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Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt?

 
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#381117) Verfasst am: 03.12.2005, 00:06    Titel: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Bin ja noch ganz neu in diesem Forum, weiß also nicht, was hier so grundsätzlich gerne diskutiert wird -- (ist ja kein "Elternforum") na trotzdem:

Mein Sohn ist jetzt seit August in der Schule. Was für eine Odyssee!

Standort: Berlin-Charlottenburg.

Unsere Einzugsgebiets- (="Pflichtschule") absolut indiskutabel. 65-70% Türken und Araber. Es ist -und dies ist eine Tatsache, keine irgendwie rassistische Interpretation) sowohl aus sprachlichen, als auch kulturellen Gründen relativ ausgeschlossen, daß mein Sohn die ersten 2 Jahre dort überhaupt irgendetwas lernt.

Das Einschulungsalter wurde um ein Jahr herabgesetzt -.die Schulen mußten in diesem Jahr also zwei jahrgänge aufnehmen. Ohne darauf organisatorisch, geld- und mentalitätsmäßig darauf vorbereitet zu sein. Herabsetzung finde ich gut - Umsetzung des Plans von geradezu lächerlicher behördlicher Inkompetenz.

An diesem Problem habe ich ca. 2 Jahre laboriert. Ablehnungen aus (vorgeschobenen) bürokratischen Gründen, indiskutable Wartezeiten sogar bei kleinsten Anfragen, usw. usw. mit Rechtsanwalt und ohne. (war im Zeitraum alleinerziehender Vater - so eine bürokratie-Scheiße kann wirklich stressen, wenns um die eigenen Kinder geht)

Jetzt geht er auf eine (jüdische) Privatschule. Ich muß bezahlen, geht aber. Die Schule ist spitze.

Ist so eine Oddysse in einem Land wie Deutschland wirklich notwendig und akzeptabel?

Ich war zeitweilig diesbez. in einem Gemütszustand, wo ich ich regelrecht Haß dagegen entwickelt habe, wie diese Gesellschaft (und die ewig schwätzenden Politiker) mit dem Wichtigsten umgehen, was wir haben: den Kindern. Jetzt ist dieses Problem ja gottseidank überstanden.
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#381126) Verfasst am: 03.12.2005, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die PISA-geschädigte Generation hat ja mittlerweile selbst Kinder Sehr glücklich - die mittlerweile eingeschult werden. In diesem Sinne ist diese Situation für manche durchaus akzeptabel - sie wissen es halt weder anders noch kennen sie es besser.

Es wird Dir keiner die Verantwortung nehmen können, Dich mit den Kindern zu beschäftigen und ihnen das beizubringen, was Du selbst beizeiten beigebracht bekommen hast. So empfinde ich es zumindest im Umgang mit meinem Nachwuchs - dritte und fünfte Klasse.

Bei meiner Tochter hat die Deutschlehrerin in der Grundschule manchmal die Hälfte der Fehler übersehen (die ich dann nachkorrigieren mußte) - ist das denn akzeptabel? Wird man so die Sprache etwa besser kennen? Oder wird einem auf diese Weise vielmehr beigebracht, daß es nicht wichtig ist, die Landessprache zu beherrschen?

Fragen über Fragen.....

Wohin die Ausbildungmisere in BRD führt, kann man drüben bei den Amis bereits wunderbar beobachten - lauter Analphabeten und Trottel, die Zeit ihres Lebens nie ein Buch anfassen. Ekelhaft.
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Sämtliche Zustände sind Abstraktionen.

Frank Herbert


Zuletzt bearbeitet von Cogitarius am 03.12.2005, 00:33, insgesamt einmal bearbeitet
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#381128) Verfasst am: 03.12.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Gewöhnt euch dran.
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#381131) Verfasst am: 03.12.2005, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wohin die Ausbildungmisere in BRD führt, kann man drüben bei den Amis bereits wunderbar beobachten - lauter Analphabeten und Trottel, die Zeit ihres Lebens nie ein Buch anfassen. Ekelhaft.
Ja wie bekloppt wären sie denn auch sich intelligente Sklaven zu züchten? Mr. Green
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#381138) Verfasst am: 03.12.2005, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Tochter wurde auch dieses Jahr eingeschult, ich hab bisher noch keinen Grund zur Klage.

