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Stuttmann-Karikatur: Dem falschen Nagel auf den Kopf

 
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Dietrich Stahlbaum
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.05.2004
Beiträge: 31
Wohnort: Recklinghausen NRW

Beitrag(#419689) Verfasst am: 16.02.2006, 19:42    Titel: Stuttmann-Karikatur: Dem falschen Nagel auf den Kopf Antworten mit Zitat

Im Berliner Tagesspiegel erschien am 10. Februar diese Karikatur von Klaus Stuttmann zum Bundeswehr-Einsatz bei der WM:
http://f27.parsimony.net/forum66372/messages/3360.htm

In einer solch explosiven Situation wie dieser, in der jedes falsch verstandene Wort, jedes falsch aufgefasste Bild zum zündenden Funken werden kann, müssen auch Polemiker und Karikaturisten sich zurückhalten.

Ich schätze Klaus Stuttmann sehr, aber diesmal traf er dem falschen Nagel auf den Kopf.

Ich selber habe früher gern und lustvoll polemisiert, dann aber mich dazu erzogen, darauf zu verzichten, und habe etliche Polemiken und Satiren, die mir eingefallen sind, nicht geschrieben, und einige, die ich geschrieben habe, nicht veröffentlicht, weil sie nutzlos, nicht aber wirkungslos gewesen wären. Zuletzt waren es „Die Unterhosen des Generals“, ein Kapitel aus «Der kleine Mann»; ich habe es umgeschrieben, weil es einen Sohn desselben, der den Entwurf zu lesen und zu beurteilen bekam, so verletzt hat, dass es ihm wochenlang die Sprache verschlug. Als er dann das Buch in den Händen hatte, sagte er am Telefon, bedauernd: „Schade, der Clou ist weg.“

dst.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#419690) Verfasst am: 16.02.2006, 19:48    Titel: Re: Stuttmann-Karikatur: Dem falschen Nagel auf den Kopf Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Im Berliner Tagesspiegel erschien am 10. Februar diese Karikatur von Klaus Stuttmann zum Bundeswehr-Einsatz bei der WM:
http://f27.parsimony.net/forum66372/messages/3360.htm

In einer solch explosiven Situation wie dieser, in der jedes falsch verstandene Wort, jedes falsch aufgefasste Bild zum zündenden Funken werden kann, müssen auch Polemiker und Karikaturisten sich zurückhalten.

Und wie weit, meinst du, soll die Zurückhaltung gehen?

Ist dir die Freiheit, sagen zu können, was du willst, so wenig wert, daß du lieber gleich darauf verzichtest? Gerade jetzt kommt es darauf an, von dieser Freiheit Gebrauch zu machen! Willst du alles vermeiden, was aufgebrachte Fanatiker, die nur einen Grund dafür suchen, möglicherweise aufbringen kann?

Tut mir leid, so eine Haltung ekelt mich an.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#419722) Verfasst am: 16.02.2006, 21:22    Titel: Re: Stuttmann-Karikatur: Dem falschen Nagel auf den Kopf Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
In einer solch explosiven Situation wie dieser, in der jedes falsch verstandene Wort, jedes falsch aufgefasste Bild zum zündenden Funken werden kann, müssen auch Polemiker und Karikaturisten sich zurückhalten.


Ich binm absolut dagegen, daß man sich dieser Form der Erpressung beugen sollte.

Die Verantwortung liegt nicht bei den Zeichnern. Karrikaturen sind - im Gegensatz zu Molotowcocktails - legitimes Mittel der Meinungsäußerung.

Rasmus.
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#419725) Verfasst am: 16.02.2006, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Es kommt auch darauf an, in welchem Kontext man eine Karikatur veröffentlicht. So scheint mir ein Bild von Mohammed mit Bombenturban in einem westlichen Land, das Angst for Fundamentalismus hat, berechtigt, während es zynisch wäre, solche Bilder über Palästina abzuwerfen oder an die Gefangenen in Abu Ghraib auszuteilen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#419756) Verfasst am: 16.02.2006, 22:43    Titel: Re: Stuttmann-Karikatur: Dem falschen Nagel auf den Kopf Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
In einer solch explosiven Situation wie dieser, in der jedes falsch verstandene Wort, jedes falsch aufgefasste Bild zum zündenden Funken werden kann, müssen auch Polemiker und Karikaturisten sich zurückhalten.

