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Offener Brief an meine niedergelassenen Kollegen

 
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Wie sind die Probleme im Gesundheitswesen zu lösen?
Durch Verbesserung des Kapitalismus
15%
 15%  [ 3 ]
Durch Beseitigung des Kapitalismus
60%
 60%  [ 12 ]
Sollen die Armen doch eher sterben! Weiter so!
20%
 20%  [ 4 ]
Mir doch egal
5%
 5%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 20

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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#370416) Verfasst am: 09.11.2005, 20:11    Titel: Offener Brief an meine niedergelassenen Kollegen Antworten mit Zitat

Dienst am Menschen oder Dienst am Profit?

Liebe Kollegen,

die Proteste der niedergelassenen Ärzte gegen die zunehmende Benachteiligung wie auch Leistungsbeschränkung zeigen, daß zumindest Einige erkannt haben, daß hier etwas gar nicht gut läuft und gar nicht in Ordnung ist. Aber Viele haben noch nicht erkannt, WARUM es so läuft und nicht anders laufen kann. Warum z.B. diese Entwicklung in allen "zivilisierten westlichen Ländern" beobachtet werden kann - während in Cuba trotz erheblicher wirtschaftlicher Probleme der gegenläufige Prozeß vonstatten geht: die Gesundheitsversorgung ist und bleibt für Alle unentgeltlich, die Ärztedichte pro Einwohner ist doppelt so hoch wie in der BRD.

Nun kann man alle möglichen komplizierten Konstrukte zur Erklärung anführen - aber es geht auch einfach. Man nennt das Kapitalismus. Die Gesellschaft ist nicht an den Bedürfnissen der Menschen, sondern am Profit ausgerichtet. Was natürlich zur Folge hat, daß das Gesundheitswesen zum Profitwesen verkommt - weshalb ich z.B. auch der ärztlichen Tätigkeit den Rücken gekehrt habe, denn ich habe diese Berufswahl im Sozialismus getroffen und nicht in dieser asozialen Gesellschaft der BRD.

Die Tendenz geht hin zu einer medizinischen Unterversorgung der unteren sozialen Schichten - was NATÜRLICH dann auch die Ärzte trifft, deren Patienten das sind. Wozu soll man auch für diese Bremsen des Maximalprofits Geld ausgeben? Bei 8 Millionen Arbeitslosen steht eine ausreichende Reservearmee bereit, jeden Kranken mehrfach zu ersetzen. Für die Unentbehrlichen reicht das "Gesundheits"system allemal noch.

So froh ich über das Erwachen einiger Kollegen bin, so sicher bin ich auch (auch aus persönlichen Kontakten mit Kollegen), daß die Proteste hauptsächlich deshalb einsetzen, weil das Stück der Ärzte vom Profitkuchen zu klein geworden ist und doch bitte bitte wieder größer werden soll. Sie versuchen, die braunen Blätter an einem faulen Baum grün zu pinseln - was aber aufgrund der gesetzmäßig weiter fortschreitenden Krise des Kapitalismus gar nicht funktionieren KANN.

Im Fach "Sozialhygiene" hat uns unser Professor einmal erzählt: Sozialismus ist die beste Krankheitsprophylaxe. Damals haben wir gelacht - das klang ja nun wirklich nach überzogener Parteipropaganda. Inzwischen ist Vielen das Lachen vergangen.

Liebe Kollegen, überlegt bitte selbst, wie man Krankheiten angeht. Klebt man auf ein blutendes Ulcus, dessen Grundlage ein maligner Tumor ist, etwa ein Pflaster? Erkennt bitte selbst, mit wem Ihr gemeinsame Interessen teilt und auf welchem Wege diese Interessen verwirklicht werden können. Erkennt, auf welche Seite Ihr gehört. Dazu noch eine kleine Geschichte:


Die Wölfe und das "Wölfchen"

Einst wurde den Wölfen die Jagd zu mühsam. Sie überlegten, wie sie wohl ohne diese Anstrengung an saftigen Hasenbraten kämen. Unter diesen Wölfen war ein alter, grauer Wolf, von dem Keiner genau wußte, wie alt er war. Er hatte eine gute Idee.

Er schlug vor, man solle doch ein paar von den Hasen für sich gewinnen. Die anderen Wölfe waren begeistert. In den folgenden Wochen hingen sie überall im Wald Plakate aus, daß jetzt Friede zwischen Hasen und Wölfen herrsche, daß aber die Wölfe im künftigen friedlichen Zusammenleben die Leitung übernähmen, da sie ja bekanntlich die Klügeren und Stärkeren seien.

