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Marxismus unmenschlich?
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1272798) Verfasst am: 21.04.2009, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Als Menge möglicher Lösungen Schulterzucken
Das ist aber auch irrelevant für Deinen logischen Schlussversuch. Solange Du nicht alle Gründe bis auf einen eliminiert hast (und zeigen kannst das nur genau ein möglicher Grund übrigbleibt), kannst Du nicht auf Dein gesuchtes A rückschließen. Ganz egal wie Dus nennst.
Außerdem steht x in einer Gleichung nicht für alle möglichen, sondern für eine konkrete Lösung.


Das ist auch gar nicht meine Absicht. Es dient lediglich dazu alles Unmögliche auszuschließen
um sich mit weiterer Erforschung lediglich auf das MÖGLICHE zu konzentrieren.
Wie nahe man der Lösung kommt hängt maßgeblich davon wie komplex das Problem ist
und wenn man meint die zu haben hilft eh nur die Probe - der Beweis.
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1272803) Verfasst am: 21.04.2009, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Zunächst scheitert es darann dass dir Weder die Menge der Lösungen bekannt ist, Du also nicht einfach eine nach der anderen Ausschließen kannst (was tust Du wenns unendlich viele sind?), weiters tust Du das im Alltag nicht. Du schließt nur die Lösungen aus die auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit haben - ich bin mir recht sicher das Du Dir um skurile Quanteneffekte bei deinen Problemen keine Gedanken machst.


natürlich nicht - und natürlich brauch ich nur auf Ausschließen was eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat
(das vereinfacht die Sache auch erheblich) Solange aber die Wahrscheinlichkeiten bestehen,
ist der Pool der möglichen Lösungen nunmal größer als wenn man sie nach und nach als nicht möglich ausschließt
und je kleiner der Pool umso näher die Lösung Schulterzucken


Zitat:

Weiters ist das hier erneut irrelevant weil ich lediglich gesagt habe dass deine Schlussmethode falsch ist, weil Du voraussetzt das A notwendig für B ist, während nur vorgegeben ist dass A hinreichend ist. Leider versuchst Du ja beständig davon abzuschweifen.


Wer gibt vor, das A hineichend ist?
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Zuletzt bearbeitet von AXO am 21.04.2009, 19:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1272806) Verfasst am: 21.04.2009, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
und wenn man meint die zu haben hilft eh nur die Probe - der Beweis.


Falsch. Nehmen wir an Du analysierst einen physikalischen Sachverhalt und triffst bei der Berechnung einer Größe, sagen wir z.B. einer Länge, auf die Gleichung x²-1=0. Was tust Du? Die Gleichung lösen, wobei herauskommt x=1 und x=-1. Nun behauptest Du die Länge wäre -1, machst Die Probe (-1)²-1=0, das stimmt offensichtlich, und freust Dich nun das irgendwas -1m lang ist. Ja ne, is klar ...
Das ist eben das Problem bei mehreren möglichen Lösungen, die allesamt hinreichend für das eintreten bei B sind.
Die korrekte Lösung x=1 separiert man von den falschen i.d.R. durch sog. Anfangs- bzw. Randbedingungen, wie die Soziologie sowas macht, wenn überhaupt, weiß ich nicht.

Zitat:
und natürlich brauch ich nur auf Ausschließen was eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat


Nein. Erstens passieren in Gesellschaften öfters Dinge, die man vorher für fast ausgeschlossen gehalten hat, zweitens wüsst ich gern mal, wie Du die Wahrscheinlichkeit einer Lösung für dein obiges Problem bestimmen willst. Drittens hast Du dann auch nur wahrscheinlich die korrekte Lösung zwinkern

Zitat:
Wer gibt vor, das A hineichend ist?


Wenn kein A hinreichend wäre, wäre das Problem unlösbar. Das Problem ist dass Du vorgibst A wäre notwendig.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1272819) Verfasst am: 21.04.2009, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Zunächst scheitert es darann dass dir Weder die Menge der Lösungen bekannt ist, Du also nicht einfach eine nach der anderen Ausschließen kannst (was tust Du wenns unendlich viele sind?),


Wenn es unendlich viele Lösungen gibt werde ich wohl an diesem speziellen Problem scheitern.
Wenns mal der Fall ist, sag ich Dir Bescheid zwinkern Ich wüßte aber nicht warum ich eine vielfach bewärte
Methode verwerfen sollte, bloß weil sie die eine oder andere Schwachstelle im Einzelfall haben würde,
wenn er einträte.
und was die Menge der Lösungen betrifft - zum Glück sind die meißten Probleme sehr komplex,
so das sich über Berücksichtigung von Wechselwirkungen recht schnell und einfach so ziemlich
das meißte ausschließen lässt.
Soll heißen - eine als unmöglich eleminierte Lösung, reißt jedes mal den ganzen Komplex ihrer Wechselwirkungen mit ein. Knifflig wirds erst zum Ende hin, wenn nur noch wenig möglich ist,
das aber jeweils hartnäckig seinen Ausschluß "verteidigt" Smilie
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1272826) Verfasst am: 21.04.2009, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Die korrekte Lösung x=1 separiert man von den falschen i.d.R. durch sog. Anfangs- bzw. Randbedingungen, wie die Soziologie sowas macht, wenn überhaupt, weiß ich nicht.


Die Soziologie hält sich derzeit noch relativ stark von Formalisierung (und Axiomatisierung) frei.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1272827) Verfasst am: 21.04.2009, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade bei Sozialwissenschaftlichen Problemen ist der 'Ausschluss' einer Lösung i.d.R. kaum möglich, genauso wie man die Lösungsmenge nicht per Se als endlich ansehen kann. Alltagsmethoden, bei denen es reicht zu 99% richtig zu liegen, auf wissenschaftliche Probleme zu übertragen klappt halt nicht. Schulterzucken
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1272828) Verfasst am: 21.04.2009, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:

Die korrekte Lösung x=1 separiert man von den falschen i.d.R. durch sog. Anfangs- bzw. Randbedingungen, wie die Soziologie sowas macht, wenn überhaupt, weiß ich nicht.


Die Soziologie hält sich derzeit noch relativ stark von Formalisierung (und Axiomatisierung) frei.


Tja - elendes Schwatzfach eben Smilie
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1272840) Verfasst am: 21.04.2009, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
und wenn man meint die zu haben hilft eh nur die Probe - der Beweis.


