Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
|
(#371702) Verfasst am: 12.11.2005, 03:14 Titel: Ein Gefühl |
|
|
Schwer das zu beschreiben, aber doch folgerichtig. Ich schaue gerne Wer Wird Millionär, und da treten ja allerhand Kandidaten auf, die um die Million ringen. Eine Million Euro. Ein dreitausendstel Betrag des Vermögen einer Quandt, ein vierundzwanzigtausenstel des Vermögens eines Albrecht. Die Sendung verkauft die Möglichkeit schweren Fragen bei hoher nervlicher Belastung gerecht werden zu können, als klitzekleine Chance reich zu werden. Reich, vier Menschen in 5 Jahren, die eine Million Euro gewonnen haben. Selbst dieses große Glück, dieser große Erfolg bedeutet fast nichts. Dieses Wirtschaftssubjekt, der Kandidat, ist nahezu bedeutungslos, verglichen mit den ungeheuren Riesen, die den Kandidaten bei Bedarf mit einem Fingerschnipp wegwischen könnten, völlig egal auf welche Weise.
Also, da sieht man Menschen, die absolut tüchtig sind, umfassend gebildet, reif und interessant. Aber egal wie gut sie abschneiden, sie gewinnen bloß ein Promille vom Kuchen. Egal was sie für exzellente Menschen sind, sie sind trotz Bestleistung wirtschaftlich völlig bedeutungslos.
Was ich damit sagen will, ist dass ich das Gefühl habe, dass der einzelne Mensch überhaupt nicht zählt, egal wie fähig er ist. Im Schatten der Multimilliardäre verblasst jegliche andere menschliche Existenz, sie ist schlichtweg bedeutungslos.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
|
(#371705) Verfasst am: 12.11.2005, 03:38 Titel: Re: Ein Gefühl |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | Die Sendung verkauft die Möglichkeit schweren Fragen bei hoher nervlicher Belastung gerecht werden zu können, als klitzekleine Chance reich zu werden. Reich, vier Menschen in 5 Jahren, die eine Million Euro gewonnen haben. Selbst dieses große Glück, dieser große Erfolg bedeutet fast nichts. |
Ich habe nicht einmal den Eindruck, daß die Gewinnfragen wirklich schwer sind. Zumindest als damals der Professor mit der Frage gewonnen hat, wer denn Edmund Hillary bei seiner Besteigung des Mount Everest begleitet hat (eigentlich Allgemeinbildung -- Tensing Norgay), habe ich gedacht, man steuert das manchmal auch bewußt, um eben zu "beweisen", daß es auch möglich ist, das Spiel zu gewinnen, bevor die Leute das Interesse daran verlieren. Das Schönste ist, daß erstens RTL pro Episode wesentlich mehr als eine Million verdient und zweitens eine Versicherung die Gewinne auszahlt und nicht einmal RTL oder die Produktionsfirma selbst. Also ist das ein ganz gutes Geschäft.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#371715) Verfasst am: 12.11.2005, 09:34 Titel: Re: Ein Gefühl |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | Also, da sieht man Menschen, die absolut tüchtig sind, umfassend gebildet, reif und interessant. Aber egal wie gut sie abschneiden, sie gewinnen bloß ein Promille vom Kuchen. Egal was sie für exzellente Menschen sind, sie sind trotz Bestleistung wirtschaftlich völlig bedeutungslos. |
Diese Sendungen dienen der Unterhaltung der Zuschauer. Und sonst zu gar nichts.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
|
(#371741) Verfasst am: 12.11.2005, 12:21 Titel: Re: Ein Gefühl |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | Also, da sieht man Menschen, die absolut tüchtig sind, umfassend gebildet, reif und interessant. Aber egal wie gut sie abschneiden, sie gewinnen bloß ein Promille vom Kuchen. Egal was sie für exzellente Menschen sind, sie sind trotz Bestleistung wirtschaftlich völlig bedeutungslos. |
Diese Sendungen dienen der Unterhaltung der Zuschauer. Und sonst zu gar nichts. |
Und auch die Multimilliardäre sind - außer vielleicht rein wirtschaftlich gesehen - vollkommen bedeutungslos.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#371742) Verfasst am: 12.11.2005, 12:22 Titel: |
|
|
1.000.000 sind genug. Ich könnte mein ganzes Leben von den Zinsen zubringen ohne auch nur einmal den Gewinn selbst anzutasten.
Was zum geier sollte ich mit noch mehr Geld anfangen?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
|
(#371743) Verfasst am: 12.11.2005, 12:26 Titel: |
|
|
Shadaik hat folgendes geschrieben: | 1.000.000 sind genug. Ich könnte mein ganzes Leben von den Zinsen zubringen ohne auch nur einmal den Gewinn selbst anzutasten.
Was zum geier sollte ich mit noch mehr Geld anfangen? |
Das merkst Du erst, wenn Du soviel hast. Es gibt z.B. Leute, die genießen das Gefühl größtmöglicher Macht. Damit ist es durch die Zinsen aus 1 Mio noch nicht sehr weit her.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#371744) Verfasst am: 12.11.2005, 12:34 Titel: |
|
|
step hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | 1.000.000 sind genug. Ich könnte mein ganzes Leben von den Zinsen zubringen ohne auch nur einmal den Gewinn selbst anzutasten.
