Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Mindestlohn endlich per Gesetz?
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  

Sollen in Deutschland gesetzlich bestimmte Mindestlöhne eingeführt werden?
Ja
75%
 75%  [ 24 ]
Nein
25%
 25%  [ 8 ]
Stimmen insgesamt : 32

Autor Nachricht
mary
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.02.2004
Beiträge: 6
Wohnort: 34582 Borken

Beitrag(#299357) Verfasst am: 31.05.2005, 21:12    Titel: Mindestlohn endlich per Gesetz? Antworten mit Zitat

Wie steht ihr zu gesetzlich bestimmten Mindestlöhnen? In anderen Ländern ist das ja bereits seit Jahrzehnten eingeführt, aber bei uns sehr umstritten. Wie könntet ihr euch eine Umsetzung in Deutschland vorstellen? Führt das eurer Meinung nur noch zu mehr Bürokratie und Arbeitslosigkeit oder ist es für euch das optimale Modell, um mehr Deutschen Arbeit zu geben und den oft nutzlosen Tarifverhandlungen ein Ende zu setzen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden AIM-Name Yahoo Messenger MSN Messenger
Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#299358) Verfasst am: 31.05.2005, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=5021
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#299457) Verfasst am: 01.06.2005, 03:19    Titel: Re: Mindestlohn endlich per Gesetz? Antworten mit Zitat

mary hat folgendes geschrieben:
Wie steht ihr zu gesetzlich bestimmten Mindestlöhnen? In anderen Ländern ist das ja bereits seit Jahrzehnten eingeführt, aber bei uns sehr umstritten. Wie könntet ihr euch eine Umsetzung in Deutschland vorstellen? Führt das eurer Meinung nur noch zu mehr Bürokratie und Arbeitslosigkeit oder ist es für euch das optimale Modell, um mehr Deutschen Arbeit zu geben und den oft nutzlosen Tarifverhandlungen ein Ende zu setzen?


Falls es sie nicht schon gibt, dann ist meine Antwort eindeutig: Nein.

Mindestlöhne sind gewaltige Jobkiller und bzw. große Förderer der Schwarzarbeit.

Kein Unternehmer wird eine Arbeitskraft einstellen, die ihm durch seine Arbeit weniger Gewinn einbringt, als seine Lohnkosten betragen.

Eine Alternative zu einem Mindestlohn wäre eine Lohnsubvention. Die würde zwar die Arbeitslosigkeit nicht vergrößern, ist aber sehr bürokratisch und kostenaufwendig und somit ebenfalls nicht durchführbar. Sie würde die Staatskasse auf Dauer enorm belasten, selbst wenn die finanzielle Lage Deutschlands viel besser wäre als jetzt.

Das sozialste was der Staat machen kann ist also meines Erachtens Arbeitsplätze zu schaffen. Dies kann man durch gezielte Betriebsgründungsförderung erreichen, was gleichzeitig auch noch dem Markt durch neue Konkurrenz neue Investitionsimpulse gibt. Wäre die Arbeitslosigkeit geringer, dann wäre die Kunkurrenz um Arbeitsnehmer größer und damit würden auch die Löhne steigen.
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299499) Verfasst am: 01.06.2005, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Abgesehen davon kurbeln Mindestlöhne die Inflation an, verpuffen dadurch in ihrer Wirkung, hinterlassen aber ein generell höheres Kostenniveau, das dann wieder andere Investitionsstandorte attraktiver macht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299503) Verfasst am: 01.06.2005, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wäre die Arbeitslosigkeit geringer, dann wäre die Kunkurrenz um Arbeitsnehmer größer und damit würden auch die Löhne steigen.

Dem stimme ich wärmstens zu!
Neben den Löhnen würde auch die Bereitschaft steigen, die Individualität von Arbeitnehmern zu akzeptieren und zu fördern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#299525) Verfasst am: 01.06.2005, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Mindestlöhne sind gewaltige Jobkiller und bzw. große Förderer der Schwarzarbeit.

