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Widernatürlicher Sex und die Kaiserpinguine
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#360205) Verfasst am: 18.10.2005, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mensch Frank... Sanne versucht zu retten, was zu retten ist und du streust noch mal Salz in die Wunde. Lachen

showtime


Verzeih mir, ich konnte einfach nicht widerstehen. zynisches Grinsen

Außerdem läßt sich das Messer leichter aus der Wunde ziehen, wenn man es vorher mehrmals darin rumgedreht hat. Lachen
_________________
Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#360208) Verfasst am: 18.10.2005, 06:55    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Monogamie ist im Tierreich nicht zu beobachten.

Stimmt auch nicht, wie mein Beispiel mit der Spinne zeigt. zynisches Grinsen

Was mich so wundert, ist das Bestreben, bestimmte Formen der Sexualität als "natürlich" zu definieren, als ob sie dadurch legitimiert würden. Wenn es nun irgendein Tier gibt, dass monogam lebt, wieso sollte ich mich in meiner Lebensführung danach richten? Ebenso die immer wieder diskutierte Frage, ob Homosexualität "natürlich" sei. Wenn z.B. der Schafbock auf seine männlichen Artgenossen steigt, dann wird besprochen ob der nun schwul ist oder einfach nur zu blöd, Männchen und Weibchen auseinander zu halten. Rein für sich genommen, mag das ja eine interessante Frage sein. Aber wenn ich nun Lust habe, mit Männern ins Bett zu gehen, was hat der Schafbock damit zu tun? Wieso ist für viele Leute "natürlich" so etwas wie "in Ordnung" oder "so gehört es sich"?
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#360209) Verfasst am: 18.10.2005, 07:10    Titel: Antworten mit Zitat

Und, wie ich ja auch schon schrieb, warum sollte etwas, das der Mensch tut, nicht natürlich sein? Könnte man sagen, dass ein Wespennest natürlich ist und ein Hochhaus nicht? Wenn ja, warum? Wenn man schon sagt, dass der Mensch "nur" ein Tier ist (und nichts "außernatürliches"), dann kann man doch auch den Schritt tun und sagen, dass alles, was der Mensch schafft oder was nur beim Menschen zu finden ist, natürlich ist (weil er eben 100% Natur ist) - alle "widernatürlichen" Konzepte, alle "künstlichen" Objekte, die er erschaffen hat, sind letzten Endes doch auch nur "Natur" - "menschliche Natur", wenn man so will. Warum man nun den Menschen, nachdem man festgestellt hat, dass er ja doch nur ein Tier ist, auf ein Verhalten reduzieren will, welches man auch bei anderen Tieren kennt, verstehe ich nicht wirklich. Vielleicht hat man die Erkenntnis ja noch nicht wirklich verarbeitet und betrachtet das "typisch menschliche" am Tier Mensch weiterhin als gewissermaßen "außerhalb" der Natur stehend.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#360218) Verfasst am: 18.10.2005, 08:32    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Es gibt ja auch andere Tiere, die monogam leben. Sind die "religiös geprägt", oder ist Monogamie bei denen "natürlich"?
CoS hat folgendes geschrieben:
Gibt es nicht! Hab ich in meinem Post eine Seite vorher aber bereits geschrieben!

Wikipedia sagt was anderes.

Ist mir aber auch letztlich egal, weil ich Monogamie bei Tieren nur als weiteres Indiz dafür sehe, dass die Ursachen vielfältig sein können und sicher nicht einzig auf Religion zurückgeführt werden können. Diese Behauptung bleibt auch ohne das Indiz aus der Tierwelt richtig.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#360225) Verfasst am: 18.10.2005, 08:56    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Mit Verlaub, Deine Ausführungen beziehen sich darauf, dass Heirat eine religiöse
Angelegenheit sei. Ich habe dem schlicht widersprochen, in dem ich darauf hinwies -
dass auch Atheisten heiraten. Sogar Homosexuelle die nicht mit religiösen Dogmen
konform gehen - heiraten.

Heiraten ist eine Folge des Religiösen.


- Heiraten ist eine Folge. zwinkern

Zitat:
Eine feste Beziehung zu führen, ist davon unabhängig zu betrachten.


- Eine feste Beziehung zu führen, ist davon nicht unabhängig zu betrachten. zwinkern

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
- Das sind anderseits schlicht die Voraussetzungen, um sich darüber zu erheben.
Es sei denn natürlich man hält sich für besser als die anderen. Ich glaube das
Arroganz in den meisten Fällen nicht so gut ankommt.
Ausserdem glaube ich nicht, dass die Lösung darin liegt - auf Erziehung, Medien,
Bücher zu verzichten. Bei Geschwätz fällt das natürlich leichter.

Dann würdest Du prinzipiell auch Bibel und Koran als Erziehungshilfe ansehen?


- Prinzipiell würde ich "Eltern" als Erziehungshilfe ansehen.

Zitat:
Dem Gerede anderer Leute kann man in der Erziehung wohl am wenigsten entgehen.


- Gewöhnlich wollen Eltern ihre Kinder vor Schaden bewahren.
Z.B. gehe nicht bei "Rot" über die Strasse.
Das mir in so einem Forum ständig Leute mit irgendwelchen
Religionsphobien begegnen, muß ich wohl akzeptieren.

Zitat:
Warum wirfst Du mir Arroganz vor?


- Hab ich gar nicht. Ich habe allgemein formuliert.

Zitat:
Weil ich Heiraten als das betrachte, was es ist?


- Du interpretierst nur.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es ist einfach geistig vorhanden durch jahrelange Aussagen dazu, wie toll doch die Ehe sei, wie schön es doch sei, nur einen Partner in seinem ganzen Leben zu haben, wie wunderbar es doch sei, sich für die Ehe aufzusparen usw.

- Das sind sicherlich Aussagen von religiös geschädigten oder beeinträchtigen, etc.
Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass auch ein Atheist sagt: Die Ehe sei toll, usw.

Das ist nicht nur vorstellbar, sondern tritt sehr häufig auf. Ich habe den Grund betrachtet, der in der christlich-jüdischen Tradition liegt.


- Nie was von anderen Konfessionen oder Religionen gehört ?
Atheisten gibts auch nicht erst seit gestern. Die begründen ihre Ehe
bestimmt nicht auf einen Glauben an einen Gott...ich kann mir da
schon eher vorstellen, dass die an sich Selbst glauben, bzw. an
ihre Beziehung.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Folge sind freibestimmende Menschen, die sich nicht mehr gegenseitig so oft verletzen, weil sie dem anderen Freiräume geben, die mehr Respekt voreinander als selbst handelnde Wesen haben, die sich ihrer Natur nicht versperren.

- Der Mensch als eine Marionette der Natur, die wahrnimmt und denkt und
sich dann törichterweise einbildet, jemand zu sein...

Was willst Du damit sagen? Daß man nicht danach streben soll, freibestimmt zu sein, Respekt voreinander zu haben?


- Das "Gute" ist in gewisserweise trostlos.
Ich bin kein Fan des Gutmenschentums.
Aber immerhin. Jedenfalls glaube ich nicht,
dass es ein Verdienst ist, oder eine Auszeichnung
sich richtig zu verhalten. Gibt ja Leute die sich für
sowas eine "Belohnung" versprechen.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wie gesagt, soll auch niemand dazu gezwungen sein, nicht monogam zu leben, das wäre unsinnig, aber die religiöse Prägung, die zur Eifersucht führt, ist unnötig und schädlich und sollte als solche gesehen werden.

- Und Du meinst Eifersucht sei unnötig ? zwinkern
Die Liebe ist ein Schlachtfeld.

Ja, ich denke, die Eifersucht ist unnötig, sogar gefährlich, ein Relikt aus alten Zeiten, das sich festgesetzt hat.


- Wenn das so wäre, dann gäbe es die Eifersucht nicht.
Nunja, aber in dem Wort steckt ja schon "Sucht" drinnen.
Manche Frauen erwarten sie allerdings, weil sie begehrt
sein wollen, bzw. reizvoll.

Zitat:
Es ist etwas, das ich in mir bekämpfe, wenn es auftauchen will.


- Mit sich selbst uneins sein, ist nicht unbedingt ein Weg zur Befreiung.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Eine feste Beziehung kann man auch eingehen, wenn man sich im Klaren ist über sich selbst und nicht mehr religiöser Moral folgt,

- Genauso wie man heiraten kann, ohne einer religiösen Moral zu folgen...