Falsch. Nehmen wir an Du analysierst einen physikalischen Sachverhalt und triffst bei der Berechnung einer Größe, sagen wir z.B. einer Länge, auf die Gleichung x²-1=0. Was tust Du? Die Gleichung lösen, wobei herauskommt x=1 und x=-1. Nun behauptest Du die Länge wäre -1, machst Die Probe (-1)²-1=0, das stimmt offensichtlich, und freust Dich nun das irgendwas -1m lang ist. Ja ne, is klar ...
Das ist eben das Problem bei mehreren möglichen Lösungen, die allesamt hinreichend für das eintreten bei B sind.
Die korrekte Lösung x=1 separiert man von den falschen i.d.R. durch sog. Anfangs- bzw. Randbedingungen, wie die Soziologie sowas macht, wenn überhaupt, weiß ich nicht.


Streich Probe und ersetze durch VERSUCH.
Sorry ich bin eigentlich Praktiker und hab überhaupt nicht den Anspruch meine Zeit dami
zu vertrödeln eine Lösung unbedingt vom Schreibtisch aus zu finden, wenn der praktische Versuch
sie im handumdrehn offen legt.
kurz -> ich habe das große Glück keine physikalischen - theoretischen Sachverhalte ohn Praxisbezug analysieren zu müssen.
Und wenn ich paxisbezogen - theoretisiere schau ich im zweifelsfall einfach mit nem Zollstock nach
ob nen Minusmeter oder nen Plusmeter ist.
und da mit raktisch noch nichts begenet ist was -1m lang ist (oder sagt man dazu kurz?),
muß ich nichtmal das tun sondern wähle "völlig willkürlich" den Plusmeter aus.

Nenn mich nen oberflächlichen Ignorant - aber so bin ich nunmal Schulterzucken


Zitat:


Zitat:
und natürlich brauch ich nur auf Ausschließen was eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat


Nein. Erstens passieren in Gesellschaften öfters Dinge, die man vorher für fast ausgeschlossen gehalten hat,


wer ist "man"?
Die ganzen "Unmöglichkeiten" die grad so passieren jedenfalls, habe ich für höchstwahrschinlich erachtet. Schulterzucken


Zitat:
zweitens wüsst ich gern mal, wie Du die Wahrscheinlichkeit einer Lösung für dein obiges Problem bestimmen willst. Drittens hast Du dann auch nur wahrscheinlich die korrekte Lösung zwinkern


besser als eine unwahrscheinlich korrekte Lösung und [b]bestimmen[(b] muß ich glücklicherweise
gar nichts - schließlich verdien ich mein Geld nicht Gesellschaftsprognosen Schulterzucken

Zitat:

Das Problem ist dass Du vorgibst A wäre notwendig.


ja klar - und wer will mich dran hindern? Smilie
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1272842) Verfasst am: 21.04.2009, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Gerade bei Sozialwissenschaftlichen Problemen ist der 'Ausschluss' einer Lösung i.d.R. kaum möglich, genauso wie man die Lösungsmenge nicht per Se als endlich ansehen kann. Alltagsmethoden, bei denen es reicht zu 99% richtig zu liegen, auf wissenschaftliche Probleme zu übertragen klappt halt nicht. Schulterzucken


Glücklicherweise brauche ich nicht wissenschaftlich zu arbeiten und 99%ige "Alltagsmethoden" tät ich gern mal sehen Smilie
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1272845) Verfasst am: 21.04.2009, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
ja klar - und wer will mich dran hindern? Smilie


Was ist das denn für eine Frage? Ich jedenfalls nicht. Ich werde Dich übrigens auch nicht daran hindern zu glauben, Elvis wäre von Marsmenschen entführt und würde zu deren Unterhaltung irgendwo unter dem Olympus Mons gefangen gehalten. Wovon Du ausgehst ist Deine Sache, womit Du allerdings leben musst ist, dass Du dich in manchen Fällen schlicht irrst. Darauf kann ich auch hinweisen ohne dich an irgendwas hindern zu wollen ...

Zitat:
Streich Probe und ersetze durch VERSUCH.
Sorry ich bin eigentlich Praktiker und hab überhaupt nicht den Anspruch meine Zeit dami
zu vertrödeln eine Lösung unbedingt vom Schreibtisch aus zu finden, wenn der praktische Versuch
sie im handumdrehn offen legt.


Äh ja ... wie zum Geier soll der hier denn aussehen? Ich sehe jedenfalls keinen Versuch, der sich im handumdrehen offenlegt ...

Zitat:
und da mit raktisch noch nichts begenet ist was -1m lang ist (oder sagt man dazu kurz?),
muß ich nichtmal das tun sondern wähle "völlig willkürlich" den Plusmeter aus.


Das macht auch ein theoretischer Physiker nicht anders. Verdeutlichen wollte ich damit nur, dass nicht jedes hinreichende (du nennst es 'mögliches') A, das die vorgegebene Bedingung erfüllt, auch tatsächlich die Lösung des konkreten Problems sein muss.

Zitat:
wer ist "man"?
Die ganzen "Unmöglichkeiten" die grad so passieren jedenfalls, habe ich für höchstwahrschinlich erachtet.


Wir reden hier von ganz anderen Zeitabläufen. Aber von mir aus: Hast Du z.B. die Wende voraussehen können?

Zitat:
besser als eine unwahrscheinlich korrekte Lösung und [b]bestimmen[(b] muß ich glücklicherweise
gar nichts - schließlich verdien ich mein Geld nicht Gesellschaftsprognosen


Sicher, mit der postulierten logischen Eindeutigkeit hat das aber nix mehr zu tun. Ferner bezieht sich 'muss' nicht auf eine existenzielle Notwendigkeit, sondern auf eine logische, sofern Du Deine Aussagen aufrechterhalten willst.

AXO hat folgendes geschrieben:
Glücklicherweise brauche ich nicht wissenschaftlich zu arbeiten und 99%ige "Alltagsmethoden" tät ich gern mal sehen Smilie


Na, dann frag' ich mich, warum Dus versuchst?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1273046) Verfasst am: 22.04.2009, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
ja klar - und wer will mich dran hindern? Smilie


Was ist das denn für eine Frage? Ich jedenfalls nicht.


fein Smilie

Zitat:

Ich werde Dich übrigens auch nicht daran hindern zu glauben, Elvis wäre von Marsmenschen entführt und würde zu deren Unterhaltung irgendwo unter dem Olympus Mons gefangen gehalten. Wovon Du ausgehst ist Deine Sache, womit Du allerdings leben musst ist, dass Du dich in manchen Fällen schlicht irrst.


