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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#362052) Verfasst am: 22.10.2005, 09:22 Titel: |
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M.S.Salomon (am 07.10.2005, 12:49) hat folgendes geschrieben: | In diesem Buch...wird vieles sehr deutlich hervorgehoben,...,beispielsweise, dass die Evolution selbst nicht human ist, |
Und dennoch hat sie (durch Entwicklungsschritte auf molekularer Ebene) den Menschen hervorgebracht und weiter'entwickelt'. Sie ist also wenigstens 'humanogen', hihihi.
Zudem nimmt die Aussage "dass die Evolution selbst nicht human ist" den Menschen nur unter dem Aspekt eines "leidenden Egos" wahr (je nach Definition des Ausdrucks "human"). Das würde bedeuten, daß unsere derzeitige 'Ich-Entität' mit einer Art "Erb-Last" behaftet sei, eine fragwürdige Entität (meinetwegen auch "Existenz") also, die wir dem individuellen Leiden des Entwicklungsprozesses unserer 'Vorfahren' zu verdanken hätten, selbst jedoch genauso an unsere 'Nachfahren' weiterzugeben hätten.
Sind wir tatsächlich nur "Ego-Entitäten" ? Dann hätten wir keinen Ausweg aus dem Rad der "inhumanen Evolution", bestenfalls durch unseren physischen Tod in der Hoffnung, nicht nocheinmal in "soetwas wie jetzt" hineinzurutschen, hahaha.
Zitat: | sondern ein mit Selbstorganisation und Selbstzersörung einhergehender einhergehender "Zickzackweg auf dem schmalen Grat des Lebens" |
wozu dann das "sondern" ? Der zweite Teilsatz ist doch nur eine "objektivierende" Spezifizierung des ersten (!?), aber keine wirkliche Gegenüberstellung.
Zitat: | dass Eigennutz als Motor der Evolution nicht überwindbar ist..., |
Wie Schmerzlos richtig eingewendet hat, folgen Insekten nicht Deiner Vorstellung (Konzept) von Evolution. Es sei denn, sie hätten ein individuelles Ich (Ego), das die eigene zukünftige Handlungsweise (beispielsweise 'selbstloses Pflegen' einer 'Königin') aus strategisch-wirtschaftlichen Aspekten betrachtet.
Zitat: | weshalb wir heute keine idealistische, sondern eine evolutionäre Fassung des Humanismus brauchen. |
Ideale ändern sich laufend, wie die Geschichte zeigt. Eine evolutionäre Fassung des Humanismus würde nichts anderes bedeuten, als daß immer dasjenige gerade Humanismus-konform wäre, was sich entwicklungsgeschichtlich gerade durchgesetzt hätte. Eine sprachlich sehr unglückliche Formulierung, die zu tragischen Konsequenzen führen kann.
Zitat: | ..."Diese zehn ,,Angebote" wurden von keinem Gott erlassen. |
Christus sagte mal: »Gott ist Geist« ...
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"Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl;
aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht."
_________________ Geh' weiter
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#363612) Verfasst am: 25.10.2005, 18:03 Titel: |
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http://www.idea.de/cfml/homepage/detail_artikel.cfm?cfid=3046132&cftoken=23602143&ArtikelID=36059
Zitat: |
So wünsche sich beispielsweise die hessische Kultusministerin Karin
Wolff (CDU) „christlich geprägte ganzheitliche und wertorientierende
Angebote“ in der Schule. Bei den Inhalten, die der CVJM einzubringen
hat, geht es – so Neuser – etwa um die Erfahrung verläßlicher
Beziehungen, Motivation zur Übernahme von Verantwortung, christliche
Grundwerte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Vergebungsbereitschaft,
Entfaltung der Persönlichkeit sowie um Unterstützung von Eltern und
Lehrern. Der CVJM dürfe jedoch nicht meinen, die Pädagogen ersetzen zu
können; vielmehr wolle er „unverwechselbar christlich“ mit Schülern
verantwortliches Leben einüben.
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"christlich geprägte ganzheitliche und wertorientierende Angebote"
"christliche Grundwerte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Vergebungsbereitschaft, Entfaltung der Persönlichkeit sowie um Unterstützung von Eltern und
Lehrern."
"unverwechselbar christlich"
Wenn wir das denen durchgehen lassen, sind wir selber schuld.
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#363613) Verfasst am: 25.10.2005, 18:07 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Also mich haben die 10 Angebote sehr angesprochen. Ich denke auch, dass wir den Kirchen nicht das Feld überlassen sollten und halte es geradezu für notwendig, zu zeigen, dass ein Weltbild ohne Gott durchaus ethisch sein kann. Mich ärgert es nämlich, dass gerade in den Ethikdebatten immer wieder die Kirche das große Sagen hat und es allen Leuten so erscheint, dass gerade die Kirchen in Sachen Ethik die allerbesten sind |
Genau so sehe ich das auch.