Was ist dein Beweis für diese Aussage? Ist die Arbeitslosigkeit in Staaten mit Mindestlöhnen höher?
Latenight hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon kurbeln Mindestlöhne die Inflation an

Was ist dein Beweis für diese Aussage? Ist die Inflation in Staaten mit Mindestlöhnen höher?
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299527) Verfasst am: 01.06.2005, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Mindestlöhne sind gewaltige Jobkiller und bzw. große Förderer der Schwarzarbeit.

Was ist dein Beweis für diese Aussage? Ist die Arbeitslosigkeit in Staaten mit Mindestlöhnen höher?
Latenight hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon kurbeln Mindestlöhne die Inflation an

Was ist dein Beweis für diese Aussage? Ist die Inflation in Staaten mit Mindestlöhnen höher?


Grenzt ja schon an Scharlatanerie, einen Aspekt aus einem komplexen Wirtschaftssystem zu betrachten, um Entwicklungsprognosen zu erstellen. Lachen
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299537) Verfasst am: 01.06.2005, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz einfach. Wenn die gesamte breite Masse der Angestellten plötzlich kollektiv gleich viel zur Verfügung hat und davon womöglich noch 300 Euro im Monat mehr als vorher, dann werden auch der Bäcker, der Metzger, der Friseur usw. nicht auf mehr Kohle verzichten wollen.
Da sich ihre Kundschaft jetzt mehr leisten kann, können sie es sich auch leisten, ihre Preise anzuheben. Zumal sie ja zusätzlich höhere Lohnkosten berappen müssen.
Die Preise steigen also an, aber der einzelne kann sich im Endeffekt auch nicht mehr Brötchen kaufen als vorher.

Es ist halt alles teurer geworden und die Leute sind noch mehr von Staat und Arbeitgeber abhängig als vorher. Wenn Du Dich damit intensiver beschäftigen willst, dann such Dir mal Infos zur Entwicklung von Löhnen und Kaufkraft seit dem Krieg.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#299539) Verfasst am: 01.06.2005, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ganz einfach.

Dann sollte es ja auch ganz einfach sein entsprechende Beispiele zu finden oder? Es gibt ja schliesslich eine Reihe von Staaten mit Mindestlöhnen.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Kadaj
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 674

Beitrag(#299544) Verfasst am: 01.06.2005, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sollten uns damit abfinden, daß "einfache Arbeiten" in großen Teilen immer weniger in Deutschland verrichtet, sondern ins Ausland verlagert werden. (Dienstleistungen vor Ort usw. mal ausgenommen.)

Mindestlöhne verschärfen diesen Vorgang nur noch, beschleunigen ihn.

Es ist ja nicht nur der vergleichsweise hohe Lohn in Deutschland, sondern auch all die Vorschriften, die die Lohnnebenkosten in die Höhe treiben. Unternehmer müssen eine Unmenge an Zeit/Geld ausgeben, um ihr Personal zu verwalten. Zum Beispiel die ganzen Statistiken, die auszufüllen sind. skeptisch
Da ist es eben einfacher, ins Ausland zu gehen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299547) Verfasst am: 01.06.2005, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ganz einfach.

Dann sollte es ja auch ganz einfach sein entsprechende Beispiele zu finden oder? Es gibt ja schliesslich eine Reihe von Staaten mit Mindestlöhnen.


Z.B. Großbritannien. Da sank die Arbeitslosigkeit nach Einführung des Mindestlohns. Es ist natürlich Blödsinn, ohne Überprüfung des Sachverhaltes zu behaupten, dass dies der Beweis für eine Lösung beim Problem Arbeitslosigkeit ist, ohne andere wirtschaftliche Aspekte zu betrachten. Das mögen mehrere Faktoren sein, die zufälligerweise zeitgleich passiert sind.

Aber ich finde es doch wirklich erstaunlich, wie mutig manche Leute hier schlichtweg behaupten, dass sich der Mindestlohn zwangsläufig negativ auswirken muss. Mutig deshalb, weil bislang Belege dafür ausbleiben. Ich zumindest würde mich sehr dafür interessieren, was es denn nun wirtschaftlich betrachtet mit dem Mindestlohn auf sich hat.
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299552) Verfasst am: 01.06.2005, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber ich finde es doch wirklich erstaunlich, wie mutig manche Leute hier schlichtweg behaupten, dass sich der Mindestlohn zwangsläufig negativ auswirken muss.


