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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#470852) Verfasst am: 10.05.2006, 12:01 Titel: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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Irgendjemand (weiß leider nicht mehr wer) hat einmal gesagt: Man überschätzt meistens was in einen Jahr passieren kann, aber man unterschätzt was in 10 Jahren passieren kann.
Wie wahr.
Ich habe schon in einen anderen Thread über England geschrieben:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=12148&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=
mit dem Schluß, dass in 10 - 15 Jahren England die eigene Bevölkerung nicht mehr ernähren kann. (Eine Vorstellung, die für manche so schrecklich war, dass sie mich persönlich angegriffen haben)
1997 hat die Labour bzw. "New Labour" Partei unter Blair die Wahlen gewonnen und seit dem sind schon fast 10 Jahre vergangen. "New Labour" hat sich von Anfang an der politischen Korrektheit verschrieben:
- Verbot von Handfeuerwaffen 1997 für alle sorgten dafür, dass nur Kriminelle bewaffnet sind.
- "Antidiskriminierungsorganisationen" behindern die Arbeit der Polizei
- Einführung von Gedankenverbrechen
- Milde für echte Verbrecher
- Verstärkte Einwanderung trotz Überbevölkerung, noch dazu aus der dritten Welt
Wenn man sich die Geschichte über die Jahre ansieht, entsteht ein eindeutiges Bild:
1998, nach nur einen Jahr hat sich wenig verändert:
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/153799.stm
"London leads the way, ranked in the bottom five in a survey of 20 European and nine North American cities with just 2.1 cases of murder, infanticide or manslaughter per 100,000 inhabitants." (Hochgerechnet etwa 147 Fälle, allerdings nicht nur Morde sondern auch Totschlag, Morde alleine sollten weit unter 100 liegen)
2002:
http://www.allsafedefense.com/news/International/BritvsUSA.htm
"While England has not yet reached the American level of murders, it has already surpassed the United States in rates of robbery and burglary. Moreover, in recent years the murder rate in England has been going up under still more severe gun control laws, while the murder rate in the United States has been going down as more and more states have allowed private citizens to carry concealed weapons -- and have begun locking up more criminals. "
2004:
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=%2Fnews%2F2004%2F03%2F21%2Fnmurd21.xml
"The murder rate in London has doubled in 12 months [..]"
"In the final three months of last year there were 61 murders in the capital, compared with just 31 in the same quarter, the previous year." (Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 244 Morde)
April 2006:
http://news.independent.co.uk/uk/crime/article360425.ece
"[..] 163 homicides in London in the year to April 2006 [..]" (Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 652 Morde)
Im Bundesstaat New York gibt es momentan etwa 5 Morde/100000EW/Jahr:
http://www.disastercenter.com/crime/nycrime.htm
In der Stadt New York sind es 7:
http://en.wikipedia.org/wiki/Crime_in_New_York_City
London hat also mit über 9 bereits New York überholt und ist möglicherweise bereits die unsicherste Millionenstadt der EU, wenn nicht, dann wahrscheinlich nächstes Jahr.
So wie es aussieht, steigt die Mordrate in London jedes Jahr um etwa 50% bis 100%. Klar Thao wird wahrscheinlich behaupten, das liegt nur an der gestiegenen "Sensibilität", genauso wie er das bei der Verdreifachung der Vergewaltigungen in Skandinavien behauptet...
Aber ernsthaft, wie konnte das passieren? Wie konnten die Sozialisten in weniger als 10 Jahren London von einer überdurchschnittlich sicheren Stadt in eine der unsichersten Verwandeln?
Ein Kommentar eines Londoners zeigt die Ursachen auf, und es sind nicht die politisch korrekten "sozialen Probleme", die bei allen Verbrechen herbeiphantasiert werden sondern eine komplett verdrehte Prioritätenlage:
http://www.city-journal.org/printable.php?id=2001
Hier beschreibt der Autor wie "homophobe remarks" sofort mit Verhaftung und Gefängnis bestraft werden, während Brandstiftung für die Polizei anscheinend nicht mal eine Anzeige wert ist.
Der Autor fasst zusammen:
"[..]the zeitgeist of the country is now one of sentimental moralizing combined with the utmost cynicism, where the government's pretended concern for the public welfare coexists with the most elementary dereliction of duty."
Hier ein Beitrag wie sich die Waffengesetze in der Praxis ausgewirkt haben:
http://www.reason.com/0211/fe.jm.gun.shtml
Was ist der wahre Grund, was ist die wahre Ursache für so ein Versagen?
Meiner Meinung nach ist es die politisch korrekte Ideologie, die keinerlei wissenschaftliche Herangehensweise zulässt und statt dessen aus den Bauch heraus entscheidet.
Beispiel: Feuerwaffen. Laut politisch korrekter Ideologie sind Feuerwaffen böse und wenn man Feuerwaffen verbietet, dann gibt es weniger Verbrechen. Eigentlich hätte man schon vor 5 Jahren erkennen müssen, dass das so nicht funktioniert (Räuber und Mörder halten sich nun mal leider nicht an Waffengesetze) und eine wissenschaftliche Vorgehensweise wäre gewesen die Daten zu analysieren und eventuell Irrtümer einzugestehen. Aber bei den politisch Korrekten geht das natürlich nicht: Da werden Daten bewußt verheimlicht und verschleiert und jedes Versagen wird damit begründet, dass man "nicht genug" getan hätte und man einfach noch mehr politisch korrekte Gesetze verabschieden muß.
Beispiel: Kriminalität und Armut. Laut politisch korrekter Ideologie ist Armut der einzige oder zumindest der Hauptgrund für Kriminalität. Historische Fakten, wie z.B. dass in den USA und Westeuropa während der Weltwirtschaftskrise die Kirminalität wesentlich niedriger war als während des Wirtschaftswunders werden einfach ignoriert. Statt dessen werden Gesetze beschlossen, die Rehabilitierung statt Strafe vorsehen, Haftstrafen verdienen kaum noch ihren Namen (was soll das für eine Strafe sein, wenn man im "offenen Vollzug" nur noch im Gefängnis schläft?), denn wir wollen ja nicht bestrafen, denn Bestrafung ist böse, böse, böse.
Unsere ganze Zivilisation ist auf die Empirie und Wissenschaft begründet. Der Unterschied zum Aberglauben sind Tests und Überprüfungen.
Der politisch korrekte Aberglauben (der durch keinerlei Tests je bestätigt wurde) von "New Labour" hat es in nur 10 Jahren geschafft die Zivilisation in London stark zu gefährden.
Das schlimmste dabei ist aber, dass die Amerikaner zwischen 60er und 90er bei Verbrechen und Verbrechensbekämpfung ganz genau die selben Fehler gemacht haben: Milde für Straftäter, "Antidiskriminierung" uvam hat für eine Vervielfachung der Mordrate in dieser Zeit geführt.
Die viel kritisierte Härte gegenüber Straftätern seit den 90ern hat die Kriminalität wieder einigermaßen unter Kontrolle gebracht.
Das politisch korrekte Dogma, dass Kriminalität nur durch Armut verursacht wird, ist übrigens auch widerlegt worden, denn gerade zu Zeiten des Wirtschaftswunders stieg die Kriminalität ordentlich an.
Aber ganz offensichtlich hat "New Labour" nichts, rein gar nichs daraus gelernt. Weder aus den Erfahrungen in den USA, noch aus den Fakten im eigenen Land.
Wie wird das weitergehen?
Labour wird mit ziemlicher Sicherheit die nächsten Wahlen verlieren, doch es ist bekanntermaßen einfacher etwas zu zerstören als etwas aufzubauen oder zu reparieren. Da auf England noch ganz andere Probleme zukommen (http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=12148&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=) werden die Konservativen in so kurzer Zeit kaum etwas reparieren können. (Erschwerend hinzu kommt, dass die Konservativen immer mehr den politisch korrekten "Neocons" der USA ähndeln und man sie allerhöchstens als kleineres Übel bezeichnen kann.)
Die Zeiten der unbewaffneten Bobbies sind wohl vorbei und England, das vor 100 Jahren ein Vorzeigebeispiel an Gelassenheit und Zivilisation war, wird ein Land der Barbarei und des Chaos.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#470860) Verfasst am: 10.05.2006, 12:11 Titel: |
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Hier zeigt sich doch mal wieder, wie wenig nonokausale Erklärungsansätze einer komplexen Realität gerecht werden.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#470871) Verfasst am: 10.05.2006, 12:32 Titel: |
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Nur ein absoluter Trottel würde die USA als positives Beispiel für Verbrechensbekämpfung anführen, siehe deren Gefangenenpopulation und Zahl der Straftaten.
