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Wer weiss es...

 
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Wieweit bist du über den aktuellen Stand der Forschung auf den laufenden.
Ich kenne die meisten wichtigen Theorien.
69%
 69%  [ 23 ]
Ich kenne nur die, die auch auf mein unmittelbares Leben eine Auswirkung haben.
24%
 24%  [ 8 ]
Hab davon gehört, aber interessiere mich nicht dafür.
0%
 0%  [ 0 ]
Wissenschaft ist nicht wirklich von Bedeutung.
6%
 6%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 33

Autor Nachricht
GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#454480) Verfasst am: 18.04.2006, 15:49    Titel: Wer weiss es... Antworten mit Zitat

Rein persöhnliches Interesse.
In wieweit sind Wissenschaftliche Ideen verbreitet.
Wer weiss zb. über die Relativitätstheorie bescheid. Also wem ist der grundsätzliche Zusammenhang von zb. Masse Zeit und Gravitation ein Begriff?
Immerhin etwas, das zb. jeden tangiert.
Wie schauts mit Superstrings aus?
Wie mit Teilchenphysik?
Genetik?
Ich frag mich wie weit die momentane Wissenschaft vom Mainstream entfernt ist. (Stichwort "Ich will kein Gen in meinem Essen")

Und wieweit diese Entfernung vielleicht mit dieser gespenstischen neuen Hinwendung zu Religösen und quasi Spirituellen zu tun hat?

Ist die Wissenschaft zu abgehoben?

gb
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454481) Verfasst am: 18.04.2006, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Habe das zweite angekreuzt, weil mcih gerade Naturwissenschaften nie wirklich interessiert haben - an sogenannten Geisteswissenschaften hingegen viel zu viel... Nur inwieweit diese menschliches Verhalten Erklären können (Biologie, Psychologie, Genetik) finde ich sie spannend.
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#454490) Verfasst am: 18.04.2006, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Was sind denn die wichtigen Theorien?

Die genannten? Auf welchen Kontext soll man sich da beziehen?
_________________
2008 – Jahr der Mathematik
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GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#454503) Verfasst am: 18.04.2006, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Was sind denn die wichtigen Theorien?

Die genannten? Auf welchen Kontext soll man sich da beziehen?


GUT, Relativitätstheorie, Superstrings, Quantenphysik, aber auch Neurologische Entdeckungen, sowie eben Genetik.

gb
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#454551) Verfasst am: 18.04.2006, 18:07    Titel: Re: Wer weiss es... Antworten mit Zitat

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:
Ist die Wissenschaft zu abgehoben?

Es mangelt vielleicht in Deutschland an Autoren, die wissenschaftliche Erkenntnisse in populärer Form darstellen, so wie es in den USA Tradition hat. Veranstaltungen wie die Kinder-Uni und die dazugehören Hörbücher zeigen, dass es durchaus Interesse für wissenschaftliche Themen gibt, wenn sie entsprechend präsentiert werden.
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#454552) Verfasst am: 18.04.2006, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Och in meiner STadtbücherei gibt es schon Kinderübcher in Chemie udn Physik, die ich als Naturwissenschaftlich unbedarfter gerne lese. Und dann wäre noch z.b. "Die andere Bildung" von Ernst Fischer - eine leichtverständliche Einführung in alle wichtigen naturwissenschaftlichen Themen (Astronomie, wie entseht Leben, Evolution, gnaz leichte Einführung in das Denken z.B. Einsteins.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#454554) Verfasst am: 18.04.2006, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:
GUT, Relativitätstheorie, Superstrings, Quantenphysik

Das scheitert an der Mathematik. Wenn man die entsprechende Mathematik nicht kann, macht es wenig Spaß. Dann bekommt man irgendein merkwürdiges Szenario geschildert, erhält die Versicherung, dass es experimentell gut reproduzierbar ist, und dann heißt es sinngemäß: "Ätsch, bätsch, so verrückt ist die Welt. Hättste nich gedacht, wa?"
Am Anfang ist das noch ganz lustig. Aber irgendwann hat man sich an den Gedanken gewöhnt, dass die Welt ganz anders ist, als sie einem erscheint, und dann hat man keine Lust mehr, so etwas zu lesen.

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:
aber auch Neurologische Entdeckungen, sowie eben Genetik.

Da hat man noch eher Chancen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#454590) Verfasst am: 18.04.2006, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich komm mit Biologie ganz gut klar, bin im Studium ständig mit Neurologie und Linguistik in Kontakt, kann mit Physik und Chemie aber kaum was anfangen.

