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Bildungsstreik / Global Wave of Action for Education

 
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1538306) Verfasst am: 12.09.2010, 13:00    Titel: Bildungsstreik / Global Wave of Action for Education Antworten mit Zitat

Global Wave of Action for Education OKT/NOV 2010:
http://www.youtube.com/watch?v=aa4ATjiSWO4

Die Proteste und Aktionen gehen auch 2010 global weiter.

In Deutschland vermutlich mit weniger Beteiligung, aber lokal umso entschlossener (Radikaler).

Was bringts? Ist die Luft raus in Deutschland?
Oder braucht die Bewegung in Deutschland eine kreative Pause für Reflexion und Aufarbeitung?

Was geht in deiner Stadt?


Zusammenfassung der Ergebnisse vom bundesweiten Vernetzungstreffen an der TU Berlin
(06.08. – 08.08.2010)

Zitat:
Da einige lokalen Bündnisse bei sich nicht die Kapazitäten sehen großartig für Proteste kommenden Herbst zu mobilisieren, wird es keine Aktionswoche oder Aktionstag als “bundesweiter Bildungsstreik” vorerst geben.

* Empfehlungen für den Herbst und Vorschläge für Aktionsbeteiligungen *

Das bundesweite Bildungsstreiktreffen vom 06.-08. August 2010 in Berlin unterstützt die Krisenproteste im Herbst 2010 und empfiehlt den lokalen Strukturen allerorts, sich mit den Krisenbündnissen und den gewerkschaftlichen Strukturen vor Ort zu vernetzen, um gemeinsame Aktionen und Demonstrationen vorzubereiten und sich daran zu beteiligen (da das Bildungssystem und seine aktuellen Mißstände nur gesamtgesellschaftlich eingebunden und gedacht werden können)!

In diesem Rahmen wird den Bildungsstreik-Strukturen vor Ort empfohlen, sich nach eigenem Ermessen und Kräften kreativ an den Aktionen am 29. September 2010 zu beteiligen und dafür zu mobilisieren (= Europaweiter Aktionstag des Europäischen Gewerkschaftsbundes [EGB] gegen die Krise).

Am 13. November 2010 finden – als Höhepunkt einer Aktionszeit der Gewerkschaften – bundesweit mehrere dezentrale Demonstrationen statt. Das bundesweite Treffen ruft dazu auf, diese Demonstrationen mit zu organisieren und sich mit Bildungsstreikblöcken kreativ zu beteiligen. Denn nur gemeinsam mit (u.a.) den Gewerkschaften und den Antikrisenbündnissen können wir die drohenden Kürzungen im Bildungsbereich aufhalten!
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1538883) Verfasst am: 13.09.2010, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

Da in diesem Thread die Resonanz ja noch nicht so groß ist, will ich mal meine Frage etwas konkretisieren.

Meint ihr, dass eine globlae Bildungsbewegung eine Aussicht auf Erfolg haben kann oder wird es eher nicht gelingen, die Notwendigkeit von neuen Bildungsinitiativen und eine wirklichen, radikalen Bildungsdebatte in Europa zu verdeutlichen?

Was fehlt der europäischen (deutschen) Bildungsbewegung und was muss sie verändern, wo muss sie ansetzen und mit welchen Mitteln muss sie agieren, um ihre Ziele tief genug in die gesellschaftliche Debatte einzupflanzen?

Oder wird selbst jede linksradikale Debatte durch die 'Krise' schon im Ansatz erstickt werden, weil vorgeblich andere Themen priorität genießen?

Welchen Beitrag kann die Bewegung in Deutschland leisten, um den Focus der gesellschaftlichen (Medien-) Öffentlichkeit auf ihre Perspektive zu verlagern?