Deutschland ist ein positives Beispiel, das kann man anführen.
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#470872) Verfasst am: 10.05.2006, 12:32 Titel: |
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Daß die Mordrate in London in den letzten 10 Jahren so rasant gestiegen ist, ist sicher sehr interessant und wert zu fragen, warum das so ist.
Deinen Erklärungsansatz ("politische Korrektheit") der 'sozialistischen' "New Labour" halte ich aber für sehr dürftig.
Deine beiden Beispiele sagen wenig bis gar nichts.
Beispiel Waffen:
Wenn es deiner Meinung nach KEINE signifikante Korrelation zwischen Schußwaffendichte und (schußwaffen-)Morden gibt, Edit - oder besser: eine umgekehrte, d.h. je mehr Schußwaffen, desto weniger Morde dann hast du doch sicher auch ein paar aussagekräftige Zahlen (z.B. internationaler Vergleich) dazu?
Beispiel Kriminalität/Armut:
Diese Frage ausschließlich an (welchen?) Zahlen über das durchschnittliche pro-Kopf-Einkommen zweier gesellschaftlicher Realitäten festzumachen, die mindestens 40 Jahre auseinanderliegen, ist - bestenfalls - Schluderei.
Zuletzt bearbeitet von joyborg am 10.05.2006, 13:07, insgesamt einmal bearbeitet |
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weyoun registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.02.2006 Beiträge: 46
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(#470876) Verfasst am: 10.05.2006, 12:39 Titel: |
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Zitat: | Kriminalität und Armut. Laut politisch korrekter Ideologie ist Armut der einzige oder zumindest der Hauptgrund für Kriminalität. Historische Fakten, wie z.B. dass in den USA und Westeuropa während der Weltwirtschaftskrise die Kirminalität wesentlich niedriger war als während des Wirtschaftswunders werden einfach ignoriert. Statt dessen werden Gesetze beschlossen, die Rehabilitierung statt Strafe vorsehen, Haftstrafen verdienen kaum noch ihren Namen (was soll das für eine Strafe sein, wenn man im "offenen Vollzug" nur noch im Gefängnis schläft?), denn wir wollen ja nicht bestrafen, denn Bestrafung ist böse, böse, böse. |
welche kriminalität war denn niedrige während der wirtschaftskrise?
gibt es straftaten die früher nicht statistisch erfasst wurden?
wie sieht denn die aktenlage aus?
der offene vollzug dient dazu um menschen als humankapital weiterhin dem kapitalismus zu verfügung zu stellen und keinesfalls damit menschen sich am baggersee die plautze bräunen.
das nennt man übrigens resozialisieren.
was möchtest du denn für bestrafungen? auspeitschen?steineklopfen?(heute nennt man das wohl schrauben sortieren und kugelschreiber zusammenbauen)
es werden keine gesetze beschlossen die statt bestrafen resozialisieren, sondern eine bestrafung soll resozialisieren. das ist die philosophie der bestrafung.
_________________ gutes buch:
michael heinrich: kritik der politischen ökonomie
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#470883) Verfasst am: 10.05.2006, 12:56 Titel: |
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weyoun hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Historische Fakten, ...während der Weltwirtschaftskrise die Kirminalität wesentlich niedriger war als während des Wirtschaftswunders |
welche kriminalität war denn niedrige während der wirtschaftskrise?
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vielleicht:
Zitat: | In der Endphase verschärften sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen nach 1930 zunehmend. Während des Reichstagswahlkampfes im Juli 1932 starben bei politischen Auseinandersetzungen in Preussen 99 Menschen, 129 wurden schwer verletzt. Allein am 17/18.Juli 1932 starben bei Strassenkämpfen zwischen Kommunisten und Nationalisten 18 Menschen,,68 wurden verletzt. Im Reich Forderte der politische Terror im Juli und August 1932 über 300 Tote. |
Zitat: | Auf den Straßen tobte in der Endphase der Weimarer Republik der Kampf ... Anfang der 30er näherte man sich bürgerkriegsähnlichen Zuständen. |
T.
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#470897) Verfasst am: 10.05.2006, 13:22 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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RdC hat folgendes geschrieben: |
Beispiel: Feuerwaffen. Laut politisch korrekter Ideologie sind Feuerwaffen böse und wenn man Feuerwaffen verbietet, dann gibt es weniger Verbrechen. Eigentlich hätte man schon vor 5 Jahren erkennen müssen, dass das so nicht funktioniert (Räuber und Mörder halten sich nun mal leider nicht an Waffengesetze) und eine wissenschaftliche Vorgehensweise wäre gewesen die Daten zu analysieren und eventuell Irrtümer einzugestehen. Aber bei den politisch Korrekten geht das natürlich nicht: Da werden Daten bewußt verheimlicht und verschleiert und jedes Versagen wird damit begründet, dass man "nicht genug" getan hätte und man einfach noch mehr politisch korrekte Gesetze verabschieden muß.
. |
In Malaysia steht auf illegalen Waffenbesitz die Todesstrafe, aber es steht trotzdem nicht vor dem Zusammenbruch.
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Malaysia/BesondereStrafrechtlicheBestimmungen.html#Inhalt
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#470915) Verfasst am: 10.05.2006, 13:43 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Die Zeiten der unbewaffneten Bobbies sind wohl vorbei und England, das vor 100 Jahren ein Vorzeigebeispiel an Gelassenheit und Zivilisation war, wird ein Land der Barbarei und des Chaos. |
*hüstel* Zu der Zeit haben Frauen kein Wahlrecht, Schwule sitzen im Knast, dass Empire führt 4-5(?) Kolonialkriege.
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Subtilerweise verzichtest du übrigens darauf deiner These eine Antithese gegenüberstellen. Da du mehrfach den Begriff "politisch Korrekt" und "Härte gegen Straftäter" verwendest, würde sich mE folgende Auswahl ergeben:
1. Die korrekte Anwendung von Gesetzen
2. Die Anwendung "übergesetzlicher" Härte.
3. Die "politisch inkorrekte" Anwendung von Gesetzen
4. 2. und 3
T.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#470970) Verfasst am: 10.05.2006, 15:28 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Nur ein absoluter Trottel würde die USA als positives Beispiel für Verbrechensbekämpfung anführen, siehe deren Gefangenenpopulation und Zahl der Straftaten.
Deutschland ist ein positives Beispiel, das kann man anführen. |
Die USA ist eine multikulturelle Gesellschaft, Deutschland (noch) nicht, oder zumindest nicht so sehr. Das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen.
Was man vergleichen kann ist die Straftaten in den USA während verschiedener Rechtssprechungsperioden.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#470973) Verfasst am: 10.05.2006, 15:33 Titel: |
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joyborg hat folgendes geschrieben: | Daß die Mordrate in London in den letzten 10 Jahren so rasant gestiegen ist, ist sicher sehr interessant und wert zu fragen, warum das so ist.
Deinen Erklärungsansatz ("politische Korrektheit") der 'sozialistischen' "New Labour" halte ich aber für sehr dürftig.
Deine beiden Beispiele sagen wenig bis gar nichts.
Beispiel Waffen:
Wenn es deiner Meinung nach KEINE signifikante Korrelation zwischen Schußwaffendichte und (schußwaffen-)Morden gibt, Edit - oder besser: eine umgekehrte, d.h. je mehr Schußwaffen, desto weniger Morde dann hast du doch sicher auch ein paar aussagekräftige Zahlen (z.B. internationaler Vergleich) dazu?
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http://www.fwr.de/zahlen und fakten.htm
Also einen Zusammenhang sehe ich da nicht.
Zitat: |
Beispiel Kriminalität/Armut:
Diese Frage ausschließlich an (welchen?) Zahlen über das durchschnittliche pro-Kopf-Einkommen zweier gesellschaftlicher Realitäten festzumachen, die mindestens 40 Jahre auseinanderliegen, ist - bestenfalls - Schluderei. |
Ja, ist schon klar, wenn's der Ideologie widerspricht, dann ist es "Schluderei".