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phoenix registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.04.2005 Beiträge: 937
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(#580152) Verfasst am: 09.10.2006, 13:04 Titel: |
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Frank hat folgendes geschrieben: | http://www.idea.de/cfml/homepage/detail_artikel.cfm?cfid=3046132&cftoken=23602143&ArtikelID=36059
Zitat: |
So wünsche sich beispielsweise die hessische Kultusministerin Karin
Wolff (CDU) „christlich geprägte ganzheitliche und wertorientierende
Angebote“ in der Schule. Bei den Inhalten, die der CVJM einzubringen
hat, geht es – so Neuser – etwa um die Erfahrung verläßlicher
Beziehungen, Motivation zur Übernahme von Verantwortung, christliche
Grundwerte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Vergebungsbereitschaft,
Entfaltung der Persönlichkeit sowie um Unterstützung von Eltern und
Lehrern. Der CVJM dürfe jedoch nicht meinen, die Pädagogen ersetzen zu
können; vielmehr wolle er „unverwechselbar christlich“ mit Schülern
verantwortliches Leben einüben.
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"christlich geprägte ganzheitliche und wertorientierende Angebote"
"christliche Grundwerte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Vergebungsbereitschaft, Entfaltung der Persönlichkeit sowie um Unterstützung von Eltern und
Lehrern."
"unverwechselbar christlich"
Wenn wir das denen durchgehen lassen, sind wir selber schuld. |
Neues von Frau Wolff:
Kultusministerin Wolff will Schöpfung als Biologie-Thema
Zitat: | Ich halte es für sinnvoll, fächerübergreifende und -verbindende Fragestellungen aufzuwerfen", sagte Wolff, "so dass man nicht einfach Schüler in Biologie mit Evolutionslehre konfrontiert und Schüler im Religionsunterricht mit der Schöpfungslehre der Bibel. Sondern dass man auch schaut, ob es Gegensätze oder Konvergenzen gibt." Das bedeute keine Glaubensvermittlung, sondern Auseinandersetzung mit der christlich-humanistischen Kultur, sagte sie: "Das ist eine Verpflichtung für alle Fächer und alle Lehrkräfte." Die christliche Schöpfungslehre habe jedoch nichts mit dem Kreationismus zu tun, der die wissenschaftlich anerkannte Evolutionstheorie bestreitet und die Bibel wörtlich nimmt: "Ich habe keinerlei Absicht, mich mit Vertretern des Kreationismus' zu verbünden. |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#580415) Verfasst am: 09.10.2006, 18:52 Titel: |
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christlich-humanistisch? Ist das sowas wie diktatur-demokratisch?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#580448) Verfasst am: 09.10.2006, 19:27 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | christlich-humanistisch? Ist das sowas wie diktatur-demokratisch? |
- Nein, der Humanismus hat durchaus eine "christliche Tradition"
mit ihren entsprechenden Philosophen und Vordenkern, etc.
(z.B. Erasmus von Rotterdam)
Spötter stellen sich da nur selbst ein Bein,
weil es eine gewisse Unkenntnis zeigt.
Humanismus und Christentum ist in vieler
Hinsicht durchaus miteinander vereinbar.
Ich würde aber "noch nicht" soweit gehen,
dass das "eine Soße" ist.
Auch wenn schon so mancher darauf gekommen ist,
es "Christentum-Light" zu nennen...was natürlich
"nicht ganz" richtig ist, denn "humanistische" Denkrichtungen
gab es ja bereits vor den Christen...z.B. Konfuzius.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#580462) Verfasst am: 09.10.2006, 19:36 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | christlich-humanistisch? Ist das sowas wie diktatur-demokratisch? |
- Nein, der Humanismus hat durchaus eine "christliche Tradition"
mit ihren entsprechenden Philosophen und Vordenkern, etc.
(z.B. Erasmus von Rotterdam) |
Nunja, Vorläufer bzw. Vorbild der modernen Demokratie ist auch die Tyrannis.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#580478) Verfasst am: 09.10.2006, 19:48 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | christlich-humanistisch? Ist das sowas wie diktatur-demokratisch? |
- Nein, der Humanismus hat durchaus eine "christliche Tradition"
mit ihren entsprechenden Philosophen und Vordenkern, etc.
(z.B. Erasmus von Rotterdam) |
Nunja, Vorläufer bzw. Vorbild der modernen Demokratie ist auch die Tyrannis.  |
- Die Leute hatten wohl eher den Tyrannen vor Augen(Vorbild) und erkannten
dies dann als "abschreckendes" Beispiel - was als Mißstand zu beseitigen sei.
Aber ich halte wirklich nix davon, ständig illusionäre Korrelationen herzustellen,
also Zusammenhänge herzustellen die es nicht wirklich gibt, nur um sich ein eigenes
Vorurteil selbst zu bestätigen. Humanismus und Christentum schließen sich nicht
zwangsläufig gegenseitig aus.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#580482) Verfasst am: 09.10.2006, 19:51 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | christlich-humanistisch? Ist das sowas wie diktatur-demokratisch? |
- Nein, der Humanismus hat durchaus eine "christliche Tradition"
mit ihren entsprechenden Philosophen und Vordenkern, etc.
(z.B. Erasmus von Rotterdam) |
Nunja, Vorläufer bzw. Vorbild der modernen Demokratie ist auch die Tyrannis.  |
- Die Leute hatten wohl eher den Tyrannen vor Augen(Vorbild) und erkannten
dies dann als "abschreckendes" Beispiel - was als Mißstand zu beseitigen sei.
Aber ich halte wirklich nix davon, ständig illusionäre Korrelationen herzustellen,
also Zusammenhänge herzustellen die es nicht wirklich gibt, nur um sich ein eigenes
Vorurteil selbst zu bestätigen. Humanismus und Christentum schließen sich nicht
zwangsläufig gegenseitig aus. |
Eben, Diktatur und Demokratie auch nicht.