Aber, wie ich immer deke: Ein Affe kann zwar kein Auto bauen, aber wenn er Geld hat kann er sich trotzdem eins kaufen und damit herumkurven.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#457463) Verfasst am: 22.04.2006, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe keinen der Abstimmungsvorschläge angeklickt, weil alle nicht so richtig zutreffen. "Kennen" im Sinne von "schon mal davon gehört, Bedeutung und Mechanismus verstanden" trifft bei mir auf fast alle Theorien zu, aber mit einem Fachmann drüber diskutieren - dafür würde es nicht reichen. Um es mal so zu formulieren: "Mein Wissen ist weit wie das Meer und tief wie eine Pfütze"---

Aber für einen Bären ist das schon ganz gut, meint
Alfons
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#457494) Verfasst am: 22.04.2006, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich studiere Wirtschaftswissenschaften empirisch. D. H. ich teste aus, welche Wirte die Besten sind.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#457520) Verfasst am: 22.04.2006, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, ich wusste auch nicht, was ich ankreuzen soll. Obwohl ich studienmäßig reiner Geisteswissenschaftler bin, habe ich eigentlich keine Scheu davor, mich mit naturwissenschaftlichen Themen zu beschäftigen. Also ich komme ganz gut damit zurecht, zu dem, was so jeweils in der aktuellen Diskussion ist, die Hintergründe hinreichend zu verstehen, um die ARgumente beider Seiten würdigen zu können. Also bei allen möglichen Umweltthemen, Technik, Atomphysik, Gentechnik, Evolutionsbiologie usw. verstehe ich genug, um bei der morgendlichen Zeitungslektüre mitzukommen und hier und da auch mal Fehler zu entdecken Sehr glücklich .
Das ist sicher mehr, als mein eigenes Leben unmittelbar betrifft, aber weniger, als die "großen" wissenschaftlichen Theorien wirklich zu verstehen (also von Relativitätstheorie hab ich zb keinen Plan). Vorsichtshalber hab ich mal Antwort 2 genommen.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#457733) Verfasst am: 23.04.2006, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte schon als Schuljunge etwas mehr Allgemeinbildung als die meisten in meinem Volksschuljahrgang, weil mein Vater einen riesigen Bücherschrank hatte und auch sonst noch überall Bücher herumlagen.
Das hat sich später fortgesetzt, heute habe ich eine gutfundierte Halbbildung. Je älter ich wurde, umso geringer wurde der Spaß an Belletristik. Thomas Manns Buddenbrocks habe ich nach wenigen Seiten weggeschmissen, weil ich die doofe Tochter und auch die übrige Sippschaft zum Kotzen fand. Inzwischen lese ich beinahe nur noch Sachbücher über Sachen, die mehr oder weniger mit Physik zu tun haben. Was Philosophie betrifft habe ich Zweifel, ob das überhaupt eine Wissenschaft ist, kommt mir so ähnlich wie Theologie vor: Die Suche nach der schwarzen Katze im Keller. Vor gut fünfzehn Jahren las ich sogar mal die Bibel, hinterher war ich endgültig Atheist.
Heute geht es mir wie meinem Vater: Alle möglichen Plätze sind mit Büchern belegt. Immerhin habe ich es besser als er: Im Computer steht eine Datei, die mir sagt, welches Buch in welchem Schrank und dort in welcher Etage ist. Aus Platzgründen sind die Bücher nämlich überhaupt nicht geordnet, sie stehen abhängig von ihrer jeweiligen Größe dort, wo sie am besten hineinpaßten. Es sind fast siebenhundert Titel. Ohne den Elektronenknecht würde ich so manches Buch kaum oder nur mühsam wiederfinden.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#457740) Verfasst am: 23.04.2006, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

In einem unglaublichen erkenntnistheoretischen Leichtsinn, der für Studenten meines Alters wohl typisch ist (oder zumindest habe ich es schon öfters gehört, dass er es sein soll), behaupte ich einfach 'mal, zumindest rudimentäre Kenntnisse der wichtigsten Theorien zu besitzen, zumal ich versuche, mich diesbezüglich immer weiterzubilden. fnord Allerdings wird mir, gerade in der Diskussion mit echten Experten, immer wieder bewusst, dass meine Kenntnisse der Materie bis jetzt meistens nur leicht die Oberflächen der jeweiligen Theorien ankratzen. Es gibt also noch viel für mich zu lernen, und das finde ich schön. Ich betrachte mich selbst als einen 'interessierten Laien' - und dementsprechend sind auch meine Kenntnisse.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#457785) Verfasst am: 23.04.2006, 03:44    Titel: Antworten mit Zitat