Wie lässt sich die Bildungsbewegung in die antikapitalistischen Proteste von Gewerkschaften (29.09./23.11.) und Parteien einordnen?
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32513
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1538891) Verfasst am: 13.09.2010, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Weiß nich. Schulterzucken

Ich glaube die Schwäche des Bildungsstreiks ist gleichzeitig seine einzige Stärke: Er wird von Linken dominiert. Das passt vielen nicht, die einfach nicht mit den Linken unter einem Hut stecken wollen. Einfach weil das Milieu für sie etwas verruchtes hat und sie halt mehr nach Berufen in Nadelstreifen als in Strickpullundern streben. Da ist eben dieses allmächtige Klischee und das Körnchen Wahrheit, dass darin steckt, dass mit Linken kein Staat und auch kein erfolgreicher Protest zu machen ist, weil die etablierten politischen Kräfte einfach mit denen gar nicht verhandeln wollen. Jeder Protest, an dem sich vornehmlich Linke beteiligen, hat immer so einen Hauch von verstaubtem Revoluzzertum, dass eben nach ewig gestrigem, nicht funktionierendem, marxistisch-kommunistischem Kontrollstaat müffelt, von denen die Linken zu träumen scheinen und für den sie eben gerne jeden noch so kleinen und noch so berechtigten Protest missbrauchen wollen.

Also ich hab jetzt mal versucht das aus dem Blickwinkel der sog. "unpolitischen Masse" zu betrachten.

Und solange man eben nicht für alle Schüler und Studenten sprechen kann, wird man auf diese Weise ganz schnell als linke Spinner abgestempelt, die nur mal wieder in die Zeitungen wollen.

Das ist jetzt meine kleine Kurzinterpretation der Probleme, die der Bildungsstreik hauptsächlich hat.
_________________
Das Begräbnis der Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai

Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1569453) Verfasst am: 10.11.2010, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Krawalle in Großbritannien
Studenten stürmen Tory-Zentrale

Zitat:
Tausende Hochschüler haben das Hauptquartier der britischen Regierungspartei in London gestürmt. Die Demonstranten warfen Scheiben ein und entfachten ein Feuer vor dem Gebäude. Der gewalttätige Protest richtet sich gegen die drastische Erhöhung der Studiengebühren.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1569514) Verfasst am: 10.11.2010, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Krawalle in Großbritannien
Studenten stürmen Tory-Zentrale

Zitat:
Tausende Hochschüler haben das Hauptquartier der britischen Regierungspartei in London gestürmt. Die Demonstranten warfen Scheiben ein und entfachten ein Feuer vor dem Gebäude. Der gewalttätige Protest richtet sich gegen die drastische Erhöhung der Studiengebühren.


Naja, da hams mal wieder ein paar Protestler geschafft sich zu diskreditieren. Wegen genau sowas werden solche Protestler auch immer als gewaltbereite Spinner wahrgenommen Mit den Augen rollen
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1569567) Verfasst am: 10.11.2010, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Krawalle in Großbritannien
Studenten stürmen Tory-Zentrale

Zitat:
Tausende Hochschüler haben das Hauptquartier der britischen Regierungspartei in London gestürmt. Die Demonstranten warfen Scheiben ein und entfachten ein Feuer vor dem Gebäude. Der gewalttätige Protest richtet sich gegen die drastische Erhöhung der Studiengebühren.


Naja, da hams mal wieder ein paar Protestler geschafft sich zu diskreditieren. Wegen genau sowas werden solche Protestler auch immer als gewaltbereite Spinner wahrgenommen Mit den Augen rollen


Yepp.

Streik wäre eine bessere Alternative. Aber wer würde schon seine Karriere aufs Spiel setzen?
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blakki
Brumm, brumm, ...



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1569576) Verfasst am: 10.11.2010, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Weiß nich. Schulterzucken

Ich glaube die Schwäche des Bildungsstreiks ist gleichzeitig seine einzige Stärke: Er wird von Linken dominiert. Das passt vielen nicht, die einfach nicht mit den Linken unter einem Hut stecken wollen. Einfach weil das Milieu für sie etwas verruchtes hat und sie halt mehr nach Berufen in Nadelstreifen als in Strickpullundern streben. Da ist eben dieses allmächtige Klischee und das Körnchen Wahrheit, dass darin steckt, dass mit Linken kein Staat und auch kein erfolgreicher Protest zu machen ist, weil die etablierten politischen Kräfte einfach mit denen gar nicht verhandeln wollen. Jeder Protest, an dem sich vornehmlich Linke beteiligen, hat immer so einen Hauch von verstaubtem Revoluzzertum, dass eben nach ewig gestrigem, nicht funktionierendem, marxistisch-kommunistischem Kontrollstaat müffelt, von denen die Linken zu träumen scheinen und für den sie eben gerne jeden noch so kleinen und noch so berechtigten Protest missbrauchen wollen.

