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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#455987) Verfasst am: 20.04.2006, 14:16 Titel: Opfer rechter Gewalt |
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Liebe Leute,
immer, wenn mal wieder Jemand von Nazis erschlagen oder schwerverletzt wird, jault die Meute der Kapitalistenpresse ein paar Tage (nach dem schwerverletzten Deutschen äthiopischer Herkunft in Potsdam hats gestern in Berlin einen Jemeniten erwischt - wenn auch wohl weniger schlimm. Wenns mal ganz dicke kommt, ruft auch schonmal ein Kanzler zum "Aufstand der Anständigen", was aber scheinbar mangels Anständiger als Sturm im Wasserglas verebbt.
Seit einiger Zeit zieht auch eine Wanderausstellung durch die BRD (hier in Dresden war sie schon), welche an 131 (Todes-)Opfer rechter Gewalt mahnt. (http://www.opfer-rechter-gewalt.de/index.html: "Die Ausstellung porträtiert 131 Menschen, die rechter Gewalt seit 1990 zum Opfer fielen.")
Eines fiel mir auch kürzlich auf der Gedenkveranstaltung für den in Dresden von Nazis erschlagenen Studenten Jorge Gomondai auf: Der Zeitpunkt, seit dem die Opfer gezählt werden, üblicherweise seit 1990/1991).
Warum wohl? Sonst würde ja vielleicht auffallen, daß es in einem Teil Deutschlands sowas jahrzehntelang nicht gab. Wie auch? Damit Nazis Jemanden erschlagen können, muß es erst mal Nazis geben, die sich in Gruppen auf die Straße trauen. Und damit den lieben kleinen Reservetruppen des Kapitals kein Leid geschieht, stellt man meist ein Vielfaches ihrer Anzahl an Polizei um sie herum. Und damit sie nicht selbst auf die Antifa einprügeln müssen, bringen die Ordnungshüter immer ausreichend schwere Ausrüstung, Schlagstöcke, Hunde und Handschellen mit. Allerdings nicht zum Einsatz gegen Nazis.
In der DDR wäre garantiert auch bei einer Naziansammlung Polizei in größerer Menge angerückt - und danach hätte es keine Naziansammlung mehr gegeben. Weil nämlich die DDR entnazifiziert wurde, wie das im Potsdamer Abkommen festgelegt wurde. Also just dort, wo jetzt von Nazis Menschen schwerverletzt werden.
Begründet wird die Hege und Pflege der Nazis mit der "freien Meinungsäußerung". Ein paar tote und verletzte Ausländer und Andere, die den Nazis nicht in den Kram passen, müssen da schon als "Kollateralschaden" der "Freiheit" hingenommen werden. Und droht doch mal das Verbot einer Nazipartei, werden "überraschend" ein paar Geheimdienstmitarbeiter in deren Reihen entdeckt (was die wohl, außer angeblich spitzeln, sonst noch so dort tun?), und schon ists Pustekuchen - verfassungsfeindlich oder nicht, spielt nunmal in einem RECHTSstaat nicht die dominierende Rolle.
Nun könnten böse Stimmen sagen, dies sei staatlicherseits die gezielte Kultivierung von rechtem Terror und Mord, aber jeder vernünftige Mensch wird leicht einsehen, daß es hier um das hohe Gut FREIHEIT geht. Und zu den edlen Tugenden des Menschen gehört eben, dafür Opfer zu bringen und das Leben einzusetzen. In diesem Falle ist das eben das Leben von ein paar Ausländern und Antifaschisten. Soviel muß uns die Freiheit wert sein.
