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Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#425209) Verfasst am: 04.03.2006, 22:48    Titel: Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition Antworten mit Zitat

Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition
(Kostenübernahme von assistierten Befruchtungen)


Liebe Freigeister,

ich bitte euch hier einfach mal um Unterstützung. Wie hier einige wissen, engagiere ich mich stark für die Fortpflanzungsrechte ungewollt kinderloser Paare. Mein Mann und ich verdanken unser Elternglück einer speziellen Form der assistierten Befruchtung und hatten einen sehr steinigen Weg bis zum Wunschkind, u.a. auch Kosten von rund 20.000 DM. Ich habe das als sehr schockierend erlebt, dass die Chance, ein Kind zu bekommen, unter Umständen wirklich von den finanziellen Voraussetzungen bei einem Paar abhängt. Kinder, nur für Reiche? Zudem hatte das für mich auch eine Assoziation mit ?Ein Kind kaufen.? Die Kosten, die pro Jahr in Deutschland für assistierte Befruchtungen entstehen, sind mit rund 150 Mio. Euro im Vergleich zu dem Geld, was anderswo unsinnig herausgeschleudert wird, Peanuts. Auf jeden GKV-Versicherten kommen dabei weniger als 3 Euro im Jahr!

Die Ursachen dafür, dass ungewollt kinderlose Paare auf ihrem Weg zum Wunschkind hierzulande so stiefmütterlich behandelt werden, liegen auch bei der Kirche. Die wirklichen Ursachen für die Ablehnung sind u.a.:

- Eingriff in Gottes Monopolrecht, Menschenleben zu schaffen;
- kirchliche Ablehnung der Masturbation;
- Frauen sind weniger wert und haben schon deshalb nicht das Recht, Fortpflanzungsrechte zu fordern;
- Ungewollt kinderlos sein ist eine schöne Buße für irgendwas. Vielleicht die Strafe Gottes. (Notwendig zur Machterhaltung der Kirchen).

Nun, ich nutze jede Gelegenheit, um Verbesserungen für die Paare zu schaffen, denen heute nur noch dieser Weg zum Wunschkind bleibt. Selbst hätte ich nichts mehr davon, aber es wäre für mich eine große Befriedigung, dies mit erreicht zu haben.

Gegenwärtig gibt es eine öffentliche Petition, die sich über diesen Link: http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=65
aufrufen und in weniger als einer Minute online unterschreiben lässt. ?Die Petentin begehrt die vollständige Übernahme der Kosten für die künstliche Befruchtung durch die gesetzlichen Krankenkassen.?

Ich bitte euch, mein / unser großes Ziel mit eurer Unterschrift zu unterstützen.

Vielen Dank, Femina
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#425215) Verfasst am: 04.03.2006, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe die Petition bereits unterzeichnet, da ich die stetige Erweiterung der Fähigkeiten und Freiheiten des Menschen, sowohl der Menschheit als Ganzes als auch des Einzelnen, in jeder Hinsicht begrüße. Oder kurz: Ich halte es für wünschenswert, so zu handeln, dass stets neue Möglichkeiten geschaffen werden.

Eine Frage, die ich hätte, wäre allerdings, warum ihr kein Kind adoptiert habt.
Falls diese Frage jedoch zu persönlich ist, brauchst du sie nicht zu beantworten...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#425218) Verfasst am: 04.03.2006, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe auch unterzeichnet. Alles was die Selbstbestimmung des Menschen fördert halte ich für unterstützenswert.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#425222) Verfasst am: 04.03.2006, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Alles was die Selbstbestimmung des Menschen fördert halte ich für unterstützenswert.

