Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1311978) Verfasst am: 23.06.2009, 17:24 Titel: |
|
|
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Im FGH wird zensiert, |
Demokratisch würde ich das FGH nun wirklich nicht nennen.
Eher ein gelungenes Beispiel einer hervorragend funktionierenden Artistokratie.
Und wenn ich mal die letzten 10 Jahre Erfahrung mit in Foren versuchter Demokratie,
welche grundsätzlich in willkürlichen Despotismus mündeten, revue passieren lasse,
dann kann ich ner "Herrschaft der Besten" mit klaren Regeln und ohne große Diskussion
ne Menge mehr abgewinnen, als wenn jeder Plembo meint seine persönliche Subjektivität
in ner Demokratie durchsetzen zu müssen oder gar mit dieser Absicht die "Alleinherrschaft" an sich reißt.
Zitat: | Ich gönn Dir Deine Begriffe oder Deine Parallelwelt, was es auch immer sein mag. |
und was die Parallelwelten betrifft -> es bringt nunmal die Meinungsfreiheit mit sich das jeder
sich sein eigenes Weltbild zimmert. Klar ist die Realität nur einmal und nur so wie sie ist
aber ob auch nur einer von uns ein klares und korrektes Bild von ihr hat mag ich stark anzweifeln.
Wenn wir unsere Meinungsfreiheit also nicht dafür benutzen wollen uns ganz frei-willig auf ein
einheitliches gemeinsames, realitätsnahes Weltbild zu einigen,
ist m.E. jedem seine Welt so gut wie jede andere
oder meinst Du wirklich korrekt und richtig ist nur was die Mehrheit meint ?
Dann vernachlässigst Du aber vollständig die Gruppendynamik, welche nunmal in
der Natur der Meinung liegt und die immer wieder in der Geschichte teils sehr krasse
Korrekturen des gemeinten Weltbildes erforderlich macht, weil es sich
schleichend von jeder Realität entfernt.
Im Finanzsektor z.b. ist doch kürzlich nicht ne "Welt zusammengebrochen", weil irgendwas
reales plötzlich anders als zuvor gewesen wäre. Die Protagonisten haben lediglich geglaubt
das die Realität so wäre wie sie meinen und haben sich in dieser Auffassung solange
gegenseitig bestätigt und hochgespielt bis sie jeder realen Grundlage entbehrte und
buchstäblich ums verrecken nicht mehr haltbar war.
Glaubst Du sowas kann nur "dort" passieren, wärend "wir hier" den absoluten Durchblick haben?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
|
(#1312005) Verfasst am: 23.06.2009, 18:07 Titel: |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Im FGH wird zensiert, |
Demokratisch würde ich das FGH nun wirklich nicht nennen.
|
Was hat denn nun bitte das eine mit dem anderen zu tun?
Dass hier nicht zensiert wird, ist unbestritten, zumindestens unter denen, die unter Zensur das gleiche verstehen, also Zensur und nicht Moderation.
Dass das Forum ein demokratisches wäre, hat niemand behauptet, insbesondere nicht, dass die Dinge des Forums von den Usern auf demokratische Weise geregelt werden.
Es ist und bleibt das Forum des IBKA und unterliegt somit dem demokratischen Willen der Mitglieder des Vereins.
Zitat: |
Eher ein gelungenes Beispiel einer hervorragend funktionierenden Artistokratie.
|
No comment.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1312953) Verfasst am: 24.06.2009, 17:12 Titel: |
|
|
Liest Du irgendwo Kritik daran das, das Forum kein demokratisches ist?
Das war nichts als pure Anerkennung - eigentlich wollte ich noch n Loblied
auf das Moderatoren- und Administratorenteam anstimmen, habs aber gelassen
um nicht in den Verdacht der Schleimerei zu geraten
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
|
(#1320075) Verfasst am: 02.07.2009, 12:03 Titel: |
|
|
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Demokratisch heisst auf Testirossisch volksherrschaftlich
und auf Yogoshisch? |
Dito, aber damit gibt es bloß wieder noch ein weiteres Wort das wir nicht verwenden können um uns zu verständigen. |
Sehe ich da etwa andeutungsweise eine Diskussionsverweigerung?
(Natürlich beruhen alle abstrakten Begriffe letztlich auf Zirkeldefinitionen, wenn man das Modell der "Sinnhaftigkeit" der Sprache zugrunde legt (zB nach Wittgenstein).
Nach meinem Kommunikationsmodell der "Resonanz" besteht aber durchaus die Möglichkeit, sich gegenseitig "einzuschwingen".)
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Laut Dir gilt unter anderem: Im FGH wird zensiert, wir haben 1998 nicht die Regierung abgewählt, aus unserer Verfassung wurden alle demokratischen Elemente gestrichen, in den USA ist die Gewaltenteilung aufgehoben ... |
Ganz genau, sind diese Blasphemien in deinen Augen denn zu blas, um sich sachlich damit zu beschäftigen, oder willst du nur eine seltene Meinung dissen ohne irgendwelchen Argumentationsaufwand betreiben zu wollen?
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Weisst Du was? Ich gönn Dir Deine Begriffe oder Deine Parallelwelt, was es auch immer sein mag. Das ist mir echt zu doof. |
Dass Viele sich nicht bewusst darüber sind, dass sie irrational argumentieren und dann die Notbrense ziehen, um das nicht erkennen zu müssen, ist ein alter Hut.
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
|
(#1320096) Verfasst am: 02.07.2009, 12:25 Titel: Re: OT |
|
|
Testirossi hat folgendes geschrieben: | OT
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Der link führt zu einem Beitrag allgemein über Hellenismus. Kannst Du bitte mal konkret sagen, welchen hellenistischen Zeitgenossen Du meinst? |
Unter 3. Bundesstaaten
Zitat: | Einige Tyrannen traten deshalb freiwillig zurück und strebten eine Karriere auf Bundesebene an. |
Kann jetzt keine Namen nennen, es gibt sie aber und auch den Fall, den ich oben geschildert habe.
Dass sie ohne Namensnennung kaum zu googeln sind, ist wohl Zufall.
Ein Tyrann kehrte nach freiwilligem Rücktritt wieder ins Privatleben zurück.