Damit aber die Hasen die ehrliche Absicht sahen, wurden einige Hasen in die Reihen der Wölfe aufgenommen. Sie erhielten eine Mütze mit der Aufschrift "Wolf" und hatten einige Privilegien der Wölfe. Sie leiteten die anderen Hasen bei ihren Arbeiten an und fühlten sich als kleine Wölfchen. Sie sagten sich, sie müßten nur viel und gut für die Wölfe arbeiten und sich über die anderen Hasen erheben, um endgültig als richtige Wölfe anerkannt zu werden.

Die "Wölfchen" sorgten nicht nur dafür, daß die Hasen für sie und die Wölfe arbeiteten. Ab und zu verschwand ein Hase und blieb verschwunden. Böse Hasen munkelten, einige von denen hätte man vorher mit einem "Wölfchen", einem Hasen mit "Wolf"-Mütze, weggehen sehen. Als nächste verschwanden dann auch diese bösen Hasen.

Seltsam war, daß die Wölfe immer dicker wurden, obwohl sie ja keine Hasen mehr jagten. Je dicker sie wurden, umso mehr Hasen verschwanden. Das kam soweit, daß nicht mehr genügend Hasen da waren, um für die Wölfe und für die "Wölfchen", die Hasen mit "Wolf"-Mütze, zu arbeiten. Es verschwanden auch immer weniger Hasen, weil ja kaum noch welche da waren. Schon lange begannen auch die "Wölfchen" zu verschwinden.

Die meisten Wölfe wurden dünner und fingen an, anderen Wölfen die letzten Hasen, die noch für sie arbeiteten, wegzunehmen. Beim Streit um diese letzten Hasen wurden sogar Wölfe verletzt und zwei getötet. Nur sehr wenige Wölfe wurden immer fetter.

Eines Tages stand der letzte Hase mit "Wolf"-Mütze auf einer Lichtung und knabberte an einem Pilz. Da sah er im Wald Augen funkeln. Als alter erfahrener Hase kannte er das Funkeln aus den Zeiten, als die Wölfe den Hasen noch nicht den Frieden erklärt hatten. Aber erstens war ja Frieden und zweitens trug er die schützende Mütze mit der Aufschrift "Wolf". Klar, auch er war am spurlosen Verschwinden von ein paar Hasen beteiligt, aber das waren eben Hasen. Er selbst war ja ein Wölfchen, schon fast ein Wolf, was sollte ihm also passieren?

Das waren seine letzten Gedanken, bevor er von den Wölfen zerrissen und verschlungen wurde. Auf der Lichtung blieb die blutige Mütze mit der Aufschrift "Wolf".


Für Jene, die das nicht verstanden haben: Lakaien des Großkapitals in Medien, Management und Staat, Selbständige, Kleinunternehmer: Unerheblich ist, was Euch eingeredet wird und was Ihr Euch einbildet. Im Kapitalismus entscheidet das internationale Finanzkapital über Eure Nützlichkeit und Entbehrlichkeit.
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Cheshire Cat
Gast






Beitrag(#370616) Verfasst am: 09.11.2005, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

@ Torsten:

Schade dass du das Thema mit derart starkem idelogischem Überbau angefangen hast.

Wenn man mehr ins Detail ginge, ließe sich eine Menge zu diesem lohnenden Thema sagen.
Ich hätte - obwohl nicht niedergelassener Kollege, sondern nur Katze - auch mein Teil dazu beizutragen, fühle mich aber von deiner Festlegung auf den sozialistischen Überbau wie erschlagen.

Dass Ärzte auf 'Profit' aus sind, finde ich übrigens im Prinzip (abgesehen von Auswüchsen) nicht verdammenswert.
Auch ich werde für meine Arbeit lieber gut als mies bezahlt.
Voll normal, oder?
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#370627) Verfasst am: 10.11.2005, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Cheshire Cat hat folgendes geschrieben:
Wenn man mehr ins Detail ginge [...]