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#470987) Verfasst am: 10.05.2006, 15:48 Titel: |
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weyoun hat folgendes geschrieben: |
der offene vollzug dient dazu um menschen als humankapital weiterhin dem kapitalismus zu verfügung zu stellen und keinesfalls damit menschen sich am baggersee die plautze bräunen.
das nennt man übrigens resozialisieren. |
Ach so, dann hat also deiner Meinung nach New Labour eine gute Politik gemacht was die Kriminalität betrifft?
Zitat: | was möchtest du denn für bestrafungen? auspeitschen?steineklopfen?(heute nennt man das wohl schrauben sortieren und kugelschreiber zusammenbauen) |
Was ich möchte?
In erster Linie möchte ich eine Rückkehr zu den Idealen der Aufklärung: Also dass nicht ideologisch argumentiert wird sondern konkret mit Beispielen und Ergebnissen.
Das heißt: Ja, natürlich kann man auch Resozialisierung ausprobieren, aber wenn sie versagt (was man an der Rückfallquote und der Kriminalitätsrate messen kann), dann muß man sie wieder zurücknehmen.
Aber dazu müsste man halt zugeben, dass man die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen hat und dazu sind die Gutmenschen einfach nicht in der Lage.
Zitat: | es werden keine gesetze beschlossen die statt bestrafen resozialisieren, sondern eine bestrafung soll resozialisieren. das ist die philosophie der bestrafung. |
Das ist halt eine Philosophiefrage:
Es gibt die Täterbezogene Herangehensweise, die fragt: "Was ist gut für den Täter?"
Und es gibt die opferbezogene Herangehensweise, die fragt: "Wie können weitere Opfer vermieden werden?"
Natürlich kann man nicht beides haben. (Ja, mir ist voll bewußt, dass die Gutmenschen fest behaupten, man könnte beides haben - aber man sieht ja gerade in England wie gut das funktioniert)
Also wenn New Labour sagen würde: "Wir tun das was für den Täter gut ist und 500 zusätzliche Mordopfer im Jahr sind es uns wert" so wäre es wenigstens konsequent und ehrlich.
Aber konsequent und ehrlich ist ja ein kompletter Widerspruch zur politischen Korrektheit.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#471116) Verfasst am: 10.05.2006, 18:08 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: |
Das heißt: Ja, natürlich kann man auch Resozialisierung ausprobieren, aber wenn sie versagt (was man an der Rückfallquote und der Kriminalitätsrate messen kann), dann muß man sie wieder zurücknehmen. |
Oder ausbauen. Ich will Dich nicht mit Beispielen langweilen, aber selbstmurmelnd ist es beispielsweise in der Motorik so, dass wenn man eine schlechte Technik verwirft man erstmal lange Zeit shclechtere Ergebnisse vorzuweisen hat als in der alten fehlerhaften Techniken.
Das gleiche gilt für alle denkbaren Lebensbereiche.
Das Argument "hat nicht geklappt, weil wirs mal ausprobiert haben, also ist es Scheisse" ist einfach Stuß.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#471159) Verfasst am: 10.05.2006, 18:46 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: |
Das ist halt eine Philosophiefrage:
Das ist eine rechtspolitische Frage. |
Zitat: | Es gibt die Täterbezogene Herangehensweise, die fragt: "Was ist gut für den Täter?"
Und es gibt die opferbezogene Herangehensweise, die fragt: "Wie können weitere Opfer vermieden werden?" | Es gibt Synthesen.
Zitat: | Natürlich kann man nicht beides haben. |
Doch.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#471380) Verfasst am: 10.05.2006, 21:30 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | RdC hat folgendes geschrieben: |
Das heißt: Ja, natürlich kann man auch Resozialisierung ausprobieren, aber wenn sie versagt (was man an der Rückfallquote und der Kriminalitätsrate messen kann), dann muß man sie wieder zurücknehmen. |
Oder ausbauen. |
Ja klar, wenn was nicht funktioniert, dann am besten noch mehr davon...
Zitat: | Ich will Dich nicht mit Beispielen langweilen, aber selbstmurmelnd ist es beispielsweise in der Motorik so, dass wenn man eine schlechte Technik verwirft man erstmal lange Zeit shclechtere Ergebnisse vorzuweisen hat als in der alten fehlerhaften Techniken.
Das gleiche gilt für alle denkbaren Lebensbereiche.
Das Argument "hat nicht geklappt, weil wirs mal ausprobiert haben, also ist es Scheisse" ist einfach Stuß. |
ca. 2000 Menschen haben für den Anstieg an Morden in den letzten 9 Jahren alleine in London mit dem Leben bezahlt. (Also die, die ZUSÄTZLICH zur "normalen" Rate ermordet wurden)
Aber klar, von sowas läßt sich ein Soziologe nicht beirren.
Aber ich bin der Meinung man sollte schon etwas handfesteres vorzuweisen haben als nur Behauptungen.
Behaupten kann schließlich jeder mal was. Nur weil Gutmenschen immer wieder das gleiche gebetsmühlenartig wiederholen wird daraus auch nicht mehr als nur eine Behauptung, die ohne echte Resultate, ohne Ergebnisse und ohne Tests wertlos ist.
Oder anders ausgedrückt:
Ich gebe dir sogar recht, dass es möglicherweise manchmal lange Zeit braucht bis sich Erfolge einstellen.
Aber genau das wäre ein guter Grund solche Experimente geographisch zu begrenzen und erst bei bewiesenen Erfolg auf das ganze Land auszudehnen.
Aber gegen sowas wehren sich natürlich die Soziologen. Denn die wollen gar nicht wissen, die wollen glauben. Vor allem weil sie Vergleiche verabscheuen, denn wenn das ganze Land ein Experiment macht, kann man leichter etwas anderen die Schuld zuschieben.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#471390) Verfasst am: 10.05.2006, 21:37 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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Zitat: | - Verbot von Handfeuerwaffen 1997 für alle sorgten dafür, dass nur Kriminelle bewaffnet sind. |
Was ist daran schlecht? jedenfalls nciht die Entwaffnung der Bürger.
Zitat: | - "Antidiskriminierungsorganisationen" behindern die Arbeit der Polizei |
Was bitte waren das für Maßnahmen?
Zitat: | - Einführung von Gedankenverbrechen |
Welcher Art?
Zitat: | - Milde für echte Verbrecher |
Inwiefern?
Zitat: | London hat also mit über 9 bereits New York überholt und ist möglicherweise bereits die unsicherste Millionenstadt der EU, wenn nicht, dann wahrscheinlich nächstes Jahr. |
Irgendwie fehlt mir da der Nachweiß der Kausalität zwischen den von dir angeklagten Maßnahmen und der Kriminalitätssteigerung.
Zitat: | http://www.city-journal.org/printable.php?id=2001
Hier beschreibt der Autor wie "homophobe remarks" sofort mit Verhaftung und Gefängnis bestraft werden, während Brandstiftung für die Polizei anscheinend nicht mal eine Anzeige wert ist.
Der Autor fasst zusammen:
"[..]the zeitgeist of the country is now one of sentimental moralizing combined with the utmost cynicism, where the government's pretended concern for the public welfare coexists with the most elementary dereliction of duty." |
Und was qualifiziert diesen Bürger?
Zitat: |
Beispiel: Feuerwaffen. Laut politisch korrekter Ideologie sind Feuerwaffen böse und wenn man Feuerwaffen verbietet, dann gibt es weniger Verbrechen. Eigentlich hätte man schon vor 5 Jahren erkennen müssen, dass das so nicht funktioniert |
Warum nicht? Gibt es in den USA prozentual weniger Verbrechen mit Feuerwaffen als in England?
Zitat: | Das schlimmste dabei ist aber, dass die Amerikaner zwischen 60er und 90er bei Verbrechen und Verbrechensbekämpfung ganz genau die selben Fehler gemacht haben: Milde für Straftäter, "Antidiskriminierung" uvam hat für eine Vervielfachung der Mordrate in dieser Zeit geführt. |
Definiere Milde.
Zitat: | t=12148&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=) werden die Konservativen in so kurzer Zeit kaum etwas reparieren können. (Erschwerend hinzu kommt, dass die Konservativen immer mehr den politisch korrekten "Neocons" der USA ähndeln und man sie allerhöchstens als kleineres Übel bezeichnen kann.) |
Ich dachte das gilt in den USA eher umgekehrt.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#471397) Verfasst am: 10.05.2006, 21:42 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | [
Ich gebe dir sogar recht, dass es möglicherweise manchmal lange Zeit braucht bis sich Erfolge einstellen.