Äh... das war im Grunde der Kern dessen, was ich auch aussagen wollte. Mit den Augen rollen Daumen hoch!
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Hatuey
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#425264) Verfasst am: 05.03.2006, 00:28    Titel: Re: Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
..

ich bitte euch hier einfach mal um Unterstützung. Wie hier einige wissen, engagiere ich mich stark für die Fortpflanzungsrechte ungewollt kinderloser Paare. Mein Mann und ich verdanken unser Elternglück einer speziellen Form der assistierten Befruchtung und hatten einen sehr steinigen Weg bis zum Wunschkind, u.a. auch Kosten von rund 20.000 DM. Ich habe das als sehr schockierend erlebt, dass die Chance, ein Kind zu bekommen, unter Umständen wirklich von den finanziellen Voraussetzungen bei einem Paar abhängt. Kinder, nur für Reiche? Zudem hatte das für mich auch eine Assoziation mit ?Ein Kind kaufen.? Die Kosten, die pro Jahr in Deutschland für assistierte Befruchtungen entstehen, sind mit rund 150 Mio. Euro im Vergleich zu dem Geld, was anderswo unsinnig herausgeschleudert wird, Peanuts. Auf jeden GKV-Versicherten kommen dabei weniger als 3 Euro im Jahr!

..

Künstliche Befruchtungen sind irrsinn, woanders sterben Kinder, weil die Eltern ein paar Euro nicht für einfache Behandlungen aufbringen können und hier sollen die Krankenkassen künstliche Befruchtungen bezahlen.
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#425307) Verfasst am: 05.03.2006, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc - Wir wollten eben auch "ein Kind von Anfang an" haben. Mir waren die Schwangerschaft und Geburt sehr wichtig. Auch die Weitergabe der Gene. Das mag egoistisch klingen, aber ich denke, die Natur hat uns diese Gefühle, die damit zusammen hängen, gegeben. Und so dürfen wir auch dazu stehen. Wir hatten auch Angst davor, ein Kind zu adoptieren, mit dem wir dann nicht klar kommen. Weil, mit einem Neugeborenen wächst man ja mit. Ein etwas größeres Kind, das vielleicht schon negative Erfahrungen gemacht hat, stelle ich mir unendlich schwieriger vor. Dem sah ich mich nicht gewachsen. Aber: Hut ab und alle Achtung vor den Paaren, die Kinder adoptieren. Ich finde, jeder sollte den Weg gehen, den er / sie für sich am besten findet.

Inzwischen weiß ich, dass auf 13 Adoptionsbewerber nur 1 Kind kommt. Es ist also nicht so einfach.

Milhous - mit der gleichen Begründung müßtest du aber auch ganz viele andere Sozialleistungen in unserem Staat ablehnen. Ich denke, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#425315) Verfasst am: 05.03.2006, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Tarvoc - Wir wollten eben auch "ein Kind von Anfang an" haben. Mir waren die Schwangerschaft und Geburt sehr wichtig. Auch die Weitergabe der Gene. Das mag egoistisch klingen, aber ich denke, die Natur hat uns diese Gefühle, die damit zusammen hängen, gegeben. Und so dürfen wir auch dazu stehen. Wir hatten auch Angst davor, ein Kind zu adoptieren, mit dem wir dann nicht klar kommen. Weil, mit einem Neugeborenen wächst man ja mit. Ein etwas größeres Kind, das vielleicht schon negative Erfahrungen gemacht hat, stelle ich mir unendlich schwieriger vor. Dem sah ich mich nicht gewachsen. Aber: Hut ab und alle Achtung vor den Paaren, die Kinder adoptieren. Ich finde, jeder sollte den Weg gehen, den er / sie für sich am besten findet.

Jepp, das kann ich gut verstehen. Smilie
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#425411) Verfasst am: 05.03.2006, 11:44    Titel: Re: Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:

Künstliche Befruchtungen sind irrsinn, woanders sterben Kinder, weil die Eltern ein paar Euro nicht für einfache Behandlungen aufbringen können und hier sollen die Krankenkassen künstliche Befruchtungen bezahlen.


