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Neutribalismus
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#951174) Verfasst am: 09.03.2008, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Nein, aber das Blutvergießen ging stark zurück. Das trifft auch auf das Europa in der ersten Hälfte des 20. Jhdts zu. Stammeskonflikte gehören in primitiven Kulturen zum Alltag.


Hast Du schonmal ein stinknormales Fussballbundesligaspiel in einem Fanblock miterlebt?
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#951177) Verfasst am: 09.03.2008, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Nein, aber das Blutvergießen ging stark zurück.


Das musst du jetzt irgendwie ziemlich relativ meinen, denn hätten die, die vor hundertausenden von Jahren, 1,3 Millionen Menschen töten wollen, wie aktuell im Irak Zivilisten getötet wurden - heute Kollateralschaden genannt-, da hätten die rund um die Welt rennen müssen, und dann hätten die das vermutlich auch in einer Warmzeit nicht hingekriegt.
Jedenfalls gab es nach der letzten Eiszeit in ganz Mittel- und Nordeuropa zusammen grade mal ca. eine Million Menschen.

Das ist doch absurd, zu behaupten, das Blutvergießen wäre zurückgegangen, das rechne ich immer noch in einzelnen toten Menschen.

Wie rechnst du das?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#951181) Verfasst am: 09.03.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Stammesdenken ist keine Lösung für die Probleme von Nationalstaaten, sondern Nationalstaaten sind die Lösung für die blutigen Stammeskonflikte, die die Menschheit hunderttausende Jahre ausgetragen hat.


Deswegen gibt es seit Einführung der Nationalstaaten auch keine blutigen Auseinandersetzungen der Menschheit mehr Frage Idee

Nein, aber das Blutvergießen ging stark zurück. Das trifft auch auf das Europa in der ersten Hälfte des 20. Jhdts zu. Stammeskonflikte gehören in primitiven Kulturen zum Alltag.

Die Lösung für die Probleme nationalstaatlicher Konflikte sind Staatenbünde und internationale Kooperation, Diplomatie, wirtschaftliche Integration usw.


ich bezweifle sehr, dass Stammeskonflikte (in welchem Raum überhaupt?) von 1900 bis 2000 einen höheren Prozentsatz an durch menschliche Gewalt Getöteten verursachte, als sonstige Gesellschaften. Das überhaupt in Prozentsätzen anzugehen, halte ich schon für fragwürdig.
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Sokrateer
souverän



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Beiträge: 11649
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Beitrag(#951183) Verfasst am: 09.03.2008, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Nein, aber das Blutvergießen ging stark zurück.


Das musst du jetzt irgendwie ziemlich relativ meinen, denn hätten die, die vor hundertausenden von Jahren, 1,3 Millionen Menschen töten wollen, wie aktuell im Irak Zivilisten getötet wurden - heute Kollateralschaden genannt-, da hätten die rund um die Welt rennen müssen, und dann hätten die das vermutlich auch in einer Warmzeit nicht hingekriegt.
Jedenfalls gab es nach der letzten Eiszeit in ganz Mittel- und Nordeuropa zusammen grade mal ca. eine Million Menschen.

Das ist doch absurd, zu behaupten, das Blutvergießen wäre zurückgegangen, das rechne ich immer noch in einzelnen toten Menschen.

Wie rechnst du das?

Selbstverständlich relativ.

Die Zahlen aus dem Irak wären früher nicht als Kriegsopfer gerechnet worden. Früher galt nur derjenige als Opfer, der von einem Speer, einer Kugel oder einer Bombe zerfetzt wurde. Im Irak vergleich man die Kindersterblichkeit mit einer vermuteten Kindersterblichkeit im Friedenszustand und zählt die Differenz als Kreigsopfer. Der Irak-Krieg hat im Vergleich zu früheren Kriegen nur wenige direkte Opfer und die meisten direkten Kriegsopfer sterben im Stammeskonflikt zwischen Schiiten und Sunniten.

Iraq Body count geht von 80.000-90.000 irakischen Kriegsopfern aus.
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Tarvoc
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Beiträge: 44755

Beitrag(#951184) Verfasst am: 09.03.2008, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Das musst du jetzt irgendwie ziemlich relativ meinen.