Das ist nicht Torstens Stil. Du kannst ja 'mal seine Beiträge auf http://philo-welt.de/forum lesen...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#370713) Verfasst am: 10.11.2005, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

In der Tat könnte man es mit weniger Kapitalismus versuchen. In Polen ist das Gesundheitssystem am Rand des Ruins, weil die Krankenhäuser und Ärzte von staatlicher Seite nicht mehr ausreichend mit Geldmitteln versorgt wurden. Entsprechend wurden neue Einnahmequellen erschlossen, nämlich dahingehend, daß Patienten - neben der staatlichen Versicherung, die ja eigentlich schon alleine ausreichen [*] sollte - für ihre medizinische Versorgung zusätzlich - sozusagen Bakschisch - bezahlen müssen, während die Qualität der Behandlung vielleicht trotzdem nicht besonders gut ist. Diese Tatsache wollen deutsche Krankenversicherungen jetzt ausnutzen, indem sie in Polen Versicherungen verkaufen, in die der Kunde praktisch das Bakschisch für die Behandlungen einzahlt - wobei unbenommen die Behandlungsqualität besser sein soll als in Polen im Durchschnitt üblich. Das kann natürlich zu einer langfristigen Verbesserung der Infrastruktur in Polen führen, indem sie ja auch Vertragskliniken in Polen brauchen, in denen ggf. behandelt wird, andererseits ist das aber effektiv dieselbe Schattenwirtschaft.

Erinnern wir uns auch an den Kapitalismus in westeuropäischen Gesundheitswesen: Das britische Gesundheitswesen hat sich bis heute nicht von Thatcher erholt, und daß die Schweizer heute z.B. für ihren Zahnersatz komplett selbst zahlen müssen, hat zwar die Kassen entlastet, aber erstens nicht unbedingt diejenigen, die sich den leisten müssen, und zweitens auch kein Wirtschaftswachstum zur Folge gehabt.

__________
[*] Eines der "Wunder" des "real (nicht) existierenden Sozialismus" war, daß was der Einzelne für Wohnen, Beförderung und medizinische Versorgung bezahlen mußte, eigentlich nie kostendeckend war, also in Wahrheit nicht "ausreichte". Wenn wir jetzt aber betrachten, daß die Sowjetunion in den 1980er Jahren bis zu einem Drittel ihres Budgets für Verteidigung ausgab (demnach sind die USA, wo die Verteidigung wohl mittlerweile an die 50% wiegt, wohl auch bald platt), dann ergibt sich die "Überlegenheit des Kapitalismus" in diesem Bereich wohl nur aus der Paranoia.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#370729) Verfasst am: 10.11.2005, 07:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist nicht Torstens Stil. Du kannst ja 'mal seine Beiträge auf http://philo-welt.de/forum lesen...


Ach Tarvoc, das de im da mal nicht ein bisschen Nachhilfe in Sachen Sklaverei und Bibel gegeben hast ist aber enttäuschend! Ein bisschen an uns denken kannste beim "Fremdgehen" ja auch... Mit den Augen rollen zwinkern

Hast du hier denn überhaupt nichts gelernt? Sehr glücklich


Thorsten im Philo-Forum hat folgendes geschrieben:
Schon die Bibel kennt da ein ganz einfaches Prinzip: Der Höchste sei der Diener Aller. Und damit das so ist, muß er demokratisch wähl- und abwählbar sein. Womit ich nicht das bürgerlich-parlamentarische scheindemokratische Kasperletheater für geistig zurückgebliebene Dreijährige meine, in dem man aller 4 (manchmal 3) Jahre die Farbe der Livree der Lakaien der wahren Herren, des Großkapitals, wählen darf.

_________________
"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#370789) Verfasst am: 10.11.2005, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

IvanDrago hat folgendes geschrieben:
Ach Tarvoc, das de im da mal nicht ein bisschen Nachhilfe in Sachen Sklaverei und Bibel gegeben hast ist aber enttäuschend!


Diesen Versuch habe ich schon vor Monaten aufgegeben.
(Das muss noch im alten Philo-Forum gewesen sein.)
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
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Beitrag(#370798) Verfasst am: 10.11.2005, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie sind die Probleme im Gesundheitswesen zu lösen?

Die größten Kostenposten in unserem Gesundheitswesen sind Krankheiten, die auf Bewegungsmangel und zuviel und ungesunde Ernährung zurückzuführen sind.