Aber sie geben ein sehr seltsames Gespann ab.
Siehe Wahldiktaturen wie die DDR oder auch (schwächer) Wahloligarchien wie die BRD.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#580500) Verfasst am: 09.10.2006, 20:18 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | "..."
Eben, Diktatur und Demokratie auch nicht.
Aber sie geben ein sehr seltsames Gespann ab.
Siehe Wahldiktaturen wie die DDR oder auch (schwächer) Wahloligarchien wie die BRD. |
- Ich finde "die Gleichsetzung" von Christentum mit Diktatur und
Demokratie mit Humanismus - wie oben schon erwähnt - nun mal
sehr vorurteilsbehaftet.
Da hilft auch keine Dialektik.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#580824) Verfasst am: 10.10.2006, 09:23 Titel: |
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Ich habe nicht Christentum mit Diktatur und Humanismus mit Demokratie gleichgesetzt (obwohl das möglich und erklärbar wäre), sondern zwei vergleichbar sonderbare Konstrukte nebeneinander gestellt.
Mit voller Absicht habe ich kein Gegensatzpaar genommen, das sich völlig ausschließt wie etwa "sozialabsolutismus".
Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#581228) Verfasst am: 10.10.2006, 20:45 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ich habe nicht Christentum mit Diktatur und Humanismus mit Demokratie gleichgesetzt (obwohl das möglich und erklärbar wäre), sondern zwei vergleichbar sonderbare Konstrukte nebeneinander gestellt. |
- Du wolltest sehr durchschaubar provozieren.
Wobei ich das in so einem Forum...wo vermutlich ohnehin hauptsächlich
Atheisten rumschleichen...ziemlich überflüssig finde. Man ist sich ja in
Sachen Christentum nur allzuschnell einig. Was ich persönlich
sehr fade und öde finde. Mit einer sachlichen Kritik hat das
ja nie was zu tun.
Zitat: | Mit voller Absicht habe ich kein Gegensatzpaar genommen, das sich völlig ausschließt wie etwa "sozialabsolutismus". |
- Der Vatikan ist z.B. absolutistisch...
Zitat: | Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind. |
- Deines Erachtens.
Der Mensch als die Krone der Schöpfung bei den Christen,
steht bei den Humanisten schließlich ebenso im Mittelpunkt des
Universums.
Wenn ich an einen "christlich geprägten" Humanismus denke,
dann ist das eben doch nix eigenständiges.
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#581308) Verfasst am: 10.10.2006, 22:45 Titel: |
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OT:
Zitat: |
Erheblich verbessern ließe sich das Niveau der normalen Konversation
durch den häufigen Gebrauch dreier Wörter: „Ich weiß nicht.“
Mark Twain, (1835 - 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens,
US-amerikanischer Erzähler und Satiriker |
Wow....dasselbe hab' ich heute auch gesagt, dabei kannte ich das Zitat nicht.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#581312) Verfasst am: 10.10.2006, 22:48 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | OT:
Zitat: |
Erheblich verbessern ließe sich das Niveau der normalen Konversation
durch den häufigen Gebrauch dreier Wörter: „Ich weiß nicht.“
Mark Twain, (1835 - 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens,
US-amerikanischer Erzähler und Satiriker |
Wow....dasselbe hab' ich heute auch gesagt, dabei kannte ich das Zitat nicht.  |
- Das haben auch schon (lange, lange, lange, lange, usw.) vor Clemens...so einige Leute gesagt...
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#581320) Verfasst am: 10.10.2006, 22:53 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | OT:
Zitat: |
Erheblich verbessern ließe sich das Niveau der normalen Konversation
durch den häufigen Gebrauch dreier Wörter: „Ich weiß nicht.“
Mark Twain, (1835 - 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens,
US-amerikanischer Erzähler und Satiriker |
Wow....dasselbe hab' ich heute auch gesagt, dabei kannte ich das Zitat nicht.  |
- Das haben auch schon (lange, lange, lange, lange, usw.) vor Clemens...so einige Leute gesagt...  |
In jedem von uns steck ein kleiner Mark.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#581569) Verfasst am: 11.10.2006, 13:07 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ich habe nicht Christentum mit Diktatur und Humanismus mit Demokratie gleichgesetzt (obwohl das möglich und erklärbar wäre), sondern zwei vergleichbar sonderbare Konstrukte nebeneinander gestellt. |
- Du wolltest sehr durchschaubar provozieren.
Wobei ich das in so einem Forum...wo vermutlich ohnehin hauptsächlich
Atheisten rumschleichen...ziemlich überflüssig finde. Man ist sich ja in
Sachen Christentum nur allzuschnell einig. Was ich persönlich
sehr fade und öde finde. Mit einer sachlichen Kritik hat das
ja nie was zu tun. |
Die frage ist nicht, ob ich provozieren wollte (wenn eine Frage nicht rhetorisch sein soll ist sie zum Provozieren gedacht, das ist trivial), sondern was.
Zitat: | Zitat: | Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind. |
- Deines Erachtens.
Der Mensch als die Krone der Schöpfung bei den Christen, |
Und nicht mehr.
Gott und seine Gesetze stehen über der Schöpfung.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#581584) Verfasst am: 11.10.2006, 13:43 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ich habe nicht Christentum mit Diktatur und Humanismus mit Demokratie gleichgesetzt (obwohl das möglich und erklärbar wäre), sondern zwei vergleichbar sonderbare Konstrukte nebeneinander gestellt. |
- Du wolltest sehr durchschaubar provozieren.