(Wenn ich mich genau an alles erinnern könnte, was ich jemals gelesen habe, würde ich jetzt wahrscheilich nicht hier sitzen und Beiträge schreiben. ) |
Als ich gestern zufällig im Protagoras blätterte , fand ich im Vorüberlesen einen vom Volk berufenen Tyrannen, nämlich Pittakos von Mythilene. Das Volk hat ihn berufen, weil der "Adel" die Menschen nach ihrer Meinung zu sehr unterdrückt und ausgequetscht hat.
Anscheinend war er Tyrann von 589 - 479 und ist dann freiwillig von seiner Alleinherrschaft zurückgetreten. Es gibt aber noch mehr von der Sorte, die nicht am Stuhl der Macht mit ihrem Fleisch festwachsen, wie Theseus und Peirithoos in der Unterwelt.
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#1320149) Verfasst am: 02.07.2009, 13:13 Titel: Re: OT |
|
|
Testirossi hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | OT
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Der link führt zu einem Beitrag allgemein über Hellenismus. Kannst Du bitte mal konkret sagen, welchen hellenistischen Zeitgenossen Du meinst? |
Unter 3. Bundesstaaten
Zitat: | Einige Tyrannen traten deshalb freiwillig zurück und strebten eine Karriere auf Bundesebene an. |
Kann jetzt keine Namen nennen, es gibt sie aber und auch den Fall, den ich oben geschildert habe.
Dass sie ohne Namensnennung kaum zu googeln sind, ist wohl Zufall.
Ein Tyrann kehrte nach freiwilligem Rücktritt wieder ins Privatleben zurück.
(Wenn ich mich genau an alles erinnern könnte, was ich jemals gelesen habe, würde ich jetzt wahrscheilich nicht hier sitzen und Beiträge schreiben. ) |
Als ich gestern zufällig im Protagoras blätterte , fand ich im Vorüberlesen einen vom Volk berufenen Tyrannen, nämlich Pittakos von Mythilene. Das Volk hat ihn berufen, weil der "Adel" die Menschen nach ihrer Meinung zu sehr unterdrückt und ausgequetscht hat.
Anscheinend war er Tyrann von 589 - 479 und ist dann freiwillig von seiner Alleinherrschaft zurückgetreten. Es gibt aber noch mehr von der Sorte, die nicht am Stuhl der Macht mit ihrem Fleisch festwachsen, wie Theseus und Peirithoos in der Unterwelt. |
Soweit waren wir auf Seite eins des Stranges schon:
Noseman hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: |
Ein Tyrann kehrte nach freiwilligem Rücktritt wieder ins Privatleben zurück.
|
Dann ist es also DMn ein hinreichendes Kriterium für eine "gute" Regierung, wenn der Regierende irgendwann freiwillig ins Rentierleben geht? |
Das ein Tyrann irgendwann abtritt, hat noch gar nix zu bedeuten. Er möchte ja auch seinen Lebensabend genießen.
Wenn nur ein böser Tyrann wäre, wer bis zum Aushauchen des Lebensatems regiert hat, wäre obendrein ein schlechter "böser" Tyrann, weil er dann wahrscheinlich gewaltsam gesterben sein wird
Pittakos wurde übrigens eben nicht vom "Volk" sondern von den Bürgern Mytilenes gegen die vertriebenen Aristokraten berufen.
Nach heutigem Sprachgebrauch setzte hier also die untere Oberschicht einen Abtrünnigen der oberen Oberschicht gegen die Aristokraten ein. Zuvor hatte Pittakos mit seiner Adelsclicque einen anderen Tyrannen an die Macht gebracht.
Pittakos wurde auch nicht seiner Verdienste wegen zum Aisymneten ausgewählt, sondern aufgrund seiner Heirat einer Penthilidentochter.
Protagoras hat 150 Jahre später gelebt. Pittakos Landsmann Alkaios ist zwar auch nicht glaubwürdig, da Pittakos ihn verraten hat, aber da er gegen beide Tyrannen Mytilenes geschrieben hat, dürfte er als Zeitgenosse nicht allzu extrem übertrieben haben, und bei Alkaios kommt Pittakos nicht gut weg.
Wo Pittakos wie im Wikiartikel als möglicher "antiaristokratischer Reformer" hingestellt wird, ist das Quatsch, da er ja genau wie Peisistratos an der Verfassung selbst gar nichts änderte.
Sein Auftrag als Aisymnet war insbesondere der Kampf gegen die durch Myrsilaos vertriebenen Aristokraten.
Aber sei`s drum, wesentlich ist folgendes:
Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ist Diktatur per se schlecht, weshalb?
|
Weil in der Regel nur die Interessen einer herrschenden Schicht berücksichtigt werden und der soziale Friede auf Dauer nur mit Gewalt aufrechterhalten werden kann. |
Im Falle des antiken Griechenlands ist das definitiv nicht der Fall. |
Auch ein "guter" Pittakos hat im wesentlichen nur die Interessen seiner Schicht befolgt. Ich wünschte, hier wäre eine Hardcorefeministin; die würde schonmal 50% der Bevölkerung wegkürzen.
Ebenso vertrat P. nicht die Interessen der Besitzlosen, der nicht Wehrfähigen, der Allochthonen.
Und die ihm sozial zugehörige Gruppe der vertriebenen Aristokraten bekämpfte er mit Gewalt, ebenso wie er besagte nichtprivilegierte Bevölkerungsschichten mit Waffengewalt in Schach hielt; darüber brauchen wir uns gar keine Illusionen machen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
|
(#1324082) Verfasst am: 07.07.2009, 13:06 Titel: Re: OT |
|
|
Noseman hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | OT
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Der link führt zu einem Beitrag allgemein über Hellenismus. Kannst Du bitte mal konkret sagen, welchen hellenistischen Zeitgenossen Du meinst? |
Unter 3. Bundesstaaten
Zitat: | Einige Tyrannen traten deshalb freiwillig zurück und strebten eine Karriere auf Bundesebene an. |
Kann jetzt keine Namen nennen, es gibt sie aber und auch den Fall, den ich oben geschildert habe.
Dass sie ohne Namensnennung kaum zu googeln sind, ist wohl Zufall.
Ein Tyrann kehrte nach freiwilligem Rücktritt wieder ins Privatleben zurück.
