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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1712863) Verfasst am: 17.12.2011, 21:46 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | In der Hitliste der Versager duerfen die deutschen Rechtspopulisten natuerlich auch nicht fehlen. Ich wuerde ihnen sogar den Ehrenpreis "Most pathetic collective failure" verleihen.
Wenn man sich vor Augen haelt, dass denen ein Waehlerpotenzial von mindestens 10% von Leuten, die mit rechtsextremen Inhalten sympathisieren, zur Verfuegung steht, dann ist es ganz schoen erbaermlich, dass es ihnen bisher noch nicht einmal ansatzweise gelungen ist, eine rechtspopulistische Protestpartei im Parteienspektrum zu etablieren. Stattdessen gibt es jede Menge gescheiterte Projekte und maximal kurzlebige regionale Einzelerfolge. Egal ob Republikaner, Wutbuerger, NPD, PROleten oder Schillpartei, letztlich scheitern sie am Ende alle klaeglich. Juengstes Glied in der nicht enden wollenden Kette von rechtspopulistischen Pleiten ist die Stadtewitzpartei. Nachdem man jetzt auch in seinem Berliner Stammland gnadenlos vom Waehler abgemeiert wurde, zeigt die junge Partei bereits unuebersehbare Aufloessungserscheinungen. Ganze Landesvorstaende treten mittlerweile erst geschlossen zurueck und dann genauso geschlossen aus der Partei aus. Wenn man sich ueberlegt mit welchem Anspruch gerade Stadtkewitz angetreten ist, so rangiert er mit Sicherheit in der Spitzengruppe der politischen Versager der letzten Jahre. | Wenn die immer wieder so kläglich scheitern, dann frag ich mich auch, ob dieses genannte Wählerpotential wirklich existiert. Manchmal wird es auch mit bis zu 20% beziffert. |
Das Potential kannst Du an den Ergebnissen der entsprechenden Parteien bei ihren zeitweiligen regionalen Erfolgen erkennen!
Wenn im Einzelfall mal alles passt und die entsprechende Gruppierung noch nicht genuegend Zeit hatte ihre Unfaehigkeit zu politischer Arbeit zu demonstrieren, dann kommt auch schon mal ein Ergebnis in der erwaehnten Groessenordnung zustande. Sobald dann in der parlamentarischen Alltagsarbeit klar wird, dass die "neue Kraft" kaum faehig ist halbwegs kohaerente Antraege zu formulieren und schon nach Monaten auseinderzubrechen beginnt, weil die frisch Verwaehlten ueberwiegend kleine, nicht teamfaehige Moechtegernfuehrer sind, bricht die oeffentliche Unterstuetzung fuer den rechten Spuk genauso schnell wieder zusammen wie sie aufgetaucht ist. Das rechte Potential taucht dann wieder weg und wartet weiter auf die Widerkunft seines Fuehrers.
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1712864) Verfasst am: 17.12.2011, 21:56 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | er, wenn er den Krieg gewonnen haette, heute von aller Welt als groesster deutsche Staatsmann gefeiert werden wuerde.
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Für so unwahrscheinlich halte ich das keineswegs. |
Er haette wohl heute einen aehnlichen Status wie Stalin. Die ihn verehrende Fangemeinde waere etwas groesser aber seine Verbrechen wuerden dennoch in der Beurteilung durch die Geschichte die Oberhand ueber seine militaerischen Erfolge behalten.
Letztlich waere die Hitlerverehrung genauso im Wesentlichen auf die deutschen Altnationalisten und Altkonservativen beschraenkt wie heute die Stalinverehrung auf altkommunistische und altsozialistischen Kreise im Gebiet der frueheren Sowjetunion, auf die Kreise also, die die jeweilige Machtbasis der Despoten bildeten.
Viele Millionen grausam ermordeter unschuldiger Menschen lassen sich nur fuer eine begrenzte Zeit unter den Teppich kehren, irgendwann wird man immer merken wie sehr es unterm Teppich zum Himmel stinkt! |
Zumal Hitler bereits '37 so schwere Verbrechen gegen die Menschlichheit begangen und auch bereits in seinem Machwerk als Intention festgeschrieben hatte, dass sein populistischer "Erfolg" (- soll dies also der Maßstab sein? -) tatsächlich auf politisch Gleichgesinnte beschränkt geblieben wäre, so wie es auch bei Mussolini oder Pinochet der Fall ist.
