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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#896027) Verfasst am: 29.12.2007, 17:27 Titel: |
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@Lars: Interessante These. Unterstützend könnte man noch die "Körpersprache" anführen, die unterbewusst sehr viel zur Kommunikation beiträgt ("wie man wirkt") und über die wir keine (oder nur eine sehr geringe) Kontrolle haben. Aus der Körpersprache "lesen" wir etwa heraus, wie es einer Person geht oder wie sie zu uns steht, unabhängig davon, was sie uns (akkustisch) sagt. Einige Elemente der Körpersprache sind offenbar angeboren (etwa lächeln, wenn man angelächelt wird), andere erlernt - dies könnte darauf hinweisen, dass die Kommunikation per Körper (Gebärdensprache muss ja nicht unbedingt wildes Gestikulieren mit den Händen bedeuten) schon sehr alt ist und eine sehr viel prägendere Rolle gespielt hat als die Lautsprache.
_________________ http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#896030) Verfasst am: 29.12.2007, 17:35 Titel: |
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Bynaus hat folgendes geschrieben: | ......dass die Kommunikation per Körper (Gebärdensprache muss ja nicht unbedingt wildes Gestikulieren mit den Händen bedeuten) schon sehr alt ist und eine sehr viel prägendere Rolle gespielt hat als die Lautsprache. |
Davon ist auszugehen, nur das haben ja auch Tiere, und zwar so ausgeprägt und differenziert, dass man das als Mensch bei vielen Tieren gut versteht.
Die Lautsprache soll ja laut Kommunikationswissenschaft keine 10% dessen ausmachen, was tatsächlich von Mensch zu Mensch ankommt, von der Schriftsprache wollen wir gar nicht reden.
Zuletzt bearbeitet von Reza am 29.12.2007, 17:39, insgesamt einmal bearbeitet |
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Bynaus Stellar veranlagt
Anmeldungsdatum: 03.11.2003 Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde
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(#896031) Verfasst am: 29.12.2007, 17:37 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Bynaus hat folgendes geschrieben: | ......dass die Kommunikation per Körper (Gebärdensprache muss ja nicht unbedingt wildes Gestikulieren mit den Händen bedeuten) schon sehr alt ist und eine sehr viel prägendere Rolle gespielt hat als die Lautsprache. |
Davon ist auszugehen, nur das haben ja auch Tiere, und zwar so ausgeprägt und differenziert, dass man das als Mensch gut versteht. |
Ja gut, aber bei Menschen geht das deutlich weiter. Sicher, es gibt einen "Grundwortschatz", den wir mit einigen Tieren teilen, aber ich habe etwa noch nie einen Hund die Nase rümpfen sehen (wobei das auch daran liegen könnte, dass ich nie einen Hund hatte... ).
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#896034) Verfasst am: 29.12.2007, 17:41 Titel: |
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Bynaus hat folgendes geschrieben: | (wobei das auch daran liegen könnte, dass ich nie einen Hund hatte... ). |
Das ist bestimmt so, denn der Wortschatz muss gar nicht übereinstimmen.
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#896196) Verfasst am: 29.12.2007, 22:03 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Lars, was hälst du davon?
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Eine Absenkung des Kehlkopfes in der Jugendentwicklung kann man bei vielen Säugetieren (zB auch bei Hirschen) finden, so ist es nicht verwunderlich, dass dieses Merkmal auch bei Schimpansen auftritt. Mich interessieren aber hier mehr die ja zweifelsfrei vorhandenen Unterschiede zwischen Schimpansen und Menschen. Und die scheinen mir weiterhin plausibler als Folge der Sprachentwicklung zu verstehen zu sein, als als deren Ursache.
step hat folgendes geschrieben: | @Lars, interessante Hypothese, die mir in sich schlüssig erscheint. Wenn ich das richtig verstehe, wäre demnach der Auslöser des ersten Gehirnwachstumsschubs eine sehr früh auftretende Gebärdensprache, die über den Jagderfolg der Gruppe direkt selektiv wirkte, und in späteren Stadium eine Verselbständigung des Geschichtenerzählens, die den hohen Energieverbrauch als koevolutiven Werbungsluxus erklärt. |
Ja, so könnte man es zusammenfassen. Ich würde für den Wachstumsschub selbst jedoch weniger den Beginn der Gebärdensprache verantwortlich machen, der wie die Ammenaufzuchtexperimente zeigen schon auf dem kognitiven Niveau eines Schimpansen möglich ist, sondern stärker den Beginn des Geschichtenerzählens.