Du irrst dich nie?
Also ich jedenfalls kann sehr gut damit leben kein Gott zu sein und meine Irrttumsquote hält sich in Grenzen,
um die meine Mitmenschen mich zumeist beneiden.



Zitat:

Darauf kann ich auch hinweisen ohne dich an irgendwas hindern zu wollen ...



Von mir aus, kannst du hinweisen auf was immer Du magst Smilie

Zitat:


Zitat:
Streich Probe und ersetze durch VERSUCH.
Sorry ich bin eigentlich Praktiker und hab überhaupt nicht den Anspruch meine Zeit dami
zu vertrödeln eine Lösung unbedingt vom Schreibtisch aus zu finden, wenn der praktische Versuch
sie im handumdrehn offen legt.


Äh ja ... wie zum Geier soll der hier denn aussehen? Ich sehe jedenfalls keinen Versuch, der sich im handumdrehen offenlegt ...


nunja - praktisch gehe ich die Dinge der Reihe nach an - und solange ich mit nem Ausschlußverfahren noch nicht mal begonnen hab,
werd ich den Teufel tun nur deswegen nicht damit anzufangen, weil irgendwann im Falle ner praktischen Versuchsnotwendigkeit die eine oder andere Schwierigkeit ergeben könnte.
Dazu ist die Sache viel zu komplex um jetzt schon alle Faktoren zu kennen, die einen irgendwann scheitern ließen.
Ich sags mal so - es kostet mich ja kein Geld, es tut mir nicht weh und ist auch ziemlich entspannend,
von daher hab ich nullkomanix zu verlieren.

Zitat:



Zitat:
und da mit raktisch noch nichts begenet ist was -1m lang ist (oder sagt man dazu kurz?),
muß ich nichtmal das tun sondern wähle "völlig willkürlich" den Plusmeter aus.


Das macht auch ein theoretischer Physiker nicht anders. Verdeutlichen wollte ich damit nur, dass nicht jedes hinreichende (du nennst es 'mögliches') A,


nicht jedes mögliche A ist ein hinreichendes - Wir sprechen einfach zwei völig verschiedene Sprachen.
Wenn es nur ein Ergebnis gibt - und das ist im Grunde immer sowenn man die Sache auf den Punkt bringt/zu Ende denkt,
ist genau genommen auch nur ein Ergebnis -> möglich.
Solange das Ergebnis aber nicht bekannt ist, nenne ich alle Ergebnisse die noch im Möglichkeitsbereich sind -> möglich.
Das hat im Grunde mit hinreichend und notwendig überhaupt nix zu tun - weil ein mögliches Element sich
unter Umständen nichtmal als hinreichend erweisen kann und das - einzig - mögliche Element immer das notwendige ist.
Klar kanns rundherum noch ne menge hinreichende Elemente geben, aber die interessieren mich gar nicht,
weil sie ohne das notwendige für den Sachverhalt völlig bedeutungslos sind.

kurz - was du meinst das ich mit möglich meine ist nicht hinreichend sondern eins von Anzahl x - möglicher - notwendiger Elemente, aus denen es DAS notwendige rauszufiltern gilt.

Zitat:


das die vorgegebene Bedingung erfüllt, auch tatsächlich die Lösung des konkreten Problems sein muss.


Wem ds nicht klar ist, der sollte es m.E. mit Logik gar nicht erst versuchen und sich nach nem anderen Hobby umschauen.
Warum Du Dich angesichts meiner Gedanken dazu, genötigt fühlst, mir so nen Kinderquark unter die Anse zu reiben ist mir allerdings völlig rätselhaft.

Mir ist völlig egal was die vorgegebenen Bedingungen erfüllt - mich intersseirt lediglich die Lösung -> das notwendige Element.


Zitat:



Zitat:
wer ist "man"?
Die ganzen "Unmöglichkeiten" die grad so passieren jedenfalls, habe ich für höchstwahrschinlich erachtet.


Wir reden hier von ganz anderen Zeitabläufen.


ganz anderen als WELCHEN?
Weißt Du an welche Zeiträume ich denke?
Woher?


Zitat:


Aber von mir aus: Hast Du z.B. die Wende voraussehen können?


ich kann überhaupt nichts voraussehen.
Ich kann nen Komplex analysieren und meine Meinung dazu sagen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit
daraus resultieren muß.
Was "die Wende" betrifft, dann müßte erstmal klar werden was Du damit meinst - und auf welche Zeitpunkt
der Ereignisse sich Deine Frage bezieht.
10 Jahre vorher z.B. hätte ich sie nicht prognostiziert.
Das es so wie es war nicht ewig weiter gehen kann und wird, war auch da schon klar.
Wenn ansonsten was wirklich überraschend kam, war es die Grenzöffnung durch die Ungarn = der eigentliche Auslöser "der Wende".
Das konnte logischerweise keiner in Betracht ziehen, der die entsprechend nötigen Backgroundinfo nicht hatte.
Allgemein ist ne Prognose natürlich umso schwieriger je dynamischer die Ereignisse ablaufen, weil die
Variablen des Komplexes sich erheblich schneller ändern als im Normafall
und das war zur Wendezeit durchaus vorher und nachher nie erreichter Highspeed.
Numehr aber isses seid fast 20 Jahren wieder die übliche Beschaulichkeit. Was sich schnell zu ändern scheint,
ändert sich mit ausreichender Trägheit um die entsprechenen Impulse frühzeitig zu registrieren.

Ich nehme an das Deine Frage damit nicht beantwortet ist -> drum wiederhole ich nochmal -> nein,
wie so ziemlich jeder andere mensch auf der Welt kann ich gar nichts vorhersehen - konnte auch die Wende nicht vorhersehen.
Zitat:

Zitat:
besser als eine unwahrscheinlich korrekte Lösung und [b]bestimmen[(b] muß ich glücklicherweise
gar nichts - schließlich verdien ich mein Geld nicht Gesellschaftsprognosen


Sicher, mit der postulierten logischen Eindeutigkeit hat das aber nix mehr zu tun.


