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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#511288) Verfasst am: 29.06.2006, 12:44 Titel: Standortschließungen bei Allianz - noch mehr "faule Arbeitslose". |
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WARNSTREIK BEI ALLIANZ - "Wer nicht kämpft, hat schon verloren"
Zitat: | Die Allianz will 5000 Stellen streichen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Überall im Land haben heute Mitarbeiter protestiert. Auch in Hamburg gab es einen Warnstreik - obwohl der Versicherer hier sogar neue Jobs schaffen will. |
Gibt es also bald 5000 faule, arbeitsunwilllige und schmarotzende Arbeitslose mehr.
Dabei machte der Konzern Milliardengewinne. Warum wird kein Gesetz erlassen, das soetwas verbietet.
Ach nee, der Kündigungschutz soll ja ganz wegfallen, weil es dann mehr Stellen gibt. Schon klar...
Zuletzt bearbeitet von Baldur am 29.06.2006, 13:54, insgesamt einmal bearbeitet |
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Hofnarr Gesellschaftsclown
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 17
Wohnort: Holledau
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(#511393) Verfasst am: 29.06.2006, 13:38 Titel: |
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In ein paar Jahren ändert sich die momentane Arbeitswelt, bedingt durch das erreichte Rentenalter der nun Beschäftigten sowieso.
Also nur noch ein paar Jährchen durchhalten und auch 55-Jährige sind wieder begehrte Leutchen.
_________________ Nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#511450) Verfasst am: 29.06.2006, 14:26 Titel: |
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Deutsche Bank, Samsung, Siemens, Allianz...
Das ist das Versagen eines Wirtschaftssystems, bei dem der Profit vor den Menschen kommt. Geduldet und gefördert von Regierungen aus unfähigen und unwilligen Politikern.
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#511487) Verfasst am: 29.06.2006, 14:48 Titel: |
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Hm, 5000 Leute die dank Rationalisierung andere sinnvollere Arbeiten erledigen könnten.
Alternativ können sich auch Leute zusammenschließen und eine Versicherung gründen, wenn da denn so viel Geld zu verdienen ist
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#511531) Verfasst am: 29.06.2006, 15:25 Titel: |
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5000 Leute, die dank Rationalisierung bei der Gesellschaft schmarotzen und sich in der sozialen Hängematte ausruhen werden.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#511861) Verfasst am: 29.06.2006, 23:42 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Deutsche Bank, Samsung, Siemens, Allianz...
Das ist das Versagen eines Wirtschaftssystems, bei dem der Profit vor den Menschen kommt. Geduldet und gefördert von Regierungen aus unfähigen und unwilligen Politikern. |
Und wenn du's noch 100x schreibst wirds nicht richtiger.
Zeig doch mal eine Aufstellung der 20, 30 reichsten Volkswirtschaften und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit dort. Oder irgendetwas sonst, das das "Scheitern" der kapitalistischen Volkswirtschaften auf breiter Front deutlich macht. Für mich stellt sich doch viel mehr die Frage, was manche kapitalistischen Staaten richtig und andere falsch machen...
Und es werden wohl kaum die kommunistischen Staaten dafür verantwortlich sein, dass in den letzten 10 Jahren die Zahl der Menschen in Erwerbsarbeit weltweit um gut 15% gestiegen ist.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#511898) Verfasst am: 30.06.2006, 00:15 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Deutsche Bank, Samsung, Siemens, Allianz...
Das ist das Versagen eines Wirtschaftssystems, bei dem der Profit vor den Menschen kommt. Geduldet und gefördert von Regierungen aus unfähigen und unwilligen Politikern. |
Und wenn du's noch 100x schreibst wirds nicht richtiger.
Zeig doch mal eine Aufstellung der 20, 30 reichsten Volkswirtschaften und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit dort. Oder irgendetwas sonst, das das "Scheitern" der kapitalistischen Volkswirtschaften auf breiter Front deutlich macht. Für mich stellt sich doch viel mehr die Frage, was manche kapitalistischen Staaten richtig und andere falsch machen...