Nein.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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sigmundo
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Anmeldungsdatum: 08.07.2005
Beiträge: 763

Beitrag(#419774) Verfasst am: 17.02.2006, 00:31    Titel: pillepalle Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:


Ich selber habe ...
etliche Polemiken und Satiren, die mir eingefallen sind, nicht geschrieben, und einige, die ich geschrieben habe, nicht veröffentlicht,...


DANKE!!!
Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:


Es ist wohl Menschenart, alle großen Philosophien, alle Weisheitslehren, zu verwässern und aus allem Geld oder alles kaputt zu machen. Damit man wieder von vorne fangen kann? Da bleibt uns ja nicht andres übrig. Vielleicht ist dies der Sinn unseres Menschseins.


http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=130054&highlight=#130054

ich verstehe... Mit den Augen rollen
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
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Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#420329) Verfasst am: 18.02.2006, 14:17    Titel: Re: Stuttmann-Karikatur: Dem falschen Nagel auf den Kopf Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Im Berliner Tagesspiegel erschien am 10. Februar diese Karikatur von Klaus Stuttmann zum Bundeswehr-Einsatz bei der WM:
http://f27.parsimony.net/forum66372/messages/3360.htm

In einer solch explosiven Situation wie dieser, in der jedes falsch verstandene Wort, jedes falsch aufgefasste Bild zum zündenden Funken werden kann, müssen auch Polemiker und Karikaturisten sich zurückhalten.

Und wie weit, meinst du, soll die Zurückhaltung gehen?

Ist dir die Freiheit, sagen zu können, was du willst, so wenig wert, daß du lieber gleich darauf verzichtest? Gerade jetzt kommt es darauf an, von dieser Freiheit Gebrauch zu machen! Willst du alles vermeiden, was aufgebrachte Fanatiker, die nur einen Grund dafür suchen, möglicherweise aufbringen kann?

Tut mir leid, so eine Haltung ekelt mich an.


Same here. Mr. Green
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Dietrich Stahlbaum
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.05.2004
Beiträge: 31
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Beitrag(#420691) Verfasst am: 19.02.2006, 15:46    Titel: Okzident vs. Orient? Antworten mit Zitat

Der nachfolgende Beitrag ist eine Antwort auf eine Kritik an Prof. Udo Steinbach, Direktor des Deutschen Orientinstituts in Hamburg, im WAZ-Forum (unter "Politik"):
http://forum.waz.de/viewtopic.php?t=2127
Damit beantworte ich auch einige Beiträge dieses Threads:

Okzident vs. Orient?

Ich bin zwar kein „gut bezahlter Islamwissenschaftler“, überhaupt kein Wissenschaftler, aber ich war 1949-51 und von April bis September 54 in Algerien und habe, wie in Vietnam (51-54), Landschaften erlebt und viel von den Menschen und ihrer Kultur erfahren. In Algerien waren es sowohl Juden, u .a. eine Großfamilie, als auch Araber, die uns, einem meiner Legionskameraden und mir, Gastfreundschaft gewährten. So konnten wir um 1950 in einem arabischen Dorf, das aus Lehmhütten bestand, bei Hammel am Spieß ein traditionelles Fest mitfeiern, und selbst 54, als der algerische Befreiungskampf begann, habe ich die Araberviertel in Sétif und Bône ungefährdet besuchen können, weil ich kein Hehl daraus gemacht habe, dass ich in Vietnam ein Gegner des Kolonialismus geworden war und eines Krieges, an dem auch Algerier zwangsweise teilgenommen hatten.

Es sind also eigene Erfahrung und Studium nötig, um andere, fremde Kulturen verstehen, um mit ihnen vertraut werden zu können, ohne sie gleich nach unseren Kriterien zu beurteilen. Nur so ist es möglich, zu erfahren, weshalb und wie islamistischer Terrorismus entstehen konnte, abgesehen davon, dass Bin Laden und die Taliban erst durch die USA finanziell und militärisch in die Lage versetzt worden sind, die sowjetischen Truppen aus Afghanistan zu vertreiben und dort ein islamistisches Terrorregime zu errichten.

Aus diesen Gründen traue ich einem Islamwissenschaftler mehr Urteilsvermögen zu als Botho Strauß und einer assimilierten Türkin, die ihre Wurzeln gekappt und die Rückständigkeiten in unserem Land noch nicht bemerkt hat.