Wobei ich das in so einem Forum...wo vermutlich ohnehin hauptsächlich
Atheisten rumschleichen...ziemlich überflüssig finde. Man ist sich ja in
Sachen Christentum nur allzuschnell einig. Was ich persönlich
sehr fade und öde finde. Mit einer sachlichen Kritik hat das
ja nie was zu tun. |
Die frage ist nicht, ob ich provozieren wollte (wenn eine Frage nicht rhetorisch sein soll ist sie zum Provozieren gedacht, das ist trivial), sondern was. |
- Es war nicht konstruktiv, unsachlich, überflüssig.
Dergleichen liesst man mit umgekehrten Vorzeichen z.B.
auch bei Christen die über Atheisten spotten. Wenig hilfreich.
Z.B. Atheisten in einem Zusammenhang mit Diktatoren bringen
oder menschenverachtenden Ideologien, etc.
Auf die Art wird man nicht weiter kommen.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind. |
- Deines Erachtens.
Der Mensch als die Krone der Schöpfung bei den Christen, |
Und nicht mehr.
Gott und seine Gesetze stehen über der Schöpfung. |
- Schon ein bisschen mehr, denn Gott ist in Jesus Christus "Mensch" geworden -
...zumindest nach christlichen Vorstellungen...
(Christus ist für Christen eben jener Gott der dem Moses
auf dem Berge Sinai die 10 Gebote überreicht hat)
Humanisten und Christen sind nun mal jeweils "Idealisten".
(Gehen ihren Idealvorstellungen nach)
Das Christen ein Ideal "über" den Menschen hinaus kennen -
würde ich ihnen nicht mal zum Vorwurf machen.
Allerdings ist das für gewöhnlich(leider) nur ein von Menschen
geschaffenes Gedankenkonstrukt, dass für Machtinteressen
mißbraucht wird. Abteilung Märchenstunde.
Der Gedanke das es auch noch was über den Menschen
hinaus gibt, findet sich auch bei manchem Atheisten -
z.B. Nietzsche mit seinem Übermenschen.
(Der ist aber nicht gerade Humanist)
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Scharif ibn Nur ibn Aiman auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.10.2006 Beiträge: 616
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(#581591) Verfasst am: 11.10.2006, 13:58 Titel: |
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Frank hat folgendes geschrieben: | Verfassungen und das BRD-Grundgesetz kommen höheren Ansprüchen schon näher, ihnen fehlt aber die Legitimation. Hier setzen Religionen an und postulieren eine transzendente Legitimation ("In Verantwortung vor Gott"). |
Das ist mir aber ganz neu, dass es ohne Religion keine Legitimation gibt, denn die Staatsphilosophen der Aufklärung haben doch die Legitimation durch Gott durch ihre Theorien ersetzt. Oder was meintest du nun?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#581594) Verfasst am: 11.10.2006, 14:02 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ich habe nicht Christentum mit Diktatur und Humanismus mit Demokratie gleichgesetzt (obwohl das möglich und erklärbar wäre), sondern zwei vergleichbar sonderbare Konstrukte nebeneinander gestellt. |
- Du wolltest sehr durchschaubar provozieren.
Wobei ich das in so einem Forum...wo vermutlich ohnehin hauptsächlich
Atheisten rumschleichen...ziemlich überflüssig finde. Man ist sich ja in
Sachen Christentum nur allzuschnell einig. Was ich persönlich
sehr fade und öde finde. Mit einer sachlichen Kritik hat das
ja nie was zu tun. |
Die frage ist nicht, ob ich provozieren wollte (wenn eine Frage nicht rhetorisch sein soll ist sie zum Provozieren gedacht, das ist trivial), sondern was. |
- Es war nicht konstruktiv, unsachlich, überflüssig. |
Interpretation.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind. |
- Deines Erachtens.
Der Mensch als die Krone der Schöpfung bei den Christen, |
Und nicht mehr.
Gott und seine Gesetze stehen über der Schöpfung. |
- Schon ein bisschen mehr, denn Gott ist in Jesus Christus "Mensch" geworden -
...zumindest nach christlichen Vorstellungen...
(Christus ist für Christen eben jener Gott der dem Moses
auf dem Berge Sinai die 10 Gebote überreicht hat) |
Nunja, das Konstrukt der Sünderlassung durch selbsttötung ist dermaßen absurd, dass man daraus jedes und kein Weltbild entwickeln kann.
Zitat: | Humanisten und Christen sind nun mal jeweils "Idealisten".
(Gehen ihren Idealvorstellungen nach) |
Wer nicht?
Zitat: | Das Christen ein Ideal "über" den Menschen hinaus kennen -
würde ich ihnen nicht mal zum Vorwurf machen.
Allerdings ist das für gewöhnlich(leider) nur ein von Menschen
geschaffenes Gedankenkonstrukt, dass für Machtinteressen
mißbraucht wird. Abteilung Märchenstunde.
Der Gedanke das es auch noch was über den Menschen
hinaus gibt, findet sich auch bei manchem Atheisten -
z.B. Nietzsche mit seinem Übermenschen.