(Wenn ich mich genau an alles erinnern könnte, was ich jemals gelesen habe, würde ich jetzt wahrscheilich nicht hier sitzen und Beiträge schreiben. ) |
Als ich gestern zufällig im Protagoras blätterte , fand ich im Vorüberlesen einen vom Volk berufenen Tyrannen, nämlich Pittakos von Mythilene. Das Volk hat ihn berufen, weil der "Adel" die Menschen nach ihrer Meinung zu sehr unterdrückt und ausgequetscht hat.
Anscheinend war er Tyrann von 589 - 479 und ist dann freiwillig von seiner Alleinherrschaft zurückgetreten. Es gibt aber noch mehr von der Sorte, die nicht am Stuhl der Macht mit ihrem Fleisch festwachsen, wie Theseus und Peirithoos in der Unterwelt. |
Soweit waren wir auf Seite eins des Stranges schon:
Noseman hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: |
Ein Tyrann kehrte nach freiwilligem Rücktritt wieder ins Privatleben zurück.
|
Dann ist es also DMn ein hinreichendes Kriterium für eine "gute" Regierung, wenn der Regierende irgendwann freiwillig ins Rentierleben geht? |
Das ein Tyrann irgendwann abtritt, hat noch gar nix zu bedeuten. Er möchte ja auch seinen Lebensabend genießen. |
Weshalb willst du hier deinen Strohmann noch einmal aufwärmen?
Natürlich ist das "freiwillige" Abtreten eines Diktators kein Garant, dass es sich um einen guten Diktator handelte. Aber immerhin muss er so gut gewesen sein, dass man ihn nach seinem freiwilligen Machtverzicht nicht liquidierte.
Jedenfalls gehen die Gleichungen: Diktatur = per se böse und Scheindemokratie = per se gut
so nicht auf und es genügt nicht, einem Regime "Diktatur" (= Alleinherrschaft?) zu unterstellen und damit zu meinen, alles Wesentliche gesagt zu haben. Ganz im Gegenteil:
unsere Scheindemokratien vernebeln das Versagen der scheindemokratischen Führung durch die Scheindemokratie, indem sie vorgaukeln, das "Volk" könne irgend eine wesentliche Entscheidung mitbestimmen. (Übrigens war bis heute der einzige, in Deutschland tatsächlich demokratisch gewählte "Führer" Adolf Hitler, der sich durch einen Volksentscheid "bestätigen" liess (und nein, er hatte im Reichstag auch ohne die ausgeschlossenen Abgeordneten die nötige 2/3-Mehrheit).
Platon zum Beispiel hielt die Demokratie (als "Herrschaft derjenigen, die von Staatsgeschäften am allerwenigsten verstehen") für das schlechteste und die Tyrannis (eines oder mehrerer Philosophenpriester) als die beste aller Staatsformen.
Natürlich stimme ich Platon bezüglich der Demokratie zu.
Zum Glück haben wir bei uns nicht einmal ansatzweise eine Demokratie (= Voksherrschaft), aber wenn wir keine haben, was haben wir dann?
Eine Plutokratie (Herrschaft der Reichen)?
Noseman hat folgendes geschrieben: | Aber sei`s drum, wesentlich ist folgendes:
Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ist Diktatur per se schlecht, weshalb?
|
Weil in der Regel nur die Interessen einer herrschenden Schicht berücksichtigt werden und der soziale Friede auf Dauer nur mit Gewalt aufrechterhalten werden kann. |
Im Falle des antiken Griechenlands ist das definitiv nicht der Fall. |
Auch ein "guter" Pittakos hat im wesentlichen nur die Interessen seiner Schicht befolgt. ... |
geschenkt.
Letztlich existiert wohl (prinzipiell) keine Regierungsform, welche die Interessen Aller gleichmässig berücksichtigt. Aber das war auch nicht der strittige Punkt - oder?
(Selbst in einer echten Demokratie (= Volksherrschaft) könnten, absolut demokratisch,
50,1% der Bevölkerung die restlichen 49,9% für alle Zeiten und vollständig politisch unterdrücken.)
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
Zuletzt bearbeitet von Testirossi am 07.07.2009, 13:53, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Domingo ungläubig
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada
|
(#1324090) Verfasst am: 07.07.2009, 13:30 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Noseman hat folgendes geschrieben: | Dass da in den zeitgenössischen Berichten manche Tyrannen als annehmbar geschildert worden willst Du doch hoffentlich nicht als Beleg verkaufen? Die Schreiberlinge waren ja selbst allesamt Adelige! |
Die Adligen waren doch diejenigen, die von den Tyrannen daran gehindert wurde, selbst Macht auszuüben. Ein Tyrann war ein Adliger, der mithilfe der Unterstützung durch das breite Volk die ganze Macht an sich riss und die Oligarchien beseitigte, so dass seine Standesgenossen leer dastanden. Adlige hatten also allen Grund, an den Tyrannen kein krummes Haar zu lassen, weswegen Dein Einwand ins Leere läuft.
|
|
Nach oben |
|
 |
Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
|
(#1324102) Verfasst am: 07.07.2009, 13:52 Titel: |
|
|
Zoff hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | Eine Diktatur ist ein System, in dem das Volk nicht die Möglichkeit hat, ihre Regierung abzuwählen und sich eine neue zu wählen. |
Ja, dem würde ich zustimmen. |
Wer ist denn die "Regierung" ? Sind es die Personen die [einen,grössten,kleinen] Einfluss haben die Geschicke eines Landes zu steuern? Dann müsste man auch die Ackermann's dazurechnen, aber die kann man weder wählen noch abwählen, die sind aber sowas wie eine Schattenregierung.
Bei einer Regierung muß es um Macht gehen, die höchste Macht im Staat, ansonsten ist die Regierung zahnlos, ob man diese machtarmen Leuten wählen kann oder nicht das kann nicht als Maßstab hergenommen werden um eine Diktatur als solche zu erkennen.
Deshalb: Habe ich nicht die Möglichkeit die höchste Macht in diesem Staat zu wählen, dann ist eine Diktatur der höchsten Macht im Staat anzunehmen. Und bei uns ist es das Kapital/Firmen/..., und genau die kann ich nicht wählen oder abwählen, deshalb sind (zumindest) die "westlichen" Staaten für mich mehr-oder-weniger Wirtschaftsdiktaturen. |
Ich hab mal gelernt, die staatliche Gewalt wäre gegliedert in Legislative, Judikative und Exekutive.
