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Tierrechte und Vegetarismus
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#379918) Verfasst am: 29.11.2005, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Veritas hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich hast nicht nur Du das Buch nicht gelesen, um welches es in diesem Thread eigentlich gehen soll.

Da ich inzwischen auf Heidenhetze verzichte, heisst nicht dass ich jetzt mit Christenhetze anfange.

Hat das hier in diesem Thread etwa jemand verlangt?


Veritas hat folgendes geschrieben:

Denn Deschner ist für mich eindeutig kein Kritiker, sondern Hetzer ...

Wenn das für Dich so eindeutig der Fall ist, dann kannst Du das sicherlich auch eindeutig belegen. Ansonsten ist nämlich Deine Behauptung als Hetze einzustufen.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#380016) Verfasst am: 29.11.2005, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Machel hat folgendes geschrieben:
Antworten, sie man selber nicht sucht lassen sich auch nicht finden. Und so jemand kein Licht in seinem verdrängten Unbewußten zuläßt, dass er selber stets mit Leichen überfrachtet, wird sich auch nie eine Antwort finden, warum man selber kein Tierfriedhof für seine armen, geschundenen Opfer sein sollte. Wer wie Step kein Mensch sein will, der wird auch nie einer werden.


Ist Dir eigentlich bewußt, daß Du mit Deiner Wortwahl der Sache "Vegetarismus" einen Bärendienst erweist?
Das wirkt regelrecht fanatisch, und Fanatiker stoßen viele Leute ab. Wenn sich Vegetarier untereinander so unterhalten, können sie das ja tun, aber mit solch einer Wortwahl werden sie sicherlich niemanden überzeugen können - sie erreichen sogar das Gegenteil. Willst Du das Gegenteil erreichen?
Wir hatten im FGH schon einige fanatische, aggressiv formulierende Vegetarier, die jedoch durch ihr Verhalten bzw. ihre Wortwahl dem Vegetarismus mehr Schaden zufügten als Nutzen.

Durch Beleidigungen kann man niemanden überzeugen. Durch Argumente schon eher.
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Machel
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Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 727

Beitrag(#382188) Verfasst am: 05.12.2005, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Noch mal ein paar Zitate von berühmten Vegetariern. Wir wissen ja, dass Nichtvegetarier solche Aussagen nir zu gerne ignorieren oder veralbern möchten.
------------------------------------------------------------------------

Adorno, Theodor W. (1903-1969)
Soziologe, Philosoph, Musiktheoretiker und Komponist

Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere.


da Vinci, Leonardo (1452-1519)
ital. Universalgenie

* Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird kommen, da die Menschen wie ich die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder.
* Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen. Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen.

Einstein, Albert (1879-1955)
Entwickelte die Relativitätstheorie. Physik-Nobelpreis 1921 (für die Erklärung des photoelektrischen Effekts auf dem die heutigen Solarzellen beruhen)

* Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äusserst positiv beeinflussen können.
* Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.
* So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist.
* Ich habe die Tierleichen immer mit etwas schlechtem Gewissen gegessen.





Vegetarismus-Zitateliste

http://www.vegetarismus.ch/zitate.htm
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#382544) Verfasst am: 06.12.2005, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist doch egal, welche Berühmtheiten, was worüber gesagt haben. Ausschlaggebend sind die Argumente. Wenn Du Dich auf Autoritäten stützt, macht das die Argumente auch nicht glaubwürdiger oder unglaubwürdiger.
Die Argumente müssen für sich stehen - es spielt keine Rolle, ob das ein Universalgenie gesagt hat oder nicht. Und auch wenn berühmte Menschen sich einer drastischen Ausdrucksweise bedienen, heißt das noch lange nicht, daß das angebracht ist.
Das Verweisen auf Autoritäten ist übrigens ein Klassiker der Fehlargumentationen.
Und um selbst einmal ein Zitat zu bringen (wobei ich auch meinen Nachbarn zitiert hätte, wenn er das gesagt hätte):
Michel de Montaigne hat folgendes geschrieben:
Wir mögen auf noch so hohe Stelzen steigen - auch auf ihnen müssen wir mit unseren Beinen gehen; und selbst auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir nur auf unserem Arsch.



Wenn ich zum Vegetarier werden sollte (und ich befinde mich derzeit wirklich in einem Prozeß des Umdenkens diesbezüglich), dann sicherlich nur durch Argumente. Nicht, weil eine bestimmte Person Vegetarier war oder wegen blutrünstiger Bilder/Vergleiche.
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Machel
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Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 727

Beitrag(#382728) Verfasst am: 07.12.2005, 04:40    Titel: Antworten mit Zitat

Was sind Argumente? So einer den Willen zum morden hat, ist dies diurch kein noch so vernünftiges Argument zu stoppen. Erst wenn einer bereit ist auch seine eigenen Gewalttaten zu stoppen können Argumente etwas bewirken. Da es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, warum man nicht Menschen ermorden sollte, kann es diese auch nicht im Bezug auf nichtmenschliche Tiere geben. Solches permanent zu fordern ist also schlichte Narrerei. Es gibt aber sehr wohl gesicherte Erkenntnisse darüber, dass Säugetiere Schmerz, Eingesperrtsein und Tod öhnlich empfinden wie Menschen, so dass die Frage auftritt, wie man speziiesistische Grenzen in der Ethik nichttheistisch rechtfertigen sollte. Theisten wollen meist wie ahnungslose Schafe sein, die von ihren Hirten zur Schlachtbank geführt werden oder im anderen Falle wie ihre mörderischen Hirten. Als Nichttheist kann man nur beides ablehnen. Es gibt auch Heute noch viele dieser auifkärerischen Hirten, die aber auch gar nichts dagegen haben als "gute Hirten" andere zu verschlingen.

Wer etwas mit Zitaten anfangen kann, der darf sie auch ganz beruhigt nutzen. Zitate können miitunter schon inspirierend sein. Selbst Du benutzt ein Zitat. Warum nur? Sehr glücklich

Warum nur habe ich bis Heute immer noch keinen Guru? Nicht mal Deschner oder Nietzsche taugen dazu. Sehr glücklich Das muss wohl daran liegen, dass ich keinen brauche, noch selber einer sein will. Autoritätsgläubigkeit ist mir viel zu theistisch. Dennoch erfreut es, dass auch etliche Promis blutige Kost meiden oder gemieden haben. Und bei manchen reichte es schon aus, dass sie Bilder aus Schlachthäusern oder aus der Tierhaltung sahen, um die Verbrechen an nichtmenschlichen Tieren zu meiden. Andere mussten dazu erst mal Tierrechtsliteratur lesen. Menschen sind eben verschieden.
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Mojud
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Anmeldungsdatum: 16.11.2005
Beiträge: 344

Beitrag(#382729) Verfasst am: 07.12.2005, 06:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte mal Michael Lukas Moeller in die Diskussion einbringen. Nicht als Autorität zwinkern

Ich fand es erstaunlich, warum er sich als psychotherapeutischer Arzt mit Ernährung beschäftigte.

