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UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1429456) Verfasst am: 09.02.2010, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Aber dennoch wurde inoffiziell erheblicher Druck ausgeübt in den USA an Schulen und Behörden. Das hat dann erst 1990 dazu geführt, dass ein Bundesgesetz zum Schutz der Indianersprachen eingeführt wurde.


Wie sah der inoffizielle Druck denn konkret aus? Durften die Sprachen an Schulen und Behörden nicht gesprochen werden? Wo ist das Problem dabei? Oder wurde wirklich versucht den Kindern diese Sprache 'abzuerziehen'?
Dass es kein Schutzgesetz gab ist m.E. auch gut so. Dass eine Sprache nicht vom Staat gehätschelt wird ist etwas ganz anderes als ihre Unterdrückung.


Wie sah der inoffizielle Druck konkret aus? Dass vielleicht Kinder aus Indianerfamilien viel leichter ihren Eltern weggenommen und zur Adoption freigegeben wurden? Und deswegen ganze Indianerstämme offiziell über Nacht verschwunden sind, weil alle ihre Angehörigkeit geleugnet haben?
Dass in Südtirol die Kinder mit deutscher Muttersprache in der Schule genauso Nachteile hatten wie die slowenischsprechenden Kinder in Kärnten? Von der brutalen Unterdrückung der katalanischen und baskischen Sprache ganz zu schweigen.
Und eine ungefähre Idee vom Francoregime gehört schon zur Allgemeinbildung, aber das ist wahrscheinlich schon wieder unterdrückende museale Zwangsbildung.

Die Wortwahl "nicht hätscheln" im Zusammenhang mit den Indianersprachen in den USA finde ich zum Kotzen, auch wenn mir klar ist, dass das diese Wortwahl aus reiner lernresistenter Ignoranz geboren ist.

Wieso ist es für die Allgemeinheit eine Zumutung, eine Sprache, die auf einem Gebiet von einer größeren Gruppe länger gesprochen wurde, als irgendeine andere, auch zu lehren?
Und ich finde es bezeichnend, dass du einerseits, wie es in der Vergangenheit auch war, Minderheitensprachen in den Schulen nicht unterrichten willst, und dann blöd fragst, ob es wirklich Sprachen ohne schriftliche Quellen gibt. Und die Lehrer soll man nicht finanzieren, aber dann auf einmal schriftliche Quellen einfach schaffen, wenn es die nicht gibt.
Und dieses Problem betrifft das Windische in Kärnten ebenso wie die Sprachen in in Neuguinea. Meine Bemerkungen zur angeborenen Grammatik bezogen sich aber wie gesagt auf Kreolsprachen, da liegt es in der Natur der Dinge, dass es mit schriftlichen Quellen schlecht aussieht.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1429755) Verfasst am: 10.02.2010, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Natürlich ist latein da ein geeignetes historisches Beispiel. Oder auch etruskisch, ägyptisch, preussisch etc.

Preußisch? Ich kenne Sächsisch, aber preußisch? zwinkern
Nix da, preussisch. Der preussische Akzent wurde noch lange gepflegt, die preussische Sprache war eine slawische Sprache, die mit der gemeinsamen Expansion des deutschen Einflusses und des Christentums langsam verschwand.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1429813) Verfasst am: 10.02.2010, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
die preussische Sprache war eine slawische Sprache,

Und das von dir ... ich fass es nicht Geschockt
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1429830) Verfasst am: 10.02.2010, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
die preussische Sprache war eine slawische Sprache,

Und das von dir ... ich fass es nicht Geschockt


Hier gibts Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Altpreu%C3%9Fische_Sprache
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1429834) Verfasst am: 10.02.2010, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
die preussische Sprache war eine slawische Sprache,

Und das von dir ... ich fass es nicht Geschockt


Hier gibts Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Altpreu%C3%9Fische_Sprache

Stimmt auffallend
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1429847) Verfasst am: 10.02.2010, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Argh, verdammt, da sind mir die Ostelbslawen dazwischengerutscht. Verlegen
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1430127) Verfasst am: 11.02.2010, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Natürlich ist latein da ein geeignetes historisches Beispiel. Oder auch etruskisch, ägyptisch, preussisch etc.

Preußisch? Ich kenne Sächsisch, aber preußisch? zwinkern
Nix da, preussisch. Der preussische Akzent wurde noch lange gepflegt, die preussische Sprache war eine slawische Sprache, die mit der gemeinsamen Expansion des deutschen Einflusses und des Christentums langsam verschwand.

Hab ich was dazugelernt. Danke. zwinkern
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1432047) Verfasst am: 15.02.2010, 06:13    Titel: Antworten mit Zitat

Um Missverständnisse zu vermeiden, könnte man dieses Altpreußisch auch Pruzzisch nennen.

Bei "preußisch" denkt jeder wohl zuerst an die neuere Geschichte.

Nicht an die Pruzzen in Ostpreußen.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1432048) Verfasst am: 15.02.2010, 06:19    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Mir ist noch nie aufgefallen dass man heutzutage noch irgendwo (in der 'zivilisierten' oder westlichen Welt) versuchen würde irgendwelche Sprachen auszurotten.


Da brauchst du nur mal vor die Haustür zu gucken.

Das Elsässisch im Elsass ist ein Beispiel dafür.

Und nur ein Beispiel für viele andere.
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