Bitte erläutere doch mal, wo und wie "die Ackermann's" auf diese Bereiche Einfluss nehmen. |
Weiter unten wolltest du "Fakten"?
Welche?
Ob in Deutschland der Wähler die Politik beeinflussen kann?
Kann er natürlich nicht, weil auf Bundesebene keine einziges Mittel direkter Demokratie vorhanden ist. Ein Abgeordneter wird lediglich durch den Fraktionszwang, seine Geldgier und sein Gewissen beeinflusst.
Wo also nehmen die Ackermanns "faktisch" Einfluss auf wichtige politische Entscheidungen:
1) Direkte, unverblühmte Bestechung von Bundestagsabgeordneten:
Flickaffäre
2) Direkte, legale oder halblegale "Parteispenden"
3) Von Ackermännern bezahlte Lobbyisten entwerfen ganze Gesetzentwürfe, unter die die Regierung und die Abgeordneten nur noch ihre Unterschrift zu leisten brauchen.
4) "Dicke" Freundschaft von "Ackermännern" mit "Schrödern":
ein Herr Hartz aus der freien Wirtschaft kippt, in Einverständnis mit Pierchfreund Schröder die soziale Marktwirtschaft. Herr Schröder stellt die "Vertrauensfrsage" und vernichtet damit nicht nur das soziale System, sondern auch die SPD.
5) Die Pharmaindustrie weiss bereits ein halbes Jahr vor der Abstimmung im Bundestag: "die Positivliste ist vom Tisch" - woher wohl?
6) Herr Ackermann begeht öffentlich Rechtsbruch und versucht mit zwei vorgelegten Rechtsgutachten (von wie vielen insgesamt?) diesen Rechtsbruch für sich straffrei zu gestalten.
Nachdem dieser Winkelzug in zweiter Instanz nicht funktionierte, urteilt die zurückverwiesene erste Instanz absolut kontrafaktisch, es bestehe "kein öffentliches Interesse" an der Aufnahme des Verfahrens gegen Herrn Ackermann und stellt das Verfahren ein.
7) Manch künftige Kanzler werden von den "Ackermännern" aufgebaut und unterstützt und sind ihnen später zu Dank verpflichtet. Im Allgemeinen werden solche Verpflichtungen geheim gehalten.
(Ich weiss, dass es bei Helmut Kohl so war, der Name seines Sponsors ist mir aber momentan entfallen.)
acht) Erpressung durch Arbeitsplatzvernichtung und Verlagerung ins Ausland.
(bereits von Axo angesprochen)
Dass das uneineingeschränkt möglich ist, verdanken wir der EU, gegen deren Beitritt sich damals der grösste Teil der wahlberechtigten Bevölkerung aussprach. (Es existieren repräsentative Befragungen die nicht veröffentlicht wurden.)
Das nutzte aber nix, weil alle im Bundestag vertretenen Parteien die Absprache trafen, die EU aus dem Wahlkampf auszuklammern.
Diese Absprache wurde sogar öffentlich zugegeben und absolut blödsinnig "begründet", nämlich um den "bösen Rechtsradikalisten" keine Wähler zuzuführen.
9) Man übergibt diverse Geldkoffer und wenn der Pateiamtsempfänger die Spende nicht ordnungsgemäss deklariert oder versteuert, hat man die Partei in der Hand.
10) Eine Bank benachrichtigt Helmut Kohl ...
gut, das ist Spekulation ("Ehrenwortaffäre"), daher weggelassen.
11) "Ackermänner" geben mehrseitige Anzeigen auf, um öffentlich Stimmung zu machen.
12) "Ackermänner" betreiben systematische Lobbyarbeit, um sich mehr Einfluss zu sichern, als ihnen zusteht.
13) "Ackermänner" bezahlen Politiker als "Berater", damit stehen Abgeordnete ganz offiziell in ihrem Brot und Lohn.
14) "Ackermänner" gründen und finanzieren Gewerkschaften und sogar angeblich unabhängige Forschungsinstitute, deren Mitarbeit für Abgeordnete absolut unauffällig ist und nicht als Lobbyarbeit erscheint.
15) Viele Abgeordnete werden verdeckt von "Ackermännern" bezahlt und sind daher in ihren Entscheidungen nicht mehr "unabhängig".
(Manches überschneidet sich, kein Anspruch auf Vollständigkeit)
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1324193) Verfasst am: 07.07.2009, 17:19 Titel: Re: OT |
|
|
Testirossi hat folgendes geschrieben: | Natürlich stimme ich Platon bezüglich der Demokratie zu.
Zum Glück haben wir bei uns nicht einmal ansatzweise eine Demokratie (= Voksherrschaft), aber wenn wir keine haben, was haben wir dann?
Eine Plutokratie (Herrschaft der Reichen)? |
„Wir sind der Washington Post, der New York Times, dem Time Magazine und anderen großen Publikationen dankbar, deren Chefredakteure an unseren Treffen in der Vergangenheit teilnahmen und die Zusage der Vertraulichkeit fast 40 Jahre lang respektierten. ...
Es wäre für uns nie möglich gewesen, einen Plan für die Welt zu entwickeln, wenn wir während dieser Jahre im Licht der Öffentlichkeit gestanden hätten. Aber die Welt ist auf einem komplexen und vorbereiteten Weg hin zur Weltregierung. Die supranationale Souveränität einer intellektuellen Elite und der Welt-Bankiers ist sicherlich der nationalen Souveränität der letzten Jahrhunderte vorzuziehen.“
David Rockefeller
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/David_Rockefeller
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#1324213) Verfasst am: 07.07.2009, 18:03 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Domingo hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Dass da in den zeitgenössischen Berichten manche Tyrannen als annehmbar geschildert worden willst Du doch hoffentlich nicht als Beleg verkaufen? Die Schreiberlinge waren ja selbst allesamt Adelige! |
Die Adligen waren doch diejenigen, die von den Tyrannen daran gehindert wurde, selbst Macht auszuüben. Ein Tyrann war ein Adliger, der mithilfe der Unterstützung durch das breite Volk die ganze Macht an sich riss und die Oligarchien beseitigte, so dass seine Standesgenossen leer dastanden. Adlige hatten also allen Grund, an den Tyrannen kein krummes Haar zu lassen, weswegen Dein Einwand ins Leere läuft. |
Der Einwand läuft nicht ins Leere. Ist nämlich überliefert, dass sich ein Tyrann "gut" verhalten habe, dann heisst das nur, dass der Adel gut behandelt wurde, nichts mehr als das. Schön, das gilt auch in die andere Richtung. Na und?
