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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#389236) Verfasst am: 22.12.2005, 20:59 Titel: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Zu den Lieblingsparolen bürgerlicher Ideologen gehört, wir Kommunisten wollten nur die Position der jetzt Herrschenden einnehmen, um selbst der Gier nach Reichtum und Macht zu frönen. Sie beurteilen Andere nach eigenem Bilde, können sich nichts Anderes vorstellen.
Aber das Gegenteil ist der Fall. Mir wie den meisten deutschen Kommunisten geht es wesentlich zu gut, denn ich glaube nicht, daß heute möglich wäre, 6,3 Milliarden Menschen meinen Lebensstandard zu ermöglichen. Mein Wohlstand erzeugt in anderen Ländern Hunger, schwere Armut, medizinische Unterversorgung, Kinderarbeit einschließlich -prostitution u.a.. Sowohl mein Wohlstand (den Andere hierzulande vielleicht Armut nennen) als auch die bittere Armut sind systembedingt. Deshalb jammere ich nicht, sondern kämpfe mit aller Kraft für die Beseitigung dieses Systems, nicht um MEHR zu haben, sondern WENIGER - auf materiellem Gebiet. Zumindest, solange nicht Andere zum WENIGER gezwungen werden und das MEHR nicht zu Lasten der Zukunft, insbesondere der Umwelt, geht.
Mein Ziel - und das aller Kommunisten - ist nicht Reichtum oder Macht, sondern Zufriedenheit. Und die beruht auf Gemeinschaft, wissenschaftlicher Erkenntnis und sinnvoller Arbeit.
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#389270) Verfasst am: 22.12.2005, 21:33 Titel: |
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Die meisten die an die Macht kamen waren leider ziemlich Machtgierig!
Überhaupt war der Kommunismus in seinen bisherigen Formen ziemlich anfällig für "den starken Mann"!
Zitat: | Deshalb jammere ich nicht, sondern kämpfe mit aller Kraft für die Beseitigung dieses Systems, nicht um MEHR zu haben, sondern WENIGER - auf materiellem Gebiet. Zumindest, solange nicht Andere zum WENIGER gezwungen werden und das MEHR nicht zu Lasten der Zukunft, insbesondere der Umwelt, geht. |
Was heißt das wieder?
Geht es uns dann allen besser wenn wir hier zustände wie in Äthiopien haben?
Das klingt doch irgendwie stark nach Heil durcch Leid.
Ziel sollte es sein dass es allen bessser geht.
Sonst klingt das ganze ziemlich widersprüchlich.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#389275) Verfasst am: 22.12.2005, 21:36 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Mein Ziel [...] ist [...] Zufriedenheit. |
Ewigruhend erblickt ihr Geheimnis.
Ewigstrebend erblickt nur die Außenseite.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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MarIna Visionärin
Anmeldungsdatum: 02.02.2005 Beiträge: 884
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(#389335) Verfasst am: 22.12.2005, 23:00 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Zu den Lieblingsparolen bürgerlicher Ideologen gehört, wir Kommunisten wollten nur die Position der jetzt Herrschenden einnehmen, um selbst der Gier nach Reichtum und Macht zu frönen. Sie beurteilen Andere nach eigenem Bilde, können sich nichts Anderes vorstellen. |
Kinderargument!
Was waren denn die Lieblingsparolen der Halbgötter Marx und Co? 'Kapitalisten und Unternehmer sind nur gierige Ausbeuter und Versklaver und die Bauern sind reaktionäres Gesindel'. So in etwa.
Jeder urteilt halt nach seinem eigenen Bilde.
DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Deshalb jammere ich nicht, sondern kämpfe mit aller Kraft für die Beseitigung dieses Systems, nicht um MEHR zu haben, sondern WENIGER - auf materiellem Gebiet. |
Leider auch auf geistigem...
Aber das mit dem "Weniger" erklär mal max!
DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Mein Ziel - und das aller Kommunisten - ist nicht Reichtum oder Macht, sondern Zufriedenheit. Und die beruht auf Gemeinschaft, wissenschaftlicher Erkenntnis und sinnvoller Arbeit. |
Das ist ehrenvoll und erhält meine Zustimmung.
