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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1349098) Verfasst am: 25.08.2009, 18:43 Titel: |
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Testirossi hat folgendes geschrieben: | Der ganze "Universalienstreit" stammt letztlich aus der Priesterecke und soll als eine Art von verstecktem "Gottesbeweis" bzw. "Realitätsbeweis" dienen.
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So ist es, habe mich durch die ganzen Posts gelesen und darauf gehofft, dass obiges endlich
jemand schreibt. Danke
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1349117) Verfasst am: 25.08.2009, 19:09 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | pera hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Der ganze "Universalienstreit" stammt letztlich aus der Priesterecke und soll als eine Art von verstecktem "Gottesbeweis" bzw. "Realitätsbeweis" dienen.
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So ist es, habe mich durch die ganzen Posts gelesen und darauf gehofft, dass obiges endlich
jemand schreibt. Danke |
Das trifft aber auf Platon nicht wirklich zu. Der stand höchstens in der erweiterten Priesterecke und er hat soweit ich weiss mit den Dingern auch keinen Gottesbeweis führen wollen.
Testirossi dachte hier wohl an die Scholastiker. Aber ob die sich nur über die Universalien gestritten haben weil sie Gottesbeweise suchten oder ob sie die Dinger einfach (wie alles was sie kannten) für letzteres verwendet haben, ist Spekulation.
Unabhängig von der Geschichte dieses Streits sind sie in der Bedeutungstheorie relevant. |
Platon hat mit dem "Universalienstreit" nichts zu tun, das ist schon klar, lebte ja lange vorher und hat so glücklicherweise? nichts davon mitbekommen. Ich wollte auch kein fundiertes Statement abgeben, da ich mich dafür zu wenig in der Materie auskenne. Vielmehr einem Gefühl Ausdruckgeben, welches mich beim Lesen befallen hat. Es hat mich an diese verschwurbelten Gottesbeweise erinnert.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1349121) Verfasst am: 25.08.2009, 19:17 Titel: |
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Ich hatte den von pera zitierten Beitrag nur deshalb gelöscht während er ihn offen hatte, weil mir der andere Einwand relevanter erschien.
Edit: ... der andere, den ich bei der Erstellung dieses Beitrags überschrieben habe
Das wollte ich eigentlich sagen:
Das [Testirossis Klosterschülerin] klingt nach dem ontologischen Gottesbeweis. Aber ich sehe nicht, wo da Universalien eine Rolle spielen.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
Zuletzt bearbeitet von Yogosh am 25.08.2009, 19:28, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1349125) Verfasst am: 25.08.2009, 19:23 Titel: |
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pera hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Der ganze "Universalienstreit" stammt letztlich aus der Priesterecke und soll als eine Art von verstecktem "Gottesbeweis" bzw. "Realitätsbeweis" dienen.
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So ist es, habe mich durch die ganzen Posts gelesen und darauf gehofft, dass obiges endlich
jemand schreibt. Danke |
Das Thema Universalien ist vom Theismus unabhängig!
Die Frage, ob es Universalien gibt, stellt sich auch für einen philosophierenden Atheisten.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1349128) Verfasst am: 25.08.2009, 19:35 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Soweit ich weiß enthält eine platonische Idee nicht eine Universalie sondern ist schon selber eine. Wirklich kennen kann diese Idee natürlich bloß die Gottheit. Unsere Vorstellung von Baum ist so eine Art getrübe geistige Sicht auf die wahre Idee des Baumes. Und selbst die leiten wir nicht etwa empirisch ab. Wir erinnern uns vage an die wahre Idee, die unsere Seele mal gesehen hat. Irgendwie so.
Aber das sind Besonderheiten der platonischen Ideen und betrifft nicht alle Universalien. Die immanenten, die Myron oben erwähnt hat, leben nicht im Himmel oder der Anschauung einer Gottheit, sondern in irgendwelchen Dingen und auch nur solange wie diese Dinge.
...
Ich glaube dass ein Universalienrealist sagen könnte, dass es eben zwei Universalien gibt und immer schon gab. Einmal die (Tier-im-Wasser-mit-Flossen)igkeit und die ([bitte moderne Definition von Fisch einfügen])igkeit. Und die Dinger haben sich nicht verändert. Wir haben uns nur mit dem gleichen Wort auf beide bezogen und weil wir eben nur Menschen mit beschränktem Verstand sind passiert so was halt. |
Aber du würdest es vermutlich nicht als persönliche Kränkung empfinden, wenn ich sage, daß meiner Ansicht nach diese Vorstellungen in einem wissenschaftlichen Weltbild nichts zu suchen haben?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1349133) Verfasst am: 25.08.2009, 19:53 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | [blabla] |
Aber du würdest es vermutlich nicht als persönliche Kränkung empfinden, wenn ich sage, daß meiner Ansicht nach diese Vorstellungen in einem wissenschaftlichen Weltbild nichts zu suchen haben? |
Ganz im Gegenteil
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1349171) Verfasst am: 25.08.2009, 20:53 Titel: |
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Um das nochmal klarzustellen: Die Universalienfrage steht im Zusammenhang mit der Frage nach dem ontologischen Status von Eigenschaften und Beziehungen.
"Along with the metaphysics of substance, the problem of universals is the paradigm case of a perennial issue in the history of philosophy. The problem of universals is actually a set of related issues involving the ontological status of properties, Prima facie, it would seem that properties exist. Indeed, one of the most obvious facts about the world is that it consists of individual things that have properties and that stand in relations to other things. It would also seem that several objects can have the same property; for example, several things can possess the same shade of red. But both the existence and nature of properties have long been a matter of dispute and the problem of universals is the name for the issues central to this debate.
(...)
* Do properties exist?
* If properties exist, are they universals or particulars?
* If properties are universals, are they abstract objects?
* What is the relationship between a property and the thing that has it? Is the property in what has it and, if so, what sort of 'in' is this (spatial, non-spatial)?
* If properties exist, can they exist even if no particulars exemplify them?
* In addition to properties and concrete particulars (roughly, individual things like balls and baboons), are there property-instances [tropes/modes, states of affairs]? If so, are they simple or complex entities?
* If properties are universals, what account can be given of the individuation of two entities that have all their pure properties in common?"