Aber genau das wäre ein guter Grund solche Experimente geographisch zu begrenzen und erst bei bewiesenen Erfolg auf das ganze Land auszudehnen. |
Gute Idee, sofern die zeitliche komponente nicht zu kurz bemessen ist.
Im Übrigen bin ich auch kein Freund von Soziologen.
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#471801) Verfasst am: 11.05.2006, 01:17 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | joyborg hat folgendes geschrieben: | Daß die Mordrate in London in den letzten 10 Jahren so rasant gestiegen ist, ist sicher sehr interessant und wert zu fragen, warum das so ist.
Deinen Erklärungsansatz ("politische Korrektheit") der 'sozialistischen' "New Labour" halte ich aber für sehr dürftig.
Deine beiden Beispiele sagen wenig bis gar nichts.
Beispiel Waffen:
Wenn es deiner Meinung nach KEINE signifikante Korrelation zwischen Schußwaffendichte und (schußwaffen-)Morden gibt, Edit - oder besser: eine umgekehrte, d.h. je mehr Schußwaffen, desto weniger Morde dann hast du doch sicher auch ein paar aussagekräftige Zahlen (z.B. internationaler Vergleich) dazu?
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http://www.fwr.de/zahlen und fakten.htm
Also einen Zusammenhang sehe ich da nicht. |
Dein Link ist sehr lustig. Da landet man beim "Forum Waffenrecht", das ist nach eigenem Bekunden
"ein Zusammenschluß zahlreicher am jagd- und sportlichen Schießen interessierter Verbände und Organisationen sowie Unternehmen und Personen der zivilen Waffenbranche. Das Forum Waffenrecht arbeitet eng mit dem Deutschen Jagdschutz-Verband und dem Deutschen Schützenbund zusammen. So werden die Interessen bei Politik und Behörden gemeinsam vorgetragen."
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Abgesehen davon, daß dieser Lobbyverein sich anscheinend wahnsinnig abstrampelt, um den Jägern und Schützenvereinsnasen ihre legalen Waffen zu erhalten, wogegen eigentlich - soweit ich bisher dachte - niemand etwas einzuwenden hat, bietet er also auch Zahlen der kanadischen CFC (staatliche Waffenbehörde in Kanada), die so lauten:
(Waffenbesitz in der Bevölkerung in %) - Waffenmorde / 100.000 Einwohner
USA 41 % 6,24
Canada 26 % 0,6
Australien 16 % 0,56
Neuseeland 20 % 0,22
Deutschland 10 % 0,21
England 4 % 0,13
Also mir fällt dabei eine ziemlich deutliche Korrelation auf, und zwar nicht in der von dir genannten Richtung, sondern: Mehr Waffen, mehr Morde.
Wobei ich zugunsten der Kanadier davon ausgehe, daß der eine oder andere sich dort eine Waffe zulegt, um sich Bären oder anderes Getier vom Leib zu halten.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#471925) Verfasst am: 11.05.2006, 09:11 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Verbot von Handfeuerwaffen 1997 für alle sorgten dafür, dass nur Kriminelle bewaffnet sind. |
Was ist daran schlecht? jedenfalls nciht die Entwaffnung der Bürger. |
Offensichtlich können Kriminelle ziemlich risikolos rauben und einbrechen ohne Angst haben zu müssen, dass sich potentielle Opfer wehren.
Wenn die Polizei richtig funktionieren würde, dann wäre das ja kein Problem - aber die Polizei funktioniert nicht.
Zitat: | Zitat: | - "Antidiskriminierungsorganisationen" behindern die Arbeit der Polizei |
Was bitte waren das für Maßnahmen? |
Z.B. werden 85% der "Muggings" (also Raubüberfälle auf der Straße) von Einwanderern aus Schwarzafrika oder der Karibik verübt. Natürlich darf die Polizei nicht geziehlt gegen Verdächtige vorgehen, weil das wäre ja "rassistisch". - Hat man übrigens in Österreich gesehen: Die Gutmenschen haben die "Operation Spring" ganz heftig verurteilt (und sogar einen Film darüber gemacht) weil das ja ganz böse, böse, böse war.
Der Unterschied zu England ist, dass der österreichischen Polizei egal ist was die Gutmenschen sagen (glücklicherweise, sonst wäre der 15. Bezirk schon dritte Welt wie manche Viertel in London und die Vororte in Paris) und weiter ihre Arbeit macht.
In England haben diese Organisationen wesentlich mehr Macht und verhindern z.B. Aktionen gegen Bandenkriminalität.
Alle Banden, praktisch ohne Ausnahme, sind ethnisch ungemischt - wenn man also gegen eine Bande vorgeht, dann geht man gegen eine einzelne Ethnie vor (die Banden mit einen Weissen, einen Schwarzen, einen Latino und einen Chinesen gibt es nur im Fernsehen) und das ist heute anscheinend schon "rassistisch", wie schon so vieles. Weil sich die Ethnien meist auch gewisse kriminelle Bereiche monopolisieren, kann man sowieso nicht mehr geziehlte Aktionen durchführen, denn die Pressure-Groups beschwehren sich dann gleich, dass es nur gegen <Ethnie> geht, was ja auch stimmt. Damit die Polizei sich nicht "rassistisch" nennen lassen muß, läßt sie es einfach bleiben und zieht sich aus entsprechenden Vierteln einfach zurück.
Zitat: | Zitat: | - Einführung von Gedankenverbrechen |
Welcher Art? |
http://www.city-journal.org/printable.php?id=2001
Siehe "homophobe remarks".
Zitat: | Zitat: | - Milde für echte Verbrecher |
Inwiefern? |
http://www.city-journal.org/printable.php?id=2001
Siehe die Strafdauer für echte Gewaltverbrecher.
Im ersten Beispiel begeht der Täter sogar noch einen zweiten Angriff während er auf Kaution draussen ist.
Zitat: | Zitat: | London hat also mit über 9 bereits New York überholt und ist möglicherweise bereits die unsicherste Millionenstadt der EU, wenn nicht, dann wahrscheinlich nächstes Jahr. |
Irgendwie fehlt mir da der Nachweiß der Kausalität zwischen den von dir angeklagten Maßnahmen und der Kriminalitätssteigerung. |
Die Kriminalität stieg erst so stark an, nachdem "New Labour" an die Macht kam.
Zitat: | Zitat: | http://www.city-journal.org/printable.php?id=2001
Hier beschreibt der Autor wie "homophobe remarks" sofort mit Verhaftung und Gefängnis bestraft werden, während Brandstiftung für die Polizei anscheinend nicht mal eine Anzeige wert ist.
Der Autor fasst zusammen:
"[..]the zeitgeist of the country is now one of sentimental moralizing combined with the utmost cynicism, where the government's pretended concern for the public welfare coexists with the most elementary dereliction of duty." |
Und was qualifiziert diesen Bürger? |
Was qualifiziert dich?
Du hast anscheinend nicht mal gelesen was er zu sagen hat und zweifelst schon an seiner Qualifikation.
Ich habe wirklich genug Statistiken gepostet: Die Mordrate hat sich verfünft-versechsfacht.
Ist das für dich noch nicht genug, dass es ein Problem ist?
Zitat: | Zitat: |
Beispiel: Feuerwaffen. Laut politisch korrekter Ideologie sind Feuerwaffen böse und wenn man Feuerwaffen verbietet, dann gibt es weniger Verbrechen. Eigentlich hätte man schon vor 5 Jahren erkennen müssen, dass das so nicht funktioniert |
Warum nicht? Gibt es in den USA prozentual weniger Verbrechen mit Feuerwaffen als in England?
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Vor 10 Jahren nicht, heute (zumindest im Großraum London und in den Midlands) ja.
Abgesehen davon spielt es keine Rolle ob jetzt Verbrechen mit Feuerwaffen oder mit etwas anderen Verübt werden.
Zitat: | Zitat: | Das schlimmste dabei ist aber, dass die Amerikaner zwischen 60er und 90er bei Verbrechen und Verbrechensbekämpfung ganz genau die selben Fehler gemacht haben: Milde für Straftäter, "Antidiskriminierung" uvam hat für eine Vervielfachung der Mordrate in dieser Zeit geführt. |
Definiere Milde. |
http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2087-2168692,00.html
Milde ist vielleicht das falsche Wort, es ist eine Kombination von Milde, Inkompetenz und der Glaube, dass das Labour-Wähler sind.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#471934) Verfasst am: 11.05.2006, 09:28 Titel: |
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joyborg hat folgendes geschrieben: |
Also mir fällt dabei eine ziemlich deutliche Korrelation auf, und zwar nicht in der von dir genannten Richtung, sondern: Mehr Waffen, mehr Morde.