Und darum geht es eben in meinen Einwand: dass die zeitgenössischen Berichte hier nicht 1:1 übersetzt werden können, sondern kritisch beurteilt werden müssen.
Testossi hat eine Behauptung aufgestellt:
Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ist Diktatur per se schlecht, weshalb?
|
Weil in der Regel nur die Interessen einer herrschenden Schicht berücksichtigt werden und der soziale Friede auf Dauer nur mit Gewalt aufrechterhalten werden kann. |
Im Falle des antiken Griechenlands ist das definitiv nicht der Fall. |
Ich warte nach wie vor auf den Beleg in Form eines konkreten Beispiels, wo man zeigen kann, dass ein Tyrann oder Diktator den Frieden auf Dauer ohne Gewalt aufrecht erhalten konnte und er nicht nur die Interessen der herrschenden Schicht berücksichtigte.
(Das ist übrigens mE allein technisch schon gar nicht möglich, weil antike Diktatoren gar nicht über die dazu nötigen Ressourcen verfügten).
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#1324217) Verfasst am: 07.07.2009, 18:05 Titel: Re: OT |
|
|
Testirossi hat folgendes geschrieben: |
geschenkt.
Letztlich existiert wohl (prinzipiell) keine Regierungsform, welche die Interessen Aller gleichmässig berücksichtigt. |
Schön.
So ist es.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1324227) Verfasst am: 07.07.2009, 18:15 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Noseman hat folgendes geschrieben: | Domingo hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Dass da in den zeitgenössischen Berichten manche Tyrannen als annehmbar geschildert worden willst Du doch hoffentlich nicht als Beleg verkaufen? Die Schreiberlinge waren ja selbst allesamt Adelige! |
Die Adligen waren doch diejenigen, die von den Tyrannen daran gehindert wurde, selbst Macht auszuüben. Ein Tyrann war ein Adliger, der mithilfe der Unterstützung durch das breite Volk die ganze Macht an sich riss und die Oligarchien beseitigte, so dass seine Standesgenossen leer dastanden. Adlige hatten also allen Grund, an den Tyrannen kein krummes Haar zu lassen, weswegen Dein Einwand ins Leere läuft. |
Der Einwand läuft nicht ins Leere. Ist nämlich überliefert, dass sich ein Tyrann "gut" verhalten habe, dann heisst das nur, dass der Adel gut behandelt wurde, nichts mehr als das. Schön, das gilt auch in die andere Richtung. Na und?
Und darum geht es eben in meinen Einwand: dass die zeitgenössischen Berichte hier nicht 1:1 übersetzt werden können, sondern kritisch beurteilt werden müssen. |
Kritisch beurteilt würde das bedeuten das der pauschal als böse überlieferte Tyrann im
demokratischen Sinne eigentlich ein guter Tyrann war,
und die Adligen Schreiberlinge nur an manchen Tyrannen ein annehmbares Haar ließen,
der dann im demokratischen Sinne wiederum nicht ganz so gut war wie die anderen
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#1324245) Verfasst am: 07.07.2009, 18:29 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: |
Kritisch beurteilt würde das bedeuten das der pauschal als böse überlieferte Tyrann im
demokratischen Sinne eigentlich ein guter Tyrann war,
und die Adligen Schreiberlinge nur an manchen Tyrannen ein annehmbares Haar ließen,
der dann im demokratischen Sinne wiederum nicht ganz so gut war wie die anderen |
Nein.
Kritishc betrachte heisst dass, dass ein böser Tyrann zum Adel böse war. Ob er zur Restbevölkerung gut oder nicht gut war lässt sich aus dem überlieferten zeitgenössischen Urteil selbst überhaupt nicht ablesen. Das geht nur über indirekte Quellauswertung, wenn überhaupt.
Der hier angeführte Pittakos ist da beispielsweise umstritten, weil manche seiner Maßnahmen womöglich durchaus das Los einfacher Bürger verbessert haben mögen.
Nur weiss man eben nicht ausreichend genug, warum er dies tat. Könnte genauso motiviert gewesen sein wie unsere Autobahnen.
Und das ist es eigentlich, was mich so geärgert hat. Hätte Testirossi gesagt, er halte es für wahrscheinlich... es wäre gut möglich... o.ä. hätte ich mich nicht aufgeregt, aber er schrieb ja, dass dass es definitiv im antiken Griechenland Fälle von gutmütigen Tyrannen gegeben habe.
Was ich zwar meinerseits auch nicht ausschließen kann, da ich die Gutmütigkeit von Poitikern im allgemeinen und von Tyrannen und Diktatoren imBesonderen aber bezweifle, hätte ich dann für eine so formulierte steile Behauptung gerne einen Beleg gehabt.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#1324351) Verfasst am: 07.07.2009, 20:34 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Noseman hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Kritisch beurteilt würde das bedeuten das der pauschal als böse überlieferte Tyrann im
demokratischen Sinne eigentlich ein guter Tyrann war,
und die Adligen Schreiberlinge nur an manchen Tyrannen ein annehmbares Haar ließen,
der dann im demokratischen Sinne wiederum nicht ganz so gut war wie die anderen |
Nein.
Kritishc betrachte heisst dass, dass ein böser Tyrann zum Adel böse war. Ob er zur Restbevölkerung gut oder nicht gut war lässt sich aus dem überlieferten zeitgenössischen Urteil selbst überhaupt nicht ablesen. Das geht nur über indirekte Quellauswertung, wenn überhaupt. |
Ich hatte lediglich den logischen Schluß gezogen das ein vom Volk, zum Zweck
den Adel in die Schranken zu weisen, erhobener Tyrann, welcher vom Adel als böse
überliefert wurde, wohl seinen Job sicher im Sinne des Zwecks seiner Erhebung ausgeführt
haben würde. Natürlich kann man auch vermuten das er sowohl zum Adel böse war
als auch das Volk angeschmiert hat,
dann hätte das Volk aber sicher spätestens nach 3 - 5 Tyrannenerhebungen auf diesen
selbstschädigenden Brauch verzichtet - oder?