Auch bei uns standen zwei Grundschulen zur Wahl. Die meisten anderen Kinder aus dem Kindergarten sind in der katholischen Grundschule gelandet, die Eltern stört scheinbar der Anteil türkisch(stämmig)er Kinder an der städtischen Grundschule. (Ich finde den allerdings nicht so hoch, ich schätze mal, es sind so 15 - 20%.)
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Umunmutamnak
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#381139) Verfasst am: 03.12.2005, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Gewöhnt euch dran.


Nee. Daran gewöhne ich mich nicht. Ich wollte auch nicht blindlings verallgemeinern. Es sieht nur einfach so aus, daß eine Gesellschaft nicht so recht an die eigene Zukunft glaubt, soonst würde sie sich mehr um die Kinder kümmern und auch mehr davon in die Welt setzen.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#381141) Verfasst am: 03.12.2005, 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
(Ich finde den allerdings nicht so hoch, ich schätze mal, es sind so 15 - 20%.)

Wieviel Kinder?
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Trish:(
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#381144) Verfasst am: 03.12.2005, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Die PISA-geschädigte Generation hat ja mittlerweile selbst Kinder Sehr glücklich - die mittlerweile eingeschult werden.


Zitat:
Ziel der PISA-Studie ist die zyklische, ländervergleichende Erhebung bedeutsamer Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen in den drei Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften.
Darüber hinaus werden die Bedingungen von Schulleistungen in Unterricht, Elternhaus und Freundeskreis erfasst, die Einfluss auf die Kompetenzen und das Erleben junger Menschen haben.

Anliegen von PISA ist es, Aussagen darüber zu treffen, wie gut Schülerinnen und Schüler darauf vorbereitet sind, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Es interessiert weniger, wie gut sie die schulischen Anforderungen des jeweiligen Bildungssystems meistern.
Auf Basis dieser grundlegenden, vergleichenden Forschung kann anschließend eine Verbesserung der Bildungssysteme erfolgen.

Die PISA-Studie wird im Auftrag der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) durchgeführt. Sie wird koordiniert von einem Internationalen Konsortium unter Leitung des Australian Council for Educational Research (ACER). Die Nationale Projektleitung für Deutschland liegt beim Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) in Kiel.

Die Projektzyklen PISA 2000 - 2003 - 2006


Von den Getesten duerfte kaum jemand inzwischen schulpflichtige Kinder haben.
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#381154) Verfasst am: 03.12.2005, 04:03    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Jetzt geht er auf eine (jüdische) Privatschule. Ich muß bezahlen, geht aber. Die Schule ist spitze.

Das passt zu den Ergebnissen der PISA-Studie:
Kinder haben Chancen, wenn die Eltern sich darum kümmern, ihnen Chancen zu verschaffen.

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Standort: Berlin-Charlottenburg.

Unsere Einzugsgebiets- (="Pflichtschule") absolut indiskutabel. 65-70% Türken und Araber. Es ist -und dies ist eine Tatsache, keine irgendwie rassistische Interpretation) sowohl aus sprachlichen, als auch kulturellen Gründen relativ ausgeschlossen, daß mein Sohn die ersten 2 Jahre dort überhaupt irgendetwas lernt.

Soweit da etwas Wahres daran ist,
passt auch das zu den Ergebnissen der PISA-Studie.
Würde man sich in diesem Lande mehr darum kümmern,
dass alle Kinder im Kindergarten
sprachlich und kulturell mehr gefördert würden,
dann hätten die Unterschiede in der Herkunft eine viel geringere Bedeutung.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#381197) Verfasst am: 03.12.2005, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Durch meine beiden Söhne (8 und 14 Jahre alt) und durch berufsbedingte Versetzungen meines Göttergatten habe ich Erfahrungen mit diversen Schultypen gemacht.