Na, mit den britischen Mindestlöhnen bewegst Du bei uns sicher niemanden zum Arbeiten Lachen
Ich bin mal auf einen ganz informativen Artikel gestoßen: http://www.chancenfueralle.de/Downloads/Word-Dokumente/Reformabarometer/April05_lang.doc

Und ansonsten hätte ich gerne einen Beleg für die mutige These, dass mein Gedankengang falsch ist...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kadaj
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 674

Beitrag(#299553) Verfasst am: 01.06.2005, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zumindest im Modell würde ein Mindestlohn, der über dem Gleichgewichtslohn liegt, dafür sorgen, daß die Arbeitslosigkeit steigt, da die Arbeitskraftnachfrage der Unternehmen beim Mindestlohn mengenmäßig geringer ist als beim Gleichgewichtslohn, somit das Arbeitskraftangebot größer ist und ein Angebotsüberhang entsteht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299555) Verfasst am: 01.06.2005, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aber ich finde es doch wirklich erstaunlich, wie mutig manche Leute hier schlichtweg behaupten, dass sich der Mindestlohn zwangsläufig negativ auswirken muss.


Na, mit den britischen Mindestlöhnen bewegst Du bei uns sicher niemanden zum Arbeiten Lachen
Ich bin mal auf einen ganz informativen Artikel gestoßen: http://www.chancenfueralle.de/Downloads/Word-Dokumente/Reformabarometer/April05_lang.doc

Und ansonsten hätte ich gerne einen Beleg für die mutige These, dass mein Gedankengang falsch ist...


Du scheinst nicht wirklich realisiert zu haben, was ich geschrieben habe. Ich fasse es für dich noch einmal zusammen:

a) Es ist sehr mutig, einen Aspekt aus einem komplexen System herauszustellen und Behauptungen aufzustellen ohne Belege

b) Ich schrieb zu keiner Zeit, dass ich die eine These für richtig und die andere für falsch hielt. Ich schrieb, dass ich die Vorgehensweise der vermeintlichen Beweisführung hier für falsch halte.

Nichts anderes hat übrigens auch max gemacht: er wollte lediglich Belege/Beweise für die Behauptungen. Nun als vermeintlich schlaue Flanke im Gegenzug einen Beleg zu verlangen, um sich offenbar vor Belegen für die zuerst aufgestellte Behauptung zu drücken wie du es getan hast, ist ein Eigentor.

Danke übrigens für den Link, den lese ich mir gerne durch. Ist dies übrigens ein unabhängiges Institut oder ein Interesse geleitetes?
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299557) Verfasst am: 01.06.2005, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die Hans-Böckler-Stiftung scheint übrigens etwas vorsichtiger mit ihren Festlegungen zu sein (fett hervorgehobenes von mir:

Zitat:
Die internationalen Erfahrungen mit
gesetzlichen Mindestlöhnen:

Individuell/betrieblich: Schutz von Arbeitnehmern wie Arbeitgebern vor existenzgefährdendem Lohn(kosten)dumping
Entlastung des Sozialstaats von zu hohen Sozialtransfers für private Haushalte
Gesellschaftlich/gesamtwirtschaftlich: Sicherung gegen soziale und ökonomische Destabilisierung
Keine Beschäftigungs- und Inflationsrisiken
Keine Beeinträchtigung, sondern eine Flankierung der Tarifautonomie


Mindestlöhne und Beschäftigung

- mehrere vergleichende OECD-Untersuchungen 1995 und 1998: keine eindeutigen Belege für einen negativen Einfluss
ebenso Card/Krueger 1995/2000 zum US-Mindestlohn
ebenso die englische Low Pay Commission in ihren Berichten seit 1999 für GB
ebenso Ragacs 2003 wieder im internationalen Vergleich

http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-9CF5366/hbs/hs.xsl/510_35616.html

_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#299558) Verfasst am: 01.06.2005, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" ist als Lobbyisten-Verband für die Industrie bekannt und wird auch von dieser finanziert. In dem Artikel werden übrigens auch keine Beweise für diese Behauptungen gebracht - sondern nur die neoliberalen Dogmen (Kadajs "Modell") wiedergekäut.