Aber wie soll diese "Gemeinschaft" aussehen bzw worauf soll sie beruhen?
_________________ "Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt,
die eigene Nationalität zu vergessen,
so ist das kein Ausfluß von Internationalismus,
sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen." - Friedrich Engels
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#389434) Verfasst am: 23.12.2005, 12:20 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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MarIna hat folgendes geschrieben: |
Marx und Co? 'Kapitalisten und Unternehmer sind nur gierige Ausbeuter und Versklaver und die Bauern sind reaktionäres Gesindel'. |
Marx, Engels und Andere behaupteten das nicht einfach, sondern wiesen es wissenschaftlich, insbesondere auch mathematisch, nach. Das ist kein Urteil nach eigenem Bilde, sondern aufgrund von Erkenntnissen.
Übrigens muß man zwischen Großgrundbesitzern und Kleinbauern unterscheiden. Letztere sind mitnichten reaktionär, sondern spielten bei der großen sozialistischen Oktoberrevolution wie auch dem Aufbau des Sozialismus in der DDR entscheidende Rollen. Sie sind natürliche, fortschrittliche Verbündete der Arbeiterklasse.
MarIna hat folgendes geschrieben: |
Aber wie soll diese "Gemeinschaft" aussehen bzw worauf soll sie beruhen? |
Siehe http://www.weltformel.gmxhome.de/weltformel/texte/KOM.HTML
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#389468) Verfasst am: 23.12.2005, 13:42 Titel: |
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Zitat: | Marx, Engels und Andere behaupteten das nicht einfach, sondern wiesen es wissenschaftlich, insbesondere auch mathematisch, nach. Das ist kein Urteil nach eigenem Bilde, sondern aufgrund von Erkenntnissen. |
Tut mir leid Boris Muraschow, unsere wissenschaftlichen Analysen haben ergeben dass du zu 65% ein reaktionäres Kapitalistenschwein bist.
Wir schicken dich nun in ein Umerziehungslager bis du unter 30% bist.
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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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(#389470) Verfasst am: 23.12.2005, 13:48 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | MarIna hat folgendes geschrieben: |
Marx und Co? 'Kapitalisten und Unternehmer sind nur gierige Ausbeuter und Versklaver und die Bauern sind reaktionäres Gesindel'. |
Marx, Engels und Andere behaupteten das nicht einfach, sondern wiesen es wissenschaftlich, insbesondere auch mathematisch, nach. Das ist kein Urteil nach eigenem Bilde, sondern aufgrund von Erkenntnissen.
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Seufz.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#389472) Verfasst am: 23.12.2005, 13:51 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Marx, Engels und Andere behaupteten das nicht einfach, sondern wiesen es wissenschaftlich, insbesondere auch mathematisch, nach. |
Das ist, in einem Begriff gesagt, methodischer Blödsinn.
Sie können es psychologisch, soziologisch, meinetwegen sogar historisch nachweisen, abr mathematisch - das ist Mumpitz.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#389478) Verfasst am: 23.12.2005, 14:04 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Sie können es psychologisch, soziologisch, meinetwegen sogar historisch nachweisen, abr mathematisch - das ist Mumpitz. |
Falsch. Das Wertgesetz und das Mehrwertgesetz, wie auch das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, sind mathematische Modelle. Sie bilden die Grundlage der Marx'schen Analyse der Ökonomie des Kapitalismus.
Du wirst zugeben, daß Ökonomie ohne Mathematik schlecht möglich ist - auch wenn die Grundlage bürgerlicher Ökonomie Wunschdenken ist.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#389479) Verfasst am: 23.12.2005, 14:06 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Sie können es psychologisch, soziologisch, meinetwegen sogar historisch nachweisen, abr mathematisch - das ist Mumpitz. |
Falsch. Das Wertgesetz und das Mehrwertgesetz, wie auch das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, sind mathematische Modelle. Sie bilden die Grundlage der Marx'schen Analyse der Ökonomie des Kapitalismus.
Du wirst zugeben, daß Ökonomie ohne Mathematik schlecht möglich ist - auch wenn die Grundlage bürgerlicher Ökonomie Wunschdenken ist. |
Und wie genau hat er mit diesen Gesetzen nachgewiesen, dass Kapitalisten nur gierige Ausbeuter etc. seien?