Also ich hab jetzt mal versucht das aus dem Blickwinkel der sog. "unpolitischen Masse" zu betrachten.

Und solange man eben nicht für alle Schüler und Studenten sprechen kann, wird man auf diese Weise ganz schnell als linke Spinner abgestempelt, die nur mal wieder in die Zeitungen wollen.

Das ist jetzt meine kleine Kurzinterpretation der Probleme, die der Bildungsstreik hauptsächlich hat.


So sehe ich das auch und hätte es nicht besser ausdrücken können.

Meine ersten Erfahrungen mit den Linken hatte ich vor 35 Jahren am Gynasium gemacht. Als einziger Arbeitersohn hatte ich schon damals den Verdacht, dass die Linken nur an die Fleischtöpfe wollten und versuchten alles und jeden dazu zu vereinnahmen.

Natürlich war ich damals auch links, aber eher links im dem Sinne des damaligen SPD unter Wehner, Brandt und später Schmidt.
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Hubraum statt Spoiler.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1636365) Verfasst am: 11.05.2011, 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Pfundige Idee
Großbritannien plant Studienplätze für Extra-Reiche

Zitat:
Britische Unis sollen künftig zusätzliche Studenten aufnehmen dürfen - wenn die bis zu dreifach höhere Studiengebühren zahlen. Das neue Modell diene der sozialen Gerechtigkeit, argumentiert die Regierung. Kritiker sagen: Künftig gelte Herkunft mehr als Hirn.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1636527) Verfasst am: 11.05.2011, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Pfundige Idee
Großbritannien plant Studienplätze für Extra-Reiche

Zitat:
Britische Unis sollen künftig zusätzliche Studenten aufnehmen dürfen - wenn die bis zu dreifach höhere Studiengebühren zahlen. Das neue Modell diene der sozialen Gerechtigkeit, argumentiert die Regierung. Kritiker sagen: Künftig gelte Herkunft mehr als Hirn.


Ich könne mir das vorstellen, wenn man Extra-Plätze über einen Prozentsatz des Elterneinkommens finanziert. Das wird zwar reicheren Leuten immer noch finanziell leichter fallen auf ein Jahreseinkommen zu verzichten, aber zumindest ähnlich weh tun.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1636529) Verfasst am: 11.05.2011, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Pfundige Idee
Großbritannien plant Studienplätze für Extra-Reiche

Zitat:
Britische Unis sollen künftig zusätzliche Studenten aufnehmen dürfen - wenn die bis zu dreifach höhere Studiengebühren zahlen. Das neue Modell diene der sozialen Gerechtigkeit, argumentiert die Regierung. Kritiker sagen: Künftig gelte Herkunft mehr als Hirn.


Die Kritiker sind doof.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1636605) Verfasst am: 11.05.2011, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe nicht so ganz wie ihr das meint. Sicherlich spricht ja nichts dagegen zusätzliche Studienplätze gegen NOCH höhere Beiträge einzurichten. Aber dabei kann es sich ja nur um sehr vermögende Studierende handeln, die die übrigen bisherigen Voraussetzungen für ein Studium nicht erreicht haben.

Bedeutet also: Wenn ich ein Abi mit NC 4,0 habe, kann ich dennoch einen Studienplatz in Medizin oder was immer ich will bekommen, wenn ich nur genug dafür bezahle. Dadurch verlieren die Hürden des NC für ärmere Studierende doch jeglichen Sinn und jegliche Legitimation.

