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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#376872) Verfasst am: 22.11.2005, 19:35 Titel: Kreisförmiger Zeitverlauf? |
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Die Zeit verläuft ja - so scheint es - mehr oder minder linear.
Oder doch nicht?
Gibt es ernstzunehmende Indizien, daß der Zeitverlauf alles andere als linear ist, vielleicht sogar die Form eines geschlossenen Kreises aufweist?? Oder ist diese Vorstellung auf Esoterikkreise beschränkt?!
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#376997) Verfasst am: 22.11.2005, 22:57 Titel: |
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Zitat: | Oder ist diese Vorstellung auf Esoterikkreise beschränkt?! |
Schon lange nicht mehr. Das es im Zusammenhang mit Licht, Zeit und Masse so einige Paradoxe Dinge gibt steht (nicht nur wegen Einstein) fest.
Ein Paradoxon ist auch, dass die Quantentheorie eine Symmetrie fordert, die aber schon alleine durch die Eigenschaft "Zeit" nicht möglich ist. Die logischste Erklärung für das Problem ist eine Zeitschleife - Die Urknalltheorie kann auf das Problem nämlich keine Antwort geben.
Viele Theorien außerhalb der Urknalltheorie fordern sogar die Zeitschleife!
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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MarIna Visionärin
Anmeldungsdatum: 02.02.2005 Beiträge: 884
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(#377041) Verfasst am: 22.11.2005, 23:52 Titel: Re: Kreisförmiger Zeitverlauf? |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Zeit verläuft ja - so scheint es - mehr oder minder linear.
Oder doch nicht?
Gibt es ernstzunehmende Indizien, daß der Zeitverlauf alles andere als linear ist, vielleicht sogar die Form eines geschlossenen Kreises aufweist?? Oder ist diese Vorstellung auf Esoterikkreise beschränkt?! |
Im Grunde verläuft in der Natur und im Kosmos alles mehr oder weniger kreisförmig.
Es wäre irrig zu glauben, das Leben verliefe linear.
Die Zeit tut das sicherlich auch nicht. Es ist nur eine Frage der Betrachtungsweise.
Die Uhr hört ja auch bei Zwölf auf und fängt bei Null an .
_________________ "Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt,
die eigene Nationalität zu vergessen,
so ist das kein Ausfluß von Internationalismus,
sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen." - Friedrich Engels
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#377044) Verfasst am: 23.11.2005, 00:01 Titel: |
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Ja, und deshalb lernen die Menschen auch nicht aus der Geschichte...weil sie sich unwillkürlich wiederholt...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Galaxisherrschers Katze Verwöhntes Haustier
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 5018
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(#377047) Verfasst am: 23.11.2005, 00:27 Titel: |
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Sonne von Brunnis hat folgendes geschrieben: | Wir sehen uns im nächsten Zyklus! |
_________________ "(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air
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(#377049) Verfasst am: 23.11.2005, 00:43 Titel: |
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Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben: | Sonne von Brunnis hat folgendes geschrieben: | Wir sehen uns im nächsten Zyklus! |
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Die ganze Sch... noch einmal. IMHR hat Richard Gott - jedenfalls aber so ein Zeitreisemensch - das mal als Möglichkeit zur Zeitreise in die Vergangenheit propagiert: Da man nur in die Zukunft reisen könnte, müßte die Zeit eben kreisförmig sein.
Aber ein paar Fragen hätte ich noch an Gott: Gelangte man dann wirklich in die eigene Vergangenheit, oder müßte sich nicht eigentlich - aus Quantenfluktuationen o.ä. - ein ganz anderer Ablauf ergeben? Und wenn - bis jetzt noch - nicht, könnte man wenigstens Informationen in die nächste Iteration der Zeitschleife schicken, damit - zum Beispiel meine folgende Inkarnation - sich dann - eingedenk dieser Informationen - anders verhält?
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Galaxisherrschers Katze Verwöhntes Haustier
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 5018
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(#377051) Verfasst am: 23.11.2005, 00:47 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben: | Sonne von Brunnis hat folgendes geschrieben: | Wir sehen uns im nächsten Zyklus! |
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Die ganze Sch... noch einmal. IMHR hat Richard Gott - jedenfalls aber so ein Zeitreisemensch - das mal als Möglichkeit zur Zeitreise in die Vergangenheit propagiert: Da man nur in die Zukunft reisen könnte, müßte die Zeit eben kreisförmig sein.
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Ja, stimmt, in der Thursday Next-Serie wird auch enthüllt, dass die ChronoGuards genau so bei ihren Zeitreisen arbeiten.
_________________ "(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#377064) Verfasst am: 23.11.2005, 01:19 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Aber ein paar Fragen hätte ich noch an Gott |
Oh Gott...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Cogitarius Der Freigeist im Haus
Anmeldungsdatum: 28.11.2005 Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim
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(#379570) Verfasst am: 28.11.2005, 15:06 Titel: |
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Die Frage, ob die Zeit linear oder nicht verläuft ist ungefähr so schlüssig, als ob ich fragen würde, ob in einem Koordinatensystem die Y-Achse unbedingt nach oben zeigen muß. Beides sind abstrakte mathematische Konstrukte.
Das Problem liegt hier in der Fragestellung. Das, was wir unter Zeit verstehen, äußert sich alleine in einer bestimmten Abfolge von Geschehnissen/Vorfällen, von denen wir wiederum auch nur einen kleinen Teil zu erfassen/beobachten vermögen. Man spricht hierbei von einem Zeitpfeil, welcher die beobachtbare Richtung der Änderungen z.B. an dem Zustand eines Teilchens angibt.
Was wir allgemeingültig unter Zeit verstehen, ist nur eine sehr anthropomorphe Betrachtungsweise eines Etwas, was wesentlich komplexer aufgebaut ist, als unsere Primatenhirne es uns zu erfassen erlauben.
