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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#381655) Verfasst am: 04.12.2005, 13:32 Titel: Die Umverteilungspolitik zu den Reichen |
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In einer Studie des WSI von Claus Schäfer wird die Umverteilungs zu den Reichen unter Kohl und insbesondere Schröder klar nachgewiesen:
Wohl dem, der Vermögen hat
Siehe auch
Verteilungs-Ungerechtigkeit steigt
und
"Wohl dem, der Vermögen hat" Soziale Ungleichheit in Deutschland wächst stetig
Ein paar Ausschnitte aus letzteren Text:
Dietmar Henning hat folgendes geschrieben: | Die Netto-Lohnquote, die den Anteil der Löhne und Gehälter am Gesamteinkommen nach Abzug der Sozialabgaben und der Lohnsteuer angibt und ungefähr aussagt, wie viel den Arbeitern übrig bleibt, folgt einem ähnlichen Verlauf. Sie ist von 48,1 Prozent des privat verfügbaren Einkommens im Jahr 1991 auf 41,5 Prozent im letzten Jahr abgefallen. Im ersten Halbjahr 2005 ist der Anteil der Nettolöhne sogar noch weiter gesunken, nämlich auf unter 39 Prozent. Wie stark die Arbeitseinkommen seit langem zurückfallen, zeigt der Vergleich über mehrere Jahrzehnte: 1960 betrug die Netto-Lohnquote noch 55,8 Prozent.
Während Löhne und Gehälter fallen, steigen die Einkommen aus Unternehmensgewinnen und Vermögen. Seit dem Einbruch des Aktienmarktes in den Jahren 2000 und 2001 sind diese Einnahmen prozentual und auch absolut stark gestiegen. Ihr Netto-Anteil am Volkseinkommen beträgt inzwischen wieder rund 32 Prozent (1992: 29,3 Prozent, 1960: 24,4 Prozent).
[...]
Zum Rückgang der Arbeitseinkommen und Anstieg der Einkommen aus Unternehmensgewinnen und Vermögen hat vor allem die öffentliche Steuer- und Abgabenpolitik beigetragen. Das zeigt die durchschnittliche Lohnsteuerbelastung der Arbeitseinkommen. Sie stieg von 6,3 Prozent 1960 auf 16,3 Prozent 1991 und 19,5 Prozent 1998. Gegenwärtig beträgt die durchschnittliche Lohnsteuerbelastung 17,7 Prozent.
Die rot-grünen Steuerreformen haben hier also eine geringe Entlastung von 1,8 Prozentpunkten erbracht. Parallel dazu stieg aber die durchschnittliche Belastung der Arbeitseinkommen mit Sozialversicherungsbeiträgen: Von 9,4 Prozent im Jahr 1960 auf 14,3 Prozent 1991 und 16,5 Prozent im letzten Jahr. Die Senkung der Lohnsteuer hat sich für die Masse der Bevölkerung daher kaum ausgewirkt.
Anders liegt die Sache bei den Einkommen aus Gewinnen und Vermögen. Nachdem 1998 die steuerliche Belastung der Gewinn- und Vermögenseinkommen privater Haushalte (nicht der Unternehmen) kurzfristig leicht gestiegen sind, bewegen sie sich wieder auf die niedrigen Werte von 1998 und den Jahren davor zu. Die durchschnittliche Steuerbelastung auf diese Einkommen betrug 2004 nur noch 5,3 Prozent. 1991 wurden sie noch mit 8,1 Prozent, 1960 sogar mit 20 Prozent besteuert.
[...]
In einer Fußnote bemerkt Schäfer, dass auch im internationalen Vergleich nur wenige Länder derart niedrige Körperschaftssteuern wie Deutschland vorzuweisen haben: "Mit 1,3% des Bruttoinlandprodukts nimmt das Aufkommen der deutschen Körperschaftssteuern den untersten Platz unter allen 29 ausgewählten OECD-Ländern ein und qualifiziert damit Deutschland für Kapitalgesellschaften als Steueroase - vor Island oder Lettland oder Litauen." |
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#381656) Verfasst am: 04.12.2005, 13:44 Titel: |
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Soweit erst mal nichts Neues...
Komisch - eigentlich weiß das jeder, aber trotzdem wird nichts dagegen getan und alle halten die Füße still. Wie kommt das eigentlich?
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#381661) Verfasst am: 04.12.2005, 13:57 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Soweit erst mal nichts Neues...
Komisch - eigentlich weiß das jeder, aber trotzdem wird nichts dagegen getan und alle halten die Füße still. Wie kommt das eigentlich? |
Mir ist klar, dass dies nicht neu ist. Aber es sind besonders ausführliche Quellen, die die ganzen neoliberalen Fanatiker klar widerlegen, weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist und laut neoliberaler Theorie massives Wachstum und geringe Arbeitslosigkeit die Folge sein müssten. Bekanntlich ist aber das Gegenteil der Fall und diese Politik sorgt nur dafür, dass die Probleme des Spätkapitalismus auf die Arbeiterklasse, Teile der Mittelschichten und die Armen abgewälzt werden, so dass die Gewinne trotzdem weiter massiv steigen.