Ein Gedanke, der mich seit dem Lesen von "Gesundheit ist essbar", beschäftigt ist folgender ( in meinen Worten ) : Warum fällt es Menschen so schwer, ihre Essgewohnheiten zu ändern ? Das ist in der Tat verblüffend, wenn man Beratungsgespräche erinnert. Manche Ernährungsratschläge sind so einleuchtend und naheliegend - geradezu zwingend - und trotzdem wird der Patient, das nicht tun. Manchmal sieht es sogar so aus, als wollte er sogar.
Moeller beantwortet diese Frage etwa so : Menschen in unserer Gesellschaft werden in ihrem Ernährungsverhalten durch ihre Mutter stark geprägt. Nach dem Motto : Mutter kocht am besten. Wenn man einen Ernährungsratschlag gibt, muss man also mit Widerstand rechnen. Denn tief im Unbewussten ist eine Bindung an die Küche verankert, die man als Kind genoss und mit der man meist sehr positive Erinnerungen verknüpft. Greift man das jetzt an und legt dar, diese Küche sei nun aber gesundheitsschädlich, wird das in etwa so verstanden als hätte man gesagt, Deine Mutter kocht schlecht zwinkern Dann hat man als Berater natürlich schlechte Karten.
Wie gesagt, er hat sich ganz anders ausgedrückt, ich habe die Stelle nicht heraussuchen wollen.

Man stelle sich jetzt nur noch vor, der Mensch, der unbewusst einem solchen Mechanismus folgt, begegnet zwei Gegenreden zum Fleischessen.

Seine Mutter eine Aasfresserin ?

Dagegen wirkt : "Einstein, Albert (1879-1955)
Entwickelte die Relativitätstheorie. Physik-Nobelpreis 1921 (für die Erklärung des photoelektrischen Effekts auf dem die heutigen Solarzellen beruhen)

* Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äusserst positiv beeinflussen können.
* Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.
* So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist. " ( den letzten Satz habe ich weggelassen )

Erstens argumentativer und bietet zweitens weniger Möglichkeit, darin eine Herabsetzung der Küche der eigenen Mutter zu sehen.
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"The most beautiful experience we can have is the mysterious. It is the fundamental emotion which stands at the cradle of true art and true science. " Einstein in Michio Kaku, Parallel Worlds
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#382794) Verfasst am: 07.12.2005, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Machel hat folgendes geschrieben:
Was sind Argumente? So einer den Willen zum morden hat, ist dies diurch kein noch so vernünftiges Argument zu stoppen. Erst wenn einer bereit ist auch seine eigenen Gewalttaten zu stoppen können Argumente etwas bewirken.

Ich bin weder Schlachter noch Jäger, und die Minderheit des Fleischkonsumenten ist das. Begriffe wie "Mörder" sind da unpassend und überzeugen auch niemanden.
Bezeichnest Du die fleischfressenden Tiere (Tiger, Löwen, etc.) auch als Mörder?


Machel hat folgendes geschrieben:

Da es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, warum man nicht Menschen ermorden sollte, kann es diese auch nicht im Bezug auf nichtmenschliche Tiere geben. Solches permanent zu fordern ist also schlichte Narrerei.

Es gibt sehr wohl philosophische Argumente pro Vegetarismus. Diese kann man auch fordern, denn niemand ändert seine Gewohnheiten gerne unbegründet.



Machel hat folgendes geschrieben:

Es gibt aber sehr wohl gesicherte Erkenntnisse darüber, dass Säugetiere Schmerz, Eingesperrtsein und Tod öhnlich empfinden wie Menschen, so dass die Frage auftritt, wie man speziiesistische Grenzen in der Ethik nichttheistisch rechtfertigen sollte.

Endlich, Du hast es geschafft! Du fängst an, zu argumentieren. Geht doch...
Auch ich sehe zunehmend weniger Gründe, die einen Fleischkonsum noch rechtfertigen können.
Dagegen sprechen aber Erfahrungsberichte aus meinem Umfeld von Menschen, die längere Zeit Vegetarier waren und dann wieder zum Fleischkonsum übergingen (wenn auch nicht in großem Ausmaß).

Das Thema "Theismus/Nicht-Theismus" ist mir in Bezug auf Fleischkonsum ziemlich schnuppe.



Machel hat folgendes geschrieben:

Wer etwas mit Zitaten anfangen kann, der darf sie auch ganz beruhigt nutzen. Zitate können miitunter schon inspirierend sein.

Können sie. Deine waren es aber nicht, denn es war eine bloße Aneinanderreihung von unbegründeten Behauptungen, die Du einfach ins Forum geknallt hast.


Machel hat folgendes geschrieben:

Selbst Du benutzt ein Zitat. Warum nur? Sehr glücklich

Weil es in dem Moment gepaßt hat und wegen des Inhalts - nicht wegen des Aussagenden des Zitats.


Machel hat folgendes geschrieben:

Warum nur habe ich bis Heute immer noch keinen Guru? Nicht mal Deschner oder Nietzsche taugen dazu. Sehr glücklich Das muss wohl daran liegen, dass ich keinen brauche, noch selber einer sein will.

Irrelevant für den Thread. Hier geht es nicht um Dich.


Machel hat folgendes geschrieben:
Dennoch erfreut es, dass auch etliche Promis blutige Kost meiden oder gemieden haben. Und bei manchen reichte es schon aus, dass sie Bilder aus Schlachthäusern oder aus der Tierhaltung sahen, um die Verbrechen an nichtmenschlichen Tieren zu meiden. Andere mussten dazu erst mal Tierrechtsliteratur lesen. Menschen sind eben verschieden.


Tja, Du bist hier halt in einem Diskussionsforum. Da reichen zitierte unbegründete Aussagen von Berühmtheiten, blutige Fotos und Kriegsjargon nicht aus. Damit kannst Du vielleicht eine naive BLÖD-Leserin auf einer Tupper-Party überzeugen, aber niemanden, der nach logischen Argumenten sucht.

Gute Argumente pro Vegetarismus fand ich übrigens im allgemeinen philosophischen, nicht trockenen Buch "The Philosophy Gym" von Stephen Law.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#382801) Verfasst am: 07.12.2005, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mojud hat folgendes geschrieben:
Ich möchte mal Michael Lukas Moeller in die Diskussion einbringen. Nicht als Autorität zwinkern

Ich fand es erstaunlich, warum er sich als psychotherapeutischer Arzt mit Ernährung beschäftigte.

Ein Gedanke, der mich seit dem Lesen von "Gesundheit ist essbar", beschäftigt ist folgender ( in meinen Worten ) : Warum fällt es Menschen so schwer, ihre Essgewohnheiten zu ändern ? Das ist in der Tat verblüffend, wenn man Beratungsgespräche erinnert. Manche Ernährungsratschläge sind so einleuchtend und naheliegend - geradezu zwingend - und trotzdem wird der Patient, das nicht tun. Manchmal sieht es sogar so aus, als wollte er sogar.
Moeller beantwortet diese Frage etwa so : Menschen in unserer Gesellschaft werden in ihrem Ernährungsverhalten durch ihre Mutter stark geprägt. Nach dem Motto : Mutter kocht am besten. [...]

Eine interessante Ausführung, die bestimmt auf nicht gerade wenige Fälle zutrifft. Aber sicherlich nicht auf alle.


Mojud hat folgendes geschrieben:

Dagegen wirkt : "Einstein, Albert (1879-1955)
Entwickelte die Relativitätstheorie. Physik-Nobelpreis 1921 (für die Erklärung des photoelektrischen Effekts auf dem die heutigen Solarzellen beruhen)

Einstein hat folgendes geschrieben:

* Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äusserst positiv beeinflussen können.

Warum? Was versteht man unter vegetarische Lebensweise? Gibt es dafür Belege/Studien, daß sich diese Lebensweise auf das menschliche Temperament auswirken?


Mojud hat folgendes geschrieben:
Einstein hat folgendes geschrieben:

* Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.