Aber natürlich ist das in Relation zur Bevölkerungsdichte zu sehen. Alles Andere wäre doch Unfug. Mit den Augen rollen
Eine cleverere Reaktion wäre es gewesen, Sokrateer nach Statistiken aus tribalen Zeiten zu fragen. zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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kolja
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Beitrag(#951185) Verfasst am: 09.03.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer meint wohl eher die Anzahl Getöteter in Relation zur Gesamtbevölkerung. Immerhin spiegelt diese Betrachtung besser die Sicherheit für den Einzelnen wieder.
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Tarvoc
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Beitrag(#951186) Verfasst am: 09.03.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Sokrateer meint wohl eher die Anzahl Getöteter in Relation zur Gesamtbevölkerung.

Jepp, so hab' ich ihn auch verstanden.

Btw. ALL GLORY TO THE HYPNO TOAD.
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kolja
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Beitrag(#951189) Verfasst am: 09.03.2008, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

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Argáiþ
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Beitrag(#951193) Verfasst am: 09.03.2008, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Der Irak-Krieg hat im Vergleich zu früheren Kriegen nur wenige direkte Opfer und die meisten direkten Kriegsopfer sterben im Stammeskonflikt zwischen Schiiten und Sunniten.



nein, wohl kaum. Die Hauptursache sind Hubschrauberangriffe und dergleichen und genaue Zahlen zu bekommen ist sowieso unmöglich, aber der Terrorismus spielt da in Bezug auf die Opferzahlen die bei weitem geringste Rolle.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 09.03.2008, 21:18, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#951194) Verfasst am: 09.03.2008, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ich bezweifle sehr, dass Stammeskonflikte (in welchem Raum überhaupt?) von 1900 bis 2000 einen höheren Prozentsatz an durch menschliche Gewalt Getöteten verursachte, als sonstige Gesellschaften. Das überhaupt in Prozentsätzen anzugehen, halte ich schon für fragwürdig.


http://hpd-online.de/node/2498 hat folgendes geschrieben:
Eine Geschichte der Gewalt
[...]
Im Zeitalter von Darfur und Irak und kurz nach dem Jahrhundert von Stalin, Hitler und Mao scheint die Behauptung, dass die Gewalt immer mehr abgenommen hat, irgendwo zwischen halluzinatorisch und obszön zu liegen. Und doch lassen aktuelle Studien, welche versuchen, das Auf und Ab der Gewalt in der Geschichte zu erfassen, genau diesen Schluss zu.
[...]
Aus der weitesten Perspektive kann man einen kolossalen Unterschied über die Jahrtausende feststellen, der uns von unseren vorstaatlichen Ahnen trennt. Entgegen linken Anthropologen, die den Edlen Wilden feiern, weisen quantitative Todeszahlen - wie etwa die Anzahl prähistorischer Skelette mit Axtmalen und eingetauchten Pfeilspitzen oder die Anzahl von Menschen moderner Sammler- und Jägerstämme, welche durch die Hand anderer Menschen sterben - darauf hin, dass vorstaatliche Gesellschaften erheblich gewalttätiger waren als unsere eigene. Es ist wahr, dass durch Raubzüge und Schlachten nur ein kleiner Prozentsatz derjenigen getötet wurde, die in modernen Kriegen sterben. Bei der Stammesgewalt sind die Kämpfe jedoch häufiger, die Prozentzahl der kämpfenden Männer im Verhältnis zur Bevölkerung ist höher und die Todesfälle pro Kampf sind zahlreicher. Laut Anthropologen wie Lawrence Keelex, Stephen LeVlanc, Phillip Walker und Bruce Knauft ergeben diese Faktoren Todeszahlen in Stammeskämpfen, die sich über die gesamte Bevölkerung erstrecken, gegen die jene moderner Zeiten winzig ausfallen. Wenn die Kriege des 20. Jahrhunderts das selbe Verhältnis der Bevölkerung getötet hätten wie jene, die in Kriegen typischer Stammesgesellschaften sterben, dann hätte es zwei Milliarden Tote gegeben, nicht 100 Millionen.