Diese Quellen sollen auch einfach eine Erinnerung sein, wie es tatsächlich hier aussieht. Was die tatsächlichen Folgen der Politik von Schröder/Fischer ist - die jetzt von der Sekretärin für Propaganda und Agitation Merkel mit der grossen Koalition der Wahlverlierer fortgesetzt wird.
Diese Quellen zeigen, dass ein Bruch mit der Politik der SPD (und der Grünen und der Linkspartei in den Landesregierungen) notwendig ist. Diese Quellen zeigen, dass wieder eine von den bürgerlichen Parteien (inkl. SPD, Grüne, rechten Flügel der Linkspartei) unabhängige Organisation notwendig ist, die eben akzeptiert, dass es Klassenkampf gibt, die sich gegen den Klassenkampf der Kapitalisten und ihrer politischen Lakeien wehrt und die für eine bessere Gesellschaft kämpft.
Es braucht politische Alternativen und eine Organisation, die diese propagiert, um eine Perspektive zu bieten und damit die Leute aus ihrer Resignation zu reissen.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#381667) Verfasst am: 04.12.2005, 14:09 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | ...
Es braucht politische Alternativen und eine Organisation, die diese propagiert, um eine Perspektive zu bieten und damit die Leute aus ihrer Resignation zu reissen. |
Und eben diese ist leider nicht in Sicht. Obwohl die Gründung der WASG vielleicht ein Anfang war. Oder nur ein Strohfeuer?
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#381699) Verfasst am: 04.12.2005, 15:44 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | ...
Es braucht politische Alternativen und eine Organisation, die diese propagiert, um eine Perspektive zu bieten und damit die Leute aus ihrer Resignation zu reissen. |
Und eben diese ist leider nicht in Sicht. Obwohl die Gründung der WASG vielleicht ein Anfang war. Oder nur ein Strohfeuer? |
Die Gründung der WASG kann schon noch ein Anfang sein. Das Problem ist aber, wenn die Fusion mit der Linkspartei dazu führt, dass die ganze Partei dem rechten Flügel, der heute im Osten die Landesregierung dominiert, untergeordnet wird, dann wird die Partei nur ein neues Feigenblatt für eine neoliberale Politik. Die Partei muss eben mit der Politik, wie sie z.B. in der Berliner Landespolitik gemacht wird, klar brechen.
Ich bin mir da echt nicht sicher, was passieren wird. Es gibt eine neue Linke, die aus dem Scheitern der Sozialdemokraten und Stalinisten die richtigen Schlussfolgerungen gezogen hat. Diese Linke ist in Organisationen wie SAV, PSG, Linksruck, ATTAC und WASG organisiert. Sie hat es aber bisher nicht geschafft eine Organisation aufzubauen, mit der es wieder möglich ist eine Massenbasis zu gewinnen. Die Frage ist halt, ob es möglich ist hier die Linkspartei zu spalten und daraus was sinnvolles aufzubauen oder ob es möglich ist, dass der rechte Flügel nicht mehr die Politik dominieren kann.
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MarIna Visionärin
Anmeldungsdatum: 02.02.2005 Beiträge: 884
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(#381878) Verfasst am: 04.12.2005, 23:43 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Diese Quellen sollen auch einfach eine Erinnerung sein, wie es tatsächlich hier aussieht. Was die tatsächlichen Folgen der Politik von Schröder/Fischer ist - die jetzt von der Sekretärin für Propaganda und Agitation Merkel mit der grossen Koalition der Wahlverlierer fortgesetzt wird.
Diese Quellen zeigen, dass ein Bruch mit der Politik der SPD (und der Grünen und der Linkspartei in den Landesregierungen) notwendig ist. Diese Quellen zeigen, dass wieder eine von den bürgerlichen Parteien (inkl. SPD, Grüne, rechten Flügel der Linkspartei) unabhängige Organisation notwendig ist, die eben akzeptiert, dass es Klassenkampf gibt, die sich gegen den Klassenkampf der Kapitalisten und ihrer politischen Lakeien wehrt und die für eine bessere Gesellschaft kämpft.
Es braucht politische Alternativen und eine Organisation, die diese propagiert, um eine Perspektive zu bieten und damit die Leute aus ihrer Resignation zu reissen. |
Eine herrliche Ansprache! Applaus!
Nur warum muß es Klassenkampf geben? Warum noch mehr Spaltung?
Warum anstatt der Oberschicht nun eine andere bestimmte Schicht bzw Klasse bevorteilen?
Warum nicht das ganze Volk genesen lassen?
_________________ "Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt,
die eigene Nationalität zu vergessen,
so ist das kein Ausfluß von Internationalismus,
sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen." - Friedrich Engels
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#381931) Verfasst am: 05.12.2005, 10:26 Titel: |
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MarIna hat folgendes geschrieben: | Nur warum muß es Klassenkampf geben? Warum noch mehr Spaltung?