Und es werden wohl kaum die kommunistischen Staaten dafür verantwortlich sein, dass in den letzten 10 Jahren die Zahl der Menschen in Erwerbsarbeit weltweit um gut 15% gestiegen ist. |
Ohne Zweifel hast du Recht, das Kapitalismus die Wirtschaftsform ist, die das meiste Kapital kumuliert. Die Frage ist doch die, wie sich dieser Reichtum verteilt und woher er kommt.
Ich weiß nicht, wo du die Zahl 15% gesteigerte Erwerbsarbeit her hast, aber du hast sicher eine Quellenangabe?
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#511944) Verfasst am: 30.06.2006, 00:48 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Latenight hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Deutsche Bank, Samsung, Siemens, Allianz...
Das ist das Versagen eines Wirtschaftssystems, bei dem der Profit vor den Menschen kommt. Geduldet und gefördert von Regierungen aus unfähigen und unwilligen Politikern. |
Und wenn du's noch 100x schreibst wirds nicht richtiger.
Zeig doch mal eine Aufstellung der 20, 30 reichsten Volkswirtschaften und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit dort. Oder irgendetwas sonst, das das "Scheitern" der kapitalistischen Volkswirtschaften auf breiter Front deutlich macht. Für mich stellt sich doch viel mehr die Frage, was manche kapitalistischen Staaten richtig und andere falsch machen...
Und es werden wohl kaum die kommunistischen Staaten dafür verantwortlich sein, dass in den letzten 10 Jahren die Zahl der Menschen in Erwerbsarbeit weltweit um gut 15% gestiegen ist. |
Ich weiß nicht, wo du die Zahl 15% gesteigerte Erwerbsarbeit her hast, aber du hast sicher eine Quellenangabe? |
International Labor Organisation: At the end of 2005, 2.85 billion people aged 15 and older were in work, up 1.5 per cent over the previous year, and up 16.5 per cent since 1995.
Und wenn du dir die Seite nur oberflächlich ansiehst wirst du schnell erkennen, welche himmelschreiende Heuchelei die Debatte bei uns im Moment ist. Während unsere ach so soziale Linke schaut, dass möglichst wenig Kapital zum Aufbau funktionierender Infrastrukturen in Entwicklungsländer abwandert, wächst dort die Bevölkerung wesentlich schneller als die Wirtschaft und damit die Armut.
Stefan hat folgendes geschrieben: | Ohne Zweifel hast du Recht, das Kapitalismus die Wirtschaftsform ist, die das meiste Kapital kumuliert. Die Frage ist doch die, wie sich dieser Reichtum verteilt und woher er kommt. |
Zuerstmal ist das Thema in diesem Thread der Stellenabbau. Und da schwingt die beliebte Parole "Produktivität vernichtet Arbeit" mit, die schlichtweg falsch ist. Und zwar langfristig in den entwickelten Ländern noch viel mehr als in den nicht entwickelten, wie du den Analysen der ILO entnehmen kannst.
Und auch dann bleibt der Kapitalismus die Wirtschaftsform, die Kapital am produktivsten kumuliert. Was auch bitter nötig ist um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.
Und kommen tut der im kapitalistischen System erwirtschaftete Wohlstand sicher nicht davon, dass die Arbeiter dort besonders fleißig sind.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#511958) Verfasst am: 30.06.2006, 00:59 Titel: |
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Das sagt leider nicht viel aus. Ich habe auch keine Lust mich durch englischsprachige Seiten zu quälen, von der ILO gibt es auch was deutschsprachiges:
Zitat: | Mehr als 400 Millionen neue Arbeitsplätze sind bis zum Jahr 2015 nötig, um mit dem Wachstum des globalen Arbeitskräftepotenzials Schritt zu halten. Die Volkswirtschaften werden somit mehr als 43 Millionen neue Arbeitsplätze jedes Jahr schaffen müssen, wenn sie gegen die die Arbeitslosigkeit angehen wollen. Dies geht aus einer neuen Untersuchung hervor, die ILO-Generaldirektor Juan Somavia am Montag, den 5. Juni, der in Genf tagenden Internationalen Arbeitskonferenz vorgestellt hat.