Kopftuchsymbol, Zwangsheirat, Ehrenmord: anachronistische Sitten in unseren Augen. Aber auch hier bei uns müssen Frauen immer noch für ihre Rechte, für Menschenrechte kämpfen, und es gibt Rassismus, Xenophobie und Ausländerhass, Mord und Brandschatzung. Es gibt nahezu gleichgeschaltete Massenmedien, eine Medien- und eine Wirtschaftsdiktatur. Also Gegenaufklärung, Massensuggestion, -manipulation.

Wir sind zwar einigermaßen zivilisierte Menschen geworden. Aber wir haben Jahrhunderte gebraucht, um uns von unseren Atavismen zu befreien und um Gesetze geschaffen, in denen die Lebens- und Freiheitsrechte für alle Menschen festgeschrieben sind. Jetzt erwarten wir, dass Anatolien dies in einem Jahrzehnt nachholt.

Nun zum Karikaturenstreit. Er ist nur die eine Seite des globalen Konflikts zwischen Okzident und Orient: die kulturelle. Die andere Seite ist die materielle. Da geht es um die Ressourcen, ums Öl, ums Erdgas, um die Transportwege, und, soweit es den Iran betrifft, auch um Atomenergie und –waffen. Ein weiterer Konflikt, der auf das Jahr 1917 zurückzuführen ist [Balfour-Deklaration], betrifft Israel und die Palästinenser. Das Ganze ist ein Komplex, der sich zu einem globalen Konflikt ausgeweitet hat. Dabei schaukeln sich okzidentaler und orientaler Fundamentalismus, besonders christlicher und islamistischer, einander derart hoch, dass ein Ende des gegenseitigen Terrors nicht abzusehen ist und nach Afghanistan und Irak auch noch Israel und der Iran in einen „heißen Krieg“ hineingezogen zu werden droht.

Deshalb kommt es, denke ich, jetzt vor allem zuerst einmal darauf an, diesen neuen Krieg, den keiner gewinnen kann, der aber verheerende Folgen für uns alle haben würde, zu verhindern. Über diese - voraussehbaren - Folgen gibt es eine britische Studie: "Iran: Konsequenzen eines Krieges": http://f27.parsimony.net/forum66372/messages/3365.htm

Der Okzident, der Westen: die ehemaligen Kolonialmächte und die USA sind ja nicht ganz unschuldig daran, dass sich im Islam ein mittelalterlicher Fundamentalismus breit macht, Gewalt predigt und „Ungläubige“ und sogar Glaubensbrüder und –schwestern unterdrückt und terrorisiert. Mit jedem wider Kriegs- und Menschenrecht gefolterten Muslimen, mit jedem bei US-Militäraktionen gegen mutmaßliche Terroristen getöteten Kind, mit jedem Wort, mit jedem Bild, das die blanken Nerven erbitterter und aufgebrachter Moslems trifft, entsteht neue Gewalt, entsteht - wie ein Krebstumor - eine neue Terrorzelle.

Die USA haben Vietnam in die Steinzeit zurückbomben wollen; nun visieren sie den Iran an und versuchen wieder, andere Staaten zu erpressen, damit sie ihnen helfen, neokoloniale Macht- und Wirtschaftsinteressen global durchzusetzen – unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung und der Demokratisierung und um zu verhindern, dass der Iran Atombomben baut – wie zuvor Israel, was im Westen wie selbstverständlich geduldet worden ist.

Ein Krieg, dieser organisierte Massenmord, ist ebenfalls ein Atavismus, ein Rückfall in die Barbarei. Sind wir nicht intelligent genug, um das Zusammenleben aller Menschen so zu regeln, dass wir in Frieden miteinander leben können?!

dst.
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Cato
Der Freund der Bösen



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Beitrag(#420771) Verfasst am: 19.02.2006, 20:51    Titel: Re: Okzident vs. Orient? Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
abgesehen davon, dass Bin Laden und die Taliban erst durch die USA finanziell und militärisch in die Lage versetzt worden sind, die sowjetischen Truppen aus Afghanistan zu vertreiben und dort ein islamistisches Terrorregime zu errichten.