Einigkeit und Recht und Freiheit! Toitschland, Toitschland üüübärrrr Aahaaaales!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#456000) Verfasst am: 20.04.2006, 14:24 Titel: Re: Opfer rechter Gewalt |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Warum wohl? Sonst würde ja vielleicht auffallen, daß es in einem Teil Deutschlands sowas jahrzehntelang nicht gab. Wie auch? Damit Nazis Jemanden erschlagen können, muß es erst mal Nazis geben, die sich in Gruppen auf die Straße trauen. |
Aber das Potential gabs ja wohl -- oder sind die alle aus dem Westen eingewandert?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#456009) Verfasst am: 20.04.2006, 14:32 Titel: |
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v.a. gibt es soweit ich weiß im Osten weniger Ausländer, dafür aber mehr rassistische Übergriffe...schon komisch, nicht? Da hat wohl mit der Entnazifizierung in der DDR so einiges nicht geklappt...der Sozialismus hat´s leider mindestend ebenso verschlafen wie der Kapitalismus
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#456012) Verfasst am: 20.04.2006, 14:34 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | v.a. gibt es soweit ich weiß im Osten weniger Ausländer, dafür aber mehr rassistische Übergriffe...schon komisch, nicht? Da hat wohl mit der Entnazifizierung in der DDR so einiges nicht geklappt...der Sozialismus hat´s leider mindestend ebenso verschlafen wie der Kapitalismus |
Die sowjetische Besatzung, die dort zwischen 1945 und 1989 das Sagen hatte, brauchte halt auch das "Humankapital" welches von Nazis gebildet wurde.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456013) Verfasst am: 20.04.2006, 14:36 Titel: Re: Opfer rechter Gewalt |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Aber das Potential gabs ja wohl -- oder sind die alle aus dem Westen eingewandert? |
Die Spitzen wurden tatsächlich unmittelbar nach der Konterrevolution in die DDR / Ex-DDR geschickt. Du brauchst Dir nur mal die Biographien der NPD-Abgeordneten im Sächsischen Landtag ansehen. Nazis wurden auch gezielt in soziale Brennpunkte geschickt (große Plattenbausiedlungen). Siehe Informationen des Nazi-Aussteigers Nick Greger: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=41&kat=41&artikelid=1856. Dort finden sich auch Zahlen über die erfaßte und vermutete rechte "Szene" in der DDR.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#456016) Verfasst am: 20.04.2006, 14:40 Titel: Re: Opfer rechter Gewalt |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Aber das Potential gabs ja wohl -- oder sind die alle aus dem Westen eingewandert? |
Die Spitzen wurden tatsächlich unmittelbar nach der Konterrevolution in die DDR / Ex-DDR geschickt. Du brauchst Dir nur mal die Biographien der NPD-Abgeordneten im Sächsischen Landtag ansehen. Nazis wurden auch gezielt in soziale Brennpunkte geschickt (große Plattenbausiedlungen). |
Ja, und anscheinend hatten sie ein leichtes, dort einen zu Mord und Totschlag bereiten Mob zu rekrutieren.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456021) Verfasst am: 20.04.2006, 14:47 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Die sowjetische Besatzung, die dort zwischen 1945 und 1989 das Sagen hatte, brauchte halt auch das "Humankapital" welches von Nazis gebildet wurde. |
Schalt mal den VerBILDungsschwamm zwischen den Ohren auf Denken um. Dann wird Dir schnell klar, daß die Bevölkerung in der SBZ genauso nazistisch verseucht war wie im Westen. Entnazifizierung bedeutete ja nicht, die Nazis physisch zu beseitigen, sondern ideologisch. Natürlich kenne auch ich aus Gesprächen mit Älteren noch die Naziideologie, die sich immer noch unter der entnazifizierten Fassade verbarg.
Tatsache ist aber, daß den Nazis keinerlei öffentlicher Spielraum eingeräumt wurde. Und deshalb wurden bei uns von Nazis auch keine Menschen erschlagen.
Was Ihr Euch immer so schwer tut, einfache Fakten zu akzeptieren! Als ob Eure Seligkeit dran hinge, die imperialistische und zunehmend faschisierte BRD zu verteidigen. Na ja, Ihr habt scheinbar nichts Anderes, an was Ihr Euch klammern könnt, aber ich bin kein Kind dieses Ausbeuter- und Schmarotzerstaates und muß ihn deshalb nicht mögen.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#456024) Verfasst am: 20.04.2006, 14:49 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Die sowjetische Besatzung, die dort zwischen 1945 und 1989 das Sagen hatte, brauchte halt auch das "Humankapital" welches von Nazis gebildet wurde. |
Schalt mal den VerBILDungsschwamm zwischen den Ohren auf Denken um. Dann wird Dir schnell klar, daß die Bevölkerung in der SBZ genauso nazistisch verseucht war wie im Westen. Entnazifizierung bedeutete ja nicht, die Nazis physisch zu beseitigen, sondern ideologisch. Natürlich kenne auch ich aus Gesprächen mit Älteren noch die Naziideologie, die sich immer noch unter der entnazifizierten Fassade verbarg.