Mathemati wertet nicht (jedenfalls nicht in dem hier gemeinten Wortsinn)
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#389481) Verfasst am: 23.12.2005, 14:20 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Und wie genau hat er mit diesen Gesetzen nachgewiesen, dass Kapitalisten nur gierige Ausbeuter etc. seien? |
Da Du sicher nicht gleich "Das Kapital" lesen willst, empfehle ich Lohnarbeit und Kapital.
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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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(#389486) Verfasst am: 23.12.2005, 14:25 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Sie können es psychologisch, soziologisch, meinetwegen sogar historisch nachweisen, abr mathematisch - das ist Mumpitz. |
Falsch. Das Wertgesetz und das Mehrwertgesetz, wie auch das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, sind mathematische Modelle. Sie bilden die Grundlage der Marx'schen Analyse der Ökonomie des Kapitalismus.
Du wirst zugeben, daß Ökonomie ohne Mathematik schlecht möglich ist - auch wenn die Grundlage bürgerlicher Ökonomie Wunschdenken ist. |
Möglicherweise entsteht bei den "marxistischen" Lehren ein Eindruck einer universellen Stimmigkeit - wenn man denn bereit wäre, alles Sinnhaltige auf eine ökonomische Ebene zu reduzieren. Gleichzeitig sehe ich selbst on dieser "materialistischen Welt" einen großen Fundus an unbeweisbaren Vermutungen - die "Dialektik" als notwendig-zielgerichtetes Prinzip anzunehmen (notwendig vielleicht - aber zielgerichtet??) ist nichts weiter als eine sicher nicht uninteressante, aber nicht ausschließliche Brille.
Empfehle mal, was der alte schlechtgelaunte Schopenhauer zu seinem Erzfeind Hegel geschrieben hat, zu lesen (muß man nicht lang suchen)
Ansonsten: die "marxistische Theorie" (die ich übrigens nicht grundlegend ablehnen würde) scheint mir in einigen Bereichen stichhaltig, in vielen aber nicht. Dazu gehören (nur kurz und oberflächlich)
- die Anthropologie (Pyschologie etc. rechne ich jetzt einmal kurzerhand dazu)
- eine zunächst einmal zweckfrei betriebene Kuturwissenschaft/Kulturgeschichte/Ethnologie
u.v.m - ist natürlich etwas verrückt, sowas so mir nichts, dir nichts in wenigen Worten zu schreiben
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#389488) Verfasst am: 23.12.2005, 14:28 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Umunmutamnak hat folgendes geschrieben: | Empfehle mal, was der alte schlechtgelaunte Schopenhauer zu seinem Erzfeind Hegel geschrieben hat, zu lesen (muß man nicht lang suchen) |
Der Empfehlung kann ich mich voll und ganz anschließen! Es ist immer wieder ein Genuss, Schopenhauers Aussagen über Philosophen zu lesen, von denen er nicht viel, genau genommen gar nichts hielt.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#389523) Verfasst am: 23.12.2005, 16:33 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Umunmutamnak hat folgendes geschrieben: |
- die Anthropologie (Pyschologie etc. rechne ich jetzt einmal kurzerhand dazu)
- eine zunächst einmal zweckfrei betriebene Kuturwissenschaft/Kulturgeschichte/Ethnologie |
Nun, Wichtiges kommt eben zuerst. Wenn Du bei Marx und Engels darüber wenig findest, heißt das noch lange nicht, daß der dialektische Materialismus zur Betrachtung dieser Bereiche ungeeignet wäre. Im Gegenteil findet sich aus sozialistischen Zeiten eine Menge wissenschaftlicher Literatur, welche sich mit der Anthropologie, Kultur, Kunst und Völkerkunde beschäftigt - geschrieben von dialektischen Materialisten. Diese Arbeiten heben sich von bürgerlichem Geplapper dadurch ab, daß sie nachvollziehbar von der Erscheinung zum Wesen vordringen, während bürgerliche "Wissenschaftler" häufig nur akribisch Fakten auflisten und die Hintergründe beliebig interpretieren.