Wenn man logische Eindeutigkeit - in dem Sinne das es jeweils nur eine notwendige ursache gibt - postuliert,
heißt das längst nicht das man immer und in jedem Fall zweifelsfrei diese Eindeutigkeit bekannt machen = herausfinden könnte.
Hab ich so auch nirgendwo gesagt.
Wie gesagt fühl ich mich sehr wohl in der Rolle kein Gott zu sein und bin immer wieder faziniert von Leuten,
die diesen Anspruch an andere stellen, ohne ihm selbst zu genügen Schulterzucken

Zitat:
Ferner bezieht sich 'muss' nicht auf eine existenzielle Notwendigkeit, sondern auf eine logische, sofern Du Deine Aussagen aufrechterhalten willst.


Du meinst Logik wäre nur das, was zu einem unbestreitbar eindeutigen Ergebnis führt?
Sowas täte ich Mathematik nennen und mit Logik fange ich da an wo deren Grenzen sind.
Mit wem der gewohnt ist Logik zu rechnen statt zu denken, brauch ich darüber auch nicht weiter zu reden.
verschiedene Sprachen - verschiedene Denken und nix was zwischen uns übersetzen könnte.
is ja auch nicht schlimm Schulterzucken

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:
Glücklicherweise brauche ich nicht wissenschaftlich zu arbeiten und 99%ige "Alltagsmethoden" tät ich gern mal sehen Smilie


Na, dann frag' ich mich, warum Dus versuchst?


was versuch ich?
Wissenschaftlich zu arbeiten???

Gröhl...

Du bist zu putzig.
Du bildest Dir doch Kraft Deiner Akademikerlaufbahn tatsächlich ein das nur Wissenschaftler DENKEN können - hm?
Ich wiederum habe die Erfahrung das es wohl kaum ne "Kaste" mit mehr Strohköpfen gibt als Akademiker.
und sogar das ist logisch ->>> sie müssen studieren was ANDERE gedacht haben Schulterzucken

anders -> hast Du mir im Laufe des Gesprächs schon - IRGENDWAS - erzählt was ich nicht mit zwei Mauslicks
und dem richtigen Suchbegriff zu diesem Thema an jeder Ecke im 1000er-pack finde?
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Hornochse
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Beitrag(#1273048) Verfasst am: 22.04.2009, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:

Die korrekte Lösung x=1 separiert man von den falschen i.d.R. durch sog. Anfangs- bzw. Randbedingungen, wie die Soziologie sowas macht, wenn überhaupt, weiß ich nicht.


Die Soziologie hält sich derzeit noch relativ stark von Formalisierung (und Axiomatisierung) frei.


Tja - elendes Schwatzfach eben Smilie


Kurzer OT: Du solltest dich bei Gelegenheit mal mit Kuhn beschäftigen. Der hat interessante Sachen über Paradigmenwechsel speziell auch in der Physik geschrieben. zwinkern
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- Niklas Luhmann -
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AXO
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Beitrag(#1273054) Verfasst am: 22.04.2009, 00:56    Titel: Re: Vorschlag Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Das ich Auto fahren darf ist jedenfalls wahr und daraus zu folgern das ich den Führschein erhalten habe
und dementsprechend besitze würde ich jetz nicht als Beliebig sondern folgerichtig als wahr erachten.

Nein. Ich glaube, das Beispiel verwirrt nur. Nehmen wir ein anderes Beispiel. Nehmen wir mal an, dass wir von der Prämisse ausgehen, dass immer, wenn jemand ein Grieche ist, er tapfer ist. (Natürlich nur als Beispiel; empirisch ist das Quark, aber solange wir in der reinen Logik sind, können wir unsere Prämissen wählen wie wir wollen.) Wir haben also folgenden Satz: x ist Grieche -> x ist tapfer. Jetzt nehmen wir weiter an, Re-setep-en-Re ist tapfer. Dann folgt daraus nicht, dass Re-setep-en-Re Grieche ist. Weil wir zwar annehmen, dass jeder Grieche tapfer ist, aber das noch lange nicht heißt, dass alle, die tapfer sind, Griechen sind. Klar?


Das ist zwar alles gut und schön das mit dem Logikgrundkurs.


was fürn Logikkurs?

Zitat:
Aber ich finde, AXO sollte doch einfach noch mal darstellen, was er eigentlich sagen wollte,


das hatte ich bereits - steht irgendwo dazwischen Smilie

Zitat:

ohne dass hier auf einem überflüssigen Formalismus herum geritten wird und die Diskussion zur Sache darüber hinten runter fällt.


och - also ich finde das hochinteressant - bzw. äußerst symptomatisch.
Wir sind einer Lösung zwar keinen Schritt näher gerückt, aber jeder hat schonmal bis ins Detail klar gemacht,
das nur SEIN Weg zur Lösung führen kann.
Bei soviel Potential, kann man sich doch ganz entspannt zurück lehnen und jedem Schlaumeier den Vortritt lassen.
Ich freu mich stets über alles worum ich selbst mich nicht kümmern brauche,
weils nen anderer besser kann und tut.
Mein Seelenfrieden hängt schließlich nicht davon ab, ob Danol demnächst den "Menschwerdungsfaktor"
zweifelsfrei errechnet und damit wohl einer der beachtetsten Wissenschaftler aller Zeiten wird - gönn ich ihm völlig neidlos.
von mir aus kannst auch Du - ganz im Alleingang - den Kommunismus in D - achwas warum so kleinlich - auf der ganzen Welt einführen.
ich habe ehrlich - nicht das geringste dagegen.

solchen Ansprüchen konnten meine bescheidenen Gedanken zum einen oder anderen Thema
selbstverständlich nicht genügen - aber Spass hats trotzdem gemacht sich ne Weile unter Göttern und
unfehlbaren Koriphäen ihres jeweiligen Faches zu bewegen.
Trotzdem wirds langsam Zeit für mich. mir niveaulosere Gesprächspartner zu suchen. Sehts mir nach - ich bin einfach überfordert.
ziehe mich aber völlig beruhigt - mit der Gewissheit zurück, das alle und jedes Problem bei Euch in den allerbesten Händen ist Smilie
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Hornochse
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Beitrag(#1273058) Verfasst am: 22.04.2009, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Na, Axo, jetzt mal nicht so theatralisch. zwinkern
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- Niklas Luhmann -
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AXO
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Beitrag(#1273075) Verfasst am: 22.04.2009, 07:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fands angemessen Sehr glücklich
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Danol
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Beitrag(#1273523) Verfasst am: 22.04.2009, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Du irrst dich nie?