step hat folgendes geschrieben: | Merkwürdig dabei erscheint mir, daß andere Tiere mit weniger komplexen Gehirnen dennoch auch komplexe Jagdstrategien beherrschen, ähnlich den von Dir geschilderten, etwa Löwen, Hyänen u.a. |
So komplex sind die auch wieder nicht. Löwen, Hyänen und Wölfe reagieren im wesentlichen auf das Verhalten der Beute. Meist sieht das einfach so aus dass ein Teil der Jäger bei Beginn der Jagd zurückbleibt, weil die Beute um ihr Revier nicht zu verlassen instinktiv fast immer im Kreis flüchtet und so schließlich zwischen die "Treiber" und die "Lauerer" gerät.
Schon Schimpansen gehen da bereits deutlich komplexer vor, indem Sie nach Beginn der Jagd verschiedene Fluchtwege strategisch besetzen.
Um ein Beutetier aber gezielt über eine Klippe oder in eine andere natürliche Falle im Gelände zu jagen, muß man dagegen den gewünschten Fluchtweg der Beute im Voraus planen und Treiber an vielen Stellen strategisch so platzieren, dass man die Fluchtrichtung der Beute gezielt steuern kann.
Das gleiche gilt, wenn man zur Vermeidung von Konkurrenz in der vollen Mitagshitze jagt (was außer dem Menschen kein anderes Raubtier tut) und dabei die Treiber strategisch so abwechselt, dass sie selbst relativ frisch bleiben und an genügend Wasser entweder aus natürlichen Quellen oder gar aus zuvor platzierten Vorräten kommen, während das Beutetier so lange ununterbrochen gehetzt wird, bis es aus Wassermangel und Überhitzung zusammenbricht.
Zu diesem gezieltem Treiben der Beute auf enen vorher festgelegtem Weg ist kein nichtsprechendes Raubtier fähig. Frühen Hominiden, würde ich es aber durchaus zutrauen.
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Das erklärt auch den Erfolg einiger "Bühnenexperten", wenn sie hüfteschwingend und laut singend reihenweise Teenager in Ohnmacht fallen lassen.
(Vom prähistorischem Geschichtenerzähler über die Minnesänger zum Rockstar!?) |
Ja so sehe ich das.
Allerdings dürfte dass nicht der einzige Entwicklung gewesen sein.
Auch diese Geschichte könnte schon früh Eindruck gemacht haben:
Urgh der Pilzesser hat folgendes geschrieben: |
Du, isch rufen voll krass große Donneraffe im Himmel! Dann donnert kracht blitzt - Steppe brennt - überall voll lecker gebratene Fleisch. Isch machen!
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Der erste Priester!
Reza hat folgendes geschrieben: | Wer hat sich nicht an der Jagd beteiligt? |
Individuen, die gerade nicht in der Lage waren ausdauernd zu rennen, wie zB. hochschwangere Frauen oder Frauen, die wie bei Primaten üblich gerade kleine Kinder mit sich herumtrugen.
Individuen die gerade anderen wichtigen Tätigkeiten nachgingen, zB. Männer oder Frauen die die Kinder hüten, oder ihren Beitrag zur Jagd schon im Vorfeld geleistet haben, zB. durch das Herrichten von Verstecken für die Treiber, Vergraben von Wasservorräten, oder Vorbereitung von Fallen, und sich nun Ausruhen.
Ersatztreiber, die als Reserve, wenn das Wild ausbricht abseits der geplanten Strecke postiert wurden,
Individuen, die sich aufgrund besonderer spezialisierter Fähigkeiten, zB. Werkzeugmacher, oder wegen ihres hohen sozialen Ranges sich nicht den Gefahren einer Jagd aussetzen mussten.
Reza hat folgendes geschrieben: | Und warum soll ausgerechnet die Jagd hauptauslösend für die Sprachentwicklung, welche nun auch immer, sein?