Nochmal: Der Akt der Heiratens ist ungleich der Ausführung einer festen Beziehung, er hat seinen Hintergrund in religiöser Moral,


- Das sehe ich nicht so. Es gibt verdammt unmoralische Leute die heiraten... zwinkern

Zitat:
weitere Aspekte sind wirtschaftliche Hintergründe, die heute nicht mehr so sehr gegeben sind wie in früheren Zeiten;


- Von wegen. Viele Frauen kommen bei einer Scheidung ziemlich gut weg...
Mal abgesehen von Erbangelegenheiten, usw.

Zitat:
das ist vielleicht noch ein Grund zum Heiraten; aber mE nicht ausreichend, sich der Folgeerscheiung eines religiösen Ritus zu bedienen.


- Standesamt als religiöser Ritus ? zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 18.10.2005, 08:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#360226) Verfasst am: 18.10.2005, 08:56    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:

Ja, ich denke, die Eifersucht ist unnötig, sogar gefährlich, ein Relikt aus alten Zeiten, das sich festgesetzt hat. Es ist etwas, das ich in mir bekämpfe, wenn es auftauchen will.


Da wirst du meistens scheitern. Eifersucht ist ein natürlicher Trieb, der ja auch seinen Sinn hat (Hey! kein anderes Alphamännchen wird mein Weibchen besteigen! UghUgh! zwinkern )


Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Nie was von anderen Konfessionen oder Religionen gehört ?
Atheisten gibts auch nicht erst seit gestern. Die begründen ihre Ehe
bestimmt nicht auf einen Glauben an einen Gott...ich kann mir da
schon eher vorstellen, dass die an sich Selbst glauben, bzw. an
ihre Beziehung.


Der "urzeitliche" Ursprung war sicher eine Art sozial absichernder Kaufvertrag - heute ist es aber ein (Pseudo-)religiöses Tamtam. Dass auch Schwule und Atheisten daran teilnehmen, beweist nur, dass Blödheit keinen sexuellen oder weltanschaulichen Schranken unterliegt zwinkern
_________________
Storm by Tim Minchin
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#360230) Verfasst am: 18.10.2005, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Der "urzeitliche" Ursprung war sicher eine Art sozial absichernder Kaufvertrag - heute ist es aber ein (Pseudo-)religiöses Tamtam. Dass auch Schwule und Atheisten daran teilnehmen, beweist nur, dass Blödheit keinen sexuellen oder weltanschaulichen Schranken unterliegt zwinkern


Am Anfang war es jenes, später dieses und nun ist es wieder etwas anderes. Ich will gar nicht abstreiten, dass religiöse Ideen viele Rituale, Werte usw. mitbeeinflusst (oder gar ins Leben gerufen) haben (bzw. dass viele Ideen im Rahmen von Religion konkretisiert wurden). Wenn diese nun außerhalb eines bestimmten religiösen Gedankengebäudes bestehen, ist ein Anhänger derselben m.E. jedoch nicht "unterschwellig religiös". Die Zeiten ändern sich - allerdings meist fließend.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#360233) Verfasst am: 18.10.2005, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Wenn diese nun außerhalb eines bestimmten religiösen Gedankengebäudes bestehen, ist ein Anhänger derselben m.E. jedoch nicht "unterschwellig religiös". Die Zeiten ändern sich - allerdings meist fließend.


Es gibt sicherlich Ausnahmen, es gibt ja auch Menschen die nur wegen dem steuerlichen Vorteil heiraten. Aber ansich betrachte ich die Hochzeit als religöses (und sinnloses) Ritual. Was spricht gegen meine Einschätzung?
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Storm by Tim Minchin
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#360235) Verfasst am: 18.10.2005, 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Tegularius hat folgendes geschrieben:
Wenn diese nun außerhalb eines bestimmten religiösen Gedankengebäudes bestehen, ist ein Anhänger derselben m.E. jedoch nicht "unterschwellig religiös". Die Zeiten ändern sich - allerdings meist fließend.


Es gibt sicherlich Ausnahmen, es gibt ja auch Menschen die nur wegen dem steuerlichen Vorteil heiraten. Aber ansich betrachte ich die Hochzeit als religöses (und sinnloses) Ritual. Was spricht gegen meine Einschätzung?


Meiner Meinung nach ist es nur dann ein "religiöses" Ritual, wenn es von denen, die es durchführen, als "religiös" verstanden wird (ich denke z.B. auch nicht, dass ein Mensch, der sich aus Gründen der Ästhetik ein Kruzifix in die Wohnung hängt, zwangsläufig religiös angetrieben sein muss). Sinnlos ist es wohl auch nicht, denn sonst wollte es ja niemand tun (im Ritual ansich wirst du wohl keinen Sinn finden).
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#360254) Verfasst am: 18.10.2005, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Welchen Sinn hat dieses Ritual, ausser dass man sich von einer höheren Instanz (Staat/Gott) bestätigen lässt, dass es toll ist zusammen mit dem Menschen den man liebt das Leben zu verbringen? (Eben dies erachte ich als sinnlos)
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Tegularius
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Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#360255) Verfasst am: 18.10.2005, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Welchen Sinn hat dieses Ritual, ausser dass man sich von einer höheren Instanz (Staat/Gott) bestätigen lässt, dass es toll ist zusammen mit dem Menschen den man liebt das Leben zu verbringen? (Eben dies erachte ich als sinnlos)


Vielleicht, weil viele Menschen der Ansicht sind, sie müssten ihre Gefühle, Ansichten usw. der "Öffentlichkeit" präsentieren, damit sie "wirklich" von Bestand sind (und das betrifft wohl bei weitem nicht nur das Heiraten). Von meiner Sicht aus ist das tatsächlich "sinnlos"; da aber Sinn meiner Meinung nach nicht objektiv ist, kann es für einen anderen durchaus sinnvoll sein.
Warum ein Mensch sein ganzes Leben mit einem anderen Menschen verbringen will, warum er Kinder, Auto und Reihenhaus haben will, lässt sich so einfach wohl nicht beantworten (und ich will nicht abstreiten, dass da auch mitunter Ideen, die "Religionen" entstammen, ihren Teil dazu beigetragen haben - aber ein Sich-Aneignen des Einzelnen solcher Ideen ist m.E. kein Zeichen dafür, dass er im eigentlichen Wortsinn "religiös" ist - auch nicht latent).
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#360266) Verfasst am: 18.10.2005, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Nie was von anderen Konfessionen oder Religionen gehört ?
Atheisten gibts auch nicht erst seit gestern. Die begründen ihre Ehe
bestimmt nicht auf einen Glauben an einen Gott...ich kann mir da
schon eher vorstellen, dass die an sich Selbst glauben, bzw. an
ihre Beziehung.


Der "urzeitliche" Ursprung war sicher eine Art sozial absichernder Kaufvertrag - heute ist es aber ein (Pseudo-)religiöses Tamtam.


- Die rechtlichen Geschichten sind heutzutage nicht zu verachten.
Steuervorteile, Erbangelegenheiten, etc. - Insbesondere sind Männer
im Bezug auf Erziehung/Kontakt zu ihren Kindern benachteiligt,
sofern sie z.B. nicht verheiratet sind. Das man die Tradition und
das "Tamtam" wie Du es nennst innerlich ablehnen kann,
ist ja nachvollziehbar.

Zitat:
Dass auch Schwule und Atheisten daran teilnehmen, beweist nur, dass Blödheit keinen sexuellen oder weltanschaulichen Schranken unterliegt zwinkern


- Ich glaube, es ist nicht hilfreich mit nem moralischen Zeigefinger rumzulaufen.
Ich finde z.B. die Monarchie in Großbritannien auch albern und verblödet,
trotzdem sollte man sowas respektieren. zwinkern

Jedenfalls halte ich es nicht für sinnvoll "verheirateten Atheisten" zu
unterstellen, sie seien religiös oder deshalb gar keine richtigen Atheisten.
Ich würde sagen, dass ist dann eher die Argumentation von Religiösen.
(und denen würde ich nicht auch noch recht geben)

Dadurch, dass ich einen Christstollen esse, werde ich noch nicht Christ.
Ebensowenig, dass ich durch das trinken einer "Coke" zu nem Amerikaner werde.
Kultur ist ein buntes Misch-masch. Mag sein, dass das manchen Leuten nicht
passt. Aber das ist nicht mein Problem.
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#360284) Verfasst am: 18.10.2005, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ Frank: Nein ich bin nicht für Enthaltsamkeit vor der Ehe, es ist einfach ein Trieb von mir einen Menschen zu finden mit dem ich mein Leben verbringen kann und das nicht nur auf sexueller Ebene. Und da ich aus irgendeinem Grund nicht in der Lage bin Sex und Liebe konsequent voneinander zu trennen, habe ich mir dieses Ziel gesetzt. Das Erziehung dabei auch irgendeine Rolle spielt ist sicher auch der Fall, nur will ich anmerken, dass ich mich zu nichts zwinge.
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#360360) Verfasst am: 18.10.2005, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Eine feste Beziehung zu führen, ist davon unabhängig zu betrachten.