Kann mich nicht erinnern das behauptet zu haben?

Zitat:
nunja - praktisch gehe ich die Dinge der Reihe nach an - und solange ich mit nem Ausschlußverfahren noch nicht mal begonnen hab,
werd ich den Teufel tun nur deswegen nicht damit anzufangen, weil irgendwann im Falle ner praktischen Versuchsnotwendigkeit die eine oder andere Schwierigkeit ergeben könnte.


Aha. Erst liegt die Versuchsmöglichkeit also im handumdrehen offen und nun ist sie 'die ein oder andere Schwierigkeit'. Auf deutsch gesagt also: Du weißt auch nicht, wie Du Deine Aussage ggf. überprüfen könntest.

Zitat:
Dazu ist die Sache viel zu komplex um jetzt schon alle Faktoren zu kennen, die einen irgendwann scheitern ließen.


Der Wesentliche Faktor ist die nichtdurchführbarkeit entsprechender Versuche (und die logischen Probleme in Deiner Argumentation, aber nehmen wir die mal als beseitigt an).

Zitat:
nicht jedes mögliche A ist ein hinreichendes - Wir sprechen einfach zwei völig verschiedene Sprachen.
Wenn es nur ein Ergebnis gibt - und das ist im Grunde immer sowenn man die Sache auf den Punkt bringt/zu Ende denkt,
ist genau genommen auch nur ein Ergebnis -> möglich.


Also ist nicht jedes mögliche A möglich, sondern nur eins davon Mr. Green
Nix für ungut, aber einen gesellschaftlichen Determinismus zu postulieren halte ich für abwegig.

Zitat:
Das hat im Grunde mit hinreichend und notwendig überhaupt nix zu tun - weil ein mögliches Element sich
unter Umständen nichtmal als hinreichend erweisen kann und das - einzig - mögliche Element immer das notwendige ist.
[...]
Mir ist völlig egal was die vorgegebenen Bedingungen erfüllt - mich intersseirt lediglich die Lösung -> das notwendige Element.


Tja, sofern es das notwendige Element denn gibt. Möglicherweise (wahrscheinlich) gibt es nur hinreichende.

Zitat:
ganz anderen als WELCHEN?
Weißt Du an welche Zeiträume ich denke?
Woher?


Du redest von aktuellen Ereignissen, die Du vorher abgesehen haben willst. Ich vermute mal Du bist irgendwo in den 40ern, von daher können sämtliche Prognosen von Dir maximal 40-50 Jahre vor dem tatsächlichen Ereignissen von Dir gemacht worden sein. Alle Prognosen die noch in der Zukunft liegen müssen sich erst bewahrheiten ...

Zitat:
ich kann überhaupt nichts voraussehen.
[...]
Das konnte logischerweise keiner in Betracht ziehen, der die entsprechend nötigen Backgroundinfo nicht hatte.


Ersetz vorhersehen durch prognostizieren. Also nein, Du hasts vorher nicht prognostiziert. Wodrinn äußert sich denn dass hier

Zitat:
Die ganzen "Unmöglichkeiten" die grad so passieren jedenfalls, habe ich für höchstwahrschinlich erachtet.


sonst so? Zu prognostizieren dass irgendwas einschneidendes passieren muss, ist wahrlich keine Kunst.

Zitat:
Wenn man logische Eindeutigkeit - in dem Sinne das es jeweils nur eine notwendige ursache gibt - postuliert,


In dem Fall würde man eine notwendige und hinreichende Ursache postulieren - hab ich das?

Zitat:
heißt das längst nicht das man immer und in jedem Fall zweifelsfrei diese Eindeutigkeit bekannt machen = herausfinden könnte.


Soweit richtig.

Zitat:
Hab ich so auch nirgendwo gesagt.


Du hast nicht behauptet dass ein Rückschluss auf A möglich wäre?

Zitat:
Du meinst Logik wäre nur das, was zu einem unbestreitbar eindeutigen Ergebnis führt?
Sowas täte ich Mathematik nennen und mit Logik fange ich da an wo deren Grenzen sind.


Dann hast Du keine Ahnung.

Zitat:
was versuch ich?
Wissenschaftlich zu arbeiten???


Du hast versucht mittels logischer Deduktion und auf Basis empirischer Fakten eine Prognose zu stellen. Methodisches schaffen von Wissen, bzw. der Versuch davon, ist wissenschaftliches Arbeiten. /Warum, denkst Du, heißt es Wissenschaft? U.a. Weil Wissen geschaffen wird ...). Insofern hast Dus versucht, auch wenns Dir jetzt nicht passt.

Zitat:
Du bildest Dir doch Kraft Deiner Akademikerlaufbahn tatsächlich ein das nur Wissenschaftler DENKEN können - hm?


Abgesehen davon dass studieren noch lange keine Akademikerlaufbahn ist, ist das blödsinn. Es ging hier außerdem zu keinem Zeitpunkt primär ums Denken ...

Zitat:
Ich wiederum habe die Erfahrung das es wohl kaum ne "Kaste" mit mehr Strohköpfen gibt als Akademiker.


Das typische gezeter von jemandem, der nichtmal den Hauch einer Ahnung ist was Wissenschaft ist und wie sie funktioniert, aber meint sie beurteilen zu können Zustimmung
Sorry aber das ist mir mittlerweile zu dumm um noch ernsthaft eine Antwort zu versuchen.

Zitat:
und sogar das ist logisch ->>> sie müssen studieren was ANDERE gedacht haben Schulterzucken


Wenns danach ginge gäbe es nur Strohköpfe. Oder was, denkst Du, machen Schüler und Auszubildende so? Nebenbei bemerkt: Ger absolut größte teil der Menschheit muss tagtäglich tun was andere ihnen vorgemacht haben. Ist letztlich fast das gleiche - und nun? Müssen wir uns wohl in einer Welt voller Strohköpfe einrichten Schulterzucken

Zitat:
anders -> hast Du mir im Laufe des Gesprächs schon - IRGENDWAS - erzählt was ich nicht mit zwei Mauslicks
und dem richtigen Suchbegriff zu diesem Thema an jeder Ecke im 1000er-pack finde?