Also noch mal die Frage nach dem Maßstab für politischen Erfolg / politisches Versagen:
Geht es
a) um Massenhuldigung oder
b) um Beiträge zur humanen Weiterentwicklung der Welt im Bereich (und mit den Mitteln) der Politik? |
Ich schlage folgenden zwei Kriterien vor:
a) Die Fähigkeit zu möglichst weitreichendem Machtgewinn
b) Die Fähigkeit zu möglichst langfristigem Machterhalt.
Erbmonarchen u.ä. sind dabei allerdings uninteressant. |
Was ist mit einem Kriterium "nachhaltige Verbesserung der ideellen und materiellen Situation des regierten Landes"?
Meines Erachtens waere dieses Kriterium fuer die langfristige Beurteilung des Erfolges eines Staatsmannes weitaus wichtiger als Deine beiden.
Legt man Deine Kriterien zugrunde, dann waere Stalin einer der erfolgreichsten Staatsmaenner ueberhaupt gewesen. Seine Macht war waehrend seiner Regierungszeit praktisch absolut und es gelang ihm sie bis zu seinem natuerlichen Lebensende zu behalten. Nimmt man mein Kriterium mit hinzu, dann relativiert sich dieses doch recht positive Bild stark. Letztlich scheiterte die Sowjetunion, weil es weder Stalin noch seine Nachfolger schafften die ideelle und materielle Situation ihres Landes so stark zu verbessern, dass es in der Lage war mit dem westlichen System zu konkurrieren.
_________________ Defund the gender police!!
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1712867) Verfasst am: 17.12.2011, 22:02 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | er, wenn er den Krieg gewonnen haette, heute von aller Welt als groesster deutsche Staatsmann gefeiert werden wuerde.
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Für so unwahrscheinlich halte ich das keineswegs. |
Er haette wohl heute einen aehnlichen Status wie Stalin. Die ihn verehrende Fangemeinde waere etwas groesser aber seine Verbrechen wuerden dennoch in der Beurteilung durch die Geschichte die Oberhand ueber seine militaerischen Erfolge behalten.
Letztlich waere die Hitlerverehrung genauso im Wesentlichen auf die deutschen Altnationalisten und Altkonservativen beschraenkt wie heute die Stalinverehrung auf altkommunistische und altsozialistischen Kreise im Gebiet der frueheren Sowjetunion, auf die Kreise also, die die jeweilige Machtbasis der Despoten bildeten.
Viele Millionen grausam ermordeter unschuldiger Menschen lassen sich nur fuer eine begrenzte Zeit unter den Teppich kehren, irgendwann wird man immer merken wie sehr es unterm Teppich zum Himmel stinkt! |
Kommt auf einige Punkte an, den Genozid an die Ukrainer (je nach Schätzung 3.5 bis 14.5 Millionen Tote) im Jahr 1932/33 kennen viele nicht mal.
Wären z.B. die getöteten Kurden im Irak nicht durch Giftgas sondern durch Granaten/Bomben getötet worden dann würde man davon bei uns kaum was wissen.
Die Briten bombten gezielt und absichtlich Zivilisten, die nannten das „moral bombing“. Und Churchill nutzte auch Begriffe wie „Ausrottung“. Aber in den Geschichtsbüchern stehen sie doch als Befreier, trotz ~72000 deutschen Kindern die bei solchen Bombenabwürfen gestorben sind.
"Es ist klar, dass die Zielpunkte Siedlungsgebiete sein sollen und beispielsweise nicht Werften oder Luftfahrtindustrien. Das muss ganz deutlich gemacht werden."
Charles Portal, der britische Luftwaffen-Stabschef
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#1712869) Verfasst am: 17.12.2011, 22:03 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Legt man Deine Kriterien zugrunde, dann waere Stalin einer der erfolgreichsten Staatsmaenner ueberhaupt gewesen. |
Sehe ich auch so, ja. Mao ebenso.
Aber es geht ja um die letzten 10 Jahre.