Warum? Was ist die Begründung dafür?


Mojud hat folgendes geschrieben:
Einstein hat folgendes geschrieben:

* So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist. "

Hier zieht Einstein eine Schlußfolgerung, die auf zwei unbegründeten Prämissen beruht.
Die Schlußfolgerung "So lebe ich..." ist nur korrekt, wenn die beiden Prämissen, auf denen sie beruht, korrekt sind. Und da Einstein keine Begründung/Belege für diese Prämissen liefert, ist es ganz und gar nicht sicher, ob seine Schlußfolgerung eine Substanz hat.
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Machel
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Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 727

Beitrag(#383037) Verfasst am: 07.12.2005, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

@Zahl
Du zahlst aber für Morde an Tieren und bist somit der Auftraggeber und das Täter und Aufraggeber beide zu Recht als Mörder bezeichnet werden, muss wohl nicht nich lange erläutert werden.
Klar gibt es auch unter nichtmenschlichen Tieren Killer. Nur eben sind etliche durch ihre Biologie dazu bestimmt.

Philosophische Argumente für das Nichtmorden lassen sich massenhaft finden. Schon wenn Du die Threads hier durchstöberst und manchen Links folgst, wird Du schnell fündig. Da gab es schon einiges zu dem Philosophen Leonard Nelsen oder auch Links zum Vegetarierbund,

http://www.vegetarierbund.de/

direkt::

http://search.freefind.com/find.html?id=37411547&lang=de&pageid=r&mode=ALL&n=0&query=philosophie

für Einsteiger in den Vegetarimus:

http://www.vegetarierbund.de/personenkreis/_personenkreis.htm#einsteiger

wo man je nach Weltanschauung, die unterschiedlichsten Begründungen für den Vegetarismus finden kann. Ethische, gesundheitliche, biologische, ökologsche u.s.w.
Deine eigenen Gründe für das Nichtmorden musst Du aber selber finden, da diese eben nur durch Dich selbst zu finden sind. Bei keinem Vegetarier sind diese Bewegründe vollkommen identisch, was auch OK so ist, da es keine genormten Vegetarier gibt.

Wo also bestehen bei Dir noch Lücken? Versuche da mal genauer und gezielter zu fragen.
Dass es auch Leute gibt, die nur mal eine kurze Zeit leidlich vegetarisch leben, ja was soll das belegen? Andere essen seit Jahrzehnten keinerlei tierische Produkte mehr. Es geht also und etliche Veganer betreiben dabei sogar Leistungssport.

Zitate sind nun mal Zitate und keine seitenlangen Erklärungen. Und selbst ein Herr Zahl begreift, dass man etliches besser in Büchern nachliest. Auch das Internet ist da nicht so gut wie Bücher, da man nicht aktuelle Bücher lomplett ins Netz stellen kann. Dennoch lassen sich auch dort gute Infos finden.

Liest man, was manche hier zu dem Thema für einen Unsinn posten, dann wird an dies kaum mit einem Diskussionsversuch verwechseln. Dazu gehört eben auch, dass man sein eigenes Verhalten kritisch hinterfragt.

@Mojud

Diese familieren oder kollektiven Abwehrmechanismen, die Michael Lukas Moeller beschreibt sind ja gut bekannt. Dennoch entsteht ein Umdenken oft erst dann, wenn Menschen direkt mit ihren Gewalttaten konfrontiert werden. Das Neue ist ohne den Bruch mit dem Alten nicht möglich und so ein Bruch mit alten, gewalttätigen Gewohnheiten funktioniert nicht, wenn man ein all zu großes Harmoniebedürfnis mit früheren Zuständen pflegt. Eltern beurteilt man in Regel auch nicht moralisch. Sie sind eben so gewesen wie sie sind, auch wenn man später nicht selten einen ganz anderen Weg einschläft als sie. Es gibt auch etlichze Christen in meiner Familie. Sollte ich deshalb das Christentum nicht als ein Verbrechenn ansehen oder alle christlichen Ahnen hassen? Bei der Fleischesserei halte ich das genau so.




* Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äusserst positiv beeinflussen können.


Eine Ernährung, die das Nichtmorden berücksichtigt wirkt sich natürlich auch positiv auf das Mensch-Menschverhältnis aus. Englische Studien über die vegetarisch lebende Jains ergaben mal, dass unter dieser Gruppe die Kriminalrate am geringsten war. Gewalttaten waren da kaum festzustellen. Antispesiesismus und Rassismus lassen sich einfach nicht vereinbaren, so dass Gewaltlosigkeit gegen nichtmenschliche Tiere auch immer den gewaltlosen Umgang mit Menschen fördert, auch wenn das auf der verbalen Ebene nicht immer klappt. Fleischkonsum bedeutet eben, dass Menschen immer noch auf der Gewaltebene leben und nicht auf einer Vernunftsebene.

Doch noch mal etwas zu den Einsteinzitaten.


* Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.

So etwas gehürt eigentlich zum Standartwissen. Deshalb nur mal kurz:

1. Es lassen sich mehr Menschen gesünder durch vegetarische Kost ernähren, als durch Kinderleichen.

2. Dadurch wird auch die Natur mehr geschont.

3. Der Artenreichtum der Flora und Fauna steigt, da weniger Böden gebraucht und verbraucht werden. Kein weltweiter Kahlschlag für Faastfood mehr.

u.s.w. u.s.w.


* So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist. "


Diese Aussage von Einstein ist eine rein persönliche, die keiner wissenschaftlichen Begründung bedarf, da sie nur seine eigenen Gefühle wiederspiegeln.


Zuletzt bearbeitet von Machel am 07.12.2005, 20:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Machel
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Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 727

Beitrag(#383038) Verfasst am: 07.12.2005, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Die Folgen des Leichenkonsums mal etwas bildlicher dargestellt.

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step
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Beitrag(#383086) Verfasst am: 07.12.2005, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sind nicht alle in der Zeichnung dargestellten Effekte durch einen beschränkten Verzehr hochwertigen Fleisches zu lösen?
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Jolesch
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Beitrag(#383097) Verfasst am: 07.12.2005, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sind nicht alle in der Zeichnung dargestellten Effekte durch einen beschränkten Verzehr hochwertigen Fleisches zu lösen?


ausserdem werden die Vorteile des Fleichkonsums, wie z.B. keine Veganer-Mangelerscheinungen, verschwiegen zwinkern

und was Getreide-und Gemüseanbau erst alles im Ökosystem anrichtet... Geschockt zwinkern
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Graf Zahl
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Beitrag(#383099) Verfasst am: 07.12.2005, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Mojud hat folgendes geschrieben:
Steigen vegane Vampire auf Tomatensaft um ? Lachen

Das oder Kunstblut. zwinkern

Veganer zu werden, steht für mich nicht zur Debatte. Eher Pisco-Vegetarier oder Ovo-Lacto-Vegetarier.
Im übrigen esse ich sowieso nicht allzu viel Fleisch.
_________________
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#383102) Verfasst am: 07.12.2005, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Sind nicht alle in der Zeichnung dargestellten Effekte durch einen beschränkten Verzehr hochwertigen Fleisches zu lösen?

ausserdem werden die Vorteile des Fleichkonsums, wie z.B. keine Veganer-Mangelerscheinungen, verschwiegen zwinkern

und was Getreide-und Gemüseanbau erst alles im Ökosystem anrichtet... Geschockt zwinkern

... und wieviele landwirtschaftliche Betriebe sterben, wenn alle Vegetarier werden ...
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Machel
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Beiträge: 727

Beitrag(#383106) Verfasst am: 07.12.2005, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Sind nicht alle in der Zeichnung dargestellten Effekte durch einen beschränkten Verzehr hochwertigen Fleisches zu lösen?