Keine Ahnung, ich werd auch nicht nachgoogeln ums rauszufinden. Ich könnte Dich jetzt das gleiche fragen - und? Am Ende haben wir dann höchstwahrscheinlich rausgefunden dass das Denken unterschiedlicher Menschen sich offenbar doch so ähnlich ist, dass man bei unserer derzeitigen Anzahl damit leben muss dass fast alles, was man selbst denkt, irgendwann irgendwo schon von jemand anderem gedacht wurde.
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1273524) Verfasst am: 22.04.2009, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Kurzer OT: Du solltest dich bei Gelegenheit mal mit Kuhn beschäftigen. Der hat interessante Sachen über Paradigmenwechsel speziell auch in der Physik geschrieben. zwinkern


Für ein Buch hab ich gegenwärtig keine Zeit/Lust - hast Du evtl. 'n guten Link parat?
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pewe
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Beiträge: 3377

Beitrag(#1273546) Verfasst am: 22.04.2009, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Kurzer OT: Du solltest dich bei Gelegenheit mal mit Kuhn beschäftigen. Der hat interessante Sachen über Paradigmenwechsel speziell auch in der Physik geschrieben. zwinkern


Für ein Buch hab ich gegenwärtig keine Zeit/Lust - hast Du evtl. 'n guten Link parat?

Diss zum Thema
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1273561) Verfasst am: 22.04.2009, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, aber 'keine Lust/Zeit für ein Buch' schließt auch 300-seitige Dissertationen mit ein. Gibts das irgendwo kurz und prägnant zusammengefasst?
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AXO
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Beitrag(#1273602) Verfasst am: 22.04.2009, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Du irrst dich nie?


Kann mich nicht erinnern das behauptet zu haben?


Ich sagte nicht, das Du das behauptet hast.
Du lässt Argumente nur gelten, wenn Irrtümer ausgeschlossen sind, von daher sollte doch die
Frage erlaubt sein, ob Du selbst bietest was Du von anderen erwartest Schulterzucken

Zitat:


Zitat:
nunja - praktisch gehe ich die Dinge der Reihe nach an - und solange ich mit nem Ausschlußverfahren noch nicht mal begonnen hab,
werd ich den Teufel tun nur deswegen nicht damit anzufangen, weil irgendwann im Falle ner praktischen Versuchsnotwendigkeit die eine oder andere Schwierigkeit ergeben könnte.


Aha. Erst liegt die Versuchsmöglichkeit also im handumdrehen offen und nun ist sie 'die ein oder andere Schwierigkeit'.


Das sagte ich nicht. Mir reicht aber mich mit der Versuchsnotwendigkeit zu befassen wenn sie DA ist,
anstatt lange vorher zu flennen - "das geht doch alles nicht"

Zitat:
Auf deutsch gesagt also: Du weißt auch nicht, wie Du Deine Aussage ggf. überprüfen könntest.


wenns soweit ist - ja
vorher verschwende ich nicht den geringsten Gedanken daran - weil sinn - und nutzlos.


Zitat:

Zitat:
Dazu ist die Sache viel zu komplex um jetzt schon alle Faktoren zu kennen, die einen irgendwann scheitern ließen.


Der Wesentliche Faktor ist die nichtdurchführbarkeit entsprechender Versuche


Das ist vor einer Versuchsnotwendigkeit unmöglich feststellbar - ohne vorher zu denken weis man
schließlich gar nicht welcher Versuch notwendig würde Schulterzucken

Zitat:

(und die logischen Probleme in Deiner Argumentation, aber nehmen wir die mal als beseitigt an).


besser ist das - ich hab keine Lust Dir zu erläutern inwiefern Logik NICHt das ist, was in Deinen Lehrbüchern steht.
Falls Du ein logisches Problem hast - dann fehlt es Dir an Logik. Ich formuliere stehts so, das logisch zweifelsfrei ist was ich sage.

Zitat:

Zitat:
nicht jedes mögliche A ist ein hinreichendes - Wir sprechen einfach zwei völig verschiedene Sprachen.
Wenn es nur ein Ergebnis gibt - und das ist im Grunde immer sowenn man die Sache auf den Punkt bringt/zu Ende denkt,
ist genau genommen auch nur ein Ergebnis -> möglich.


Also ist nicht jedes mögliche A möglich, sondern nur eins davon Mr. Green


Das hängt vom er-kenntnisstand ab. Es sind soviele A möglich wie laut Kenntnisstand NICHT auszuschließen sind.

Zitat:

Nix für ungut, aber einen gesellschaftlichen Determinismus zu postulieren halte ich für abwegig.


Da zeigt sich nunmehr auch das Grundverständnisproblem zwischen uns.
unsinnig weiter zu diskutieren - allerdings sagte ich das auch gestern schon.
Du hast Deine Meinung und ich meine - Du hast keine Chance mich zu überzeugen und
ich WILL Dich gar nicht überzeugen.
Zitat:

Zitat:
Das hat im Grunde mit hinreichend und notwendig überhaupt nix zu tun - weil ein mögliches Element sich
unter Umständen nichtmal als hinreichend erweisen kann und das - einzig - mögliche Element immer das notwendige ist.
[...]
Mir ist völlig egal was die vorgegebenen Bedingungen erfüllt - mich intersseirt lediglich die Lösung -> das notwendige Element.


Tja, sofern es das notwendige Element denn gibt. Möglicherweise (wahrscheinlich) gibt es nur hinreichende.


dazu hätt ich gern n Beispiel in dem ein Ergebnis einzig und allein aus hinreichenden Elementen basiert,
von denen keines notwendig ist.

Zitat:

Zitat:
ganz anderen als WELCHEN?
Weißt Du an welche Zeiträume ich denke?
Woher?


Du redest von aktuellen Ereignissen, die Du vorher abgesehen haben willst.


"abgesehen haben willst"? willst Du mit grad unterstellen, das ich mich mit rückwirkender prognose zu
proflieren versuche?
bemüh einfach die Forensuche und leck mich ansonsten am Arsch.
ich hab mit Leuten die ihre eigene billigkeit anderen unterstellen nichts am Hut.