Herr Mappus, der die glanzleistung vollbracht hat, die Unionsregieung in BW zu kippen wäre ein ganz guter Kandidat.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1712870) Verfasst am: 17.12.2011, 22:06 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | er, wenn er den Krieg gewonnen haette, heute von aller Welt als groesster deutsche Staatsmann gefeiert werden wuerde.
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Für so unwahrscheinlich halte ich das keineswegs. |
Er haette wohl heute einen aehnlichen Status wie Stalin. Die ihn verehrende Fangemeinde waere etwas groesser aber seine Verbrechen wuerden dennoch in der Beurteilung durch die Geschichte die Oberhand ueber seine militaerischen Erfolge behalten.
Letztlich waere die Hitlerverehrung genauso im Wesentlichen auf die deutschen Altnationalisten und Altkonservativen beschraenkt wie heute die Stalinverehrung auf altkommunistische und altsozialistischen Kreise im Gebiet der frueheren Sowjetunion, auf die Kreise also, die die jeweilige Machtbasis der Despoten bildeten.
Viele Millionen grausam ermordeter unschuldiger Menschen lassen sich nur fuer eine begrenzte Zeit unter den Teppich kehren, irgendwann wird man immer merken wie sehr es unterm Teppich zum Himmel stinkt! |
Kommt auf einige Punkte an, den Genozid an die Ukrainer (je nach Schätzung 3.5 bis 14.5 Millionen Tote) im Jahr 1932/33 kennen viele nicht mal.
Wären z.B. die getöteten Kurden im Irak nicht durch Giftgas sondern durch Granaten/Bomben getötet worden dann würde man davon bei uns kaum was wissen.
Die Briten bombten gezielt und absichtlich Zivilisten, die nannten das „moral bombing“. Und Churchill nutzte auch Begriffe wie „Ausrottung“. Aber in den Geschichtsbüchern stehen sie doch als Befreier, trotz ~72000 deutschen Kindern die bei solchen Bombenabwürfen gestorben sind.
"Es ist klar, dass die Zielpunkte Siedlungsgebiete sein sollen und beispielsweise nicht Werften oder Luftfahrtindustrien. Das muss ganz deutlich gemacht werden."
Charles Portal, der britische Luftwaffen-Stabschef | Die Aussage über die Kurden ist aber knifflig. Es sind bis zu 200.000 Kurden getötet wurden, davon etwa 6000 durch Gas. Ohne den konventionellen Völkermord um die Kurden drumherum wären die einzelnen Giftgasangriffe vielleicht garnicht ins weite Bewusstsein gelangt.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46736
Wohnort: Stuttgart
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(#1712871) Verfasst am: 17.12.2011, 22:06 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Legt man Deine Kriterien zugrunde, dann waere Stalin einer der erfolgreichsten Staatsmaenner ueberhaupt gewesen. |
Sehe ich auch so, ja. Mao ebenso.
Aber es geht ja um die letzten 10 Jahre.
Herr Mappus, der die glanzleistung vollbracht hat, die Unionsregieung in BW zu kippen wäre ein ganz guter Kandidat. |
Mappus kommt für mich direkt nach Westerwelle.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1712872) Verfasst am: 17.12.2011, 22:06 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Legt man Deine Kriterien zugrunde, dann waere Stalin einer der erfolgreichsten Staatsmaenner ueberhaupt gewesen. |
Sehe ich auch so, ja. Mao ebenso.
Aber es geht ja um die letzten 10 Jahre.
Herr Mappus, der die glanzleistung vollbracht hat, die Unionsregieung in BW zu kippen wäre ein ganz guter Kandidat. | Vor allem hat er sich vorher in Demut geübt und gesagt, dass 10 Jahre als MP völlig ausreichen würden.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1712880) Verfasst am: 17.12.2011, 22:39 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Die Aussage über die Kurden ist aber knifflig. Es sind bis zu 200.000 Kurden getötet wurden, davon etwa 6000 durch Gas. Ohne den konventionellen Völkermord um die Kurden drumherum wären die einzelnen Giftgasangriffe vielleicht garnicht ins weite Bewusstsein gelangt. |
Frag Leute nach Kurden im Irak und Saddam und die meisten werden dir nur von diesem einem Dorf was sagen können(von dem iranischen kurdischem Dorf welches Tage vorher von Irakern mit Giftgas bombardiert wurden wissen die meisten nichts). Tötungen mit Gewehrkugeln/Bomben scheinen weniger beachtet zu werden.
d.h. bestimmte Tötungsarten aber auch die getötete Personengruppe spielt (leider) eine Rolle ob das ganze ein 'Nachspiel' hat oder nicht.