Die Hans-Böckler-Stiftung (ein Institut der Gewerkschaften) verweist dagegen auf Daten und Studien, die zeigen, dass die neoliberalen Dogmen - wie so oft - nicht der Realität entsprechen.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299560) Verfasst am: 01.06.2005, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Am besten liest Du Dir die Institutsseite durch. Unabhängige Institute gibt es ohnehin nicht. In der einen oder anderen Form stecken immer Überzeugungen oder Interessen hinter solchen Einrichtungen.

Ansonsten denke ich, dass Dein "mutig" nicht anerkennend gemeint war zwinkern

Und Du kannst mit meiner Meinung gerne anfangen, was Du willst. Nur anstatt Beweise zu verlangen, wär's doch naheliegender, mir zu erklären, warum Du sie für falsch oder nicht einleuchtend hältst.

Der Ruf nach einem allgemeingültigen Beweis dient in meinen Augen doch sowieso nur dazu, den anderen mundtot zu machen. Es gibt sie bei solchen komplexen Themen schlicht und ergreifend nicht.
Lass uns doch da besser bei unseren Meinungen bleiben und schauen, was man als nicht plausibel ausschließen kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299561) Verfasst am: 01.06.2005, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Na, mit den britischen Mindestlöhnen bewegst Du bei uns sicher niemanden zum Arbeiten Lachen


Ob das die Niedriglohnbezieher in D auch so sehen?

Zitat:
Ein Drittel der westdeutschen Vollzeitbeschäftigten arbeitet im Niedriglohnsektor
Rund ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten in Westdeutschland, das sind 6,3 Millionen Personen, erhalten einen Niedriglohn, also weniger als 75 Prozent des durchschnittlichen effektiven Vollzeitverdienstes. Das geht aus einer Studie hervor, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung im Auftrag des NRW-Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit durchgeführt hat. Das Projekt untersuchte den Zusammenhang zwischen Niedriglöhnen, sozialen Mindeststandards und Tarifsystem.

Knapp 4,2 Millionen der Niedriglohnbezieher (fast 24 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten) erhalten demnach einen Arbeitslohn zwischen 50 bis unter 75 Prozent des Durchschnittsverdienstes (Prekärlöhne). Mit einem Lohn von weniger als 50% (Armutslöhne) müssen rund 2,1 Millionen Arbeitnehmer (gut 12 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten) auskommen. Der Niedriglohnsektor hat seit 1980 um fast 400.000 Vollzeitbeschäftigte zugelegt, während gleichzeitig die Gesamtzahl der Vollzeitbeschäftigen in Westdeutschland um 1,4 Millionen gesunken ist.

http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-E2206543/hbs/hs.xsl/320_29179.html

_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299562) Verfasst am: 01.06.2005, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ansonsten denke ich, dass Dein "mutig" nicht anerkennend gemeint war zwinkern


OK, du möchtest also weiterspekulieren. Zunächst über wirtschaftliche Einzelaspekte und dann über meine Intension. Es sei dir unbenommen. Schulterzucken
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#299564) Verfasst am: 01.06.2005, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Der Ruf nach einem allgemeingültigen Beweis dient in meinen Augen doch sowieso nur dazu, den anderen mundtot zu machen. Es gibt sie bei solchen komplexen Themen schlicht und ergreifend nicht.
Lass uns doch da besser bei unseren Meinungen bleiben und schauen, was man als nicht plausibel ausschließen kann.