Der Studie zufolge bringt die zunehmende Globalisierung enorme Chancen für manche und wachsende Unsicherheit für viele mit sich. „Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass Arbeit als Teil der menschlichen Würde entwertet worden ist, dass das vorherrschende Wirtschaftsdenken sie lediglich als einen Produktionsfaktor betrachtet – als eine Ware – und die Bedeutung menschlicher Arbeit für den einzelnen, die Familie, die Gemeinschaft und den Staat außer Acht lässt“, sagte Somavia. Der Dialog zwischen Staaten, Arbeitgebern und Arbeitnehmern über die Bedeutung und die Konsequenzen dieser Veränderungen ist eine wichtige Grundlage für die ILO, um ihre politische Agenda und ihre technische Hilfe entsprechend auszuformulieren.
Die Liberalisierung des Handels und der Kapitalströme einerseits und die enormen Verbesserungen im Bereich der Kommunikation und des Transports andererseits bedeuten, dass mehr und mehr Arbeitnehmer im globalen Markt konkurrieren, um ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Inzwischen ist ein wahrhaft globaler Arbeitsmarkt entstanden, der jedoch in vielerlei Hinsicht gespalten bleibt. Die Hälfte des Arbeitskräftepotenzials auf der Welt bleibt von der Globalisierung ausgeschlossen und arbeitet in absoluter Armut. Länder, die von landwirtschaftlichen Produkten abhängig bleiben, haben wenig von der Globalisierung profitiert. Die Reallöhne ungelernter Arbeiter sind rückläufig. Und in vielen Industrieländern ist unter Arbeitnehmern das Gefühl von Unsicherheit gewachsen. |
Leider ist die ILO auch dem Wahn verfallen, Wachstum sei DIE Lösung der Probleme, aber immerhin:
Zitat: | Höheres Wirtschaftswachstum etwa kann zu einer höheren Nachfrage nach Arbeit führen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist jedoch eine arbeitsintensivere Form des Wachstums. Dafür müssen ökonomische Anreize so gesetzt werden, dass sie Arbeit statt Kapital begünstigen. Hinzukommen muss eine Steigerung der Produktivität bei den ärmsten Arbeitnehmern der Welt, um ihnen so ein höheres Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen zu sichern. |
Wundert mich eigentlich, daß du solche Infos verlinkst.
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#511971) Verfasst am: 30.06.2006, 01:10 Titel: |
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Ich hörte etwas von 7500 Arbeitsstellen. 5000 oder 7500? Ist ja auch egal.
Zitat: | Dabei machte der Konzern Milliardengewinne. Warum wird kein Gesetz erlassen, das soetwas verbietet. | Milliardengewinne hin oder her - die Streichung dieser Arbeitsplätze sei notwendig, wenn das Unternehmen konkurrenzfähig bleiben will. So einfach würde ich es mir da auch nicht machen. Wie genau man dieses Argument jedoch beurteilen kann/soll, weiß ich nicht. Die können ja viel erzählen, wenn der Gewinn der Seele stimmt...
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#511974) Verfasst am: 30.06.2006, 01:11 Titel: |
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | Ich hörte etwas von 7500 Arbeitsstellen. 5000 oder 7500? Ist ja auch egal.