(Der ist aber nicht gerade Humanist)
 |
Es gibt mE einen großen Unterschied zwischen dem (um mal MSS zu zitieren) "himmlischen Alphamännchen" und Nietzsches Übermenschen-Telos.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#581717) Verfasst am: 11.10.2006, 17:30 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es war nicht konstruktiv, unsachlich, überflüssig. |
Interpretation. |
- Eher die ewige Wiederholung des immer Gleichen.
Aber vielleicht gehört das ja zum Erwachsenwerden.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind. |
- Deines Erachtens.
Der Mensch als die Krone der Schöpfung bei den Christen, |
Und nicht mehr.
Gott und seine Gesetze stehen über der Schöpfung. |
- Schon ein bisschen mehr, denn Gott ist in Jesus Christus "Mensch" geworden -
...zumindest nach christlichen Vorstellungen...
(Christus ist für Christen eben jener Gott der dem Moses
auf dem Berge Sinai die 10 Gebote überreicht hat) |
Nunja, das Konstrukt der Sünderlassung durch selbsttötung ist dermaßen absurd, dass man daraus jedes und kein Weltbild entwickeln kann. |
- Bei den Christen geht es ja nicht einfach um Selbsttötung,
sondern eher um Selbstlosigkeit. Das ist schon ein kleiner Unterschied.
Zudem Du die Bibelmythologie wohl nicht so ganz verstanden hast.
Christliche "Machthaber" wissen wohl sehr genau was sie wollen...
und was nicht...das ist also keineswegs so beliebig.
Meistens nennt man es sogar dogmatisch.
Zitat: | Zitat: | Humanisten und Christen sind nun mal jeweils "Idealisten".
(Gehen ihren Idealvorstellungen nach) |
Wer nicht? |
- Die eigenständige Lebensführung, bzw. eigenverantwortliche
Lebensführung ist immerhin noch bei einigen (unabhängigen)
Menschen sehr beliebt. Also nicht nur die Alibi-Freigeister
die sich nur so nennen und ihren "fixen Ideen" und
Obsessionen nachhängen.
Zitat: | Zitat: | Das Christen ein Ideal "über" den Menschen hinaus kennen -
würde ich ihnen nicht mal zum Vorwurf machen.
Allerdings ist das für gewöhnlich(leider) nur ein von Menschen
geschaffenes Gedankenkonstrukt, dass für Machtinteressen
mißbraucht wird. Abteilung Märchenstunde.
Der Gedanke das es auch noch was über den Menschen
hinaus gibt, findet sich auch bei manchem Atheisten -
z.B. Nietzsche mit seinem Übermenschen.
(Der ist aber nicht gerade Humanist)
 |
Es gibt mE einen großen Unterschied zwischen dem (um mal MSS zu zitieren) "himmlischen Alphamännchen" und Nietzsches Übermenschen-Telos. |
- Na sicher. Aber es gibt auch einen großen Unterschied
zwischen den "Humanisten" und Nietzsche.
Das Verhältnis von "Mensch zum Übermenschen" ist bei ihm
in etwa so wie das Verhältnis des "Affen zum Menschen".
Der Mensch ist da nur noch ein Gelächter.
Was ist der Affe für den Menschen?
Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.
Friedrich Nietzsche, (1844 - 1900), deutscher Philosoph
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#581765) Verfasst am: 11.10.2006, 18:46 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bei den Christen geht es ja nicht einfach um Selbsttötung,
sondern eher um Selbstlosigkeit. |
Dergleichen kann nur jemand ernsthaft behaupten, der in großer struktureller Oberflächlichkeit auf die Selbstdarstellungs-Trugbilder des Christentums herein gefallen ist.
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#581820) Verfasst am: 11.10.2006, 20:05 Titel: |
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enpassant hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bei den Christen geht es ja nicht einfach um Selbsttötung,
sondern eher um Selbstlosigkeit. |
Dergleichen kann nur jemand ernsthaft behaupten, der in großer struktureller Oberflächlichkeit auf die Selbstdarstellungs-Trugbilder des Christentums herein gefallen ist. |
- Du mußt mich mit irgend jemanden verwechseln.
Es gibt ja reichlich Kritikpunkte am Christentume.
Ich bevorzuge in vieler Hinsicht auch eher Schopenhauer.
Aber der hielt das "wahre Christentum" ja auch für atheistisch.
(Vermutlich in Anspielung auf einen Meister Eckhart)
Es kommt immer wieder mal vor, dass die Bibel(auf die sich ja wohl die meisten
Christen berufen) mit Organisationen, Sekten und Vereinen, Konfessionen gleichgesetzt
wird. Dies ist aber keineswegs so.
Ob es einen Jesus je wirklich geben hat, sei dahin gestellt.
Der "bekannte Jesus" ist der Jesus der Bibel, nach dem sich die
Anhänger dieser Religion gerne orientieren. Also der "einzelne" Christ.
(Nicht unbedingt Organisationen, Vereine, Sekten, Konfessionen, etc.)
Ist ja nicht alles "Instituition" und Machtapparat.
Und von diesen "einzelnen" Christen gibts wirklich ne Menge.
Gibt ja auch ein paar Christen die ihre Religion ernst nehmen
oder sie zumindest kennen.
Da magst Du die Bibel dann meinetwegen als einen großangelegten
Täuschungsversuch bezeichnen. Für die Anhänger dieser Religion
sind das gesellschaftlich (wertvolle) "Werte".
Also deren Wertvorstellungen.