Das ist zwar weder eine direkte noch eine indirekte Quelle aber wenns keine zeitnahe Quelle gibt,
ist mir Logik allemal näher als Vermutung
Zitat: |
Der hier angeführte Pittakos ist da beispielsweise umstritten, weil manche seiner Maßnahmen womöglich durchaus das Los einfacher Bürger verbessert haben mögen.
Nur weiss man eben nicht ausreichend genug, warum er dies tat. Könnte genauso motiviert gewesen sein wie unsere Autobahnen. |
Ich denke nicht das irgend jemand irgendwas völlig uneigenützig macht. Warum sollte man
von Tyrannen erwarten was man nichtmal demokratisch gewählten Poltikern zutrauen kann?
In der Wiki steht auch irgendwo das ein Tyrann sich vordringlich gegen seine Mitadligen
durchsetzen wollte und dem Volk Zugeständnisse machte damit es die Alleinherschaft billigte.
Aber wenn alle ihren Schnitt machen - warum nicht?
Zitat: |
Und das ist es eigentlich, was mich so geärgert hat. Hätte Testirossi gesagt, er halte es für wahrscheinlich... es wäre gut möglich... o.ä. hätte ich mich nicht aufgeregt, aber er schrieb ja, dass dass es definitiv im antiken Griechenland Fälle von gutmütigen Tyrannen gegeben habe. |
Naja gutmütig is ja auch schwammig oder? Ist bösartig wer alllein herrscht und dem Volk
Verbesserungen verschafft damit er allein herrschen darf? Ich mein zu herrschen ist ja längst
nicht nur Spass und wenns ein für alle akzeptables geben und nehmen bleibt hat das Volk seine
Ruh und der Herrscher auch
Zitat: |
Was ich zwar meinerseits auch nicht ausschließen kann, da ich die Gutmütigkeit von Poitikern im allgemeinen und von Tyrannen und Diktatoren imBesonderen aber bezweifle, hätte ich dann für eine so formulierte steile Behauptung gerne einen Beleg gehabt. |
naja - Belege hab ich außer Logik auch keine. Aber durchaus ein Vorstellungsvermögen aus
dem resultiert das es dem Volk möglicherweise völlig schnuppe war ob ne Adelskaste oder
ein Einzelner sie regiert und es jeweils das bevorzugte, was ihm die besten Lebensumstände bot.
Bezüglich der Negativbelegung des Wortes Tyrann ist in der WIki aber schon auch zu lesen,
das der Tyran meißt dann zum bösen Tyrann wurde, wenn das Volk einen anderen Adligen für
noch tauglicher hielt Tyrann zu sein. dann setzte der noch herrschende Tyrann sich zur Wehr und
mußte revolutionär des Amtes enthoben werden.
Klingt round about so als ob die alten Griechen das alles recht locker gesehen haben
und immer den ihnen Nützlichsten regieren ließen - wohl wissend das sie hart auf hart eh
den längern und stärkeren Arm haben.
Vielleicht hängt Deine Politiker-Abneigung (und meine auch) einfach nur damit zusammen das
man die Typen so unglaublich schwer bis gar nicht los wird wenn sie nichts taugen
und mit den uns bekannteren Diktatoren war das ja ähnlich.
Auf alle Menschen oder gar auf Gesellschaften die vor lange, lange her bestanden haben,
tät ich diese Abneigung aber nicht pauschalisieren.
Was war z.B. ein deutscher König im Mittelalter anderes als ein von den Stammeshäuptlingen
gewählter Oberhäuptling, der Zeit seines Lebens mit nem Zirkuszeltlager durch Land zigeunert ist?
Das war doch mehr strapaziös als privilegiert und Macht und bzw. Machtausübung erstreckte sich
doch nur auf Koordination einiger Eckdaten
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Domingo ungläubig
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada
|
(#1324455) Verfasst am: 07.07.2009, 22:13 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Noseman hat folgendes geschrieben: | ... |
Im Grunde sagtst Du nur, man kann jede Quelle anzweifeln. Mit Deinen kriterien kann man problemlos jedes antike Zeugnis wegwischen und nur an der eigenen Meinung festhalten. Aber wenn man bedenkt, wie lange Peisistratos oder andere Tyrannen an der Macht geblieben sind, so sieht es wirklich so aus, als hätten sie aufgeklärt regiert und einen dauerhaften Frieden errichtet, was im alten Griechenland (anders als beim römischen Reich) kaum rein militärisch geschehen konnte.
|
|
Nach oben |
|
 |
Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
|
(#1324469) Verfasst am: 07.07.2009, 22:23 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Domingo hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | ... |
Im Grunde sagtst Du nur, man kann jede Quelle anzweifeln. Mit Deinen kriterien kann man problemlos jedes antike Zeugnis wegwischen und nur an der eigenen Meinung festhalten. |
Hast Du aber meinen Beitrag von 18:29 auch schon gelesen, insbesondere den Schluß?
|
|
Nach oben |
|
 |
Domingo ungläubig
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada
|
(#1324528) Verfasst am: 07.07.2009, 23:23 Titel: |
|
|
Mittlerweile schon, und auch AXOs Antwort darauf
|
|
Nach oben |
|
 |
Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
|
(#1334221) Verfasst am: 26.07.2009, 01:38 Titel: Re: Diktatur USA? |
|
|
Testirossi hat folgendes geschrieben: | Manche "wissen", dass es sich beim Iran um ein "Diktatur" handelt.
Manche "wissen", dass es sich bei den USA nicht um eine "Diktatur" handelt.
Wahlbetrug kann das Kriterium offensichtlich nicht sein, denn G.W.Bushs Präsidentschaft gründete auf Wahlbetrug.
Und nicht nur das, die Nachzählung der Stimmzettel wurde vom höchsten Gericht der USA untersagt.
Handelt es sich bei den USA also um eine Diktatur?
|
Kein Scherz - die USA SIND eine Dikatur...
... und zwar " Eine Diktatur des Geldes" ...