Entschuldige, aber dass ist das am meisten von Ignoranz strotzende Argument das ich seit langem gehört habe Argh

Ich hoffe du denkst an deine Argumentationslinie wenn du mal ein künstliches Hüftgelenk oder ähnliches brauchst...
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Storm by Tim Minchin
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Magrathea
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Anmeldungsdatum: 24.12.2005
Beiträge: 64

Beitrag(#425423) Verfasst am: 05.03.2006, 12:22    Titel: Re: Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Entschuldige, aber dass ist das am meisten von Ignoranz strotzende Argument das ich seit langem gehört habe Argh

Ich hoffe du denkst an deine Argumentationslinie wenn du mal ein künstliches Hüftgelenk oder ähnliches brauchst


Der Vergleich hinkt ja wohl. Kinderlosigkeit ist keine Krankheit. Deshalb sehe ich auch nicht ein, warum die Krankenkassen künstliche Befruchtungen u.ä. bezahlen sollen. Wenn der Kinderlosigkeit allerdings eine behandelbare Krankheit zu Grunde liegt, spricht nichts dagegen, dass die Krankenkassen für deren Behandlung zahlen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#425426) Verfasst am: 05.03.2006, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Femina:

Bin mir nicht sicher, aber ist es nicht so, daß sogar bis zu drei künstliche Befruchtungsdurchgänge von den Kassen gezahlt werden? Zumindest kenne ich einen Fall, in dem das so gewesen ist. Falls ja, bezieht sich Deine Petition darauf, uneingeschränkt viele Versuche zu bezahlen?

Es geht hier ja um gesetzliche Versicherungsleistungen, also um Gegenleistungen für Beitragszahlungen innerhalb einer Solidargemeinschaft. Die Frage ist also,
- was definieren wir als Krankheit (im Gegensatz zu Wunsch oder Problem) und was als angemessene Behandlungsmethode (im Gegensatz zu Luxus und Unverhältnismäßigkeit)?
- wem werden dafür wieviele Beitragsgelder abgeknöpft?
- ein weiterer Punkt ist die Eigenverantwortung, die von jedem verlangt werden kann, für den die Gemeinschaft Geld zahlt.

Wenn es hauptsächlich um den Wunsch geht, etwas Eigenes zu haben, seine Gene weiterzugeben, sich am Kind freuen zu können und dgl., so könnte man sich auf den Standpunkt stellen, daß es sich hierbei um eine ähnliche Kategorie handelt wie "ein eigenes Häuschen haben" oder "schön sein", also um etwas, worauf man keinen Anspruch hat.

Auf der anderen Seite ist ungewollte Kinderlosigkeit (nicht dagegen Kinderlosigkeit generell) ein Minderheitenschicksal, und im Gegensatz zu etwa Raucherlunge oder Extremsportunfall kein Fall von Verantwortungslosigkeit.

Nach meiner ganz persönlichen Wertung sollten die gesetzlichen Krankenkassen einige wenige Versuche bezahlen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#425437) Verfasst am: 05.03.2006, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Die Krankenkassen sind dazu da, Kranke (auch die bereits exisitierenden kranken Kinder) zu versorgen bzw. vorzusorgen, dass diese gesund bleiben. Würden die Krankenkassen unbegrenzt künstliche Befruchtungsversuche bezahlen, würde das Geld an anderer Stelle fehlen oder die Beiträge würden steigen. Auch bei Familien, die bereits von ihrem Geld Kinder zu versorgen haben.

Wenn der Staat die Steigerung der Geburtenrate durch künstliche Befruchtung erhöhen will - sei es als politisches Ziel, sei es als soziale Leistung gegenüber Menschen, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben- so kann er dies sicherlich beschließen, muss für die Bezahlung aber andere Töpfe aufmachen und dies nicht der Krankenkasse zuschieben.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#425440) Verfasst am: 05.03.2006, 13:11    Titel: Re: Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Die Kosten, die pro Jahr in Deutschland für assistierte Befruchtungen entstehen, sind mit rund 150 Mio. Euro im Vergleich zu dem Geld, was anderswo unsinnig herausgeschleudert wird, Peanuts. Auf jeden GKV-Versicherten kommen dabei weniger als 3 Euro im Jahr!


Zwei Anmerkungen zu der Rechnung:

Zu den GKV-Versicherten gehören viele, die wegen geringen Verdienstes keine oder kaum Beiträge zahlen. Die anderen müssten also entsprechend mehr zahlen.