- Eine feste Beziehung zu führen, ist davon nicht unabhängig zu betrachten. zwinkern

Meinst Du damit, daß eine feste Beziehung zwangsläufig mit der Institution "Ehe" einhergeht?

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Dem Gerede anderer Leute kann man in der Erziehung wohl am wenigsten entgehen.

- Gewöhnlich wollen Eltern ihre Kinder vor Schaden bewahren.
Z.B. gehe nicht bei "Rot" über die Strasse.
Das mir in so einem Forum ständig Leute mit irgendwelchen
Religionsphobien begegnen, muß ich wohl akzeptieren.

Das halte ich für einen logischen Fehlschluß: Daß Eltern für gewöhnlich ihre Kinder vor Schaden bewahren wollen, heißt noch lange nicht, daß alles, was Eltern ihren Kindern erzählen, richtig ist resp. die Kinder auch vor Schaden bewahrt. Nicht bei "Rot" über die Straße zu gehen ist etwas anderes als "Heiraten ist toll", "sich bis zur Ehe aufzusparen ist toll" usw.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Warum wirfst Du mir Arroganz vor?

- Hab ich gar nicht. Ich habe allgemein formuliert.
Zitat:
Weil ich Heiraten als das betrachte, was es ist?

- Du interpretierst nur.

Gut.
Korrekt, aber begründet.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht nur vorstellbar, sondern tritt sehr häufig auf. Ich habe den Grund betrachtet, der in der christlich-jüdischen Tradition liegt.

- Nie was von anderen Konfessionen oder Religionen gehört ?
Atheisten gibts auch nicht erst seit gestern. Die begründen ihre Ehe
bestimmt nicht auf einen Glauben an einen Gott...ich kann mir da
schon eher vorstellen, dass die an sich Selbst glauben, bzw. an
ihre Beziehung.

Andere Konfessionen oder Religionen haben auf unsere Erziehung und unser Weltbild nicht so einen großen Einfluß wie das Christentum/Judentum, kommen dafür also nicht wirklich in Betracht. Bei anderen Religionen gibt es sowohl Verfechtung der Monogamie wie auch der Polygamie.
Die Atheisten begründen ihre Ehe anders, aber der Ursprung liegt im Glauben. Nochmal: Feste Beziehung ungleich Ehe.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Was willst Du damit sagen? Daß man nicht danach streben soll, freibestimmt zu sein, Respekt voreinander zu haben?

- Das "Gute" ist in gewisserweise trostlos.
Ich bin kein Fan des Gutmenschentums.
Aber immerhin. Jedenfalls glaube ich nicht,
dass es ein Verdienst ist, oder eine Auszeichnung
sich richtig zu verhalten. Gibt ja Leute die sich für
sowas eine "Belohnung" versprechen.

Es geht mir nicht um Belohnung, sondern um Vernunft. Wenn andere diese Vernunft nicht haben wollen (ich behaupte nicht einmal: "nicht haben können"!), mögen sie eben in der Ehe weiterleben und ausblenden, was es bedeutet.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ja, ich denke, die Eifersucht ist unnötig, sogar gefährlich, ein Relikt aus alten Zeiten, das sich festgesetzt hat.

- Wenn das so wäre, dann gäbe es die Eifersucht nicht.
Nunja, aber in dem Wort steckt ja schon "Sucht" drinnen.
Manche Frauen erwarten sie allerdings, weil sie begehrt
sein wollen, bzw. reizvoll.

Ich denke, daß es so ist, und daß deshalb die Eifersucht so gesellschaftlich sanktioniert ist. Daß sie auch andere Gründe hat als religiöse, die aber ebenso aus alten Zeiten stammen, d.h. Besitzdenken usw., habe ich impliziert.
Im Übrigen ist eine stärkere Form dieses Besitzdenkens das Verstecken der Frau vor der Öffentlichkeit.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Es ist etwas, das ich in mir bekämpfe, wenn es auftauchen will.

- Mit sich selbst uneins sein, ist nicht unbedingt ein Weg zur Befreiung.

Ich bekämpfe aus Vernunftgründen auch, so sie auftreten sollten, Gefühle, die Gewalt und Aggression wollen. Auch diese sehe ich als unvernünftig und schädlich an, und sehe nichts schlimmes oder beengendes darin, sie zu bekämpfen. Soetwas habe ich auch nie behauptet.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Der Akt der Heiratens ist ungleich der Ausführung einer festen Beziehung, er hat seinen Hintergrund in religiöser Moral,

- Das sehe ich nicht so. Es gibt verdammt unmoralische Leute die heiraten... zwinkern

...er hat seinen ursprünglichen Hintergrund in religiöser Moral...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
weitere Aspekte sind wirtschaftliche Hintergründe, die heute nicht mehr so sehr gegeben sind wie in früheren Zeiten;

- Von wegen. Viele Frauen kommen bei einer Scheidung ziemlich gut weg...
Mal abgesehen von Erbangelegenheiten, usw.

...nicht mehr so sehr gegeben, wie früher...
Und daß die Frauen bei einer Scheidung übervorteilt werden, ist wieder ein Grund, das romantische darin zu sehen? Erbangelegenheiten kann man auch so notariell regeln.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
das ist vielleicht noch ein Grund zum Heiraten; aber mE nicht ausreichend, sich der Folgeerscheiung eines religiösen Ritus zu bedienen.

- Standesamt als religiöser Ritus ? zwinkern

Richtig lesen: Folgeerscheinung
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#360362) Verfasst am: 18.10.2005, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Andererseits verstehe ich die Argumente von Frank und Der unbekannte Gott... die anscheinend über tolerante Partnerinnen verfügen.

Ich will mein Privatleben nicht öffentlich machen, nur soviel: Falsche Annahme.
Daher bin ich auch in einer festen Beziehung. Nichtsdestotrotz bin ich ein Verfechter der Freiheit.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#360454) Verfasst am: 18.10.2005, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Eine feste Beziehung zu führen, ist davon unabhängig zu betrachten.

- Eine feste Beziehung zu führen, ist davon nicht unabhängig zu betrachten. zwinkern

Meinst Du damit, daß eine feste Beziehung zwangsläufig mit der Institution "Ehe" einhergeht?


- Meinst Du damit, dass eine feste Beziehung nie mit der Institution "Ehe" einhergeht ?

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dem Gerede anderer Leute kann man in der Erziehung wohl am wenigsten entgehen.

- Gewöhnlich wollen Eltern ihre Kinder vor Schaden bewahren.
Z.B. gehe nicht bei "Rot" über die Strasse.
Das mir in so einem Forum ständig Leute mit irgendwelchen
Religionsphobien begegnen, muß ich wohl akzeptieren.

Das halte ich für einen logischen Fehlschluß: Daß Eltern für gewöhnlich ihre Kinder vor Schaden bewahren wollen, heißt noch lange nicht, daß alles, was Eltern ihren Kindern erzählen, richtig ist resp. die Kinder auch vor Schaden bewahrt.


- Das habe ich ja auch nicht behauptet.

Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg,
nur einen zum sicheren Mißerfolg es jedem recht machen zu wollen.
Plato lateinisch Platon, (427 - 348 od. 347 v. Chr.), griechischer Philosoph

Zitat:
Nicht bei "Rot" über die Straße zu gehen ist etwas anderes als "Heiraten ist toll", "sich bis zur Ehe aufzusparen ist toll" usw.


- Das mag ja sein, dass ändert aber nichts daran, dass auch Atheisten heiraten und
dann keine Bauchschmerzen bekommen, wenn sie bekennen - "Heiraten ist toll".
Du verbindest das Wort "Ehe" gleich mit irgendeiner Sexualmoral oder mit
Religion. Ich mache das nicht automatisch. Da lässt sich differenzieren.
Das ist halt Dein Vorurteil.

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Andere Konfessionen oder Religionen haben auf unsere Erziehung und unser Weltbild nicht so einen großen Einfluß wie das Christentum/Judentum,


- Ein Flickenteppich im Ozean. Bevor es das Christentum überhaupt gab,
wurde schon anderswo geheiratet, gab es schon Hochkulturen - wo hier noch
die Notdurft in den Büschen verrichtet wurde...

Zitat:
kommen dafür also nicht wirklich in Betracht. Bei anderen Religionen gibt es sowohl Verfechtung der Monogamie wie auch der Polygamie.
Die Atheisten begründen ihre Ehe anders, aber der Ursprung liegt im Glauben.


