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Austreten und dann? - Wie weiter, wenn die Kirche der Arbeitgeber ist?

 
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Baldur
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#462138) Verfasst am: 29.04.2006, 12:44    Titel: Austreten und dann? - Wie weiter, wenn die Kirche der Arbeitgeber ist? Antworten mit Zitat

Meine freundin ist bisher noch Mitglied in der ev. Kirche. Allerdings nur, weil sie fürchtet, keinen Arbeitgeber mehr zu finden.

Sie ist Erzieherin. Sie wird ihren ev. Kindergarten in diesem Sommer verlassen und dann in einer anderen Stadt einen Neuanfang bei einem staatl. Träger versuchen. Sie hat aber immernoch Angst, dass sie später mal ohne Aussicht auf einen Job dastehen könnte. - Wie kann ich sie vom Austritt überzeugen. An Ablehnung der Kirchen mangelt es bei ihr nicht.

Kann ihr jemand einen Tipp geben, wie man als konfessionslose Erzieherin an einen gutbezahlten Erzieher-Job kommt. Oder kann mir jemand Argumente liefern, mit denen ich sie überzeugen und ihr ihre Angst vor der Arbeitslosigkeit nehmen kann?


@Wygotsky
Vielleicht hast du ja ein paar Ratschläge ?!


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 29.04.2006, 12:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#462139) Verfasst am: 29.04.2006, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht austreten?
_________________
Storm by Tim Minchin
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Baldur
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#462141) Verfasst am: 29.04.2006, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nicht austreten?


Danke, so weit sind wir auch schon.
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#462157) Verfasst am: 29.04.2006, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt persönliche Zwangslagen, die einen Austritt nicht tunlich erscheinen lassen. Mein Mann z.B. ist bei der kath. Kirche krankenversichert, müsste bei einem Austritt diese Versicherung verlassen, ist als Beamter von der gesetzlichen Versicherung ausgeschlossen, kann nicht über mich familienversichert werden, da ich -gleichfalls Beamter- auch von der gesetzlichen Kasse ausgeschlossen bin, und ginge beim Eintritt in eine andere private Versicherung am unbezahlbaren Beitrag bankrott. Die Sorge um den eigenen Lebensunterhalt oder den der Familie rechtfertigt m.E. in derartigen Fällen den (zähneknirschenden) Verbleib in der Kirche.
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#462159) Verfasst am: 29.04.2006, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Die Sorge um den eigenen Lebensunterhalt oder den der Familie rechtfertigt m.E. in derartigen Fällen den (zähneknirschenden) Verbleib in der Kirche.
Jupp, meiner Meinung nach auch. Ich hab auch eine Bekannte, die ist Krankenpflegerin bei irgendsoeiner Katholenorganisation, und die würde eigentlich auch gerne austreten, aber ihr Job steht da für sie im Vordergrund. Finde ich ehrlich gesagt auch richtig so. Also ich persönlich würde da auch drinbleiben, nur dass ich in Gesprächen mit Patienten oder anderweitigen Kunden natürlich immer die magnusfe-Auslegung der Bibel vertreten würde.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#462172) Verfasst am: 29.04.2006, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

sascha hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Die Sorge um den eigenen Lebensunterhalt oder den der Familie rechtfertigt m.E. in derartigen Fällen den (zähneknirschenden) Verbleib in der Kirche.
Jupp, meiner Meinung nach auch. Ich hab auch eine Bekannte, die ist Krankenpflegerin bei irgendsoeiner Katholenorganisation, und die würde eigentlich auch gerne austreten, aber ihr Job steht da für sie im Vordergrund. Finde ich ehrlich gesagt auch richtig so. Also ich persönlich würde da auch drinbleiben, nur dass ich in Gesprächen mit Patienten oder anderweitigen Kunden natürlich immer die magnusfe-Auslegung der Bibel vertreten würde.


Eine andere ist eh nicht möglich. Ob aber gerade schwerkranke Patienten in der richtigen Stimmung sind, das einzusehen, wage ich zu bezweifeln. skeptisch
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Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#462186) Verfasst am: 29.04.2006, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kirchenprostitution Sehr glücklich
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#462192) Verfasst am: 29.04.2006, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nicht austreten?