Die Gesamthöhe der Kosten würde vermutlich stark ansteigen, wenn die Finanzierung uneingeschränkt geleistet würde. Sie sind ja gerade deshalb derzeit relativ niedrig, weil die KK sie eben nicht uneingeschränkt bezahlen. Für die von dir angestrebte Übernahme der Kosten müsste man also mit den derzeitigen Ist-Kosten planen, sondern die Versuche mit einrechnen, die derzeit wegen Geldmangel nicht durchgeführt werden.

Dass vermutlich auch die Kosten je Versuch ansteigen, kommt noch hinzu. Gesicherte Finanzierung und eine erhöhte Nachfragen führen zu steigenden Kosten.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#425444) Verfasst am: 05.03.2006, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
@Femina:

Bin mir nicht sicher, aber ist es nicht so, daß sogar bis zu drei künstliche Befruchtungsdurchgänge von den Kassen gezahlt werden?


Die Krankenkassen beteiligen sich derzeit bei drei Versuchen mit 50 %.

Voraussetzung:
Verheiratet, keine fremden Eizellen oder Samen, Aussicht auf Erfolg, Alter zwischen 25-40 bzw. 50.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#425464) Verfasst am: 05.03.2006, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es einen Rechtsanspruch, eigene Gene weiterzugeben?
Gibt einen Rechtsanspruch, eine Schwangerschaft zu erleben?
Ich bezweifle, dass solche Wünsche von der Solidargemeinschaft unterstützt werden müssen.

Das demographische Argument erscheint mir wenig plausibel. Ich glaube nicht, dass die niedrige Geburtenrate damit zu tun hat, dass künstliche Befruchtungen nicht ausreichend bezuschusst werden. In Zeiten, als künstliche Befruchtung noch gar nicht möglich war, lag die Geburtenrate viel höher. Andere Faktoren haben einen viel größeren Einfluss. Wenn die Solidargemeinschaft es für wünschenswert erachtet, die Geburtenrate zu steigern, sollte sie dort ansetzen.
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#425469) Verfasst am: 05.03.2006, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Gibt es einen Rechtsanspruch, eigene Gene weiterzugeben? Gibt einen Rechtsanspruch, eine Schwangerschaft zu erleben? Ich bezweifle, dass solche Wünsche von der Solidargemeinschaft unterstützt werden müssen.

Sicher ist ein Rechtsanspruch idZ nicht sehr sinnvoll. Andererseits könnte man diesen Einwand auch bei anderen grenzwertigen Benachteiligungen erheben.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Das demographische Argument erscheint mir wenig plausibel. Ich glaube nicht, dass die niedrige Geburtenrate damit zu tun hat, dass künstliche Befruchtungen nicht ausreichend bezuschusst werden. In Zeiten, als künstliche Befruchtung noch gar nicht möglich war, lag die Geburtenrate viel höher. Andere Faktoren haben einen viel größeren Einfluss. Wenn die Solidargemeinschaft es für wünschenswert erachtet, die Geburtenrate zu steigern, sollte sie dort ansetzen.

Sehe ich auch so.

Meines Erachtens ist das einzige Argument für eine Bezuschussung, wenn die Fähigkeit einer Minderheit, keine Kinder zeugen zu können, als Krankheit bzw. Behinderung angesehen würde. Dafür spräche, daß es sich i.a. tatsächlich um organische oder psycho-organische Ursachen handelt.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#425492) Verfasst am: 05.03.2006, 15:47    Titel: Re: Bitte um Unterschriften für eine öffentliche Petition Antworten mit Zitat

Magrathea hat folgendes geschrieben:

Der Vergleich hinkt ja wohl. Kinderlosigkeit ist keine Krankheit.


Nur um das klarzustellen: Ich habe mich nicht pro oder contra Kostenübernahme ausgesprochen, nur diese "Was?! Du ist ein Dessert? Weist du nicht, dass in Afrika kleine Kinder verhungern" - Argumentation ist mir sauer aufgestossen...
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Daisy
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Beitrag(#425654) Verfasst am: 05.03.2006, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich für mich persönlich sehe keinen Sinn, eine Petition dahingehend zu unterschreiben. Wohl gemerkt - was mich betrifft. Ich bin der Meinung, daß Kinder kommen, wenn es sein soll. Ich persönlich würde der Natur nicht ins Handwerk pfuschen und irgendwie seh ich nicht ein, warum der unnatürliche Eingriff finanziell noch mehr gefördert werden soll. Ich fände es sinnvoller, wenn Adoptionen in Deutschland erleichtert werden würden.

