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Freiwillige Eugenik auf Zypern

 
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#767703) Verfasst am: 13.07.2007, 08:03    Titel: Freiwillige Eugenik auf Zypern Antworten mit Zitat

Beispiel: Prävention der Thalassämie auf Zypern

Zitat:
Zypern ist ein Land mit hoher Prävalenz der β-Thalassaemia major, einer vererbten Bluterkrankung. Jeder siebte Einwohner des Landes ist Träger der defekten Erbinformation, ohne selbst erkrankt zu sein. Für Kinder, bei denen beide Elternteile den Gendefekt aufweisen, beträgt das Risiko, an Thalassämie zu erkranken, 25 Prozent. Eine Behandlung der Erkrankung ist nur mit hohem Aufwand durch lebenslange wöchentliche Bluttransfusionen und die zusätzliche Einnahme von Medikamenten möglich. Die Überlebenszeit der Erkrankten verlängerte sich durch neue Behandlungsmethoden soweit, dass sich die Zahl der Erkrankten ohne weitere Maßnahmen in der zypriotischen Bevölkerung etwa alle acht bis zehn Jahre verdoppelt hätte. Damit wären die Ressourcen des Gesundheitswesens auf Zypern in absehbarer Zeit überfordert gewesen. Bereits in den 1970er Jahren kam fast jeder gesunde Einwohner des Landes zweimal jährlich zur Blutspende, da pro Woche etwa 500 Bluttransfusionen zur Thalassämie-Behandlung durchgeführt wurden.
[...]
Seit 1976 gibt es auf Zypern ein freiwilliges Eugenik-Programm zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Thalassämie. Nahezu jeder erwachsene Einwohner im heiratsfähigen Alter kennt aufgrund eines Gentests seinen eigenen Thalassämie-Status, weiss also, ob er Träger des Gendefektes ist. Paaren mit Kinderwunsch, bei denen beide Partner Träger sind, wird in einer Beratung eine freiwillige Pränataldiagnostik nahegelegt. Pro Jahr gibt es in Zypern rund 200 solcher vorgeburtlichen Untersuchungen und rund 50 darauf folgende Abtreibungen.
[...]
Die Ausgaben für Desferal sind um die Hälfte gesunken, die Zahl der erkrankten Neugeborenen liegt bei zwei pro Jahr. Da pro Jahr etwa gleich viele Thalassämie-Patienten versterben, ist die Zahl der Patienten seit einiger Zeit konstant bei etwa 630.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#767731) Verfasst am: 13.07.2007, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Gegen eine solche "Eugenik", unverbindliche genetische Beratung, ist eigentlich ueberhaupt nichts einzuwenden!

...und auch wenn nicht alle Paare die Konsequenzen aus einer unguenstigen genetischen Praedisposition ziehen, so ist sowas langfristig gesehen durchaus in positivem Sinne wirksam. Die Verbreitung schaedlicher Gene in einer Population wird sich langfristig verringern.

Brenzlig wird's eigentlich bloss, wenn solche sensiblen Daten in falsche Haende geraten und u.U nagative berufliche oder wirtschaftliche Folgen haben, z.B. hoehere Versicherungspraemien. Deshalb sollten bei solchen genetischen Beratungsstellen allerhoechste Datenschutzstandards gelten.

Gruss, Bernie
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