Die Jagd ist nicht Alltagsgeschäft, gibt es sonst nichts zu koordinieren und abzustimmen, täglich? |
Das Alltagsgeschäft der ersten regelmäßig jagenden Hominiden dürfte sich kaum von dem anderer Primaten auf Schimpansenniveau unterschieden haben. Diese waren aber schon seit mehr als zehn Millionen Jahren fähig dieses Alltagsgeschäft täglich ohne Sprache zu koordinieren und abzustimmen.
Die Frage muß also nicht lauten, was war zu koordinieren und abzustimmen, sondern welche Lebensumstände änderten sich, als aus aufrechtgehenden Affen die ersten Menschen wurden?
Und da kommt eben die Jagd ins Spiel, als eine neue Herausforderung die für einen Affen, der nicht einmal ein viertel des Gewichtes eines Löwen hatte und weder eindrucksvolle Zähne noch Klauen besaß, eben nicht mehr mit den bewährten Alltagsmethoden zu bewältigen war.
Die Jagd ist nicht Alltagsgeschäft, genau deshalb wurden für sie neue Fähigkeiten nötig.
step hat folgendes geschrieben: | Die Teenager, die in Ohnmacht fallen vor den Rockstars, sind ja meist weiblich. Und die Weibchen damals waren ja auch viel zu klein für die Jagd |
Na ja im Grunde waren ja auch die größeren Mänchen noch zu klein dafür. Gerade das machte ja die komplexe koordinierte Strategie nötig. Ich könnte mir daher durchaus auch kleinere Weibchen als Jägerinnen vorstellen.
Fiese kleine Affen, die herumhüpfen und Antilopen so lange mit Steinen und Dreck bewerfen, bis diese panisch in irgendwelche Erdlöcher treten und sich die Beine brechen.
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#896213) Verfasst am: 29.12.2007, 22:35 Titel: |
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Ich habe nun die Lösung vor Augen: Ausserirdische haben die Menschheit erschaffen, um für die Zukunft Nahrungsreserven zu horten. Fleisch, dass sich so schnell vermehrt und so hochwertig genährt. Wir sind eine intelligente, sich selbst betreibende Zuchtfarm.
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Coffin registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.11.2007 Beiträge: 67
Wohnort: Siegen
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(#896216) Verfasst am: 29.12.2007, 22:38 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich habe nun die Lösung vor Augen: Ausserirdische haben die Menschheit erschaffen, um für die Zukunft Nahrungsreserven zu horten. Fleisch, dass sich so schnell vermehrt und so hochwertig genährt. Wir sind eine intelligente, sich selbst betreibende Zuchtfarm. |
Klingt doch stark nach Body Harvest auf dem guten semi-alten N64.
_________________ Der gemeine Mann betrachtet die Religion als richtig, der Weise als falsch und der Politiker als nützlich
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#896218) Verfasst am: 29.12.2007, 22:40 Titel: |
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Kenne ich nicht, aber gräme dich nicht, denn auch du wirst gegessen werden.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#896225) Verfasst am: 29.12.2007, 22:46 Titel: |
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Die Jagd als Medium der Geistesentwicklung, das ist zu einseitig und zudem zu allgemein gefasst.
Hier wären unbedingt die Waffen und deren Herstellung als geistige "Mittler" zu erwähnen. Auch die Verarbeitung der Beute (aufschneiden mit dem Messer, da Zähne und Finger zu schwach) ist letzlich eine geistige Herausforderung.
Da es in der Steppe nachts recht kühl werden kann, anders als im Regenwald, reichte es sicherlich nicht, nur Schlafnester wie die Affen anzulegen. Windschirme und hüttenartige Gebilde mußten daher ersonnen werden.
Als dann das Fewuer entdeckt und genutzt wurde, ergaben sich neue Kochmöglichkeiten, die ganz gewiss eine geistige Herausforderung darstellten.
Die Herausbildung der Sprache, sicherlich auch bei der Planung der ausgefeilten Jagdstrategie erforderlich, tat ihr Übriges. Affen haben es da einfacher, da sie nun mal schneller und gewandter als Menschen sind, daher sind ihre Jagdplanungen (Schimpansen) nur rudimentär ausgeprägt.