Wobei ich zugunsten der Kanadier davon ausgehe, daß der eine oder andere sich dort eine Waffe zulegt, um sich Bären oder anderes Getier vom Leib zu halten. |
Also erstens sind für mich die Morde insgesamt interessant, wieviele davon jetzt "Waffenmorde" sind, ist doch in Wahrheit völlig irrelevant. Außerdem ist der Zusammenhang nicht besonders ausgeprägt. (Und die Haushalte mit Waffen sind in England seit 1998 wahrscheinlich gesunken, die Morde allerdings stark gestiegen, interessant, was?)
Ich bin übrigens nicht automatisch für freien Zugang zu Waffen. Früher war ich sogar (ganz politisch korrekt in dieser Beziehung) für ein totales Verbot von Waffen.
Heute muß ich jedoch sagen, dass Waffen für unbescholtene Bürger die Sicherheit wesentlich erhöhen, wenn die Polizei die Situation nicht mehr unter Kontrolle hat und/oder der Staat Kriminelle nach kürzester Zeit wieder auf die Gesellschaft losläßt. Wenn der Polizeiapparat gut funktioniert, dann sind private, legale Waffen wahrscheinlich nicht notwendig.
Das Problem ist halt, dass man nicht weiß was in 5 Jahren ist. Das Beispiel England hat gezeigt, wie schnell eine Partei das Rechtssystem komplett auf den Kopf stellen kann.
Wenn man die Mordraten vergleicht (also die Statistik, die du anscheinend übersehen hast)
Texas 37 % 12,7
Vermont 35 % 0,7
Iowa 31 % 1,1
Californien 21 % 12,7
New York 11 % 13,2
so muß man erstens mal sagen, dass es völliger Blödsinn ist, Vermont mit New York in einen Topf zu schmeissen und zweitens scheinen strenge Waffengesetze (wie früher in New York) kaum die Mordrate zu senken.
Aber es ist wie immer typisch politisch korrekt:
Da werden ideologische Grundvorgaben aufgestellt (in diesen Fall: legale Waffen = böse) und dann wird versucht diese ideologische Grundvorgabe mit irgendwelchen Statistiken zu beweisen.
Was nützen den Londonern diese Statistiken, wenn sie (mit illegalen Waffen) ermordet werden?
Man muß doch bitte bei "Waffenmorden" zwischen legalen und illegalen Waffen unterscheiden. Denn strenge Waffengesetze haben auf illegale Waffen KEINE Auswirkung.
Interessant ist übrigens die Schweiz, die mit Waffen in 35% der Haushalte eines der hochgerüstezten Länder der Welt ist, trotzdem aber sehr wenige Morde hat:
http://www.protell.ch/Aktivbereich/19Archiv/de/2000/gefahrwaffen.htm
Und seien wir doch zur Abwechslung mal ehrlich, joyborg: Es geht euch doch gar nicht um Kriminalität und Morde (denn sonst würdet ihr ja zugeben, dass der Weg in England versagt hat) sondern es geht um Klassenkampf: Auf der einen Seite die bürgerlichen, "bourgeousien", unbescholtenen Bürger mit legalen Waffen (der Klassenfeind, der vernichtet gehört), auf der anderen Seite arme, unterdrückte Kriminelle mit illegalen Waffen (das neue Proletariat, das "gerettet" gehört). Außerdem, wie soll die Revolution denn funktionieren, wenn sich die Bourgeousie wehren kann?
So kommen dann Zustände wie in England zustande.
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#472171) Verfasst am: 11.05.2006, 14:00 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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RdC hat folgendes geschrieben: |
Offensichtlich können Kriminelle ziemlich risikolos rauben und einbrechen ohne Angst haben zu müssen, dass sich potentielle Opfer wehren. |
Es wäre aber auch ziemlich dumm sich für den Inhalt seiner Brieftasche, oder Omas Kaffeeservice auf eine möglicherweise bewaffnete Auseinandersetzung mit dem Verbrecher einzulassen. Heil aus so einer Situation raus zu kommen sollte wichtiger sein, als den Vorstadt-John-Wayne raushängen zu lassen.
Zitat: | Wenn die Polizei richtig funktionieren würde, dann wäre das ja kein Problem - aber die Polizei funktioniert nicht. |
Das hat sie nie, und wird sie nie, zumindest nicht dahingehend, dass alle Verbrechen verhindert oder aufgeklärt werden können - nicht mal in einem Überwachungsstaat.
Zitat: |
Z.B. werden 85% der "Muggings" (also Raubüberfälle auf der Straße) von Einwanderern aus Schwarzafrika oder der Karibik verübt. Natürlich darf die Polizei nicht geziehlt gegen Verdächtige vorgehen, weil das wäre ja "rassistisch". - Hat man übrigens in Österreich gesehen: Die Gutmenschen haben die "Operation Spring" ganz heftig verurteilt (und sogar einen Film darüber gemacht) weil das ja ganz böse, böse, böse war. |
Hast Du die Doku gesehen? Zweifel und Kritik am Vorgehen der Behörden sind mehr als angebracht.
Zitat: | Der Unterschied zu England ist, dass der österreichischen Polizei egal ist was die Gutmenschen sagen (glücklicherweise, sonst wäre der 15. Bezirk schon dritte Welt wie manche Viertel in London und die Vororte in Paris) und weiter ihre Arbeit macht. |
Deshalb häufen sich auch die Übergriffe auf Verdächtige (vor allem wenn sie nicht österreichischer Abstammung sind), inklusive Todesfällen.
Zitat: | Alle Banden, praktisch ohne Ausnahme, sind ethnisch ungemischt - wenn man also gegen eine Bande vorgeht, dann geht man gegen eine einzelne Ethnie vor (die Banden mit einen Weissen, einen Schwarzen, einen Latino und einen Chinesen gibt es nur im Fernsehen) und das ist heute anscheinend schon "rassistisch", wie schon so vieles. |
Den rassismus sehe ich auch, und zwar deshalb, weil es eine Unzahl an organisierten Verbrechen gibt in den verschiedensten Bereichen gibt. Einbruchsdelikte einer sagen wir mal polnischen Einbrecherbande (als Beispiel) nehmen sich gegen andere organisierte Delikte wie Menschenhandel, den hier in A Österreicher zusammen mit Ausländern organisieren, oder den Drogenhandel, der wieder mit Österreichern durchgeführt wird, relativ harmlos aus.
Zitat: | Weil sich die Ethnien meist auch gewisse kriminelle Bereiche monopolisieren, kann man sowieso nicht mehr geziehlte Aktionen durchführen, denn die Pressure-Groups beschwehren sich dann gleich, dass es nur gegen <Ethnie> geht, was ja auch stimmt. |
Siehste, und genau dieses Bild vom Drogen verkaufenden Schwarzen, von Frauen verkaufenden Russen, etc. simmt so nicht. Da sind sehr viele Leute, aus sehr vielen Ländern daran beteiligt.
Das sich in einzelenen Bereichen Leute der selben Abstammung (und mit dem selben Hintergrund und gleichen Problemen) zusammen tun, ist doch unbestritten, aber daraus kann und darf man nicht zu einem Generalverdacht gegenüber allen Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppe kommen, und auch nicht den falschen Eindruck erwecken, mit mehr Repressionen könne man das Problem beseitigen. Selbst in äusserst repressiven Regimen gibt es organisierte Kriminalität --> siehe Drogenproblematik im Iran, etc..
Kritiker des Inhaftierungswahns in den USA sagen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte einen enormen Anstieg der Kriminalität voraus, weil dann nämlich Millionen jetzt Inhaftierte frei kommen, und im Knast werden diese Leute sicher nicht ungefährlicher.
Zitat: | Abgesehen davon spielt es keine Rolle ob jetzt Verbrechen mit Feuerwaffen oder mit etwas anderen Verübt werden. |
Doch, denn wo es viele Schusswaffen gibt, werden dieser auch oft eingesetzt, vor allem bei familiären Auseinandersetzungen.