(Abgesehen davon, dass ich von Noten sowieso nix halte.)
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1636606) Verfasst am: 11.05.2011, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht so ganz wie ihr das meint. Sicherlich spricht ja nichts dagegen zusätzliche Studienplätze gegen NOCH höhere Beiträge einzurichten. Aber dabei kann es sich ja nur um sehr vermögende Studierende handeln, die die übrigen bisherigen Voraussetzungen für ein Studium nicht erreicht haben.

Bedeutet also: Wenn ich ein Abi mit NC 4,0 habe, kann ich dennoch einen Studienplatz in Medizin oder was immer ich will bekommen, wenn ich nur genug dafür bezahle. Dadurch verlieren die Hürden des NC für ärmere Studierende doch jeglichen Sinn und jegliche Legitimation.

(Abgesehen davon, dass ich von Noten sowieso nix halte.)


Die reichen Daddies kriegen ihre Kids doch eh an die Uni. Dann sollen sie halt dreimal soviel zahlen.
Weniger Stress für die Beteiligten, mehr Geld für die Uni.

Soziale Gerechtigkeit zwecks Herkunft geht an Unis mit Studiengebühren eh nur über Stipendien.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1636611) Verfasst am: 11.05.2011, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:


Die reichen Daddies kriegen ihre Kids doch eh an die Uni. Dann sollen sie halt dreimal soviel zahlen.
Weniger Stress für die Beteiligten, mehr Geld für die Uni.

Warum sollten die denn dann die Extraplätze für ihre Kinder kaufen, wenn die eh auch zum Normalpreis kein Problem hätten reinzukommen?
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1636614) Verfasst am: 11.05.2011, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht so ganz wie ihr das meint. Sicherlich spricht ja nichts dagegen zusätzliche Studienplätze gegen NOCH höhere Beiträge einzurichten. Aber dabei kann es sich ja nur um sehr vermögende Studierende handeln, die die übrigen bisherigen Voraussetzungen für ein Studium nicht erreicht haben.

Bedeutet also: Wenn ich ein Abi mit NC 4,0 habe, kann ich dennoch einen Studienplatz in Medizin oder was immer ich will bekommen, wenn ich nur genug dafür bezahle. Dadurch verlieren die Hürden des NC für ärmere Studierende doch jeglichen Sinn und jegliche Legitimation.

(Abgesehen davon, dass ich von Noten sowieso nix halte.)


Wenn aber mit dem Geld zwei Studienplätze finanziert werden können (und zwar wirklich inklusive Gebäudeerhaltung und so weiter), dann ist das rein finanziell für die Gesellschaft ein Gewinn. Das Problem fängt dann an, wenn man sich schwer tut, so jemanden dann durchfallen zu lassen.

Und ja, mir gefällt das Modell meiner Studienzeit sowieso besser: Vollkommen freie Studienwahl der Gratisstudienrichtung nach der Matura mit freien Fächerkombinationen, freier Prüferwahl und Möglichkeit des studium irregulare. Vorlesungen sind von Gesetzes wegen öffentlich für alle zugänglich.
_________________
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1636618) Verfasst am: 11.05.2011, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:


Die reichen Daddies kriegen ihre Kids doch eh an die Uni. Dann sollen sie halt dreimal soviel zahlen.
Weniger Stress für die Beteiligten, mehr Geld für die Uni.

Warum sollten die denn dann die Extraplätze für ihre Kinder kaufen, wenn die eh auch zum Normalpreis kein Problem hätten reinzukommen?


Entweder auch bei den Reichen zählte bisher Hirn, dann gab es keine Ungerechtigkeit wegen Herkunft, oder Reiche konnten hintenrum rein, obwohl sie nicht genug Hirn hatten.

Im ersten Fall zahlen Reiche jetzt halt mehr sprich Uni profitiert, im zweiten Fall wird das System von "hintenrum" vereinfacht, wovon die Uni finanziell profitiert.

Im Gegensatz zu vorher seh ich nur: die Uni hat mehr Geld.

Deswegen sag ich, die Kritiker sind doof.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1636635) Verfasst am: 11.05.2011, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:


Die reichen Daddies kriegen ihre Kids doch eh an die Uni. Dann sollen sie halt dreimal soviel zahlen.
Weniger Stress für die Beteiligten, mehr Geld für die Uni.