Manche der dargestellten Probleme ließen sich tatsächlich lösen, wenn Menschen sehr selten Fleisch essen würden. Die ethischen Probleme des Leichenkonsums allerdings nicht. Jeder Mord ist nun mal einer zuviel.

--------------------------------------------------------------------------------

Noch mal etwas zu Euch leichenfressenden Mangel und Fehlernährten.


Presseinformation 04. Dezember 2005

Deutscher Veganer ist Bodybuilding-Weltmeister 2005



Frankfurt / Erfurt – Bei der WFF-Bodybuilding Weltmeisterschaft am 02.
und 03. Dezember in Erfurt hat sich Alexander Dargatz aus Frankfurt
gegen elf weitere Bodybuilder durchgesetzt und den Gesamtsieg in der
Fitnessklasse errungen. Der 28-Jährige Veganer hat damit bewiesen, dass
es durchaus möglich ist, sich als Hochleistungssportler rein pflanzlich
zu ernähren.


Dargatz, der Drogen und Aufbaupräparate strikt ablehnt, sieht seine
Stärke in der Rücken- und Bauchmuskulatur sowie ausgewogener
Muskelentwicklung (Symmetrie) und guteer Härte. Viele Kraftsportler
reagieren erstaunt, wenn sie erfahren, dass er keine tierliche Nahrung
konsumiert. »Der Mythos vom Kraft spendenden Fleisch ist noch sehr
verbreitet – auch unter Kraftsportlern«, erklärt der 28-jährige Arzt,
der zur Zeit an seiner Doktorarbeit schreibt. »Häufig werde ich
gefragt, wo ich denn mein Eiweiss her bekomme. Viele schreiben meine
Leistung ‘trotz’ veganer Ernährung einer angeblich ‘guten Genetik’ zu,
aber das ist Quatsch. In Bezug auf Kraftsport habe ich eine bestenfalls
durchschnittliche Genetik. Außerdem habe ich sechs Jahre lang omnivor
trainiert. Und meine Leistung war damals schlechter als heute.«
Diese wahrlich guten Leistungen (2-facher Deutscher Vizemeister 2005,
Europa- und Weltmeister 2005) schreibt er einerseits seinem
konsequenten Training, andererseits aber auch seiner gesunden veganen
Ernährung zu.
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step
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Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#383110) Verfasst am: 07.12.2005, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Glaubst Du, irgendjemand hier ißt Fleisch, um seinen Body zu builden?

Ich warte immer noch auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen artegerechte Tierhaltung und einigermaßen schmerzfreie Schlachtung. Ich würde es einsehen bei Tieren, die sich ihrer Gefangenschaft und/oder ihres Existenzzwecks bewußt sind.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#383111) Verfasst am: 07.12.2005, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.antivegan.de/krankheiten.html hat folgendes geschrieben:

Fleisch ist ein Lebensmittel von hoher ernährungsphysiologischer Qualität, das hohe Gehalte an biologisch hochwertigem Eiweiß, gut resorbierbarem Eisen, Zink und den Vitaminen A und B enthält.
(...)Bei langfristiger rein pflanzlicher Ernährungsweise (veganische Ernährung) wird der Vitamin B12-Bedarf nicht gedeckt, bei Kindern kann sich schon innerhalb des ersten Lebensjahres ein klinisch manifester Vitamin B12-Mangel mit schwerer neurologischer Schädigung manifestieren.
...
"Durch die stark eingeschränkte Lebensmittelauswahl kann bei der veganen Kost die Versorgung des Kindes mit einer Reihe wichtiger Nährstoffe kritisch sein.
So kann besonders in der Wachstumsphase die Zufuhr von Eiweiß und Energie nicht ausreichend sein.
Die Mineralstoffe Calcium und Eisen, das Spurenelement Jod sowie die Vitamine D, B2 und B12 werden meist in zu geringen Mengen aufgenommen.

Pflanzliches Eiweiß besitzt eine geringere biologische Wertigkeit als tierisches. Um diese zu verbessern, können bestimmte pflanzliche Lebensmittel, die sich in ihrer Aminosäurestruktur (Eiweißbausteine) gegenseitig ergänzen, kombiniert gegessen werden (z.B. Getreide mit Hülsenfrüchten). Berücksichtigen die Eltern diese Kombinationswirkung nicht, kann es bei veganer Ernährung zu einer Eiweißunterversorgung kommen, die bei Säuglingen und Kindern zu Wachstumsstörungen führt und sogar lebensbedrohlich sein kann.

Mr. Green
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Beitrag(#383112) Verfasst am: 07.12.2005, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Machel hat folgendes geschrieben:
@Zahl
Du zahlst aber für Morde an Tieren und bist somit der Auftraggeber und das Täter und Aufraggeber beide zu Recht als Mörder bezeichnet werden, muss wohl nicht nich lange erläutert werden.

Unsinn. Ich gebe nicht in Auftrag, Tier XY am Tag Z zu töten. Das konsumierte Tier wurde de facto so oder so schon getötet.
Oder wärst Du gleich ein Umweltzerstörer, nur weil Du einmal mit dem Flugzeug in Urlaub geflogen bist?
Im übrigen fühle ich mich durch den Begriff "Leichenfresser" eh nicht angesprochen, da sich für mich der Begriff "Leiche" auf Menschen bezieht und ich kein Kannibale bin; die Anwendungs dieses Begriffs für tote Tiere ist eher die Seltenheit.


Machel hat folgendes geschrieben:

Klar gibt es auch unter nichtmenschlichen Tieren Killer. Nur eben sind etliche durch ihre Biologie dazu bestimmt.

Von ihrer Biologie her sind Menschen aber Omnivore, d.h. wenn man zum Vegetarismus umsteigt, sollte man auch abklären, ob das der Gesundheit nicht abträglich ist.


Machel hat folgendes geschrieben:

Philosophische Argumente für das Nichtmorden lassen sich massenhaft finden. Schon wenn Du die Threads hier durchstöberst und manchen Links folgst, wird Du schnell fündig. Da gab es schon einiges zu dem Philosophen Leonard Nelsen oder auch Links zum Vegetarierbund,
[...]


Danke für die Links. Werde ich sicher durchstöbern, auch wenn ich da neutrale Quellen eher bevorzuge.

Machel hat folgendes geschrieben:

Deine eigenen Gründe für das Nichtmorden musst Du aber selber finden, da diese eben nur durch Dich selbst zu finden sind.

Auch beim Begriff "Morden" fühle ich mich nicht angesprochen - sorry. Ich bin kein Schlachter oder Jäger.
Ich hatte in diesem Thread ja schon einmal versucht (und das war eigentlich der Grund, wieso ich mich hier überhaupt zu Wort gemeldet habe), Dir klarzumachen, daß Du mit solch einem Vokabular die Leute mehr vom Vegetarismus abstößt als anziehst.


Machel hat folgendes geschrieben:

Wo also bestehen bei Dir noch Lücken? Versuche da mal genauer und gezielter zu fragen.

Meine Bedenken liegen darin, ob man wirklich komplett auf Fleisch verzichten kann, ohne daß es sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Mehr dazu s. nächster Abschnitt.