Danke, so weit sind wir auch schon.


Ich meinte das nicht ironisch oder so - sorry habe zu kurz formuliert:
Ist ein Austritt aus persönlichen Gründen oder ähnlichem unumgänglich?
_________________
Storm by Tim Minchin
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#462218) Verfasst am: 29.04.2006, 15:59    Titel: Re: Austreten und dann? - Wie weiter, wenn die Kirche der Arbeitgeber ist? Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
@Wygotsky
Vielleicht hast du ja ein paar Ratschläge ?!

Warum willst du sie denn vom Austritt überzeugen? Reicht es nicht, dass du für dich selbst entscheiden kannst, welcher Org du angehören willst? Sie muss die möglichen Folgen eines Austritts tragen. Arbeitslosigkeit ist keine Kleinigkeit. Ich kann verstehen, wenn viele Erzieher eine christliche Weltanschauung vorheucheln. Ich arbeite zur Zeit für einen nichtkirchlichen Träger, und ich bei der Kirche nie so viele Einschränkungen erlebt wie dort. Zum Beispiel konnte ich in meiner kirchlichen Einrichtung dem Team gegenüber äußern, dass ich einmal in einer Beziehung mit einem Mann gelebt habe. Eine Kollegin von mir war bekennende Lesbin. Mit dem Thema Sexualität konnten wir gegenüber den Kindern offen umgehen. Zum Beispiel hatten wir in meiner Gruppe das schwule Bilderbuch "König und König", das zur Zeit in den USA für einen Skandal sorgt. All das wäre bei meinem "weltlichen" Träger ein Riesenproblem. Mich interessiert, welche Zwänge und Freiheiten mich ganz konkret betreffen, und nicht, was theoretisch der Fall sein müsste.

Wenn deine Freundin austritt, hat sie Beschäftigungsmöglichkeiten bei städtischen Einrichtungen, bei Wohlfahrtsverbänden, bei freien Trägern und bei Elterninitiativen.

Manche städtische Einrichtungen legen aber doch Wert auf Religionszugehörigkeit, auch wenn das offiziell nicht eingeräumt wird. Gleiches gilt bei manchen freien Trägern und Elterninitiativen. Zum Beispiel gibt es Kirchengemeinden, die keinen Bock haben, einen Trägeranteil für den Kindergarten zu zahlen. Die schieben dann die Gründung einer Elterninitiative an, die natürlich einen christlichen Einschlag hat, und keine Konfessionslosen einstellt. Das spricht gegen einen Austritt.

Für einen Austritt spricht, dass immer mehr Kirchengemeinden ihre Kindergärten abstoßen, weil man dafür nichts mehr ausgeben will. Die Kirche investiert lieber in Angebote, die direkter der Missionierung dienen, z.B. eine Kinderbibelwoche in der Ferien. Da hat man 100% kirchlichen Inhalt, 100% Kontrolle und die Eltern nutzen das Angebot, weil sie in den Ferien irgendeine Betreuung brauchen und ein bisschen "Werte-Erziehung" ja nicht schaden kann.

Viele Erzieherinnen möchten nicht für Elterninitiaven arbeiten, weil es ihnen nicht gefällt, die Eltern als Arbeitgeber zu haben. Ein Pfaffe kennt sich mit Vorschulpädagogik selten aus. Dem kann man leicht was vom Pferd erzählen. Eltern kennen sich zwar auch nicht unbedingt aus, aber sie haben ein starkes Interesse daran, was mit ihrem Kind geschieht, und sie haben Vorstellungen und Wünsche. Damit muss man arbeiten können. Das kann sehr interessant sein, und oft kommt dabei etwas viel besseres raus als in angeblich professionell geführten Einrichtungen. Ich behaupte, dass die meisten innovativen Ansätze außerhalb des städtischen und kirchlichen Mainstreams entwickelt wurden.