Z.B. Selbstlosigkeit, etc.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#581903) Verfasst am: 11.10.2006, 22:03 Titel: |
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Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben: | Frank hat folgendes geschrieben: | Verfassungen und das BRD-Grundgesetz kommen höheren Ansprüchen schon näher, ihnen fehlt aber die Legitimation. Hier setzen Religionen an und postulieren eine transzendente Legitimation ("In Verantwortung vor Gott"). |
Das ist mir aber ganz neu, dass es ohne Religion keine Legitimation gibt, denn die Staatsphilosophen der Aufklärung haben doch die Legitimation durch Gott durch ihre Theorien ersetzt. Oder was meintest du nun? |
wenn das so wäre, hätten wir nen säkularen staat. hamwa aber nicht, sondern "nur" einen, in dem (angeblich, wie ich manchmal empfinde) staat und kirche getrennt sind.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#581913) Verfasst am: 11.10.2006, 22:13 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | Allerdings, ob humanistische Denker Christen waren spielt mE keine Rolle in der Frage, ob Christentum und Humanismus vereinbar sind. |
- Deines Erachtens.
Der Mensch als die Krone der Schöpfung bei den Christen, |
Und nicht mehr.
Gott und seine Gesetze stehen über der Schöpfung. |
- Schon ein bisschen mehr, denn Gott ist in Jesus Christus "Mensch" geworden -
...zumindest nach christlichen Vorstellungen...
(Christus ist für Christen eben jener Gott der dem Moses
auf dem Berge Sinai die 10 Gebote überreicht hat) |
Nunja, das Konstrukt der Sünderlassung durch selbsttötung ist dermaßen absurd, dass man daraus jedes und kein Weltbild entwickeln kann. |
- Bei den Christen geht es ja nicht einfach um Selbsttötung,
sondern eher um Selbstlosigkeit. Das ist schon ein kleiner Unterschied.
Zudem Du die Bibelmythologie wohl nicht so ganz verstanden hast.
Christliche "Machthaber" wissen wohl sehr genau was sie wollen...
und was nicht...das ist also keineswegs so beliebig.
Meistens nennt man es sogar dogmatisch. |
moment, du sprachst von jesus, der sein leben geopfert hat.
ich sehe die position des menschen bei den christen weit weit unter der gotttes.
auf der anderen seite ist der evolutionäre humanismus mitnichten humanzentristisch, sondern sieht sich in verantwortung für sich und seine umwelt - einschliesslich tieren und pflanzen.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#582149) Verfasst am: 12.10.2006, 09:35 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Bei den Christen geht es ja nicht einfach um Selbsttötung,
sondern eher um Selbstlosigkeit. Das ist schon ein kleiner Unterschied.
Zudem Du die Bibelmythologie wohl nicht so ganz verstanden hast.
Christliche "Machthaber" wissen wohl sehr genau was sie wollen...
und was nicht...das ist also keineswegs so beliebig.
Meistens nennt man es sogar dogmatisch. |
moment, du sprachst von jesus, der sein leben geopfert hat. |
- Ich habe einen Unterschied zwischen einem biblischen Jesus gemacht(nach dem sich Christen ja gerne orientieren - also nicht mal ein historischer Jesus) und einer Institution, z.B. Kirchen, Sekten, etc. - Also einem Machtapparat oder einer Organisation.
Zitat: | ich sehe die position des menschen bei den christen weit weit unter der gotttes. |
- Das Verhältnis von Mensch und Gott wird bei Christen gerne
durch sowas wie "Gotteskindschaft" ausgedrückt.
Es ist also nicht so, dass da alles auf einer
unterwürfigen Ebene laufen muß.
Zitat: | auf der anderen seite ist der evolutionäre humanismus mitnichten humanzentristisch, |
- Das finde ich köstlich. Aber alleine die Namensgebung
"evolutionärer Humanismus" ist schon eine Paradoxie.
Zitat: | sondern sieht sich in verantwortung für sich und seine umwelt - einschliesslich tieren und pflanzen. |
- Da konnte sich wohl einer nicht zwischen Naturalismus und Idealismus entscheiden.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#582157) Verfasst am: 12.10.2006, 09:47 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | auf der anderen seite ist der evolutionäre humanismus mitnichten humanzentristisch, |
- Das finde ich köstlich. Aber alleine die Namensgebung
"evolutionärer Humanismus" ist schon eine Paradoxie. |
bevor ich daruf genauer eingehe: magst du mir erklären worin das deiner meinung nach paradoxe besteht? ich gehe davon aus, dass du weisst wovon du sprichst, also das manifest des evolutionären humanismus gelesen hast.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#582245) Verfasst am: 12.10.2006, 12:38 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | auf der anderen seite ist der evolutionäre humanismus mitnichten humanzentristisch, |
- Das finde ich köstlich. Aber alleine die Namensgebung
"evolutionärer Humanismus" ist schon eine Paradoxie. |
bevor ich daruf genauer eingehe: magst du mir erklären worin das deiner meinung nach paradoxe besteht? ich gehe davon aus, dass du weisst wovon du sprichst, also das manifest des evolutionären humanismus gelesen hast. |
- Das Paradoxe besteht für mich in der Spaltung zwischen Natur und Mensch,
so als wenn der Mensch kein Teil der Natur wäre und sich also davon ausnähme.