(Moreland, J. P. Universals. Montreal: McGill-Queen's University Press, 2001. p. 1-2)
http://plato.stanford.edu/entries/properties
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1349350) Verfasst am: 26.08.2009, 00:32 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Für die Existenz der leeren Menge braucht man ein eigenes Axiom. Nur die Eindeutigkeit, nicht die Existenz folgt aus dem Extensionalitätsaxiom. Und das ist kein Spass, den sich mal jemand ausgedacht hat. Es ist das Identitätskriterium für Mengen. Wer das Axiom nicht mag, der redet eben über andere Dinge und sollte ein eigenes Identitätskriterium angeben. |
Doch zum Realienrealisten mutiert? Denn wenn Universalien doch mehr sind als Setzungen und Vereinbarungen, dann kann man auch behaupten, dass das Extensionalitätsaxiom die Realität abbildet. |
Mir ist nicht ganz klar was Dich hier überrascht. Ich vermute mal es ist meine Aussage, dass das Extensionalitätsaxiom nicht bloß ein wahlloser Spaß sei und nicht dass man für die Existenz der leeren Menge ein eigenes Axiom braucht. |
Immer noch meine Bitte: Welches Extensionalitätsaxiom ? Nach ZF oder NBG ? Das ist nämlich die Frage, über die wir hier diskutieren. Und da hilft deine Nebelmaschine nicht.
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Dass das Extensionalitätsaxiom für extensionale Mengen gilt erscheint mir trivial und offensichtlich. Darüber sind sie halt definiert. Wenn man es ablehnt, redet man über etwas anderes mit dem gleichen Wort. Und ja: extensionale Mengen sind bei mir und in der Mathematik die default Mengen. |
Wir streiten uns nach wie vor über die Definition: Was ist eine Menge? Deren abstrakte Definition oder deren konkrete Instanz? Von Ersterer sage ich mit NBG: Das ist ein Klasse!
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich habe extensionale Mengen in meiner Ontologie. Ich rede jedenfalls so als ob es sie gäbe und ich kann diese Festlegung auch nicht durch adjektivische Umformulierung vermeiden. Ich könnte höchstens noch Formalist werden, aber dazu machen mir die Mengen im Moment nicht genügend ontologische Bauchschmerzen. Auf Universalien habe ich mich damit nicht festgelegt. |
Wenn du behauptest, dass ein Mengenaxiom eben 'sei' und dass konkurrierende Sichten und Mengen nicht seien, dann bist du bereits auf dem besten Weg, Universalienrealist zu werden. Denn diese Dinge haben für den Nominalisten keine Substanz und sind lediglich Gegenstände der Vereinbarung.
Yogosh hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Tatsächlich handelt es sich um ein axiomatisches System von Zermelo-Fraenkel, dass heute als grundlegend angesehen wird. Zu unrecht, wie ich meine. |
Letzteres liegt wohl daran, dass Du von einem Axiomensystem etwas anderes erwartest als die Mathematiker. Letztere versuchen gar nicht der Scholastik oder sonst wem zu einer Bedeutungstheorie zu verhelfen. Wenn Du sie dafür benutzen willst ist das Dein Problem.
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Sicher habe auch ich Probleme, aber nicht diese
Nur mal zur Hilfe: Axiome sind dazu gemacht, ein verbindliches und exaktes Bezugssystem aufzubauen. Ein Axiomatiker baut ein klares Bedeutungssystem auf, wenn er Axiome formuliert. Warum sollte er es sonst tun?
Yogosh hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Zitat: | 1. Extensionalitätsaxiom oder Axiom der Bestimmtheit: Zwei Mengen sind genau dann gleich, wenn sie dieselben Elemente enthalten. |
Das allerdings sagt nichts zu unserem Problem. Denn unsere Hypothese war, dass es mehrere Instanzen der leeren Menge geben könne. Keine von ihnen hat Elemente, die denen einer anderen leeren Menge gleichen. |
Mir ist auch hier nicht klar, welches Problem Du siehst. Ich gehe mal davon aus, dass Du weisst, wie man den Beweis der Eindeutigkeit führt, also von 'angenommen x, y sind leere Mengen' mit dem Extensionalitätsaxiom und Prädikatenlogik erster Stufe rein syntaktisch 'x=y' ableitet.
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Und worauf bezieht sich denn das Axiom? Auf Mengen? Und wie sind diese definiert? Das Extensionalitätsaxiom nach ZF wäre als Definition ungeeignet, denn es wäre tautologisch und führt zur Russellsche Antinomie. Darum wurde ja auch die Neumann-Bernays-Gödel-Mengenlehre - NGB entwickelt.
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Wenn nicht kann ich das gerne demonstrieren, würde aber ein Bild machen, weil Formeln hier so schlecht darstellbar sind. |
Anschaulichkeit ist keine Forderung der Mathematik, sondern logische Stringenz. Dennoch habe ich auch anschauliche Begründungen geliefert: Die Zahl Null ist nur einmal definiert (= Klasse). Dennoch tauchen Instanzen (= Objekte) von ihr in vielen Formeln auf.
Mal zum Nachdenken: Wäre es nicht luistig, wenn man alle Formeln der Welt, in denen eine 0 auftaucht, miteinander kombinieren würde, (Einsetzung oder Gleichsetzung)
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Ich stimme Dir auch zu dass das allerdings nichts mit 'mehreren Instanzen der leeren Menge' zu tun hat. Ich weiss nämlich nicht, was Du damit meinst. Meine Mengen sind Dinge, keine Eigenschaften. Sie können auf nichts zutreffen. Man kann Eigenschaften mit Mengen im Rahmen eines Formalismus darstellen, allerdings geht das mit extensionalen Mengen eben nur für extensionale Eigenschaften. Die interessanteren intensionalen sind mit dem Mengenkalkül einfach bloß schlecht formalisiert. Das Pendant zur leeren Menge wäre dann die Eigenschaft die auf nichts zutrifft. Die wäre wahrscheinlich extensional (weil man keine andere Formulierung für sie findet), aber vor allem ist sie so uninteressant, dass man sie nicht braucht.
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Dein Gegensatzpaar extensional / intensional bleibt unverständlich, denn auch das Nachschlagen verweist nur auf unterschiedliche Verständnisse: Was also willst du damit sagen?
Und in Welcher Beziehung stehen Eigenschaften zu Mengen? Sicher kann man auch Eigenschaften zu Elementen deklarieren ... aber wozu?
Willst du auf das Komprehensionsschema verweisen? Was aber sollte es hier bedeuten?
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Und nun? Ist nun alles Sache der Vereinbarung? Oder 'existiert' nur genau eine Leere Menge, die es aber zugleich überall gibt? |
Wenn man extensionale Mengen meint, dann existiert nur eine. Und die hat und braucht keine Position, weil sie ein abstrakter Gegenstand ist.
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So wie die Null, die in vielen Formeln verwendet wird?