Gesetz den Fall, die Zeit ist nur eine Funktion der auf der Quantenschaumebene ablaufenden Prozesse, erübrigt sich die Threadfrage ganz von alleine.
Außerdem: Wie bereits in den 60-er Jahren vom Richard Feynman gezeigt, nehmen die Teilchen auf dem Weg von A nach B JEDEN möglichen Weg gleichzeitig - in den Raumdimensionen, als auch in der Zeit, sprich auch rückwärts in der Zeit. Wenn jedoch soviele Prozesse gleichzeitig sowie in entgegengesetzte Zeitrichtungen ablaufen, bekommt die Frage nach der Richtung der Zeit einen ganz eigenartigen Charakter
MfG
_________________ Sämtliche Zustände sind Abstraktionen.
Frank Herbert
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#379775) Verfasst am: 29.11.2005, 00:00 Titel: |
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Zitat: | Aber ein paar Fragen hätte ich noch an Gott: Gelangte man dann wirklich in die eigene Vergangenheit, oder müßte sich nicht eigentlich - aus Quantenfluktuationen o.ä. - ein ganz anderer Ablauf ergeben? Und wenn - bis jetzt noch - nicht, könnte man wenigstens Informationen in die nächste Iteration der Zeitschleife schicken, damit - zum Beispiel meine folgende Inkarnation - sich dann - eingedenk dieser Informationen - anders verhält? |
Welche Star Trek Folge war das noch mal?
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#379786) Verfasst am: 29.11.2005, 00:14 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Aber ein paar Fragen hätte ich noch an Gott: Gelangte man dann wirklich in die eigene Vergangenheit, oder müßte sich nicht eigentlich - aus Quantenfluktuationen o.ä. - ein ganz anderer Ablauf ergeben? Und wenn - bis jetzt noch - nicht, könnte man wenigstens Informationen in die nächste Iteration der Zeitschleife schicken, damit - zum Beispiel meine folgende Inkarnation - sich dann - eingedenk dieser Informationen - anders verhält? |
Welche Star Trek Folge war das noch mal? |
Gab mal eine, wo Data sich nur eine bestimmte Zahl (einstellig) geschicxkt hatte, und dann drauf kommen musste, eine Ebene-n-Diagnose zu machen, um das Problem zu entdecken.
Außerdem: Going Postal von Pratchett; hier sollte ein Golem eine Nachricht an einen Gott (glaube ich?) liefern, hat das irgewndwie verbaselt und wartete dann die Jahrtausende ab, bis die Zeit von vorne beginnen sollte ... (wieder ein schöner auftritt vom Tod, übrigens ...)
Rasmus.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#379790) Verfasst am: 29.11.2005, 00:26 Titel: Re: Kreisförmiger Zeitverlauf? |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Zeit verläuft ja - so scheint es - mehr oder minder linear.
Oder doch nicht?
Gibt es ernstzunehmende Indizien, daß der Zeitverlauf alles andere als linear ist, vielleicht sogar die Form eines geschlossenen Kreises aufweist?? Oder ist diese Vorstellung auf Esoterikkreise beschränkt?! |
Ich hörte mal, dass in vielen älteren Kulturen die Vorstellung einer zyklischen Zeit verbreitet war. Das mag damit zusammenhängen, dass wir in unserer Wirklichkeit tatsächlich viele sich schleifenartig wiederholenden Abläufe beobachten: Gezeiten, Tag und Nacht, die Abfolge der Jahreszeiten, an denen sich säen und ernten ausrichteten, der Sternenhimmel, das Zu- und Abnehmen des Mondes, das Wachsen und Sterben in der Natur. In vielen Kulturen gibt es auch die Vorstellung der Wiedergeburt, d.h. das eigene Leben ist ein gewisser Weise auch eine Art Schleife, die immer wieder durchlaufen wird. Welche Gültigkeit man solchen Vorstellungen einräumt, hängt von der Sichtweise ab. Ist man der Meinung, dass von Zyklus zu Zyklus (etwa von Jahr zu Jahr) alles im wesentlichen gleich bleibt, Variationen innerhalb des Zyklus eher unbedeutend und vorrübergehender Natur sind, so mag einem die Vorstellung einer zyklischen Zeit um einiges einleuchtender Erscheinen. Unsere heutige Kultur dreht sich eher um Veränderungen und das Tempo der Veränderungen ist hoch. Dazu passt eher die Vorstellung einer linearen Zeit, wenngleich mancher alte Mensch die Ansicht entwickelt, dass bei allen Neuerungen im wesentlichen doch immer wieder die gleichen Muster wiederkehren. Auch wenn wir heute glauben, dass die Zeit linear ist, denken wir im Alltag doch häufig in Zyklen: Der Arbeitstag, die Arbeitswoche, Schulstunden und Schuljahre, Zyklen die aufeinander folgen.
In der Kosmologie gibt es die Vorstellung vom pulsierenden Universum, die - soweit mir bekannt ist - gegenwärtig als unwahrscheinlich erachtet wird. Die Idee ist, dass die Expansion des Universums durch Gravitatitionskräfte abgebremst wird und schließlich für einen Moment zum Stillstand kommt, bis schließlich alles wieder in sich zusammenstürzt. Expansion und Kollaps wären dann ein Zyklus.
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Galaxisherrschers Katze Verwöhntes Haustier
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 5018
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(#379795) Verfasst am: 29.11.2005, 00:31 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Nergal hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Aber ein paar Fragen hätte ich noch an Gott: Gelangte man dann wirklich in die eigene Vergangenheit, oder müßte sich nicht eigentlich - aus Quantenfluktuationen o.ä. - ein ganz anderer Ablauf ergeben? Und wenn - bis jetzt noch - nicht, könnte man wenigstens Informationen in die nächste Iteration der Zeitschleife schicken, damit - zum Beispiel meine folgende Inkarnation - sich dann - eingedenk dieser Informationen - anders verhält? |
Welche Star Trek Folge war das noch mal? |
Gab mal eine, wo Data sich nur eine bestimmte Zahl (einstellig) geschicxkt hatte, und dann drauf kommen musste, eine Ebene-n-Diagnose zu machen, um das Problem zu entdecken.