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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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(#389535) Verfasst am: 23.12.2005, 17:13 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | , während bürgerliche "Wissenschaftler" häufig nur akribisch Fakten auflisten und die Hintergründe beliebig interpretieren. |
"Bürgerliche Wissenschaftler"? Was soll denn das bitte sein?
In jedem Fall Schnee von gestern, Parolen von anno dazumal.
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#389537) Verfasst am: 23.12.2005, 17:19 Titel: |
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Bürgerliche Wissenschaft!
Sozialistische Wissenschaft?
Es gibt nur eine form von Wissenschaft, die jenige die mit erprobten mitteln methodisch vorgeht und Theorein aufstellt die falsifizierbar sind.
So Schwachsinnige wie diese einen russische Getreidezüchter der unter Stalin die sowjetische Landwirtschaft beinahe ruiniert hat, braucht kein Mensch!
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caligula Atheist
Anmeldungsdatum: 31.05.2005 Beiträge: 184
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(#389553) Verfasst am: 23.12.2005, 18:32 Titel: |
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Zitat: | Marx, Engels und Andere behaupteten das nicht einfach, sondern wiesen es wissenschaftlich, insbesondere auch mathematisch, nach. Das ist kein Urteil nach eigenem Bilde, sondern aufgrund von Erkenntnissen. |
alleine diese aussage disqualifiziert dich eigentlich an einem rationalem diskurs zu partizipieren..nun ja ich werde versuchen dir die augen zu öffnen:
der "orthodoxe" marxismus ist nicht haltbar . marx ist über die prämisse des (nicht haltbaren) historizismus zu falschen prämissen gelangt - popper demontiert ihn sehr schön in "the open society and its enemies" alle zukunftsaussagen sind falsifiziert : hier nur ein paar exempel
Zitat: | Nach Marx müßte sich die Gesellschaft zunehmend in zwei Klassen aufteilen, in die immer kleinere Gruppe der Bourgeois, die besitzen und kontrollieren und die immer größer werdende Gruppe der Proletarier, die nichts besitzen und nicht kontrollieren. Tatsächlich gibt es weiterhin einen zahlenmäßig großen Mittelstand, das Produktivvermögen ist über Aktien breit gestreut - wenn es auch nach wie vor große Unterschiede im Reichtum gibt -, und die neu entstandene Schicht der Manager kontrolliert, bestimmt und setzt sich häufig sogar über die Interessen der Eigentümer hinweg. (Ron Sommer !!!)
Nach Marx müßten die Industriearbeiter zwangsläufig immer ärmer, zahlreicher und revolutionärer werden. Tatsächlich hat sich ihre Zahl verringert, ihr Lebensstandart gehoben und ihre politischen Auffassungen sind reformistisch oder kleinbürgerlich.
Nach Marx können kommunistische Revolutionen nur in Ländern stattfin-den, in denen der Kapitalismus zur vollen Reife gelangt ist. Tatsächlich finden aber gerade in solchen Ländern keine kommunistischen Revolutionen statt, sondern in unterentwickelten Ländern, in denen der Kapitalismus keine, oder nur eine sehr marginale Rolle spielt.
Nach Marx sollten die Arbeiter die Revolution und den Aufbau des Kommu-nismus selbst bewerkstelligen. Tatsächlich haben aber immer Berufsrevolu-tionäre und Funktionäre die Führung, die die Arbeiter bevormunden und gängeln. (Genaueres bei Arbeiter.)
[Heute kann man hinzufügen: Nach Marx ist die Entwicklung zum Kommunismus eine geschichtliche Gesetzmäßigkeit, die so unabwendbar ist, wie die nächste Mondfinsternis. Es gibt aber auch 150 Jahre nach Begründung dieser Theorie keine Anzeichen dafür, daß der Kapitalismus zusammenbricht und der Kommunismus an seine Stelle tritt. Zusammenge-brochen sind nur die Versuche, den Kommunismus aufzubauen.] |
weiters ist eine soziologie die ihren fokus nur auf das wirschaftssystem wirft zum scheitern verurteilt .. zB. die prädestinationslehre calvins und der protestantismus im allgemeinen war treibende kraft hinter kapitalistischen entwicklungen! sie wird einfach ausgeklammert!