Machel hat folgendes geschrieben:

Dass es auch Leute gibt, die nur mal eine kurze Zeit leidlich vegetarisch leben, ja was soll das belegen?

Es soll gar nichts belegen. Ich habe mehrere Vegetarier kennengelernt, die sich beklagten, daß sie in ihrer Zeit als Vegetarier wesentlich öfter krank und antriebsloser waren. Das war nicht nur in einem Fall so, sondern bei mehreren Personen.
Ich kannte auch eine Kanadierin - überzeugte Vegetarierin - die jeden Tag irgendwelche Pillchen zu sich nahm, um eigenen Angaben zufolge den Teil abzudecken, den ihre Ernährung ausläßt.
Da ich mehrere ähnliche Fälle in meinem Umfeld erlebt habe, frage ich mich halt, ob es wirklich gesund ist, vegetarisch zu leben.
Ich würde mich gerne eines besseren belehren lassen - am liebsten aber durch unabhängige Experten, nicht beispielsweise durch vegetarische Verbände.

In Bezug auf ethische Argumente tendiere ich sowieso mehr zum Vegetarismus. Leider halte ich die Vorgehensweise von vielen Vegetariern/Veganern (insbesondere im Internet) beim Überzeugen anderer für extrem kontraproduktiv. Sie fügen alleine durch ihre Terminologie dem Vegetarismus sogar mehr Schaden zu als daß sie ihm nutzen. Du darfst Dich ruhig angesprochen fühlen.
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Machel
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Beitrag(#383125) Verfasst am: 07.12.2005, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du, irgendjemand hier ißt Fleisch, um seinen Body zu builden?

Ich warte immer noch auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen artegerechte Tierhaltung und einigermaßen schmerzfreie Schlachtung. Ich würde es einsehen bei Tieren, die sich ihrer Gefangenschaft und/oder ihres Existenzzwecks bewußt sind.


So, ich warte immer noch auf die Tiere, die sich freiwillig einsperren lassen und glücklich und singend, ohne jegliche Gewaltanwendung ins Schlachthaus laufen. Daneben leben hier etliche Leute in dem finsteren Aberglauben, dass sie Leichen essen müssten, um gesund und kräftig zu sein.
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Machel
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Beitrag(#383132) Verfasst am: 07.12.2005, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nur noch mal kurz.

Studien und mehr zum Thema Gesundheit und Vegetarismus.
http://www.vegetarierbund.de/gesundheit/_gesundheit.htm
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step
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Beitrag(#383136) Verfasst am: 07.12.2005, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hab mal kurz in einen der "philosophischen" Tierrechtlerlinks reingeschaut:

http://vegetarierbund.de/nv/nv_2000_6__PuT_T6__Speziesismuskritik_als_Grundlage_der_Tierethik.htm

Zitat:
... sei es bisher nicht gelungen, bedeutsame Wesensunterschiede anzuführen, die nicht entweder manche Tiere ein- oder manche Menschen ausschlössen.

Nehmen wir die Fähigkeit, sich als würdevolles Subjekt zu begreifen. Die haben höchstens wenige Tiere. Ethik beschäftigt sich mit den Werten der Gemeinschaft ethischer Subjekte. Während nicht subjektive Tiere also durchaus Objekte der Ethik sind, sollten sie - jedenfalls nach meinem Verständnis - nicht in den Genuß von Rechten kommen, die an Eigenschaften gebunden sind, die nur ethische Subjekte haben. Diese Argumentation ist mE nicht auf Komapatienten und dgl. zu übertragen, da diese ihre Rechte auch durch indirekte Reziprozität erwerben. Wir dürfen Komapatienten nicht gegen ihren Willen töten, weil wir damit unser Vertrauen bei anderen Menschen verspielen würden, die selbst in eine solche Lage kommen könnten. Umgekehrt sollte man Tieren solche Rechte zumessen, die tatsächlich auf ähnlichen Eigenschaften wie denen des Menschen basieren, etwa durch ein Verbot der Tierquälerei.

Tieren, die doch ethische Subjekte sind (manche vermuten ja, daß das bei einigen Primaten der Fall sein könnte), müßte man dagegen aus meiner Sicht eine Art Subjektwürde zugestehen.

Zitat:
Die einseitige rationalistische Metaphysik Immanuel Kants, die nur vernunftfähige Wesen direkt moralisch berücksichtigt, hat nach Wolfs Ansicht der Entwicklung einer systematischen Tierethik geschadet. Sie sei schon nicht in der Lage gewesen, die Aufnahme der Kinder in die Rechtsgemeinschaft überzeugend zu begründen.

Mit meiner oben skizzierten Argumentation wäre das aber gelöst.

Zitat:
Jean-Claude Wolf ... Tiere sind Verwandte der Menschen in ihrer Leidensfähigkeit; sie besitzen Individualität, dürften also nicht als Mittel, sondern müssen als Selbstzweck angesehen werden.

Weder Prämisse noch Folgerung sind begründet. Was ist Individualität?
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Graf Zahl
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Beitrag(#383168) Verfasst am: 07.12.2005, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Ich warte immer noch auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen artegerechte Tierhaltung und einigermaßen schmerzfreie Schlachtung. Ich würde es einsehen bei Tieren, die sich ihrer Gefangenschaft und/oder ihres Existenzzwecks bewußt sind.


OK, rein hypothetisch:
Nehmen wir einmal an, die Menschen wären ein Projekt einer außerirdischen Rasse. Ginge es dann in Ordnung, wenn diese Außerirdischen bestimmte Menschen entführen, töten und verspeisen würden?
Diese Menschen wären sich noch nicht einmal ihres eigentlichen Existenzzwecks bewußt.


NB:
Mir geht es hier um ein Gedankenspiel, bei dem einfach die Ebene eine Stufe nach oben verschoben wird, bevor mir jemand mit einer Diskussion um die Möglichkeit außerirdischen Lebens kommt. zwinkern
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Mojud
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Beitrag(#383172) Verfasst am: 07.12.2005, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du, irgendjemand hier ißt Fleisch, um seinen Body zu builden?

Ich warte immer noch auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen artegerechte Tierhaltung und einigermaßen schmerzfreie Schlachtung. Ich würde es einsehen bei Tieren, die sich ihrer Gefangenschaft und/oder ihres Existenzzwecks bewußt sind.


Kennst Du das Buch "Das geheime Leben der Pflanzen" ? Das macht schon sehr nachdenklich. Pflanzen haben anscheinend Bewusstsein, Gefühle und fühlen sogar mit uns Menschen mit. Ich weiss nicht, ob solche Beobachtungen schon durch Wissenschaft bestätigt wurden oder es entsprechende Untersuchungen bei Tieren gibt.

@ Machel, was die Jainas angeht, bin ich skeptisch. Bei ihnen ist die Gewaltlosigkeit wohl das Ideal, das die vegetarische Ernährung bedingt. Ihre Regeln gehen teilweise so weit, dass sie keine Tomaten essen dürfen, weil sie rot sind. Das Ideal der Jainas hat eine gewisse Überzeugungskraft und sie sind wohl auch sehr friedfertig. Da sie in ihrer Askese aber sich selbst gegenüber gewaltsam wirken, habe ich auch da Bedenken.

Extreme finde ich eigentlich fast immer bedenklich.
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Beitrag(#383216) Verfasst am: 07.12.2005, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich warte immer noch auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen artegerechte Tierhaltung und einigermaßen schmerzfreie Schlachtung. Ich würde es einsehen bei Tieren, die sich ihrer Gefangenschaft und/oder ihres Existenzzwecks bewußt sind.

