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rigor mortis true neutral
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 103
Wohnort: Wien
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(#473648) Verfasst am: 13.05.2006, 00:46 Titel: Heimkinder |
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Soeben auf Telepolis entdeckt:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22605/1.html
Ich bin sprachlos. Das Phänomen scheint sich nicht nur auf Irland beschränkt zu haben. Wenn das kein Argument dafür ist, dass sozialstaatliche Aufgaben zumindest nicht ohne peinlichste Kontrolle an Kirchen abgetreten werden dürfen, dann weiß ich auch nicht.
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#473697) Verfasst am: 13.05.2006, 02:41 Titel: |
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Meine Mutter ist in einem katholischen Kinderheim in Österreich aufgewachsen. Brutalste Strafen waren dort an der Tagesordnung.
Einmal wurde sie von einer Nonne derart verprügelt, dass sie bis heute auf einem Ohr taub ist, und hinter dem Ohr immer noch ein Loch im Schädel hat.
Neben der religiösen Indoktrination, standen Zwangsarbeit und Ausbildung zur "perfekten" Hausfrau am Programm.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#474001) Verfasst am: 13.05.2006, 15:23 Titel: |
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das kann man gar nicht oft genug hervorheben.
nun, wenigesten weiß man, was genau van der leyen und ihren neuen christlichen busenfreunden so vorschebt, wenn die von "christlicher wertevermittlung" sprechen: erfahrungswerte, wo und wie man am besten zuschlägt, um mit einem minimum an kraftaufwand ein maximum an schmerzen zu erzielen.
anscheinend wollen sie so schulhofprügeleien auf eine profesionellere basis stellen.
und solche leute wollen hier und heute nun wieder einfluß auf die politik, wie anno 45 in kroatien, um ihren bibelschund mal wieder richtig auszuleben.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Don.Krawallo Leisetreter...
Anmeldungsdatum: 02.04.2006 Beiträge: 76
Wohnort: Im schönsten Eck des Landes
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(#474435) Verfasst am: 14.05.2006, 10:27 Titel: Auch Behindertenheime betroffen... |
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Servus miteinand!
Ähnliche Zustände sind früher auch häufig in Behindertenheimen vorgekommen und sind u.U. auch heute noch in verschiedenen Heimen an der Tagesordnung.
So ist mir aus eigener Erfahrung als Besucher eines Wohnheims für Körperbehinderte in den 70zigern bekannt geworden, daß dort lebende, erwachsene und nicht geistig behinderte Körpebehinderte von dem Gründer und Heimbetreiber, einem Pater des Franziskanerordens, sämtlicher Menschenrechte beaubt wurden. So waren in der Wohngruppe (2 Betreuerinnen auf hauswirtschaftlicher Basis - keine Pflegekräfte bei bis zu 8 Körperbehinderten) Besuche von außen nur unter Anmeldung bei der Heimleiterin/Hauswirtschafterin und nur bis 22 Uhr im Zimmer des/der Behinderten erlaubt. Nach 22 Uhr bis 24 Uhr war Besuch nur im Gemeinschaftsraum möglich und erlaubt.
Das Büro des Paters war in einem anderen Gebäude untergebracht und dort im oberen Stockwerk ohne Lift, so daß den Bewohnern der Gruppe das Betreten des Büros nicht möglich war. In diesem Büro waren u.A. auch Sachspenden der Bürger des Ortes (Rohrdorf bei Messkirch) untergebracht, die vom Pater den Gruppenbewohnern vorenthalten wurden.
Am Beispiel einer damals 23 jährigen MS - Rollstuhlfahrerin wurde einmal mehr die Engstirnigkeit des Paters und seines Ordens deutlich: Sie (die junge Rollstuhlfahrerin) hatte einen Freund. Der war gelernter Schreiner und derzeitiger Polizeischüler in Offenburg. Er kam jedes zweite Wochenende zu seiner Freundin ins Wohnheim, beteiligte sich grundsätzlich mit anderen allg. Dorfbewohnern an umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten im Heim und schlief -selbstverständlich- bei seiner Freundin im Zimmer und nahm auch an den Mahlzeiten teil.
Sp lange die Umbauarbeiten andauerten, wurde dies auch vom Pater akzeptiert. Nach Beendigung der großen Umbauphase jedoch verlangte de Pater plötzlich, daß der junge Mann nicht mehr im Zimmer der Freundinn schlief und für die bisher über Monate der Umbauarbeiten in Anspruch genommenen Mahlzeiten eine Bezahlung, hochgerechnet auf die Wochenenden, die der Freund da war.
Die jungen Leute bezahlten die Rechnung, ohne eine Gegenrechnung für die geleisteten Schreinerarbeiten zu offerieren. Allerdings weigerte sich die junge Frau, ihren Freund bei den Besuchen des Zimmers zu verweisen. Ergebnis: Der Pater kündigte der Behinderten fristlos und warf die Rollstuhlfahrerin innert 1 Woche auf die Strasse. Der Freund mußte seine Polizeiausbildung abbrechen und von heute auf morgen eine Wohnung suchen, wo sie beiden dann wohnten...