Du willst also keine Beweis für deine "ganz einfach" Behauptung bringen - aber die Studien, die das Gegenteil zeigen (also eben keine negative Wirkung) ignorieren? Also ganz so, wie der Artikel, den du gepostet hast? Manche machen es sich echt sehr einfach.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299567) Verfasst am: 01.06.2005, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm... ich finde die Ergebnisse der Institute, die die Hans-Böckler-Stiftung als Referenz aufgenommen hat, einigermaßen ausgewogen (wenn ich auch gestehen muss, dass mein Englisch sicherlich nicht für's Detail reicht):

http://www1.oecd.org/deutschland/geschichte.htm

http://www.pupress.princeton.edu/titles/5632.html

http://www.lowpay.gov.uk/

http://epub.wu-wien.ac.at/dyn/virlib/wp/showentry?ID=epub-wu-01_4ac
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299569) Verfasst am: 01.06.2005, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant auch der Satz des Mindestlohns in England, der angeblich keinen Arbeitnehmer in D hinterm Ofen hervorlockt:

6,20 €/Std. ab Oktober 2001. In England hatten nach Einführung dieses Mindestlohns ca. 1,3 Mio AN Anspruch auf eine Lohnerhöhung.
http://www.boeckler.de/pdf/wsi_mindestloehne_europa_tabelle.pdf

Ich habe bisher noch keinen durchschnittlichen Stundenlohn eines Niedriglohnempfängers in D gefunden. Hat dazu jemand etwas?
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299570) Verfasst am: 01.06.2005, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Also ganz so, wie der Artikel, den du gepostet hast? Manche machen es sich echt sehr einfach.


Wo bitte widerlegen diese Studien meine Aussage:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ganz einfach. Wenn die gesamte breite Masse der Angestellten plötzlich kollektiv gleich viel zur Verfügung hat und davon womöglich noch 300 Euro im Monat mehr als vorher, dann werden auch der Bäcker, der Metzger, der Friseur usw. nicht auf mehr Kohle verzichten wollen.
Da sich ihre Kundschaft jetzt mehr leisten kann, können sie es sich auch leisten, ihre Preise anzuheben. Zumal sie ja zusätzlich höhere Lohnkosten berappen müssen.
Die Preise steigen also an, aber der einzelne kann sich im Endeffekt auch nicht mehr Brötchen kaufen als vorher.

???
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299572) Verfasst am: 01.06.2005, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Interessant auch der Satz des Mindestlohns in England, der angeblich keinen Arbeitnehmer in D hinterm Ofen hervorlockt:

Soweit ich's im Kopf habe, hat ein Alleinstehender im Jahr 2000 etwas über 1400DM Sozialhilfe bekommen, also runde 700 Euro.
Abzüglich Steuern bleiben bei dem von Dir genannten Stundenlohn noch runde 800Euro.
Das wären netto also 0,62 Euro pro Stunde die jemand mit diesem Lohn mehr hätte als der Sozialhilfeempfänger 2000 mit 0 Stunden Arbeitsaufwand...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299579) Verfasst am: 01.06.2005, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Interessant auch der Satz des Mindestlohns in England, der angeblich keinen Arbeitnehmer in D hinterm Ofen hervorlockt:

Soweit ich's im Kopf habe, hat ein Alleinstehender im Jahr 2000 etwas über 1400DM Sozialhilfe bekommen, also runde 700 Euro.
Abzüglich Steuern bleiben bei dem von Dir genannten Stundenlohn noch runde 800Euro.
Das wären netto also 0,62 Euro pro Stunde die jemand mit diesem Lohn mehr hätte als der Sozialhilfeempfänger 2000 mit 0 Stunden Arbeitsaufwand...


Redest du jetzt von Deutschland oder von England? Und meinst du mit 1.400 DM Sozialhilfe einen monatlichen Betrag?

Außerdem: guck dir doch einfach mal den Rest der Zeile in der pdf-Datei an. Ich habe wirklich keine Lust, einen Link komplett abzuschreiben, nur weil ihn jemand nicht anklicken mag.
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299583) Verfasst am: 01.06.2005, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Na da hab ich den Stundensatz doch her...
Und ja ich meine monatlich und ich meine den Vergleich britscher Mindestlohn vs. Deutsche Sozialhilfe für Alleinstehende in 2000.