Muß aber vorausschicken, daß sich das frz Schulsystem vom dt etwas unterscheidet: Vorschule zuweilen schon ab 2 Jahren, ein hoher Anteil der 3-jährigen (edit: afaik so um die 70-80%) sind eingeschult, das dann je nach Anfangsalter 3-4 Jahre lang). Dann mit 6 Jahren in die Grundschule, 5 Jahre lang. Dann Collège, 4 jahre und schließlich Lycée 3 Jahre, also insgesamt ab 1. Grundschulklasse 12 Jahre bis zum Abi).

Als erstes eine école publique (staatliche) auf dem Land. Genauer ein RPI (Regroupement Pédagogique Intercommunal) zwischen 2 Dörfern (je ca 600 Ew), die ca 4 km auseinander lagen. Die école maternelle (Vorschule) war in unserem Wohnort, die école primaire (Grundschule) im Nachbarort. Die meisten Klassen umfaßten mindestens 2 "Niveaus", zuweilen auch 3. Die Lehrer(innen) waren allerdings sehr "engagiert", im Sinne einer Identifikation mit "ihrer" Schule bzw. Einsatz dafür.

Dann Umzug in unseren derzeitigen Wohnort, eine bretonische Kleinstadt mit ca 13 000 Ew, mehrere Grund/Vorschulen, 2 Collèges und inzwischen ist ein zweites Lycée dazugekommen. Sowohl staatliche als auch private(Enseignement catholique de bretagne) Einrichtungen. Anmerkung am Rande: in der Bretagne sind gut 40% der kids in privaten Schulen, die nicht mal allzu teuer sind, verglichen zu anderen Regionen, so um 25- 40€/Monat, je nach Alter/Schulklasse etc.
Die staatl. Vorschule des Kleinen war prima, aber die stattl. Grundschule des Großen....mmmpfff Mit den Augen rollen (eine Beamtenmentalität unter den lehrern, daß einem der Hut hochgehen konnte Böse )
resultat: der Große ist auf dem privaten Collège und der Kleine auf ner privaten Grundschule. Die beiden mögen ihre Schulen, die Lehrer(innen) sind sehr viel "interessierter" an ihrer Arbeit.
Will nicht heißen, daß alle staatl. Schulen nichts taugen und die Pauker dort nur ihre Zeit abziehen, es gibt leider etliche dieser Sorte, habe mehrere davon getroffen, inklusive einen Direx Mit den Augen rollen , aber es ist leider eine Art Roulette, ob man auf "gute" oder gleichgultige lehrer trifft und die Wahrscheinlichkeit, daß es gleichgültige sind, ist imho bei staatl Schulen leider um einiges höher.... Weinen

edit:
hab ein paar détails ergänzt
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham


Zuletzt bearbeitet von Quéribus am 03.12.2005, 14:18, insgesamt einmal bearbeitet
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#381200) Verfasst am: 03.12.2005, 12:24    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Jetzt geht er auf eine (jüdische) Privatschule. Ich muß bezahlen, geht aber. Die Schule ist spitze.

Das passt zu den Ergebnissen der PISA-Studie:
Kinder haben Chancen, wenn die Eltern sich darum kümmern, ihnen Chancen zu verschaffen.


Ja, und sie es sich leisten können.

Das einzige was sich nach dem "Pisa-Schock" geändert hat, ist der gewachsene Druck auf SchülerInnen und LehrerInnen. Das Schulsystem wird nicht angetastet und wenn dann nur zum Nachteil. Wie z.B. die Abschaffung der Lehrmittelfreiheit und der Orientierungsstufe in Niedersachsen.

Die Bildungschancen sind weiterhin abhängig von Herkunft und Einkommen. Den Schulen fehlt Geld und Personalan allen Ecken und Enden. Eine Schande in einem so reichen Land!
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#381214) Verfasst am: 03.12.2005, 13:00    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
...
Kinder haben Chancen, wenn die Eltern sich darum kümmern, ihnen Chancen zu verschaffen.