Die Lösung ist also die Leute mehr für die Erhaltung ihrer Gesundheit in die Verantwortung zu nehmen. Dann bleibt auch gleich noch was für die Rentenkassen übrig.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#370800) Verfasst am: 10.11.2005, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Für Jene, die das nicht verstanden haben: Lakaien des Großkapitals in Medien, Management und Staat, Selbständige, Kleinunternehmer: Unerheblich ist, was Euch eingeredet wird und was Ihr Euch einbildet. Im Kapitalismus entscheidet das internationale Finanzkapital über Eure Nützlichkeit und Entbehrlichkeit.

Wer zahlt schafft an, so wars doch schon immer.
Deswegen ist der Mittelweg doch der beste, auf dem der Anteil maximiert wird, den sich das Laufvolk vom großen Kuchen abknappsen kann und auf dem das Kapital gerade nicht verscheucht wird.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#370829) Verfasst am: 10.11.2005, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Deswegen ist der Mittelweg doch der beste, auf dem der Anteil maximiert wird, den sich das Laufvolk vom großen Kuchen abknappsen kann und auf dem das Kapital gerade nicht verscheucht wird.


Ich wüßte nicht, wozu wir das Schmarotzerpack brauchen, welches sich aus der Arbeit Anderer bereichert. Das Kapital stammt ja nicht aus den fleißigen Händen der Kapitalisten und ihrer Lakaien. Es wurde zusammengeraubt aus der konkreten Arbeit des Proletariats.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
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Beitrag(#371214) Verfasst am: 10.11.2005, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Es wurde zusammengeraubt aus der konkreten Arbeit des Proletariats.

Arbeiten tun die Proletarier in vielen Teilen der Welt für einen Bruchteil des Lohns sicher härter als bei uns.
Das konzentrierte Kapital erst ermöglicht dem Proletarier ein Vielfaches seines ukrainischen Genossen zu erwirtschaften. Das einzige was er mehr leistet als der Ukrainer ist das Heldenstück, in Deutschland geboren zu sein.

Dazu brauchst du das "Schmarotzerpack".
Wie schon an anderer Stelle gesagt eine sehr fruchtbare Symbiose.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#371263) Verfasst am: 11.11.2005, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Dazu brauchst du das "Schmarotzerpack".


Mal angenommen, die Schmarotzer würden alle vom Schlag weggerafft. Was würde sich ändern? Die Güter ihres Luxuslebens würden den Arbeitern, die sie erzeugten, zusätzlich zufallen. Dieses einfache Gedankenspiel beweist: Wir haben sie so nötig wie einen Bandwurm im Gedärm.


Zuletzt bearbeitet von DerTorsten am 11.11.2005, 17:03, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#371443) Verfasst am: 11.11.2005, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Mal angenommen [...]


http://philo-welt.de/forum/thread.php?postid=13325#post13325

Torsten hat folgendes geschrieben:
Hätte, wäre, wenn haben in der Betrachtung der objektiven Realität keinen Platz.

_________________
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#371470) Verfasst am: 11.11.2005, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Dieses einfache Gedankenspiel beweist: Wir haben sei so nötig wie einen Bandwurm im Gedärm.

Mit immer mehr hochqualifiziertem Personal in den Entwicklungsländern dieser Welt gilt auch immer mehr der Umkehrschluss.
Ich für meinen Teil muss nicht viel darüber nachdenken, wer ohne wen besser leben kann...
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#371482) Verfasst am: 11.11.2005, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Dieses einfache Gedankenspiel beweist: Wir haben sei so nötig wie einen Bandwurm im Gedärm.

Mit immer mehr hochqualifiziertem Personal in den Entwicklungsländern dieser Welt gilt auch immer mehr der Umkehrschluss.


Der wäre: Wir haben sie nicht so nötig wie keinen Bandwurm im Gedärm?

Hmm, gefällt mir noch besser. Ein Bandwurm im Gedärm ist nicht so schlimm wie dieses Schmarotzerpack. Schön, daß Du mir nicht nur zustimmst, sondern die Überflüssigkeit der Kapitalisten noch schärfer formulieren willst.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#372701) Verfasst am: 14.11.2005, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

@Thorsten

Jetzt haben wir immer noch nicht geklärt, was mit den eigentlichen Schmarotzern im System passieren soll, die sich die Folgen ihres bequemen Lebensstils von der Allgemeinheit bezahlen lassen, und damit den größten Brocken zu den Kosten im Gesundheitswesen beisteuern...
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#372820) Verfasst am: 15.11.2005, 08:56    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Jetzt haben wir immer noch nicht geklärt, was mit den eigentlichen Schmarotzern im System passieren soll, die sich die Folgen ihres bequemen Lebensstils von der Allgemeinheit bezahlen lassen, und damit den größten Brocken zu den Kosten im Gesundheitswesen beisteuern...