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Zampana bin dagegen
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 411
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(#896280) Verfasst am: 29.12.2007, 23:55 Titel: |
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Sorry, ich hab nicht alles gelesen. Aber die Frage ist interessant.
Fiel schon das Stichwort Savants? Offensichtlich ist ja das menschliche Hirn, nein der gesamte kognitive Apparat, zu extrem höheren Leistungen fähig, als man sich gemeinhin nur vorstellen kann.
Es ist sogar eine Notwendigkeit, dass diese potentiellen kognitiven Leistungen reduziert werden, gefiltert und komprimiert, um überhaupt im Einklang und in Beziehung mit der Umwelt funktionieren zu können. *
btw - irgendwo auf der ersten Seite o.s. fiel sinngemäß "das menschliche Gehirn ist nicht zu groß". Als eine Frau, die eine natürliche Entbindung hinter sich hat, kann ich nur sagen: Das ist nicht wahr! Es ist sogar viiiel zu groß. Nicht zum Spaß pflegen viele Hebammen den Spruch vom Melonenkacken anzubringen.
*) edit - woraus sich natürlich die Frage ergibt - wozu? Wieviel Leistung wird da eigentlich vom Hirn unbewusst bzw. unterdrückt, vollbracht, die wir gar nicht mitbekommen oder gar messen können? Ich halte es eher für ein Gerücht, dass wir unser Hirn nicht optimal ausnutzen, wir bemerken es nur gar nicht.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#896296) Verfasst am: 30.12.2007, 00:07 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich habe nun die Lösung vor Augen: Ausserirdische haben die Menschheit erschaffen, um für die Zukunft Nahrungsreserven zu horten. Fleisch, dass sich so schnell vermehrt und so hochwertig genährt. Wir sind eine intelligente, sich selbst betreibende Zuchtfarm. |
Der Mensch steht am Ende der Nahrungskette und lagert sämtliche Umweltgifte in sein Fettgewebe ein.
Ein toter Mensch ist hochgiftiger Sondermüll.
Ich würde nicht mal dran denken...
Zuviel "soilent green" Filme kunsumiert?
mfg Kosh
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#896300) Verfasst am: 30.12.2007, 00:11 Titel: |
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Zampana hat folgendes geschrieben: | Sorry, ich hab nicht alles gelesen. Aber die Frage ist interessant.
Fiel schon das Stichwort Savants? Offensichtlich ist ja das menschliche Hirn, nein der gesamte kognitive Apparat, zu extrem höheren Leistungen fähig, als man sich gemeinhin nur vorstellen kann.
Es ist sogar eine Notwendigkeit, dass diese potentiellen kognitiven Leistungen reduziert werden, gefiltert und komprimiert, um überhaupt im Einklang und in Beziehung mit der Umwelt funktionieren zu können. *
btw - irgendwo auf der ersten Seite o.s. fiel sinngemäß "das menschliche Gehirn ist nicht zu groß". Als eine Frau, die eine natürliche Entbindung hinter sich hat, kann ich nur sagen: Das ist nicht wahr! Es ist sogar viiiel zu groß. Nicht zum Spaß pflegen viele Hebammen den Spruch vom Melonenkacken anzubringen.
*) edit - woraus sich natürlich die Frage ergibt - wozu? Wieviel Leistung wird da eigentlich vom Hirn unbewusst bzw. unterdrückt, vollbracht, die wir gar nicht mitbekommen oder gar messen können? Ich halte es eher für ein Gerücht, dass wir unser Hirn nicht optimal ausnutzen, wir bemerken es nur gar nicht. |
Davon gehe ich auch aus.
Unser vom Gehirn geschaffenes Pseudobewusstsein ist gar nicht in der Lage es zu beurteilen .
Seit wann weiss der Film was der Regisseur denkt?
mfg Kosh
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#896387) Verfasst am: 30.12.2007, 01:32 Titel: |
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Eines kann man gewiss sagen, das menschliche Hirn ist mit seinen Informationen (Gedächtnis) nur zu einem kleinen Teil ausgelastet. Folglich könnte er, zumindest rein theoretisch, noch viel mehr Wissen in sich aufnehmen.