Tatsache ist aber, daß den Nazis keinerlei öffentlicher Spielraum eingeräumt wurde. Und deshalb wurden bei uns von Nazis auch keine Menschen erschlagen.
Was Ihr Euch immer so schwer tut, einfache Fakten zu akzeptieren! Als ob Eure Seligkeit dran hinge, die imperialistische und zunehmend faschisierte BRD zu verteidigen. Na ja, Ihr habt scheinbar nichts Anderes, an was Ihr Euch klammern könnt, aber ich bin kein Kind dieses Ausbeuter- und Schmarotzerstaates und muß ihn deshalb nicht mögen. |
Es geht nicht umd ie Verteidugung der BRD ssondern um eine Anklage der DDR. Außerdem hast Du IMO ein falsches Verständnsi vom Begriff des Faschismus.
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#456026) Verfasst am: 20.04.2006, 14:51 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Die sowjetische Besatzung, die dort zwischen 1945 und 1989 das Sagen hatte, brauchte halt auch das "Humankapital" welches von Nazis gebildet wurde. |
Schalt mal den VerBILDungsschwamm zwischen den Ohren auf Denken um. Dann wird Dir schnell klar, daß die Bevölkerung in der SBZ genauso nazistisch verseucht war wie im Westen. Entnazifizierung bedeutete ja nicht, die Nazis physisch zu beseitigen, sondern ideologisch. Natürlich kenne auch ich aus Gesprächen mit Älteren noch die Naziideologie, die sich immer noch unter der entnazifizierten Fassade verbarg.
Tatsache ist aber, daß den Nazis keinerlei öffentlicher Spielraum eingeräumt wurde. Und deshalb wurden bei uns von Nazis auch keine Menschen erschlagen.
Was Ihr Euch immer so schwer tut, einfache Fakten zu akzeptieren! Als ob Eure Seligkeit dran hinge, die imperialistische und zunehmend faschisierte BRD zu verteidigen. Na ja, Ihr habt scheinbar nichts Anderes, an was Ihr Euch klammern könnt, aber ich bin kein Kind dieses Ausbeuter- und Schmarotzerstaates und muß ihn deshalb nicht mögen. |
Ehrlich gesagt mag ich Dich nicht. Aber nicht, weil Du Kommunist bist und nicht, weil Du behauptest, Christ zu sein.
Ich mag Dich nicht, weil Du einem beim Diskutieren grundsätzlich immer sofort unfreundlich, dogmatisch, hetzerisch und aggressiv wirst und gar nicht richtig reflektierst, was andere Leute Dir sagen wollen.
Viel lieber würde ich Deinen Stil ja konstruktiv kritisieren, aber auf Kritik kommt wahrscheinlich eh nur wieder Stalinakademie - Gefasel aus dem vorigen Jahrhundert.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#456027) Verfasst am: 20.04.2006, 14:51 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: |
Was Ihr Euch immer so schwer tut, einfache Fakten zu akzeptieren! Als ob Eure Seligkeit dran hinge, die imperialistische und zunehmend faschisierte BRD zu verteidigen. Na ja, Ihr habt scheinbar nichts Anderes, an was Ihr Euch klammern könnt, aber ich bin kein Kind dieses Ausbeuter- und Schmarotzerstaates und muß ihn deshalb nicht mögen. |
Hui! Entschuldigung, daß wir uns erfrecht haben, mögliche Einwände gegen deine Ausführungen zu erwähnen!
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456034) Verfasst am: 20.04.2006, 14:55 Titel: Re: Opfer rechter Gewalt |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Ja, und anscheinend hatten sie ein leichtes, dort einen zu Mord und Totschlag bereiten Mob zu rekrutieren. |
Dieses Phänomen kennen wir insbesondere aus der deutschen Geschichte sehr gut. Natürlich sind junge Leute, zumal in einer sozial unsicheren Situation und während des Zusammenbruchs alles Gewohnten, leichtes Opfer für Dummenfänger. In derselben Zeit fielen auch Ältere massenweise auf Hütchen- und Pyramidenspiele, Anlageschwindler und andere Ganoven herein, weil sie schlichtweg die Verbrechen und Hinterhältigkeiten des kapitalistischen Systems nicht kannten.
