Rotionsfälle Mahler und Rabehl, wie konnte das passieren ?

[Hubert]

Jeder in der Bundesrepublik sozialisierte Mensch, so er politisch interessiert ist, kann mit den Namen Horst Mahler und Bernd Rabhel etwas anfangen. Ersterer seinerzeit ab Mitte der 60-er Jahre Apo Anwalt, später RAF-Mitgründer.
Nach der Haftzeit 1979-1981 SPIEGEL-Gespräche mit Gerhard Baum (FDP), danach Rechtsstreit um die Wiederzulassung als Anwalt (war dann erfolgreich 1988, durch Schlußplädoyer von Rechtsanwalt Gerhard Schröder), weitere 10 Jahre später dann als rechtsextremer Anwalt für die NPD auftretend, Rest ja bekannt.

Anderer Fall der ehem. Dutschke Mitstreiter im SDS, Bernd Rabehl, vergleichsweise zu Mahler 1998 mit seiner "Bogenhausener Rede" vor der konservativen Burschenschaft DANUBIA zu dieser Zeit noch verhalten, evtl. weil noch Prof. an der FU Berlin, seit 2005 ebenfalls bekennender Rechtsextremist und hervorgetreten mit der Bemerkung über die sächsische NPD, diese sein "eine ganz normale Partei mit einer nur anderen Verortungshistorie" (Mai 2005).

Ich bin mir immer nocht nicht klar, wie das sich so ereignen konnte, solche 180 Grad Rotationen im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie seht Ihr das ?
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Würden die Leute mehr lesen und weniger essen, wären sie schlanker und gesünder und hätten einen wachen Verstand .

[Pug]

Kommunistennazis eben.
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Viel Glück uns allen!

[narziss]

[alfons]

Tja, der Mahler.

Und was haben wir früher, zu APO-Zeiten, gelacht über sein wunderbares, zum geflügelten Wort gewordenes "Wenn es der Wahrheitsfindung dient" - da war er als Angeklagter vor Gericht aufgefordert worden, sich gefälligst zu erheben.

Wie Menschen sich - und dann auch noch in jene Richtung - wandeln können... Unglaublich.

Aber was ich noch Unglaublicher finde: Dass Atheisten, und kluge Leute, die lange über Gott und die Welt nachgedacht haben, wieder Christen werden... Okay, es sind verschwindend wenige, und der andere Weg, vom Christen zum Atheisten, ist viel, viel häufiger. Und dennoch: Ich fasse es nicht!

Alfons

Nachtrag: Mehrere aufmerksame Diskussionsteilnehmer haben zu Recht darauf hingewiesen, dass ich mich heute Nacht in der Person geirrt hatte. Das Zitat "Wenns der Wahrheitsfindung dienst" ist von Fritz Teufel. Sorry.

Alfons

[Xamanoth]

[zelig]

[zenzi]

Solche Wendehälse gibts eine ganze Menge. Auch in den diversen Foren geistert ein solcher Mensch herum und verkündet heute seine Weisheiten gewendeter Weise dem Forumsvolk. Dies ist @Titanic, früher strammer Stalinist mit Kaderschulung. Heute ein glühender Verehrer Israels und allem, was den Interessen Israels dienlich sein könnte, so auch widerrechtliche Kriege im Nahen und Mittleren Osten und deren Veranstalter. Der Mann hat noch an die Massenvernichtungswaffen im irakischen Sand geglaubt, als die ganze Welt und selbst Pentagon-Leute nicht mehr dran glaubten.
Treibt sich rum vor allem im Tagesschau-Forum, im Politik-Forum etc.
Ich hatte das Vergnügen, ihn auch persönlich kennen lernen zu dürfen und er hat mir das bestätigt, was ich schon öfter erleben konnte, nämlich daß Leute, die theoretisch unheimlich viel drauf haben, in Praxi ganz schöne Ar.....löcher sein können. Jedenfalls ist er mein Lieblingsfeind forenmäßig. Fragt mal Badener, er kennt ihn auch.