Zitat: | Das schlimmste dabei ist aber, dass die Amerikaner zwischen 60er und 90er bei Verbrechen und Verbrechensbekämpfung ganz genau die selben Fehler gemacht haben: Milde für Straftäter, "Antidiskriminierung" uvam hat für eine Vervielfachung der Mordrate in dieser Zeit geführt. |
Milde, wie die Wiedereinführung der Todesstrafe in vielen der Bundesstaaten?
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#472200) Verfasst am: 11.05.2006, 14:44 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: |
Also erstens sind für mich die Morde insgesamt interessant, wieviele davon jetzt "Waffenmorde" sind, ist doch in Wahrheit völlig irrelevant. |
Stimmt, dem Mordopfer ist das egal, ob es erschossen oder erstochen wird. Allerdings warst du es, der diese Waffendiskussion begonnen hat, mit der Hypothese, daß die Mordrate sinken würde, wenn "unbescholtene Bürger" leichter als heute an Schußwaffen kämen und sie ständig tragen könnten.
Zitat: | Das Problem ist halt, dass man nicht weiß was in 5 Jahren ist. Das Beispiel England hat gezeigt, wie schnell eine Partei das Rechtssystem komplett auf den Kopf stellen kann. |
Deinem mehrfachen Verweis darauf, daß "man nicht weiß, was in 5 Jahren ist" entnehme ich, daß es dir bei der (dafür notwendigen) Aufweichung der Waffengesetze nicht nur um England geht, sondern auch um Deutschland, oder wo auch immer du wohnst.
Damit befürwortest du, wenn ich dich richtig verstehe, eine vorauseilende Militarisierung der Gesellschaft. Ich lehne sie ab, und das, wie ich denke, aus gutem Grunde.
Zitat: | Aber es ist wie immer typisch politisch korrekt:
Da werden ideologische Grundvorgaben aufgestellt (in diesen Fall: legale Waffen = böse) und dann wird versucht diese ideologische Grundvorgabe mit irgendwelchen Statistiken zu beweisen. |
"legale Waffen = böse" hab ich nicht geschrieben. Im Gegenteil: Ich hatte bisher keine Ahnung, daß irgendwer mit den jetzigen (deutschen) Waffenbestimmungen ein Problem hat. Ich habe keins, das von dir verlinkte "Forum Waffenrecht" anscheinend schon eher, ebenso wie sein schweizerisches Pendant "proTell".
Zitat: | Und seien wir doch zur Abwechslung mal ehrlich, joyborg: Es geht euch doch gar nicht um Kriminalität und Morde (denn sonst würdet ihr ja zugeben, dass der Weg in England versagt hat) sondern es geht um Klassenkampf: Auf der einen Seite die bürgerlichen, "bourgeousien", unbescholtenen Bürger mit legalen Waffen (der Klassenfeind, der vernichtet gehört), auf der anderen Seite arme, unterdrückte Kriminelle mit illegalen Waffen (das neue Proletariat, das "gerettet" gehört). Außerdem, wie soll die Revolution denn funktionieren, wenn sich die Bourgeousie wehren kann?
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Da muß eine Verwechslung vorliegen, mich kannst du damit unmöglich meinen.
~~~~~
Insgesamt, um mal von dem leidigen Waffenthema wegzukommen, fände ich es interessant zu wissen, was das für Morde (in London) sind. Das heißt, welche Motive dahinter stecken. Wie hoch ist der Anteil von (Raub-)Morden auf offener Straße an völlig Fremden? Wieviele Morde gehen aufs Konto von "Bandenkriegen", wieviele sind Beziehungsmorde etc.
Davon ausgehend könnte man besser diskutieren, was dagegen getan werden könnte.
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#472228) Verfasst am: 11.05.2006, 15:17 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Es geht euch doch gar nicht um Kriminalität und Morde (denn sonst würdet ihr ja zugeben, dass der Weg in England versagt hat) sondern es geht um Klassenkampf: Auf der einen Seite die bürgerlichen, "bourgeousien", unbescholtenen Bürger mit legalen Waffen (der Klassenfeind, der vernichtet gehört), auf der anderen Seite arme, unterdrückte Kriminelle mit illegalen Waffen (das neue Proletariat, das "gerettet" gehört). Außerdem, wie soll die Revolution denn funktionieren, wenn sich die Bourgeousie wehren kann? |
T.
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Wanderer Bestienbändiger
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld
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(#472368) Verfasst am: 11.05.2006, 17:38 Titel: |
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klasse zusammengefasst!
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#472459) Verfasst am: 11.05.2006, 19:47 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | RdC hat folgendes geschrieben: |
Offensichtlich können Kriminelle ziemlich risikolos rauben und einbrechen ohne Angst haben zu müssen, dass sich potentielle Opfer wehren. |
Es wäre aber auch ziemlich dumm sich für den Inhalt seiner Brieftasche, oder Omas Kaffeeservice auf eine möglicherweise bewaffnete Auseinandersetzung mit dem Verbrecher einzulassen. Heil aus so einer Situation raus zu kommen sollte wichtiger sein, als den Vorstadt-John-Wayne raushängen zu lassen. |
Das kommt natürlich auf die Situation an.
Um meine Freundin zu beschützen würde ich mich sehr wohl auf eine bewaffnete Auseinandersetzung einlassen - aber OK, das sieht ein Gutmensch wahrscheinlich anders.
Zitat: | Zitat: | Wenn die Polizei richtig funktionieren würde, dann wäre das ja kein Problem - aber die Polizei funktioniert nicht. |
Das hat sie nie, und wird sie nie, zumindest nicht dahingehend, dass alle Verbrechen verhindert oder aufgeklärt werden können - nicht mal in einem Überwachungsstaat. |
Also zwischen weniger als 100 Morden/Jahr und über 600/Jahr ist ein großer Unterschied.
Natürlich ist nichts perfekt, aber die Polizei hat wesentlich besser funktioniert als New Labour noch nicht an der Macht war.
Zitat: | Zitat: | Der Unterschied zu England ist, dass der österreichischen Polizei egal ist was die Gutmenschen sagen (glücklicherweise, sonst wäre der 15. Bezirk schon dritte Welt wie manche Viertel in London und die Vororte in Paris) und weiter ihre Arbeit macht. |
Deshalb häufen sich auch die Übergriffe auf Verdächtige (vor allem wenn sie nicht österreichischer Abstammung sind), inklusive Todesfällen. |
Ach so? Wieviele gab es denn heuer schon?
Was verstehst du unter "häufen"?
Zitat: | Zitat: | Alle Banden, praktisch ohne Ausnahme, sind ethnisch ungemischt - wenn man also gegen eine Bande vorgeht, dann geht man gegen eine einzelne Ethnie vor (die Banden mit einen Weissen, einen Schwarzen, einen Latino und einen Chinesen gibt es nur im Fernsehen) und das ist heute anscheinend schon "rassistisch", wie schon so vieles. |
Den rassismus sehe ich auch, und zwar deshalb, weil es eine Unzahl an organisierten Verbrechen gibt in den verschiedensten Bereichen gibt. Einbruchsdelikte einer sagen wir mal polnischen Einbrecherbande (als Beispiel) nehmen sich gegen andere organisierte Delikte wie Menschenhandel, den hier in A Österreicher zusammen mit Ausländern organisieren, oder den Drogenhandel, der wieder mit Österreichern durchgeführt wird, relativ harmlos aus. |
Du demonstrierst ja exakt wie jede vernünftige Ermittlungsarbeit verhindert wird.
Es ist schlicht egal wer die Verbrechen begeht, es muß was dagegen unternommen werden.
Und wenn es sich um Banden handelt, die sich aus Ethnie(n) X und Y zusammensetzen, dann muß man auch X und Y kontrollieren.
Genau solche Dinge (die Verbrechen die X begehen sind gar nicht so schlimm wie die Verbrechen die Y begehen!) und (gegen die Verbrechen der Gruppe X vorzugehen wäre rassistisch) sind haarscharf genau die Methoden der Gutmenschen die Polizeiarbeit zu lähmen und zuzulassen, dass sich Morde versechsfachen.
Zitat: | Zitat: | Weil sich die Ethnien meist auch gewisse kriminelle Bereiche monopolisieren, kann man sowieso nicht mehr geziehlte Aktionen durchführen, denn die Pressure-Groups beschwehren sich dann gleich, dass es nur gegen <Ethnie> geht, was ja auch stimmt. |
Siehste, und genau dieses Bild vom Drogen verkaufenden Schwarzen, von Frauen verkaufenden Russen, etc. simmt so nicht. Da sind sehr viele Leute, aus sehr vielen Ländern daran beteiligt. |
Das ist mir völlig egal.