Der rest ist aufgrund dessen müßig zu kommentieren - schönes Leben noch.
_________________
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1273605) Verfasst am: 22.04.2009, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erspar mir eine Antwort auf Dein Gefasel, diese Mischung aus Ignoranz und Unterstellungen ...
Wenn Du Dich gedanklich gegen die Wand fahren willst ohne was davon zu merken - viel Spaß dabei.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1273610) Verfasst am: 22.04.2009, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Ich erspar mir eine Antwort auf Dein Gefasel, diese Mischung aus Ignoranz und Unterstellungen ...
Wenn Du Dich gedanklich gegen die Wand fahren willst ohne was davon zu merken - viel Spaß dabei.


*smile* dann käme ich da an wo Du schon geblieben bist.
Das ist äußerst unwahrscheinlich.
_________________
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Décadence
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Beiträge: 14

Beitrag(#1274407) Verfasst am: 24.04.2009, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kann nicht bitte noch eine genauere und fundierte Antwort gegeben werden. Aber bitte zum Marxismus, die Anarchistenlinks interessieren mich nicht.
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dass die Regierung des Volkes,
durch das Volk und für das Volk
nicht vergehe von der Erde" Abraham Lincoln
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Tarvoc
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Beiträge: 44757

Beitrag(#1274437) Verfasst am: 24.04.2009, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Décadence hat folgendes geschrieben:
Kann nicht bitte noch eine genauere und fundierte Antwort gegeben werden.

Kannst du nochmal kurz deine Frage wiederholen?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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wigwam
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Beiträge: 126

Beitrag(#1277477) Verfasst am: 28.04.2009, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

besser ist das - ich hab keine Lust Dir zu erläutern inwiefern Logik NICHt das ist, was in Deinen Lehrbüchern steht.
Falls Du ein logisches Problem hast - dann fehlt es Dir an Logik. Ich formuliere stehts so, das logisch zweifelsfrei ist was ich sage.

Daraus kann man wohl nur folgern, dass alle deine Aussagen trivial sind. Sehr glücklich
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Telliamed
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Beitrag(#1277527) Verfasst am: 28.04.2009, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Bei vielen Zukunftsvorstellungen über den "Kommunismus" fällt auf, dass er häufig als ein überall ziemlich einheitliche Merkmale aufweisender Zustand vorgestellt wird.
Entsprechende statische "Endzeit"-Vorstellungen wurzelten in religiösen Traditionen. Utopische Sozialisten, wie Charles Fourier, ersannen, sicher aus dem hehren Motiv heraus, den vom Frühkapitalismus ausgebeuteten Arbeitern zu helfen, wahre Monster-Szenarien künftiger einheitlich organisierter Kolonien, aus denen jegliche Individualität verbannt war. Sie lesen sich heute ähnlich wie die Pläne für die gleichzeitig von dem Liberalen Jeremy Bentham entworfenen Panoptikums-Gefängnisbauten mit ständiger Überwachung.

Marx und Engels wollten hingegen vermeiden, die anzustrebende Gesellschaftsordnung in allen Details zu beschreiben. Es war schon bedenklich, dass der junge Stalin sich mit dem Marxismus ausgerechnet in einem Priesterseminar zu befassen begann. Die dort vorherrschende schlichte Schwarz-Weiß-Sicht prägte seine Vorstellungen, wie so ein Einheitsstaat auszusehen habe, mit den "Guten" auf der einen Seite, den für die Machterringung und -behauptung einzuspannenden Werkzeugen, und den "Schlechten" auf der anderen, die auszusondern und zu vernichten waren. Dafür waren in Georgien und in Russland Traditionen des Despotismus vorhanden, an die er anknüpfen konnte.

Selbst wenn man den Kapitalismus als die gegenwärtig weltweit beherrschende Ordnung ansieht, so gibt es in den verschiedenen Ländern zahlreiche nebeneinander existierende und einander durchdringende Wirtschaftsformen auf ganz unterschiedlicher Entwicklungsstufe.
Wäre es da nicht angebracht, sich die Zukunft als eine Vielfalt verschiedenster Lebens- und Wirtschaftsformen vorzustellen, an deren Gestaltung die Menschen vor Ort entscheidend beteiligt sind? Die portugiesischen Revolutionäre von 1974/75, die den bislang letzten Revolutionsversuch in Europa starteten, gingen von einer "Mehrsektorenwirtschaft" aus, in der von der einfachen Warenproduktion über genossenschaftliches Eigentum und andere Kooperativen, Kleinbetrieben bis hin zu sozialistischem Eigentum und Konzernen die verschiedensten Wirtschaftsformen nebeneinander existieren sollten. Das war aber Kissinger, der CIA und der Sozialdemokratie von Kreisky bis Brandt schon wieder zu viel, und der revolutionäre Flügel der MFA wurde weitgehend unblutig kaltgestellt.


Mir graut es vor Zukunftsvorstellungen, bei denen wieder die von einer Avantgarde ermittelten "Gegner der neuen Ordnung" mit Gewalt bekämpft und niedergehalten werden sollen. Außer Frage steht, dass es in den jetzigen kapitalistischen Ländern Institutionen gibt, die gewaltsam gegen soziale Bewegungen der Armen vorgehen können und gegebenenfalls auch werden.

Das in mehr als drei Lebensjahrzehnten im Realsozialismus Erlebte reicht mir, um mit den Begriffen "Sozialismus" oder "Kommunismus" nicht mehr in der Zukunft anzustrebende Einheits-("Endzeit"-)Vorstellungen zu verbinden.
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Tarvoc
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Beiträge: 44757

Beitrag(#1277604) Verfasst am: 28.04.2009, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Bei vielen Zukunftsvorstellungen über den "Kommunismus" fällt auf, dass er häufig als ein überall ziemlich einheitliche Merkmale aufweisender Zustand vorgestellt wird.

Also von mir jedenfalls nicht. Ich bin der Ansicht, dass sich ein Gesellschaftsystem (bzw. heute Weltsystem) das jeweils nächste gar nicht wirklich en detail vorstellen kann.

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Wäre es da nicht angebracht, sich die Zukunft als eine Vielfalt verschiedenster Lebens- und Wirtschaftsformen vorzustellen, an deren Gestaltung die Menschen vor Ort entscheidend beteiligt sind?