Kommt noch die Duldung und Unterstützung durch den Staat hinzu, entsteht schnell aus einem Haufen einzelner irritierter Jugendlicher eine gewaltbereite Horde Nazis. Das Gehabe kommt auch ihrer pubertären Kraftmeierei entgegen.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456044) Verfasst am: 20.04.2006, 15:02 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Viel lieber würde ich Deinen Stil ja konstruktiv kritisieren ... |
Ach, so etwa?:
Zitat: | Die sowjetische Besatzung, die dort zwischen 1945 und 1989 das Sagen hatte, brauchte halt auch das "Humankapital" welches von Nazis gebildet wurde. |
Dieser uralte Propagandatrick, von der Anklage einer Seite durch eine (auch noch so vom Thema abweichende) Gegenanklage abzulenken, hat wahrlich schon soooooo einen Bart. Fehlt bloß noch die Gulag-Keule.
Du nix können lesen? In der BRD wurden und werden Leute von Nazis erschlagen, in der DDR geschah das nicht.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#456054) Verfasst am: 20.04.2006, 15:27 Titel: |
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Der grölende und gewalttätige Mob damals in Lichtenhagen - waren die Typen allesamt aus dem Westen eingereist?
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#456055) Verfasst am: 20.04.2006, 15:29 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: |
Du nix können lesen? In der BRD wurden und werden Leute von Nazis erschlagen, in der DDR geschah das nicht. |
Nein, da waren die Kommunisten so freundlich, ihnen diese Arbeit abzunehmen.
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456070) Verfasst am: 20.04.2006, 16:13 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: | Wer ernsthaft die Meinung vertritt, die DDR wäre entnazifiziert gewesen und hätte keine rechte Szene gehabt, ist entweder zu jung oder hat, wie vele DDR-Bürger, nicht gesehen was nicht gesehen werden sollte. |
Wie viele Menschen wurden in der DDR von Nazis erschlagen? Wie viele in der BRD?
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Miach auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.01.2006 Beiträge: 853
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(#456078) Verfasst am: 20.04.2006, 16:39 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | spaghettus hat folgendes geschrieben: | Wer ernsthaft die Meinung vertritt, die DDR wäre entnazifiziert gewesen und hätte keine rechte Szene gehabt, ist entweder zu jung oder hat, wie vele DDR-Bürger, nicht gesehen was nicht gesehen werden sollte. |
Wie viele Menschen wurden in der DDR von Nazis erschlagen? Wie viele in der BRD? |
Reduzierst Du die rechte Szene auf die Stiefel-Brutalo-Vertreter?
Oder anders gefragt: In welchem Zusammenhang steht deine Frage zu Spaghettus berechtigtem Hinweis, zu seiner Anmerkung?
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#456079) Verfasst am: 20.04.2006, 16:43 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | ..
Du nix können lesen? In der BRD wurden und werden Leute von Nazis erschlagen, in der DDR geschah das nicht. |
Diese kommunistische Propaganda ist so irreführend, so wie die des "Wahrheitsministerium" in George Orwells "1984". In der DDR gab es Rassismus gegen ausländische Vertragsarbeiter, in Russland wurden Ausländer zu Sowjetzeiten auch umgebracht. Ein Austauschstudent aus Uganda, der in Russland war, sagte in den sechzigern, die beste Propaganda der USA gegen die Sowjetunion wäre, wenn sie Afrikanern ermöglichen in Russland zu studieren.
Kommunistische Gesellschaften haben auch Probleme mit Fremdenfeindlichkeit.
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#456081) Verfasst am: 20.04.2006, 16:45 Titel: |
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@ DerTorsten
Ich verstehe ja, dass du es als gläubiger Christ und gläubiger Kommunist doppelt schwer hast.
Aber es ging nicht nur darum, wer wo von wem erschlagen wurde, sondern ob es Nazigruppierungen auch in der DDR gab oder nicht und ob die DDR Entnazifiziert war. Darauf habe ich geantwortet.