Warum sollten die denn dann die Extraplätze für ihre Kinder kaufen, wenn die eh auch zum Normalpreis kein Problem hätten reinzukommen?


Entweder auch bei den Reichen zählte bisher Hirn, dann gab es keine Ungerechtigkeit wegen Herkunft, oder Reiche konnten hintenrum rein, obwohl sie nicht genug Hirn hatten.

Im ersten Fall zahlen Reiche jetzt halt mehr sprich Uni profitiert, im zweiten Fall wird das System von "hintenrum" vereinfacht, wovon die Uni finanziell profitiert.

Im Gegensatz zu vorher seh ich nur: die Uni hat mehr Geld.

Deswegen sag ich, die Kritiker sind doof.

So schwarz-weiß ist es aber nicht. Das Bildungssystem in GB ist bereits stark separierend. Die Reichen schicken ihre Kinder auf Privatschulen und die haben dadurch bessere Chancen. Aber das heißt nicht, dass selbst die döfsten unter den Reichsten es an die Uni schaffen. Ich nehme an, dass sich auch bei diesen neuen Studienplätzen das Abi als Voraussetzung mitbringen werden müssen, also reich ganz ohne Hirn bringt nichts, aber reich mit relativ weniger Hirn schon und reich mit noch weniger Hirn könnte nun bald auch reichen.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1636640) Verfasst am: 11.05.2011, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:

So schwarz-weiß ist es aber nicht.

Natürlich nicht. Die Kritik war es aber in meinen Augen.

Vor allem das "künftig"... nene, die sind doof.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1636647) Verfasst am: 11.05.2011, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht so ganz wie ihr das meint. Sicherlich spricht ja nichts dagegen zusätzliche Studienplätze gegen NOCH höhere Beiträge einzurichten. Aber dabei kann es sich ja nur um sehr vermögende Studierende handeln, die die übrigen bisherigen Voraussetzungen für ein Studium nicht erreicht haben.

Bedeutet also: Wenn ich ein Abi mit NC 4,0 habe, kann ich dennoch einen Studienplatz in Medizin oder was immer ich will bekommen, wenn ich nur genug dafür bezahle. Dadurch verlieren die Hürden des NC für ärmere Studierende doch jeglichen Sinn und jegliche Legitimation.

(Abgesehen davon, dass ich von Noten sowieso nix halte.)


Wenn aber mit dem Geld zwei Studienplätze finanziert werden können (und zwar wirklich inklusive Gebäudeerhaltung und so weiter), dann ist das rein finanziell für die Gesellschaft ein Gewinn.

tja es werden aber im vorliegenden Fall gleichzeitig weniger Studienplätze finanziert.
Zitat:
Das Problem fängt dann an, wenn man sich schwer tut, so jemanden dann durchfallen zu lassen.
Toller Gewinn für die Gesellschaft, Kinder reicher Eltern, die nach einer hohen Ausbildung streben und dann am Ende ohne Ausbildung oder mit einem sehr viel längerem Ausbildungsweg darstehen. Je nachdem wie die Chancen dazu stehen finde ich es unverantwortlich solchen jungen Leuten Studienplätze anzubieten, nur um an Geld für die Uni zu kommen. Nur weil die Eltern Kohle haben, sind ihre Kinder keine gefühllosen Geldbeutel, die unter so etwas nicht leiden würden.

Zitat:
Und ja, mir gefällt das Modell meiner Studienzeit sowieso besser: Vollkommen freie Studienwahl der Gratisstudienrichtung nach der Matura mit freien Fächerkombinationen, freier Prüferwahl und Möglichkeit des studium irregulare. Vorlesungen sind von Gesetzes wegen öffentlich für alle zugänglich.
Mir auch.
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1636656) Verfasst am: 11.05.2011, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Pfundige Idee
Großbritannien plant Studienplätze für Extra-Reiche

Zitat:
Britische Unis sollen künftig zusätzliche Studenten aufnehmen dürfen - wenn die bis zu dreifach höhere Studiengebühren zahlen. Das neue Modell diene der sozialen Gerechtigkeit, argumentiert die Regierung. Kritiker sagen: Künftig gelte Herkunft mehr als Hirn.


