, leider - müssen dann für die Umsetzung der tollen Utopie auch Opfer gebracht werden... Mit den Augen rollen
_________________
<center>Das ist eines der wohl tragischsten Missverständnisse unserer Zeit: Wir glauben, wenn etwas zweifelsfrei als falsch bewiesen ist, müsse das Gegenteil richtig sein.
(Salvador de Madariaga y Rojo)</center>
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#520871) Verfasst am: 11.07.2006, 23:16    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ein Präventivschlag ist nie gerechtfertigt. So sehe ich das.


hacketaler hat folgendes geschrieben:
wenn ich mit dem messer auf dich zugehe und sage "jetzt geht es dir an die nase", wartest du bis dein schmerzempfinden dir den angriff bestätigt?


In einem solchen Fall besteht eine Notwehrlage, denn der Angriff mit dem Messer steht unmittelbar bevor.

Ich persönlich halte Gewalt nur im Falle der Notwehr/Nothilfe (§32 StGB) oder des rechtfertigenden Notstands (§34 StGB) für gerechtfertigt, d.h. wenn ein konkretes Rechtsgut betroffen ist. Sich auf abstrakte Werte zur Rechtfertigung von Gewalt zu berufen (sei es die freiheitlich-demokratische Grundordnung, sei es der Wille Gottes, seien es die Interessen eines Staates) halte ich für problematisch. Irgendwie wird das schnell schwammig. Und ich möchte nicht, dass ich irgendwann für irgendwelche obskuren Ideale dran glauben muss. Böse Jeder wird ja behaupten, dass sein System von Überzeugungen für die Menschen das Beste ist, aber - leider, leider - müssen dann für die Umsetzung der tollen Utopie auch Opfer gebracht werden... Mit den Augen rollen


Jaja...

Evilbert hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
Spekulatia hat folgendes geschrieben:
In Anlehnung an diesen Thread würde mich mal interessieren, wann ihr Gewalt für gerechtfertigt haltet.



sobald es ohne nicht mehr geht.


Notwehr? OK. Präventivschlag Nein


Hätt mich deutlicher ausdrücken sollen, aber ich hielt das auch für selbstmurmelnd verständlich , dass man keinen haut, der nicht im Begriff steht, einem Keile zu geben.
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#521024) Verfasst am: 12.07.2006, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Also bei allem Respekt aber das einzig vernünftige das ich hier lesen kann ist der Bezug auf Kant, alles andere wirkt auf mich doch eher kindisch.

Ich würde vorschlagen, NICHT von einem oder mehreren mehr oder weniger banalen Details auf das Ganze zu schließen.
Wenn ihr euch auf das Aufzählen von Regeln und deren Ausnahmen beschränkt, werde ihr nie zu einem Ergebnis kommen. Ihr werdet Jahre und noch länger diskutieren können, weil ihr aneinander vorbei redet, was irgendwie langweilig ist.

Um sich eine objektive Meinung bilden zu können solltet ihr zum Kern der Sache durchdringen, und nicht (womöglich aus Eitelkeit) ganz einfach nur recht haben wollen.
Man muß im Sinn der Sache nachgeben und Kompromisse eingehen können. Wenn das Ergebnis nicht befriedigent ist kann man immer noch modifizieren.

Die hier angesprochenen Fragen sind philosphisch hoch brisant und aktuell, die sollte man nicht als Podium für niederen Beweggründe umfunktionieren.

Ich hoffe es fühlt sich keiner auf seine Füße getreten, wenn doch so lag das ganz sicher nicht in meiner Absicht.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#521068) Verfasst am: 12.07.2006, 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe es fühlt sich keiner auf seine Füße getreten, wenn doch so lag das ganz sicher nicht in meiner Absicht.
Doch ich, und zwar deshalb:
Piwi hat folgendes geschrieben:
Also bei allem Respekt aber das einzig vernünftige das ich hier lesen kann ist der Bezug auf Kant, alles andere wirkt auf mich doch eher kindisch.