Und sagen will ich damit, dass Mindestlöhne unrealistisch hoch sein müssten, um einen relevanten Unterschied zu machen. Und würden hohe Mindestlöhne eingeführt werden, dann würde genau das passieren, was ich beschrieben habe.
Oder gibt es einen plausiblen Grund anzunehmen, dass Dienstleister und Produzierende keinen Anteil an dem Kuchen haben wollen, der den Angestellten dann beschert wird?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#299590) Verfasst am: 01.06.2005, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Na da hab ich den Stundensatz doch her...
Und ja ich meine monatlich und ich meine den Vergleich britscher Mindestlohn vs. Deutsche Sozialhilfe für Alleinstehende in 2000.


Ach je. Abgesehen davon, dass ich gerne einmal die Zahlen sehen möchte, die du da über Sozialhilfe genannt hast (ich habe Mitte der 80er als Alleinerziehende noch nicht mal die Hälfte davon bekommen, inkl. Beihilfe für das Kind), war dies ein exemplarischer Fall für die Tatsache, dass man weder sagen kann, Mindestlohn würde das Wirtschaftssystem zusammenbrechen lassen noch das Gegenteil, ohne weitere Hintergrundinformationen.

Was hättest du denn gesagt, wenn ich den portugiesischen Mindestlohn von 498€ pro Nase exemplarisch aufgeführt hätte? Mir vermutlich einen Vogel gezeigt, oder? Und warum hängst du dich jetzt an dem Beispiel England auf? Ist doch völlig logisch, dass man die Verhältnisse eines Staates nicht 1:1 auf einen anderen übertragen kann, oder?

Die Tatsache, dass es eine ganze Reihe von Sozialhilfeempfängern gibt, die lieber für sehr wenig Geld arbeiten würden, anstatt Sozialhilfe zu beziehen und es bei den Überlegungen hier gar nicht um Sozialhilfeempfänger sondern um Mindestlohn für Arbeitnehmer geht, möchte ich mal vorsichtshalber nicht auch noch ins Rennen werfen.

Im Übrigen würde ich dich doch noch mal bitten, endlich diese Annahme, die sich da offenbar in deinem Kopf festgefressen hat, ich würde hier Partei Für oder Gegen ergreifen, abzulegen. Der ständige Hinweis darauf ist mir überaus lästig und erscheint mir sowas von überflüssig, da einmal reichen sollte. Du warst nicht in der Lage, vernünftige Argumente gegen einen Mindestlohn zu erbringen, weshalb ich mich selber ein wenig schlau machen wollte. Mangels großartiger Kenntnisse darüber (die du offenbar auch nicht hast) empfand ich zunächst Untersuchungsergebnisse unabhängig voneinander arbeitender Institute als einigermaßen plausibel. Darüber kann man sich dann auslassen oder nicht. Je nach gusto.

Ich habe mir übrigens die Mühe gemacht, und mal Mindestlohn und Arbeitslosigkeit einiger Länder gegenüber zu stellen. Für den Mindestlohn habe ich mich an die Grafik der Hans-Böckler-Stiftung gehalten, für die Arbeitslosigkeitsquote an die Angaben auf der Page der Jugend IG-Metall. Rausgelassen habe ich die Länder, von denen keine Arbeitslosenzahlen vorlagen.

(Land / Mindestlohn €/Monat / Arbeitslosigkeit in %)
Luxemburg / 1.403 / 4,1
Niederlande / 1.265 / 5,3
Frankreich / 1.179 / 8,8 (2002)
Belgien / 1.186 / 7,3
Irland / 1.183 / 4,3
England / 1.146 / 5,1 (2002)
Griechenland / 605 / 10,3
Spanien / 573 / 11,3
Portugal / 498 / 5,1 (2000)
Tschechien / 212 / 7,8 (2003)
Polen / 180 / 18,8 (2004)
Estland / 159 / 9,2