Deshalb sind deine jetzigen Fragen daneben, aber nicht nur deshalb. Vielleicht war´s mit der DDR einfach zu früh zu Ende? Vielleicht war die Zeit einfach noch nicht so weit? Ich bin mir nicht sicher, wieviel Menschen von Nazis in der BRD bis 1989 erschlagen wurden. Wenn du das weißt, teil die Zahl entsprechend der Einwohner und erst dann könntest du einen Vergleich anstellen.
Versuch doch bitte nicht zuerst, deine Meinung zu verteidigen, sonder auf Argumente einzugehen.
Bist du wenigstens bereit deine Aussage, in der DDR hätte es keine Nazis gegeben, zurückzunehmen?
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Zuletzt bearbeitet von spaghettus am 20.04.2006, 16:48, insgesamt einmal bearbeitet |
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#456084) Verfasst am: 20.04.2006, 16:47 Titel: |
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Man google "Führer Ex". Ist ein Film über Nazis in der DDR. Bei Heimseiten, auf denen jemand über den Film informiert, findet sich auch Material über die nicht vorhandenen DDR-Nazis
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456089) Verfasst am: 20.04.2006, 16:55 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: |
Aber es ging nicht nur darum, wer wo von wem erschlagen wurde, sondern ob es Nazigruppierungen auch in der DDR gab oder nicht und ob die DDR Entnazifiziert war.
... deine Aussage, in der DDR hätte es keine Nazis gegeben, zurückzunehmen? |
Die brauche ich nicht zurücknehmen, weil ich sie nie gemacht habe. Nazis in der DDR waren aber - für Jeden, der lesen kann und WILL offensichtlich - nicht das Thema, welches ICH vorgegeben habe und welches von Opfern rechter Gewalt handelt. Steht sogar für Wenigleser und -denker nochmal in der Überschrift.
Die DDR wurde - als Staatsziel - entnazifiziert, die BRD nicht. Wem ist diese einfache Aussage zu hoch? Daß ein Ziel immer der angestrebte Idealzustand ist, welcher selten ABSOLUT erreicht wird, dürfte selbst bürgerlich und wenig Denkenden bekannt sein.
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#456098) Verfasst am: 20.04.2006, 17:09 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: |
Die brauche ich nicht zurücknehmen, weil ich sie nie gemacht habe. Nazis in der DDR waren aber - für Jeden, der lesen kann und WILL offensichtlich - nicht das Thema, welches ICH vorgegeben habe und welches von Opfern rechter Gewalt handelt. Steht sogar für Wenigleser und -denker nochmal in der Überschrift..... |
In der NVA gab es rechtsextreme Zwischenfälle:
Zitat: | In der Nationalen Volksarmee der DDR hat es nach einem Bericht der Berliner Tageszeitung "Der Tagesspiegel" hunderte rechtsextreme Vorfaelle gegeben. Entsprechende Hinweise habe die Gauck-Behoerde in einer Kartei des ehemaligen Ministeriums fuer Staatssicherheit gefunden, berichtet das Blatt in seiner morgigen Ausgabe. Wehrpflichtige und Offiziere haetten zu Hitlers Geburtstag Feiern veranstaltet und NS-Parolen gegroelt. Es sei auch zu Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und anderen Soldaten gekommen. Ergaenzend hiess es, auch in den Reihen der Stasi sei es zu derartigen Vorfaellen gekommen.
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http://www.germnews.de/archive/gn/1998/09/23.html#4
Wenn so etwas in der Armee vorkommt, dann dürfte auch die Gesellschaft der DDR davon betroffen sein.
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#456111) Verfasst am: 20.04.2006, 17:27 Titel: Re: Opfer rechter Gewalt |
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@ DerTorsten
Dann hatte ich deinen Satz
DerTorsten hat folgendes geschrieben: | Liebe Leute,
Damit Nazis Jemanden erschlagen können, muß es erst mal Nazis geben, die sich in Gruppen auf die Straße trauen. |
falsch verstanden. Ich dachte, du meintest damit, es hätte keine Nazis gegeben. Aber stimmt, später ist dann schon zu erkennen, dass du es so nicht gemeint hast.
Aber gerade dieser Satz ist falsch. Es sind nicht immer, ich vermute sogar seltener, Gruppen von Nazis die Leute auf der Straße erschlagen. Dazu reicht schon einer, oder, wie in Potsdam, zwei.