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Déja vù
_________________ "(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#379832) Verfasst am: 29.11.2005, 01:40 Titel: |
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Es scheint eher so zu sein das wir nur in Linearen Schemata denken können und nun werden zunehmend Phänomene entdeckt die dem entgegegnstehen. Wir werden ebennoch sehr viel lernen müssen. Offenbar sind wir noch nicht so weit vom Steinzeitalter entfernt wie wir es gerne hätten
Ich freue mich sehr auf die erkenntnisse der nächsten 50 jahre und vor allem auf die nächste physikalische Revolution.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#380058) Verfasst am: 29.11.2005, 22:18 Titel: Re: Kreisförmiger Zeitverlauf? |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Zeit verläuft ja - so scheint es - mehr oder minder linear.
Oder doch nicht?
Gibt es ernstzunehmende Indizien, daß der Zeitverlauf alles andere als linear ist, vielleicht sogar die Form eines geschlossenen Kreises aufweist?? Oder ist diese Vorstellung auf Esoterikkreise beschränkt?! |
Ich hörte mal, dass in vielen älteren Kulturen die Vorstellung einer zyklischen Zeit verbreitet war. Das mag damit zusammenhängen, dass wir in unserer Wirklichkeit tatsächlich viele sich schleifenartig wiederholenden Abläufe beobachten: Gezeiten, Tag und Nacht, die Abfolge der Jahreszeiten, an denen sich säen und ernten ausrichteten, der Sternenhimmel, das Zu- und Abnehmen des Mondes, das Wachsen und Sterben in der Natur. |
Das war das erste, was ich damals in diesem Thread antworten wollte. War wohl doch nicht so doof wie ich dachte, der Gedanke.
Siehe auch unsere Kultur: Die MOnate, die Tage, sogar die Stunden - alles wiederholt sich regelmäßig. Dass das nicht notwendig so ist zeigt der Kalender der Maya, der mit einem absoluten MInimum an (dann nur partiellen) Wiederholungen auskommt.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#380072) Verfasst am: 29.11.2005, 22:45 Titel: |
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Cogitarius hat folgendes geschrieben: | Die Frage, ob die Zeit linear oder nicht verläuft ist ungefähr so schlüssig, als ob ich fragen würde, ob in einem Koordinatensystem die Y-Achse unbedingt nach oben zeigen muß. Beides sind abstrakte mathematische Konstrukte.
Das Problem liegt hier in der Fragestellung. Das, was wir unter Zeit verstehen, äußert sich alleine in einer bestimmten Abfolge von Geschehnissen/Vorfällen, von denen wir wiederum auch nur einen kleinen Teil zu erfassen/beobachten vermögen. Man spricht hierbei von einem Zeitpfeil, welcher die beobachtbare Richtung der Änderungen z.B. an dem Zustand eines Teilchens angibt.
Was wir allgemeingültig unter Zeit verstehen, ist nur eine sehr anthropomorphe Betrachtungsweise eines Etwas, was wesentlich komplexer aufgebaut ist, als unsere Primatenhirne es uns zu erfassen erlauben.
Gesetz den Fall, die Zeit ist nur eine Funktion der auf der Quantenschaumebene ablaufenden Prozesse, erübrigt sich die Threadfrage ganz von alleine.
Außerdem: Wie bereits in den 60-er Jahren vom Richard Feynman gezeigt, nehmen die Teilchen auf dem Weg von A nach B JEDEN möglichen Weg gleichzeitig - in den Raumdimensionen, als auch in der Zeit, sprich auch rückwärts in der Zeit. Wenn jedoch soviele Prozesse gleichzeitig sowie in entgegengesetzte Zeitrichtungen ablaufen, bekommt die Frage nach der Richtung der Zeit einen ganz eigenartigen Charakter |
Der Beitrag gefällt mir recht gut.
Man könnte noch deutlicher sagen, daß die Zeit überhaupt nicht läuft oder verläuft - worin denn auch? Vielmehr liegt sie (als Raumzeit) einfach so vor, und wir nehmen wahr, daß es gesetzmäßige Zusammenhänge zwischen Zuständen an benachbarten Raumzeitpunkten gibt. So formuliert, steht es den von cogitarius genannten Feynman-Symmetrien nicht im Wege. Unser mesokosmisches Empfinden dagegen ist stark geprägt durch entropische / statistische / thermodynamische Effekte und nimmt daher einen Zeitfluss wahr.
Es bleibt also zu fragen,
- ob es bzgl. der Weltzustände Raumzeitinvarianten gibt
- welche Topologie die Raumzeit hat oder haben kann
Ersteres ist nahe zutrivialerweise der Fall, etwa bei Oszillatoren (Pendel, Planetenbewegungen), kann also wohl schlecht gemeint sein.
Letzteres ist weit weniger trivial und wird sowohl in der Quantenphysik als auch kosmologisch diskutiert. In diesen Bereich fällt auch das interessante Thema "Zeitschleifen".
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Zuletzt bearbeitet von step am 29.11.2005, 22:47, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#380073) Verfasst am: 29.11.2005, 22:45 Titel: Re: Kreisförmiger Zeitverlauf? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Zeit verläuft ja - so scheint es - mehr oder minder linear.
Oder doch nicht?