Warum anstatt der Oberschicht nun eine andere bestimmte Schicht bzw Klasse bevorteilen?
Warum nicht das ganze Volk genesen lassen? |
Naives Gelaber, da es momentan halt eine Klassengesellschaft gibt und diese erst überwunden werden muss. Und mit nationalistischen Geschwätz kann man da sicher nichts ändern, da es keine gemeinsamen Interessen des "ganzen Volkes" gibt, sondern eben gegensätzliche Interessen.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#381945) Verfasst am: 05.12.2005, 11:39 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Mir ist klar, dass dies nicht neu ist. Aber es sind besonders ausführliche Quellen, die die ganzen neoliberalen Fanatiker klar widerlegen, weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist und laut neoliberaler Theorie massives Wachstum und geringe Arbeitslosigkeit die Folge sein müssten. |
Nur daß eine ganze Masse "neoliberale Fanatiker" Entlastungen für Privatpersonen fordern und nicht alleinige Senkung der Körperschaftssteuer, so wie es RotGrün gemacht hat.
Da aber in den Köpfen vieler Sofakommunisten Profit an sich schon böse ist und privater Profit sich an einer Person festmachen läßt, die dann böse ist, während eine gesichtslose Körperschaft so etwas wie ein pflegebedürftiges Kollektiv bildet, kommen solche Idiotien zustande. Ein weiteres Problem ist natürlich, daß die Entlastung privater Haushalte dazu führt, daß die, die ohnehin schon mehr haben, davon absolut mehr profitieren, selbst bei prozentual geringerer Entlastung. Das ruft den Futterneid der (absolut) weniger Begünstigten hervor, und das ist schlecht für den nächsten Urnengang.
Zitat: | Bekanntlich ist aber das Gegenteil der Fall und diese Politik sorgt nur dafür, dass die Probleme des Spätkapitalismus auf die Arbeiterklasse, Teile der Mittelschichten und die Armen abgewälzt werden, so dass die Gewinne trotzdem weiter massiv steigen. |
Auf den gesellschaftstragenden Mittelstand wird mehr Evolutionsdruck ausgeübt. Dadurch rutschen einige nach oben und einige nach unten. Dieser Druck müßte genommen werden, aber dazu müßte der Staat mal seine Ausgaben- anstatt seine Einnahmenpolitk überdenken
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#381948) Verfasst am: 05.12.2005, 11:50 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | Mir ist klar, dass dies nicht neu ist. Aber es sind besonders ausführliche Quellen, die die ganzen neoliberalen Fanatiker klar widerlegen, weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist und laut neoliberaler Theorie massives Wachstum und geringe Arbeitslosigkeit die Folge sein müssten. |
Nur daß eine ganze Masse "neoliberale Fanatiker" Entlastungen für Privatpersonen fordern und nicht alleinige Senkung der Körperschaftssteuer, so wie es RotGrün gemacht hat. |
Tatsache ist aber, dass neoliberale Politiker allgemein "Arbeitnehmer" stärker belasten, während "Arbeitgeber" entlastet werden. Die Steuern und Abgaben auf Einkommen aus Gewinnen und Vermögen ist insgesamt sehr gering. Es stimmt natürlich, dass sie für Kapitalgesellschaft niedriger sind, aber das spiegelt eben deren wirtschaftliche Macht bzw. die Arschkriecherei bürgerlicher Politiker vor Kapitalisten wieder.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Da aber in den Köpfen vieler Sofakommunisten Profit an sich schon böse ist und privater Profit sich an einer Person festmachen läßt, die dann böse ist, während eine gesichtslose Körperschaft so etwas wie ein pflegebedürftiges Kollektiv bildet, kommen solche Idiotien zustande. |
Diese Steuersenkungen haben bekanntlich keine "Sofakommunisten" zu verantworten, sondern Anhänger einer Angebots-orientieren Politik.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Ein weiteres Problem ist natürlich, daß die Entlastung privater Haushalte dazu führt, daß die, die ohnehin schon mehr haben, davon absolut mehr profitieren, selbst bei prozentual geringerer Entlastung. Das ruft den Futterneid der (absolut) weniger Begünstigten hervor, und das ist schlecht für den nächsten Urnengang. |
Rot-grün hat die Steuern für Reiche prozentuall stärker gesenkt, als für die Durschnittsverdiener und allgemein eine Umverteilungspolitik zu den Reichen gemacht. Die Armen und Durschnittsverdiener wurden und werden eben stärker belastet, also deren Realeinkommen reduziert.
Wenn du von Futterneid sprichst solltest wenn schon die ansprechen, die wie die Regierung Schröder und Merkel zu den Reichen umverteilen. Also den Futterneid der Reichen, die ja nicht einmal den Arbeitslosen ihre Absicherung gönnen, sondern mittels der Medien andauernde Kampagnen gegen Arbeitslose machen.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#381956) Verfasst am: 05.12.2005, 12:09 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Diese Steuersenkungen haben bekanntlich keine "Sofakommunisten" zu verantworten, sondern Anhänger einer Angebots-orientieren Politik. |
Angesichts des politischen Werdegangs dieser Angebotsorientierten mache ich da keinen Unterschied.