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Nach meinem Verständnis sind Klassen abstrakte Formulierungen gemeinsamer Eigenschaften; Mengen jedoch konkrete Instanzen oder Objekte, die einer Klasse zugehörig sind. Wird eine Menge lediglich durch seine Eigenschaften beschrieben, handelt es sich genauer um eine Klasse. |
Ich weiss nicht, wie eine Menge konkret sein kann. Die Mengen der Mengenlehre sind wenn überhaupt abstrakt (oder eben bloß metaphorisches Gerede, wenn man Formalist ist). Sie haben keine Positionen, man kann sie nicht anfassen, sie stehen in keinem kausalen Zusammenhang zu irgendwas.
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Dann hast du einen anderen Mathemtikunterricht als ich genossen. Hier haben wir aus Äpfeln und Birnen, Schreibtischuntensielien und Menschen Mengen bebildet. Wir haben Flächen ausgemalt und Punkte in Kreise gezeichnet. Alles so richtig zum Anfassen.
Natürlich stellten diese Mengen Abstraktionen der Objekte dar, aber der konkrete Bezug blieb. Und in Bezug auf Mengen bin ich nach wie vor Nominalist.
Erst Klassen fallen bei mir unter die Universalien.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht meinst Du, dass extensionale Mengen vollständig durch die Angabe der Elemente (oder einer extensionalen Eigenschaft) definiert sind während die Definition per Angabe einer beliebigen Eigenschaft eben nicht unbedingt eine Menge definiert. Und die bloße Aufzählung der Objekte auf die eine Eigenschaft zutrifft nicht mit dieser Eigenschaft identifiziert werden kann. Das Standartbeispiel dafür ist immer 'Tier mit Niere' und 'Tier mit Herz'. Beide treffen auf exakt die gleichen Spezien zu, aber es sind doch unterschiedliche Eigenschaften.
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Und beide bilden konkrete Abbildungen existierender Objekte.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Dass ballancer von mir aus unendlich viele leere Mengen haben kann habe ich nur in dem obigen Kontext gesagt. Bei seiner Ontologie ist das dann auch egal. Seine Mengen sind garantiert intensional. |
Eine nicht signifikante Unterscheidung, die ich bei Neumann-Bernays-Gödel nicht gefunden habe. |
Das liegt daran, dass noch kein Logiker ein Mengenkalkül für intensionale Mengen gefunden hat und in die Mathematik ohnehin alles extensional ist.
Deine Klassen sind intensional weil sie ja über Eigenschaften definiert werden. In diesem Sinne wird 'Klasse' meines Wissens in der Philosophie auch im Allgemeinen verwendet. In der Mathematik nicht, da sind sogar Klassen extensional.
Und ich vermute bei Deinen leeren Mengen Intensionalität weil Du sie ja als Bedeutungen für verschiedene Eigenschaften brauchst, die auf nichts zutreffen.
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Und nochmals die Bitte: Was meinst du mit den von dir verwendeten Begriffen?
Wenig erhellend für den von dir anscheinend wichtig gehaltenen Unterschied ist http://de.wikipedia.org/wiki/Extension_und_Intension
... aber vielleicht kannst du ja die von dir gemeinte Variante darin oder andserswo erklären.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: |
Was ich aber fand war:
Zitat: |
Darüber, was Intension und Begriffsinhalt sind, gehen die Meinungen in der Logik auseinander. Nach einer häufig vertretenen Auffassung besteht die Intension eines Begriffes aus der Gesamtheit der Merkmale oder Eigenschaften – die Terminologie ist hier uneinheitlich –, die den Dingen, die er umfasst, faktisch gemeinsam sind oder die die Schnittmenge ihrer notwendigen Merkmale ausmachen. |
Was also willst du sagen? Dass nur ein Satz von Axiomen 'wahr' ist? |
Nein, würde ich nicht sagen. Alle (konsistenen) Axiomsysteme sind trivialerweise wahr. So ist Wahrheit in der Mathematik definiert.
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Das entspricht meinem Ansatz der konsistenten Weltanschauung.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Die "Menge aller Mengen" ist übrigens bloß eine Klasse. Nicht jede Eigenschaft ist mengenbildend, und die eine Menge zu sein ist eine von denen Eigenschaften, die es nicht sind. Sonst hätte man Mengen, die sich selbst enthalten. Und natürlich auch solche, die das nicht tun. Und dann die Mengen aller Mengen die sich nicht selbst enthalten: {x | x nicht Element von x}. Ist x jetzt Element von sich selbst? An dieser Antinomie ging Freges System kaputt. |
Hast du nun die Pferde gewechselt? Also von ZF zu NBG? ZF, dass gerade noch die allein gültige Axiomenwelt war, kennt keine Klassen. |
Ich hab keine alleingültige Axiomenwelt behauptet. Ich habe hier nur darauf hingewiesen, dass es die Menge aller Mengen in der Mathematik nicht gibt, weil die zur Russellschen Antinomie führt. Wenn man alle Mengen zu irgendwas zusammenfassen will kann das also keine Menge sein. Axiomsysteme, die ohne die Zusammenfassung aller Mengen auskommen sind mir ontologisch sympatischer. Allerdings hat man (soweit ich mich erinnern kann) mehr Schreibarbeit.
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Das heißt nun? Wie grenzt du also Mengen von Klassen ab?
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Es gibt also die Menge aller Mengen nicht und ich weiss gerade nicht ob Klassen überhaupt eine Kardinalität haben. Kardinalzahlen sind ja Mengen und ich schätze mal dass das nicht hinhaut. Dafür bräuchte man eine bijektive Abbildung von einer echten Klasse zu einer Menge und das wird wohl nicht klappen. Abbildungen sind halt auch bloß Mengen. <s>Aber wenn das so ist, dann ist die Klasse aller Mengen gewissermaßen zu groß um überhaupt mit Kardinalzahlen gemessen zu werden. Also circa ungefähr tierisch groß. Oder eigentlich zu groß für 'groß'.</s> Bevor ich hier noch klinge wie das Frollein: für echte Klassen (also solche die nicht auch Mengen sind) ist Kardinalität wahrscheinlich gar nicht definierbar. |
Bevor du dich weiter in den sich widersprechenden Axiomen verhedderst, versuch doch lieber zunächst dich selber zu ordnen. Frege ist nun von der weiteren Entwicklung schon deutlich überholt worden. |
Dein Tonfall war im ganzen Post schon leicht ätzend. Aber jetzt wird es mir langsam zu blöd. Ich hab Mathematik mit Schwerpunkt Mengenlehre ein paar Jahre lang studiert und Du pisst mich hier mit Scholastik, Wikipedia, Metaphysik und dämlichen Unterstellungen an?