Gibt es ernstzunehmende Indizien, daß der Zeitverlauf alles andere als linear ist, vielleicht sogar die Form eines geschlossenen Kreises aufweist?? Oder ist diese Vorstellung auf Esoterikkreise beschränkt?! |
Ich hörte mal, dass in vielen älteren Kulturen die Vorstellung einer zyklischen Zeit verbreitet war. Das mag damit zusammenhängen, dass wir in unserer Wirklichkeit tatsächlich viele sich schleifenartig wiederholenden Abläufe beobachten: Gezeiten, Tag und Nacht, die Abfolge der Jahreszeiten, an denen sich säen und ernten ausrichteten, der Sternenhimmel, das Zu- und Abnehmen des Mondes, das Wachsen und Sterben in der Natur. |
Das war das erste, was ich damals in diesem Thread antworten wollte. War wohl doch nicht so doof wie ich dachte, der Gedanke.
Siehe auch unsere Kultur: Die MOnate, die Tage, sogar die Stunden - alles wiederholt sich regelmäßig. Dass das nicht notwendig so ist zeigt der Kalender der Maya, der mit einem absoluten MInimum an (dann nur partiellen) Wiederholungen auskommt. |
Die Monate, Stunden und Tage wiederholen sich deshalb, weil sie an planetarischen bzw. astronomischen Phänomen gekoppelt sind, die sich scheinbar regelmäßig wiederholen. Die Drehung der Erde, der Umlauf des Mondes um die Erde. Die Zeitmessung wurde kulturgeschichtlich daran angelehnt, was auch vernünftig war...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#380075) Verfasst am: 29.11.2005, 22:51 Titel: |
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Naja, genauso gut könnte man auch einfach die Tage durchzählen. Dann wären wir zwar mittlerweile bei sehr großen zahlen, aber in der Anfangszeit (so die ersten 1.000 Jahre dieser Zeitrechnung) ist das ganz brauchbar.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#380238) Verfasst am: 30.11.2005, 15:23 Titel: |
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Es gibt nicht "die Zeit"
Im physikalischen Sinn beinhaltet der Begriff Zeit alle Maße für die Reihenfolge von Ereignissen, das heißt für die Bewegung bezw. Veränderung von Materie im Raum. Damit sind Raum, Zeit und Materie als Maßeinheiten untrennbare grundlegende physikalischen Größen, während für eine Raumzeit allein - ohne Materie - weder Platz noch Bedarf ist!
Zeit ist kein Objekt, sondern nur ein subjektives Ordnungssystem, wir schaffen damit Ordnung im Veränderungsprozeß der materiellen Welt, indem wir diesen Prozeß der Veränderung als Zeit bezeichnen ! Zeit ist als Wort eine Erfindung des menschlichen Verstandes, eine Konstruktion in unseren Köpfen die ordnet und der wir uns vollständig unterordnen. Die Zeit ist nichts als eine Idee !
Der Begriff Zeit an sich hat somit keinen eindeutigen Wert, weil er nur als Sammelbegriff für die beinhalteten Maßeinheiten der materielle Bewegungen, bezw. Veränderungen geschaffen wurde.
Man kann also schon im vornherein behaupten, ohne Beobachter und materielle Veränderung gäbe es keine Idee von der Zeit !
Zeit erlangt erst seine physikalische Anwendbarkeit und praktische Bedeutung durch diese Maßeinheiten, die wir von periodischen, materiellen Bewegungsabläufen mikro und makrokosmischer Art abgeleitet haben, nämlich Namen wie Tag, Monat, Jahr oder auch Stunde, Minute und Sekunde.
Man kann das Wort Zeit vergleichen mit dem Wort Geld, das ebenso als Sammelbegriff keinen realen Wert hat und diesen erst durch seinen Inhalt, diverse Münzen und Geldscheine erlangt !
Es ist also unschwer zu erkennen, daß ein Umgang mit der Zeit zwingend das Vorhandensein von bewegter/veränderlicher Materie voraussetzt, deren periodische Veränderung wir uns als Zeiteinheiten zunutze gemacht haben.
Vergegenwärtigt man sich im Gedankenexperiment ein Bezugssystem mit absolutem Vakuum gäbe es darin also mangels Materie auch keine Zeit, denn wovon sollte sie abgeleitet werden ??
Obwohl der Umgang mit dem Begriff Zeit sich bewegende Materie voraussetzt, ist Zeit als Idee nicht materiell, man kann also weder Zeit haben noch sich Zeit nehmen, man kann sie, ohne ihre Bedeutung zu mindern, durch die Begriffe Bewegung oder Veränderung ersetzen.!!!
Das bedeutet, wir konstruieren unsere individuelle irdische Zeit, und nur diese, aus erkennbaren, periodischen Bewegungsabläufen der Materie. In allen unseren Uhren, ob Sanduhr, Sonnenuhr, mechanische Uhren, Quarz und Atomuhren werden regelmäßige, materielle, kosmische Bewegungsabläufe zu von uns genutzten und benutzten Zeiteinheiten !
Man liest auch von einer Uhr nicht "die Zeit" ab, man interpretiert aus den unterschiedlichen Bewegungen(?) der Zeiger, daß es z. B 17:00 Uhr ist ....17.00 Uhr ist aber nicht "die Zeit"
Alle unsere "hausgemachten" irdischen Maßeinheiten, im speziellen Fall die Zeiteinheiten wie Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre haben also keine universelle Bedeutung in dem Sinne, daß sie im gesamten Universum gültig wären.
Das würde besonders deutlich bei dem fiktiven Versuch einem potenziellen, technisch begabten Außerirdischen unser Wissen zum Beispiel über die Lichtgeschwindigkeit - 300000 km/sec - erklären zu wollen.
Er hätte weder eine Vorstellung von Aufbau unseres Zahlen und Zeitsystems, wenn er nicht zufällig auch 10 Finger hätte, noch von der Länge eines km der auch nur speziell irdischen Ursprungs - dem Erdumfang - ist und insbesondere von der Zeiteinheit sec, die letztlich auch wieder nur aus den Relativbewegungen speziell der Schwingungsfrequenz der Cäsiumatome definiert wird.