Ja, und sie es sich leisten können.

Stimmt. Und/oder wenn ihr eigener Ausbildungsstand es ihnen ermöglicht, bei Bedarf zu helfen.

Stefan hat folgendes geschrieben:
Die Bildungschancen sind weiterhin abhängig von Herkunft und Einkommen. Den Schulen fehlt Geld und Personal an allen Ecken und Enden. Eine Schande in einem so reichen Land!

Finde ich auch.

Und das Vertrackte ist:
Eltern, die über genug Geld und/oder Ausbildungsstand verfügen,
haben nur bedingt Interesse daran, dass sich daran viel ändert.
Ihnen kann es ganz recht sein,
wenn ihre Kinder einen Vorsprung bekommen vor anderer Leute Kindern.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#381238) Verfasst am: 03.12.2005, 13:53    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:

Und das Vertrackte ist:
Eltern, die über genug Geld und/oder Ausbildungsstand verfügen,
haben nur bedingt Interesse daran, dass sich daran viel ändert.
Ihnen kann es ganz recht sein,
wenn ihre Kinder einen Vorsprung bekommen vor anderer Leute Kindern.



Hallo! Das Forum gefällt mir übrigens ausgezeichnet! (Ist nur gefährlich, eigentlich müßte ich längst schon wieder arbeiten - Sohn ist gerade mit Freunden losgezogen - sehe ihn erst morgen abend wieder - na, ein bißchen bleib ich noch hier)

Was du da schreibst über das Interesse von betuchten/gebildeten Leuten an einer Änderung kann ich eigentlich gar nicht unterstützen. Ich selbst schwimme übrigens keineswegs im Geld, das mit dem Schulgeld geht auch derzeit nur mit Hängen und Würgen.


Ich kann mir nicht vorstellen, daß besagter "exklusiver Personenkreis" da irgendwie "bremsend" in Erscheinung tritt. Ich kenne viele Eltern - reich und arm - alle haben sie (zumindest in Berlin) das gleiche Problem.

Manchmal glaube ich sogar, daß "weniger arrivierte/abgesicherte" Leute sogar eher ein größeres (durchaus gesundes) Mißtrauen in dieses staatliche Bildungssystem haben - und daher eher bereit sind, für ihre Kinder finazielle Opfer zu bringen (nur so eine Beobachtung).

Ich selbst z.B. lebe seit vielen Jahren mit Behörden und Beamten ja eher im Dauer-Clinch.(bin selbstständig) Wenn ich selbst so etwas wie ein Beamter wäre, müßte ich meinen Sohn ja sozusagen schon aus Staatsräson auf die "Pflichtschule" geben. (möglicherweise rede ich jetzt hier schon beinahe Stuß, was solls)

Jedenfalls würden sich über bessere Schulen wohl 99,9% dere Eltern eher freuen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#381248) Verfasst am: 03.12.2005, 14:00    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Und das Vertrackte ist:
Eltern, die über genug Geld und/oder Ausbildungsstand verfügen,
haben nur bedingt Interesse daran, dass sich daran viel ändert.
Ihnen kann es ganz recht sein,
wenn ihre Kinder einen Vorsprung bekommen vor anderer Leute Kindern.

Vor allem wollen sie natürlich möglichst wenig ihres Einkommens sozialisieren/enteignen lassen.

Gibt auch Leute, die für eine gleichgute Ausbildung aller Kinder wären und durchaus dafür finanziell beizutragen bereit wären, oder wenigstens für eine deutliche Umschichtung staatlicher Subventionen in Richtung Ausbildung eintreten. Dennoch entscheiden sie sich selbst natürlich für eine Privatschule.

Ich denke aber, wenn man möglichst gleiche Chancen herstellen will, muß man in möglichst frühem Alter damit anfangen. Und das kollidiert mit den Elternrechten. Denn selbst bei guten staatlichen oder kommunalen Angeboten bliebe es unverzichtbar, daß Eltern Zuwendung und Engagement zeigen. Wollte man das staatlich garantieren, müßte man die Elternrechte erheblich einschränken.