- Ich denke die Leute waren damals schon "praktisch" veranlagt.

Zitat:
Nochmal: Feste Beziehung ungleich Ehe.


Ich könnte ebensogut behaupten "Feste Beziehung gleich Ehe".
Deinen Automatismus teile ich nicht. Das eine schließt das andere
nicht aus.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was willst Du damit sagen? Daß man nicht danach streben soll, freibestimmt zu sein, Respekt voreinander zu haben?

- Das "Gute" ist in gewisserweise trostlos.
Ich bin kein Fan des Gutmenschentums.
Aber immerhin. Jedenfalls glaube ich nicht,
dass es ein Verdienst ist, oder eine Auszeichnung
sich richtig zu verhalten. Gibt ja Leute die sich für
sowas eine "Belohnung" versprechen.

Es geht mir nicht um Belohnung, sondern um Vernunft. Wenn andere diese Vernunft nicht haben wollen (ich behaupte nicht einmal: "nicht haben können"!), mögen sie eben in der Ehe weiterleben und ausblenden, was es bedeutet.


Vernunft ist ein Verhältniszustand verschiedener Leidenschaften und Begehrungen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ja, ich denke, die Eifersucht ist unnötig, sogar gefährlich, ein Relikt aus alten Zeiten, das sich festgesetzt hat.

- Wenn das so wäre, dann gäbe es die Eifersucht nicht.
Nunja, aber in dem Wort steckt ja schon "Sucht" drinnen.
Manche Frauen erwarten sie allerdings, weil sie begehrt
sein wollen, bzw. reizvoll.

Ich denke, daß es so ist, und daß deshalb die Eifersucht so gesellschaftlich sanktioniert ist.


Bitter ist auch noch das süßeste Weib.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Zitat:
Daß sie auch andere Gründe hat als religiöse, die aber ebenso aus alten Zeiten stammen, d.h. Besitzdenken usw., habe ich impliziert.
Im Übrigen ist eine stärkere Form dieses Besitzdenkens das Verstecken der Frau vor der Öffentlichkeit.


Der Mann ist geschaffen, über die Natur zu gebieten, das Weib aber, den Mann zu regieren.
Zum ersten gehört Kraft, zum anderen viel Geschicklichkeit.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es ist etwas, das ich in mir bekämpfe, wenn es auftauchen will.

- Mit sich selbst uneins sein, ist nicht unbedingt ein Weg zur Befreiung.

Ich bekämpfe aus Vernunftgründen auch, so sie auftreten sollten, Gefühle, die Gewalt und Aggression wollen.


- Einen Kampf gegen sich selbst, kann man nicht gewinnen.
Jedenfalls nicht, wenn man selbst sein schlimmster Feind ist...

Zitat:
Auch diese sehe ich als unvernünftig und schädlich an, und sehe nichts schlimmes oder beengendes darin, sie zu bekämpfen. Soetwas habe ich auch nie behauptet.


Du sollst wissen, daß sich noch niemals ein Mensch in diesem Leben in die Tiefe hinein selbst so gelassen hat, daß er nicht noch mehr für sich zu lassen fände.
Meister Eckhart (1260 - 1327)

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nochmal: Der Akt der Heiratens ist ungleich der Ausführung einer festen Beziehung, er hat seinen Hintergrund in religiöser Moral,

- Das sehe ich nicht so. Es gibt verdammt unmoralische Leute die heiraten... zwinkern

...er hat seinen ursprünglichen Hintergrund in religiöser Moral...


http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/ehe_und_familie.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Heirat
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CoS
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#360467) Verfasst am: 18.10.2005, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hel hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:


Monogamie ist im Tierreich nicht zu beobachten.


Hast du Belege dafür oder muß ich das so glauben? zynisches Grinsen

Wenn Du "Discovery Channel" als Beleg akzeptierst, dann ja - Ich schaue mir eine Menge Sendungen zum Thema an, weil es mich schon immer Interessiert hat!

kolja hat folgendes geschrieben:
Wikipedia sagt was anderes.

Bei Wiki steht das, was jemand anderes Geschrieben hat! Die Artikel können sich ändern und es wird auch nirgendwo eine Garantie auf Wahrheiten gegeben! Desweiteren ist die Frage was man mit "Monogamie" verbindet!

Monogamie im Sinne von Paarbildungen und Lebenslangen Partnerschaften ist im Tierreich durchaus zu beobachten und das ganze hat auch einen evolutionären Sinn (Aufgaben-Teilung, Schutz der Jungen usw.). Monogamie im Sinne "nur mit einem Partner im Leben Sex haben" gibt es nicht, auch nicht bei den Menschen. Monogamie im Sinne "nur mit meinem Lebensgefährten, Gattem etc. Sex haben" gibt es vereinzelt bei den Menschen aufgrund von moralischen Überlieferungen (der Kirchen), aber ist in der Tierwelt nicht zu beobachten!

Im übrigen gibt es ein Buch zur Thematik - "Die Geschichte der Sexualität" - Hier dazu eine 16 Kapitel lange Leseprobe:
http://www.geschichte-der-sexualitaet.de/probe2.htm

In diesem Buch wird anhand von Geschichtlichen Forschungen zur Thematik gezeigt, dass es sehr Wohl die (meist monotheistischen) Religionen waren, die die Monogamie "einführten" - Im alten Griechenland waren wilde "Sexorgien" normal und gehörten zum guten Ton - Dabei war es auch egal ob Mann mit Mann oder Frau mit Frau oder alle wild durcheinander!

Dieses Buch erklärt sehr anschaulich die Entwicklung der Sexualmoral!

Grüße
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#360472) Verfasst am: 18.10.2005, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Hel hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:


Monogamie ist im Tierreich nicht zu beobachten.


Hast du Belege dafür oder muß ich das so glauben? zynisches Grinsen

Wenn Du "Discovery Channel" als Beleg akzeptierst, dann ja - Ich schaue mir eine Menge Sendungen zum Thema an, weil es mich schon immer Interessiert hat!


Was ist eigentlich mit den Graugänsen? Und gelten Schwäne nicht auch als monogam? Ich habe mal nach "monogame tiere" gegoogelt. http://www.google.de/search?hl=de&q=%22monogame+tiere%22&meta=. Das scheinen mir einige zu sein.

Im Übrigen bin ich zwar verheiratet (Winken), aber dauerhafte Monogamie erscheint mir als recht unwahrscheinliches und unmögliches Ideal.
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Frank
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Beiträge: 6643

Beitrag(#360477) Verfasst am: 18.10.2005, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen bin ich zwar verheiratet (Winken), aber dauerhafte Monogamie erscheint mir als recht unwahrscheinliches und unmögliches Ideal.

Was sagt Dein Mann dazu? Pfeifen
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#360492) Verfasst am: 18.10.2005, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen bin ich zwar verheiratet (Winken), aber dauerhafte Monogamie erscheint mir als recht unwahrscheinliches und unmögliches Ideal.

Was sagt Dein Mann dazu? Pfeifen


Tut mir Leid: ich bin streng katholisch erzogen worden. Über Kinderzeugungsangelegenheiten spreche ich nicht in der Öffentlichkeit. noseman
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kolja
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Beiträge: 16631
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Beitrag(#360505) Verfasst am: 18.10.2005, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Wenn Du "Discovery Channel" als Beleg akzeptierst [...] Bei Wiki steht das, was jemand anderes Geschrieben hat! Die Artikel können sich ändern und es wird auch nirgendwo eine Garantie auf Wahrheiten gegeben!

Und bei "Discovery Channel" oder in dem Buch "Die Geschichte der Sexualität" gibt es eine Wahrheitsgarantie? Gröhl...
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CoS
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Beiträge: 2734

Beitrag(#360516) Verfasst am: 18.10.2005, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
Wenn Du "Discovery Channel" als Beleg akzeptierst [...] Bei Wiki steht das, was jemand anderes Geschrieben hat! Die Artikel können sich ändern und es wird auch nirgendwo eine Garantie auf Wahrheiten gegeben!

Und bei "Discovery Channel" oder in dem Buch "Die Geschichte der Sexualität" gibt es eine Wahrheitsgarantie? Gröhl...

Auf jeden Fall Wahrscheinlicher! Das Buch ist von einem Wissenschaftler geschrieben und der Wikipedia Bericht kann von jedem dahergelaufenen geschrieben sein, der sich auszudrücken weiß...