Ist zwar ein blöder Vergleich, aber ich bin auch dafür, daß man erst mal Tiere aus dem Tierheim holt, bevor man einen skrupellosen Züchter finanziell unterstützt.
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Wolf
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Beitrag(#425671) Verfasst am: 05.03.2006, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:

Ist zwar ein blöder Vergleich, aber ich bin auch dafür, daß man erst mal Tiere aus dem Tierheim holt, bevor man einen skrupellosen Züchter finanziell unterstützt.

Deine Wortwahl halte ich für nicht angebracht.
Ich sehe es ähnlich wie Step:
Bei guten Erfolgschancen, sowie das Vorhandensein einer zumindest eheänlichen Beziehung, einige wenige Versuche zu bezahlen.

Ach um mal ein bisschen frech zu sein, Daisy: rasierst du dich nicht oder pfuscht du der Natur ins Handwerk? Putzt du die Zähne? Nimmst du Parfüm?
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Trish:(
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Tarvoc
would prefer not to.



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Beitrag(#425673) Verfasst am: 05.03.2006, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich würde der Natur nicht ins Handwerk pfuschen.

Wir können der Natur gar nicht ins Handwerk pfuschen. zwinkern Als wären wir irgendwas von der Natur Getrenntes...
Der Mensch ist auch Natur, und alles, was er tut, ja alles, was er überhaupt tun kann, ist Natur...

Oder was meinst du sonst mit 'Natur'? Irgendwas Metaphysisches? Am Kopf kratzen
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step
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Beitrag(#425701) Verfasst am: 05.03.2006, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich würde der Natur nicht ins Handwerk pfuschen.

Wir können der Natur gar nicht ins Handwerk pfuschen.

Daumen hoch!
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#425704) Verfasst am: 05.03.2006, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich würde der Natur nicht ins Handwerk pfuschen.

Wir können der Natur gar nicht ins Handwerk pfuschen. zwinkern Als wären wir irgendwas von der Natur Getrenntes...
Der Mensch ist auch Natur, und alles, was er tut, ja alles, was er überhaupt tun kann, ist Natur...
Selbst wenn der Mensch nicht Natur wäre, könnte er der Natur nicht ins Handwerk pfuschen, da sie keine Person ist.(-obwohl ich den Begriff weiter oben genauso wie Daisy gebrauchte, allerdings nur um zu zeigen wie absurd das ist)
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#425717) Verfasst am: 05.03.2006, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo step und Heike,

es geht hier nicht um uneingeschränkt viele Versuche. Eine Rückkehr zu der alten Regelung, 4 Versuche voll (oder mit einer geringeren Eigenbeteiligung, abhängig vom Einkommen) zu zahlen, halte ich für angemessen. Allerdings wünsche ich mir eine Erweiterung der Zielgruppe. Kein Ausschluss mehr von Unverheirateten und Paaren mit heterologen Befruchtungsversuchen. Wegfall der Altersgrenze nach unten und eine Indikationslösung für solche Paare, die über der oberen Altersgrenze liegen.

Meine Rechnung bezog sich auf Zahlen von 2002, also vor der Gesundheitsreform. Die Petition beinhaltet in ihrem Text auch eher die Rückkehr zu genau dieser Regelung. Eine Erweiterung der Grenzen auf Paare, die bisher nicht berücksichtigt wurden, würde zwar den Betrag wieder etwas erhöhen, aber doch nicht in DEM Maße. Ich würde mal grob sagen, es käme dann nicht über 4 Euro pro GKV-Versichertem. Und dass viele hier zu geizig sind, diese 4 Euro im Jahr auszugeben, halte ich für kurzsichtig. Immerhin sollen ja eben diese Kinder später auch für uns arbeiten. "Die Allgemeinheit profitiert von jedem Kind mit durchschnittlich 80.000 Euro?, sagt die Kommission "Familie und demographischer Wandel" unter Kurt Biedenkopf. (Süddeutsche Zeitung)