Was die Entnazifizierung anbelangt, war das wohl nicht ein Staatsziel, sondern höchstens eine Losung. Dazu gabs ja inzwischen schon reichlich Material das zeigt, die Stasi hat nur die auffliegen lassen, die sie nicht selbst brauchte.
Aber 1005ig Recht hast du mit der Feststellung, dass in der DDR nie eine große Gruppe Nazis hätte zusammenlaufen können. Da konnten meist überhaupt keine großen Gruppen zusammenlaufen, wenn´s nicht vorher genehmigt war.
Ich habe selbst erlebt, wie die Polizei mit Hunden, die auch echt gebissen haben, in so eine Gruppe rein ist. War in den 70gern. Auf dem Hafenfest in Pieschen. Du findest sicher noch den einen oder anderen Dresdner, der sich daran erinnern kann.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456201) Verfasst am: 20.04.2006, 20:07 Titel: Re: Opfer rechter Gewalt |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: |
Ich habe selbst erlebt, wie die Polizei mit Hunden, die auch echt gebissen haben, in so eine Gruppe rein ist. War in den 70gern. Auf dem Hafenfest in Pieschen. |
Ich vermute mal, diese Gruppe hat da einfach so friedlich 'rumgestanden, Eis geschleckt und Arbeiterlieder gesungen, was den Nazi-Polizisten nicht gefiel?
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#456205) Verfasst am: 20.04.2006, 20:13 Titel: |
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Diesmal hast du tatsächlich so ziemlich recht!
Na bitte, es geht doch.
(Dass das mit den Arbeiterliedern nicht stimmt sondern dass es einfach Rock war, überspringe ich da mal ganz großzügig. Aber schlecht wär schon nicht, wenn wenigstens ab und an mal auf ein Argument eingingest. Wie wärs z.B. mit meiner Ansicht, es sind keinen Nazigruppen auf der Straße nötig, um Leute zu erschlagen, sondern es braucht nur faschistische Ideologie in Teilen der Bevölkerung?)
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456485) Verfasst am: 21.04.2006, 07:35 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: |
Wie wärs z.B. mit meiner Ansicht, es sind keinen Nazigruppen auf der Straße nötig, um Leute zu erschlagen, sondern es braucht nur faschistische Ideologie in Teilen der Bevölkerung?) |
Tja, und auf welch wundersame Weise kommt sie denn dahin? Könnte es vielleicht was damit zu tun haben, ob Naziaktivitäten verfolgt und bestraft werden wie in der DDR (auch wenn bekanntlich eine Verfolgung kriminelle Phänomene nicht restlos beseitigt), oder ob sie von den staatlichen Verwaltungs- und Gewaltorganen gehegt und gepflegt werden wie in der BRD und nur bei allzu offensichtlicher Gewalttätigkeit mal der mahnende Zeigefinger erhoben wird?
Zuletzt bearbeitet von DerTorsten am 21.04.2006, 12:48, insgesamt einmal bearbeitet |
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spaghettus Pastafarianer
Anmeldungsdatum: 07.02.2006 Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark
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(#456583) Verfasst am: 21.04.2006, 12:17 Titel: |
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Und wieder bist du nicht direkt auf meine Behauptung eingegangen. Aber ich deute es mal so, auch du erkennst an, es braucht zum fremdenfeindlichen Totschlag keine Gruppen auf den Straßen sondern Ansichten in den Köpfen.
Was dazu von dir kommt, ist in der Folge deiner Aussagen unlogisch. Weiter oben gibst du selbst zu, auch in der DDR hat es Nazis gegeben (Mal davon abgesehen, dass nicht nur Nazis fremdenfeindlich sind und die DDR nicht unbedingt ein Vorbild an Weltoffenheit war) Nun tust du aber wieder so, als ob es wegen der angeblich besseren Rechtsverfolgung in de DDR doch keine faschistische Ideologie in den Köpfen gegeben hätte. Fällt dir wenigstens auf, dass da was nicht stimmen kann?
Ich sehe zwei Lösungen:
1. straftrechtliche Verfolgung hat nicht den von dir behaupteten großen Einfluss auf die Ideologie in den Köpfen und/oder
2. die strafrechtliche Verfolgung war in der DDR doch nicht so gut wie du glaubst.