Zitat: | Rot-grün hat die Steuern für Reiche prozentuall stärker gesenkt, |
Wie man's nimmt. Seit 1998 ist der Einstiegssteuersatz um 11%-Prozentpunkte gefallen und der Spitzensteuersatz ebenfalls. Der Grundfreibetrag ist in derselben Zeit um gut 1500€ gestiegen.
Zitat: | Wenn du von Futterneid sprichst solltest wenn schon die ansprechen, die wie die Regierung Schröder und Merkel zu den Reichen umverteilen. Also den Futterneid der Reichen, die ja nicht einmal den Arbeitslosen ihre Absicherung gönnen, sondern mittels der Medien andauernde Kampagnen gegen Arbeitslose machen. |
Letzterer Futterneid kommt nicht von den wirklich Reichen, denen kann sowieso alles quer am Arsch vorbei gehen, sondern von denen, die ihre Arbeitsleistung in Abgaben verpuffen sehen.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#381992) Verfasst am: 05.12.2005, 13:46 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Letzterer Futterneid kommt nicht von den wirklich Reichen, denen kann sowieso alles quer am Arsch vorbei gehen |
Wir leben im Kapitalismus, diese Behauptung ist reichlich naiv.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#381996) Verfasst am: 05.12.2005, 13:51 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Rot-grün hat die Steuern für Reiche prozentuall stärker gesenkt, |
Wie man's nimmt. Seit 1998 ist der Einstiegssteuersatz um 11%-Prozentpunkte gefallen und der Spitzensteuersatz ebenfalls. Der Grundfreibetrag ist in derselben Zeit um gut 1500€ gestiegen. |
Ich werde zu Hause noch mal die Zahlen heraussuchen. Sie sind schon eindeutig ein Beleg für meine Aussage oben.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Letzterer Futterneid kommt nicht von den wirklich Reichen, denen kann sowieso alles quer am Arsch vorbei gehen, sondern von denen, die ihre Arbeitsleistung in Abgaben verpuffen sehen. |
Du meinst von den Typen, die zu naiv sind zu verstehen, dass es um ihre eigene Rechte geht?
Das stimmt aber nicht ganz, weil eben angesichts einer abnehmden Zahl von sozialversicherungspflichtigen Stellen die Sozialsysteme eigentlich immer stärker über Steuer finanziert werden müssten, aber dies natürlich nicht vereinbar mit den sehr niedrigen realen Steuersätzen ist, die Unternehmen und Reiche zahlen. Den Neoliberalen fällt dazu aber nichts anderes ein, als bei den Ärmsten zu sparen, um die Geschenke an die Reichen finanzieren zu können. Dazu kommt noch, dass die Neoliberalen meinen, dass die "Anreize" für Arbeitslose gestärkt werden müssten, also die sozialen Transferleistungen, die nicht mehr vor Armut schützen, viel zu hoch seien.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#382000) Verfasst am: 05.12.2005, 14:02 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Rot-grün hat die Steuern für Reiche prozentuall stärker gesenkt, |
Wie man's nimmt. Seit 1998 ist der Einstiegssteuersatz um 11%-Prozentpunkte gefallen und der Spitzensteuersatz ebenfalls. Der Grundfreibetrag ist in derselben Zeit um gut 1500€ gestiegen. |
Ich werde zu Hause noch mal die Zahlen heraussuchen. Sie sind schon eindeutig ein Beleg für meine Aussage oben. |
Du hast andere Zahlen? Falls nicht: In Prozentpunkten haben die Armen genausoviel bekommen wie die Reichen. Anders, so richtig prozentual betrachtet sogar deutlich mehr: Am unteren Ende (26 -> 15 %) beträgt die prozentuale Steuerentlastung 42%, am oberen Ende (53 -> 42%) nur 21%. Bei denen, die z.B. 7000€ zu versteuerndes Einkommen haben, beträgt die Steurersparnis sogar 100%, da sie unter die Freigrenze gerutscht sind.
Absolut haben sie natürlich wahrscheinlich weniger "bekommen", dazu muß man die Sätze mal dem Einkommen gegenüberstellen.
(Ich habe "bekommen" mal in Anführungsstriche gesetzt - mich stört nämlich die Haltung, daß das Abpressen von weniger Steuern einer Zuwendung durch den Staat gleichkomme.)
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#382033) Verfasst am: 05.12.2005, 15:16 Titel: "Du bist Deutschland" - Ist die kapitalistische BRD eine Gemeinschaft? |
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MarIna hat folgendes geschrieben: | warum muß es Klassenkampf geben? Warum noch mehr Spaltung?
Warum anstatt der Oberschicht nun eine andere bestimmte Schicht bzw Klasse bevorteilen?
Warum nicht das ganze Volk genesen lassen? |
Genau: Volksgemeinschaft statt Klassenkampf!