Denen wird Gelegenheit gegeben, so zu leben, wie sie das schon immer wollten: "elitär" unter ihresgleichen. Siehe hier.
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#373098) Verfasst am: 15.11.2005, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Siehe hier.


Die SoZos gehören sogar noch eher zu deinen weniger schlechten Ideen (nur im Vergleich zu dem, was du sonst so an Scheiß verzapfst), und auch diese Idee ist wieder eine, die du nur geklaut hast (wie all diejenigen Ideen, die bei dir nicht durch und durch schlecht sind).

Ich würde vorschlagen, die SoZos nicht nur allein für "Kapitalisten und ihre Lakaien" einzurichten, sondern schlichtweg überhaupt für jeden, der im Zuge der Umstrukturierung der Gesellschaft (oder sonst irgendwann) Gewalt anwendet. Und zwar egal, ob diese Gewalt nun politisch, ideologisch, zynisch-egoistisch, religiös oder psychopathisch motiviert ist.
Meine Überlegung läuft darauf hin, dass Menschen, die zur Gewaltanwendung und -legitimation neigen, "unvorteilhafte" Prägungsstrukturen in den Gehirnbereichen aufweisen, die für Hierarchie und territoriales Denken zuständig sind (also vorwiegend die Regionen im limbischen System, wenn ich das richtig weiss) und daher zu zivilisatorischem Leben nicht fähig (bzw. nicht willig) sind. Man soll sie also so leben lassen, wie sie selbst es wollen.

Das würde übrigens auch Hochsicherheitsgefängnisse größtenteils überflüssig machen.

Ist natürlich nur jetzt so ein Gedankenspiel, das mir quasi "spontan" durch den Kopf schoss. Kann schon sein, dass ich hier großen Mist erzähle. Aber dann wären wenigstens wir beide auf einem Niveau... Mit den Augen rollen
Ach ja: du wärst für mich übrigens so, wie sich mir dein Verhalten bisher darstellte, eindeutig ein SoZo-Kandidat. zwinkern
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kolja
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Beitrag(#373117) Verfasst am: 15.11.2005, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

@Tarvoc: das klingt nach APPD. Lachen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#373121) Verfasst am: 15.11.2005, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc: Das klingt nach APPD. Lachen


Irgendwo hast du Recht. Die sind aber auch nicht die Einzigen, die solche Ideen haben.
Die Idee eines solchen Gebietes findest du z.B. auch in R.A. Wilsons Roman "Der Zauberhut" (zugegebenermaßen ein utopischer oder je nach Betrachtungsweise dystopischer Roman). Wilson nennt das Gebiet abwechselnd "die Hölle" und "das Paradies"... Mit den Augen rollen

Diese Idee war jedoch schon bei den Anarchisten in den USA der frühen 20er Jahre nicht unbeliebt...
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DerTorsten
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Beiträge: 2166

Beitrag(#374458) Verfasst am: 17.11.2005, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Die SoZos gehören sogar noch eher zu deinen weniger schlechten Ideen (nur im Vergleich zu dem, was du sonst so an Scheiß verzapfst), und auch diese Idee ist wieder eine, die du nur geklaut hast (wie all diejenigen Ideen, die bei dir nicht durch und durch schlecht sind).


Tja, Tarvoc wie wir ihn kennen und lieben: Aufstellen einer Behauptung (geklaut) ohne untermauernde Argumente (von wem). Kurz: Geplapper.

Im Weiteren dann noch das völlige Unverständnis der Kriterien für zu Sozialisierende, verschwommenes Geplapper über "Gewalt", die gar nicht erst weiter bezüglich Ziel und Inhalt definiert wird, umso genauer aber gleich pseudowissenschaftlich über "Gehirnbereiche[...], die für Hierarchie und territoriales Denken zuständig sind" schwadroniert.

Die Kunst der Darstellung besteht nun aber nicht darin, möglichst viele Fremdworte in möglichst geschraubten Schachtelsätzen unterzubringen, sondern Aussagen klar zu begründen.

Mal sehen, ob's in diesem Forum eine Ignorierfunktion gibt.
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