Protzentsätze sind daher sinnvoll, da sie den menschlichen Alltag besser abbilden.
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Argáiþ
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Beitrag(#951198) Verfasst am: 09.03.2008, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

ich kenne diese Ansichten schon, halte sie aber für unsinnig, schon deshalb, weil Mordraten über lange Zeit hinweg niemals auf den 'Bodycount' von Kriegen kommen und das galt damals wie heute.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Protzentsätze sind daher sinnvoll, da sie den menschlichen Alltag besser abbilden.


insofern die Örtlichkeiten nicht berücksichtigt werden, auf die sich diese Raten beziehen, sagt das gar nichts aus, lediglich, dass von Gewalt betroffene Gruppen falsch definiert werden. Angenommen in Berlin gäbe es eine Mordrate von 10% innerhalb der Stadtgrenzen pro Jahr, dann würden das die edlen Wilden der Argumentation gegen die Vorstellung von den edlen Wilden auf einen viel geringeren Prozentsatz, bezogen auf die Geamtdeutsche Bevölkerung herunzerrechnen, einfach, weil sie es wahr haben möchten, dass durch technischen Fortschritt alles besser wird.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 09.03.2008, 21:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#951199) Verfasst am: 09.03.2008, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Aaaaah ja. Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#951200) Verfasst am: 09.03.2008, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Aaaaah ja. Mit den Augen rollen


slebstverständlich, argumentiere dagegen und kuschel dich nicht an kolja
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Sokrateer
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Beitrag(#951201) Verfasst am: 09.03.2008, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ich kenne diese Ansichten schon, halte sie aber für unsinnig, schon deshalb, weil Mordraten über lange Zeit hinweg niemals auf den 'Bodycount' von Kriegen kommen und das galt damals wie heute.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Protzentsätze sind daher sinnvoll, da sie den menschlichen Alltag besser abbilden.


insofern die Örtlichkeiten nicht berücksichtigt werden, auf die sich dies Raten beziehen, sagt das gar nichts aus, lediglich, dass von Gewalt betroffene Gruppen falsch definiert werden. Angenommen in Berlin gäbe es eine Mordrate von 10% innerhalb der Stadtgrenzen pro Jahr, dann würden das die edlen Wilden der Argumentation gegen die Edlen wilden auf einen viel geringeren Prozentsatz bezogen auf die Geamtdeutsche Bevölkerung herunzerrechnen, einfach, weil sie es wah haben möchten.

Ich verstehe den Satz nicht ganz. Aber es ist klar, dass solche Abschätzungen repräsentativ sein müssen. Dazu gehören im Falle von Nationalstaaten freilich auch die Friedenszeiten. Und davon haben wir hier in Europa seit der Mitte des 20. Jhdts. viel genossen.
Wenigstens gibt es in einem Nationalstaat auch so etwas wie eine Friedenszeit.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44755

Beitrag(#951202) Verfasst am: 09.03.2008, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe den Satz nicht ganz.

Da sind wir schon zwei. Mit den Augen rollen
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Argáiþ
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Beitrag(#951204) Verfasst am: 09.03.2008, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Die Friedenszeiten in Europa, das ja strategisch durch die USA abgeschirmt ist, sind schon gewaltloser, aber die 'Kriegsintensität' hat zB gegenüber dem Mittelalter nicht nachgelassen. Es gab damals zwar auch häufiger Kriege, aber diese hatten nicht die Dimensionen der Postmoderne, mit Ausnahme des Dreissigjährigen Krieges, der eben aber auch dreissig Jahre lang ging, was bei keinem Krieg der Postmoderne der Fall war. Insgesamt würde ich es für gewagt halten, aufgrund der geringeren Zahl an Mordopfern und der geringeren Häufigkeit von Konflikten, die aber intensiver sind, auf eine insgesamt prozentual geringere Anzahl von Gewalttoten zu schließen, jedenfalls halte ich das nicht für sicher.

Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 09.03.2008, 21:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#951207) Verfasst am: 09.03.2008, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe den Satz nicht ganz.