( und der Rassistischen Politik - aber dies ist schwerer zu beweisen u. zu halten... )
Es scheint leider nämlich der Fall zu sein, das die 'Demokratie' dort nur angewandt wird, wenn es den WAHREN Machthabern gerade in den Kram passt...
Und diese Machthaber sind in Wahrheit alle einflussreichen Organisationen und Personen, die Amerika mit ihrem Geld beherrschen...
- Wenn sie wollen, kommt ein falscher Präsident mittels Betrug an die Macht.
- Wenn sie wollen, wird "verboten", die Wahl ordnungsgemäß zu überprüfen...
Das Volk? Das Volk ist lächerlich ( Verzeihung ), die gehen doch niemals alle auf die Strasse und rebellieren - legen ihre Arbeit nieder und verstopfen die Highways und Strassen mit Millionen von Auto's, um das System lahmzulegen...
Allein schon "Arbeit niederlegen" ... könnte das bewerkstelligen.
Tut aber keiner - also können die offiziellen Herrscher machen, was sie wollen.
Fakt: In USA regiert das Geld - nicht die Demokratie.
Und: Da spätestens in den letzten 8 Jahren offiziell Kidnapping, Folter und Freiheitsberaubung auf unbestimmte Zeit hinzugekommen sind, SIND die USA damit leider genau als so schrecklich und böse zu akzeptieren wie China und Russland...
Somit gibt es also offiziell keine einzige, "gute" Supermacht ... auf Erden.
Ein Armutszeugnis - willkommen in der Menschheit.
Zitat: |
Was sind für euch Diktaturkriterien?
|
- Menschenrecht ist nur eine ausgesprochene und geschriebene Phantasie!
- Freiheit und Lebensqualität ebenso.
Zitat: |
Ist Diktatur per se schlecht, weshalb?
|
- Weil Diktaturen nachweislich niemals funktionieren und sie immer eine Menschengruppe/Randgruppe oder Minderheit dazu aussuchen - der Sündenbock zu sein...
... um zu sagen: " Die sind schuld " - wenn es darum geht, dem unzufriedenen Volk einen angeblichen Grund zu geben, warum es in der Diktatur ja nicht so schön und toll läuft, wie es eigentlich könnte.
- Irgendwer hat in Diktaturen immer GANZ besonders zu leiden... irgendwer. Es ist wahllos, willkürlich, unmenschlich, sinnlos...
|
|
Nach oben |
|
 |
Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
|
(#1347835) Verfasst am: 23.08.2009, 09:06 Titel: |
|
|
Globalisierung - Die gefährliche Formel (Kulturkampf)
Über die Ideologie der US-Amerikanischen Neokonservativen.
Zitat: | Mit dem deutschen politischen Philosophen Leo Strauss steht uns ein Beispiel für eine solche rechtsgerichtete kulturelle Ideologie vor Augen. Als Jude musste Strauss aus Nazideutschland fliehen; doch obwohl er dem Regime kritisch gegenüberstand, hing er seinerzeit faschistischen und imperialistischen Prinzipien an. In einem Brief, den er in den 1930er Jahren in seinem US-amerikanischen Exil schrieb, stellt Strauss fest: »Der Umstand, dass das neue rechte Deutschland uns [Juden] nicht toleriert, besagt nichts gegen die Prinzipien der Rechten. Im Gegenteil: Nur auf der Grundlage der Prinzipien der Rechten, also von faschistischen, autoritären und imperialistischen Prinzipien, ist es möglich, (…) gegen die schäbigen Abscheulichkeiten [des Naziregimes] zu protestieren.« (Zitiert nach Richard Seymours Buch The Liberal Defence of Murder, London 2008, S. 155.)
Inwiefern ist dieses Dokument für die heutige globale Politik von Bedeutung? Schlichtweg deshalb, weil Strauss im Laufe seiner Karriere als Professor in Chicago zum Guru des bis vor Kurzem noch ungeheuer einflussreichen US-amerikanischen Neokonservativismus wurde. Mehrere der Architekten des sogenannten Kriegs gegen den Terror – Paul Wolfowitz beispielsweise – sind entscheidend von Leo Strauss geprägt worden. So gesehen, schwebte der Geist dieses hochgesinnten Kritikers partizipativer Formen von Demokratie, der Plato, Heidegger und den Naziphilosophen Carl Schmitt bewunderte, über den Gräueln von Abu Ghraib und Guantánamo Bay. Man mochte es damals kaum glauben: Ein Neokonservativismus, der als akademische, etwas exzentrische Argumentation das Licht der Welt erblickt hatte und von einem Gutteil der etablierten Politologenzunft belächelt und verworfen worden war, ergriff mit der Wahl von George W. Bush den Moment seiner historischen Bestimmung und verwandelte sich in eine barbarische politische Realität.
Historisch gesehen, ist eine derart direkte Übersetzung abstruser Theorien in eine politische Strategie ein ausgesprochen seltener Vorgang. Es war damals so, als hätten die Scientologen das Weiße Haus übernommen oder die Neohegelianer die Downing Street. Bush selbst hat wahrscheinlich kaum einmal den Namen Johann Strauss gehört, geschweige denn eine Seite von Leo gelesen, doch wurde seine Politik durch dessen Denken geprägt.
Dieser Neokonservativismus ist nicht mit Bush verschwunden, wenn auch die naiveren unter den Obama-Anhängern das so sehen mögen. Große Teile der Vereinigten Staaten stehen immer noch unter der Fuchtel dieser Ideologie, verwurzelt wie sie ist in einer waffenvernarrten, ausländerfeindlichen und aggressiven Massenkultur. Die Vereinigten Staaten betreiben auch unter Obama weiterhin eine weltweite imperialistische Politik, zum Beispiel in Afghanistan. Und in den Kulissen warten die Neocons – bereit, eine weitere Offensive zu beginnen, sollte der Präsident in Ungnade fallen. Wie viele rechte Denker sehen Straussianer die Natur des Menschen in trübem Licht. Strauss und seine Schüler sind pessimistisch in Bezug auf das, was die Politik (im Gegensatz zur Kultur) zu erreichen vermag. Gewalt halten sie für ein dauerhaftes Merkmal der Beziehungen zwischen Staaten, eine Tatsache, die sich nur rückgratlose Liberale wie Präsident Obama anzuerkennen weigerten. Von den falschen liberalen Göttern der Toleranz und des Pluralismus verführt, befinde sich die westliche Zivilisation in rasantem Niedergang. Wie sich Menschen verhielten, darüber entscheide in Wirklichkeit nicht die Politik, sondern die Moral. Es gebe die Kinder des Lichts und die Kinder der Finsternis, und im Allgemeinen behielten Letztere die Oberhand. Die Politik drehe sich um kulturelle Werte ethischer wie religiöser Natur, nicht um Macht oder volkswirtschaftliche Fragen.