Deren Heimatplanet in einem interstellaren Sonnensystem (anderes Bezugssystem) dürfte kaum die exakt gleichen Bewegungen ausführen wie die Erde und die daraus abgeleiteten Zeiteinheiten wie Jahre und Tage, würden zu völlig anderen Ergebnissen führen als bei uns !! Auch diese Überlegung bestätigt die Relativität der Zeit
Hier wird auch Einsteins Aussage zur Zeit verständlich
:
Zitat: | "Für uns überzeugte Physiker sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur eine Illusion, wenn auch eine sehr zählebige Illusion !!" |
Und ebenso Newton zur Zeit:
Zitat: |
"Und die Zeit ist keine Sache sondern ein "Maß der Dauer" (Newton), das selbst nicht meßbar ist sondern definiert werden muß. Maße existieren nicht sondern sie gelten, sind also etwas vom Verstand Gesetztes. Erst eine zweckmäßig definierte Größe setzt uns in die Lage, so etwas auszuführen, was "Messung" genannt werden kann, mit der wir uns ein quantitatives Wissen aneignen können!" |
Das wird nachvollziehbar bei dem Versuch eine physikalische Zeiteinheit für die fiktive Gegenwart zu finden ! Es gibt sie nicht, die zeitlose Gegenwart fehlt somit als Bindeglied zwischen Zukunft und Vergangenheit, die dadurch ebenfalls zu der von Einstein genannten zählebigen Illusion werden !
Gäbe es im Universum keine Bewegung mehr, dann wäre auch das was wir Zeit nennen verschwunden, denn wovon sollten wir dann den Begriff Zeit ableiten?
Je genauer und exakter sich die Bewegungsabläufe wiederholen, um so genauer ist folglich auch die daraus abgeleitete Zeiteinheit. Mit menschlichem Perfektionismus ins extreme gesteigert, ist die Genauigkeit von Atomuhren, in denen die Schwingungsfrequenz von Cäsiumatomen zur Festlegung der Dauer einer Sekunde herangezogen wird. Dazu bewegen sich also die bedauernswerten Atome des Cäsium 9 192 631 770 mal von einem Niveau zum andern.
Auch der Zeitforscher, Prof. K.-H. Gerstner sagt zur Zeit: "Es gibt sie gar nicht!" und begründet das recht überzeugend! Neueste Theorien rechnen mit "Zeitquanten" sogen. Chronomen, bei deren Berechnung kam man auf die vorläufig kleinste physikalisch erfaßbare Zeiteinheit von zehn hoch minus vierundzwanzig Sekunden. Das ist ungefähr der Wert, dem wir uns rückrechnend dem Urknall genähert haben und bis dahin die physikalischen und chemischen Vorgänge kosmischer Ereignisse verstehen und erklären können.
Das heißt, Bewegung = Zeit vollzieht sich (vermutlich) nicht kontinuierlich, sondern in (Zeit-Quanten)Sprüngen !!!
In diesem Zusammenhang scheint mir nun der gern gebrauchte und wenig verstandene Begriff der "Raumzeit" recht abstrakt und nur eine unglückliche, gedankliche Hilfskonstruktion.
Ersetzt man nämlich im Begriff "Raumzeit" das Synonym "zeit" durch das was es physikalisch tatsächlich ist, nämlich materielle Bewegung/Veränderung von Materie im Raum, so ergibt sich der durchaus korrektere, aber sinnlose(?) Ausdruck "Raumbewegung(!)". Und damit entstehen berechtigte Zweifel am physikalischen Sinn des Begriffes "Raumzeit" = "Raumbewegung(?)" ohne Einbeziehung der Materie und müßte durchaus Konsequenzen haben.
Insofern steht meines Erachtens die vielzitierte "Raum-zeit" ohne den dritten im Bunde - die Materie - als vierte Dimension(?) auf recht unsicherem Fundament! In einem Bezugssystem, Raum ohne Materie, (und ohne Bewußtsein eines Beobachters!!) gibt es ergo nichts, von dem sich Zeit aus Bewegungen ableiten ließe !! Man könnte den Begriff Zeit also als eine menschliche List bezeichnen, mit der wir den Naturgesetzen eines ihrer Geheimnisse entlockt haben und
indem wie sie (die Zeit) für unsere Zwecke beschreiben - nicht mehr und nicht weniger! Die Zeit erklären wir als eine 4. Dimension, nämlich die Ordnung(?) des Nacheinanders."
Demnach wird das was wir Zeit nennen, erst durch die Beschreibung vom Beobachter für unser Zwecke, zur 4. Dimension erklärt, die das Maß für die Ordnung des Nacheinander sein soll. Das heißt doch nichts anderes, als daß die 4. Dimension und die Ordnung lediglich Gedankenkonstrukte des Beobachters sind und ohne ihn nicht existent sind. Das betrifft insbesondere den Begriff der Ordnung, der ebenso wie das Chaos keine eindeutige Definition hat und wiederum von der subjektiven Beurteilung des Beobachters abhängt.
Um zu zeigen, daß unsere Zeitbegriffe nur poetischer Ersatz und Sammelbegriffe für Bewegungsabläufe sind, könnte man sie ohne weiteres durch die Bezeichnung der tatsächlichen Bewegungsabläufe ersetzen, von denen sie abgeleitet wurden.
Nichts würde sich in unserer Physik und Mathematik ändern, wenn wir z. B. das Wort Tag durch EU (Erdumdrehung, das Wort Jahr durch SU (Sonnenumlauf) oder die Sek. durch CAN (Cäsiumatom-Niveauwechsel) ersetzen würden !
Letztendlich ergibt sich doch, daß alle Materie objektiv keinerlei "Eigenschaften" hat Jede vom Beobachter zugewiesene Eigenschaft bezieht sich doch lediglich auf diesen selbst, auf sein subjektives Verhältnis und Verständnis zur beobachteten Materie. Somit erscheint mir auch die unendliche philosophische und religiöse Diskussion über das Gute und das Böse ein Streit um des Kaisers Bart. Nur die Handvoll denkende Materie, die sich Mensch nennt, hat sich diese Eigenschaften ausgedacht für Ereignisse und Objekte, um sie als subjektive Information je nach Nutzen oder Schaden zu speichern.