Apropo Glaube. Ist dir noch gar nicht aufgefallen, dass auch die Bibel im höchsten Grad fremdenfeindlich ist? Zitate dazu findest du hier im Forum schon reichlich.
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456612) Verfasst am: 21.04.2006, 12:58 Titel: |
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spaghettus hat folgendes geschrieben: |
Weiter oben gibst du selbst zu, auch in der DDR hat es Nazis gegeben (Mal davon abgesehen, dass nicht nur Nazis fremdenfeindlich sind und die DDR nicht unbedingt ein Vorbild an Weltoffenheit war) Nun tust du aber wieder so, als ob es wegen der angeblich besseren Rechtsverfolgung in de DDR doch keine faschistische Ideologie in den Köpfen gegeben hätte. Fällt dir wenigstens auf, dass da was nicht stimmen kann? |
Ja, mir wird langsam klar, was hier nicht stimmt. Du bist unfähig, die Kategorien Qualität (nationalistisches Denken) und Quantität (Häufigkeit solchen Denkens) auseinanderzuhalten. Zusätzliche Probleme bereitet Dir die Abstufung verschiedener Qualitäten (nationalistisches Denken gegenüber Erschlagen von Menschen).
Ausgerechnet ein Apologet des Staates, in dem Nazis regelmäßig Menschen erschlagen, macht einem anderen Staat zum Vorwurf, das nationalistische Denken noch nicht ganz aus den Köpfen bekommen zu haben. Jetzt fehlt bloß noch, daß Du im gleichen Atemzug fehlende MEINUNGSfreiheit in der DDR anprangerst. Dann wäre das Verwirrspiel der Widersprüche komplett.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#456615) Verfasst am: 21.04.2006, 13:01 Titel: |
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DerTorsten hat folgendes geschrieben: | spaghettus hat folgendes geschrieben: |
Weiter oben gibst du selbst zu, auch in der DDR hat es Nazis gegeben (Mal davon abgesehen, dass nicht nur Nazis fremdenfeindlich sind und die DDR nicht unbedingt ein Vorbild an Weltoffenheit war) Nun tust du aber wieder so, als ob es wegen der angeblich besseren Rechtsverfolgung in de DDR doch keine faschistische Ideologie in den Köpfen gegeben hätte. Fällt dir wenigstens auf, dass da was nicht stimmen kann? |
Ja, mir wird langsam klar, was hier nicht stimmt. Du bist unfähig, die Kategorien Qualität (nationalistisches Denken) und Quantität (Häufigkeit solchen Denkens) auseinanderzuhalten. Zusätzliche Probleme bereitet Dir die Abstufung verschiedener Qualitäten (nationalistisches Denken gegenüber Erschlagen von Menschen).
Ausgerechnet ein Apologet des Staates, in dem Nazis regelmäßig Menschen erschlagen, macht einem anderen Staat zum Vorwurf, das nationalistische Denken noch nicht ganz aus den Köpfen bekommen zu haben. Jetzt fehlt bloß noch, daß Du im gleichen Atemzug fehlende MEINUNGSfreiheit in der DDR anprangerst. Dann wäre das Verwirrspiel der Widersprüche komplett. |
Wie so oft, vertehe ich nciht, was Due igenltichh sagen willst. Kannst Du das dem Sklaven des Kapitals, der it seinen Keten so fröhlich rasselt, weil er sie für Spielzeug hält, mal genauer erklären?
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DerTorsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.10.2005 Beiträge: 2166
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(#456629) Verfasst am: 21.04.2006, 13:18 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Wie so oft, vertehe ich nciht, was Due igenltichh sagen willst. Kannst Du das dem Sklaven des Kapitals, der it seinen Keten so fröhlich rasselt, weil er sie für Spielzeug hält, mal genauer erklären? |
Ich will sagen:
a) DDR - Entnazifizierung -> wenige, im Geheimen organisierte Nazis, keine Erschlagenen
b) BRD - keine Entnazifizierung -> viele, in aller Öffentlichkeit agierende Nazis, viele Erschlagene
Und ich will sagen: Den staatlichen Schutz von Nazis hatten wir schon einmal in der deutschen Geschichte wie auch etliche andere aktuelle Erscheinungen.
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