Zitat: | Dabei machte der Konzern Milliardengewinne. Warum wird kein Gesetz erlassen, das soetwas verbietet. | Milliardengewinne hin oder her - die Streichung dieser Arbeitsplätze sei notwendig, wenn das Unternehmen konkurrenzfähig bleiben will. So einfach würde ich es mir da auch nicht machen. Wie genau man dieses Argument jedoch beurteilen kann/soll, weiß ich nicht. Die können ja viel erzählen, wenn der Gewinn der Seele stimmt... |
Selbst wenn es stimmt, zeigt es den Wahnsinn des Systems. Oder erst recht?
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#512038) Verfasst am: 30.06.2006, 08:41 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Das sagt leider nicht viel aus. |
Sehr wohl, nämlich dass der arbeitsplatzfressende Kapitalismus ein Märchen ist.
Wie gesagt zeig mal eine Übersicht über die 20,30 reichsten Volkswirtschaften und deren Arbeitslosigkeitsentwicklung.
Stefan hat folgendes geschrieben: | Leider ist die ILO auch dem Wahn verfallen, Wachstum sei DIE Lösung der Probleme, aber immerhin: |
Vielleicht bin ich wieder mal nur zu blöd oder zu neoliberal oder zu strohmännisch oder zu boshaft, aber für mich bietet die ILO eine sehr komplexe Analyse an und ich kann nirgendwo die propagierte einzig selig machende Lösung erkennen.
Ich werd gleich mal das ganze Material auf Band sprechen und mit doppelter Geschwindigkeit rückwärts abspielen. Sicher sagt mir dann eine Mickey Mouse Stimme "Wachstum ist DIE Lösung - Wachstum ist DIE Lösung - Wachstum ist DIE Lösung... *groooowl* "
(lol da fällt mir gerade wieder Growl-Karaoke ein - Boxen anmachen!)
Stefan hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Höheres Wirtschaftswachstum etwa kann zu einer höheren Nachfrage nach Arbeit führen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist jedoch eine arbeitsintensivere Form des Wachstums. Dafür müssen ökonomische Anreize so gesetzt werden, dass sie Arbeit statt Kapital begünstigen. Hinzukommen muss eine Steigerung der Produktivität bei den ärmsten Arbeitnehmern der Welt, um ihnen so ein höheres Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen zu sichern. |
Wundert mich eigentlich, daß du solche Infos verlinkst. |
Mich wundert's nicht. Allein dieser kleine Absatz zeigt, dass die ganze Frage wohl ein wenig komplexer als die hier oft rumgegröhlten roten Parolen ist.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#512041) Verfasst am: 30.06.2006, 08:46 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | Ich hörte etwas von 7500 Arbeitsstellen. 5000 oder 7500? Ist ja auch egal.
Zitat: | Dabei machte der Konzern Milliardengewinne. Warum wird kein Gesetz erlassen, das soetwas verbietet. | Milliardengewinne hin oder her - die Streichung dieser Arbeitsplätze sei notwendig, wenn das Unternehmen konkurrenzfähig bleiben will. So einfach würde ich es mir da auch nicht machen. Wie genau man dieses Argument jedoch beurteilen kann/soll, weiß ich nicht. Die können ja viel erzählen, wenn der Gewinn der Seele stimmt... |
Selbst wenn es stimmt, zeigt es den Wahnsinn des Systems. Oder erst recht? |
Wir sind durch das System sehr wohlhabend geworden und jetzt wo andere sich Stücke vom Kuchen holen ist das System plötzlich wahnsinnig. lol
Bei einer Debatte vor 100 Jahren über den Stellenabbau bei Kutschenfahrern hättest du wohl genauso argumentiert. Schon mal dran gedacht, was für arme Schlucker wir heute wären, wenn Leute mit deiner Meinung damals den Ton angegeben hätten?