Zitat: | Die Volksgemeinschaft entstand während des ersten Weltkriegs als Begriff für den Zusammenhalt der Nation. Auslöser waren die Bewilligung der Kriegskredite durch die SPD und die Kaiser-Aussage "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche."
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaft
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Mit dem Begriff "Gemeinschaft", wird der Klassenantagonismus verschleiert. Es werden "Gemeinschaften" erfunden, die es nicht gibt, wie etwa "Volksgemeinschaft", "Betriebsgemeinschaft", "Rassegemeinschaft", "Kulturgemeinschaft" oder gar "Schicksalsgemeinschaft" Keineswegs lässt sich dieser Begriff nur auf der nationalen bzw. völkischen Ebene benutzen, um ein "oben" (Freund, Gleicher, Höherwertiger) und ein "unten" (Feind, Andersartiger, Minderwertiger) zu konstruieren.
Bestimmte abgrenzende und möglichst "naturhaft" anhaftende/unveränderbare Merkmale in Aussehen, Kultur, Sprache, Religion, usw., welche als von den jeweiligen Gemeinschafts(nicht)mitgliedern untrennbare Eigenschaft gelten müssen, lassen sich nahezu beliebig kombinieren und so immer neue Diskriminierungsobjekte finden, also Pseudo-Widersprüche, welche die Klassenantagonismen überdecken sollen.
Dabei ist allerdings diese Art der Abgrenzungs- und Ausgrenzungsgemeinschaft a) eine künstliche und/oder b) eine Zwangsgemeinschaft, wie etwa die "Betriebsgemeinschaft", wie man am Beispiel der traditionsreichen Firma VOLKSWAGEN sieht:
Zitat: | NS-Pädagogisches Konzept
Ziel der Ausbildung war es, durch eine `ganzheitliche Berufserziehung´ berufliche Qualifikation und soldatische Erziehung zu verknüpfen. Dabei sollte ein neuer deutscher "Facharbeitertyp" entstehen, der mit militärischer Disziplin zum "Soldaten der Arbeit" gedrillt werden sollte. Das VW-Vorwerk war ein Paradebeispiel für die Ausbildung von Facharbeitern nach den Grundsätzen der Deutschen Arbeitsfront und eine der größten derartigen Ausbildungsstätten im Deutschen Reich. Erziehung und Ausbildung standen im Vordergrund, die Herstellung von Werkzeugen war dabei sekundär. Es wurde eine "Betriebsgemeinschaft", die dem Konzept der "Volksgemeinschaft" nahestand, beschworen.
Der Arbeitgeber war die `Deutsche Arbeitsfront. Die Ausbilder der Jugendlichen waren SS-Betreuer,die den Tagesablauf sowie die Freizeitgestaltung militärisch organisierten. Die Wertigkeit des Einzellnen bemaß sich an seiner Wertigkeit für die Werks- und "Volksgemeinschaft".
http://www.vernetztes-gedaechtnis.de/vwkonzept.htm
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Klassenkampf ist dagegen nichts künstlich Konstruiertes, sondern Ausdruck der realen global-gesellschaftlichen Antagonismen, welche folglich auch quer durch alle Länder, Völker, Geschlechter, Ethnien, und Religionen verlaufen!
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Finril -.-
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 1270
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(#382042) Verfasst am: 05.12.2005, 15:39 Titel: |
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Zitat: | weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist |
Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz.
So niedrig ist die Abgabenlasen für Unternehmer nicht wirklich. Bisschen weniger dürfte es schon sein.
Viel schlimmer wirds, wenn Beamten kommen und sagen die Decke sei zu niedrig für Beamte. Mehr Licht. Größere Fenster. Da gabs irgendsoeine EU-Verordnung.
_________________ Ein Geist wer seine Pflichten nicht erfüllt kann nicht frei sein.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#382046) Verfasst am: 05.12.2005, 15:58 Titel: |
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Finril hat folgendes geschrieben: | Zitat: | weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist |
Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz.
So niedrig ist die Abgabenlasen für Unternehmer nicht wirklich. Bisschen weniger dürfte es schon sein. |
Dein Vater ist auch Privatunternehmer, somit ein privater Profitmacher. Das ist für einige (Siehe rot-grüne Regierung) offenbar schlimmer als kollektive Profitmacher, auch wenn erstere für ihren Profit (meistens hart) arbeiten müssen. Ich denke, daß ist psychologisch begründbar. Feindbilder auf Personen(gruppen) zu projizieren ist einfacher als auf diffuse Besitzkonstellationen.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#382048) Verfasst am: 05.12.2005, 15:59 Titel: Re: "Du bist Deutschland" - Ist die kapitalistische BRD eine Gemeinsch |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Mit dem Begriff "Gemeinschaft", wird der Klassenantagonismus verschleiert. |
Und Klassen sind keine konstruierten Personengruppen, die sich über eine gemeinsame Eigenschaft definieren?
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#382049) Verfasst am: 05.12.2005, 16:00 Titel: |
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Finril hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist |
Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz. |
Das glaubst du doch selber nicht oder? Dein Vater ist Steuerberater und zahlt freiwillig den Höchstsatz? Keine Abschreibungen?