Zu den anderen Anmerkungen hier mal ein paar Zitate zum Thema Fortpflanzungsfreiheit, die ich gesammelt habe:

"Die Fortpflanzungsfähigkeit gehört zu den biologischen Grundvoraussetzungen des menschlichen Lebens wie Ernährung, Bewegung und Kommunikation. Störungen derselben stellen somit ein erhebliches biologisches Defizit dar."
[Gisela C. Fischer, ?Falsches Signal?, GESELLSCHAFTSPOLITISCHE KOMMENTARE, Nr. 8, August 2003, Seite 16 ff., http://www.fertinet.de/news/temp/Fischer-gpk-08-03.pdf]

Fortpflanzungsfreiheit ist auch international als Menschenrecht anerkannt, u.a. in der UNO-Frauenkonvention (Art. 16, 1). Sie garantiert
"das Recht auf freie und verantwortliche Entscheidung über die Zahl der Kinder und den Abstand der Geburten".
"Heiratsfähige Männer und Frauen haben ohne jede Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht, zu heiraten und eine Familie zu gründen..."

Laut EU-Charta, Artikel 9, gibt es das Grundrecht auf das Gründen einer Familie und das Verbot von Diskriminierung:
"Artikel 9 Recht, eine Ehe einzugehen und eine Familie zu gründen:
Das Recht, eine Ehe einzugehen, und das Recht, eine Familie zu gründen, werden nach den einzelstaatlichen Gesetzen gewährleistet, welche die Ausübung dieser Rechte regeln."

"Artikel 21 Nichtdiskriminierung :
(1) Diskriminierungen, insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind verboten."

"Laut §10 SGB I hat jeder, der körperlich, geistig oder seelisch behindert ist, oder dem eine solche Behinderung droht, unabhängig von der Ursache seiner Behinderung ein ?soziales Recht? auf Hilfe, um ihm einen seinen Neigungen und Fähigkeiten entsprechenden Platz in der Gemeinschaft, insbesondere im Arbeitsleben zu sichern und um seinen Benachteiligungen auf Grund der Behinderung entgegenzuwirken. Rehabilitation ist damit nicht die Heilung oder Linderung von Krankheiten, sondern vielmehr die Beseitigung, der Ausgleich oder die Minderung der durch Krankheit verursachten Folgeschäden in Beruf, Familie und Gesellschaft."
[Gisela Fischer, ?Falsches Signal?, Gesellschaftspolitische Kommentare Nr.8, August 2003, Seite 16 ff., http://www.fertinet.de/news/temp/Fischer-gpk-08-03.pdf]

Unerfüllter Kinderwunsch ist nach der Definition der WHO eine Krankheit. Es liegt ein regelwidriger Zustand des Körpers [des Geistes oder der Seele] vor, der der Krankenbehandlung bedarf.
Der Bundesgerichtshof stellt in einem Urteil vom 17. Dezember 1986 fest, dass ungeachtet der jeweiligen Ursache im Tatbestand Fortpflanzungsunfähigkeit Krankheit zu sehen ist.
[Neue Juristische Wochenzeitschrift 1987; 703 ? 704;II2 b:BGH-Urteil vom 17.12.1986, IV a ZR 78/85]
Soziologisch ist Krankheit eine Krise, die aus der Einschränkung der Handlungsfähigkeit des Individuums resultiert. Die Profession des Arztberufes ist die stellvertretende Krisenbewältigung (vgl. Oevermann 1998).
Unstrittig ist, dass Sterilität ( ICD 10 = Internationale Klassifikation der Krankheiten ) eine anerkannte Krankheit ist und Fortpflanzungsbeinträchtigung von medizinischen Gutachtern als Behinderung/ körperliche Funktionsstörung eingestuft wird.
[2003 vom Bundessozialgericht anerkannte "Anhaltspunkte" f.d. ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem ( früher "Schwerbehindertengesetz" inzw. SGB IX), auch n. WHO-definition "ICF" = Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit ,. Gültige Klassifikationen der Sterilität ( siehe dazu: http://www.dimdi.de/de/klassi/index.htm ) ICD 10 : N97 + N46 ICF: b 660 + b 6600 AHP: 26.13 + 26.14]


Zuletzt bearbeitet von Femina am 06.03.2006, 00:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#425719) Verfasst am: 06.03.2006, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:

Ist zwar ein blöder Vergleich, aber ich bin auch dafür, daß man erst mal Tiere aus dem Tierheim holt, bevor man einen skrupellosen Züchter finanziell unterstützt.