Mhhh.. Die Wissenschaft iss scho a bisserl abgehoben find i.
Neulich noch über Teilchenbeschleuniger gelesen: Pro Sekunde sind über 100 Millionen Messdaten zu registrieren. Pro Jahr fallen drei Millionen GByte Daten an, die von weltweit verteilten Wissenschaftlergruppen aufbereitet werden. Auf CD-ROM gepresst ergäbe die Datenmenge einen Stapel, der doppelt so hoch sei wie die Zugspitze, so hört man. Die Auswertung dieser Daten geschieht zunächst praktisch automatisch, per Software. Zumindest werden die Daten automatisch "vor-interpretiert", bevor überhaupt ein Forscher einen Blick darauf wirft, das ERgebnis wandert dann durch zwei weitere Ebenen in der Interpretationshierrarchie bis es dann zb zu Deutsch gelangt, der darain eine weitere Bestätigung seiner Vielweltenthese entdeckt, und ein Buch drüber schreibt, oder so.
Des iss scho a bisserl strange, find i.

Zudem sind ja praktisch alle Experten sehr beschränkt auf ihr jeweiliges Wissensgebiet. Würde man etwa jemand mit einem eingewachsenen Zehennagel zu einem Radiologen gehen? In den hohen Wissenschaften dürfte es überall so sein. Der eine Genetiker beschäftigt sich mit Virologie, der andere mit menschl. Abstammung. Abgesehen vom Sprachcode haben sie kaum etwas gemein. Sie sind also auf allen anderen Gebieten beinahe ebenso unwissend wie der interessierte Laie, was man ihnen allerdings nicht anmerkt und sie niemals zugeben würden.

Was die Hinwendung zum Religiösen angeht, teile ich deine Befürchtung, sehe aber (auch) andere Ursachen: Die grassierende zunächst politische "Expertinitis" hat auf die Wissenschaften durchgeschlagen. Auf praktisch allen Wissens-Feldern lassen sich Experten finden, die zu jedweden Problem sich völlig widersprechende Einlassungen absondern. Das wird obendrein noch von den Medien verstärkt, durch Übertreibung und Fälschung, zunehmender Verbreitung von Verschwörungstheorien und Veröffentlichung höchst fragwürdiger Wissenschaft. Die Wahrnehmung der Wissenschaft durch das "gemeine Volkes" ist also eine beinahe absoluter Beliebigkeit wissenschaftlicher Ergenntnisse.

Die drei von dir genannten Gebiete sind übrigens tatsächlich diejenigen, die am meisten Interessieren. Persönlich würde ich noch Anthropologie hinzufügen. Ein Blick auf die menschliche Evolution kann ja bei der Beantwortung der Frage helfen, warum wir so sind, wie wir sind. Mehr als rudimentär kann aber solches Laienwissen kaum sein, denke ich. Trotzdem habe ich mich für (1) entschieden. "Kennen" heisst ja nicht verstehen und gehört habe ich imho schon von den meisten Theorien und manche davon kann ich sogar einigermaßen wiedergeben. Nachvollziehen im Sinne von Nachrechnen wie Wig es fordert halte ich aber für beinahe alle Theorien der letzen 100 Jahre für ziemlich unmöglich.

Lustige Anekdote:
In einer WG, die ich mit zwei theoretischen Physikern bezog, wurde ich Zeuge eines denkwürdigen Vorfalls. Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem an einer Korkwand die in 11-dimensionalen Bran-Räumen durch sich bewegende 9-dim. Strings erzeugte "Fläche" berechnet wurde, ging es an die Durchführung des Projektes "Wir streichen unsere Zimmer". Die beiden kauften ein: 2 Halogenstrahler, 4 Spiegel, Pinsel und Farbe. Mittels einer ausgetüftelten Parallelprojektion versuchten sie nun in der Nacht die hinter den Heizkörpern zu streichende Fläche zu ermitteln. Es war ihnen völlig schleierhaft, wie ich es in wenigen Stunden geschafft hatte, nicht nur mein ganzes Zimmer sondern auch die Fläche hinter de Heizkörpern mit genügend großer Gleichmäßigkeit gestrichen hatte.