Einerseits betont man die "Evolution"...die ja nicht nur den Menschen betrifft,
sondern in der Hauptsache so ziemlich auch alle anderen Lebensformen -
Andererseits möchte man da einen "menschlichen"(humanistischen) Maßstab
anlegen, so als wenn Evolution noch eine "moralische" Komponente hätte.
Zudem, wenn ich "eigenverantwortlich" handel, wozu brauche ich dann noch Humanismus ?
Unmenschlichkeit: eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
Ambrose Gwinnet Bierce, (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#582411) Verfasst am: 12.10.2006, 15:25 Titel: |
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Hallo!
Ich werde aus den zehn Geboten nicht schlau. Sollen die zehn Gebote der Bibel ein Vorbild sein? Warum ausgerechnet 10?
Soll es eine Aufforderung sein, Werte zu Papier zu bringen? Abgesehen von der zum Ausdruck kommenden Liberalität drückt sich das Papier um Werte herum! Allgemeingültige Verhaltensregeln, die anderen ans Herz gelegt werden sollen?
Die Bezeichnung als „Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus“ verspricht natürlich hinreichend Rumtataa. Nur wird man auf einem kurzen Abschnitt weder den Sinn des Lebens definieren können, noch annähernd eine Wertesystem abbilden können.
Zitat: |
"Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten,...".
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...und der Rest des Strafgesetzbuches kann gestrichen werden. (?) Nein? Was soll dann eine solche Aufzählung. Gibt es keine anderen Ausnahmen, bei denen man lügen, betrügen, stehlen, töten dürfte? Sicherlich doch!
Zitat: | ... Unart des Moralisierens... |
Ist Moral eine Unart, ja? Der ganze Abschnitt mit den zehn "Angeboten" ist doch nichts anderes, als Moralisieren: Ich lege bestimmte Zielsetzungen anderen ans Herz, weil ich sie subjektiv für gut halte. Wenn die zehn Angebote so gut wie böse sein sollen, was sollen sie dann überhaupt?
Genau darum geht es doch, was halten WIR für gut und böse.
Zitat: | Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten! |
Fair bedeutet gerecht, es handelt sich wieder um einen Begriff wie Gut und Böse. Es hätte auch heißen können: Handle gut. Wobei es meiner Meinung nach nur auf den Erfolg der Handlung ankommen kann, ein gutes Ergebnis muss beabsichtigt sein. Die Handlung selbst kann dann zunächst möglicherweise auch unfair erscheinen.
Zitat: | ...,das Recht hat,... |
Das Recht ist etwas künstlich geschaffenes wie gut und böse. Wir sollen das Recht geben - das ist dann etwas anderes. Ansonsten ist es doch nur wieder eine Vorschrift.
Wenn es der Ansatz einer Weltverbesserung sein soll, muss der Ansatz doch gut sein wollen.
Wenns nicht für radikale Atheisten geschrieben wurde, für wen dann, für Gymnasiallehrer?
Wenn in der Schule Werte vermittelt werden sollen, dann können zunächst die Grundrechte und Menschenrechte durchgenommen werden und klassische Philosophie unterrichtet werden. Was helfen da 10 Merksätze - zum Auswendiglernen.
Ich habe mein ganzes Leben lang keine 10 Angebote im Imperativ gebraucht - und die Theisten werden in dieser Hinsicht kein Vorblild sein. Auch die sich Christen nennen scheren sich im Alltag nicht um 10 Gebote.
Moral, Sitten und Gebräuche lassen sich nicht so einfach verordnen, auch nicht, wenn man einen langen weißen Bart dran hängt und es zehn Angebote nennt (wie diplomatisch...).
Gruß
HFR
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#582681) Verfasst am: 12.10.2006, 20:07 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | auf der anderen seite ist der evolutionäre humanismus mitnichten humanzentristisch, |
- Das finde ich köstlich. Aber alleine die Namensgebung
"evolutionärer Humanismus" ist schon eine Paradoxie. |
bevor ich daruf genauer eingehe: magst du mir erklären worin das deiner meinung nach paradoxe besteht? ich gehe davon aus, dass du weisst wovon du sprichst, also das manifest des evolutionären humanismus gelesen hast. |
- Das Paradoxe besteht für mich in der Spaltung zwischen Natur und Mensch,
so als wenn der Mensch kein Teil der Natur wäre und sich also davon ausnähme.
Einerseits betont man die "Evolution"...die ja nicht nur den Menschen betrifft,
sondern in der Hauptsache so ziemlich auch alle anderen Lebensformen -
Andererseits möchte man da einen "menschlichen"(humanistischen) Maßstab
anlegen, so als wenn Evolution noch eine "moralische" Komponente hätte.
Zudem, wenn ich "eigenverantwortlich" handel, wozu brauche ich dann noch Humanismus ?