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Ätzender Tonfall? Mag sein, dass du Mathematik studiert hast. Das habe ich auch nicht in Zweifel gezogen. Aber sortiert hast du deine Beiträge nicht. Sie bleiben zuweilen wenig verständlich. Falls dir an einer repektvolleren Unterhaltung gelegen ist, dann demonstriere dies ruhig, wie du das meinst. Gemessen an deinem Ton halte ich mich noch immer für recht vorbildlich. Ich behaupte nicht, dass deine Unterstellungen 'dämlich' seien und dichte dir auch keine 'Probleme' an. Dieses Urteil bleibt beim Leser, der auch nach der 'Scholastik' in meinen Beiträgen zur Mengenlehre gerne suchen mag.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Ein paar Zeilen darüber sagte ich bereits dass Freges System an einer Antinomie kaputtgegangen ist. Natürlich ist der überholt. Das war ja gerade mein Argument gegen die Menge aller Mengen, die es bei ihm noch gibt.
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Korrekt. Aber in der Terminologie hast du sehr wohl zwischen ZF und NGB hin und her gewechselt, dass kaum jemand, der nicht jahrelang Mengenlehre studierte, dir noch folgen konnte.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Und widersprechende Axiomsysteme sind gerade in der Mengenlehre völlig normal. Mal gilt die Kontinuumshypothese, mal gibt es keine unendliche Menge. Unterschiedliche Axiomatiken sind ist ja gerade der Witz der Mengenlehre.
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Das entbindet gerade nicht denjenigen, der eine Aussage über Mengenlehre macht, das Axiomatische Bezugssystem zu nennen. Aussagen, dass man sich keine Instanzen der leeren Klasse definiert seien, sind sicher dann in einem axiomatischen System korrekt, wenn man ein solches explizit vereinbart hat.
Da du aber gerade alternative Axiomatiken kennst ist ees um so verwunderlicher, deinen Gesprächspartner als inkompetent hinstellen zu wollen, ohne die Gültigkeit eines axiomatischen Systems absolut zu setzen.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
ballancer hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Die Mengenlehre definiert Mengen übrigens rekursiv. Die leere Menge ist eine Menge, und alles was mit Mengen nach bestimmten Operationen gebaut wird ist auch eine Menge. Und dann gibt es noch eine unendliche Menge per extra Axiom, weil man die sonst nicht hätte. |
Es wäre sicher für uns alle leichter nachzuvollziehen, ob du nun gedanklich bei Cantor, Frege, ZF oder NBG bist, wenn du Roß und Reiter nennst. Oder beamst du dich gerade gedanklich durch fremde Welten? |
Mit 'der Mengenlehre' meinte ich die Axiomsysteme, die wir in der Mathematik verwendet haben. Da werden Mengen rekursiv und rein formal definiert. Frege war der, der sie inhaltlich definieren wollte. Und das ging halt schief.
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Da es aber unterschiedliche Axiomensysteme der Mengenlehre gibt - was du ja zutreffend erklärtest - kann man nicht von DER Mengenlehre sprechen, sondern muss sie spezifizieren.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Allgemein möchte ich noch anfügen, dass Du anscheind alles was ich schreibe durch die metaphorische Brille Deines Bedeutungsparadigmas siehst. Das ist wohl unvermeidlich, aber für mich etwas frustrierend, weil ich mir vorkomme mit einer Wand zu reden. |
Sollte das die übliche Metapher sein für die Wand, die nicht antwortet? Wohl kaum, sondern eher die, an die man einen Ball wirft, und der kommt dann zurück, und kann einen böse ins Auge treffen.
Also willst du sagen, dass deine metaphorische Brille anders sei als meine? Oder dass du nicht glaubst, dass dein Beitrag eine Bedeutung habe? Ich dagegen nehme sehr ernst was du schreibst und bemühe mich, die Bedeutung zu verstehen.
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Dein mengentheoretisches Namedropping kombiniert mit der impliziten Annahme, dass es ein Problem der Mengentheorie ist, wenn sie nicht zu Deiner Bedeutungstheorie passt lässt mich auch vermuten dass es Dir hier nicht darum geht etwas zu verstehen.
Wenn Deine Bedeutungstheorie sich mit der mathematischen Mengenlehre nicht verträgt, dann solltest Du vielleicht versuchen ohne sie auszukommen oder Dir eine eigene auszudenken anstatt an ihr rumzumäkeln. |
Meine Suche nach Bedeutung der Sätze anderer Foristen macht nicht erforderlich, ihnen zu unterstellen, dass es ihnen nicht darum ginge, etwas zu verstehen. Das kann ich schlicht nicht beurteilen. Wie aber sollte ich auf eine 'Bedeutungstheorie' reagieren oder mit ihr arbeiten, wenn ich sie noch nicht formuliert habe? Eine Eigenschaft von Theorien ist, dass sie eben formuliert sein müssen.
Ich fand die NBG recht einleuchtend, und dass es sinnvoll ist, zwischen Klassen und Mengen zu unterscheiden. Nur mit dem Unterscheidungskriterium bin ich noch nicht ganz zufrieden.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1349352) Verfasst am: 26.08.2009, 00:35 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Um das nochmal klarzustellen: Die Universalienfrage steht im Zusammenhang mit der Frage nach dem ontologischen Status von Eigenschaften und Beziehungen.
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(Moreland, J. P. Universals. Montreal: McGill-Queen's University Press, 2001. p. 1-2)
http://plato.stanford.edu/entries/properties |
Zumindest nach deiner und Morelands Ansicht. Wenn man sich aber auf diese Sprachregelung einlässt, hat man sich bereits für eine Antwort entschieden und behandelt nur noch eine Scheinfrage.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1349363) Verfasst am: 26.08.2009, 01:02 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Um das nochmal klarzustellen: Die Universalienfrage steht im Zusammenhang mit der Frage nach dem ontologischen Status von Eigenschaften und Beziehungen.
...
(Moreland, J. P. Universals. Montreal: McGill-Queen's University Press, 2001. p. 1-2)
http://plato.stanford.edu/entries/properties |
Zumindest nach deiner und Morelands Ansicht. Wenn man sich aber auf diese Sprachregelung einlässt, hat man sich bereits für eine Antwort entschieden und behandelt nur noch eine Scheinfrage. |
Nix für ungut, aber was redest du da?!
Wenn man fragt, ob es Eigenschaften gibt, und, wenn ja, ob sie Allgemeinheiten (Universalien) sind oder nicht, dann hat man sich mitnichten vorab auf eine bestimmte Antwort festgelegt.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1349395) Verfasst am: 26.08.2009, 02:25 Titel: Don_key-Shots Revenge |
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bei den nachgeschobenen Erläuterungen und all den vielen Begriffen wird mein Denken ständig überholt.
Für SimpleMinder nu mal langsam und neu angeritten,
Nochmal Quine
Allmenge soll ja wohl, alles was ist sein.
Okay das kann man denken und da hab ich auch kein Problem damit, mir darunter was vorzustellen.