Abschließend noch eine "Erkenntnis" zum schmunzeln über die Zeit !
" Die Zeit ist ein Trick der Natur, damit nicht alles auf einmal passiert"
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Cogitarius Der Freigeist im Haus
Anmeldungsdatum: 28.11.2005 Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim
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(#380632) Verfasst am: 01.12.2005, 19:18 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Es gibt nicht "die Zeit"
........
Zeit ist kein Objekt, sondern nur ein subjektives Ordnungssystem, wir schaffen damit Ordnung im Veränderungsprozeß der materiellen Welt, indem wir diesen Prozeß der Veränderung als Zeit bezeichnen ! Zeit ist als Wort eine Erfindung des menschlichen Verstandes, eine Konstruktion in unseren Köpfen die ordnet und der wir uns vollständig unterordnen. Die Zeit ist nichts als eine Idee !
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Meine absolute Zustimmung dazu
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Es ist also unschwer zu erkennen, daß ein Umgang mit der Zeit zwingend das Vorhandensein von bewegter/veränderlicher Materie voraussetzt, deren periodische Veränderung wir uns als Zeiteinheiten zunutze gemacht haben.
Vergegenwärtigt man sich im Gedankenexperiment ein Bezugssystem mit absolutem Vakuum gäbe es darin also mangels Materie auch keine Zeit, denn wovon sollte sie abgeleitet werden ??
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Sorry, dem ist nicht so. Bitte hier nachschauen - Erklärung der Natur des Quantenschaumes - bitte klickt euch weiter durch zu dem Artikel Quantenschaum.
Es gibt nur Raum- und Zeitdimensionen, die aus dem Quantenschaum heraus auf den bestimmten quantenmechanischen Phänomenen basierend die "Illusion" der baryonischen Materie erzeugen, die wir dann wahrnehmen und aus der unsere Gegenwart besteht.
Nicht die Materie erzeugt die Zeit - es ist vielmehr gerade umgekehrt
_________________ Sämtliche Zustände sind Abstraktionen.
Frank Herbert
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MarIna Visionärin
Anmeldungsdatum: 02.02.2005 Beiträge: 884
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(#380687) Verfasst am: 01.12.2005, 22:56 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Ja, und deshalb lernen die Menschen auch nicht aus der Geschichte...weil sie sich unwillkürlich wiederholt...  |
Manche Dinge sind von der Natur vorgegeben. Naturgesetze kann man nicht wie Paragraphen verbiegen. Das ist schwierig für Marxisten und deren geistige Kinder zu verstehen. Selbst Marx sah die Natur nur als ein grünes Etwas, das für den technischen Fortschritt durch den Menschen skrupellos ausgeutet werden kann.
Aus der Geschichte lernen ist doch im Grunde ganz einfach. Nur dazu muß sie ja erst einmal korrekt wiedergegeben werden. Da hapert's im Großen und Ganzen schon.
_________________ "Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt,
die eigene Nationalität zu vergessen,
so ist das kein Ausfluß von Internationalismus,
sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen." - Friedrich Engels
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Mojud registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.11.2005 Beiträge: 344
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(#380958) Verfasst am: 02.12.2005, 16:46 Titel: |
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Meine Ansicht ist folgende : Zeit gibt es ! Jedenfalls orientieren wir uns teilweise recht, teilweise schlecht daran. Zeit spielt aber auch bei den grossen Fragen, "was ist die Welt ?" und so weiter, eine nicht unbedeutende Rolle. Also im wesentlichen : wie hat das Ganze eigentlich angefangen und wann ?
Auch zu dieser Frage habe ich eine Meinung : es gab keinen Anfang ! Irgendwie unwahrscheinlich, das gebe ich zu, trotzdem kommt es mit wahrscheinlicher vor als umgekehrt
Daraus ergibt sich mehr oder weniger, dass ich ein Ende auch für sehr unwahrscheinlich halte. Mit anderen Worten. Ich gehe von der Ewigkeit aus ...
Nicht dass ich das begreifen würde, aber all diese begrenzenden Vorstellungen finde ich unbefriedigend. Innerhalb dieser Ewigkeit könnte es ruhig alle möglichen Kreisprozesse geben, auch lineare, damit könnte ich gut leben. Vor allem, weil ich das wohl sowieso nie erfahren werde - ich meine : wie es "in Wirklichkeit" ist.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#381178) Verfasst am: 03.12.2005, 10:32 Titel: |
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Mojud hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Meine Ansicht ist folgende : Zeit gibt es ! |
Wenn es sie gibt - sie also existiert - "die Zeit", dann muß sie als materielles Objekt strukturiert sein! Andernfalls ist sie nur ein Hilfskonstrukt, eine Vorstellung unseres Denken, siehe dazu auch Newton und Einstein!
Dann sage mit bitte, woraus besteht "die Zeit" und weiter, für welchen universellen (kosmischen) Vorgang haben wir denn die Bezeichnung "Zeit" erfunden ?
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Mojud registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.11.2005 Beiträge: 344
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(#381192) Verfasst am: 03.12.2005, 11:53 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Mojud hat folgendes geschrieben:
Zitat: | Meine Ansicht ist folgende : Zeit gibt es ! |
Wenn es sie gibt - sie also existiert - "die Zeit", dann muß sie als materielles Objekt strukturiert sein! Andernfalls ist sie nur ein Hilfskonstrukt, eine Vorstellung unseres Denken, siehe dazu auch Newton und Einstein!
Dann sage mit bitte, woraus besteht "die Zeit" und weiter, für welchen universellen (kosmischen) Vorgang haben wir denn die Bezeichnung "Zeit" erfunden ? |
Muss ich darauf jetzt "ernst" antworten ?