Zum Thema Schwäne - Die Monogamie der Schwäne (deshalb gelten sie als "romantisches" Symbol) stimmt auch nur bis zur Paarbildung. Ich habe Videos gesehen von Schwänen die Treu miteinander auf dem Fluss schwimmen, aber sobald das Männchen oder Weibchen aus dem Blickfeld sind wird gemenschelt (ein Vogel sagt menscheln, wärend der Mensch vögeln sagt) was das Zeug hält - Sogar Schwanenorgien hab ich in ner Tiersendung gesehen! Dennoch leben die Schwäne tatsächlich in einer festen Partnerschaft!

Partnerschaft und Sexualität sind 2 paar Schuhe! Das Partnerschaft, Liebe und Sex zusammengehören hat der Mensch erfunden! Auch wenn das für einige unromantisch klingt...

Grüße

P.S.: In dem Buch wird auch auf die Tierwelt mehrfach eingegangen und ich glaube mich entsinnen zu können, dass man da auch auf die Monogamie in der Tierwelt eingeht - Ich empfehle es auf jeden Fall mal zu lesen - Die Leseprobe ist recht üppig und informativ!
http://www.geschichte-der-sexualitaet.de/probe2.htm
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Zuletzt bearbeitet von CoS am 18.10.2005, 22:32, insgesamt einmal bearbeitet
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#360520) Verfasst am: 18.10.2005, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Meinst Du damit, daß eine feste Beziehung zwangsläufig mit der Institution "Ehe" einhergeht?

- Meinst Du damit, dass eine feste Beziehung nie mit der Institution "Ehe" einhergeht ?

Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Das halte ich für einen logischen Fehlschluß: Daß Eltern für gewöhnlich ihre Kinder vor Schaden bewahren wollen, heißt noch lange nicht, daß alles, was Eltern ihren Kindern erzählen, richtig ist resp. die Kinder auch vor Schaden bewahrt.

- Das habe ich ja auch nicht behauptet.

Nur impliziert.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nicht bei "Rot" über die Straße zu gehen ist etwas anderes als "Heiraten ist toll", "sich bis zur Ehe aufzusparen ist toll" usw.

- Das mag ja sein, dass ändert aber nichts daran, dass auch Atheisten heiraten und
dann keine Bauchschmerzen bekommen, wenn sie bekennen - "Heiraten ist toll".
Du verbindest das Wort "Ehe" gleich mit irgendeiner Sexualmoral oder mit
Religion. Ich mache das nicht automatisch. Da lässt sich differenzieren.
Das ist halt Dein Vorurteil.

Von mir aus. Mir geht es um die Hintergründe, nicht um das, was viele daraus machen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Andere Konfessionen oder Religionen haben auf unsere Erziehung und unser Weltbild nicht so einen großen Einfluß wie das Christentum/Judentum,

- Ein Flickenteppich im Ozean. Bevor es das Christentum überhaupt gab,
wurde schon anderswo geheiratet, gab es schon Hochkulturen - wo hier noch
die Notdurft in den Büschen verrichtet wurde...

Trotzdem haben sie wenig bis keinen Einfluß auf unsere jetzige Gesellschaft gehabt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Feste Beziehung ungleich Ehe.

Ich könnte ebensogut behaupten "Feste Beziehung gleich Ehe".
Deinen Automatismus teile ich nicht. Das eine schließt das andere
nicht aus.

Das ist kein Automatismus, der das andere ausschließt. Du hast nur impliziert, daß die feste Beziehung zur Ehe führt. Ich habe es schon genug erklärt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich denke, daß es so ist, und daß deshalb die Eifersucht so gesellschaftlich sanktioniert ist.

Bitter ist auch noch das süßeste Weib.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Aus der modernen Ehe ist ersichtlich alle Vernunft abhanden gekommen: das giebt aber keinen Einwand gegen die Ehe ab, sondern gegen die Modernität.
Friedrich Nietzsche.
Na und?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Daß sie auch andere Gründe hat als religiöse, die aber ebenso aus alten Zeiten stammen, d.h. Besitzdenken usw., habe ich impliziert.
Im Übrigen ist eine stärkere Form dieses Besitzdenkens das Verstecken der Frau vor der Öffentlichkeit.

Der Mann ist geschaffen, über die Natur zu gebieten, das Weib aber, den Mann zu regieren.
Zum ersten gehört Kraft, zum anderen viel Geschicklichkeit.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph

Was hat das mit dem Besitzdenken zu tun?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich bekämpfe aus Vernunftgründen auch, so sie auftreten sollten, Gefühle, die Gewalt und Aggression wollen.

- Einen Kampf gegen sich selbst, kann man nicht gewinnen.
Jedenfalls nicht, wenn man selbst sein schlimmster Feind ist...

Es tut nichts zur Sache, sein schlimmster Feind zu sein. Ich denke nicht, daß ich es bin, und wenn doch, macht das auch nichts. Nicht zu kämpfen hieße, jedem Trieb und jedem gefährlichen Gefühl nachzugeben, das führt zu Anarchie und Zerstörung. Willst Du das etwa?
Und da Du es mit Zitaten hast:
"Keiner wird als Kristall geboren; wir müssen uns selber die Schlacken nehmen."
Reinhold Conrad Muschler, deutscher Schriftsteller.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Auch diese sehe ich als unvernünftig und schädlich an, und sehe nichts schlimmes oder beengendes darin, sie zu bekämpfen. Soetwas habe ich auch nie behauptet.

Du sollst wissen, daß sich noch niemals ein Mensch in diesem Leben in die Tiefe hinein selbst so gelassen hat, daß er nicht noch mehr für sich zu lassen fände.
Meister Eckhart (1260 - 1327)

?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
...er hat seinen ursprünglichen Hintergrund in religiöser Moral...

http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/ehe_und_familie.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Heirat

Und? Keiner der Links sagt aus, daß die heutige Ehe in Deutschland/Europa als Institution nicht ihre Wurzeln in der religiösen Moral hat. Was in anderen Gegenden der Welt als "Ehe" analog genommen wird, ist dabei nebensächlich, s.o.
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Beiträge: 2734

Beitrag(#360527) Verfasst am: 18.10.2005, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".

Absolut Coole Sache, das...

Grüße
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Beiträge: 4554

Beitrag(#360755) Verfasst am: 19.10.2005, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Meinst Du damit, daß eine feste Beziehung zwangsläufig mit der Institution "Ehe" einhergeht?

- Meinst Du damit, dass eine feste Beziehung nie mit der Institution "Ehe" einhergeht ?

Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".


- Eine Ehe ist aber nicht unabhängig von der festen Beziehung... zwinkern
Es sei denn natürlich, dass ist nur ne Scheinehe, etc.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das halte ich für einen logischen Fehlschluß: Daß Eltern für gewöhnlich ihre Kinder vor Schaden bewahren wollen, heißt noch lange nicht, daß alles, was Eltern ihren Kindern erzählen, richtig ist resp. die Kinder auch vor Schaden bewahrt.

- Das habe ich ja auch nicht behauptet.

Nur impliziert.


Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nicht bei "Rot" über die Straße zu gehen ist etwas anderes als "Heiraten ist toll", "sich bis zur Ehe aufzusparen ist toll" usw.

- Das mag ja sein, dass ändert aber nichts daran, dass auch Atheisten heiraten und
dann keine Bauchschmerzen bekommen, wenn sie bekennen - "Heiraten ist toll".
Du verbindest das Wort "Ehe" gleich mit irgendeiner Sexualmoral oder mit
Religion. Ich mache das nicht automatisch. Da lässt sich differenzieren.
Das ist halt Dein Vorurteil.

Von mir aus. Mir geht es um die Hintergründe, nicht um das, was viele daraus machen.


- Hintergründe sind stets eine Interpretation.

Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften ist die Geschichte von Klassenkämpfen.
Karl Marx (1818 - 1883), deutscher Philosoph

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
Andere Konfessionen oder Religionen haben auf unsere Erziehung und unser Weltbild nicht so einen großen Einfluß wie das Christentum/Judentum,

- Ein Flickenteppich im Ozean. Bevor es das Christentum überhaupt gab,
wurde schon anderswo geheiratet, gab es schon Hochkulturen - wo hier noch
die Notdurft in den Büschen verrichtet wurde...

Trotzdem haben sie wenig bis keinen Einfluß auf unsere jetzige Gesellschaft gehabt.


- "Der Glaube soll bekanntlich Berge versetzen"...Krishna schafft das "ganz zufällig auch"...
Es gibt eine ganze Reihe Bibelstellen, die sich z.B. auf das alte Indien beziehen.
Ist wohl kaum anzunehmen, dass "Christentum" eine "reine" Lehre sei,
oder überhaupt eine andere Religion, die nicht von anderen inspiriert
oder beeinflusst wurde. Das Christentum ist ebenso "entstanden",
wie alle andere Religionen. Also zusammengesetzt.
Sei es der heidnische Tannenbaum. Smilie

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nochmal: Feste Beziehung ungleich Ehe.