Da sind wir schon zwei. Mit den Augen rollen


wenn du zugegen bist, steigen die Chancen freilich erheblich, dass gleich zwei was nicht kapieren Lachen
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kolja
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Beitrag(#951210) Verfasst am: 09.03.2008, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Angenommen in Berlin gäbe es eine Mordrate von 10% innerhalb der Stadtgrenzen pro Jahr, dann würden das die edlen Wilden der Argumentation gegen die Vorstellung von den edlen Wilden auf einen viel geringeren Prozentsatz, bezogen auf die Geamtdeutsche Bevölkerung herunzerrechnen, einfach, weil sie es wahr haben möchten, dass durch technischen Fortschritt alles besser wird.

Dies ist kein wohlgeformter Satz.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#951212) Verfasst am: 09.03.2008, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man Gewaltopfer in Relation zu einer damit in Verbindung gebrachten Gruppe stellt, stellt man bereits eine Hypothese über die betroffene Gruppe auf und verzerrt damit in der Tat das Bild noch eher, als dass man es deutlicher Macht. Die einzige Möglichkeit, so vorzugehen, wäre die relativen Opferzahlen zwischen verscheidenen Zeitabschnitten weltweit zu vergleichen. Ich kann mir nicht vorstellen, das so eine Studie durchführbar istm, aber zB die Kriegsintensität in einem historischen Tief zu sehen, ist nicht plausibel.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#951214) Verfasst am: 09.03.2008, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Das musst du jetzt irgendwie ziemlich relativ meinen.

Aber natürlich ist das in Relation zur Bevölkerungsdichte zu sehen. Alles Andere wäre doch Unfug. Mit den Augen rollen
Eine cleverere Reaktion wäre es gewesen, Sokrateer nach Statistiken aus tribalen Zeiten zu fragen. zwinkern


Das war eine rhetorische Frage, Zahlen stehen auf der vorigen Seite, allerdings keine statistischen(!)

Zitat:
Sokrateer meint wohl eher die Anzahl Getöteter in Relation zur Gesamtbevölkerung. Immerhin spiegelt diese Betrachtung besser die Sicherheit für den Einzelnen wieder.


Was er meint, das ist mir schon klar, aber es stimmt nicht.
Er redet ja von Kriegszeiten, und auf die bezogen ist sonnenklar, dass die Zivilbevölkerung in "modernen Kriegen" stärker denn je (aus historischen Zeiten bekannt) von diesen Kriegen betroffen ist, und zwar nicht nur absolut, sonden auch relativ.

Es ist ja ganz besonders menschenfreundlich, dass er sich der Sicht vom "Kollateralschaden" so schön anschließt
Zitat:
Die Zahlen aus dem Irak wären früher nicht als Kriegsopfer gerechnet worden. Früher galt nur derjenige als Opfer, der von einem Speer, einer Kugel oder einer Bombe zerfetzt wurde. Im Irak vergleich man die Kindersterblichkeit mit einer vermuteten Kindersterblichkeit im Friedenszustand und zählt die Differenz als Kreigsopfer. Der Irak-Krieg hat im Vergleich zu früheren Kriegen nur wenige direkte Opfer und die meisten direkten Kriegsopfer sterben im Stammeskonflikt zwischen Schiiten und Sunniten.


und den "Stammeskonflikt" zwischen Sunniten uns Schiiten offenbar völlig unabhängig vom Krieg der USA gegen den Irak sieht.

So, wie die "Stammeskonflikte" heute in Afrika, selbstverständlich völlig unabhängig von der Kolonisation, und den heutigen Interessen der westlichen(teils ehemaligen Kolonial)Länder, samt ihrer Wirtschaft zu sehen sind.

So wird es sein, wenn man es nur oft genug wiederholt.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#951221) Verfasst am: 09.03.2008, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
und den "Stammeskonflikt" zwischen Sunniten uns Schiiten offenbar völlig unabhängig vom Krieg der USA gegen den Irak sieht.