Unmenschlichkeit: eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
Ambrose Gwinnet Bierce, (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce
 |
die perspektive des evolutionären humanismus richtet sich aus meiner nicht gegen die einheit von mensch und natur. im gegenteil, er sieht den mensch als teil, und immer stärker werdenden faktor der evolution und entsprechend seiner gesteigerten technologischen möglichkeiten auch in der verantwortung ökologisch bewusst zu handeln.
ich verstehe nicht, warum ein menschlicher maßstab nicht einhergehen können soll mit einem fairen umgang mit allen lebensformen. ich finde es sogar naheliegend, vom fairen umgang mit menschlichem leben hinzugelangen zu einem fairen umgang mit allen lebewesen. M.S. Salomon hat im Kapitel "Macht euch die Erde untertan"?Warum wir uns vom Speziezismus verabschieden sollten" einen sehr schlüssigen Diskussionsansatz geliefert:
Manifest de evolutionären Humanismus, S.124 hat folgendes geschrieben: | "Füge nichtmenschlichem Leben nur soviel Leid zu, wie dies für den Erhalt deiner Existenz unbedingt erforderlich ist!" |
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#582709) Verfasst am: 12.10.2006, 20:58 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | auf der anderen seite ist der evolutionäre humanismus mitnichten humanzentristisch, |
- Das finde ich köstlich. Aber alleine die Namensgebung
"evolutionärer Humanismus" ist schon eine Paradoxie. |
bevor ich daruf genauer eingehe: magst du mir erklären worin das deiner meinung nach paradoxe besteht? ich gehe davon aus, dass du weisst wovon du sprichst, also das manifest des evolutionären humanismus gelesen hast. |
- Das Paradoxe besteht für mich in der Spaltung zwischen Natur und Mensch,
so als wenn der Mensch kein Teil der Natur wäre und sich also davon ausnähme.
Einerseits betont man die "Evolution"...die ja nicht nur den Menschen betrifft,
sondern in der Hauptsache so ziemlich auch alle anderen Lebensformen -
Andererseits möchte man da einen "menschlichen"(humanistischen) Maßstab
anlegen, so als wenn Evolution noch eine "moralische" Komponente hätte.
Zudem, wenn ich "eigenverantwortlich" handel, wozu brauche ich dann noch Humanismus ?
Unmenschlichkeit: eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
Ambrose Gwinnet Bierce, (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce
 |
die perspektive des evolutionären humanismus richtet sich aus meiner nicht gegen die einheit von mensch und natur. |
- Die Antwort habe ich im Grunde bereits erwartet.
Das Gleiche würden z.B. Christen auch sagen.
Zitat: | im gegenteil, er sieht den mensch als teil, und immer stärker werdenden faktor der evolution und entsprechend seiner gesteigerten technologischen möglichkeiten auch in der verantwortung ökologisch bewusst zu handeln. |
- Daran knüpft sich die falsche Vorstellung einer zielgerichteten Evolution,
bei der es darum geht sich "höher" zu entwickeln. Bei der Evolution geht es
aber eher um "Anpassung" an die jeweiligen Lebensumstände, bzw. ein Überleben.
Es gibt z.B. Lebensformen im Ozean die sich seit Jahrmillionen nicht sonderlich
verändert haben, weil sie an ihren Lebensraum im Verhältnis einfach optimal
angepasst sind. Für die "Unschuld" ist es für die Menschen ein bisschen
spät geworden.
Daß ihr doch wenigstens als Tiere vollkommen wäret! Aber zum Tiere gehört die Unschuld.
Friedrich Nietzsche, (1844 - 1900), deutscher Philosoph
Der "Ausdruck" Humanismus ist doch bereits das Beste Beispiel dafür,
dass der Mensch sich von der Natur ausnimmt und sich von dieser
abgrenzt. Und für eine Rückkehr zur Natur ist es da wohl ein bisschen
spät.
Zitat: | ich verstehe nicht, warum ein menschlicher maßstab nicht einhergehen können soll mit einem fairen umgang mit allen lebensformen. |
- Weil man es niemals allen Recht machen kann.
Herrje, dass ist wirklich ein Idealismus.
Die Vorstellung von einem Utopia oder gar einem Land in dem Milch und Honig
fliessen. Schlaraffenland. Friede, Freue, Eierkuchen. Alle sind immer nett zu einander...
Die Menschen könnten das niemals an den Nerven aushalten. Ich schätze sie würden
an Langeweile zugrunde gehen.
Nicht zu vergessen, dass es in der Natur auch gar nicht "gerecht" zu geht.
Jedenfalls nicht im menschlichen Sinne. Und dann kommt der Mensch daher
und möchte den wilden Tieren Tischmanieren beibringen.
Endet gewöhnlich in einer Katastrophe, wenn der Mensch
sich einmischt und Gleichgewichte durcheinander bringt.
Zitat: | ich finde es sogar naheliegend, vom fairen umgang mit menschlichem leben hinzugelangen zu einem fairen umgang mit allen lebewesen. |
Der Storch und der Frosch
http://gutenberg.spiegel.de/fabeln/deutsch/storfros.htm
Zitat: | M.S. Salomon hat im Kapitel "Macht euch die Erde untertan"? |
- "Macht euch die Erde untertan" ist eine nicht unumstrittene Übersetzung aus dem hebräischen.
(Natürlich wurde dieser Satz oftgenug mißbraucht)
Zitat: | Warum wir uns vom Speziezismus verabschieden sollten" einen sehr schlüssigen Diskussionsansatz geliefert:
Manifest de evolutionären Humanismus, S.124 hat folgendes geschrieben: | "Füge nichtmenschlichem Leben nur soviel Leid zu, wie dies für den Erhalt deiner Existenz unbedingt erforderlich ist!" |
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- Wenn man sich von "Speziesismus" verabschiedet, dann sollte man bitte
so konsequent sein, sich auch gleich vom "Humanismus" zu verabschieden.
Die "Forderung" auf Kosten anderer Lebensformen zu existieren und
denen bewußt Leid zuzufügen(und sei es auch maßvoll),
kann wirklich nur von Menschen kommen.
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