OK, rein hypothetisch:
Nehmen wir einmal an, die Menschen wären ein Projekt einer außerirdischen Rasse. Ginge es dann in Ordnung, wenn diese Außerirdischen bestimmte Menschen entführen, töten und verspeisen würden?
Diese Menschen wären sich noch nicht einmal ihres eigentlichen Existenzzwecks bewußt.

Ein ähnliches Argument gibt es glaube ich bei Singer.

Man könnte antworten, ja, wenn dabei das Würdegefühl keines Menschen verletzt würde. Andererseits: Was uns aufbringt, ist die Vorstellung, so benutzt zu werden. Wir versetzen uns also unweigerlich hypothetisch in die Lage, ein ethisches Subjekt gegenüber dieser außerirdischen Rasse zu sein. Wir bewerten die hypothetische Ethik dieser Wesen selbst als ethische Wesen. Es ist es sehr schwierig, dies zu tun und gleichzeitig unser Unwissen darüber anzunehmen.
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Beitrag(#383222) Verfasst am: 07.12.2005, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mojud hat folgendes geschrieben:
Kennst Du das Buch "Das geheime Leben der Pflanzen" ? Das macht schon sehr nachdenklich. Pflanzen haben anscheinend Bewusstsein, Gefühle und fühlen sogar mit uns Menschen mit. Ich weiss nicht, ob solche Beobachtungen schon durch Wissenschaft bestätigt wurden oder es entsprechende Untersuchungen bei Tieren gibt.

Das mit den Pflanzen glaube ich nicht, aber wenn es sich herausstellen würde, müßte man die Ethik neu definieren, insofern bin ich kein wirklicher Speziezist. Bei Tieren geht man AFAIK davon aus, daß einige von ihnen ein rudimentäres Ichbewußtsein haben. Da wäre ich vorsichtshalber für ein Ausbeutungsverbot.
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Graf Zahl
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Beitrag(#383382) Verfasst am: 08.12.2005, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich warte immer noch auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen artegerechte Tierhaltung und einigermaßen schmerzfreie Schlachtung. Ich würde es einsehen bei Tieren, die sich ihrer Gefangenschaft und/oder ihres Existenzzwecks bewußt sind.

OK, rein hypothetisch:
Nehmen wir einmal an, die Menschen wären ein Projekt einer außerirdischen Rasse. Ginge es dann in Ordnung, wenn diese Außerirdischen bestimmte Menschen entführen, töten und verspeisen würden?
Diese Menschen wären sich noch nicht einmal ihres eigentlichen Existenzzwecks bewußt.

Ein ähnliches Argument gibt es glaube ich bei Singer.

Man könnte antworten, ja, wenn dabei das Würdegefühl keines Menschen verletzt würde.

Müßte man dann aber nicht aus Gründen der logischen Konsistenz es auch durchgehen lassen, daß ein Mensch einen Menschen umbringt? Wenn das Außerirdische unter den genannten Umständen tun dürfen, müßten das ja dann auch Menschen tun dürfen.
Wenn man also logisch konsistent bleiben wollte, müßte man eine Gleichbehandlung (egal ob positiv oder negativ) postulieren:

- Wenn es in Ordnung geht, daß Außerirdische unter den oben aufgeführten Voraussetzungen Menschen töten und verspeisen, geht es auch in Ordnung, daß Menschen andere Menschen (unter den genannten Voraussetzungen) töten und verspeisen.
Mit anderem Vorzeichen:
- Wenn es nicht in Ordnung geht, daß Außerirdische unter den oben aufgeführten Voraussetzungen Menschen töten und verspeisen, geht es auch nicht in Ordnung, daß Menschen andere Menschen (unter den genannten Voraussetzungen) töten und verspeisen.

Kippen wir nun die Ebene und das Szenario:
- Wenn es in Ordnung geht, daß Menschen unter den oben aufgeführten Voraussetzungen Tiere (mit Ich-Bewußtsein und Lust/Schmerzempfinden) töten und verspeisen, geht es auch in Ordnung, daß Menschen andere Menschen (unter den genannten Voraussetzungen) töten und verspeisen.

Mit anderen Vorzeichen:
- Wenn es nicht in Ordnung geht, daß Menschen unter den oben aufgeführten Voraussetzungen Tiere (mit Ich-Bewußtsein und Lust/Schmerzempfinden) töten und verspeisen, geht es auch nicht in Ordnung, daß Menschen andere Menschen (unter den genannten Voraussetzungen) töten und verspeisen.


Demnach müßte man also entweder sowohl für Tierfleischkonsum und Kannibalismus sein
oder
man müßte sowohl gegen Tierfleischkonsum und als auch gegen Kannibalismus sein, um eine Gleichbehandlung zu wahren.
Oder mache ich da einen Denkfehler?
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step
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Beitrag(#383596) Verfasst am: 08.12.2005, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... Man könnte antworten, ja, wenn dabei das Würdegefühl keines Menschen verletzt würde.

Müßte man dann aber nicht aus Gründen der logischen Konsistenz es auch durchgehen lassen, daß ein Mensch einen Menschen umbringt? Wenn das Außerirdische unter den genannten Umständen tun dürfen, müßten das ja dann auch Menschen tun dürfen.

Ich glaube, da ist ein Denkfehler, oder jedenfalls denke ich da anders: Wären wir als ethische Subjekte in die (Entwicklung der) Ethik dieser Wesen einbezogen, müßten wir ihnen/uns verbieten, ethische Mitsubjekte zu töten, egal welcher Spezies (wenn es nicht gemeinsame höhere Ziele gibt).

Du versetzt uns nun einerseits in die hypothetische Situation, daß wir nichts von ihnen wissen und merken, andererseits sollen wir hypothetisch ihre Ethik beurteilen (also uns zu ethischen Mitsubjekten machen). Das ist denke ich logisch nicht ganz unproblematisch.
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christiank
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Beitrag(#383850) Verfasst am: 09.12.2005, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

hallo step,

step hat folgendes geschrieben:
Hab mal kurz in einen der "philosophischen" Tierrechtlerlinks reingeschaut:

http://vegetarierbund.de/nv/nv_2000_6__PuT_T6__Speziesismuskritik_als_Grundlage_der_Tierethik.htm

Zitat:
... sei es bisher nicht gelungen, bedeutsame Wesensunterschiede anzuführen, die nicht entweder manche Tiere ein- oder manche Menschen ausschlössen.

Nehmen wir die Fähigkeit, sich als würdevolles Subjekt zu begreifen. Die haben höchstens wenige Tiere.


So weit ich weiß höchstens Menschen. Und selbst unter denen nicht alle. Empirische Untersuchungen würden gewiss auch einen gewissen Prozentsatz von Menschen zu Tage fördern, die sich nicht als "würdevolles" Subjekt begreifen. Von Babys, geistig Behinderten und anderen einmal ganz abgesehen. Es gibt schwerst-geistig Behinderte, die dermaßen "autistisch" sind, dass ihre mentale Fähigkeiten nie das Niveau eines Hundes erreichen werden.
Diese Menschen sind - in deiner Sprach ausgedrückt - zwar Objekte der Ethik, aber keine ethische Subjekte - so wie Tiere. Von daher sehe ich nicht, wieso dein Einwand greifen sollte.


Zitat:
Ethik beschäftigt sich mit den Werten der Gemeinschaft ethischer Subjekte. Während nicht subjektive Tiere also durchaus Objekte der Ethik sind, sollten sie - jedenfalls nach meinem Verständnis - nicht in den Genuß von Rechten kommen, die an Eigenschaften gebunden sind, die nur ethische Subjekte haben.