T.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#458580) Verfasst am: 23.04.2006, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Oh ja, wie Tarvoc es sagt ist das auch bei mir. Es sind auch bei mir mehr oder weniger oberflächliche Kenntnisse, das kann ja auch nicht anders sein.
Ein Universalgenie wie Goethe ist heutzutage gar nicht mehr möglich, und auch der alte Heide war mit seiner Farbenlehre völlig auf dem falschen Dampfer.
Die auf ihr Wissensgebiet beschränkten Experten wiederum richten oft genug Unheil an, etwas wirklich bahnbrechendes werden sie kaum leisten.
Ich habe da kürzlich eine sehr amüsante Geschichte gefunden, die hierher paßt.

Zitat:
Die folgende Geschichte ist wirklich passiert. Während einer Physikprüfung an der Universität von Kopenhagen.
Die Frage: Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers mit einem Barometer feststellt.
Ein Kursteilnehmer antwortete:
Sie binden ein langes Stück Schnur an den Ansatz des Barometers, senken dann das Barometer vom Dach des Wolkenkratzers zum Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers entspricht der Höhe des Gebäudes.
Diese in hohem Grade originelle Antwort entrüstete den Prüfer dermaßen, daß der Kursteilnehmer sofort entlassen wurde. Er appellierte an seine Grundrechte, mit der Begründung daß seine Antwort unbestreitbar korrekt war, und die Universität ernannte einen unabhängigen Schiedsrichter, um den Fall zu entscheiden. Der Schiedsrichter urteilte, daß die Antwort in der Tat korrekt war, aber kein wahrnehmbares Wissen von Physik zeige.
Um das Problem zu lösen, wurde entschieden, den Kursteilnehmer nochmals herein zu bitten und ihm sechs Minuten zuzugestehen, in denen er eine mündliche Antwort geben konnte, die mindestens eine minimale Vertrautheit mit den Grundprinzipien von Physik zeigte. Für fünf Minuten saß der Kursteilnehmer still, den Kopf nach vorne, in Gedanken versunken. Der Schiedsrichter erinnerte ihn, daß die Zeit lief, worauf der Kursteilnehmer antwortete, daß er einige extrem relevante Antworten hatte, aber sich nicht entscheiden könnte, welche er verwenden sollte. Als ihm geraten wurde, sich zu beeilen, antwortete er wie folgt:
Erstens könnten Sie das Barometer bis zum Dach des Wolkenkratzers nehmen, es über den Rand fallen lassen und die Zeit messen die es braucht, um den Boden zu erreichen. Die Höhe des Gebäudes kann mit der Formel H=0.5g xt im Quadrat berechnet werden. Der Barometer wäre allerdings dahin! Oder, falls die Sonne scheint, könnten Sie die Höhe des Barometers messen, es hochstellen und die Länge seines Schattens messen. Dann messen Sie die Länge des Schattens des Wolkenkratzers, anschließend ist es eine einfache Sache, anhand der proportionalen Arithmetik die Höhe des Wolkenkratzers zu berechnen.
Wenn Sie aber in einem hohen Grade wissenschaftlich sein wollten, könnten Sie ein kurzes Stück Schnur an das Barometer binden und es schwingen lassen wie ein Pendel, zuerst auf dem Boden und dann auf dem Dach des Wolkenkratzers. Die Höhe entspricht der Abweichung der gravitationalen Wiederherstellungskraft T=2 Pi im Quadrat (l/g).
Oder, wenn der Wolkenkratzer eine äußere Nottreppe besitzt, würde es am einfachsten gehen da hinauf zu steigen, die Höhe des Wolkenkratzers in Barometerlängen abzuhaken und oben zusammenzählen. Wenn Sie aber bloß eine langweilige und orthodoxe Lösung wünschen, dann können Sie selbstverständlich den Barometer benutzen, um den Luftdruck auf dem Dach des Wolkenkratzers und auf dem Grund zu messen und der Unterschied bezüglich der Millibare umzuwandeln, um die Höhe des Gebäudes zu berechnen.
Aber, da wir ständig aufgefordert werden die Unabhängigkeit des Verstandes zu üben und wissenschaftliche Methoden anzuwenden, würde es ohne Zweifel viel einfacher sein, an der Tür des Hausmeisters zu klopfen und ihm zu sagen: Wenn Sie einen netten neuen Barometer möchten, gebe ich Ihnen dieses hier, vorausgesetzt Sie sagen mir die Höhe dieses Wolkenkratzers.
Der Kursteilnehmer war Niels Bohr, der erste Däne der überhaupt den Nobelpreis für Physik gewann....
Man muß wohl doch etwas mehr drauf haben, um den Nobelpreis zu gewinnen. Ich meine, die von Niels Bohr vorgeschlagenen Methoden der Höhenmessung sind mir alle verständlich und plausibel - aber drauf kommen muß man.
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