Die Taliban haben die Sowjets aber gar nicht aus Afghanistan vertrieben, sondern diejenigen, die damals gegen die Sowjetunion gekämpft haben, die übrigens von selbst abgezogen ist und nicht militärisch besiegt wurde.

...und ich kann sie nicht mehr hören, diese ständigen Klagen über Amerika und dessen auch so böse Politik. Blickt mal über die jüngste Geschichte hinaus und rückt das Ganze in historische Dimensionen.
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Dietrich Stahlbaum
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Anmeldungsdatum: 23.05.2004
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Beitrag(#420782) Verfasst am: 19.02.2006, 21:33    Titel: Die Taliban Antworten mit Zitat

Du hast recht, Cato: "Die Taliban haben die Sowjets aber gar nicht aus Afghanistan vertrieben..."
Sondern:


Zu Osama bin Laden: «Die Revolution im Iran unter Ayatollah Chomeini und die sowjetische Invasion in Afghanistan im selben Jahr überzeugten ihn, einen gewaltsamen Kampf für eine geeinte islamische arabische Welt führen zu müssen, eine neue Pax Arabica. Er war von 1980 bis 1988 Mujahedin-Guerilla-Führer und bekämpfte mit Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes ISI und der CIA in Afghanistan die Rote Armee. (…)

Politisch und militärisch formierten sich die Taliban um 1993, in der Zeit nach dem Ende der sowjetischen Besatzung Afghanistans, als verschiedene Gruppierungen der Mujahedin untereinander in bewaffnete Auseinandersetzungen gerieten. Ihre Gründung wurde von Pakistan finanziell und materiell unterstützt.

Im Verlauf der Kämpfe entwickelten sich die Taliban ab 1995 zur dominanten Fraktion innerhalb Afghanistans. Einen Großteil ihrer Mitglieder rekrutierten die Taliban aus den Koranschulen (Madrasa) entlang der afghanisch-pakistanischen Grenze.

Mit der Einnahme der Hauptstadt Kabul 1996 und der dann folgenden Konsolidierung ihrer Macht kontrollierten die Taliban seit 1997 drei Viertel des Landes und konnten diese Position bis zum Jahre 2001 weiter ausbauen. Hierbei erhielten sie Unterstützung durch die US-Regierung und den Ölkonzern Unocal, welcher Pläne für eine Pipeline in Afghanistan hatte, und auf die Zustimmung der Taliban angewiesen war.»

[Wikipedia]
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Dietrich Stahlbaum
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Beitrag(#420963) Verfasst am: 20.02.2006, 19:39    Titel: Die Freiheit der Presse in Deutschland Antworten mit Zitat

Zitat:

Und wie weit, meinst du, soll die Zurückhaltung gehen?

Ist dir die Freiheit, sagen zu können, was du willst, so wenig wert, daß du lieber gleich darauf verzichtest? Gerade jetzt kommt es darauf an, von dieser Freiheit Gebrauch zu machen! Willst du alles vermeiden, was aufgebrachte Fanatiker, die nur einen Grund dafür suchen, möglicherweise aufbringen kann?

Tut mir leid, so eine Haltung ekelt mich an.



Ekelt dich auch das an?:

Daniela Dahn

Haben wir unsere Lektion gelernt?

KEINE PRESSEFREIHEIT. NIRGENDS

Von Bilder-Verboten und sonstigen Tabu-Zonen

Die tapfere Verteidigung der Pressefreiheit gegenüber dem Islam hat etwas Bizarres. Wie wacker doch hierzulande westliche Werte hochgehalten werden. Die Äußerungsfreiheit ist offenbar etwas Identitätsstiftendes, ein heiliges Gut, dass man über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg nicht antasten lässt. Einmal Aufklärung - immer aufgeklärt. Mögen sich andere mit Demokratie schwer tun, wir haben unsere Lektion gelernt. Wir lassen uns unsere bürgerrechtlichen Errungenschaften von keiner rückwärtsgewandten Kraft beschädigen.