Zahlenmässig waren Sinti+Roma nicht die grösste Gruppe der von Nazis ermordeten, aber diese werden meist nur beiläufig erwähnt, trotz bis zu 500000 Getöteter. Warum wohl?
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1712911) Verfasst am: 18.12.2011, 00:56 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Also noch mal die Frage nach dem Maßstab für politischen Erfolg / politisches Versagen:
Geht es
a) um Massenhuldigung oder
b) um Beiträge zur humanen Weiterentwicklung der Welt im Bereich (und mit den Mitteln) der Politik? |
Ich schlage folgenden zwei Kriterien vor:
a) Die Fähigkeit zu möglichst weitreichendem Machtgewinn
b) Die Fähigkeit zu möglichst langfristigem Machterhalt.
Erbmonarchen u.ä. sind dabei allerdings uninteressant. |
Von einigen wurde ja gerade beklagt, dass die erfolgreichen Machtmenschen oft am unmoralischsten und aus der Sicht der sie wählenden (oder auf sie hoffenden) Versager seien, da sie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.
Daraus folgt: Macht - konkret: die Verfügung über Machtmittel! - ist doch nur eine notwendige und noch lange keine hinreichende Voraussetzung, um eine Politik als "erfolgreich" zu bezeichnen.
Das Kriterium kann doch nicht sein, wie lange sich jemand oben *hält*, sondern was er während dessen veranstaltet, während er sich hält. Wer während dieser Zeit lügt und betrügt und sein Versagen geschickt kaschiert, um so an der Macht zu bleiben, der ist trotzdem ein Versager - auch wenn das womöglich nicht sofort oder meinetwegen auch niemals erkannt wird. Ellenbogen sind manchmal nicht verkehrt, aber das allein kann es ja wohl nicht sein.
So dass ich also andere, sinnvollere Kriterien vorschlage:
Kein politischer Versager ist jemand, der
a) moralische und fortschrittliche Intentionen vertritt, welche auf einen humanen Fortschritt der Menschheit abzielen und
b) auf der Basis seiner ihm zur Verfügung stehenden Machtmittel die geeignetsten Maßnahmen ergreift und der Bevölkerung ermöglicht, die jener Zielsetzung am meisten förderlich sind.
Und wenn man sich jetzt mal so ein paar moralische und politische Versager anguckt, die schon mal gar nicht Punkt a) erfüllen, so dass Punkt b) eh flach fällt, dann fallen mir ein:
- der rechtspopulistische und faschistoide Hetzer Thilo Sarrazin
- der amtierende Arbeitgeberpräsident, dessen Name mit einfach nicht einfällt
- das Merkel
- das Schröder oder auch
- Berlusconi, der es noch nicht mal geschafft hat, das Müllproblem in Neapel zu lösen.
Das sind alles Versager, ungeachtet der Länge ihrer Amtszeiten. Sie sind Hemmnisse, Bremsklötze auf dem Weg der Weiterentwicklung der Menschheit, während sie selber sich doch als *Motoren* oder *Gestalter* des *Fortschritts* (- bzw. was diese Jammergestalten darunter verstehen -) ausgeben.
Je mehr und länger diese Figuren tun, desto Bach runter.
Wie gesagt, es ist nicht falsch, um den Staatsapparat zu kämpfen. Ja dies ist sogar unbedingt notwendig, um diesen dann anschließend der Bevölkerung zu übergeben. Aber das ist kein Selbstzweck und die Zeit der Kaiser, Könige und "göttlichen Führer" sollte doch mittler Weile vorbei sein.
Zentrales Kennzeichen des politischen Versagens ist es, die Verhältnisse lediglich zu verwalten und gleichzeitig eine Scheindynamik vorzugaukeln, hinter der sich keine wirkliche Bewegung verbirgt, sondern nur gesellschaftspolitische Stagnation unter ständig erneuerten Etiketten und Begriffen.