So, wie die "Stammeskonflikte" heute in Afrika, selbstverständlich völlig unabhängig von der Kolonisation, und den heutigen Interessen der westlichen(teils ehemaligen Kolonial)Länder, samt ihrer Wirtschaft zu sehen sind.

So wird es sein, wenn man es nur oft genug wiederholt.

Die Existenz dieser Konflikte kannst du jedenfalls nicht abstreiten und auch nicht, dass sie schon vor dem Kolonialismus stattfanden

Der Krieg zwischen Schiiten und Sunniten war von den USA jedenfalls nicht gewollt. Die Neocons hielten diese Gefahr für albern.

Welches ist denn der größte Kritikpunkt am Kolonialismus, der eine nachhaltige Entwicklung dieser Länder verhinderte? Es sind die willkürlich in die Landschaft gezogenen Grenzen, wodurch Völker/Stämme, die sich eigentlich nicht ausstehen können, in ein Land zusammengepfercht wurden. Genau das sehen wir im Irak, oder in Kenia.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#951226) Verfasst am: 09.03.2008, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. schrieb:
Zitat:
was heisst hier "erstmal"?! wenn wir demokratischen sozialismus hätten, bräuchts keine weiteren einschränkungen der freiheit!

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=950941#950941

Wie jetzt, ist sich der DEMOKRATISCHE SOZIALISMUS schon selber als Diktatur genug Geschockt
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#951262) Verfasst am: 09.03.2008, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sokrateer,


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Reza hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Stammesdenken ist keine Lösung für die Probleme von Nationalstaaten, sondern Nationalstaaten sind die Lösung für die blutigen Stammeskonflikte, die die Menschheit hunderttausende Jahre ausgetragen hat.


Deswegen gibt es seit Einführung der Nationalstaaten auch keine blutigen Auseinandersetzungen der Menschheit mehr Frage Idee

Nein, aber das Blutvergießen ging stark zurück. Das trifft auch auf das Europa in der ersten Hälfte des 20. Jhdts zu. Stammeskonflikte gehören in primitiven Kulturen zum Alltag.


Dir ist aber schon klar, dass wenn man die Zahl der diversen Massaker und Gemetzel in der ersten Haelfte des 20. Jahrhunderts zusammenrechnet, man auf eine hoehere Zahl an Menschen kommt als zu der "guten alten Zeit" der Stammesfehden ueberhaupt gelebt hat? Ohne nun meinerseits in romantisierenden Kulturpessismus zu verfallen, das Wueten des Nationalismus vor allem in Europa stellt an Absolutheit und Grausamkeit so ziemlich alles in den Schatten, was es vorher gegeben hat und das war oft schon brutal und schlimm genug.



Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Lösung für die Probleme nationalstaatlicher Konflikte sind Staatenbünde und internationale Kooperation, Diplomatie, wirtschaftliche Integration usw.


Hier stimme ich ausdruecklich zu. Die Rueckkehr zur Stammesgesellschaft waere meines Erachtens weder moeglich noch wuenschenswert. Man kann bloss nach vorne gehen und nicht zurueck und ich bin recht zuversichtlich, dass Staatenbuende zunehmend die anachronisdtischen Nationalstaaten ersetzen werden, bei allen Rueckschlaegen, die es zwangslaeufig auch geben wird. Die Globalisierung besitzt naemlich eine aehnlich grosse Eigendynamik zur Schaffung grosser multiethnischer Einheiten wie einst die Industrialisierung zwangslaeufig den modernen Nationalstaat herbeifuehrte, der die kleineren regionalen Einheiten als Machtzentrum abloeste, wo das nicht schon vorher der Fall war. Die Herausforderung besteht fuer mich vor allem darin, dafuer zu sorgen, dass diesmal nicht wieder solche blutgierigen Monstren am Ende herauskommen als die sich die Nationalismen des 19. Jahrhunderts letztlich entpuppt hatten.

Gruss, Bernie
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#951270) Verfasst am: 09.03.2008, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ohne nun meinerseits in romantisierenden Kulturpessismus zu verfallen


tiefer als du kann man in dieser Beziehung auch nicht mehr fallen.