Also dann mal ran an die Wissenskrippen!
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#896393) Verfasst am: 30.12.2007, 01:38 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Eines kann man gewiss sagen, das menschliche Hirn ist mit seinen Informationen (Gedächtnis) nur zu einem kleinen Teil ausgelastet. Folglich könnte er, zumindest rein theoretisch, noch viel mehr Wissen in sich aufnehmen.
Also dann mal ran an die Wissenskrippen! |
Quatsch.
Vor vielen Jahren hat eine bekannte Sekte Kleinanzeigen geschaltet, die Gleiches behaupteten. Ist längst widerlegt. Wenn es wahr wäre, gäbe es längst diese "Elitehirnis", wahrscheinlich beim Millitär/Geheimdienst oder so.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#896431) Verfasst am: 30.12.2007, 02:24 Titel: |
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Unsinn, psychische Blockaden hindern uns, eine größere Wissensmenge anzueignen.
So kann man z.B. durch systematische Meditation sein Wissenspotential erheblich erweitern.
Auch ist es so, dass die ständige Zerstreuung in unseren hochinduistrialisierten Staaten, uns vom gezielten Wissenserwerb eher abhalten. Gar zu viele redundante Informationen bzw. Signale dringen auf uns ein, die dann unser Hirn nur unnötig belasten. Aber auch dann ist immer noch ausreichend Platz in der Birne, um fleißig Wissen reinzupumpen. Nur also zu. (div. neurophysiologische Bücher dokumentieren dies)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#896441) Verfasst am: 30.12.2007, 02:36 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | (div. neurophysiologische Bücher dokumentieren dies) |
Nenne mir eines.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#896448) Verfasst am: 30.12.2007, 02:41 Titel: |
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Das kann dauern, denn viele meiner Bücher lagern in Kisten auf dem Speicher sowie im Keller.
Jetzt bei der Kälte forste ich diese nicht durch. Irgendwann raff ich mich mal dazu auf, werde es also nicht vergessen - mein Gedächtnis ist schließlich hervorragend!
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#896497) Verfasst am: 30.12.2007, 04:21 Titel: |
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Zampana hat folgendes geschrieben: | Fiel schon das Stichwort Savants?[...] | Savants sind zu extremen Höchstleistungen fähig, dafür sind aber alle anderen kognitiven Leistungen unterdurchschnittlich ausgebildet. Die gesammte Gehirnleistung von Savants ist nicht höher als die von gesunden Menschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#896576) Verfasst am: 30.12.2007, 11:17 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Unser vom Gehirn geschaffenes Pseudobewusstsein ist gar nicht in der Lage es zu beurteilen . Seit wann weiss der Film was der Regisseur denkt? |
So ein Unsinn.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Zampana bin dagegen
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 411
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(#896583) Verfasst am: 30.12.2007, 11:52 Titel: |
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Richtig, Komodo. In der Summe nicht höher. Aber einzelne Bereiche sind halt zu Leistungen fähig, die ein "normaler" Mensch kaum für möglich halten würde. D.h. die Fähigkeit ist da, sie kann aber nur auf Kosten anderer Fähigkeiten ausgenutzt werden.
Eigentich ist das wie beim meinem Computer. Ich kann die geilsten Anwendungen benutzen, aber wenn ich mehr als eine richtig auslasten will, dann reicht der Arbeitsspeicher nicht aus und alles wird fürchterlich
Kosh hat folgendes geschrieben: | Unser vom Gehirn geschaffenes Pseudobewusstsein ist gar nicht in der Lage es zu beurteilen .
Seit wann weiss der Film was der Regisseur denkt? | Genau, schöne Analogie
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#896620) Verfasst am: 30.12.2007, 12:47 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Unser vom Gehirn geschaffenes Pseudobewusstsein ist gar nicht in der Lage es zu beurteilen . Seit wann weiss der Film was der Regisseur denkt? |
So ein Unsinn. |
"Experimente von Benjamin Libet zeigten, dass das Bewusstsein eines Ereignisses um eine halbe Sekunde verzögert ist. Nach Libets Theorie wird jedoch der Zeitpunkt des Erlebnisses vom Gehirn rückdatiert, sodass es so erscheint als ob das Ereignis gleichzeitig erlebt worden wäre. Seine Theorie konnte er experimentell überprüfen. [3] Auch Handlungsabsichten werden 350 ms vor dem Bewusstwerden der Handlungsabsicht unbewusst eingeleitet.