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#381269) Verfasst am: 03.12.2005, 14:26    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Und das Vertrackte ist:
Eltern, die über genug Geld und/oder Ausbildungsstand verfügen,
haben nur bedingt Interesse daran, dass sich daran viel ändert.
Ihnen kann es ganz recht sein,
wenn ihre Kinder einen Vorsprung bekommen vor anderer Leute Kindern.

Vor allem wollen sie natürlich möglichst wenig ihres Einkommens sozialisieren/enteignen lassen.

Gibt auch Leute, die für eine gleichgute Ausbildung aller Kinder wären und durchaus dafür finanziell beizutragen bereit wären, oder wenigstens für eine deutliche Umschichtung staatlicher Subventionen in Richtung Ausbildung eintreten. Dennoch entscheiden sie sich selbst natürlich für eine Privatschule.

Ich denke aber, wenn man möglichst gleiche Chancen herstellen will, muß man in möglichst frühem Alter damit anfangen. Und das kollidiert mit den Elternrechten. Denn selbst bei guten staatlichen oder kommunalen Angeboten bliebe es unverzichtbar, daß Eltern Zuwendung und Engagement zeigen. Wollte man das staatlich garantieren, müßte man die Elternrechte erheblich einschränken.

gruß/step



Aber es bleibt doch dieses Dilemma: diese traditionelle, nach eigenem verständnis eher "linksgerichtete" Bildungspolitik will - und das ist selbstverständlich vollkommen berechtigt - Chancengleichheit herstellen. Bzw. dafür sorgen, daß bildungsmäßig unterprivilegierte Kinder auch Zugang zu diesen Bildungsressourcen erhalten. Natürlich vollkommen richtig.

Aber: wenn es in der Praxis so aussieht (hier bei uns zumindestens ist es leider so), daß die wenigen Kinder mit vorhandenem "Background" (das ist nicht überheblich gemeint) zwangsweise auf Schulen verfrachtet werden, auf denen "Problemkinder" (schreckliches Wort) - die aus kulturellen und sprachlichen Gründen einfach deutlich auf anderem Level sind -

dann ist keinem gedient. Die Chancen der guten Schüler werden schlechter, die der schlechten nicht besser. Kurz: das Niveau insgesamt sackt ab.

Die schlimmste, was einem aufgeweckten Kerlchen passieren kann, ist meines Erachtens, wenn es nicht auch angemessen gefordert und - auch darin ernst genommen wird.

Chancengleichheit? Klar. Gleichmacherei? Absolut falsch. Nutzt keinem etwas. Am Ende steht man vor einem Haufen unterschiedslos ungebildeter Menschen.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#381292) Verfasst am: 03.12.2005, 15:02    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Chancengleichheit? Klar. Gleichmacherei? Absolut falsch. Nutzt keinem etwas. Am Ende steht man vor einem Haufen unterschiedslos ungebildeter Menschen.


Ideologiebrille abnehmen, danke. Was hier gefordert wird, ist echte Chancengleichheit. Das hat mit der Situation in Berlin herzlich wenig zu tun, und was Chancengleichheit mit einem Absinken des Bildungsniveaus zu tun haben soll, hätte ich dann gerne am Beispiel der skandinavischen Länder erläutert!
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#381300) Verfasst am: 03.12.2005, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Cogitarius hat folgendes geschrieben:
Die PISA-geschädigte Generation hat ja mittlerweile selbst Kinder Sehr glücklich - die mittlerweile eingeschult werden.

Von den Getesten duerfte kaum jemand inzwischen schulpflichtige Kinder haben.