Von dir in diesem Thread unter anderem:

nicht allein Piwi hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe <s>es fühlt sich keiner auf seine</s> du fühlst dich nicht auf deine Füße getreten, wenn doch so lag das ganz sicher <S>nicht </s>in meiner Absicht.

zynisches Grinsen


Kiwi hat folgendes geschrieben:
Auch du hast den Kern meiner Aussage nicht verstanden.
Ich legitimiere die Gewalt, um gesellschaftliche Mißtände aufdecken zu können.
Dieses Aufdecken ist mir wichtig, wie auf Gewalt reagiert wird ist mir mehr oder weniger egal.
Muß mir egal sein, denn unabhängig davon wie wir damit umgehen, wir müssen in jedem Fall damit lernen leben zu können.
Die Gewalt ist da und sie wird auch weiterhin da sein.
Wenn wir also mit Gewalt konfrontiert werden, nicht wie aufgescheuchte Hühner rumrennen, sondern zur Tagesordnung übergehen als wenn nichts gewesen wäre.
Du könntest mal versuchen wenigstens den fett markierten Teil deiner Kernaussage verständlich zu erklären.


T.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#521089) Verfasst am: 12.07.2006, 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:


Was ist richtiger?
Ein somalisches Kind durch Geldspenden vorm Verhungern zu retten, oder das Geld zu sparen und das Kind verhungern zu lassen und dann später mit dem gesparten Geld vielleicht 100 Kinder zu retten indem ich persönlich hinfliege und ihnen zeige, wie man Brunnen bohrt. DAS ist für mich eine KZ-Rechnung. Es sollte versucht werden ALLE Leben zu retten.

Der Vergleich ist unzutreffend, weil sich die Kinder ihr hungern nicht ausgesucht haben, ein Gesiselnehmer jedoch gewollt die Situation, in der er möglichereise erschossen wird, herbeigeführt hat und auch in der Lage wäre, sie zu beenden.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#521090) Verfasst am: 12.07.2006, 07:28    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dsa ist ja wohl völlig absurd. Die Bewertung eines zum Mord bereiten Geiselnehmers (und ich erinnere mich nicht, daß jemand jemals den Todesschuß in einem anderen als diesem Kontext befürwortet hätte) ist wohl kaum kurzfristigen Schwankungen unterworfen, und es ist nicht anzunehmen, daß man das vielleicht in fünfzig Jahren ganz in Ordnung findet. Von daher ist der Vergleich mit der in der Gesellschaft zu großen Teilen (nicht bei allen, wie wir wissen) gewandelten Auffassung zu Homosexualität vollkommen -- ja, ich kanns nicht anders sagen -- idiotisch.


Jetzt wüsste ich ja gerne für wie idiotisch diesen Vergleich all die vergasten Homosexuellen halten?


Mit Sicherheit genauso idiotisch, weil das eine mit dem anderen nämlich nichts zu tun hat.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#521093) Verfasst am: 12.07.2006, 07:35    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Warst Du es nicht, der die vergasten Homosexuellen in eine Reihe stellte mit den Mördern, vor denen man sich durch den finalen Rettungsschuß schützt?


Nein, ich war es der darauf hinwies, dass die Frage wann jemand für eine Tat/Handlung getötet werden muss/darf zeitgeistabhängig ist.

Und das ist es, was ich für idiotisch halte: Die Haltung gegenüber einem zur Tötung eines beliebigen Menschen bereiten Geiselnehmers als ebenso zeitgeistabhängig hinzustellen wie gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität.
_________________
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#521141) Verfasst am: 12.07.2006, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Sehwolf
Wenn man sich eine Meinung bilden möchte ist ganz selten das relevant das sich vordergründig zu erkennen gibt. Viel wichtiger ist das was sich hinter der Fasade befindet.

Bei jedweder Form von Gewaltanwendung ist ein nicht unwesentlicher Aspekt, die Anwendung von Gewalt zu normalisieren. Diese Normalisierung gewährt dem Täter (sei es Killer oder Polizist) Strafminderung.