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#512070) Verfasst am: 30.06.2006, 09:47 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Stefan hat folgendes geschrieben: | Leider ist die ILO auch dem Wahn verfallen, Wachstum sei DIE Lösung der Probleme, aber immerhin: |
Vielleicht bin ich wieder mal nur zu blöd oder zu neoliberal oder zu strohmännisch oder zu boshaft, aber für mich bietet die ILO eine sehr komplexe Analyse an und ich kann nirgendwo die propagierte einzig selig machende Lösung erkennen. |
Hier:
Zitat: | Höheres Wirtschaftswachstum etwa kann zu einer höheren Nachfrage nach Arbeit führen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist jedoch eine arbeitsintensivere Form des Wachstums. |
Oder sprechen wir nicht die gleiche Sprache? Einen anderen Lösungsansatz, außer Wachstum, finde ich da nicht.
Latenight hat folgendes geschrieben: | Wir sind durch das System sehr wohlhabend geworden ... |
Nur durch das System? Wenn du glaubst, das keine anderen wesentlichen Faktoren eine Rolle gespielt haben, solltest du die Geschichte nach dem WK2 etwas genauer betrachten.
Ach ja, die von dir verlangte Statistik über Arbeitsmarktentwicklungen der 20 bis 30 erfolgreichsten Volkswirtschaften liegt mir nicht vor. Ich bin aber auch nicht deine Suchmaschine.
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Hofnarr Gesellschaftsclown
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 17
Wohnort: Holledau
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(#512107) Verfasst am: 30.06.2006, 10:22 Titel: |
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[quote="Autoterrorist"]Ich hörte etwas von 7500 Arbeitsstellen. 5000 oder 7500? Ist ja auch egal.
5000 sinds bei der Allianz
2500 sinds bei der Dresdner Bank
_____
7500 sinds Gesamt
_________________ Nimm das Leben nicht zu ernst, denn Du überlebst es doch nicht.
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Beatnik registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 39
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
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(#512158) Verfasst am: 30.06.2006, 12:13 Titel: |
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Das gibt nicht nur faule Arbeitslose. Schließlich wird nach Prof. Schneider aus Linz soviel Schwarzarbeit in Deutschland geleistet, dass dies für 8 Mio. Vollzietstellen ausreicht. Bei nur 4,3 Mio. Arbeitslosen, vielen Jugendlichen und alten Menschen sowie jungen Müttern in Deutschland wäre dies eine stolze Leistung. Das spricht doch dann für Fleiß - oder?
Schwarz Verischerungen zu verkaufen oder andere nicht handwerkliche Tätigkeiten zu vollbrigen, dürfte zudem schwer sein. Das hat der schlaue Professor, der seine Berechnungen sowieso nicht zur Überprüfbarkeit vorlegte, anscheinend nicht bedacht. Er resümierte, dass den Deutschen die Arbeit angebich auch in Zukunft nicht ausgehen würde.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#512201) Verfasst am: 30.06.2006, 13:25 Titel: |
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NACHFRAGEORIENTIERTE WIRTSCHAFTSPOLITIK IST DIE EINZIGE LÖSUNG.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#512203) Verfasst am: 30.06.2006, 13:30 Titel: |
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@Latenight
Wann hätte denn die gegenwärtige Wirtschaftspolitik, die inzwischen seit Helmut Schmidt praktiziert wird, nämlich die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, jemals etwas gebracht was dem kleinen Arbeiter nutzt.
Sie ist ein Instrument, das sinnvoll eingesetzt werden kann, um die nachlassende Konjunktur aufzufangen, aber nicht, um eine Krise zu überwinden. Dafür ist es zu spät. Wir stecken bereits zutiefst in der Scheiße und müssen da durch wachsende binnenkonjunktur wieder herais. Einen anderer Weg gibt es nit.
Und es ist Fakt, dass DIE LINKE die einzige Partei ist, die das schon seit Jahren fordert.