Das ist aber trivial. Autonomie ist z.B. eine Eigenschaft, die nur ethischen Subjekten zukommt. Daher wäre ein Recht auf Autonomie (sprich Freiheit) für (nichtautonome) Tiere unsinnig. Kleinkinder sind z.B. auch nicht autonom, daher haben sie auch kein Recht auf Freiheit, sondern dürfen von den Eltern bevormundet werden. Je älter und autonomer sie werden, desto mehr tritt das Bevormundungsrecht der Eltern zurück.
Was sollten sie damit auch anfangen können? Das ganze wäre wohl ähnlich unsinnig wie ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch für Männer...
Doch was soll daraus folgen?
Behauptet jemand, dass man Tiere oder auch kleine Kinder nicht bevormunden darf, wenn es ihrem eigenen Wohlergehen dient?
Ich würde eher gegenteilig argumentieren: Wenn man Kinder (oder auch Tieren) blind in ihr Unglück rennen lässt, anstatt sie zu bevormunden, handelt man eher verwerflich. (Es sei denn es dient natürlich begründeten pädagogischen Zwecken, etc....)

Zitat:
Diese Argumentation ist mE nicht auf Komapatienten und dgl. zu übertragen, da diese ihre Rechte auch durch indirekte Reziprozität erwerben. Wir dürfen Komapatienten nicht gegen ihren Willen töten, weil wir damit unser Vertrauen bei anderen Menschen verspielen würden, die selbst in eine solche Lage kommen könnten.


Komapatienten vielleicht nicht, denn die waren ja einmal ethische Subjekte. Babys sind es aber beispielsweise noch nicht, und einige geistig Behinderte werden es auch nie werden....


Zitat:
Zitat:
Die einseitige rationalistische Metaphysik Immanuel Kants, die nur vernunftfähige Wesen direkt moralisch berücksichtigt, hat nach Wolfs Ansicht der Entwicklung einer systematischen Tierethik geschadet. Sie sei schon nicht in der Lage gewesen, die Aufnahme der Kinder in die Rechtsgemeinschaft überzeugend zu begründen.

Mit meiner oben skizzierten Argumentation wäre das aber gelöst.


Wo denn? Es gibt - siehe oben - auch Menschen, deren kognitiven Fähigkeiten noch nicht oder nie das Niveau eines Hundes erreichen werden. Wenn man nur solche Wesen, die sich als würdevolles Subjekt begreifen können, berücksichtigt, wird man diese höchstens mittels geschickter slippery-Slope-Argumente einen ähnlichen Status wie "normalen" Menschen zugestehen können.


Ich grabe mal einen ältern Beitrag von dir aus.....

Zitat:
auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen [eine] einigermaßen schmerzfreie Schlachtung.


und will darauf mit einer Gegenfrage antworten: Du scheinst ja immerhin bereits zu sein, Tieren soetwas wie ein "Recht" darauf zuzugestehen, nicht gequält zu werden, wenn du schreibst:

Zitat:
Umgekehrt sollte man Tieren solche Rechte zumessen, die tatsächlich auf ähnlichen Eigenschaften wie denen des Menschen basieren, etwa durch ein Verbot der Tierquälerei.


Warum sollten ihnen denn durch Schmerzen, nicht aber durch den Tod ein Schaden, den es zu vermeiden gilt, zugefügt werden?
Nach deiner Logik, wäre es wohl schlecht, wenn ich die Nachbarskatze ein wenig mit einer kleinen Stecknadel quäle. Würde ich ihr dagegen schnell und schmerzlos den Kopf umdrehen, wäre das schon ok. (von Randbedingungen wie den traurigen Nachbarn mal abgesehen).

Oder um ein anderes Beispiel, das nicht Tiere betrifft, zu bringen: Ein Baby stirbt aufgrund eines plötzlichen, unerwarteten Herzstillstandes.
Liegt die Tragik des Falles wirklich nur darin begründet, dass jetzt die Familienmitglieder alle traurig und mit der Situation emotional überfordert sind?
Oder ist die Tragik des Falles nicht vielmehr, dass das Baby jetzt tot ist, dass es durch den Herzstillstand all' seinen zukünftigen Möglichkeiten beraubt wurde, ein glückliches Leben zu führen?
Liegt der Schaden nur bei den trauernden Eltern oder wurde deiner Meinung nach auch dem Baby selbst ein Schaden zugefügt?
Was meinst du? Und wenn du für die zweite Option bist, würde mich interessieren, warum das deiner Meinung nach bei Tieren anders ist. Und hältst du die erste Option nicht zumindest für "rational nachvollziehbar"? (Wenn Gründe rational nachvollziehbar sind, heißt da ja noch lange nicht, dass sie auch überzeugend sind,...)


Zitat:
Nehmen wir einmal an, die Menschen wären ein Projekt einer außerirdischen Rasse. Ginge es dann in Ordnung, wenn diese Außerirdischen bestimmte Menschen entführen, töten und verspeisen würden? Diese Menschen wären sich noch nicht einmal ihres eigentlichen Existenzzwecks bewußt.


Ich glaube das Gedankenspiel schlägt an dieser Stelle fehl. step scheint ja bereit zu sein, Tiere als Träger von "Rechten", d.h. als Wesen, deren Wohlergehen unseren Handlungen moralische Schranken setzt, anzuerkennen.
Sollten die superintelligenten und supermächtigen Außerirdische ebenfalls der Meinung sein, dass auch das Wohlergehen des im Vergleich zu ihnen hoffnungslos verblödeten step ihren Handlungen Schranken setzt, müsste er nur zeigen, warum sein Wohlergehen Schaden nimmt, wenn er getötet wird.
Sollten die Außerirdischen dagegen sowieso keine Rücksicht auf ihn nehmen, hat er sowieso Pech..... Warum sollten sie das auch tun? Menschen sind wohl viel zu klein und dumm, um ihnen gefährlich zu werden....

Ansonsten halte ich die Rede von "Existenzzweck" hier sowieso irreführend. Ändert sich etwa auch der moralische Status eines Menschen, je nach dem Zweck, wegen dem ihn die Eltern auf die Welt gesetzt haben? Intuitiv würde ich sagen, dass das es lediglich um das Wohlergehen des betroffenen Wesens geht und nicht um den Zweck, um dessentwillen jemand von irgendwelchen Verrückten (sein es Menschen, Gott, Außerirdische,...) in die Welt gesetzt wurde...


christian
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panta rhei



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Beitrag(#383888) Verfasst am: 09.12.2005, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Thread ist ein Split aus

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step
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Beitrag(#384032) Verfasst am: 09.12.2005, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

christiank hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Diese Argumentation ist mE nicht auf Komapatienten und dgl. zu übertragen, da diese ihre Rechte auch durch indirekte Reziprozität erwerben. Wir dürfen Komapatienten nicht gegen ihren Willen töten, weil wir damit unser Vertrauen bei anderen Menschen verspielen würden, die selbst in eine solche Lage kommen könnten.

Komapatienten vielleicht nicht, denn die waren ja einmal ethische Subjekte. Babys sind es aber beispielsweise noch nicht, und einige geistig Behinderte werden es auch nie werden....