Eine weitere Vorstufe der Gewalt ist, dem eventuelle Betroffenen gewohnheitsmäßig ein schlechtes Geweissen einzureden. Noch eine Vorstufe der Gewalt ist, dem Betroffenen in einem moralischen Bezugssystem seine Orientierung abzuschwatzen. Auch das gewährt dem Täter Strafminderung.

Hinter der Fasade ist aber noch mehr, auf das ich aufmerksam machen wollte. Wenn du das nicht nachvollziehen kannst wüßte ich nicht wie ich dir helfen könnte. Deine biologische Datenverarbeitungsanlage mußt du da schon selber auf Vordermann bringen, ich kann das nicht.

Dazu hätte ich an dich eine Frage:
Wolltest du mir mit deinem Posting ein schlechtes Gewissen einreden?

Gewalt hat sehr viele Facetten.
Wenn ihr Gewalt auf Mord und Totschlag eingrenzt, könnt ihr die Sache nicht durchschauen. Wenn ihr zudem euere Argumentation darauf beschränkt Regeln und deren Ausnahmen aufzuzählen, dann können euere Postings nur der eitlen Selbstdarstellug dienen.
So leid es mir tut, aber auch das ist eine Form von Gewalt.
Daran kann man erkennen, welches Niveau die Normalisierung erreicht hat.

Wenn man eine Lösung sucht muß man die Sache begriffen haben. Ein Lösungssuche die sich auf das Rezitieren beschränkt, kann keinen wie auch immer gearteten Nutzen haben.

Wenn ihr die Gewaltbereitschaft reduzieren wollt, dann müßt ihr die hier genannten Prämissen hinreichend beachten. Denn das sind die Ursachen, mit denen beim/vom Täter die Anwendung von Gewalt wahrscheinlich gemacht werden kann.

Gewalttätige benehmen sich wie Kinder, die im Sandkasten Räuber und Gendarm spielen, und zu diesem Zweck bestimmen wollen wer der Räuber und wer der Gendarm ist. Wie unschwer nachvollziehbar muß dabei zwangsläufig die Wahrhaftigkeitspflicht (sprich Realitätsbezug) auf dem Tisch des Herrn geopfert werden (ich meine das zynisch).

Im Umkehrschluß heist das, Menschen die einen gestörten Bezug zur Realität haben, müssen um sich behaupten zu können Dogmen verwenden. Wenn man erreichen möchte daß sich zugunsten des Täters der Betroffene nach diesen Dogmen richtet, muß der Betroffene in Angst und Schrecken versetzt werden. Das ist Sinn und Zweck von Gewalt. Zu diesem Sinn und Zweck gibt es eine konstruktive und eine destruktive Ausführung.
Die konstruktive Gewalt gibt sich im Gewaltmonopol des Staates zu erkennen. Das aber nur wenn vom Staat die von der Legislative aufgestellten moralischen Wertvorstellungen zuverlässig respektiert werden. Im anderen Fall begibt sie ein solcher Staat auf das Niveau von Terroristen.
Die destruktive Gewalt ist bei Terroristen und Kriminellen zu finden - logisch.

***

Jetzt bin ich aber sehr neugierig was Sehwolf dazu zu sagen hat.


Zuletzt bearbeitet von Piwi am 12.07.2006, 12:05, insgesamt 9-mal bearbeitet
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#521146) Verfasst am: 12.07.2006, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Eine weitere Vorstufe der Gewalt ist, dem eventuelle Betroffenen gewohnheitsmäßig ein schlechtes Geweissen einzureden. Noch eine Vorstufe der Gewalt ist, dem Betroffenen in einem moralischen Bezugssystem seine Orientierung abzuschwatzen. Auch das gewährt dem Täter Strafminderung.