Ich denke, es hängt auch davon ab, was deine Freundin "auf der Pfanne hat". Kann sie sich durchsetzen? Kann sie organisieren? Kann sie gut frei sprechen, verhandeln, präsentieren? Ist sie gut ausgebildet und bildet sich ständig weiter? Erwirbt sie Zusatzqualifikationen? Spezialisiert sie sich auf besondere Formen der Arbeit mit Kindern? Solche Sachen helfen, dass man zu denjenigen gehört, die sich ihre Jobs aussuchen können. Wenigstens noch.

Ein letzter Denkanstoß: Würde es dir gefallen, wenn deine Freundin 400 Kilometer wegziehen müsste? Für mich ging es erst voran, als ich bereit war, an jeden Ort Deutschlands zu gehen.
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Meloneneis
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#462235) Verfasst am: 29.04.2006, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Venicius,

das Problem kenne ich! Ich habe selbst auch einen Sozialberuf. Leider ist in unserer Branche ein großer Teil der Arbeitgeber konfessionsgebunden. Das ist ein echtes und kein eingebildetes Problem. Und es ist im Moment sowieso schwierig, einen sicheren Arbeitsplatz zu finden. Mit anderen Worten: Ich rate deiner Freundin (so schwer mir das fällt!) tatsächlich vom Austritt ab.

Ich bin schon sehr früh (vor Ausbildung und Studium) aus der Kirche ausgetreten. Damals hätte ich mir nie gedacht, dass das mal ein berufliches Problem werden könnte. Bisher habe ich es geschafft, ohne Wiedereintritt über die Runden zu kommen. Aber ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte nicht schon öfter mit dem Gedanken gespielt. Natürlich hoffe ich, dass ich weiter Glück habe und Arbeit bei privaten oder staatlichen Organisationen finden werde. Aber wenn man gerade auf Arbeitssuche ist und sich auf mindestens 50% der Angebote gar nicht bewerben darf, weil die Kirchezugehörigkeit nicht vorhanden ist, frustriert das schon!

Im Moment halte ich es für sehr sinnvoll, sich gegen die Kirchenlastigkeit sozialer Organisationen zu engagieren. Wieso werden Arbeitsgeber staatlich subventioniert, wenn sie einen Großteil der qualifizierten Arbeitnehmer aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen diskriminieren? Vielleicht sollte man eine Organisation konfessionsloser Sozialberufler gründen. Ich kenne jedenfalls eine Menge Leute, die wie deine Freundin nur aus beruflichem Zwang noch Kirchenmitglied sind.
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Baldur
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#462249) Verfasst am: 29.04.2006, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danke. ihr habt mir schon geholfen.
Ich werde mich wohl damit abfinden, dass meine Partnerin entgegen ihrer Überzeugung Mitglied der ev. Kirche bleibt. Sie wird dann wohln nicht austreten und im Bedarfsfall halt soweit Zugeständnisse an die Kirche machen, wie es erforderlich ist.

Jedoch wird sie wohl keine Gläubigkeit heucheln oder diesbezügliches Engagement erbringen. Bisher ist sie so ganz gut durchgekommen. Und wir hoffen, dass es auch weiterhin gehen wird.

Aber ätzend ist es auf jeden Fall. Bescheuerte "Tendenzbetriebe", die eine rechtliche Grundlage dafür haben, Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit unterschiedlich zu behandeln. Wie kann man blos solche gesetze erlassen, die das Grundgesetz ganz offenkundig aushebeln ?!

Jedenfalls vielen Dank für eure Ratschläge.



Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Kann sie sich durchsetzen? Kann sie organisieren? Kann sie gut frei sprechen, verhandeln, präsentieren? Ist sie gut ausgebildet und bildet sich ständig weiter? Erwirbt sie Zusatzqualifikationen? Spezialisiert sie sich auf besondere Formen der Arbeit mit Kindern? Solche Sachen helfen, dass man zu denjenigen gehört, die sich ihre Jobs aussuchen können. Wenigstens noch.

Ja, das trifft weitgehend alles auf meine Partnerin zu.
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#463000) Verfasst am: 30.04.2006, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kauf die Kirche auf und entlasse als Arbeitgeber alle KirchenMitglieder

Nichts zu danken, ich helfe immer gerne mit meinen Ratschlägen
_________________
http://www.magnusfe.npage.de


Wer meine Worte klaut wird schlau
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