Ok, ich versuche es mal : ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so weit gehen würde und der Zeit Materie zuschreiben würde. Also etwa, Zeit besteht aus den Körnern in einer Sanduhr etc.
Aber da wir darüber reden, hat sie ein Korrelat. Wir versuchen mit diesem Begriff, der ja streng genommen nur ein Wort ist, unsere Welt zu beschreiben. Wenn Zeit also "nur" ein Konstrukt ist, ist es beinahe ein so wichtiges Konstrukt wie Raum. ( Ich will jetzt nicht ganz auf das Nebengleis der Konstrukte abgleiten, aber man könnte auch "das" Atom als Konstrukt ansehen. Es sieht natürlich auf den zweiten Blick wie eine "harter" Fakt aus, aber diese blöden Physiker zerlegen das immer weiter und jedesmal scheint es darin mehr Raum zu geben und wer weiss was sie nach den Quanten als nächstes im Mikrokosmos entdecken werden und was sie für Materie/Energie Zusammenhänge annehmen - das entzieht sich weitgehend meinem Überprüfungshorizont ... )
In unglaublich vielen physikalischen ( vielleicht eher im technischen Bereich ) Formeln kommen das kleine "t" vor und wenn man das korrekt benutzt, funktioniert das auch.
Wir benutzen das "t" auch im Zusammenhang mit grossen Fragen, wie : wann war der "Urknall", oder in diesem Thread ist die Zeit ein Kreisprozess, ein linearer Prozess oder gibt es so etwas wie Ewigkeit tatsächlich ?
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Mojud registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.11.2005 Beiträge: 344
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(#381195) Verfasst am: 03.12.2005, 12:08 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Es gibt nicht "die Zeit"
...
Vergegenwärtigt man sich im Gedankenexperiment ein Bezugssystem mit absolutem Vakuum gäbe es darin also mangels Materie auch keine Zeit, denn wovon sollte sie abgeleitet werden ??
...
" Die Zeit ist ein Trick der Natur, damit nicht alles auf einmal passiert" |
Sorry, ich hatte diese lange Ausführung nicht gesehen. Du beschäftigst Dich also ernsthaft mit dieser Frage
Auf den mittleren Satz und seine Frage möchte ich mit einer Gegenfrage antworten : wie lange möchtest Du das Experiment machen ? Du sitzt doch als Experimentator vor diesem Vakuum - oder ?
Will sagen : unabhängig von unserem Geist, unserer Erkenntnis gibt es nichts worüber wir uns austauschen können ( man könnte auch sagen, wir sind Teil der Realität ) . Meistens versuchen wir uns redlich der Realität anzunähern durch Beschreibung etc. , was aber oft nicht zum selben Punkt führt, da wir unterschiedliche Ansichten haben. Diese Ansichten basieren auf Abstraktionen und Begriffsbildungen, auf Sprache.
Ich finde Deine Ausführungen interessant, habe jetzt aber keine Zeit, ganz darauf einzugehen.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#381476) Verfasst am: 03.12.2005, 18:51 Titel: |
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der kleine Fritz hat Mojud folgendes gefragt:
Zitat: | "Dann sage mit bitte, woraus besteht "die Zeit" und weiter, für welchen universellen (kosmischen) Vorgang haben wir denn die Bezeichnung "Zeit" erfunden ?" |
Auf beide Fragen hast du mir leider keine konkrete Antwort gegeben, sondern nur ausweichend argumentiert! Bitte versuchs doch noch mal, insbesondere den zweiten Teil..
Mojud hat folgendes geantwortet:
Zitat: | "Muss ich darauf jetzt "ernst" antworten ?
Ok, ich versuche es mal : ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so weit gehen würde und der Zeit Materie zuschreiben würde. Also etwa, Zeit besteht aus den Körnern in einer Sanduhr etc." |
Also das habe ich ja auch nicht behauptet.
Mojud:
Zitat: | "Aber da wir darüber reden, hat sie (die Zeit) ein Korrelat. (den Raum)"
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Und im welcher ergänzenden Wechselwirkung steht denn deiner Meinung nach die "Zeit" zum Raum?
Mojud:
Zitat: | "Wir versuchen mit diesem Begriff, der ja streng genommen nur ein Wort ist, unsere Welt zu beschreiben." |
Ja genau, du hast es ja korrekt erkannt, genau das versuche ich ja klar zu machen, allerdings frage ich mich, wieso du den Begriff "Zeit" dann als real existent betrachtest ? Daraus resultiert m. E. das ganze Dilemma "Zeit" zu definieren ....was nicht gibt, darüber kannst du eben nichts verbindliches aussagen. "Zeit"befindet sich damit in guter Gesellschaft mit andern abstrakten Begriffen wie "Geist," "Seele" und auch "Gott" !
Mojud:
Zitat: | "Wir benutzen das "t" auch im Zusammenhang mit grossen Fragen, wie : wann war der "Urknall",...... " |
Das "t" ist aber nicht "die Zeit" per se, sondern enthält eine Vielzahl selbstgestrickte Maßeinheiten, - Jahre, Tage, Sekunden - abgeleitet aus kosmische und materiellen/atomaren Bewegungen(!). Diese Maßeinheiten gäbe es ja als Hilfsmittel ohne Relation zur Bewgung von Materie ja gar nicht !
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Mojud registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.11.2005 Beiträge: 344
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(#381572) Verfasst am: 04.12.2005, 00:04 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Mojud:
Zitat: | "Aber da wir darüber reden, hat sie (die Zeit) ein Korrelat. (den Raum)"
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Bevor wir weiter machen folgendes :
Du gibst Da etwas als Zitat von mir an, das nicht von mir stammt und ausserdem etwas ganz anderes ist als ich meine. Gegen so etwas habe ich eine Allergie !