Exakt - somit hat der Zeitgeist nur am Rande etwas mit Tötungsrechtfertigung zu tun, viel mehr ist die Situationszeit maßgeblich und da kann sich schon eine massive Fehleinschätzung einschleichen.
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#521168) Verfasst am: 12.07.2006, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist noch was eingefallen:

Aus meinen jahrzehntelangen Erfahrungen im Umgang mit meinen Mitmenschen, glaube ich behaupten zu können, es gibt Erwachsene denen es erlaubt wurde sich die Mentalität von Kindern bewahren zu dürfen. Denn diese Erwachsene wollen genau so behütet und umsorgt werden wie es eigentlich nur Kindern zusteht. Konkret möchten diese, die Erträge aus Leistungen die andere erbracht haben für sich nutzen, genau so wie es bei Kindern üblich und auch notwendig ist. Um das durchsetzen zu können, wird bei geeigneten Beteiligten mit Mobbing und Intrigen die zwischenmenschliche Atmosphäre mit Halbwahrheiten vergiftet (je mehr desto besser).
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Greasel
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Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#521184) Verfasst am: 12.07.2006, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Greasel hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Warst Du es nicht, der die vergasten Homosexuellen in eine Reihe stellte mit den Mördern, vor denen man sich durch den finalen Rettungsschuß schützt?


Nein, ich war es der darauf hinwies, dass die Frage wann jemand für eine Tat/Handlung getötet werden muss/darf zeitgeistabhängig ist.

Und das ist es, was ich für idiotisch halte: Die Haltung gegenüber einem zur Tötung eines beliebigen Menschen bereiten Geiselnehmers als ebenso zeitgeistabhängig hinzustellen wie gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität.


1. Anscheinend bist du nicht in der Lage verschiedene Abstaktionsebenen zu trennen.

2. Es war für Beamte der Gestapo, Inquisitoren, Conquistadores in ihrer Zeit problemlos möglich beliebige Menschen zu foltern und zu töten. Die Masse der Menschen in den jeweiligen Gesellschaftssystemen hielt das durchaus für gerechtfertigt. Es gab sogar zeitweise in den USA die Meinung man sollte alle erwachsenen Indianer auslöschen und deren Kinder in Umerziehungslager stecken. Zeitgeist, Moral und Ethik wandeln sich. Punkt. Ob du das nun begreifen kannst oder nicht spielt dabei keine Rolle. Noch ein Beispiel anderer Art. Pädophilie gilt heute weltweit als verabscheuungswürdig, die alten Griechen hingegen fanden z.B. an Sex mit Lustknaben überhaupt nichts Verwerfliches.

Gruß
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Beitrag(#521192) Verfasst am: 12.07.2006, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Zeitgeist, Moral und Ethik wandeln sich.

Du bist nicht der erste, der das bemerkt hat, aber das scheinst Du wiederum nicht bemerkt zu haben. zwinkern

Aber wofür oder wogegen soll das eigentlich ein Argument sein?
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Beiträge: 4932

Beitrag(#521194) Verfasst am: 12.07.2006, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Aus meinen jahrzehntelangen Erfahrungen im Umgang mit meinen Mitmenschen, glaube ich behaupten zu können, es gibt Erwachsene denen es erlaubt wurde sich die Mentalität von Kindern bewahren zu dürfen. Denn diese Erwachsene wollen genau so behütet und umsorgt werden wie es eigentlich nur Kindern zusteht. Konkret möchten diese, die Erträge aus Leistungen die andere erbracht haben für sich nutzen, genau so wie es bei Kindern üblich und auch notwendig ist.

Du meinst Sozis?
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#521210) Verfasst am: 12.07.2006, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, es sind alle gemeint.

Noch etwas hätte ich zum nachdenken.

Wie ihr alle wißt ist Sprache ein sehr scharfes Schwert, aber ein zweischneidiges. Soll heißen damit kann man nicht nur andere, sondern auch sich selbst verletzen. Im laufe der Zeit gewöhnt man sich an diese Art sich zu verletzen, man merkt es dann nicht mehr - trotzdem geschieht es.