Finril hat folgendes geschrieben: | So niedrig ist die Abgabenlasen für Unternehmer nicht wirklich. Bisschen weniger dürfte es schon sein. |
Bitte lies mal die Artikel! Die Einkommen aus Gewinn und Vermögen wurden 2004 nur noch mit 5,3% besteuert.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#382050) Verfasst am: 05.12.2005, 16:01 Titel: Re: "Du bist Deutschland" - Ist die kapitalistische BRD eine Gemeinsch |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Mit dem Begriff "Gemeinschaft", wird der Klassenantagonismus verschleiert. |
Und Klassen sind keine konstruierten Personengruppen, die sich über eine gemeinsame Eigenschaft definieren? |
Du brauchst nur mal Leuten wie Westerwelle, Merz etc. zu hören und merkst mehr als deutlich, dass es um Klassenkampf geht.
Abgesehen davon zeigen die Quellen oben eben, wie krass die Umverteilung zu den Reichen in den letzten Jahren war.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#382052) Verfasst am: 05.12.2005, 16:05 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Finril hat folgendes geschrieben: | Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz. |
Das glaubst du doch selber nicht oder? Dein Vater ist Steuerberater und zahlt freiwillig den Höchstsatz? Keine Abschreibungen? |
Den Höchstsatz kann man auch mit Abschreibungen zahlen. Ganz unfreiwillig.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#382055) Verfasst am: 05.12.2005, 16:21 Titel: |
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Finril hat folgendes geschrieben: | Zitat: | weil diese Daten zeigen, dass die Steuer- und Abgabenlast für "Unternehmer" eben minimal ist |
Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz.
So niedrig ist die Abgabenlasen für Unternehmer nicht wirklich. Bisschen weniger dürfte es schon sein.
Viel schlimmer wirds, wenn Beamten kommen und sagen die Decke sei zu niedrig für Beamte. Mehr Licht. Größere Fenster. Da gabs irgendsoeine EU-Verordnung. |
Wenn du nicht genau über die Steuern deines Vaters Bescheid weißt, laß lieber die Spekulationen. Ist das gleiche wie: Ich kenne einen der einen kennt...
Was die Beamtenschelte angeht: Irgendwelche Belege oder nur Stammtischgelaber? Warte nur bis Raphael sich deiner annimmt
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#382056) Verfasst am: 05.12.2005, 16:21 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | Finril hat folgendes geschrieben: | Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz. |
Das glaubst du doch selber nicht oder? Dein Vater ist Steuerberater und zahlt freiwillig den Höchstsatz? Keine Abschreibungen? |
Den Höchstsatz kann man auch mit Abschreibungen zahlen. Ganz unfreiwillig. |
Die 53% nehme ich Finrils Vater nicht ab.
Zitat: | Spitzensteuersatz
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von über 52.151 Euro zahlt also nur auf jenen Betrag 42% Einkommensteuer, der die 52.151 Euro-Grenze überschreitet. So zahlt ein Alleinstehender mit einem zu versteuernden Einkommen von 52.000 Euro eine Einkommensteuer von 13.928 Euro, das sind 26,7%. Ein Alleinstehender mit einem zu versteuernden Einkommen von 104.000 Euro zahlt 35.767 Euro Einkommensteuer, das sind 34,4%. Einen Steuersatz von 40% erreicht man erst bei einem jährlich zu versteuernden Einkommen von 394.750 Euro. Fast 42%, nämlich 41,99% beträgt der Steuersatz erst bei einem jährlich zu versteuernden Einkommen von mehr als 52 Millionen Euro. | http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzensteuersatz
Selbst das zahlt er nur, wenn er keinerlei Abschreibungen, Ehegattensplitting, Anlagemodelle etc. in Anspruch nimmt. Bei einem Gutverdiener, zumal einem Steuerberater, halte ich das für extrem unwahrscheinlich.