Bitte zitiere korrekt, mache keine Kollagen ! Was ich mit dem Korrelat der Zeit meine ist das, was wir erfahren und dann Zeit nennen. Also etwa morgens aufgestanden 6 Uhr - gefrühstückt 8 Uhr. Wir erleben etwas in einer Art Reihenfolge und das zwischen Erlebnis eins und zwei nennen wir Zeit.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#381628) Verfasst am: 04.12.2005, 11:04 Titel: |
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Mojud hat folgendes geschrieben:
Zitat: | "Bevor wir weiter machen folgendes :
Du gibst Da etwas als Zitat von mir an, das nicht von mir stammt und ausserdem etwas ganz anderes ist als ich meine. Gegen so etwas habe ich eine Allergie !" |
Du meine Güte, sei nicht so empfindlich und mache keine Wortglauberei!!
Es war natürlich keinesfalls meine Absicht, bei dir eine Allergie auszulösen
Mojud hat folgendes geschrieben:
Zitat: | "Bitte zitiere korrekt, mache keine Kollagen !" |
OK - Originalzitat von dir:
Zitat: | "Aber da wir darüber reden, hat sie ein Korrelat." |
und weiter:
Zitat: | "Was ich mit dem Korrelat der Zeit meine ist das, was wir erfahren und dann Zeit nennen. Also etwa morgens aufgestanden 6 Uhr - gefrühstückt 8 Uhr. Wir erleben etwas in einer Art Reihenfolge und das zwischen Erlebnis eins und zwei nennen wir Zeit." |
Und wo und zu was besteht da eine korrelative Wechselbeziehung ?
Und was machst du zwischen 6 und 8 Uhr, bist du da allergisch ??
Ansonsten kommen wir und doch schon näher, du schreibst, den Abstand zwischen zwei Ereignissen "nennen wir Zeit" ! Das heißt doch nichts anderes, dieser Abstand - also eine Veränderung im materiellen Bewegungsablauf - ist objektiv nicht "die Zeit", wir nennen ihn als subjektive Empfindung nur so, wir haben diesen Abstand, ordnungsliebend wie wir - hoffentlich - sind, sogar in willkürliche sogenannte "Zeiteinheiten" zerhackt "t" ! Physikalisch wird dieses "t" aber doch immer in Relation zu einer Bewegung/Veränderung benutzt!
Für sich allein ist es ebenso sinnlos, wie eine beziehungslose "Zeit" per se zu postulieren.
Mojud hat folgendes geschrieben:
"Bevor wir weiter machen folgendes :
Du gibst Da etwas als Zitat von mir an, das nicht von mir stammt und ausserdem etwas ganz anderes ist als ich meine. Gegen so etwas habe ich eine Allergie !"
Du meine Güte, sei nicht so empfindlich und mache keine Wortglauberei!!
Es war natürlich keinesfalls meine Absicht, bei dir eine Allergie auszulösen
Mojud hat folgendes geschrieben:
"Bitte zitiere korrekt, mache keine Kollagen !"
OK - Originalzitat von dir:
"Aber da wir darüber reden, hat sie ein Korrelat."
und weiter:
"Was ich mit dem Korrelat der Zeit meine ist das, was wir erfahren und dann Zeit nennen. Also etwa morgens aufgestanden 6 Uhr - gefrühstückt 8 Uhr. Wir erleben etwas in einer Art Reihenfolge und das zwischen Erlebnis eins und zwei nennen wir Zeit."
Und wo und zu was besteht da eine korrelative Wechselbeziehung ?
Und was machst du zwischen 6 und 8 Uhr, bist du da allergisch ??
Ansonsten kommen wir und doch schon näher, du schreibst, den Abstand zwischen zwei Ereignissen "nennen wir Zeit" ! Das heißt doch nichts anderes, dieser Abstand - also eine Veränderung im materiellen Bewegungsablauf - ist objektiv nicht "die Zeit", wir nennen ihn als subjektive Empfindung nur so, wir haben diesen Abstand, ordnungsliebend wie wir - hoffentlich - sind, sogar in willkürliche sogenannte "Zeiteinheiten" zerhackt "t" ! Physikalisch wird dieses "t" aber doch immer in Relation zu einer Bewegung/Veränderung benutzt!
Für sich allein ist es ebenso sinnlos, wie eine beziehungslose "Zeit" per se zu postulieren.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Mojud registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.11.2005 Beiträge: 344
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(#381633) Verfasst am: 04.12.2005, 12:01 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Für sich allein ist es ebenso sinnlos, wie eine beziehungslose "Zeit" per se zu postulieren. |
Was ich sagen will : Wir erfahren Zeit, wir postulieren sie nicht. Es ist wahrscheinlich, dass es Zeit auch dann gäbe, wenn es keine Menschen gäbe, um sie wahrzunehmen.
Was das Phänomen Zeit ist, darüber kann man sich ja unterhalten, aber an einer abgehobenen Diskussion bin ich nicht interessiert.
Ich sehe es als praktisch an den Begriff Zeit zu verwenden. Um darüber kommunizieren zu können, muss man nur eine Absprache darüber treffen, was man zum Zweck des Gedankenaustausches darunter verstehen will.
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Arno Gebauer registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge: 698
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(#381657) Verfasst am: 04.12.2005, 13:49 Titel: |
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Hallo interessierte Forumsteilnehmer,
ich habe gerade mit Begeisterung Eure Beiträge über unser "Zeitverständnis" gelesen.
Meine Frage dazu wäre:
"Warum definiert man die Zeit nicht in Analogie zum Begriff der Entropie?"
Entropie ist ja auch als Konstrukt ein Maß für die Unordnung,
so wie die Zeit als Konstrukt ein Maß für die Veränderung ist.
Die Änderung der Entropie könnte doch dann als Maß für die Zeit definiert werden.
Was spricht dagegen?
Viele Grüße und vielen Dank
Karl Brömmelkamp
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