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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#516344) Verfasst am: 06.07.2006, 11:20 Titel: Bewertung Lenins |
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Ich lese gerade im Schwarzbuch des Kommunismus, und habe vorher eine den Kommunismus insgesamt positiv wertende Geschcihte der Sowjetunion gelesen.
Hier ergibt sich meine Frage:
Was ist von Lenin zu halten?
Für viele gilt er als weiterdenker Marx, der den Weg für den Kommunismus im Osten geebnet hat, ein Held der Revolution und der Freiheit.
Für andere ist er ein Verbrecher, der Stalin in nichts nachsteht - höchstens quanti- nicht qualitativ.
Wieder andere glauben, dass Lenin mit besten Absichten gehandelt hat, von den Umständen, insbesondere im Bürgerkrieg aber einfach überfordert war, was zu seinen drastischen Maßnahmen führte.
Wie ist eure Meinung dazu?
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#516363) Verfasst am: 06.07.2006, 11:46 Titel: Re: Bewertung Lenins |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ich lese gerade im Schwarzbuch des Kommunismus,
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Ich wette, du wirst in Kürze darüber belehrt werden, daß es sich bei deiner Lektüre um antikommunistische Hetzpropaganda handelt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#516370) Verfasst am: 06.07.2006, 11:55 Titel: Re: Bewertung Lenins |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Wie ist eure Meinung dazu? |
Lenin war im stärkeren Maße ein Machtmensch als die meisten Sozialisten vorher. Seine Theorie einer kleinen revolutionären Kaderpartei oder 'Avantgarde', die innerhalb der Arbeiterklasse die unumschränkte Führung übernehmen soll, zeugt davon und hat natürlich historisch eine ganze Menge groben Unfugs angerichtet. Auch kann sie durchaus als erste Abwendung von Marx' Theorie gesehen werden. Ohne dieses Modell verteidigen zu wollen muss man sie jedoch auch aus dem Zeitgeist heraus betrachten. Das Problem war (und ist), dass das Proletariat bei seiner Selbstorganisation, z.B. in Gewerkschaften, oftmals wieder in die Logik des Kapitalismus zurückfiel. Lenin wollte das unterbinden, indem er eben jede kleine, revolutionäre Kaderpartei sozusagen als "Speerspitze" des Proletariates gründete, um das Proletariat durch ihre Führung dauerhaft aus der kapitalistischen Logik 'herauszusprengen', eben in eine revolutionäre Logik hinein. Später, während und nach der Revolution, nutzte er (und nach ihm seine Nachfolger) dieses Konzept natürlich zum eigenen Machtausbau aus. So wandte bereits Lenin (und nicht, wie oft behauptet, erst Stalin) sich gegen Gewerkschaften und Organisationen innerhalb der Partei, welche eine eigene Programmatik besaßen, und löste sie auf. Auch formulierte er eine Parteilinie, von der nicht abgewichen werden durfte. Allerdings wurde erst unter Stalin diese Parteilinie zu jener die ewige Alleinvertretung des Proletariats beanspruchenden Rechtfertigungslehre oder Ideologie, die man heute als Marxismus-Leninismus, oder manchmal (eigentlich fälschlich, aber dennoch passend) als "Stalinismus" bezeichnet.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich wette, du wirst in Kürze darüber belehrt werden, daß es sich bei deiner Lektüre um antikommunistische Hetzpropaganda handelt. |
Ohne den Realsozialismus (oder welche Bezeichnung man immer für den Ostblock verwenden möchte) verteidigen zu wollen ist das allerdings korrekt. Im Schwarzbuch des Kommunismus werden teilweise Fakten bis ins Groteske verzerrt oder gar völlig falsch dargestellt. Mit diesem Werk haben die Autoren sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.07.2006, 11:59, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#516374) Verfasst am: 06.07.2006, 11:58 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich wette, du wirst in Kürze darüber belehrt werden, daß es sich bei deiner Lektüre um antikommunistische Hetzpropaganda handelt. |
Er könnte als Gegengewicht anschließend eine herzerwärmende antikapitalistische Polemik lesen:
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#516392) Verfasst am: 06.07.2006, 12:15 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | http://images.amazon.com/images/P/3548363083.03._SCMZZZZZZZ_.jpg[/img][/url] |
Hetzpropaganda.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#516393) Verfasst am: 06.07.2006, 12:16 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Hetzpropaganda. |
Was erwartest du denn, wenn schon 'Schwarzbuch' auf dem Deckel steht?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#516480) Verfasst am: 06.07.2006, 14:15 Titel: |
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Lenin?
Nun er war der Jenige unter dessen Herrschaft die Gulags errichtet wurden, die Terrorherrschaft anlief, Hungersnöte herbeigeführt wurden usw. er hat, günstig gerechnet, 3 Millionen Leben auf dem Gewissen.
Keine positive Figur.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#516485) Verfasst am: 06.07.2006, 14:26 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Hetzpropaganda. |
Die liest du gerade, richtig.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#516486) Verfasst am: 06.07.2006, 14:27 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: |
Hetzpropaganda. |
Die liest du gerade, richtig. |
Das war ein Scherz. Das Schwarzbuch ist tatsächlich ziemlcih schlecth, und das merke ich schon, wo ich das Vorwort gelesen habe.
Es ging mir vor allem um den Teil über China unter Mao und Kambodscha unter Pol-Pot.
Das mit Lenin war nur eine Randerkenntnis.
Ich frage mich langsam, ob ich die restlichen 750 Seiten wirlich lesen will.
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