Der schwarz-gelbe neoliberale Kack ist nur destruktiv und hilft den Reichen, die Schweizer Bankkonten zu vergrößern. Neoliberale Parolen bringen uns nicht weiter.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#512272) Verfasst am: 30.06.2006, 15:08 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Oder sprechen wir nicht die gleiche Sprache? Einen anderen Lösungsansatz, außer Wachstum, finde ich da nicht. |
In unserer Welt lebt ein kleiner Teil der Menschheit, zu dem auch du gehörst, von einer kapitalintensiven Infrastruktur in nie dagewesenem Konsum und Überfluss. Dem größeren Teil der Menschheit fehlt die Infrastruktur für den produktiven Einsatz ihrer Arbeitskraft und gerade dieser Teil der Menschheit vermehrt sich rasend schnell.
Wie bitte sonst sollen diesen Menschen denn versorgt werden, ohne dass die Weltwirtschaft wächst???
Tischlein deck dich?
Es geht um die differenzierte Betrachtung des ganzen Komplexes.
Stefan hat folgendes geschrieben: | Nur durch das System? Wenn du glaubst, das keine anderen wesentlichen Faktoren eine Rolle gespielt haben, solltest du die Geschichte nach dem WK2 etwas genauer betrachten. |
Wir hatten das in epischer Breite immer wieder. Der Wohlstand hat sich durch Zusammentreffen einer Reihe von mehreren Faktoren entwickelt, deren wirtschaftliche Basis die Marktwirtschaft ist.
Sicher ist jedenfalls, dass der fleißige unter unsagbaren Härten tätige Arbeiter kein Kriterium ist, das uns vom Sudan oder Weißrussland unterscheidet.
@venicius
Tut mir Leid, ich versteh nicht, was du meinst.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#512586) Verfasst am: 30.06.2006, 22:08 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Wir sind durch das System sehr wohlhabend geworden... |
und jetzt geht das nicht mehr? Warum nicht?
Latenight hat folgendes geschrieben: | ...und jetzt wo andere sich Stücke vom Kuchen holen ist das System plötzlich wahnsinnig. lol |
heißt das, der Kuchen reicht nur für Wenige? Das wäre ein Indiz dafür, daß das System (u.a.) auf Ausbeutung basiert, oder?
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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#512741) Verfasst am: 01.07.2006, 02:05 Titel: |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Wir stecken bereits zutiefst in der Scheiße und müssen da durch wachsende binnenkonjunktur wieder herais. Einen anderer Weg gibt es nit. |
*Blubbblubbblubbadiblubb*
Woher dauerhaft die Rohstoffe für diesen Wachstumswahnsinn nehmen? Wie mit der damit verbundenen Umweltverschmutzung fertig werden? Deine Kinder und Enkel werden Vorschläge dieser Art mal bestenfalls so kommentieren:
Und selbst wenn wir bereit wären dieser Verschwendungssucht und Prasserei weiter zu fröhnen: willst du's den Leuten ihren Konsumscheiß vielleicht dem Trichter reinschieben? Ein Mensch, der halbwegs seinen Verstand zusammen hat, braucht nicht immer MEHR MEHR MEHR. Es heißt ja nicht umsonst Lebensqualität und nicht - quantität. So mancher hat das schon für sich verstanden und läßt sich auch von den aufdringlsichten Werbebelästigungen der Industrie nicht mehr neues unnützes Zeug aufschwätzen.
Und mal ganz abgesehen davon, daß der Staat kein Geld hat um die Wahlversprechen für so manche "linke" Partei zu bezahlen - selbst wenn er es hätte: nützt unserer Industrie nix, wenn auchpatriotische deutsche Linke lieber Billigprodukte aus Asien kaufen, weil ihnen die heimischen zu teuer sind. Und selbst wenn: neue Arbeitsplätze entstehen dadurch auch nicht mehr. Man sieht's doch jetzt wieder deutlich: deutsche Industrie brummt wie nie zuvor, ja - aber sie kommt dabei mit immer weniger Mitarbeitern aus. Willkommen im Zeitalter der Prozessautomatisierung liebe Linkspartei.
venicius hat folgendes geschrieben: | Und es ist Fakt, dass DIE LINKE die einzige Partei ist, die das schon seit Jahren fordert. |
Gut daß du's wenigstens zugibst, daß sie diesen Unsinn schon so lange von sich gibt.