Deine Wortwahl halte ich für nicht angebracht.
Ich sehe es ähnlich wie Step:
Bei guten Erfolgschancen, sowie das Vorhandensein einer zumindest eheänlichen Beziehung, einige wenige Versuche zu bezahlen.

Ach um mal ein bisschen frech zu sein, Daisy: rasierst du dich nicht oder pfuscht du der Natur ins Handwerk? Putzt du die Zähne? Nimmst du Parfüm?


Lieber Wolf,
hättest Du genau gelesen, wärst Du darüber gestolpert: Ich sagte "... warum der unnatürliche Eingriff finanziell noch mehr gefördert werden soll ..." Er kann ja weiterhin gefördert werden, aber aus meiner Sicht ist es nicht nötig, mehr als DREI Eingriffe finanziell zu unterstützen. Außerdem möchte ich mal dran erinnern, wie extrem Femina gegen Raucher wettert. Da ging die Diskussion auch um Krankenkassenbeiträge, die zwar Dicken, aber auf keinen Fall Rauchern gewährt werden sollen. Warum soll die Allgemeinheit für den Eigennutz mancher Leute mehr zahlen, die unbedingt ihre Gene weitergeben wollen? Ich sehe den Sinn nicht. Und überhaupt ist es wichtiger, mit den Krankenkassenbeiträgen kranken Leuten zu helfen und nicht irgendwelchen Egoisten, die es nicht einsehen, daß sie auf natürlichem Weg keine Kinder kriegen können.

Auf Deine Rasierfrage gebe ich erst gar keine Antwort, weil ich keinen Testosteronüberschuß habe Mr. Green
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#425722) Verfasst am: 06.03.2006, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich würde der Natur nicht ins Handwerk pfuschen.

Wir können der Natur gar nicht ins Handwerk pfuschen. zwinkern Als wären wir irgendwas von der Natur Getrenntes...
Der Mensch ist auch Natur, und alles, was er tut, ja alles, was er überhaupt tun kann, ist Natur...

Oder was meinst du sonst mit 'Natur'? Irgendwas Metaphysisches? Am Kopf kratzen


Wie würdest Du dann die Genmanipulation umschreiben? Daß morgens Gott einem Forscher ins Ohr gepfiffen hat und der dann abends deshalb ein Schaf geklont hat? Lachen
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
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Beitrag(#425724) Verfasst am: 06.03.2006, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

@Femina:

Du bist für Fortpflanzungsfreiheit und gegen Diskriminierung - ich auch. Aber leben und leben lassen ist darin auch beinhaltet - aus meiner Sicht.
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#425735) Verfasst am: 06.03.2006, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy, bist du denn bereit, Deine Raucherfolgekosten demnächst selber zu tragen? Da müßten in Deutschland noch so ein paar Milliarden Euro pro Jahr bei rum kommen, die dann auch sehr effektiv für soziale Zwecke eingesetzt werden könnten. Aber ich will ja nicht vom Thema abschweifen. - Nur so viel - unser Staat subventioniert (trotz aller Tabaksteuern) Handlungen, die lebensvernichtend sind, während er sich weigert, lebensschaffende Handlungen zu finanzieren. Das ist doch paradox, oder?