Nur und jetzt versuch ich mal zu formulieren:
A ist Summe von B + C + D + E + etc. … und schließlich auch + A, hoy moment mal, das geht ned auf.
Was auch ned drin ist, wie ich vermute sind Leere Mengen, (oder die eine Leere Menge – dazu später).
Quine fragt ja wohl nach einer ontologischen Qualität mit seiner Allmenge, da sind dann Nicht Eigenschaften ned so der Burner.
Damit das ontologisch Sinn macht, wird er folglich Nicht-B zu Neu-C exemplifiziern, Nicht-C zu Neu-D und so fort.
Goil find ich dann, das die Summe aller Nicht-Eigenschaften, also Nicht-A + Nicht-B + Nicht-C etc. genau was ergeben, die Leere Menge!
Quine hat also faktisch aus nix in die Vollen geschöpft.
Klingt komisch,
wird noch seltsamer, weil ...
jetzt versuch ichs mal mit Dreiecken
Kann ich also Mengen bilden die Dreiecke enthalten und oder eben nicht, also eine Leere Menge.
Okay Dreiecke sind ned die Welt, gibt ja noch Kreise -
Ohha Die Menge die eben noch Leere war, weil sie keine Dreiecke enthalten darf, ist nun „plötzlich gefüllt mit Kreisen“.
Aber auch hier kann ich eine Leere Menge bilden, die weder Dreiecke noch Kreise enthalten darf.
Hmm, was ist, wo sind nun, bspw. Punkte, Striche und Bögen?
Ich frag mich nun weiter, ob Leere Menge oder Menge mit noch unbekannten Elementen gleich sind.
Da hülft mir wohl weder die von Yogosch angebotene Eindeutigkeit noch Myrons ident-Gütekriterium.
Weil, mit zunehmender Komplexität, also sobald ich in Bereiche komme die mir wirklich unbekannt sind, diese mir auch nicht fantastisch in den Sinn kommen
– ich da selbst nicht mehr unterscheiden kann.
Bei Ontologien fällt auf, daß man sie scheinbar aus dem Indifferenten herauslösen muß, zu Neuen Seinskategorien - - - vom Unbekannten ins konkrete.
Während beim mathematischen Formalismus der Mengen, diese Trennschärfer werden je mehr Elemente umspannt werden. - - - Konkret bis ins Unbekannte.
(ist mMn vielleicht auch die brauchbarste Vorstellung von Exemplifizieren:
Das herauslösen von Neuem aus dem Indifferenten)
Sitz ich soweit noch im Sattel?
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1349427) Verfasst am: 26.08.2009, 08:01 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Immer noch meine Bitte: Welches Extensionalitätsaxiom ? Nach ZF oder NBG ? Das ist nämlich die Frage, über die wir hier diskutieren. Und da hilft deine Nebelmaschine nicht. |
ZF und NBG sind äquivalent.
_________________ Trish:(
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1349493) Verfasst am: 26.08.2009, 11:00 Titel: |
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@ballancer: Weder mein didaktisches Geschick, noch meine Geduld oder Motivation reichen aus, um Dir mathematische Mengenlehre zu erklären. Mengenlehre ist etwa so kompliziert wie die Relativitätstheorie und jede Prosaerklärung ist letztlich ungenügend. Es hat schon seinen Grund, warum das erst im Hauptstudium gemacht wird.
Das was Du von der Schule noch weisst und was Du Dir jetzt angelesen hast steckt voller Missverständnisse. Und was mich sehr nervt ist, dass Du anscheind ohne große Zweifel diese Missverständisse als Probleme der Mengenlehre oder der jeweiligen Systeme auslegst und/oder meine Unfähigkeit Dir eine Prosaerklärung zu liefern zum Anlass nimmst, mir inhaltliche Fehler vorzuwerfen. Ich behaupte nicht, dass ich die umfassende Ahnung in diesem Gebiet hätte. Aber Du hast nur gefährliches Halbwissen (was okay ist) und vor allem keine Skrupel es zu nutzen (was nervt). Das würdest Du in der Physik nicht tun, hoffe ich jedenfalls.
Du wirst das wieder als Diskussionsverweigerung interpretieren, aber damit muss ich wohl leben. Das letzte was ich hierzu noch machen werde ist der Beweis dass es bloß eine leere Menge gibt, falls der Dich noch interessiert. Mit 'Bild' meinte ich hier übrigens einen Screenshot der formalen Ableitung. Anschauliche Bilder und Vorstellungen bringen in der Mengenlehre nur Missverständnisse, wie man an diesem Thread sieht.
Die ganze Diskussion um die Details der mathematischen Mengenlehre hat sich ohnehin vom eigentlichen Thema verabschiedet.
Die Unterscheidung Extension/Intension ist übrigens wie die ähnliche Unterscheidung Referenz/Bedeutung extrem wichtig in der Sprachphilosophie. Ungefähr so wichtig wie analytisch/synthetisch und apriori/aposteriori bei Kant.
Dass Du keine klare Definition von Intension gefunden hast liegt daran, dass es zu viele unterschiedliche Auffassungen von Intension gibt und dass keine von denen besonders einfach und klar sind. Und das ist in der Philosophie ja nicht gerade ungewöhnlich. Man weiss so ungefähr, was man damit sagen will, aber auf eine Definition hat man sich noch nicht geeinigt.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Mr Schnuffi Faule Schäfer haben gute Hunde.
Anmeldungsdatum: 18.02.2007 Beiträge: 827
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(#1349550) Verfasst am: 26.08.2009, 12:59 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | @ballancer: Weder mein didaktisches Geschick, noch meine Geduld oder Motivation reichen aus, um Dir mathematische Mengenlehre zu erklären. Mengenlehre ist etwa so kompliziert wie die Relativitätstheorie und jede Prosaerklärung ist letztlich ungenügend. Es hat schon seinen Grund, warum das erst im Hauptstudium gemacht wird.
Das was Du von der Schule noch weisst und was Du Dir jetzt angelesen hast steckt voller Missverständnisse. Und was mich sehr nervt ist, dass Du anscheind ohne große Zweifel diese Missverständisse als Probleme der Mengenlehre oder der jeweiligen Systeme auslegst und/oder meine Unfähigkeit Dir eine Prosaerklärung zu liefern zum Anlass nimmst, mir inhaltliche Fehler vorzuwerfen. Ich behaupte nicht, dass ich die umfassende Ahnung in diesem Gebiet hätte. Aber Du hast nur gefährliches Halbwissen (was okay ist) und vor allem keine Skrupel es zu nutzen (was nervt). Das würdest Du in der Physik nicht tun, hoffe ich jedenfalls.
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Ich bin mir sicher, dass Balla nachdem Abschluss an der Wikipedia-Universität in keinem Gebiet davor zurückschreckt, sich ein tiefgreifendes Verständnis zu attestieren.