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#513620) Verfasst am: 02.07.2006, 17:19 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Latenight hat folgendes geschrieben: |
Wir sind durch das System sehr wohlhabend geworden... |
und jetzt geht das nicht mehr? Warum nicht? |
Weil die hochentwickelte westliche Welt nicht mehr die einzige vernünftige Investitionsalternative ist, und weil in immer mehr anderen Staaten der Welt die Kombination aus Infrastruktur, politischer Stabilität und Rechtssicherheit, Ausbildungsstand und niedrigen Kosten und Ansprüchen dafür sorgt, dass auch dort Kapital gut investiert werden kann.
Das lange Zeit in begrenzten Regionen kumulierte Kapital verteilt sich plötzlich sehr schnell auf immer größere Teile der Welt.
Latenight hat folgendes geschrieben: | ...und jetzt wo andere sich Stücke vom Kuchen holen ist das System plötzlich wahnsinnig. lol |
Stefan hat folgendes geschrieben: | heißt das, der Kuchen reicht nur für Wenige? Das wäre ein Indiz dafür, daß das System (u.a.) auf Ausbeutung basiert, oder? |
Dafür muss man den sprichwörtlichen Kuchen schon sehr wörtlich nehmen
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#513894) Verfasst am: 02.07.2006, 22:23 Titel: |
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Zitat: | International Labor Organisation: At the end of 2005, 2.85 billion people aged 15 and older were in work, up 1.5 per cent over the previous year, and up 16.5 per cent since 1995. |
Hüstel. Während die Weltbevölkerung in diesem Zeitraum um knapp 20% gestiegen ist. Ist doch schön, wie man mit ein bisschen kritischem Hinterfragen so ziemlich jede Äußerung der Neoliberalen gegen sie verwenden kann.
Dazu fällt mir auch diese Aussage von Airbus ein, dass die Ingenieure die sie suchen nicht bereit seien, nach Hamburg umzuziehen. Was für Ingenieure suchen die denn, Arbeitslose? Nein, es geht wohl eher um solche, die bereits Arbeit haben. Und wenn Airbus dann nicht entsprechend zahlt, werden die wohl kaum bereit sein, ihren Job zu kündigen und umzuziehen. Aber Hauptsache immer schön Stimmung machen, irgendwer wird's schon glauben Ne, Latenight?
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#513943) Verfasst am: 02.07.2006, 23:22 Titel: |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Zitat: | International Labor Organisation: At the end of 2005, 2.85 billion people aged 15 and older were in work, up 1.5 per cent over the previous year, and up 16.5 per cent since 1995. |
Hüstel. Während die Weltbevölkerung in diesem Zeitraum um knapp 20% gestiegen ist. |
Was dein kritisches Hinterfragen angeht, würde ich dies ein bischen weniger süffisant formulieren, denn
(1) Diese Information habe ich der von mehreren Seiten penetrant propagierten Parole entgegengesetzt, dass Kapitalismus und die dadurch vorangetriebene Automatisierung Arbeitsplätze vernichtet. Während bei uns die Arbeitsplätze auch absolut weniger werden, steigen in anderen Ländern die Möglickeiten für Erwerbsarbeit eben deutlich an.
Der Zusammenhang kann also so einfach und schicksalhaft nicht sein, wie manch rote Socke ständig vor sich herträgt.
(2) Du schreibst von 20% gewachsener Weltbevölkerung in den vergangenen zehn Jahren. Also von Kindern, die maximal 10 Jahre alt sind. Die haben natürlich entscheidenden Einfluss auf die Erwerbsarbeit.