Zur Unterstützung von 3 Versuchen. Die betrifft eben nicht alle Paare, nur eben gesondert ausgewählte Gruppen. 3 Versuche sind angesichts einer Geburtenrate pro Versuch nach einer IVF / ICSI von rund 18% nicht viel. Die Erfolgswahrscheinlichkeit sinkt erst - statistisch betrachtet - nach dem 5. - 6. Versuch. Die Zuzahlung für eine IVF bzw. ICSI (ein Versuch!) liegt bei rund 1.500 Euro, kann aber, je nach Medikament und Menge auch deutlich darüber liegen. Für privat finanzierte Versuche werden pro Versuch zwischen 3.000 und 5.000 Euro, gelegentlich auch mehr, fällig. Das alles, wohl gemerkt, für einen VERSUCH. Das schüttelt leider nicht jeder einfach so aus dem Ärmel!
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#425736) Verfasst am: 06.03.2006, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte nicht viel von der WHO-Definition von Gesundheit. Sie läuft darauf hinaus, praktisch jedermann für krank zu erklären.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#425737) Verfasst am: 06.03.2006, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:

Ist zwar ein blöder Vergleich, aber ich bin auch dafür, daß man erst mal Tiere aus dem Tierheim holt, bevor man einen skrupellosen Züchter finanziell unterstützt.

Deine Wortwahl halte ich für nicht angebracht.
Ich sehe es ähnlich wie Step:
Bei guten Erfolgschancen, sowie das Vorhandensein einer zumindest eheänlichen Beziehung, einige wenige Versuche zu bezahlen.

Ach um mal ein bisschen frech zu sein, Daisy: rasierst du dich nicht oder pfuscht du der Natur ins Handwerk? Putzt du die Zähne? Nimmst du Parfüm?


Lieber Wolf,
hättest Du genau gelesen, wärst Du darüber gestolpert[...]
Ich finde die Wortwahl "skrupellose Züchter" nicht angebracht, deine pro-/contra-Meinung ist mir relativ Schnuppe.
_________________
Trish:(
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#425738) Verfasst am: 06.03.2006, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:

Wie würdest Du dann die Genmanipulation umschreiben? Daß morgens Gott einem Forscher ins Ohr gepfiffen hat und der dann abends deshalb ein Schaf geklont hat? Lachen
Was hat klonen mit Genmanipulation zu tun?
_________________
Trish:(
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#425741) Verfasst am: 06.03.2006, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Femina,

da ich schon meine zahnmedizinischen Bedürfnisse, meine Zusatzuntersuchungen beim Gynäkologen und meine angeratenen Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt selbst zahlen muß, eine private Krankenzusatzversicherung UND eine private Zusatzversicherung für Zahnerkrankungen, samt Sehhilfe und eigener Krankenhauswahl finanziere, (sorry für den Schachtelsatz Lachen ), kann ich auch meine noch nicht vorhandenen Nikotinschäden selbst begleichen, wenns denn unbedingt sein muß. Du darfst dabei auch nicht vergessen, daß ich mit meiner Raucherei Deutschland steuerlich ein bißchen mehr mitfinanziere zwinkern

Du hast mich falsch verstanden, was meine Meinung zu In-Vitro-Fertilisation betrifft. Ich bin nicht dagegen, sondern der Meinung, daß nicht mehr als 3 Versuche finanziert werden müssen. Für mich hinkt auch der Vergleich. Wenn ein Mensch ein neues Organ braucht, kriegt er auch keine 5 Versuche, außer er ist vielleicht Carl Gustav von Schweden. Außerdem könnte man das Thema ausdehnen, indem man das Ausland mit rein nimmt. Soweit ich weiß, gibt es in anderen Ländern andere Bestimmungen zum eigentlichen Akt. Ich bin nicht so ganz in der Materie verankert, aber ich weiß, daß das Ausland die Thematik anders behandelt. Was ist so wichtig daran, die eigenen Gene weiterzugeben?

Was ich verstehen kann ist, daß z.B. ein gleichgeschlechtliches Paar ein Kind haben möchte - deshalb sprach ich vorhin an, daß die Adoptionsregelung geändert werden sollte. Es ist in Deutschland meines Wissens nach sehr schwer, überhaupt ein Kind zu adoptieren. Komisch, daß dann auf der anderen Seite Kinder verhungert in Särgen aus den Wohnungen von abartigen Eltern getragen werden, aber gut ... das ist vielleicht ein anderes Thema.
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