(@Finril: Frag ihn doch mal spaßeshalber, wie der PC, an dem du gerade sitzt, steuerlich einzuschätzen ist. )
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#382069) Verfasst am: 05.12.2005, 16:51 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | ... weil eben angesichts einer abnehmden Zahl von sozialversicherungspflichtigen Stellen die Sozialsysteme eigentlich immer stärker über Steuer finanziert werden müssten, aber dies natürlich nicht vereinbar mit den sehr niedrigen realen Steuersätzen ist, die Unternehmen und Reiche zahlen. Den Neoliberalen fällt dazu aber nichts anderes ein, als bei den Ärmsten zu sparen, um die Geschenke an die Reichen finanzieren zu können.... |
Das stimmt und das ist ein Beleg dafür, daß die Unternehmer die Wirtschaftspolitik nach ihren Willen gestalten. Stichwort INSM. Die Politiker sind nur Marionetten. Solange diesem Lobbyismus nicht entgegenzusetzen ist, sehe ich keine Chanche auf eine Umgestaltung des Systems. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#382072) Verfasst am: 05.12.2005, 16:53 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | Finril hat folgendes geschrieben: | Mein Vater ist Steuerberater und zahlt den m.Wissens den Höchstsatz. |
Das glaubst du doch selber nicht oder? Dein Vater ist Steuerberater und zahlt freiwillig den Höchstsatz? Keine Abschreibungen? |
Den Höchstsatz kann man auch mit Abschreibungen zahlen. Ganz unfreiwillig. |
Nee, das funktioniert unfreiwillig nicht. Und bei einem Steuerberater ist wohl so gut wie ausgeschlossen, dass der Steuerberater selbst so blöd ist, dass er tatsächlich 42% zahlen muss.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#382148) Verfasst am: 05.12.2005, 21:14 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Rot-grün hat die Steuern für Reiche prozentuall stärker gesenkt, |
Wie man's nimmt. Seit 1998 ist der Einstiegssteuersatz um 11%-Prozentpunkte gefallen und der Spitzensteuersatz ebenfalls. Der Grundfreibetrag ist in derselben Zeit um gut 1500€ gestiegen. |
Ich werde zu Hause noch mal die Zahlen heraussuchen. Sie sind schon eindeutig ein Beleg für meine Aussage oben. |
Du hast andere Zahlen? Falls nicht: In Prozentpunkten haben die Armen genausoviel bekommen wie die Reichen. Anders, so richtig prozentual betrachtet sogar deutlich mehr: Am unteren Ende (26 -> 15 %) beträgt die prozentuale Steuerentlastung 42%, am oberen Ende (53 -> 42%) nur 21%. Bei denen, die z.B. 7000€ zu versteuerndes Einkommen haben, beträgt die Steurersparnis sogar 100%, da sie unter die Freigrenze gerutscht sind. |
Also ich habe folgende Zahlen aus dem isw-wirtschaftsinfo 37 basierend auf BMF/Steuerrechner:
Entlastung von ledigen Personen ohne Kinder 2005 im Vergleich zu 1998 (Jahreseinkommen):
20 000 €: 940 € (4,7%)
30 000 €: 1308 € (4,4%)
50 000 €: 2202 € (4,4%)
75 000 €: 4539 € (6,2%)
100 000 €: 7532 € (7,5%)
500 000 €: 53 958 € (10,8%)
1 000 000 €: 111 990 € (11,2%)
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | (Ich habe "bekommen" mal in Anführungsstriche gesetzt - mich stört nämlich die Haltung, daß das Abpressen von weniger Steuern einer Zuwendung durch den Staat gleichkomme.) |
Du vergisst, wie diese Geschenke an die Reichen finanziert werden: durch höhere Abgaben, Gebühren und Verbrauchssteuern, sowie Leistungskürzungen, also in erster Linie durch Arme und Durchschnittsverdiener. Es handelt sich eben um eine Umverteilungspolitik zugunsten der Reichen.
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fred findet Gloria echt dufte
Anmeldungsdatum: 19.10.2005 Beiträge: 261
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(#382149) Verfasst am: 05.12.2005, 21:22 Titel: |
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Ihr schreibt - mit Verlaub - hier einen grossen Stuss zusammen.
Wenn einer den Spitzensteuersatz bezahlt, zahlt er den *natürlich* nicht auf sein gesamtes Einkommen, sondern wegen der Progressionsformel nur auf den jeweiligen Anteilder oberhalb eines bestimmten Einkommens liegt. (steht ja auch im ersten Satz von joys Zitat).
Und das heisst auch, dass *niemand* per Definition auf eine Gesamtsteuerlast von 42% (bei 42% Spitzensteuersatz) kommt, da bei dieser Formel 42 lediglich der Limes gegen unendliches Einkommen ist !
Unabhängig davon, ob finrils Vater nun soviel Steuern bezahlt oder nicht, halte ich die persönlichen Angriffe und Mutmassungen von max für ungeboten: vielleicht gehört finrils Vater ja wirklich zu den ehrlichen (die gibts tatsächlich).
Oder, er verdient tatsächlich so gut, dass er auch nach Abschreibungen noch darüber liegt (vielleicht gehört er ja zu den wenigen wirklich guten Steuerberatern
Ob ich max hier unbedingt für Kompetent halte und seine Beurteilung der Blödheit dieses Steuerberaters zutraue ? Nein - ein 100 prozentiges Nein !
GermanHeretic hat vollkommen recht: er passt halt gut in euer Feindbild und *muss* daher einfach per Definition ein Ausbeuter und Steuerhinterzieher sein.
Schlimm ist nur, dass hier einige selbst ernannte Freidenker auch noch auf diesen rot-blutrigen Hering anbeissen und immer wieder auf der Mittelschicht rumhacken.
_________________ 1405006117752879898543142606244511569936384000000000
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#382152) Verfasst am: 05.12.2005, 21:28 Titel: |
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fred hat folgendes geschrieben: | Unabhängig davon, ob finrils Vater nun soviel Steuern bezahlt oder nicht, halte ich die persönlichen Angriffe und Mutmassungen von max für ungeboten: vielleicht gehört finrils Vater ja wirklich zu den ehrlichen (die gibts tatsächlich).