Wenn jeder Angehöriger aus "sehr vielen Ländern" gleich mit dem Schrei nach "Rassismus" die Arbeit lahmlegen kann, dann wird die Kriminalität außer Kontrolle geraten.
Auch hier bin ich für die Prinzipien der Aufklärung anstatt Aberglauben: Wenn die Kriminalität niedrig ist, so muß die Polizei etwas richtig gemacht haben, wenn sich die Kriminalität innerhalb von 9 Jahren versechsfacht, dann hat die Polizei etwas falsch gemacht.
Wenn die Polizei gut ist, dann weiß sie ob das "Bild" richtig ist oder nicht und werden entsprechend agieren.
Zitat: | Das sich in einzelenen Bereichen Leute der selben Abstammung (und mit dem selben Hintergrund und gleichen Problemen) zusammen tun, ist doch unbestritten, aber daraus kann und darf man nicht zu einem Generalverdacht gegenüber allen Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppe kommen, und auch nicht den falschen Eindruck erwecken, mit mehr Repressionen könne man das Problem beseitigen. |
Es geht nicht um Repressionen.
Du hast ja selbst vorgeführt wie es abläuft.
Wenn es um Raubüberfälle geht, dann schreist du Rassismus, denn das würde in London ja zu 85% die Schwarzen treffen.
Wenn man gegen Autodiebstahl vorgeht, schreist du Rassismus, denn das würde ja wieder eine Ethnie überproportional treffen.
Usw.
Am Ende darf man gar nichts mehr tun.
Siehe oben deine eigenen Kommentare und welche Delikte sich als "relativ harmlos ausnehmen".
[quote]Selbst in äusserst repressiven Regimen gibt es organisierte Kriminalität --> siehe Drogenproblematik im Iran, etc..
Kritiker des Inhaftierungswahns in den USA sagen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte einen enormen Anstieg der Kriminalität voraus, weil dann nämlich Millionen jetzt Inhaftierte frei kommen, und im Knast werden diese Leute sicher nicht ungefährlicher.
Zitat: | Zitat: | Abgesehen davon spielt es keine Rolle ob jetzt Verbrechen mit Feuerwaffen oder mit etwas anderen Verübt werden. |
Doch, denn wo es viele Schusswaffen gibt, werden dieser auch oft eingesetzt, vor allem bei familiären Auseinandersetzungen. |
Warum ist die Schweiz dann so friedlich?
Und ich wiederhole: Es ist für mich egal wenn in einer Familienauseinandersetzung jemand erschossen, erstochen oder vergiftet wird. Das macht für mich keinen Unterschied.
Zitat: | Zitat: | Das schlimmste dabei ist aber, dass die Amerikaner zwischen 60er und 90er bei Verbrechen und Verbrechensbekämpfung ganz genau die selben Fehler gemacht haben: Milde für Straftäter, "Antidiskriminierung" uvam hat für eine Vervielfachung der Mordrate in dieser Zeit geführt. |
Milde, wie die Wiedereinführung der Todesstrafe in vielen der Bundesstaaten?
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LOL, du bist schon so verblendet, dass du nicht mal merkst, dass eine Wiedereinführung voraussetzt, dass sie (in diesen Fall nur wenige Jahre zuvor) abgeschafft wurde.
Meiner Meinung nach hat das "3-Strike-Law" am meisten gebracht (3 mal ein schweres Delikt begehen dann bekommt man Lebenslang), das ist zwar in Teilbereichen etwas übertrieben aber die Kriminalität wurde entscheidend reduziert, während alle, wirklich ALLE Gutmenschenideen komplett und total versagt haben.
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RdC Zyniker
Anmeldungsdatum: 25.11.2004 Beiträge: 740
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(#472482) Verfasst am: 11.05.2006, 20:10 Titel: |
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joyborg hat folgendes geschrieben: | RdC hat folgendes geschrieben: |
Also erstens sind für mich die Morde insgesamt interessant, wieviele davon jetzt "Waffenmorde" sind, ist doch in Wahrheit völlig irrelevant. |
Stimmt, dem Mordopfer ist das egal, ob es erschossen oder erstochen wird. Allerdings warst du es, der diese Waffendiskussion begonnen hat, mit der Hypothese, daß die Mordrate sinken würde, wenn "unbescholtene Bürger" leichter als heute an Schußwaffen kämen und sie ständig tragen könnten. |
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Ein Straßenräuber muß mindestens einen Raub begehen, wahrscheinlich sogar viel mehr.
Wenn eine realistische Chance besteht, dass sich das Opfer erfolgreich wehrt (oder sich ein Passant einmischt), dann ist ein Leben als Räuber einfach nicht längerfristig aufrechtzuerhalten, also gibt es weniger Räuber und somit weniger Raube. (jaja klar, jetzt wirst du so einen Schwachsinn behaupten wie dass er dann gleich schiessen wird....)
Aber das alles ist vor allem dann relevant wenn die Kriminalität außer Kontrolle ist, man sollte es am besten gar nicht soweit kommen lassen, dann ist auch "concealed carry" überflüssig. Aber London hat die Grenze schon oder bald überschritten. Grob würde ich ein "concealed carry" Gesetz ab 10 Morden/ 100.000 Einwohnern befürworten.
Aber ich sehe trotzdem nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Wenn es 10 mehr Waffenmorde und dafür 100 weniger Messermorde gibt, dann sehe ich das als Erfolg, du etwa nicht?
Zitat: | Zitat: | Das Problem ist halt, dass man nicht weiß was in 5 Jahren ist. Das Beispiel England hat gezeigt, wie schnell eine Partei das Rechtssystem komplett auf den Kopf stellen kann. |
Deinem mehrfachen Verweis darauf, daß "man nicht weiß, was in 5 Jahren ist" entnehme ich, daß es dir bei der (dafür notwendigen) Aufweichung der Waffengesetze nicht nur um England geht, sondern auch um Deutschland, oder wo auch immer du wohnst.
Damit befürwortest du, wenn ich dich richtig verstehe, eine vorauseilende Militarisierung der Gesellschaft. Ich lehne sie ab, und das, wie ich denke, aus gutem Grunde. |
Und die wären?
Zitat: | Zitat: | Aber es ist wie immer typisch politisch korrekt:
Da werden ideologische Grundvorgaben aufgestellt (in diesen Fall: legale Waffen = böse) und dann wird versucht diese ideologische Grundvorgabe mit irgendwelchen Statistiken zu beweisen. |
"legale Waffen = böse" hab ich nicht geschrieben. Im Gegenteil: Ich hatte bisher keine Ahnung, daß irgendwer mit den jetzigen (deutschen) Waffenbestimmungen ein Problem hat. Ich habe keins, das von dir verlinkte "Forum Waffenrecht" anscheinend schon eher, ebenso wie sein schweizerisches Pendant "proTell". |
Das deutsche und österreichische Waffenrecht ist im Vergleich zum New Labour Waffenrecht in England sehr liberal.
Das New Labour Waffenrecht verbietet alle Handfeuerwaffen generell.
Mit dem österreichischen Waffenrecht habe ich keine Probleme, im Gegenteil, ich empfinde es als gute Balance zwischen Restriktion und Liberalität, die für die momentane Situation stimmt.
Ich habe das New Labour Waffenrecht kritisiert.
Und ich habe meine Kritik auch mit den Mordraten gut untermauert. Aber anscheinend interessiert hier niemand Morde.
Zitat: |
Insgesamt, um mal von dem leidigen Waffenthema wegzukommen, fände ich es interessant zu wissen, was das für Morde (in London) sind. Das heißt, welche Motive dahinter stecken. Wie hoch ist der Anteil von (Raub-)Morden auf offener Straße an völlig Fremden? Wieviele Morde gehen aufs Konto von "Bandenkriegen", wieviele sind Beziehungsmorde etc.