Ich könnte ebensogut behaupten "Feste Beziehung gleich Ehe".
Deinen Automatismus teile ich nicht. Das eine schließt das andere
nicht aus.

Das ist kein Automatismus, der das andere ausschließt. Du hast nur impliziert, daß die feste Beziehung zur Ehe führt. Ich habe es schon genug erklärt.


- Wo ? zwinkern

Ich habe nicht ausgeschlossen, dass eine feste Beziehung zur Ehe führt.
Da muß nicht mal Religion im Spiel sein. Da reicht schon eine Frau. zwinkern

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich denke, daß es so ist, und daß deshalb die Eifersucht so gesellschaftlich sanktioniert ist.

Bitter ist auch noch das süßeste Weib.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Aus der modernen Ehe ist ersichtlich alle Vernunft abhanden gekommen: das giebt aber keinen Einwand gegen die Ehe ab, sondern gegen die Modernität.
Friedrich Nietzsche.
Na und?


- Nichts und.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Daß sie auch andere Gründe hat als religiöse, die aber ebenso aus alten Zeiten stammen, d.h. Besitzdenken usw., habe ich impliziert.
Im Übrigen ist eine stärkere Form dieses Besitzdenkens das Verstecken der Frau vor der Öffentlichkeit.

Der Mann ist geschaffen, über die Natur zu gebieten, das Weib aber, den Mann zu regieren.
Zum ersten gehört Kraft, zum anderen viel Geschicklichkeit.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph

Was hat das mit dem Besitzdenken zu tun?


Die Liebe ist ein Trick der Natur.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860)

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich bekämpfe aus Vernunftgründen auch, so sie auftreten sollten, Gefühle, die Gewalt und Aggression wollen.

- Einen Kampf gegen sich selbst, kann man nicht gewinnen.
Jedenfalls nicht, wenn man selbst sein schlimmster Feind ist...

Es tut nichts zur Sache, sein schlimmster Feind zu sein.


- Nunja, mit dem Kopf gegen die Wand rennen...den Kopf kann man
ja auch anders gebrauchen.

Zitat:
Ich denke nicht, daß ich es bin, und wenn doch, macht das auch nichts. Nicht zu kämpfen hieße, jedem Trieb und jedem gefährlichen Gefühl nachzugeben,


- Im Gegenteil. "Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muß".
Sun Tzu (etwa um 500 v. Chr.), altchinesischer Experte für militärische Strategie...

Zitat:
das führt zu Anarchie und Zerstörung. Willst Du das etwa?


- Nein, davon war bei mir ja nicht die Rede. zwinkern

Zitat:
Und da Du es mit Zitaten hast:
"Keiner wird als Kristall geboren; wir müssen uns selber die Schlacken nehmen."
Reinhold Conrad Muschler, deutscher Schriftsteller.


- Man kann einen Diamanten auch kaputt schleifen.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auch diese sehe ich als unvernünftig und schädlich an, und sehe nichts schlimmes oder beengendes darin, sie zu bekämpfen. Soetwas habe ich auch nie behauptet.

Du sollst wissen, daß sich noch niemals ein Mensch in diesem Leben in die Tiefe hinein selbst so gelassen hat, daß er nicht noch mehr für sich zu lassen fände.
Meister Eckhart (1260 - 1327)

?


- Nicht im Begehren liegt das Glück, sondern im Lassen.
Gibt nen schönen Beatles Song: Let it be.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
...er hat seinen ursprünglichen Hintergrund in religiöser Moral...

http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/ehe_und_familie.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Heirat

Und? Keiner der Links sagt aus, daß die heutige Ehe in Deutschland/Europa als Institution nicht ihre Wurzeln in der religiösen Moral hat. Was in anderen Gegenden der Welt als "Ehe" analog genommen wird, ist dabei nebensächlich, s.o.


- Du hast "behauptet" - die Wurzeln der Ehe liegen in religiöser Moral,
ich habe genügend andere Gründe angeführt.
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Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#360808) Verfasst am: 19.10.2005, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:

Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".

Wären feste Beziehungen denn überhaupt so verbreitet, wenn die Monogamie nicht gesellschaftlich etabliert wäre?
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#360822) Verfasst am: 19.10.2005, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:

Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".

Wären feste Beziehungen denn überhaupt so verbreitet, wenn die Monogamie nicht gesellschaftlich etabliert wäre?

Unabhängig vom Sex ja. Hab da mal einen Bericht zum Thema gelesen - Die Tatsache, dass Frauen andere Eigenschaften haben als Männer (ich meine damit jetzt keine körperlichen), zeigt, dass es in der Vergangenheit eine strikte Aufgabenteilung gab, dies wiederum zeigt das feste Partnerschaften für das eigene überleben von Vorteil waren! Somit sind feste Beziehungen ein Bestandteil unserer Natur!

Grüße
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#360840) Verfasst am: 19.10.2005, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".

- Eine Ehe ist aber nicht unabhängig von der festen Beziehung... zwinkern
Es sei denn natürlich, dass ist nur ne Scheinehe, etc.

Das habe ich auch nicht gesagt. Ich habe nur gesagt: Eine feste Beziehung gibt es auch ohne Ehe, ist also davon unabhängig.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nur impliziert.

Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Was willst Du damit ausdrücken? Daß es sowieso egal ist, ob man denkt oder nicht, ob man erkennen will oder nicht, weil sowieso alles Irrtum ist? Nietzsches Aussage halte ich für fraglich, zwar schätze ich sein Denken, aber nicht jeder Satz findet meine Zustimmung.
Man kann ja auch weitergehen:
Mag das Volk glauben, dass Erkennen ein zu Ende-Kennen sei, der Philosoph muss sich sagen: “wenn ich den Vorgang zerlege, der in dem Satz ‘ich denke’ ausgedrückt ist, so bekomme ich eine Reihe von verwegenen Behauptungen, deren Begründung schwer, vielleicht unmöglich ist,—zum Beispiel, dass ich es bin, der denkt, dass überhaupt ein Etwas es sein muss, das denkt, dass Denken eine Thätigkeit und Wirkung seitens eines Wesens ist, welches als Ursache gedacht wird, dass es ein ‘Ich’ giebt, endlich, dass es bereits fest steht, was mit Denken zu bezeichnen ist,—dass ich weiss , was Denken ist.
Friedrich Nietzsche.

Und wenn ich mir die Mühe machte, zu suchen, dann würde ich sicherlich Gedanken finden, die dem widersprechen, das ist bei Nietzsche möglich. Was haben wir davon?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Trotzdem haben sie wenig bis keinen Einfluß auf unsere jetzige Gesellschaft gehabt.

- "Der Glaube soll bekanntlich Berge versetzen"...Krishna schafft das "ganz zufällig auch"...
Es gibt eine ganze Reihe Bibelstellen, die sich z.B. auf das alte Indien beziehen.
Ist wohl kaum anzunehmen, dass "Christentum" eine "reine" Lehre sei,
oder überhaupt eine andere Religion, die nicht von anderen inspiriert
oder beeinflusst wurde. Das Christentum ist ebenso "entstanden",
wie alle andere Religionen. Also zusammengesetzt.
Sei es der heidnische Tannenbaum. Smilie

Damit wird die Ehe aber immer noch nicht verteidigt, denn andere Regionen haben sich anders entwickelt, andere Religionen haben andere Schlußfolgerungen vertreten. Das Christentum aber immer noch vehement die Ehe. Und vom alten Rom bis zum Mittelalter haben sie es geschafft, daraus die moralische Institution zu machen, deren burökratischer Nachfolger noch heute die Gesellschaft prägt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Ich habe nicht ausgeschlossen, dass eine feste Beziehung zur Ehe führt.
Da muß nicht mal Religion im Spiel sein. Da reicht schon eine Frau. zwinkern

Korrekt, Du hast es nicht ausgeschlossen, das habe ich auch nicht behauptet; Du hast eher das Gegenteil impliziert, daß eine feste Beziehung zur Ehe führen muß/sollte, daß das gut sei.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Was hat das mit dem Besitzdenken zu tun?

Die Liebe ist ein Trick der Natur.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860)

"Alle Verliebtheit, wie ätherisch sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe."
Arthur Schopenhauer.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Es tut nichts zur Sache, sein schlimmster Feind zu sein.