die kritische theorie (große namen wie marcuse, adorno etc. ) ist weitaus durchdachter und sublimierte zunächst den marxismus resp. machte ihn wieder als soziologische position haltbar was sich aber jetzt durch systemtheorie obsolet wurde (einzig habermas konnte noch ein paar rudimente "retten")
soviel mal dazu ..
weiters frage ich mich ob deine maxime "kommunist weil christ" nicht inkonsistent ist ,da religion ja nur opium ist das von reaktionären kräften zur vertröstung des volkes und bewahrung des status quo eingesetzt wird !! der materialistische kommunismus will seine utopie (für mich badtopia) doch hier verwirklichen und nicht in einem nicht vorhandenem jenseits
kommunismus ist im übrigen eine ideologie! willkürlich erhoben und konsequente immunisierung gegen kritik..
mfg caligula
_________________ Die Moral ist für Sklaven geschaffen, für Wesen ohne Geist.
Henry Miller
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#389559) Verfasst am: 23.12.2005, 18:52 Titel: |
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caligula hat folgendes geschrieben: | konsequente immunisierung gegen kritik. |
Bei DemTorsten übrigens immer ganz besonders schön zu beobachten.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#389657) Verfasst am: 23.12.2005, 22:25 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: |
Und wie genau hat er mit diesen Gesetzen nachgewiesen, dass Kapitalisten nur gierige Ausbeuter etc. seien? |
Da Du sicher nicht gleich "Das Kapital" lesen willst, empfehle ich Lohnarbeit und Kapital. |
Ich empfehle im Gegenzug auch mal was: Eine beliebige Einführung in wissenschaftliche Methodik oder Geschichtsforschung.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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caligula Atheist
Anmeldungsdatum: 31.05.2005 Beiträge: 184
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(#389990) Verfasst am: 24.12.2005, 23:32 Titel: |
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na sind dem DerTorsten die "argumente" ausgegangen?
_________________ Die Moral ist für Sklaven geschaffen, für Wesen ohne Geist.
Henry Miller
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#389999) Verfasst am: 24.12.2005, 23:42 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Deshalb jammere ich nicht, sondern kämpfe mit aller Kraft für die Beseitigung dieses Systems. |
Wie machst du das?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#390791) Verfasst am: 27.12.2005, 12:23 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wie machst du das? |
Agitation, Propaganda, Organisation, Streik, Boykott, Vorbildwirkung.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#390795) Verfasst am: 27.12.2005, 12:39 Titel: |
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Nun, nehmen wir einmal diesen Unsinn:
caligula hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Nach Marx müßte sich die Gesellschaft zunehmend in zwei Klassen aufteilen, in die immer kleinere Gruppe der Bourgeois, die besitzen und kontrollieren und die immer größer werdende Gruppe der Proletarier, die nichts besitzen und nicht kontrollieren. Tatsächlich gibt es weiterhin einen zahlenmäßig großen Mittelstand, das Produktivvermögen ist über Aktien breit gestreut - wenn es auch nach wie vor große Unterschiede im Reichtum gibt -, und die neu entstandene Schicht der Manager kontrolliert, bestimmt und setzt sich häufig sogar über die Interessen der Eigentümer hinweg. |
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Bekanntlich zeichnen sich Eigentümer dadurch aus, daß sie über ihr Eigentum und seine Verwendung verfügen können. Das trifft nur auf die Hauptaktionäre zu - allesamt aus den Reihen des großen Finanzkapitals. Die übrigen Aktionäre sind - wie z.B. auch Sparer, die ja auch Zinsen erhalten - Sponsoren und ermöglichen das Aufstocken von Inverstitionsmitteln. Das mußten 2000 Viele schmerzlich erfahren, als die Blase "neuer Markt" zum Platzen gebracht wurde - die Kleinanleger guckten in die Röhre, die (gegenständlichen) Unternehmenswerte blieben Eigentum der Kapitalisten. Da die nach wie vor die Aktienmehrheit halten, können Aktien auch noch so billig sein - man kriegt nie die Majorität.