Aber klar geht das, die Bildungsprobleme bestehen in BRD seit 70er Jahren - es interessierte sich damals bloß keine Sau `für. Jetzt fängt sozusagen die Ernte an - man bekommt das, was man gesät hat. Und die Kiddies, die in den 70-80er Jahren schlecht in der Schule waren und mit lauter 5er und 6er Noten immer brav weiterversetzt wurden, dürften bereits auf jeden Fall Kinder bekommen haben - darum ging es mir in dem Posting, habe es wahrscheinlich etwas unglücklich und zu kurz erläutert.

Unter "PISA-Geschädigte" meinte ich nicht nur die heutigen Kinder, sondern auch die Kinder im Allgemeinen (Ende des XX Jh.) , die unter immer schlechter werdenden Schulbedingungen zu lernen hatten/haben.
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Frank Herbert
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#381309) Verfasst am: 03.12.2005, 15:20    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Chancengleichheit? Klar. Gleichmacherei? Absolut falsch. Nutzt keinem etwas. Am Ende steht man vor einem Haufen unterschiedslos ungebildeter Menschen.


Ideologiebrille abnehmen, danke. Was hier gefordert wird, ist echte Chancengleichheit. Das hat mit der Situation in Berlin herzlich wenig zu tun, und was Chancengleichheit mit einem Absinken des Bildungsniveaus zu tun haben soll, hätte ich dann gerne am Beispiel der skandinavischen Länder erläutert!


Ich weiß - ehrlich gesagt - nicht allzu viel über das skandinavische Schulsystem, zumindest nichts Konkretes aus eigener Anschauung.

Bevor man hier aber 1 zu 1 Vergleiche anstellt, möchte ich zu bedenken geben:

1) die skandinavischen Gesellschaften sind anders. Ein schulischer Rahmen spielt sich hier in viel kleineren und überschaubareren Einheiten ab.
2) Es gibt auch - soweit ich weiß - dort viel weniger "soziale Verwerfungen", die die Schulsituation belasten
3) möglicherweise sind die Menschen dort mentalitätsmäßig - dieses kann ich nur vom Hörensagen her vermuten - tendentiell weniger stark auf starre Rollenbindungen/ festgefügte Vorstellungen usw. festgelegt, als hier, was i.S. Schulsysteme/Bildung eine größere Offenheit und zweckmäßige Anpassung an Notwendigkeiten ermöglicht. Das Problem hierzulande scheint mir doch nicht unbedingt in der fehlenden Einsicht, eher in einer gewissen Starre zu liegen.
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#381315) Verfasst am: 03.12.2005, 15:25    Titel: Re: Habt ihr Kinder bzw. was habt ihr bei deren Einschulung erlebt? Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:

1) die skandinavischen Gesellschaften sind anders. Ein schulischer Rahmen spielt sich hier in viel kleineren und überschaubareren Einheiten ab.


Hä? Inwiefern anders? Der Rahmen ist doch rein finanziell bedingt, kleiner Klassengrößen könnte es hier auch geben.

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:

2) Es gibt auch - soweit ich weiß - dort viel weniger "soziale Verwerfungen", die die Schulsituation belasten


In Malmö? Oder Stockholm? Ich weiß nicht wie du darauf kommst, diese Behauptung ist in dieser Absolutheit definitiv falsch.

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:

3) möglicherweise sind die Menschen dort mentalitätsmäßig - dieses kann ich nur vom Hörensagen her vermuten - tendentiell weniger stark auf starre Rollenbindungen/ festgefügte Vorstellungen usw. festgelegt, als hier, was i.S. Schulsysteme/Bildung eine größere Offenheit und zweckmäßige Anpassung an Notwendigkeiten ermöglicht.


Was bedingt was? zwinkern
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#381331) Verfasst am: 03.12.2005, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Na, es geht doch nicht nur um die "Hardware" der äußeren Rahmenbedingungen wie Klassengröße, finanzielle Ausstattung usw.!

Wie sprechen von durchlässigen Systemen, die in höchstem Maße in Wechselwirkung zu (mehr oder weniger meßbaren) anderen Bereichen wie Elternengagement, "soziale Integriertheit" eines Kindes, empfundene Lebensperspektive usw. usf. stehen.