Experimente mit Split-Brain-Patienten haben gezeigt, dass jede Gehirnhälfte scheinbar ein eigenes Bewusstsein besitzt. Nachdem jede Hirnhälfte sprechen gelernt hat, kann man sich mit jeder getrennt unterhalten und jede hat eine eigene Meinung. Damit hat man die Persönlichkeit gespalten."
http://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein
Träum weiter.
mfg Kosh
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#896669) Verfasst am: 30.12.2007, 14:33 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Unser vom Gehirn geschaffenes Pseudobewusstsein ist gar nicht in der Lage es zu beurteilen . Seit wann weiss der Film was der Regisseur denkt? | So ein Unsinn. | "Experimente von Benjamin Libet zeigten, ... http://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein ... Träum weiter. |
Was hat denn das mit Deiner obigen Analogie zu tun? Jetzt mal konkret, wer ist der Regisseur, und was ist der Film, und was genau kann das Bewußtsein aus diesem Grunde nicht beurteilen?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#896673) Verfasst am: 30.12.2007, 14:39 Titel: |
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Das Bewusstsein ist eine Projektion des Gehirns.
d.h. Du denkst du bist der Handelnde.
Dein Gehirn (Regie)hat aber die Entscheidung schon längst getroffen.
Dein Bewusstsein(Film)begründet anschließend warum deine Handlung die richtige war und baut sie in dein privates Weltbild ein.
mfg Kosh
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#896679) Verfasst am: 30.12.2007, 14:46 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Das Bewusstsein ist eine Projektion des Gehirns.
d.h. Du denkst du bist der Handelnde.
Dein Gehirn (Regie)hat aber die Entscheidung schon längst getroffen.
Dein Bewusstsein(Film)begründet anschließend warum deine Handlung die richtige war und baut sie in dein privates Weltbild ein. |
Das ist mir alles schon lang bekannt. Aber es eignet ich nicht als Begründung, warum das Bewußtsein ungeeignet sein sollte, das zu beurteilen. Sonst könntest Du obiges ja auch gar nicht beschreiben. Das untersuchende Bewußtsein muß nur hinreichend entkoppelt sein vom Untersuchungsgegenstand, und Hilfsmittel benutzen. Aus diesem Grunde sind Reflektion und Philosophie letzlich keine guten Methoden zum Erkenntnisgewinn über das Bewußtsein.
Oder was genau meintest Du, wozu "es nicht in der Lage" sei?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#896696) Verfasst am: 30.12.2007, 14:58 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
Diese "Jagdsprache" wird schließlich nicht nur während der Jagd, sondern auch zur Planung benutzt, und wird daher auch vor Gruppenmitgliedern benutzt die an der Jagd nicht beteiligt sind (zB weil sie kleine Kinder hüten). Dadurch wird es möglich, durch besonderes Herausstellen der eigenen Rolle bei der Beschreibung der Jagd, bei den nicht Beteiligten soziales Ansehen zu gewinnen.
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Die gleiche Theorie gibt es auch für die Lautsprache, also, die habe sich bei der Jagd entwickelt.
Da hat die Gebärdensprache immerhin den Vorteil, dass sie nicht durch Gebrüll, ausgerechnet bei der Jagd das Wild auch gleich vertreibt.
Wer hat sich nicht an der Jagd beteiligt?
Und warum soll ausgerechnet die Jagd hauptauslösend für die Sprachentwicklung, welche nun auch immer, sein?
Die Jagd ist nicht Alltagsgeschäft, gibt es sonst nichts zu koordinieren und abzustimmen, täglich? |
Die Motivation ist wohl rein spekulativ.
Ich persönlich vermute Werbungsriten als Vorläufer der Sprache (was deren schnelle und umfassende Durchsetzung erklären würde, gibt es doch keine einzige bekannte Gruppe von H. sapiens, die nicht sprachbefähigt ist), aber Jagd ist genauso gut.