Die Manager sind hochbezahlte Lakaien des Kapitals. Gerade letzte Woche hätte Dir klarwerden müssen: treibens sie's zu bunt, wie Ackermann und Spießgesellen bei der Mannesmann-Übernahme, landen sie als Warnung vor dem Kadi. Der zuerst ergangene Freispruch wurde zunächst aufgehoben. Mal sehen, wies weitergeht. Die Finanzkapitalisten lassen sich nicht gern in die Tasche fassen, weder von ihren Management- noch ihren politischen Lakaien.
"wenn es auch nach wie vor große Unterschiede im Reichtum gibt..." stimmt erst mal. Du hast aber vergessen zu erwähnen, daß laut "Armuts- und Reichtumsbericht" der Bundesregierung nicht nur innerhalb der Reichen die Unterschiede ZUNEHMEN, sondern umso schärfer gegenüber den verarmenden Unterschichten des Proletariats klaffen.
Marx läßt sich eben nicht durch Geplapper und Behauptungen widerlegen, sondern höchstens durch Sachargumente. Auf die warte ich noch.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#390804) Verfasst am: 27.12.2005, 14:15 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Wie machst du das? |
Agitation, Propaganda, Organisation, Streik, Boykott, Vorbildwirkung. |
Lass doch mal den Christenschrott weg, vielleicht findest du dann mehr Zuspruch.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#390890) Verfasst am: 27.12.2005, 17:41 Titel: Re: Kommunisten sind macht- und geldgierig |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Lass doch mal den Christenschrott weg, vielleicht findest du dann mehr Zuspruch. |
Erfahrungsgemäß nicht. Außerdem müßte ich dann auf einige meiner stärksten Argumente verzichten - die sich zwar auch im Konfuzianismus, Judentum, Islam usw. finden, was aber auch nicht populärer ist.
Hinzu kommt, daß ich nicht gern auf über eine Milliarde Revolutionäre verzichte, die nur ihre eigene Heilige Schrift mal richtig lesen und verstehen und falschen Führern wie Großinquisitor Maledict XVI die Gefolgschaft in die Hölle verweigern müssen.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#390967) Verfasst am: 27.12.2005, 19:51 Titel: |
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Wie kann etwas völlig irrationales eines deiner stärksten Argumente sein? Spricht nicht gerade für deine Argumente
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#390969) Verfasst am: 27.12.2005, 19:53 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Spricht nicht gerade für deine Argumente. |
Welche?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#391005) Verfasst am: 27.12.2005, 20:54 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Wie kann etwas völlig irrationales eines deiner stärksten Argumente sein? |
Nur ein bürgerlich und wenig Denkender wird z.B. das (laut Jesus) höchste Gebot "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.", welches auf Moses zurückgeht, als irrational bezeichnen, wurde es doch im 20. Jahrhundert von Mathematikern anhand der Spieltheorie als richtig bewiesen. So ist es auch mit vielen anderen Aussagen der Bibel.
Natürlich ließe sich das mit irrationalen Zufallstreffern "erklären". Nur die Häufung richtiger Aussagen nicht. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, daß Jesus wissenschaftlich an die Erkennung der Welt herangegangen sein MUSS, um dann die RICHTIGEN Erkenntnisse sogar noch in Form von Gleichnissen den Ziegen- und Schafhirten, Fischern, Tempeldienern und Huren verständlich zu machen.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#391028) Verfasst am: 27.12.2005, 21:20 Titel: |
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Gott ist etwas rationales?
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matthias Gefährder
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme
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(#391084) Verfasst am: 27.12.2005, 22:49 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Wie kann etwas völlig irrationales eines deiner stärksten Argumente sein? |
Nur ein bürgerlich und wenig Denkender wird z.B. das (laut Jesus) höchste Gebot "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.", welches auf Moses zurückgeht, als irrational bezeichnen, wurde es doch im 20. Jahrhundert von Mathematikern anhand der Spieltheorie als richtig bewiesen. So ist es auch mit vielen anderen Aussagen der Bibel. [Hervorhebung von mir, Matthias.] |
Von einem Gültigkeitsbereich mathematischer Theorien und Modelle hast Du wohl noch nie was gehört, kann das sein?
_________________ 2008 – Jahr der Mathematik
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