(3) Die Bevölkerung wächst ja gerade in den schlecht entwickelten Teilen der Welt besonders stark, während sie in den hochentwickelten Teilen der Welt schrumpft. Gleichzeitig sind in den schlecht entwickelten Ländern ohnehin besonders viele Menschen ohne feste Erwerbsarbeit.
Gerade dort wäre eine möglichst schnelle Entwicklung der Infrastrukturen nötig, um durch automatisierte Abläufe genug Produktivität der eingesetzten Arbeitskraft zu erlangen, damit die hinzugekommenen Menschen überhaupt ernährt werden können, deren Ausbildung bezahlt werden kann usw.
Aber die böse Automatisierung vernichtet natürlich Arbeitsplätze...
Malone hat folgendes geschrieben: | Ist doch schön, wie man mit ein bisschen kritischem Hinterfragen so ziemlich jede Äußerung der Neoliberalen gegen sie verwenden kann. |
Ist doch schön, dass die Blöden nicht immer so blöd und die Schlauen nicht immer so schlau sind, wie man im ersten Moment meinen mag...
Malone hat folgendes geschrieben: | Dazu fällt mir auch diese Aussage von Airbus ein, dass die Ingenieure die sie suchen nicht bereit seien, nach Hamburg umzuziehen. Was für Ingenieure suchen die denn, Arbeitslose? Nein, es geht wohl eher um solche, die bereits Arbeit haben. Und wenn Airbus dann nicht entsprechend zahlt, werden die wohl kaum bereit sein, ihren Job zu kündigen und umzuziehen. Aber Hauptsache immer schön Stimmung machen, irgendwer wird's schon glauben Ne, Latenight? |
Unter den 4,5 Millionen Arbeitslosen in Deutschland seien sicherlich jede Menge Ingenieure.
Es wird doch nicht etwa der Deutschlandchef von Airbus sein, der so zitiert wird...?
Immer schön Stimmung machen... Ne, Malone
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#513961) Verfasst am: 02.07.2006, 23:51 Titel: |
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Ein taiwanesisches Unternehmen schreibt Verluste und will in Deutschland Jobs einsparen.
Was willst du mit dem Beitrag sagen?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#513962) Verfasst am: 02.07.2006, 23:53 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Ein taiwanesisches Unternehmen schreibt Verluste und will in Deutschland Jobs einsparen.
Was willst du mit dem Beitrag sagen? |
es ist nicht verlagerung in weniger entwickelte länder, sondern ganz einfach kapitalismus.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#513973) Verfasst am: 03.07.2006, 00:17 Titel: |
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Nach meiner beruflichen Erfahrung setzt sich die Mehrheit der arbeitslosen Akademiker aus Pädagoginnen und Psychologinnen einerseits, Ingenieuren andererseits zusammen. Das sind derzeit zumindest in "meinem" Haus die besonders brot- und aussichtslosen akademischen Berufe.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#514053) Verfasst am: 03.07.2006, 09:53 Titel: |
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@Latenight
Man kann sich ja über Ideologien streiten. Wenn du den Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzabbau und Kapitalismus bestreitest, ist es das eine.
Dies aber auch in Sachen Automatisierung nicht einsehen zu wollen, ist...ich weiß nicht wie ich es schonend sagen soll...aber du machst dich damit nur lächerlich - sogar bei hartgesottenen Neoliberalen.
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#514056) Verfasst am: 03.07.2006, 10:13 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Nach meiner beruflichen Erfahrung setzt sich die Mehrheit der arbeitslosen Akademiker aus Pädagoginnen und Psychologinnen einerseits, Ingenieuren andererseits zusammen. Das sind derzeit zumindest in "meinem" Haus die besonders brot- und aussichtslosen akademischen Berufe. |
Sicher? Ich dachte, die wären noch ganz gut dabei, die Naturwissenschaftler/Ingenieure?
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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