In seinem einflussreichen Buch Kampf der Kulturen argumentiert der verstorbene US-Politologe Samuel P. Huntington, dass die »universalistischen Ansprüche« des Westens diesen zunehmend in Konflikt mit anderen Gesellschaften brächten. Die Westler sollten sich damit abfinden, folgert Huntington, dass ihre Lebensform »einzigartig, aber nicht universal« sei, und sie weiterhin gegen nicht westliche Kulturen verteidigen. Wir sollten aufhören, uns für den Inbegriff der Zivilisation zu halten, und stattdessen akzeptieren, dass wir eine Kultur von vielen sind: »In der Welt nach dem Kalten Krieg«, schreibt Huntington ganz im Geist der Konservativen und al-Qaidas, »sind die wichtigsten Unterscheidungen zwischen Völkern nicht mehr ideologischer, politischer oder ökonomischer Art. Sie sind kultureller Art.« |
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1404738) Verfasst am: 13.12.2009, 01:20 Titel: |
|
|
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air
|
(#1404774) Verfasst am: 13.12.2009, 05:25 Titel: |
|
|
Dir ist schon klar, daß die Präsentation eines Newsweek-Titelbildes suggeriert, es handle sich dabei um die aktuelle Ausgabe? Tja, der Eine oder Andere meinte mir gegenüber schon, daß "Newsweek" eher Bush-affin gewesen sei. Und ein richtig "Neokonservativer" würde auch den mentalen Sprung hinkriegen, ein Sicherheitsgesetz als "Ende der Demokratie" darzustellen, sollte Präsident Obama es unterzeichnen, selbst wenn es vor der Amtsübernahme von Bushs Freunden eingebracht und durchgepeitscht und von diesen frenetisch als "Rettung der Freiheit" gefeiert worden wäre. Aber der Titel stammt - ganz kurz gegoogelt - zumindest von 2007.
Wobei die Wahrnehmung der US-Bürger sich etwas von der in Europa unterscheiden mag, in den USA soll sich der Nimbus des Präsidenten Obama, der Probleme wie Wirtschaftkrise, zwei Kriege, massive Staatsverschuldung, Gesundheitsreform, Klimawandel etc. alle angehen und dabei gar nicht so sehr "durchregieren" kann, sondern zuweilen auch mit seinen eigenen Parteifreunden um jedes kleine Zugeständnis ringen muß, etwas relativiert haben.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Uriziel Herpiderpi
Anmeldungsdatum: 22.12.2007 Beiträge: 1728
|
(#1405946) Verfasst am: 16.12.2009, 14:32 Titel: |
|
|
Was als einziges richtig frustrierend ist, ist wenn in den vereinigten Staaten "offiziell" Demokratie herrscht, aber in Wirklichkeit wird bei Wahlen betrogen und Kriegstreiber kommen an die Macht, wann immer sie wollen!
Und JE-DER weis das...
... wenn niemals was dazu gesagt wird, ist das echt frustrierend. Das ist wie mit Atom-Müll...
Man kann (will?) nichts gegen das Problem tun, als wird es einfach ignoriert...
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1405961) Verfasst am: 16.12.2009, 15:08 Titel: |
|
|
Uriziel hat folgendes geschrieben: | Was als einziges richtig frustrierend ist, ist wenn in den vereinigten Staaten "offiziell" Demokratie herrscht, aber in Wirklichkeit wird bei Wahlen betrogen und Kriegstreiber kommen an die Macht, wann immer sie wollen! |
Die 'Regierung' ist da wo die Macht ist. Wenn ein VW-Chef hustet und der niedersächsische Wirtschaftsminister daraufhin erscheinen muss, dann ist VW Teil der Regierung Niedersachsens. Niemand kann aber VW oder deren Häuptlinge wählen oder abwählen.
Und der globalisierte "Markt", dem sich auch VW unterwerfen muss(solange sie nicht Marktbeherrschend sind), wird gelenkt (u.a.) von den Bankern, die auch niemand wählen oder abwählen kann.
d.h. nur Teile der Macht können gewählt werden, und die nicht-wählbaren Teile haben noch erheblichen Einfluss auf die wählbaren Teile. Die sind so ähnlich wie eine Priesterkaste die ihr eigenes Ding neben der Regierung durchziehen können.
|
|
Nach oben |
|
 |
TheZapper Commodore 64
Anmeldungsdatum: 14.12.2009 Beiträge: 58
Wohnort: JWD
|
(#1406147) Verfasst am: 16.12.2009, 20:55 Titel: |
|
|
Uriziel hat folgendes geschrieben: | Was als einziges richtig frustrierend ist, ist wenn in den vereinigten Staaten "offiziell" Demokratie herrscht, aber in Wirklichkeit wird bei Wahlen betrogen und Kriegstreiber kommen an die Macht, wann immer sie wollen!
Und JE-DER weis das...
|
Unsinn. Wenn in den USA Wahlfälschung von Kriegstreibern an der Tagesordnung wäre - wieso ist Obama dann Präsident geworden, und nicht McCain? Warum konnten dann die Demokraten 2006 beide Kammern übernehmen?
Ich bin ja nun wahrlich kein Freund der GOP, aber solch abstruse Verschwörungstheorien und die Vilifizierung der USA als "Diktatur" sind einfach nur dumme Paranoia. Der Anti-Amerikanismus in Europa geht mir mittlerweile sowas von auf den Sack....
_________________ Sobriety is a chemically induced state of mind that many find bearable for only short periods of the day.
- Stephen Fry
There is no place in this enterprise for a rogue physicist!
- Dr. Wallace Breen
|
|
Nach oben |
|
 |
|