Ich bin in der Tat der Ansicht (bzw. ich habe die Hoffnung), dass das "nächste" Weltsystem vielfältiger sein wird als das jetzige.
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Funan
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Anmeldungsdatum: 28.04.2009
Beiträge: 1

Beitrag(#1277900) Verfasst am: 28.04.2009, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn wir den späten Marx zum Maßstab nehmen, läuft es auf folgendes hinaus:

Eine ahistorische „Natur des Menschen“ gibt es nicht. Der Mensch bildet sich in Wechselwirkung mit den realen Lebensbedingungen (vor allem mit dem sozialen Umfeld) und unterliegt daher ständigen Veränderungen.

Gleichzeitig hält Marx den Menschen für vernunftfähig. Man darf den Kommunismus auf keinen Fall als moralische Anstrengung verstehen. Der Impuls, eine kommunistische Gesellschaft zu schaffen, ist rein Interesse geleitet. Eine Mehrzahl der Menschen stellt fest, dass ihr die gegenwärtige Gesellschaftsordnung schlecht bekommt und versucht daher diese abzuschaffen.

Es ist wichtig zu begreifen, dass das der Ausgangspunkt ist – es geht nicht darum, irgendwelche fixen utopischen Ideen in die Welt zu setzen, sondern darum, dass man durch Kritik der gegenwärtigen Zustände zu Alternativen kommt. Daher kann man den Kommunismus erstmal nur negativ definieren als 1) Gesellschaft, in der die Lohnarbeit abgeschafft wurde (also freie Produzenten, denen kein Chef irgendwelche Befehle erteilen kann), 2) Gesellschaft, in der die Marktwirtschaft abgeschafft wurde (Kooperation anstelle von Konkurrenz) und 3) Gesellschaft, in der es keinen übergeordneten Staat gibt (eine infrastrukturelle Ordnung natürlich schon).

Im Prinzip handelt es sich um ein radikales Emanzipationsprogramm – herrschaftsfreies Leben und Arbeiten, und damit das nicht in einem Bürgerkrieg endet, müssen vorher der Antagonismus zwischen Unternehmer und Arbeiter sowie die Marktkonkurrenz aufgehoben werden. Ziel ist die Verwirklichung des Mottos „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“.

Viel mehr kann man zum Kommunismus nicht sagen. Marx hielt weitergehende Spekulationen für töricht, weil der Kommunismus ja nicht sofort kommt, sondern sich nach der Machtübernahme des Proletariats sukzessive entwickelt. Wir sind noch durch den Kapitalismus geprägt und wie sich die (ganz anders tickenden) Menschen in vielleicht hundert Jahren den Kommunismus einrichten werden, können wir nicht ahnen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44757

Beitrag(#1277931) Verfasst am: 29.04.2009, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Funan hat folgendes geschrieben:
2) Gesellschaft, in der die Marktwirtschaft abgeschafft wurde

Wenn man "Marktwirtschaft" im kapitalistischen Sinne versteht, ist das einfach nur eine logische Folge von 1). Das heißt aber nicht, dass es dann notwendigerweise gar keine Strukturen mehr gibt, die man in irgendeinem Sinne "Märkte" nennen könnte. Übrigens ist auch der Marktbegriff erstens alles andere als eindeutig und zweitens natürlich auch nicht überzeitlich bzw. kontextfrei bestimmt, und wenn Marx von Märkten spricht, meint er natürlich immer kapitalistische Märkte, d.h. Märkte im Kapitalismus. Zu dem Thema hat übrigens der amerikanische marxistische Soziologe Immanuel Wallerstein einige interessante Dinge geschrieben.

Funan hat folgendes geschrieben:
und 3) Gesellschaft, in der es keinen übergeordneten Staat gibt

Auch hier gilt letztlich wieder das selbe. Es gibt nicht mehr das, was in der bürgerlichen Welt als Staat verstanden wird. Wenn Marx sagt, dass der Staat aufgehoben wird, dann meint er evidenterweise den bürgerlichen, d.h. den kapitalistischen Staat. Das heißt nicht, dass es in einer solchen Gesellschaft notwendigerweise keinerlei staatliche bzw. staatsähnliche Strukturen mehr gibt. Sie haben eben nur keinen Fetischcharakter mehr. D.h. sie werden allenfalls als Werkzeuge zur Selbstorganisation gesehen.

Ansonsten übrigens ein sehr guter erster Beitrag, Funan. Willkommen im Forum und weiter so! Daumen hoch!
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1278001) Verfasst am: 29.04.2009, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Funan

Auch von mir ein Willkommen im Forum!

Ich habe meinen Text aus zwei Gründen hineingestellt:

1.) Nach seitenlangen Erörterungen über Logik und Grundlagen der Wissenschaft wollte ich irgendwie wieder zurück zum Thema gelangen;

2.) Bin ich von einer Generation, die das Sozialismus-Experiment in der DDR im Verlaufe der Jahrzehnte miterlebt hat. Wir hatten die ganze Zeit über jeden Tag mit dem Vokabular des Marxismus zu tun. Die gleichen Debatten, die jetzt hier geführt werden, hatten wir vor 30 oder 40 Jahren auch, in Schulen, Hochschulen und allen Betrieben und Institutionen (gewerkschaftliche "Schulen der sozialistischen Arbeit"). Wie alles 1989/90 endete, ist bekannt. Als Nachgeborener kann man natürlich sagen, dass das in Zukunft alles ganz anders aussehen wird. Und tatsächlich spielen sich etwa in Lateinamerika Prozesse ab, die schon ganz anders beschaffen sind, als die Errichtung des "realen Sozialismus" im 20. Jahrhundert.

Ich würde Dich jedenfalls jetzt schon darin unterstützen, dass die Menschen von ihren Interessen geleitet werden und die künftige Gesellschaft auf Selbstorganisation beruhen müsste. Ein "Absterben des Staates", wie man es sich damals vorgestellt hat, werde ich allerdings nicht mehr erleben.

Damals hingegen begriff sich eine selbst ernannte Elite als "Vorhut", die den Massen zu sagen hatte, wo es lang gehen sollte. Da die gestürzte Macht Widerstand leistete, war sie mit Gewalt niederzuhalten bzw. man schottete sich von dem außerhalb verbliebenen kapitalistischen System ab. Die Demokratie im Innern blieb auf der Strecke.
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