Immerhin sind Universalien selbstevident, ist das erst mal geklärt und als Wahrheit erkannt, kann man sich darauf beschränken, seine Mitdiskutanten durch name-dropping, quote-mining und dem Eröffnen möglichst vieler Nebenkriegsschauplätzen, alles gepaart mit einem gerüttelten Maß Arroganz, in den Wahnsinn zu treiben.
_________________ Das Leben ist ein Hund, mal schwarz mal weiß mal kunterbunt
"Kleine pubertierende Mädchen, alte senile Weiber und Christen reden also meistens nicht, um Nachrichten und Informationen zu übermitteln, sondern nur um ihre Stimmung zu steigern! " Bondy, verschollene Userin
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1349563) Verfasst am: 26.08.2009, 13:38 Titel: Re: Don_key-Shots Revenge |
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Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | ... Sitz ich soweit noch im Sattel? |
Ja, aber das Pferd ist tot.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1349788) Verfasst am: 26.08.2009, 23:51 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Immer noch meine Bitte: Welches Extensionalitätsaxiom ? Nach ZF oder NBG ? Das ist nämlich die Frage, über die wir hier diskutieren. Und da hilft deine Nebelmaschine nicht. |
ZF und NBG sind äquivalent. |
Dann meinst du, dass Menge und Klasse äquvalent sind? Yogosh und ich sind nicht dieser Ansicht.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1349793) Verfasst am: 27.08.2009, 00:01 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Um das nochmal klarzustellen: Die Universalienfrage steht im Zusammenhang mit der Frage nach dem ontologischen Status von Eigenschaften und Beziehungen.
...
(Moreland, J. P. Universals. Montreal: McGill-Queen's University Press, 2001. p. 1-2)
http://plato.stanford.edu/entries/properties |
Zumindest nach deiner und Morelands Ansicht. Wenn man sich aber auf diese Sprachregelung einlässt, hat man sich bereits für eine Antwort entschieden und behandelt nur noch eine Scheinfrage. |
Nix für ungut, aber was redest du da?!
Wenn man fragt, ob es Eigenschaften gibt, und, wenn ja, ob sie Allgemeinheiten (Universalien) sind oder nicht, dann hat man sich mitnichten vorab auf eine bestimmte Antwort festgelegt. |
Es geht bei deinem Ansatz um die Reduktion der Universalien als Eigenschaften. Das aber war gerade nicht das Thema derer, die einen Universalienrealismus vertreten haben, sondern stets der Ansatz jener, die ihm widersprachen.
Platon Höhlengleichnis verstand die vermeintlich realen Dinge als Schatten - und damit als Eigenschaften der wahrhaft realen Ideen.
Die Menscheheit ist auch keine Eigenschaft des Menschsein. Die Freiheit und die Liebe und ... auch nicht. Die Zuordnung von Universalien zu Objekten kann ein Attributverhältnis begründen, aber das ist angesichsts der Tatsache, dass Universalien eben gerase als Unabhängig 'real' gedacht werden, eben irrelevant.
Dass Nominalisten versuchen, diese 'Abstraktionen' oder 'Konzepte' nur aus der objektiven Welt ohne jene heraus zu verstehen, steht aber als Ergebnis einer Argumentation, nicht als deren apriori Setzung.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1349811) Verfasst am: 27.08.2009, 00:21 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | @ballancer: Weder mein didaktisches Geschick, noch meine Geduld oder Motivation reichen aus, um Dir mathematische Mengenlehre zu erklären. Mengenlehre ist etwa so kompliziert wie die Relativitätstheorie und jede Prosaerklärung ist letztlich ungenügend. Es hat schon seinen Grund, warum das erst im Hauptstudium gemacht wird.
... Aber Du hast nur gefährliches Halbwissen (was okay ist) und vor allem keine Skrupel es zu nutzen (was nervt). Das würdest Du in der Physik nicht tun, hoffe ich jedenfalls.
Du wirst das wieder als Diskussionsverweigerung interpretieren, aber damit muss ich wohl leben. |
Nein ... ich interpretiere nichts als Diskussionsverweigerung. Ich stelle nur fest, dass du aus Mathematik und anderen Bereichen eine Geheimwissenschaft machen willst, die es einem Laien unmöglich mache, sie zu verstehen.
Du gebärdest dich wie ein Priester dieser Religion, die eben höhere Weihen erfordere. Kein Argument kann jenen erreichen, der doch vermeintlich diese Weihen gepachtet hat.
Und es ist m.E. auch nicht der Mangel an didaktischem Geschick, sondern lediglich ein Verschleiern des Fehlens von Argumenten, wenn du zum Einen selber die Unterscheidung von Klassen und Mengen als wichtig ansahst, dann aber nicht erklärst, worin denn deiner Ansicht nach der Unterschied besteht.
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Die Unterscheidung Extension/Intension ist übrigens wie die ähnliche Unterscheidung Referenz/Bedeutung extrem wichtig in der Sprachphilosophie. Ungefähr so wichtig wie analytisch/synthetisch und apriori/aposteriori bei Kant.
Dass Du keine klare Definition von Intension gefunden hast liegt daran, dass es zu viele unterschiedliche Auffassungen von Intension gibt und dass keine von denen besonders einfach und klar sind. Und das ist in der Philosophie ja nicht gerade ungewöhnlich. Man weiss so ungefähr, was man damit sagen will, aber auf eine Definition hat man sich noch nicht geeinigt. |
Auch dies kann wohl eher als Beleidigung Kants bezeichnet werden. Denn die Begriffe analytisch/synthetisch und apriori/aposteriori sind klar und wohl definiert. Hier eine Analogie zu behaupten mit Begriffen, von denen 'man' angeblich weiß was man sagen will, ohne dies mit klaren Definitionen zu verbinden. Das ist keine Sprachphilosophie, sondern Mumpitz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sokal-Aff%C3%A4re
Wenn es unterschiedliche Auffassungen zu einer Sache oder zu einem Begriff gibt, ist es eben nicht Aufgabe, einen fehlenden Konsens u beklagen, sondern eben seine Auffassung zu erläutern. Ansonsten lassen sich Zweifel bei den Empfängern der Botschaft wohl nicht vermeiden, ob denn wirklich auch nur ungefähr klar sei, was der Sender von sich gibt.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1349814) Verfasst am: 27.08.2009, 00:23 Titel: |
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Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben: |
Ich bin mir sicher, dass Balla nachdem Abschluss an der Wikipedia-Universität in keinem Gebiet davor zurückschreckt, sich ein tiefgreifendes Verständnis zu attestieren.