Wie da irgend jemand einen Bezug zwischen Mindestlohn und Arbeitslosigkeit finden möchte, ist mir – ehrlich gesagt – schleierhaft. Weiterhin zeigt die Auflistung, dass eine reine Reduzierung auf zwei Aspekte des Wirtschaftssystems eines Staates völlig unzureichend ist, um die Situation dort halbwegs brauchbar zu analysieren...

edit: ... geschweige denn, sie auf ein völlig anderes Land zu übertragen
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#299618) Verfasst am: 01.06.2005, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz meine Rede, dass das einfacher geht. Deswegen hab ich auch geschrieben:

Zitat:
Und Du kannst mit meiner Meinung gerne anfangen, was Du willst. Nur anstatt Beweise zu verlangen, wär's doch naheliegender, mir zu erklären, warum Du sie für falsch oder nicht einleuchtend hältst.

Der Ruf nach einem allgemeingültigen Beweis dient in meinen Augen doch sowieso nur dazu, den anderen mundtot zu machen. Es gibt sie bei solchen komplexen Themen schlicht und ergreifend nicht.


Und wenn es Dir nicht um Parteinahme geht, kannst Du ja mein Eingangsstatement auf Plausibilität hin untersuchen:
Zitat:
Ganz einfach. Wenn die gesamte breite Masse der Angestellten plötzlich kollektiv gleich viel zur Verfügung hat und davon womöglich noch 300 Euro im Monat mehr als vorher, dann werden auch der Bäcker, der Metzger, der Friseur usw. nicht auf mehr Kohle verzichten wollen.
Da sich ihre Kundschaft jetzt mehr leisten kann, können sie es sich auch leisten, ihre Preise anzuheben. Zumal sie ja zusätzlich höhere Lohnkosten berappen müssen.
Die Preise steigen also an, aber der einzelne kann sich im Endeffekt auch nicht mehr Brötchen kaufen als vorher.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#299641) Verfasst am: 01.06.2005, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ganz einfach. Wenn die gesamte breite Masse der Angestellten plötzlich kollektiv gleich viel zur Verfügung hat und davon womöglich noch 300 Euro im Monat mehr als vorher, dann werden auch der Bäcker, der Metzger, der Friseur usw. nicht auf mehr Kohle verzichten wollen.
Da sich ihre Kundschaft jetzt mehr leisten kann, können sie es sich auch leisten, ihre Preise anzuheben. Zumal sie ja zusätzlich höhere Lohnkosten berappen müssen.
Die Preise steigen also an, aber der einzelne kann sich im Endeffekt auch nicht mehr Brötchen kaufen als vorher.


Wenn ich 300 Euronen mehr hätte, dann würde ich erheblich mehr Brötchen , Fleisch und Dauerwellen konsumieren.

Allein dadurch würden mein Bäcker, mein Metzger und mein Friseur ausreichend profitieren.

Wenn ich Schuster bin und niemand meine Schuhe kauft, kann ich auch vom Bäcker keine Brötchen kaufen. Ich sitz dann nur den ganzen Tag rum und meine Arbeitszeit und -kraft ist vergeudet.

Teuer ist in Deutschland die Arbeitskraft, nicht der Rohstoff. Grade deswegen muss aber die Arbeitszeit zumindest soweit entgolten werden, dass jeder ausreichend konsumieren kann. Ansonsten wird nämlich die teure Arbeitskraft volkswirtschaftlich nutzlos, weil sie nicht effizient ist bzw. überhaupt sein kann.

Wie es schon vor Jahren hiess: Autos kaufen keine Autos!


Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 01.06.2005, 19:36, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#299642) Verfasst am: 01.06.2005, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Mindestlöhne sind gewaltige Jobkiller und bzw. große Förderer der Schwarzarbeit.

Was ist dein Beweis für diese Aussage? Ist die Arbeitslosigkeit in Staaten mit Mindestlöhnen höher?


Mindestlöhne sind nur ein Faktor von vielen.

(@Heike N.)
Ausserdem geht es nicht um die Mindestlöhne absolut, sondern um das Verhältniss zum Volkseinkommen.
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group