- Nunja, mit dem Kopf gegen die Wand rennen...den Kopf kann man
ja auch anders gebrauchen.

Ich renne nicht mehr mit dem Kopf gegen die Wand.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, daß ich es bin, und wenn doch, macht das auch nichts. Nicht zu kämpfen hieße, jedem Trieb und jedem gefährlichen Gefühl nachzugeben,

- Im Gegenteil. "Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muß".
Sun Tzu (etwa um 500 v. Chr.), altchinesischer Experte für militärische Strategie...

Das hätte zur Voraussetzung, daß man mir die Amygdala herausnähme, weitere Veränderungen der Hirnstruktur erzeugte, die Gesellschaft allgemein und grundlegend veränderte. Genau darum geht es. Wenn man nicht gegen seine gefährlichen Triebe und Neigungen kämpfte (die jeder hat, auch wenn Du es implizit abstreitest), dann gäbe es nur Chaos, Anarchie und Zerstörung.
Darum meine Frage: Wenn Du wolltest, daß man sich nicht im Zaume hält, würdest Du es wollen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Und da Du es mit Zitaten hast:
"Keiner wird als Kristall geboren; wir müssen uns selber die Schlacken nehmen."
Reinhold Conrad Muschler, deutscher Schriftsteller.

- Man kann einen Diamanten auch kaputt schleifen.

Man muß es ja nicht übertreiben, sondern alles in vernünftigem Maße machen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Auch diese sehe ich als unvernünftig und schädlich an, und sehe nichts schlimmes oder beengendes darin, sie zu bekämpfen. Soetwas habe ich auch nie behauptet.

Du sollst wissen, daß sich noch niemals ein Mensch in diesem Leben in die Tiefe hinein selbst so gelassen hat, daß er nicht noch mehr für sich zu lassen fände.
Meister Eckhart (1260 - 1327)

?

- Nicht im Begehren liegt das Glück, sondern im Lassen.
Gibt nen schönen Beatles Song: Let it be.

Etwas zu unterlassen, verlangt, einen Trieb zu bändigen. Wir drehen uns im Kreis.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Und? Keiner der Links sagt aus, daß die heutige Ehe in Deutschland/Europa als Institution nicht ihre Wurzeln in der religiösen Moral hat. Was in anderen Gegenden der Welt als "Ehe" analog genommen wird, ist dabei nebensächlich, s.o.

- Du hast "behauptet" - die Wurzeln der Ehe liegen in religiöser Moral,
ich habe genügend andere Gründe angeführt.

...die heutige Ehe in Deutschland/Europa als Institution...
Diese hat ihre Wurzeln in der Moral des Christentums. Andere Formen des Zusammenseins, die eventuell auch zu Monogamie geführt haben, haben teilweise andere Wurzeln.
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Beitrag(#360854) Verfasst am: 19.10.2005, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nein, eine feste Beziehung ist unabhängig von der religiösen oder sekundär staatlichen Institution "Ehe".

- Eine Ehe ist aber nicht unabhängig von der festen Beziehung... zwinkern
Es sei denn natürlich, dass ist nur ne Scheinehe, etc.

Das habe ich auch nicht gesagt. Ich habe nur gesagt: Eine feste Beziehung gibt es auch ohne Ehe, ist also davon unabhängig.


- Da aus "Ehen" Kinder hervorgehen und also diese wiederrum feste Beziehungen eingehen,
halte ich das für nicht sonderlich schlüssig. Natürlich kann man es auch umdrehen -
aber Unabhängigkeit kommt dabei dann auch nicht raus.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nur impliziert.

Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Was willst Du damit ausdrücken?


http://de.wikipedia.org/wiki/Erscheinung

...die Trennung der Welt in eine „wahre“ und eine „scheinbare“ sei verlogen. Es gebe nur die sinnlichen „Erscheinungen“, womit das Wort hinfällig sei; eine weitere, angeblich „wahre“ Welt „dahinter“ sei etwa von Platon, dem Christentum oder Kant nur erfunden worden, um die einzige, nämlich unsere sinnlich wahrnehmbare Welt schlecht zu machen. Ein „Ding an sich“ sei widersinnig, denn nichts könne getrennt von anderem existieren.
"..."

Zitat:
Daß es sowieso egal ist, ob man denkt oder nicht, ob man erkennen will oder nicht, weil sowieso alles Irrtum ist?


Wahrheit ist die Art von Irrtum, ohne welche eine
bestimmte Art von lebendigen Wesen nicht leben könnte.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph

Zitat:
Nietzsches Aussage halte ich für fraglich, zwar schätze ich sein Denken, aber nicht jeder Satz findet meine Zustimmung.


- Meine auch nicht.

Zitat:
Man kann ja auch weitergehen:
Mag das Volk glauben, dass Erkennen ein zu Ende-Kennen sei, der Philosoph muss sich sagen: “wenn ich den Vorgang zerlege, der in dem Satz ‘ich denke’ ausgedrückt ist, so bekomme ich eine Reihe von verwegenen Behauptungen, deren Begründung schwer, vielleicht unmöglich ist,—zum Beispiel, dass ich es bin, der denkt, dass überhaupt ein Etwas es sein muss, das denkt, dass Denken eine Thätigkeit und Wirkung seitens eines Wesens ist, welches als Ursache gedacht wird, dass es ein ‘Ich’ giebt, endlich, dass es bereits fest steht, was mit Denken zu bezeichnen ist,—dass ich weiss , was Denken ist.
Friedrich Nietzsche.


Mal frei nach Schopenhauer:
»Satz vom Grunde«; das heisst: was auch immer ein Gegenstand unserer Anschauung und Erkenntnis sein mag, es ist ein solcher Immer nur vermöge eines anderen, welches seinerseits wieder nur vermöge eines anderen ein Element dieser Welt sein kann.

Zitat:
Und wenn ich mir die Mühe machte, zu suchen, dann würde ich sicherlich Gedanken finden, die dem widersprechen, das ist bei Nietzsche möglich. Was haben wir davon?


- der Weg ist das Ziel.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Trotzdem haben sie wenig bis keinen Einfluß auf unsere jetzige Gesellschaft gehabt.

- "Der Glaube soll bekanntlich Berge versetzen"...Krishna schafft das "ganz zufällig auch"...
Es gibt eine ganze Reihe Bibelstellen, die sich z.B. auf das alte Indien beziehen.
Ist wohl kaum anzunehmen, dass "Christentum" eine "reine" Lehre sei,
oder überhaupt eine andere Religion, die nicht von anderen inspiriert
oder beeinflusst wurde. Das Christentum ist ebenso "entstanden",
wie alle andere Religionen. Also zusammengesetzt.
Sei es der heidnische Tannenbaum. Smilie

Damit wird die Ehe aber immer noch nicht verteidigt,


- Das habe ich auch nicht.

Zitat:
denn andere Regionen haben sich anders entwickelt, andere Religionen haben andere Schlußfolgerungen vertreten. Das Christentum aber immer noch vehement die Ehe.


- Das machen doch auch die Atheisten oder die Frauen...nen Garantieschein gibts
bekanntlich nicht.

http://www.zeitzuleben.de/inhalte/in/geschichten/142_wahrheit.html

Zitat:
Und vom alten Rom bis zum Mittelalter haben sie es geschafft, daraus die moralische Institution zu machen, deren burökratischer Nachfolger noch heute die Gesellschaft prägt.


- Frauen sind gewöhnlich nicht begeistert, wenn man sie sitzen lässt.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich habe nicht ausgeschlossen, dass eine feste Beziehung zur Ehe führt.
Da muß nicht mal Religion im Spiel sein. Da reicht schon eine Frau. zwinkern

Korrekt, Du hast es nicht ausgeschlossen, das habe ich auch nicht behauptet; Du hast eher das Gegenteil impliziert, daß eine feste Beziehung zur Ehe führen muß/sollte, daß das gut sei.


- Von einem Zwang war nicht die Rede. Eher von Konsequenz.
Heutzutage muß man ja nicht mehr heiraten. Für die Kinder dürfte
es zumindest besser sein, wenn rechtlich alles geregelt ist.
Und ebenso für die Frau, wenn der "Status" nicht in der
Schwebe ist. Wenn der Mann den Löffel abgibt,
ist die finanzielle Seite durchaus besser geregelt.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was hat das mit dem Besitzdenken zu tun?

Die Liebe ist ein Trick der Natur.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860)

"Alle Verliebtheit, wie ätherisch sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe."
Arthur Schopenhauer.