Nein, mein Argument gilt auch bei Babys und geistig Behinderten. Es ist explizit indirekt, wie ich oben erklärt habe. Siehe aber auch nochmal weiter unten ...

christiank hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die einseitige rationalistische Metaphysik Immanuel Kants, die nur vernunftfähige Wesen direkt moralisch berücksichtigt, hat nach Wolfs Ansicht der Entwicklung einer systematischen Tierethik geschadet. Sie sei schon nicht in der Lage gewesen, die Aufnahme der Kinder in die Rechtsgemeinschaft überzeugend zu begründen.

Mit meiner oben skizzierten Argumentation wäre das aber gelöst.

Wo denn? Es gibt - siehe oben - auch Menschen, deren kognitiven Fähigkeiten noch nicht oder nie das Niveau eines Hundes erreichen werden. Wenn man nur solche Wesen, die sich als würdevolles Subjekt begreifen können, berücksichtigt, wird man diese höchstens mittels geschickter slippery-Slope-Argumente einen ähnlichen Status wie "normalen" Menschen zugestehen können.

Nochmal: Ich berücksichtige die Interessen von Menschen, die sich als würdevolles Subjekt begreifen können. Das heißt nicht, daß ich nur das Leben solcher Menschen berücksichtige, die sich als würdevolles Subjekt begreifen können. Ein Baby oder ein Schwerbehinderter erhält seine Menschenwürde durch Zumessung, etwa da wir jemand nicht vertrauen können, der Babys schmerzfrei tötet, da es unsere eigenen Interessen (Babys) betreffen könnte.


christiank hat folgendes geschrieben:
Ich grabe mal einen ältern Beitrag von dir aus.....
step hat folgendes geschrieben:
... auf ein rational nachvollziehbares ethisches Argument gegen [eine] einigermaßen schmerzfreie Schlachtung.
und will darauf mit einer Gegenfrage antworten: Du scheinst ja immerhin bereits zu sein, Tieren soetwas wie ein "Recht" darauf zuzugestehen, nicht gequält zu werden, wenn du schreibst:
step hat folgendes geschrieben:
Umgekehrt sollte man Tieren solche Rechte zumessen, die tatsächlich auf ähnlichen Eigenschaften wie denen des Menschen basieren, etwa durch ein Verbot der Tierquälerei.

Ja.

christiank hat folgendes geschrieben:
Warum sollten ihnen denn durch Schmerzen, nicht aber durch den Tod ein Schaden, den es zu vermeiden gilt, zugefügt werden?

Weil sie den Schmerz fühlen und das unsere Empathie verletzt.

christiank hat folgendes geschrieben:
Nach deiner Logik, wäre es wohl schlecht, wenn ich die Nachbarskatze ein wenig mit einer kleinen Stecknadel quäle.

Ja, ein wenig.
christiank hat folgendes geschrieben:
Würde ich ihr dagegen schnell und schmerzlos den Kopf umdrehen, wäre das schon ok. (von Randbedingungen wie den traurigen Nachbarn mal abgesehen).

Ja, rational betrachtet schon. Allerdings würden die meisten so jemand vermutlich für abnorm halten, insbesondere da in Deinem Beispiel noch andere Merkwürdigkeiten hinzukommen: scheinbar sinnlose Gewalt, Besitzantastung, Nachbarschaft.

christiank hat folgendes geschrieben:
Oder um ein anderes Beispiel, das nicht Tiere betrifft, zu bringen: Ein Baby stirbt aufgrund eines plötzlichen, unerwarteten Herzstillstandes. Liegt die Tragik des Falles wirklich nur darin begründet, dass jetzt die Familienmitglieder alle traurig und mit der Situation emotional überfordert sind?

Ja.

christiank hat folgendes geschrieben:
Oder ist die Tragik des Falles nicht vielmehr, dass das Baby jetzt tot ist, dass es durch den Herzstillstand all' seinen zukünftigen Möglichkeiten beraubt wurde, ein glückliches Leben zu führen?

Nein, aus meiner Sicht ist das Potenzialitätsargument - für sich genommen - falsch. Es hat auch keinerlei Tragik, daß nicht alle Samenzellen "zum Zug kommen". Siehe meine threads zum Utilitarismus und "mere addition paradox".

christiank hat folgendes geschrieben:
Liegt der Schaden nur bei den trauernden Eltern oder wurde deiner Meinung nach auch dem Baby selbst ein Schaden zugefügt?
Was meinst du?

Der Schaden (im rational-ethischen Sinne) liegt bei den Eltern und evtl. der gesamten Gemeinschaft. Wenn das Baby keine Interessen und kein personales Bewußtsein hat, können auch keine direkten Interessen verletzt werden.

christiank hat folgendes geschrieben:
... Und hältst du die erste Option nicht zumindest für "rational nachvollziehbar"? (Wenn Gründe rational nachvollziehbar sind, heißt da ja noch lange nicht, dass sie auch überzeugend sind,...)

Die erste halte ich natürlich für rational nachvollziehbar. Meinst Du vielleicht die zweite??

christiank hat folgendes geschrieben:
... step scheint ja bereit zu sein, Tiere als Träger von "Rechten", d.h. als Wesen, deren Wohlergehen unseren Handlungen moralische Schranken setzt, anzuerkennen. Sollten die superintelligenten und supermächtigen Außerirdische ebenfalls der Meinung sein, dass auch das Wohlergehen des im Vergleich zu ihnen hoffnungslos verblödeten step ihren Handlungen Schranken setzt, müsste er nur zeigen, warum sein Wohlergehen Schaden nimmt, wenn er getötet wird.

Genau.

christiank hat folgendes geschrieben:
Ansonsten halte ich die Rede von "Existenzzweck" hier sowieso irreführend.

Ich ebenso, wenn auch aus anderem Grunde.

christiank hat folgendes geschrieben:
Ändert sich etwa auch der moralische Status eines Menschen, je nach dem Zweck, wegen dem ihn die Eltern auf die Welt gesetzt haben? Intuitiv würde ich sagen, dass das es lediglich um das Wohlergehen des betroffenen Wesens geht und nicht um den Zweck, um dessentwillen jemand von irgendwelchen Verrückten (sein es Menschen, Gott, Außerirdische,...) in die Welt gesetzt wurde...

Das sehe ich anders. Der moralische Status eines Menschen ändert sich nur deshalb nicht je nach dem Zweck, dessentwegen ihn die Eltern auf die Welt gesetzt haben, weil wir es bei ethischen Subjekten ...

1. mit über Genpools replizierenden Wesen
2. mit direkter und indirekter Reziprozität

zu tun haben.

Wegen 1. fällt das Baby zu einem gewissen Teil in den biologischen Interessenbereisch aller - zumindest entwicklungsgeschichtlich gesehen.

Wegen 2. fällt das Baby zu einem gewissen Teil in den spieltheoretischen Interessenbereich aller, denn
- die Eltern können nur im Schutz der Gemeinschaft gebären, aufziehen ...
- die allgemeine Moral implementiert eine Strategie, den Anderen besser vertrauen zu können (auch mein Kind soll Schutz genießen, also ist es besser, Kindern generell Wert beizumessen)

Die letztgenannten Argumente gehen natürlich letztlich in ein kulturelles Kontinuum über, d.h. je nach Gesellschaft, Moden usw. bilden sich andere Tabus aus, deren Zustandekommen rational erklärbar ist, die aber Alternativen hätten. Es wäre denkbar, daß sich bspw. eine Kultur der Unantastbarkeit des Tieres herausbildet, die einen bestimmten nachvollziehbaren Zweck erreicht, den man aber mglw. auch anders erreichen könnte.
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