Ein weiterer Fall war, daß die Dorfbewohner ein Gemeindefest für das Wohnheim durchführten, dessen Erlös vom Bürgermeister mit den Worten "Das ist für die Gemeinschaft der Behinderten - Sie sollen selbst entscheiden, was sie mit dem Geld machen" an die Behinderten in einer kleinen Feierstunde mit Kaffeetafel üergeben wurde.
Der Scheck war auf etwa 1.300 DM ausgestellt. (weis den exakten Betrag nicht mehr).
Die Bewohner betimmten die Hauswirtschaftsleiterin (Eine alleinerziehende Frau mit zwei Buben um die 9 Jahre alt, die auch von der Gunst des Paters hier Unterkunft gefunden hat) als Verwalterin des Geldes und beauftragten sie, ein gemeinsames Konto zu eröffnen, um den Scheck vorerst dort gutschreiben zu lassen.
In einer späteren Besprechung vereinbarten die Bewohner einstimmig, daß von dem Geld ein neuer Wohnzimmerschrank und neue Gardinen für den gemeinsamen Bereich gekauft werden sollen.
Einen Tag darauf kam der Pater wutentbrannt in die Wohngruppe und verlangte die Herausgabe des gesamten Geldes, das sei für den Trägerverein und nicht für die Behinderten! Der Hauswirtschaftsleiterin (die immer die Belange der Bewohner vertrat) drohte er, daß sie mit ihren Buben gleich auch auf der Strasse sitzen wird, wenn sie ihm das Geld nicht unverzüglich geben würde. Den Behinderten blieb nichts anderes übrig, als zum Schutz der Hauswirtschafterin und ihrer Buben dem Pater das Geld auszuhändigen.
Als ich mich als täglicher Besucher (zum Kartenspiel) vermittelnd einschaltete und vermitteln wollte, erhielt ich Hausverbot und durfte die Bewohner nur noch außerhalb des Grunstückes treffen.
Wir gaben die Sache an das Fernsehen und Nikolaus Brender (heutiger Leiter des Hauptstadtbüros des ZDF) als damaliger Redakteur des SWF (Heute SWR) drehte einen Film über die Mißstände, von denen die hier genannten nur einige waren. Auch er bekam Hausverbot und mußte die Betroffenen außerhalb filmen.
Einige Jahre später war der vom Pater gegründete und geleitete Trägerverein bankrott mit über 400.000 DM Schulden, weil der Pater noch weitere solche Wohngruppen gründen wollte und Häuser auf Pump gekauft hatte.
Die von uns nach den Vorfällen eingeschaltete Heimaufsicht bliebt überwiegend tatenlos, es wurde auch kein Heimbeirat gebildet und der Pater verweigerte der Heimaufsicht ungestraft Einblicke in die Bücher, bis dann der Konkurs offenbar wurde.
Das Heim wurde dann erst geschlossen und die Behinderten von einem Träger der Caritas übernommen und in ein anderes Pflegeheim verlegt. Einer der damaligen Sachbearbeiter der Heimaufsicht ist der inzwischen wegen Untreue verurteilte spätere Landrat Binder gewesen, der wegen seiner feudlistischen Amtsführung suspendiert und verurteilt wurde.
Auch der Pater wurde wegen Untreue verurteilt, jedoch kam die Höhe dieses Urteils niemals in die Öffentlichkeit...
Nach meinen Informationen lebt der Pater inzwischen im Heimatkonvent Fulda seines Ordens.
Es steht zu vermuten, daß auch in anderen Heimen die Rechte der Bewohner derart beschnitten werden.
Nun denn, so grüßt der Don.
_________________ Auch leise Worte können in Ihrer Vielfalt und Menge so Manchem im Ohr wie Krawall dröhnen!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#474437) Verfasst am: 14.05.2006, 10:31 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | Meine Mutter ist in einem katholischen Kinderheim in Österreich aufgewachsen. Brutalste Strafen waren dort an der Tagesordnung.
Einmal wurde sie von einer Nonne derart verprügelt, dass sie bis heute auf einem Ohr taub ist, und hinter dem Ohr immer noch ein Loch im Schädel hat.
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Hat sie die Bande auf saftige Entschädigung verklagt?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#480447) Verfasst am: 22.05.2006, 01:21 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | gwarpy hat folgendes geschrieben: | Meine Mutter ist in einem katholischen Kinderheim in Österreich aufgewachsen. Brutalste Strafen waren dort an der Tagesordnung.
Einmal wurde sie von einer Nonne derart verprügelt, dass sie bis heute auf einem Ohr taub ist, und hinter dem Ohr immer noch ein Loch im Schädel hat.
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Hat sie die Bande auf saftige Entschädigung verklagt? |
Hab´mich eben erst wieder an diesen Thread erinnert.
Nein, sie hat nicht geklagt, denn offiziell waren das die Folgen eines Sturzes. Die wahren Umstände zu nachzuweisen ist praktisch unmöglich.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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