Die Kritiker sind doof.


Ein bisschen. Und ein bisschen haben sie recht. zwinkern
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1636677) Verfasst am: 11.05.2011, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:

Je nachdem wie die Chancen dazu stehen finde ich es unverantwortlich solchen jungen Leuten Studienplätze anzubieten, nur um an Geld für die Uni zu kommen. Nur weil die Eltern Kohle haben, sind ihre Kinder keine gefühllosen Geldbeutel, die unter so etwas nicht leiden würden.


Das weiß man doch aber meistens nicht, wie die Chancen stehen, oder man weiß sogar, dass die Chancen nicht so schlecht stehen, oder gibt es in Deutschland einen Numerus Clausus für Medizin, weil alle anderen zu blöd dafür sind?

Es geht mir nur darum, dass man sie im Bedarfsfall durchfallen lassen können muss. Das gilt für andere Studenten ja auch, ist aber bei einem Großsponsorkind ein echtes Problem. Daraus folgt ja keineswegs, dass die alle durchfallen oder ohne Studium glücklicher sind. Ich habe ewige nichtreiche Studenten gekannt, die durchaus zufrieden waren, das wird mit Geld nicht unbedingt schwieriger sein.
_________________
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1636686) Verfasst am: 12.05.2011, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
oder gibt es in Deutschland einen Numerus Clausus für Medizin, weil alle anderen zu blöd dafür sind?


Vielleicht wegen des eklatanten Ärztemangels? Schulterzucken
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1636689) Verfasst am: 12.05.2011, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:

Je nachdem wie die Chancen dazu stehen finde ich es unverantwortlich solchen jungen Leuten Studienplätze anzubieten, nur um an Geld für die Uni zu kommen. Nur weil die Eltern Kohle haben, sind ihre Kinder keine gefühllosen Geldbeutel, die unter so etwas nicht leiden würden.


Das weiß man doch aber meistens nicht, wie die Chancen stehen, oder man weiß sogar, dass die Chancen nicht so schlecht stehen, oder gibt es in Deutschland einen Numerus Clausus für Medizin, weil alle anderen zu blöd dafür sind?

Der NC für Medizin ist extrem hoch, weil das viel mehr Leute studieren wollen, als Studienplätze vorhanden sind und nein, nicht alle, die den NC nicht schaffen sind zu blöd für das Studium. Aber wenn durch die kaufbaren Studienplätze einer, der das Abi mit Förderung gerade so geschafft hat, bei dem wohl durchaus eher schwierigen Fach mit den 1-er Schülern konkurrieren muss, weil die Eltern finden, dass ein Mediziner als Sohn ein erstrebenswertes Statussymbol ist, dann dürften seine Chancen eher nicht besonders gut stehen.

Zitat:
Es geht mir nur darum, dass man sie im Bedarfsfall durchfallen lassen können muss. Das gilt für andere Studenten ja auch, ist aber bei einem Großsponsorkind ein echtes Problem.

Schon klar, das sehe ich auch als ein Problem an de Sache an. Aber eben den Aspekt den ich ansprach auch.
Zitat:
Daraus folgt ja keineswegs, dass die alle durchfallen oder ohne Studium glücklicher sind. Ich habe ewige nichtreiche Studenten gekannt, die durchaus zufrieden waren, das wird mit Geld nicht unbedingt schwieriger sein.
Sicher gibt es die auch, ein paar Super-Reiche unter den Reichen können sich das bestimmt auch unter den Umstände derart hoher Studiengebühren noch leisten. Aber die meisten hätten wohl schon gerne, dass sich die investierte Zeit und Arbeit lohnt und sie einen Abschluss bekommen, solche kenne ich, allerdings auch eher nichtreiche. Das es für Kinder reicher Eltern nicht schwieriger ist, mag in Bezug auf die finanzielle Perspektive zutreffend sein, aber nicht unbedingt auch in anderen Hinsichten, z.B. Erwartungshaltung des gesellschaftlichen Umfelds.
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