Eine Mitgliederbefragung der IG Medien unter Zeitungsjournalisten hat indes schon vor zehn Jahren ergeben, dass sich drei Viertel der Redakteure Eingriffen von Verlegern ausgesetzt sehen, weit über die Hälfte außerdem aggressiver Einflussnahmen durch Inserenten, Verbände und Politiker. (…)

Das gängige Patent für Gewinnmaximierung setzt daher nicht etwa auf investigativen Journalismus, sondern auf angeblich Quote bringende Verflachung. Wie aber treffen Schreibende mit schlafwandlerischer Präzision die unsichtbare Stromlinie? Nach meiner Beobachtung ist der Mainstream die Summe der öffentlichen Äußerungen, die aufmüpfig genug sind, um den Anschein von Meinungsfreiheit zu erwecken, und brav genug, um erforderliche Veränderungen verlässlich zu verhindern. Diese ausgewogene Mischung pendelt sich auf wundersame Weise immer wieder wie von selbst ein. Natürlich nicht durch plumpe Verordnung nach DDR-Manie. Abweichungen in Einzelfragen werden durch permanenten Widerspruch in sich viel besser paralysiert. Wo alles gleich gültig ist, ist schließlich alles gleichgültig.

Was aber immer gilt: Marktfundamentalismus kritisierende Texte werden in den meisten Redaktionen nicht gern gesehen, da die Presse sich ihren Werbekunden verpflichtet fühlt. "Heutzutage ist es nun einmal so, dass Zeitungseigner, die Geld verdienen wollen, der Auffassung sind, man dürfe die Leser nicht mit Meinungen entfremden", sagte Franziska Augstein auf einer Zeitungskonferenz (…)

Derzeit wird das angebliche Zurückweichen der freien Presse vor dem Islam lautstark beklagt, während ihr viel folgenschwereres Zurückweichen vor dem Kapital seit Jahren klaglos hingenommen wird. Das verrät eine Betriebsblindheit, die schon an Fahrlässigkeit grenzt. Wenn der Westen ernsthaft glaubt, die Pressefreiheit in Europa hinge davon ab, ob man dem Tabu des islamischen Bilderverbots widerstehen könne, so hat er noch ein gutes Stück Aufklärung vor sich.

[Freitag 07, 17.02.06]

Volltext: http://www.freitag.de/2006/07/06070101.php
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#420971) Verfasst am: 20.02.2006, 20:34    Titel: Re: Die Freiheit der Presse in Deutschland Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Und wie weit, meinst du, soll die Zurückhaltung gehen?

Ist dir die Freiheit, sagen zu können, was du willst, so wenig wert, daß du lieber gleich darauf verzichtest? Gerade jetzt kommt es darauf an, von dieser Freiheit Gebrauch zu machen! Willst du alles vermeiden, was aufgebrachte Fanatiker, die nur einen Grund dafür suchen, möglicherweise aufbringen kann?

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Ekelt dich auch das an?:

Daniela Dahn

Haben wir unsere Lektion gelernt?

KEINE PRESSEFREIHEIT. NIRGENDS

Von Bilder-Verboten und sonstigen Tabu-Zonen

...

Ja und, was will uns das sagen?
Wenn die bösen Kapitalisten hierzulande die Pressefreiheit einschränken, dann sollen es bildungsresistente Fanatiker aus den Orient auch dürfen. Oder was?

Ja klar gibt es im Kapitalismus (wie in allen anderen Systemen auch) Interessen, die eine Pressefreiheit nicht so gerne haben. Wie bitteschön relativiert das jedoch die Tatsache, daß Zeichner eher belangloser Karikaturen aus völlig anderen Beweggründen mit dem Tode bedroht werden?
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#421037) Verfasst am: 21.02.2006, 02:37    Titel: Re: Die Taliban Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
... Politisch und militärisch formierten sich die Taliban um 1993, in der Zeit nach dem Ende der sowjetischen Besatzung Afghanistans, als verschiedene Gruppierungen der Mujahedin untereinander in bewaffnete Auseinandersetzungen gerieten. Ihre Gründung wurde von Pakistan finanziell und materiell unterstützt. ... [Wikipedia]


Wohl anzumerken wäre noch, daß der pakistanische Geheimdienst, der die Mittel für die Taliban bereitgestellt hat, lange Zeit maßgeblich durch die USA finanziert worden war. Pakistan hat die Islamisten wohl finanziert, um sich auf diese Art und Weise "strategische Tiefe" gegenüber dem als übermächtig wahrgenommenen Nachbarn zu verschaffen, was wohl nur in der Weltsicht der damals Verantwortlichen überhaupt Sinn gemacht hat.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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