Sozusagen ständige Mobilisierung und Aufregung um nichts ...-
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1713357) Verfasst am: 20.12.2011, 16:34 Titel: |
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Mit @I. R. würde ich als erstes den amtierenden Bundespräsidenten nennen wollen, dem es gelungen ist, das Ansehen des Amts in kurzer Zeit auf einen historischen Tiefstand zu befördern, was nicht einmal weiland Heinrich Lübke gelang.
Köhler hingegen hat relativ ehrlich gesagt, worin ein wesentliches Ziel deutscher Bundes- und Militärpolitik bestehen dürfte, wenn er dann auch hektisch wieder zurückruderte, man habe ihn mißverstanden.
Mit @Religionskritik Wiesbaden sehe ich auch S. Leutheusser-Schnarrenberger als eine glaubwürdige Politikergestalt an, auch wenn sie nicht immer erfolgreich agiert (sie zur FDP-Vorsitzenden zu machen, wäre vielleicht die letzte Rettung für die Partei, aber das will sie sich auch nicht antun).
Angela Merkel in ihrer Wirkung zu beurteilen, ist aus meiner Sicht noch zu früh, weil die langfristigen Folgen ihres Systems nicht absehbar sind. Sie hat so viele Konkurrenten abserviert. ins Ausland gelobt und den "Andenpakt" folgenlos bleiben lassen - Wulff, Koch, Merz, Beust, Müller, Oettinger - dass man nicht mehr weiß, wie es in der CDU ohne sie weitergehen soll.
Manche versuchen ja, ihre Farblosigkeit und Verachtung für äußeres Brimborium als Zeichen für effiziente Arbeit im Hintergrund zu deuten. Sie pflege einen anderen Regierungsstil als "Basta!"-Schröder, der zumindest den Krieg von 2003 vom Lande fernhielt.
Eine meisterhafte Strippenzieherin ist sie bestimmt. Aber man stelle sich ihren Ziehvater Helmut Kohl vor, der ebenfalls gern zum Telefonhörer griff, wie er jetzt inhaltliche Stellungnahmen zur Weltfinanzkrise abgegeben hätte! Bis jetzt vertritt sie recht wirkungsvoll die Interessen des deutschen Großkapitals, fragt sich, wie es aussieht, wenn es hierzulande mit der Wirtschaft bergab gehen wird.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1713390) Verfasst am: 20.12.2011, 20:11 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Mit @I. R. würde ich als erstes den amtierenden Bundespräsidenten nennen wollen, dem es gelungen ist, das Ansehen des Amts in kurzer Zeit auf einen historischen Tiefstand zu befördern, was nicht einmal weiland Heinrich Lübke gelang.
Köhler hingegen hat relativ ehrlich gesagt, worin ein wesentliches Ziel deutscher Bundes- und Militärpolitik bestehen dürfte, wenn er dann auch hektisch wieder zurückruderte, man habe ihn mißverstanden. |
Wenn sich jetzt der zweite Bundespräser innerhalb von kurzer Zeit zurückzieht, dann wirft das ein Licht auf diese Schmuddel-Republik, welches ihr absolut angemessen ist.
Deshalb stemmt sich Wulffi mit allem, was er hat, gegen seinen Rücktritt. Schließlich will es Schaden von dieser Republik abwenden. (Hat er ja versprochen!)
Telliamed hat folgendes geschrieben: | Angela Merkel in ihrer Wirkung zu beurteilen, ist aus meiner Sicht noch zu früh, weil die langfristigen Folgen ihres Systems nicht absehbar sind. |
Wie lange will man sie denn noch zeigen lassen, wie wenig sie kann? Irgendwann reisst der dickste Geduldsfaden.
Telliamed hat folgendes geschrieben: | Eine meisterhafte Strippenzieherin ist sie bestimmt. Aber man stelle sich ihren Ziehvater Helmut Kohl vor, der ebenfalls gern zum Telefonhörer griff, wie er jetzt inhaltliche Stellungnahmen zur Weltfinanzkrise abgegeben hätte! Bis jetzt vertritt sie recht wirkungsvoll die Interessen des deutschen Großkapitals, fragt sich, wie es aussieht, wenn es hierzulande mit der Wirtschaft bergab gehen wird. |
Das Großkapital sorgt in erster Linie für sich selbst. Das braucht nicht auch noch eine Kandesbunzlerin, die das noch zusätzlich tut.