Immerhin sind Universalien selbstevident, ist das erst mal geklärt und als Wahrheit erkannt, kann man sich darauf beschränken, seine Mitdiskutanten durch name-dropping, quote-mining und dem Eröffnen möglichst vieler Nebenkriegsschauplätzen, alles gepaart mit einem gerüttelten Maß Arroganz, in den Wahnsinn zu treiben. |
Bitte markiere den Teil des Textes, der nicht ad hominem ist.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1349819) Verfasst am: 27.08.2009, 00:25 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Immer noch meine Bitte: Welches Extensionalitätsaxiom ? Nach ZF oder NBG ? Das ist nämlich die Frage, über die wir hier diskutieren. Und da hilft deine Nebelmaschine nicht. |
ZF und NBG sind äquivalent. |
Dann meinst du, dass Menge und Klasse äquvalent sind? Yogosh und ich sind nicht dieser Ansicht. |
Das hat Wolf nicht gesagt und niemand ist dieser Ansicht. ZF und NBG sind äquivalent. Steht übrigens auch bei Wikipedia.
Ich vermute dass Du eine Prosaerklärung zum Extensionalitätsaxiom auf Wikipedia gefunden hast, die dann interpretierst und Dir was auch immer dabei denkst.
Prosa ist nie ein guter Weg Mathematik richtig zu verstehen. Nie. Guck Dir die Formeln an.
Wenn Du was zum Thema beitragen möchtest schreib doch einfach mal, was Mengen und Klassen mit Deinen Universalien zu tun haben.
Und wenn Du dann immer noch irgendeins der Kalküle benutzen möchtest, dann sag mir auch noch welche Rolle die Elementrelation spielt.
Und wenn die die Relation des 'zutreffen auf' zwischen Eigenschaften und Dingen oder die 'fällt unter' zwischen Dingen und Begriffen ist, dann guck Dir die Unterscheidung intensional/extensional noch mal an.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1349830) Verfasst am: 27.08.2009, 00:42 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Ich stelle nur fest, dass du aus Mathematik und anderen Bereichen eine Geheimwissenschaft machen willst, die es einem Laien unmöglich mache, sie zu verstehen. |
Wir befinden uns hier im Unterforum "Weltanschauungen und Religionen". Das heisst nicht, dass hier keine Diskussionen über die Mengenlehre stattfinden dürfen, soweit sie für den Gegenstand des Unterforums relevant sind. Aber dafür, ein Nebengleis einer Diskussion, die an sich schon nebengleisig ist, soweit auszubauen, dass es das Ausmass von Universitätsvorlesungen für Spezialisten einnimmt, muss es gute Gründe geben. Du müsstest also darlegen, welches Argument in der Diskussion über weltanschauliche und religiöse Fragen so wichtig und bedeutend ist, dass sich der Aufwand lohnt, Detailfragen über leere Mengen hier ausführlichst zu diskutieren.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1349857) Verfasst am: 27.08.2009, 02:52 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | ...dass sich der Aufwand lohnt, Detailfragen über leere Mengen hier ausführlichst zu diskutieren. |
Vielleicht liesst er gerade Gödel und möchte den Gottesbeweiss über eine leere Menge herleiten.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1349864) Verfasst am: 27.08.2009, 03:48 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Es geht bei deinem Ansatz um die Reduktion der Universalien als Eigenschaften. |
Ich habe in einem meiner vorherigen Beiträge geschrieben:
"Ebene 1: sprachliche Begriffswörter oder -ausdrücke (Prädikate).
Ebene 2: Begriffe als nichtsprachliche geistige Vorstellungen ("Ideen") oder als abstrakte Sinne/Bedeutungen von Begriffsausdrücken.
Ebene 3: Eigenschaften (Arten, Gattungen [Was ist es? Z.B. ein Mensch], Beschaffenheiten [Wie ist es? Z.B. schön]) und Beziehungen, die von (1) bzw. (2) repräsentiert werden."
Ich habe hier die Arten (Gattungen, Sorten, Spezies, Typen) den Eigenschaften zugeordnet.
Ich gebe dir nun insofern recht, als es einige Metaphysiker wie den Engländer Jonathan Lowe gibt, die Arten (kinds) nicht auf Gruppen oder Mengen wesentlicher Eigenschaften reduzieren.
Er unterscheidet zwischen substanziellen Universalien (kinds) und nichtsubstanziellen Universalien (attributes, properties, relations).
"[W]e must defend the ontological irreducibility of substantial kinds against those who would reduce them to complexes of co-exemplified non-substantial universals."
(Lowe, E. J. The Four-Category Ontology: A Metaphysical Foundation for Natural Science. Oxford: Oxford University Press, 2006. pp. 25-6)
Wenn man also dem Gesamtspektrum der vertretenen Positionen Rechnung tragen will, dann muss man sagen, dass die Universalienfrage die Frage nach dem ontologischen Status von Eigenschaften, Beziehungen und Arten (Gattungen, Sorten, Spezies, Typen) ist.
(In welchem ontologischen Verhältnis Eigenschaften und Arten zueinander stehen, erweist sich dann als ziemlich schwierige Frage.)
Zuletzt bearbeitet von Myron am 27.08.2009, 05:16, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1349866) Verfasst am: 27.08.2009, 03:56 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wir befinden uns hier im Unterforum "Weltanschauungen und Religionen". |
... welches ihr—wie ich an anderer Stelle bereits vorgeschlagen habe—besser in "Philosophie und Religion" umbenennen solltet.
Es sei denn, tiefer gehende philosophische Diskussionen sind im FGH grundsätzlich unerwünscht.
Das solltet ihr dann aber laut und deutlich sagen, damit ich hier nicht meine Zeit verschwende.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1349881) Verfasst am: 27.08.2009, 08:14 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Immer noch meine Bitte: Welches Extensionalitätsaxiom ? Nach ZF oder NBG ? Das ist nämlich die Frage, über die wir hier diskutieren. Und da hilft deine Nebelmaschine nicht. |
ZF und NBG sind äquivalent. |
Dann meinst du, dass Menge und Klasse äquvalent sind? | Nein. Wir sprachen auch über Mengen. Genauer gesagt über die leere Menge. In dieser Hinsicht sind ZF und NBG äquivalent.
Jedes Axiom der ZF ist in der NBG enthalten. Das Extensionalitätsaxiom der ZF(welches für Mengen gilt) in der NBG gilt folgt direkt aus dem Extensionalitätsaxiom der NBG und der Tatsache das jede Menge eine Klasse ist.
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1349882) Verfasst am: 27.08.2009, 08:20 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | Das hat Wolf nicht gesagt und niemand ist dieser Ansicht. ZF und NBG sind äquivalent. Steht übrigens auch bei Wikipedia. |
Wobei diese Äquivalenz sich nur auf Sätze bezieht die sich nicht auf Klassen beziehen.