Ich meine da etwas etwas möglicherweise schwammiges, aber nichtsdestoweniger reales: das gesellschaftlich-bildungsmäßige Klima.

Natürlich gibts auch in Schweden GRoßstädte mit wahrscheinlich vergleichbaren Problemen, wie wir sie hier haben. Aber: Deutschland ist in viel höherem Maße verstädtert , besser: "verkleinstädtert" als z.B. Schweden oder Finnland.

Entscheidend für Lernen (ich bin übrigens kein Pädagoge, ganz und gar nicht, ich spreche aus eigener Anschauung) ist wohl der Wille zum Lernen bzw. das vorhandene Interesse - und das speist sich aus erheblich komplexeren Zusammenhängen wie nur die meßbaren Rahmendaten.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#381348) Verfasst am: 03.12.2005, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
(Ich finde den allerdings nicht so hoch, ich schätze mal, es sind so 15 - 20%.)
modorok hat folgendes geschrieben:
Wieviel Kinder?

Über den Daumen gepeilt: 3 oder 4 von ca. 20. (Ich hab bisher nur einen groben Überblick über die anderen Kinder in ihrer Klasse, warten wir mal die Weihnachtsfeier ab.)
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#381491) Verfasst am: 03.12.2005, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Tochter, Jahrgang 1986 ist mit sechs Jahren unproblematisch eingeschult worden.
Standort: Ruhrgebiet,
Ausländeranteil: keine Ahnung, war für mich nicht von Interesse, aber sehr bunt von türkischen bis hin zu tamilischen Kindern.
Sprachprobleme: bei manchen Kindern. Die erhielten gesonderten Förderunterricht, nahmen aber normal am Unterricht teil.
Klassenlehrerin: sehr engagiert, meine Tochter hat heute noch hin und wieder Kontakt zu ihr.

Alles in Allem: unauffällig bis positiv
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#381547) Verfasst am: 03.12.2005, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:

Und das Vertrackte ist:
Eltern, die über genug Geld und/oder Ausbildungsstand verfügen,
haben nur bedingt Interesse daran, dass sich daran viel ändert.
Ihnen kann es ganz recht sein,
wenn ihre Kinder einen Vorsprung bekommen vor anderer Leute Kindern.


...
Was du da schreibst über das Interesse von betuchten/gebildeten Leuten an einer Änderung kann ich eigentlich gar nicht unterstützen. Ich selbst schwimme übrigens keineswegs im Geld, das mit dem Schulgeld geht auch derzeit nur mit Hängen und Würgen.


Ich kann mir nicht vorstellen, daß besagter "exklusiver Personenkreis" da irgendwie "bremsend" in Erscheinung tritt.

Aktives Bremsen dürfte auch meiner Meinung nach eher selten vorkommen, wenn überhaupt.
Es dürfte eher so sein, dass viele sich um die Probleme, die vor allem in bestimmten Stadtvierteln auftreten,
einfach nicht kümmern, vielleicht nicht einmal davon wissen, sich jedenfalls nicht dafür interessieren,
weil sie ja nicht in den betreffenden Stadtvierteln wohnen.
Möglicherweise gibt es auch ein bewusstes Ignorieren und Totschweigen der Probleme.
Nichts unternehmen, den Dingen ihren Lauf lassen,
das genügt schon, um die Unterschiede fortbestehen zu lassen;
ja vielleicht sogar, um sie sich verschlimmern zu lassen,
weil dann, wenn die Probleme in einem Stadtteil einen gewissen Level erreichen,
aus diesem Stadtteil wegzieht, wer kann,
und die Problemfamilien sich dort um so mehr häufen.