Davon ausgehend könnte man besser diskutieren, was dagegen getan werden könnte. |
Sicher, aber das ist die Aufgabe der Polizei und nicht der Politik. Die Politik schafft Rahmenbedingungen und wenn sich die Mordrate in 9 Jahre versechsfacht, dann sind diese Rahmenbedingungen grundsätzlich falsch - auch wenn sie vielleicht politisch korrekt sind und in der sozialistischen Theorie zu Friede-Freude-Eierkuchen führen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#472533) Verfasst am: 11.05.2006, 22:01 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | Es geht euch doch gar nicht um Kriminalität und Morde (denn sonst würdet ihr ja zugeben, dass der Weg in England versagt hat) sondern es geht um Klassenkampf: Auf der einen Seite die bürgerlichen, "bourgeousien", unbescholtenen Bürger mit legalen Waffen (der Klassenfeind, der vernichtet gehört), auf der anderen Seite arme, unterdrückte Kriminelle mit illegalen Waffen (das neue Proletariat, das "gerettet" gehört). Außerdem, wie soll die Revolution denn funktionieren, wenn sich die Bourgeousie wehren kann? |
Oha. Faszinierend. Das ist ja 'mal höchst originell.
Erlaube mir, dich dafür höchst offiziell zum Papst der Diskordischen Gesellschaft zu ernennen.
Heil Eris - Alles heil Diskordia - kallisti
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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ChRISIS@theAREA dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.09.2005 Beiträge: 767
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(#472555) Verfasst am: 11.05.2006, 23:01 Titel: |
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Deine Argumentation ist in sich nicht schlüssig. Du bringst Dinge miteinander in Verbindung, die gar nichts miteinander zu tun haben und genau das weis jeder kluge Soziologe.
RdC hat folgendes geschrieben: | Wenn es 10 mehr Waffenmorde und dafür 100 weniger Messermorde gibt, dann sehe ich das als Erfolg, du etwa nicht? |
Zum einen ist ein Messermord auch ein Waffenmord, denn ein Messer ist ebenfalls eine Waffe oder nicht?
Zum anderen gehst Du anscheinend davon aus, dass der primitive Mordinstinkt verruchter Verbrecher dafür sorgt, dass die Kriminalitätsrate steigt und der Grund für den Anstieg ein Nachlassen der bürgerlichen Moral und Werte bedeutet.
Das ist so allerdings falsch, denn der Auslöser hängt nicht allein von der Ungebildetheit der Täter ab, sondern von den sich verschärfenden sozialen Mißständen im ganzen Land. Das weis jeder Soziologe, der den Berufstitel zurecht trägt.
Den Menschen ist nämlich nicht einfach der Verbrecherinstikt angeboren, sondern die gesellschaftlichen Umstände sind für die Entwicklung mitverantwortlich. Deshalb wird resozialisiert, in der Hoffnung, man könnte die Leute wieder in die Gemeinschaft einbinden, aus der sie sich verabschiedet haben.
Die englischen Wirtschaftsprobleme bzw. die Auswüchse der kapitalistischen Ordnung machen jetzt aber eine Wiedereingliederung unmöglich, denn für die Leute gibt es keine Arbeitsplätze und eine soziale Absicherung ebenfalls nicht. Die Neigung sich an Gesetze zu halten, lässt eben nach, wenn die Gesellschaft einem nichts mehr zu bieten hat und man dauerhaft zum "Underdog" gemacht wird, ohne Perpektive auf eine bessere Zukunft.
Diese Leute wissen, dass die Gesellschaft sie dauerhaft von der Teilhabe am Reichtum ausgeschlossen hat. Sie haben kein Geld in der Tasche und haben Hunger. Gleichzeitig stehen sie vor einem prallgefüllten Supermarkt. Wer soll denen begreiflich machen, dass sie sich an Gesetze zu halten haben?
Deine Schlussfolgerung, die Anzahl der verfügbaren Waffen hätte eine abschreckende Wirkung, ist unlogisch. Die Androhung von Strafen macht ebensowenig Sinn, wie der Versuch einer Resozialisierung, wenn die gesellschaftlichen Umstände zu den Handlungen verleiten. Ein kluger Soziologe müsste dass aber wissen...
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#472679) Verfasst am: 12.05.2006, 01:03 Titel: |
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RdC hat folgendes geschrieben: | joyborg hat folgendes geschrieben: | RdC hat folgendes geschrieben: |
Also erstens sind für mich die Morde insgesamt interessant, wieviele davon jetzt "Waffenmorde" sind, ist doch in Wahrheit völlig irrelevant. |
Stimmt, dem Mordopfer ist das egal, ob es erschossen oder erstochen wird. Allerdings warst du es, der diese Waffendiskussion begonnen hat, mit der Hypothese, daß die Mordrate sinken würde, wenn "unbescholtene Bürger" leichter als heute an Schußwaffen kämen und sie ständig tragen könnten. |
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? [...] |
RdC, es tut mir leid,
aber mit jemandem der allen ernstes Tony Blair als Sozialisten bezeichnet,
und der in beinahe jedem Beitrag irgendwo seinen "Gutmenschen"-Haß unterbringen muß,
mit dem zu diskutieren ist für mich sinnlos verlorene Lebenszeit.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air
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(#472729) Verfasst am: 12.05.2006, 02:18 Titel: |
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Soweit ich weiß, hat GB mit das härteste Strafrecht in Europa (ich weiß jedenfalls nicht, ob hier jemand, der eine Million über Euro ergaunert hat, lebenslang in den Kahn ginge oder ein Tierschutzaktivist für zwölf Jahre, nachdem er sich als Grabräuber bei einem Verwandten dessen betätigt hat, den er auf dem Kieker hat), und es gab gerade von Seiten der Labour-Regierung dann doch Initiativen, die sich die Konservativen nie getraut hätten, siehe z.B. unter http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=1008. Etwa sollte die Bestimmung abgeschafft werden, daß man nicht zweimal für dasselbe Verbrechen angeklagt werden darf, und in bestimmten Gerichtsprozessen, in denen die "Beweislage zu kompliziert" (!!) sei, sollte es keine Geschworenen mehr geben (obwohl doch eigentlich ein Dutzend Köpfe doch mehr bedenken können müßten als ein Richter ). Soweit ich weiß, sind die seinerzeit aber von ihrem Verfassungsgericht zurückgepfiffen worden.
Was bleibt, ist ein unguter Nachgeschmack. Das mit den Geschworenenprozessen wurde damals versucht, weil der zuständige Minister Geschworenen mißtraute und meinte, sie würden öfter freisprechen als Richter. Wie ein Staatsanwalt in Putins Rußland über die seiner Meinung nach "lasche" Strafverfolgung in Deutschland sagte: "Dann müssen Sie eben gründlicher untersuchen, wenn bei Ihnen so Viele freigesprochen werden." (In Rußland ist anscheinend per definitionem jeder schuldig, der vor Gericht kommt.)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#472762) Verfasst am: 12.05.2006, 08:03 Titel: Re: Wie die politische Korrektheit die Zivilisation zerstört |
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RdC hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Zitat: | Der Unterschied zu England ist, dass der österreichischen Polizei egal ist was die Gutmenschen sagen (glücklicherweise, sonst wäre der 15. Bezirk schon dritte Welt wie manche Viertel in London und die Vororte in Paris) und weiter ihre Arbeit macht. |
Deshalb häufen sich auch die Übergriffe auf Verdächtige (vor allem wenn sie nicht österreichischer Abstammung sind), inklusive Todesfällen. |
Ach so? Wieviele gab es denn heuer schon?
Was verstehst du unter "häufen"? |
Dass wir als kleines Land einen relativen hohen "Tote Neger/Polizeieinsatz" - Quotienten haben?
RdC hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Zitat: | Abgesehen davon spielt es keine Rolle ob jetzt Verbrechen mit Feuerwaffen oder mit etwas anderen Verübt werden. |
Doch, denn wo es viele Schusswaffen gibt, werden dieser auch oft eingesetzt, vor allem bei familiären Auseinandersetzungen. |
Warum ist die Schweiz dann so friedlich?
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übrigens:
http://www.zeit.de/2003/21/stimmts_21 hat folgendes geschrieben: | Die Statistik lässt darauf schließen, dass die Sturmgewehre nicht nur im häuslichen Schrank Staub ansetzen: Bezogen auf die Bevölkerungszahl, sterben in der Schweiz mehr als viermal so viele Menschen durch Schusswaffen wie in Deutschland. Und das sind nicht nur Selbstmörder: Statistisch sterben 0,9 von 100000 Schweizern jährlich durch den Schuss eines Landsmanns, in Deutschland beträgt die Zahl nur 0,21. |
_________________ Storm by Tim Minchin
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