Schönen Sonntagsgruß
Zenzi

[beachbernie]

[beachbernie]

Dass es einen manchmal recht regen Personalaustausch zwischen extrem rechts und extrem links gibt, ist so furchtbar neu auch nicht. So sind viele, gerade der extremsten Kommunisten, Ende der 20ger und Anfang der 30ger Jahre bei der SA gelandet, eine Tatsache, die manche Linke gerne verdraengen. Der Soziologe Erich Fromm hat in seiner Studie "Angestellte und Arbeiter am Vorabend des dritten Reichs" die Gruende fuer dieses scheinbare Paradoxon offengelegt. Er stellte naemlich einige auffaellige Gemeinsamkeiten in der Grundhaltung von Stalinisten und den Gefolgsleuten der Nazis fest. Beide Gruppen neigten in auffaelliger Weise zu autoritaeren Einstellungen und fuehlten sich von starken Fuehrerpersoenlichkeiten angezogen. Die brauchten im Grunde genommen nur das Fuehrungspersonal auszutauschen und waren von einem Extrem im anderen gelandet. Nichtautoritaere Sozialisten waren demgegenueber nicht so stark gefaehrdet sich zu Nazis zu entwickeln.
Auch bei Horst Mahler muss eine starke autoritaere Grundhaltung festgestellt werden, wie sie im Grunde genommen allen Anhaenger von Ideologien, die Gewalt als Mittel zur politischen Veraenderung propagieren, gemeinsam ist. Deshalb ist es, meines Erachtens, irrefuehrend auf Menschen wie Horst Mahler die Kategorien "rechts" oder "links" anzuwenden, sondern sie sind im Grunde genommen als autoritaer-totalitaer denkende Menschen von solchen mit nichtdogmatischer und eher autoritaetskritischer Einstellung zu unterscheiden. Speziell dem Horst Mahler wuerde ich ausserdem noch eine gewisse Affinitaet zu radikalen Loesungsansaetzen und zu Gewalt um der Gewalt willen, unterstellen. Er liess auch schon immer die eigentlich gebotene professionelle Distanz zu seinen jeweiligen extremistischen Mandanten vermissen. Dies unterschied ihn auch prinzipiell von anderen frueheren RAF-Anwaelten, wie z.B. Otto Schilly, und war der Grund fuer sein spaeteres "Berufsverbot".

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!!

[alfons]

[Raphael]

Der Unterschied zwischen den einzelnen totalitären Ideologien ist gering genug, dass ein Wechsel leicht möglich ist. Nazis und Kommunisten waren ja auch nie derart verfeindet, dass es nicht zu einer Zusammenarbeit gekommen wäre. Sie hatten in der Weimarer Republik zuletzt zusammen die negative Mehrheit im Reichstag, die sie weidlich nutzten, und es gab auch gemeinsame Aktionen beider Parteien, wie nicht zuletzt das berühmte Foto von Goebbels (nach eigener Aussage ein Anhänger Lenins und "deutscher Kommunist") und Ulbricht auf einer Veranstaltung beider Parteien 1931 beweist. Gebt "Goebbels Ulbricht" zur Bildersuche bei Google ein. Da findet Ihr sogar einen Link zum Radikalenpamphlet "Der Gegenangriff" das damit für eine Erneuerung der Zusammenarbeit von Nazis und Kommunisten wirbt. Ich kann mich allerdings beherrschen, diesen Mist hier zu verlinken.

[Hubert]

Bei Mahler sehe ich das sehr ähnlich wir Ihr alle das hier so beantwortet habt.

Beim Fall Rabehl, den ich mir ebenfalls zur Untersuchung vorgenommen habe, ist die Analyse etwas schwieriger. Er ist sicher außerhalb der Fachkreise nicht so bekannt wie der Name Mahler.

Einer von mehreren Beisitzern im SDS neben Dutschke, das macht eben doch nicht so interessant.

Interessanter und lohnender ist jedoch, einmal "Rabehl" als Suchbegriff in den wesentlichen Suchmaschinen einzugeben. Ich füge hier einmal einen Link von Wikepedia ein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rabehl

Danke im voraus für Eure Mitwirkung
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[Badner]

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