Allerdings gilt noch etwas mehr. Ist die ZF konsistent ist auch die NBG konsistent.(Die Umkehrung gilt natürlich auch.)
_________________ Trish:(
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1349920) Verfasst am: 27.08.2009, 10:37 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wir befinden uns hier im Unterforum "Weltanschauungen und Religionen". |
... welches ihr—wie ich an anderer Stelle bereits vorgeschlagen habe—besser in "Philosophie und Religion" umbenennen solltet.
Es sei denn, tiefer gehende philosophische Diskussionen sind im FGH grundsätzlich unerwünscht.
Das solltet ihr dann aber laut und deutlich sagen, damit ich hier nicht meine Zeit verschwende. |
Ich wünsche sie mir hier, auch unabhängig von der Bezeichnung dieses Unterforums. Und ich denke dass diese so gewählt ist dass sie Philosophie ein- aber nicht ausschließt. Ich fände es schade, wenn Du Deine Beiträge als unerwünscht siehst. Ich begrüße sie sehr.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1350430) Verfasst am: 27.08.2009, 22:15 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | ballancer hat folgendes geschrieben: |
Immer noch meine Bitte: Welches Extensionalitätsaxiom ? Nach ZF oder NBG ? Das ist nämlich die Frage, über die wir hier diskutieren. Und da hilft deine Nebelmaschine nicht. |
ZF und NBG sind äquivalent. |
Dann meinst du, dass Menge und Klasse äquvalent sind? Yogosh und ich sind nicht dieser Ansicht. |
Das hat Wolf nicht gesagt und niemand ist dieser Ansicht. ZF und NBG sind äquivalent. Steht übrigens auch bei Wikipedia.
Ich vermute dass Du eine Prosaerklärung zum Extensionalitätsaxiom auf Wikipedia gefunden hast, die dann interpretierst und Dir was auch immer dabei denkst.
Prosa ist nie ein guter Weg Mathematik richtig zu verstehen. Nie. Guck Dir die Formeln an. |
Genau das habe ich gemacht. Die behauptete Äquivalenz (Gleichwertigkeit) ist aber genau jene Prosa, die für mich wenig Aussagekraft hat. Wenn zum Einen zwischen Mengen und Klassen unterschieden wird, dann kann es nicht gleichwertig zu einem Axiomensystem sein, das Klassen gar nicht kennt.
Yogosh hat folgendes geschrieben: | Wenn Du was zum Thema beitragen möchtest schreib doch einfach mal, was Mengen und Klassen mit Deinen Universalien zu tun haben. |
Mengenlehre basiert auf der Abstraktion von Beobachtungen. Es werden hierin aus einem Ensemble von Objekten Gruppen gebildet und diese konzeptionell gefasst. Weitere Stufen der Abstraktion führen zu geschichtet abstrakten Objekten. Die Unterscheidung 'abstrakt' ist allerdings genau so wenig Binär wie die Unendlichkeit von Menngen zu sehen. Abstraktionen von abstrakten Objekten schaffen weitere Ebenen der Abstraktion.
Dies führt in der Mengenlehre zur Einführung von Klassen. Und hier Stellen sich fragen der Identität und der Existenz. Gemäß des Extensionalitätsaxiom wird die Identität von Klassen, bzw. Mengen (je nach Axiomensystem) behauptet. Das Problem entsteht durch die Instanziierung der Klasse: Eine Kopie hat demnach nur dann eine eigenständige Existenz, wenn sie nicht vollständig alle Elemente und Eigenschaften mit dem Original gemeinsam hat. Also wäre eine physische Kopie nicht mit dem Original identisch, wenn sie andere Raumzeit-Koordniaten aufweist.
Abstrakte Objekte haben jedoch keine raumzeitliches Konstitution und damit vielleicht auch keine anderen Unterscheidungsmerkmale. Dann hätten sie auch keine eigene Existenz. Wie aber ist dann die Klasse zu beurteilen? Existiert sie? Ja! Denn sie ist ja eben nicht identisch mit einem anderen abstrakten Objekt und trägt darum auch eine eigene Identität. Dies konstituiert ihre Existenz.
Wenn nun abstrakte Objekte auf der höchsten Abstraktionsstufe existent sind, dann sind sie eben nicht durch ihren Träger konstituiert, sondern durch ihre abstrakte Identität.
Entsprechend stellen Universalien Abstraktionen dar. Der Streit ging nun darum, ob diese 'an sich' existent sind, oder nur durch ihren Träger konstituiert sind, also Eigenschaftscharakter haben. Die Mengenlehre hat uns gerade gezeigt, dass die Abstraktion nicht an die physische Grundlage gebunden ist.
QED
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1350485) Verfasst am: 27.08.2009, 23:24 Titel: |
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An dem was Du gerade über Mengenlehre geschrieben hast war so ziemlich alles falsch bzw. zu verwirrt um falsch sein zu können. Ich werde aber dazu im Detail nichts mehr sagen, weil das nichts bringt.
Ich glaube es ist effektiver, wenn ich mir woanders eine Begründung für Universalienrealismus suche.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1351229) Verfasst am: 29.08.2009, 12:06 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | An dem was Du gerade über Mengenlehre geschrieben hast war so ziemlich alles falsch bzw. zu verwirrt um falsch sein zu können. Ich werde aber dazu im Detail nichts mehr sagen, weil das nichts bringt.
Ich glaube es ist effektiver, wenn ich mir woanders eine Begründung für Universalienrealismus suche. |
Allein das Urteil, 'etwas sei falsch', impliziert, das etwas anderes richtig 'sei'. Du behauptest damit, dass die Mengenlehre eine eigene Existenz habe, die man eben falsch verstehen könnte. Das ist eine Auffassung, die man klar als Universalienrealismus identifizieren kann.
Der Nominalist müsste sagen: In der Welt der Universalien gibt es kein richtig und kein falsch. Es gibt lediglich Auffassungen, die von einer Gruppe von Menschen geteilt werden kann. Wenn andere dagegen eine andere Auffassung vertreten heißt das nur, dass sie in unterschiedlichen Begriffswelten (oder Sprachspielen) agieren, die aber per se nicht mehr oder weniger richtig oder falsch sein können.
... denn das würde ja die Existenz eines realen Objektes - hier: die Mensgenlehre - voraussetzen. Und diese habe einen Charakter, die über die bloße spezifische Konstruktion hinaus geht.
Aber selbst wenn man diese Voraussetzung tätigt, ist deine Aussage inkonsistent, denn du hast bereits eingeräumt, dass es unterschiedliche Axiomensysteme gibt, bei denen auch solche möglich sind, die gar keine leere Menge deklarieren.
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