Zitat:
dass Staatenbuende zunehmend die anachronisdtischen Nationalstaaten ersetzen werden, bei allen Rueckschlaegen, die es zwangslaeufig auch geben wird.


Du meinst, noch größere Nationalstaaten sind moderner als die derzeit existierenden Nationalstaaten? Lachen
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#951278) Verfasst am: 09.03.2008, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Herausforderung besteht fuer mich vor allem darin, dafuer zu sorgen, dass diesmal nicht wieder solche blutgierigen Monstren am Ende herauskommen als die sich die Nationalismen des 19. Jahrhunderts letztlich entpuppt hatten.


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L.E.N.
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Beitrag(#951354) Verfasst am: 10.03.2008, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
L.E.N. schrieb:
Zitat:
was heisst hier "erstmal"?! wenn wir demokratischen sozialismus hätten, bräuchts keine weiteren einschränkungen der freiheit!

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=950941#950941

Wie jetzt, ist sich der DEMOKRATISCHE SOZIALISMUS schon selber als Diktatur genug Geschockt


ich kenne nicht deine definition von demokratischen sozialismus, aber wer sollte denn dMn in ihm diktieren?
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#951364) Verfasst am: 10.03.2008, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
L.E.N. schrieb:
Zitat:
was heisst hier "erstmal"?! wenn wir demokratischen sozialismus hätten, bräuchts keine weiteren einschränkungen der freiheit!

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=950941#950941

Wie jetzt, ist sich der DEMOKRATISCHE SOZIALISMUS schon selber als Diktatur genug Geschockt


ich kenne nicht deine definition von demokratischen sozialismus, aber wer sollte denn dMn in ihm diktieren?


Ich kenne nur einen DEMOKRATISCHEN SOZIALISMUS und der wurde von der SPD definiert.
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L.E.N.
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Beiträge: 27745
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Beitrag(#951372) Verfasst am: 10.03.2008, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
L.E.N. schrieb:
Zitat:
was heisst hier "erstmal"?! wenn wir demokratischen sozialismus hätten, bräuchts keine weiteren einschränkungen der freiheit!

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=950941#950941

Wie jetzt, ist sich der DEMOKRATISCHE SOZIALISMUS schon selber als Diktatur genug Geschockt


ich kenne nicht deine definition von demokratischen sozialismus, aber wer sollte denn dMn in ihm diktieren?


Ich kenne nur einen DEMOKRATISCHEN SOZIALISMUS und der wurde von der SPD definiert.


als politisches ziel? ich lach mich tot Mit den Augen rollen
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#951394) Verfasst am: 10.03.2008, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
L.E.N. schrieb:
Zitat:
was heisst hier "erstmal"?! wenn wir demokratischen sozialismus hätten, bräuchts keine weiteren einschränkungen der freiheit!

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=950941#950941

Wie jetzt, ist sich der DEMOKRATISCHE SOZIALISMUS schon selber als Diktatur genug Geschockt


ich kenne nicht deine definition von demokratischen sozialismus, aber wer sollte denn dMn in ihm diktieren?


Ich kenne nur einen DEMOKRATISCHEN SOZIALISMUS und der wurde von der SPD definiert.


als politisches ziel? ich lach mich tot Mit den Augen rollen


Da lache ich sogar mit Dir mit zwinkern
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gwarpy
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Beitrag(#951508) Verfasst am: 10.03.2008, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte auch bedenken, dass die moderne Medizin die Zahlen gewissermaßen verfälscht. Heute überlebt man eher als früher, wenn man angeschossen, nieder geschlagen, einen Messerstich versetzt bekommt, etc . Am Wochenende, und bei Großveranstaltungen herrscht auf den Straßen vieler Städte ein nahezu kriegsähnlicher Zustand (erst vor kurzem ist vor meinem Fenster ein Mensch verblutet), bei dem man einfach seltener über die Klinge springt, als früher. Das Gewaltpotenzial ist aber durchaus noch da, und wird auch ausgelebt.


gwarpy
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Gaius Julius Caesar


Zuletzt bearbeitet von gwarpy am 10.03.2008, 03:04, insgesamt einmal bearbeitet
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