Was zum geier sollte ich mit noch mehr Geld anfangen? |
Das merkst Du erst, wenn Du soviel hast. Es gibt z.B. Leute, die genießen das Gefühl größtmöglicher Macht. Damit ist es durch die Zinsen aus 1 Mio noch nicht sehr weit her. |
Sicher, das ist eine Charakterfrage. Bei meinen derzeitigen Zinssatz bekäme ich im ersten Jahr (vorausgesetzt, das geld liegt ein ganzes Jahr auf dem Konto und ich habe den richtigen Wert im Kopf) etwa 13.000 € - okay, das ist doch nicht so viel.
Entspräche ungefähr meinem Lebensaufwand, wenn ich mir eine eigene Wohnung suchte und dabei bleibe, kein Auto besitzen zu wollen (was bei mir altem Sturkopf wahrscheinlich ist).
Allerdings nur knapp.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
|
(#371750) Verfasst am: 12.11.2005, 13:35 Titel: Re: Ein Gefühl |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | Schwer das zu beschreiben, aber doch folgerichtig. Ich schaue gerne Wer Wird Millionär, und da treten ja allerhand Kandidaten auf, die um die Million ringen. Eine Million Euro. Ein dreitausendstel Betrag des Vermögen einer Quandt, ein vierundzwanzigtausenstel des Vermögens eines Albrecht. Die Sendung verkauft die Möglichkeit schweren Fragen bei hoher nervlicher Belastung gerecht werden zu können, als klitzekleine Chance reich zu werden. Reich, vier Menschen in 5 Jahren, die eine Million Euro gewonnen haben. Selbst dieses große Glück, dieser große Erfolg bedeutet fast nichts. Dieses Wirtschaftssubjekt, der Kandidat, ist nahezu bedeutungslos, verglichen mit den ungeheuren Riesen, die den Kandidaten bei Bedarf mit einem Fingerschnipp wegwischen könnten, völlig egal auf welche Weise.
Also, da sieht man Menschen, die absolut tüchtig sind, umfassend gebildet, reif und interessant. Aber egal wie gut sie abschneiden, sie gewinnen bloß ein Promille vom Kuchen. Egal was sie für exzellente Menschen sind, sie sind trotz Bestleistung wirtschaftlich völlig bedeutungslos.
Was ich damit sagen will, ist dass ich das Gefühl habe, dass der einzelne Mensch überhaupt nicht zählt, egal wie fähig er ist. Im Schatten der Multimilliardäre verblasst jegliche andere menschliche Existenz, sie ist schlichtweg bedeutungslos. |
sorry aber
aber interessant welch grossen einfluss du dem geld auf die bedeutung des menschen beimisst.
@critic:
nein. versicherung war nur am anfang. eben weil jede sendung das geld wieder reinbringt ist es nicht mehr versichert. wenn einer gewinnt und vielleicht noch ein zweiter gut absahnt, dann ham sie halt einmal nix verdient.
|
|
Nach oben |
|
 |
Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
|
(#372001) Verfasst am: 13.11.2005, 00:54 Titel: |
|
|
Zitat: | sorry aber
aber interessant welch grossen einfluss du dem geld auf die bedeutung des menschen beimisst. |
Nicht ich, das ist es ja. Und es geht auch mehr um Macht. Aber ist eh schwierig, das auszudrücken.
|
|
Nach oben |
|
 |
Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
|
(#372216) Verfasst am: 13.11.2005, 18:41 Titel: |
|
|
Wenn man aber nun irgendwelche blöden Konsumwünsche hat (die Leute werden ja auch immer gefragt, was sie mit 16.000 Euro machen würden) die man nicht erreichen kann, ein Reise, oder eine Renovierung, oder eine medizinische Behandlung, welche die Krankenkasse nicht bezahlt, neue Fahrräder für die Kinder oder ein Pferd...
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#372239) Verfasst am: 13.11.2005, 19:50 Titel: |
|
|
Interessant:
Zitat: | Über eine Stiftung sollte die staatliche Schule zehn Millionen Euro bekommen. Sie hätte zur schönsten und reichsten Schule Deutschlands werden können.
Das Geld würde einfach verschenkt, mit einer kleinen Bedingung. Das Gymnasium, das malerisch in einem bayerischen Schloss direkt am See residiert, sollte den Namen des edlen Spenders annehmen: Otto Beisheim, Gründer des Metro-Konzerns, Milliardär und einer der reichsten Männer Europas. |
Zitat: | Allerdings baten sich die Lehrer noch einen Vorbehalt aus: Sowohl das Kultusministerium als auch die Otto-Beisheim-Stiftung sollten nochmals eine Art Unbedenklichkeitserklärung zum Lebenslauf des 82 Jahre alten Stifters erbringen, in der die Rolle Beisheims während der NS-Diktatur eindeutig geklärt werde.
Da hatte Otto Beisheim endgültig die Nase voll. Er ließ Schuldirektor Oberholzner durch den Stiftungsvorsitzenden Erich Greipl ausrichten, er habe nun keine Lust mehr, sein Geld zu stiften. |
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,384419,00.html
War es dumm, diese Spende auf's Spiel zu setzen?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
|
|
Nach oben |
|
 |
|