Oder, er verdient tatsächlich so gut, dass er auch nach Abschreibungen noch darüber liegt (vielleicht gehört er ja zu den wenigen wirklich guten Steuerberatern  |
Also die Wahrscheinlichkeit, dass er wirklich 42% zahlt, ist gegen Null. Und dies hat nun wirklich nichts mit Ehrlichkeit zu tun. Es gibt eben einfach mehr als genug Möglichkeiten das zu versteuernde Einkommen klein zu rechnen. Und ein Steuerberater hat auch das entsprechende Wissen und als "Unternehmer" die entsprechenden Möglichkeiten.
Wie eben der Durschnitt von 5,3% Steuern bei Einkommen aus Gewinnen und Vermögen mehr als deutlich zeigt, haben die offiziellen Steuersätze nichts mit den realen Steuersätzen zu tun. Sicher ist es so, dass ein Angehöriger der Mittelschichten (wie wahrscheinlich dieser Steuerberater) prozentuall mehr Steuern zahlen als Reiche. Aber da sollten diese Kleinbürger sich eher mal über die minimalen Steuern für Reiche beschweren und nicht auf Kosten von Armen Steuersenkungen verlangen.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#382159) Verfasst am: 05.12.2005, 21:41 Titel: |
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@fred
Niemand weiß, wieviel Steuern finrils Vater zahlt, auch finril nicht. Also ist dieser Steuerzahler für diese Diskussion irrelevant.
Ich möchte mich davon distanzieren, an diesen "rot-blutrigen Hering" anzubeißen, was du hier so schön per Rundumschlag behauptest. Steuerberater gehören auch nicht zu meinem "Feindbild".
Sicher gibt es ehrliche Steuerzahler, vielleicht sogar welche die mehr Steuern zahlen als sie müßten. Und vielleicht gehört auch finrils Vater dazu. Im Wahlkampf haben sogar ein paar Millionäre höhere "Reichensteuern" verlangt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß seit vielen Jahren eine Vermögensumschichtung von unten nach oben stattfindet.
So, das ist mein zusammengeschriebener Stuss zu dieser Sache.
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fred findet Gloria echt dufte
Anmeldungsdatum: 19.10.2005 Beiträge: 261
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(#382163) Verfasst am: 05.12.2005, 21:44 Titel: |
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Würdest Du bitte bei den Fakten bleiben:
Zitat: |
Wie eben der Durschnitt von 5,3% Steuern bei Einkommen aus Gewinnen und Vermögen mehr als deutlich zeigt,[...]
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diskutieren wir hier über einen Rentner, der vom Ersparten und Zinsen lebt,
oder von einem arbeitenden Steuerberater ?
Zitat: |
Sicher ist es so, dass ein Angehöriger der Mittelschichten (wie wahrscheinlich dieser Steuerberater) prozentuall mehr Steuern zahlen als Reiche.
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ja, dann bleib bitte bei der Differenzierung zwischen "Reichen" und "Angehöriger der Mittelschichten".
Und wirf nicht immer alles (bei Bedarf) in deine demagogische Schüssel.
Zitat: |
Aber da sollten diese Kleinbürger sich eher mal über die minimalen Steuern für Reiche beschweren und nicht auf Kosten von Armen Steuersenkungen verlangen.
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also abgesehen davon, dass ich den Ausdruck "diese Kleinbürger" für ziemlich mies halte,
frage ich Dich, wo denn bitteschon finril oder ich (der ich mich auch zur Mittelschicht zähle) oder auch zig-tausende andere Mittelschichtler nach weniger Steuern für Reiche und mehr Abgaben für Arme verlangen ?
Du scheinst da über mehr Kontakte und Erfahrungen zu verfügen als ich - lass es uns wissen.
[/quote]
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fred findet Gloria echt dufte
Anmeldungsdatum: 19.10.2005 Beiträge: 261
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(#382170) Verfasst am: 05.12.2005, 21:50 Titel: |
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@stefan
Zitat: |
Niemand weiß, wieviel Steuern finrils Vater zahlt, auch finril nicht. Also ist dieser Steuerzahler für diese Diskussion irrelevant.
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d'accord - allerdings denke ich, dass vermutlich finril noch eher was wissen kann als wir alle zusammen - oder ?
Und ihm das abzusprechen, zeugt von einer gewissen Arroganz und Überheblichkeit, die ihr sicher alle nicht so gemeint habt - oder ?
Zitat: |
Ich möchte mich davon distanzieren, an diesen "rot-blutrigen Hering" anzubeißen, was du hier so schön per Rundumschlag behauptest.
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sollte natürlich auch "blutig" heissen
Zitat: |
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß seit vielen Jahren eine Vermögensumschichtung von unten nach oben stattfindet.
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absolut d'accord.
Und die Moral ist, dass man dann auch *darüber* diskutieren sollte, anstatt finrils Vater hier als Ausbeuter der Armen zu geisseln.
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