- Begehren als der Schöpfer der Welt.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, daß ich es bin, und wenn doch, macht das auch nichts. Nicht zu kämpfen hieße, jedem Trieb und jedem gefährlichen Gefühl nachzugeben,


- Nein, nicht zu kämpfen hieße Triebversiegung. zwinkern

Zitat:
Zitat:
- Im Gegenteil. "Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muß".
Sun Tzu (etwa um 500 v. Chr.), altchinesischer Experte für militärische Strategie...

Das hätte zur Voraussetzung, daß man mir die Amygdala herausnähme, weitere Veränderungen der Hirnstruktur erzeugte, die Gesellschaft allgemein und grundlegend veränderte. Genau darum geht es. Wenn man nicht gegen seine gefährlichen Triebe und Neigungen kämpfte (die jeder hat, auch wenn Du es implizit abstreitest),


- Das "implizit" bedeutet bei Dir offenbar immer irgendwas zu unterstellen
oder zu interpretieren oder hinzuzufügen/dichten, was ich nicht gesagt habe. zwinkern

Zitat:
dann gäbe es nur Chaos, Anarchie und Zerstörung.


http://zengeschichten.de/Archiv/archiv.html#9

Zitat:
Darum meine Frage: Wenn Du wolltest, daß man sich nicht im Zaume hält, würdest Du es wollen...


Nichtstun ist besser, als mit vieler Mühe nichts schaffen.
Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.),

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und da Du es mit Zitaten hast:
"Keiner wird als Kristall geboren; wir müssen uns selber die Schlacken nehmen."
Reinhold Conrad Muschler, deutscher Schriftsteller.

- Man kann einen Diamanten auch kaputt schleifen.

Man muß es ja nicht übertreiben, sondern alles in vernünftigem Maße machen.


- Geh weiter.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auch diese sehe ich als unvernünftig und schädlich an, und sehe nichts schlimmes oder beengendes darin, sie zu bekämpfen. Soetwas habe ich auch nie behauptet.

Du sollst wissen, daß sich noch niemals ein Mensch in diesem Leben in die Tiefe hinein selbst so gelassen hat, daß er nicht noch mehr für sich zu lassen fände.
Meister Eckhart (1260 - 1327)

?

- Nicht im Begehren liegt das Glück, sondern im Lassen.
Gibt nen schönen Beatles Song: Let it be.

Etwas zu unterlassen, verlangt, einen Trieb zu bändigen.


- Du solltest mal meditieren. zwinkern

Zitat:
Wir drehen uns im Kreis.


- Du drehst Dich im Kreis.
Vielleicht hast Du Dich ja irgendwann ausgetobt und bist erschöpft ? zwinkern

Laß deinen Geist still werden wie einen Teich im Wald. Er soll klar werden, wie Wasser, das von den Bergen fließt. Laß trübes Wasser zur Ruhe kommen, dann wird es klar werden, und laß deine schweifenden Gedanken und Wünsche zur Ruhe kommen.
Buddha (560 - 480 v. Chr.)
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#361011) Verfasst am: 19.10.2005, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Das habe ich auch nicht gesagt. Ich habe nur gesagt: Eine feste Beziehung gibt es auch ohne Ehe, ist also davon unabhängig.

- Da aus "Ehen" Kinder hervorgehen und also diese wiederrum feste Beziehungen eingehen,
halte ich das für nicht sonderlich schlüssig. Natürlich kann man es auch umdrehen -
aber Unabhängigkeit kommt dabei dann auch nicht raus.

Es ändert nichts daran.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Und wenn ich mir die Mühe machte, zu suchen, dann würde ich sicherlich Gedanken finden, die dem widersprechen, das ist bei Nietzsche möglich. Was haben wir davon?

- der Weg ist das Ziel.

Nicht immer.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Damit wird die Ehe aber immer noch nicht verteidigt,

- Das habe ich auch nicht.

Dann ist es ja gut... Worüber diskutieren wir dann? Über Nietzsche-Zitate und das Allgemeine?

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
denn andere Regionen haben sich anders entwickelt, andere Religionen haben andere Schlußfolgerungen vertreten. Das Christentum aber immer noch vehement die Ehe.

- Das machen doch auch die Atheisten oder die Frauen...nen Garantieschein gibts
bekanntlich nicht.

Habe ich auch nicht behauptet. Den Garantieschein sehen aber einige Vordenker des Katholizismus in der Ehe.
Da nichts "wirklich" "wahr" ist - im Extremfall ist es wenigstens noch "verschmiert"... -, tut das aber nichts zur Sache.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Und vom alten Rom bis zum Mittelalter haben sie es geschafft, daraus die moralische Institution zu machen, deren burökratischer Nachfolger noch heute die Gesellschaft prägt.

- Frauen sind gewöhnlich nicht begeistert, wenn man sie sitzen lässt.

Männer auch nicht.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Korrekt, Du hast es nicht ausgeschlossen, das habe ich auch nicht behauptet; Du hast eher das Gegenteil impliziert, daß eine feste Beziehung zur Ehe führen muß/sollte, daß das gut sei.

- Von einem Zwang war nicht die Rede. Eher von Konsequenz.
Heutzutage muß man ja nicht mehr heiraten. Für die Kinder dürfte
es zumindest besser sein, wenn rechtlich alles geregelt ist.
Und ebenso für die Frau, wenn der "Status" nicht in der
Schwebe ist. Wenn der Mann den Löffel abgibt,
ist die finanzielle Seite durchaus besser geregelt.

"Schlecht ist der Zwang, doch gibt es keinen Zwang, unter Zwang zu leben." (Epikur)
Die rechtliche Seite sehe ich als Problem an, und in einer fortschrittlicheren Gesellschaft sollte das gelöst werden, d.h. rechtliche Regelung und Sicherheit auch ohne "Ehe".
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
"Alle Verliebtheit, wie ätherisch sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe."
Arthur Schopenhauer.

- Begehren als der Schöpfer der Welt.

Man tut das meiste im Leben, auch wenn man andere Gründe vorschützt, der Frauen wegen. (Hermann Hesse)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich denke nicht, daß ich es bin, und wenn doch, macht das auch nichts. Nicht zu kämpfen hieße, jedem Trieb und jedem gefährlichen Gefühl nachzugeben,

- Nein, nicht zu kämpfen hieße Triebversiegung. zwinkern

Ich denke, nicht gegen das zu kämpfen, was in einem gefährlich ist, hieße Zerstörung. Es geht ausschließlich um gefährliche, zerstörerische, aggressive Triebe, die da sind, weil sie in einer früheren Zeit nötig waren.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Das hätte zur Voraussetzung, daß man mir die Amygdala herausnähme, weitere Veränderungen der Hirnstruktur erzeugte, die Gesellschaft allgemein und grundlegend veränderte. Genau darum geht es. Wenn man nicht gegen seine gefährlichen Triebe und Neigungen kämpfte (die jeder hat, auch wenn Du es implizit abstreitest),

- Das "implizit" bedeutet bei Dir offenbar immer irgendwas zu unterstellen
oder zu interpretieren oder hinzuzufügen/dichten, was ich nicht gesagt habe. zwinkern

Du hast gesagt, und untermauerst es wieder mit Zen-Weisheiten etc., daß es unnütz oder falsch wäre, seine gefährlichen Triebe zu bekämpfen, weil im Gegenfall keine Zerstörung, kein Chaos zu erwarten wäre, das ist implizites Abstreiten der Gefährlichkeit der Triebe.
Der Ruhezustand ist nur durch innere Kämpfe möglich.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Darum meine Frage: Wenn Du wolltest, daß man sich nicht im Zaume hält, würdest Du es wollen...

Nichtstun ist besser, als mit vieler Mühe nichts schaffen.
Laotse (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.),

Der Weg ist das Ziel...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Man muß es ja nicht übertreiben, sondern alles in vernünftigem Maße machen.

- Geh weiter.

Ich gehe soweit, wie ich es für richtig halte.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Etwas zu unterlassen, verlangt, einen Trieb zu bändigen.

- Du solltest mal meditieren. zwinkern

Meditation sehe ich als eine Möglichkeit des inneren Kampfes an. Das ist vielleicht reine Definitionssache. Vielleicht stört Dich nur der Ausdruck "Kampf"...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Wir drehen uns im Kreis.

- Du drehst Dich im Kreis.
Vielleicht hast Du Dich ja irgendwann ausgetobt und bist erschöpft ? zwinkern

Der Weg ist das Ziel...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Laß deinen Geist still werden wie einen Teich im Wald. Er soll klar werden, wie Wasser, das von den Bergen fließt. Laß trübes Wasser zur Ruhe kommen, dann wird es klar werden, und laß deine schweifenden Gedanken und Wünsche zur Ruhe kommen.
Buddha (560 - 480 v. Chr.)

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