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Ich selbst z.B. lebe seit vielen Jahren mit Behörden und Beamten ja eher im Dauer-Clinch.(bin selbstständig) Wenn ich selbst so etwas wie ein Beamter wäre, müßte ich meinen Sohn ja sozusagen schon aus Staatsräson auf die "Pflichtschule" geben. (möglicherweise rede ich jetzt hier schon beinahe Stuß, was solls)

Wer würde so etwas schon machen?
Meine Ideale hinsichtlich Chancengleichheit haben auch mich nicht veranlasst,
auf den Versuch zu verzichten, meinem Sohn so gute Chancen wie möglich zu bieten.
Beispielsweise haben wir ihn zur Volkshochschule geschickt,
als in der Berufsschule der Englisch-Unterricht längere Zeit ausfiel
(und das bei angehenden Datenverarbeitungskaufleuten, nicht etwa bei angehenden Bäckern oder Müllwagenfahrern Mit den Augen rollen)

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Jedenfalls würden sich über bessere Schulen wohl 99,9% dere Eltern eher freuen.

An bestimmten Aspekten von besseren Schulen
haben alle Eltern ein eigennütziges Interesse,
z. B. an einer guten Ausbildung der Lehrkräfte
und daran, dass es keine größeren Unterrichtsausfälle in wichtigen Fächern gibt.

Daneben gibt es, wie step bemerkt hat, auch Eltern,
die aus idealistischen Gründen für eine bessere Ausbildung aller Schülerinnen und Schüler eintreten,
sei es, weil Chancengleichheit für sie eine Frage der Fairness ist,
sei es, weil sie aus gesamtwirtschaftlichem Verantwortungsbewusstsein heraus
für einen guten allgemeinen Ausbildungsstand als Grundlage einer guten wirtschaftlichen Entwicklung eintreten wollen.

Einige der betuchteren würden sogar als Arbeitgeber davon profitieren,
wenn sie tüchtige Azubis und anschließend tüchtige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bekommen.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#382006) Verfasst am: 05.12.2005, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Umunmutamnak,

auch mein Sohn ist dieses Jahr in Berlin in die 1. Klasse gekommen. Allerdings haben wir das Glück, nicht so an einem sozialen Brennpunkt zu wohnen. Bis auf die Tatsache, dass in der Klasse wirklich alle anderen Kinder (bis auf unseren Sohn) am Religionsunterricht teilnehmen, haben wir bisher kein Problem. Mal von dem Umstand abgesehen, dass die Schulleitung sich weigert, den Lebenskundeunterricht einzuführen, ist die Schule auch wirklich empfehlenswert. Unser Sohn fühlt sich wohl, es gibt keine Rabauken in der Klasse, gelernt wird auch. Inzwischen gibt es ernsthafte Leseversuche. Die Schule bietet interessante Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag, sogar eine Schulbibliothek, wir Eltern konnten bisher am Schulfest und am Spielenachmittag mit teilnehmen, es gab schon einen Schulausflug - neben dem Lernen erleben die Kinder also auch noch was. Ja, es gibt auch ein paar Ausländerkinder, aber das sind eher bildungsorientierte Familien. Daher kein Problem. Die Schule ist keine Privatschule.
Ein Freund unseres Sohnes geht jetzt in die zweite Klasse und wohnt in einer Gegend, in der die Eltern anscheinend nicht so am Lernerfolg und am sozialen Verhalten ihrer Kinder interessiert sind. Es gab dort bisher auch nur Probleme. Unserer Bekannten hat das jetzt gereicht und sie hat ihr Kind an einer anderen Schule angemeldet. Auch keine Privatschule. Jetzt fährt sie ihren Sohn jeden Tag dorthin (ca. 6 km), sagt aber, es würde sich lohnen. Das geht natürlich bei jüngeren Kindern wegen der Fahrerei nur, wenn man nicht berufstätig ist.
Meine Schwägerin überlegt, ihre Tochter im nächsten Jahr an einer katholischen Schule anzumelden. Sie ist zwar nicht katholisch, dies wäre aber für sie die einzige Chance, ihr Kind von diesem bewussten Millieu fernzuhalten. Für mich wäre das nicht infrage gekommen, aber vielleicht ist ja auch das mal ein Aspekt, der hier im Forum von Interesse ist. ?

Viele Grüße, Femina
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