Es wäre also dringend angeraten sich bewußt und vorsätzlich darin zu üben, die Sprache optimal anwenden zu können. Damit ist Bildung gemeint, oder vielmehr die zum Erwerb von Bildung nötige Selbstdisziplin. Mit dieser Disziplin mach man sich unabhängig von eitler Selbstdarstellung. Und damit wiederum befreit man sich von dem Zwang Dogmen verwenden zu müssen.


Zuletzt bearbeitet von Piwi am 12.07.2006, 12:32, insgesamt einmal bearbeitet
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Greasel
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Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#521219) Verfasst am: 12.07.2006, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Greasel hat folgendes geschrieben:
Zeitgeist, Moral und Ethik wandeln sich.

Du bist nicht der erste, der das bemerkt hat, aber das scheinst Du wiederum nicht bemerkt zu haben. zwinkern

Aber wofür oder wogegen soll das eigentlich ein Argument sein?



Wenn sich Zeitgeist, Moral und Ethik mit der Zeit ändern, kann ich prinzipiell nicht mehr definitiv bestimmen ob etwas (eine Handlung/eine Unterlassung) "gut" oder "böse" ist. Alles wird je nacht Standpunkt und Sichtweise verhandelbar. Ich denke das ist eine grössere Quelle für Leid und Elend, als wenn wir unverhandelbare Standards festsetzen würden. Zum Beispiel: Das Recht auf Leben ist immer und in jedem Fall unantastbar.

Gruß
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#521221) Verfasst am: 12.07.2006, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:

Wenn sich Zeitgeist, Moral und Ethik mit der Zeit ändern, kann ich prinzipiell nicht mehr definitiv bestimmen ob etwas (eine Handlung/eine Unterlassung) "gut" oder "böse" ist.

So ist es. Das kann man ja auch nicht. Man kann nur überlegen, welche Verbote und Gesetze für eine glückliche stabile Gesellschaft sinnvoll sind und welche nicht.


Zitat:
Alles wird je nacht Standpunkt und Sichtweise verhandelbar.

Und das ist auch gut so.

Zitat:
Ich denke das ist eine grössere Quelle für Leid und Elend, als wenn wir unverhandelbare Standards festsetzen würden.
Wieso das denn?


Zitat:
Zum Beispiel: Das Recht auf Leben ist immer und in jedem Fall unantastbar.

Was letztlich mehr Leben gefährden als Schützen würde.
Den polizeilichen Rettungsschuß und das Notwehrrecht halte ich immer noch für gut, richtig und wichtig.
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#521229) Verfasst am: 12.07.2006, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Alles dreht sich, alles bewegt sich, alles irdische ist vergänglich.
Es gibt keine zur Orientierung wünschenswerten Fixpunkte, weder räumliche noch moralische.

In allem und jedem das neu entsteht ist der Keim enthalten, der bestimmt wann das was da entsteht wieder zu vergehen hat.

Zur Veranschaulichung kann ich ein Hilfmittel anbieten.
Stell dir dazu einen Würfel vor, von dem nur die Ecken und Kanten zu erkennen sind (am besten du zeichnest dir so ein Ding).
Diese Zeichnung besteht aus zwei sich überlappenden Quadraten, deren Ecken verbunden sind. Diesen Würfel kann man dreidimensional wahrnehmen. Wenn du den Würfel anschaust kannst du deine bewußte Wahrnehmung Umschalten, indem sich mal das eine Quadrat und dann das andere Quadrat in Vordergrund befindet, aber ohne an der Zeichnung etwas zu ändern.
Meines Erachtens ergibt sich diese Doppeldeutigkeit aus dem Umstand wenn etwas vierdimensionales (Umwelt) auf etwas dreidimensionales (Gehirn) abgebildet wird.

Ich hoffe das ist nicht allzu abstrakt, besser kann ich es nicht, nachfragen sind sinnlos.
Sorry - aber hier argumentiere ich hart an meinem intelektuellen Limit.
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