Was mich an der obigen Idee interessieren würde ist, ob und wie moderne Gebärdensprachen und Kreols in einer Beziehung zu dieser frühen Jagdgebärdensprache stehen würden.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#896711) Verfasst am: 30.12.2007, 15:10 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Das Bewusstsein ist eine Projektion des Gehirns.
d.h. Du denkst du bist der Handelnde.
Dein Gehirn (Regie)hat aber die Entscheidung schon längst getroffen.
Dein Bewusstsein(Film)begründet anschließend warum deine Handlung die richtige war und baut sie in dein privates Weltbild ein. |
Das ist mir alles schon lang bekannt. Aber es eignet ich nicht als Begründung, warum das Bewußtsein ungeeignet sein sollte, das zu beurteilen. Sonst könntest Du obiges ja auch gar nicht beschreiben. Das untersuchende Bewußtsein muß nur hinreichend entkoppelt sein vom Untersuchungsgegenstand, und Hilfsmittel benutzen. Aus diesem Grunde sind Reflektion und Philosophie letzlich keine guten Methoden zum Erkenntnisgewinn über das Bewußtsein.
Oder was genau meintest Du, wozu "es nicht in der Lage" sei? |
Das Bewusstsein leidet unter massivem Informationsmangel.
Es bekommt so gut, wie nichts mit und bastelt sich daraus irgendwas zusammen.
Das Gehirn steuert und manipuliert diesen Vorgang auch noch.
mfg kosh
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#907383) Verfasst am: 12.01.2008, 20:45 Titel: |
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Gibt ne ganz neue Therorie, das dürfte grob geschätzt die 728. sein:
Scientific American hat folgendes geschrieben: | Cooking Up Bigger Brains
Our hominid ancestors could never have eaten enough raw food to support our large, calorie-hungry brains, Richard Wrangham claims. The secret to our evolution, he says, is cooking |
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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#907385) Verfasst am: 12.01.2008, 20:49 Titel: |
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Neu? Das hab ich schon vor einem Jahr in einer Doku gesehen.
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November 11. Monat
Anmeldungsdatum: 25.11.2006 Beiträge: 151
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(#936310) Verfasst am: 18.02.2008, 01:53 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | P.H. Faustkeile wurden von evolutionären Vorformen des Cro-Magnon bereits gefertigt. Das meinte ich und nicht, dass zwischen der Steinzeit und der Jetztzeit noch ein evolutionärer Schritt lag.
Die Selektionsdrücke selbst führten die Kognitivität hauptsächlich nur zur Sprachfähigkeit, was aber bereits das potential zum Raketenbauen birgt (dazu gab und gibt es keinen direkten Selektionsdruck), trotzdem sind wir genetisch fast Affen. |
Genau und zwar fast zu 99%.
Deshalb bieten sich ja Menschenaffen als Vergleichsobjekt an.
In den etwas über 1% Abweichungen muss ja der evolutionäre Schlüssel für die Evolution des Menschen liegen.
Besser geeignet wäre eine von den ausgestorbenen Menschenarten.
mfg Kosh |
Fast ...
Menschenaffenarten haben 48 Chromosomen, Menschen nur 46.
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Minerva registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.02.2008 Beiträge: 71
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(#936321) Verfasst am: 18.02.2008, 02:46 Titel: |
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So wie ich das sehe, wurde das Problem bereits in der allerersten Antwort gelöst:
Rasmus hat folgendes geschrieben: | pyrrhon hat folgendes geschrieben: | Wie kann man sich evolutionstheoretisch erklären, dass sich der Mensch einen energetisch außerordentlich aufwändigen kognitiven Apparat leistet, der für seine biologischen Bedürfnisse viel zu groß ist? |
Am einfachsten damit, daß es falsch ist anzunehmen, daß er "zu groß" wäre. |
Getreu dem Motto "What can be asserted without proof can be dismissed without proof." Ein Beitragsaufbau nach dem Schema Prämisse-These-Folgerung wäre deutlich zweckdienlicher als eine willkürliche in den Raum geworfene Behauptung.
Schriftfarbe wegen schlechter Lesbarkeit entfernt - kolja
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