Ich wüsste z.B. nicht, warum man den Pharmakonzernen oder der Rüstungsidustrie sooo tief in den dicken fetten Hintern kriechen muss, wie "das Mädel" es voller Inbrunst immer aufs neue tut.
Und darüber hinaus nützen diese Arschkriecher-Künste von das Merkel noch nicht mal etwas:
Zitat: | Die deutsche Wirtschaft wird nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) 2012 von der Euro-Krise getroffen und um 0,1 Prozent schrumpfen. »Hauptursachen für die drastische wirtschaftliche Abkühlung sind die nach wie vor ungelöste Vertrauenskrise im Euro-Raum sowie die ausgeprägten Sparprogramme in immer mehr Ländern der Währungsunion und der EU«, teilten die gewerkschaftsnahen Forscher am Dienstag in ihrer neuen Konjunkturprognose mit. Die gesamte Euro-Zone werde deshalb sogar in eine Rezession rutschen und 0,6 Prozent an Wirtschaftskraft verlieren. Der Nachfragerückgang aus den Nachbarländern bremse sowohl die hiesigen Exporte als auch die Investitionen in Deutschland.
Reuters/jW
http://www.jungewelt.de/2011/12-21/017.php
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K.I.Z - Frieden
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1713401) Verfasst am: 20.12.2011, 21:21 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | pera hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Vielleicht eher ein dummer Gedanke: Wie kommt es eigentlich, das jeder, des ganz oben in der Politik ist oder war, uns Normalsterblichen als Versager vorkommt?
Denn eigentlich sind die ja alle Versager. Und es ist egal, wer der größte ist. |
Nun vielleicht deswegen, weil du, um ganz oben in der Politik mitzuspielen, ein egozentrischer, soziopathischer, überleichengehender Drecksack sein musst. Der sich deswegen um den Normalsterblichen rein gar nicht schert und so in dessen Augen versagt. |
manchmal geht mir das politiker-bashing echt auf den senkel. mal davon abgesehen, dass der job kanzler/minister nicht wirklich spass ist, sind nicht alle ar*******er.
und was meinst du mit ganz oben in der politik ankommen? gehören da auch die fachsprecher der fraktionen dazu? oder erst minister oder fraktionsvorsitzende? |
Auch wenn es manchen überraschen sollte, ich möchte auch die Politiker in Schutz nehmen. Denn wer so einer Gesellschaftsform vorsteht, der kann nur versagen.
Die bürgerliche Gesellschaft versagt im Grunde schon seit über 150 Jahren.
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Was muss man sich denn unter der "bürgerlichen Gesellschaft" vorstellen bzw anders gefragt, wie sieht denn der "Gegenentwurf" aus?
Und worauf bezieht sich jetzt eigentlich deine "Kritik"?
Auf das Grundgesetz? Auf die mentale Einstellung der Menschen die hier leben? Auf die Korruptheit unserer Politiker?
Und wie ließen sich die Mängel deiner Ansicht nach beheben?
Zitat: |
Und das kann kaum ein politisch Verantwortlicher gerade bügeln.
Was z.B. können politisch Verantwortliche denn schon gestalten - gegen die machtvoll organisierten Interessen des Kapitals? Ich sehe da wenig und deshalb tun mir ehrliche Politiker (- und die gibt es! -) leid. |
Hm... ich denke, wenn es genügend Bevölkerung gibt, die mit am gleichen Strang ziehen würde (was sich natürlich an den Wahlergebnissen niederschlagen müsste), dann könnten "ehrliche" Politiker einiges bewirken. (...es war mir ein inneres Bedürfnis ehrliche in Tütelchen zu schreiben...)
Das Problem der ehrlichen Politiker ist, dass es zu wenige davon gibt, und sie deshalb kaum eine Chance haben, mit ihren Ideen durchzudringen.
Wenn sich das aber mal ändern sollte, weil vielleicht der Verstand in der Bevölkerung wächst (die Hoffnung stirbt zuletzt...), und sich die Mehrheiten verschieben, dann sollte alles möglich sein. Ich sehe das Problem in erster Linie in der Bevölkerung. So lange die nämlich den Kapitalistenbütteln und Kapitalistenbüttelparteien huldigen, so lange wird sich nicht viel ändern.
nv.
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