Arbeitsrechtliche Frage

[Ares]

Hallo !

Ich hab eine arbeitsrechtliche Frage bezüglich meines befristeten Arbeitsvertrages. Dieser läuft nämlich offiziell am 17.10.06 aus, mein Problem ist nur, das ich circa 150 Minusstunden habe, und das auch nur weil ich ziemlich oft daheim auf Abruf gewesen bin wenn es keine Arbeit gab.
Meine Kollegen sagten zwar ich hätte mich ins Büro setzen können, bloss was macht das für einen Eindruck wenn ich an irgendeinem Schreibtisch sitze und Däumchen drehe ?

Kann der Arbeitgeber jetzt diese Stunden vom Lohn abziehen wenn mein Vertrag ausläuft ?
Mein Chef verlängerte zwar den Vertrag auf 31.12 , da ich die rechtzeitige Arbeitssuchendmeldung versäumt habe, bloss glaub ich nicht das ich es in der Firma solange aushalten werde.

MfG

[Heike N.]

Was ist das für eine Tätigkeit? Steht in deinem Arbeitsvertrag, dass du zuhause bleiben kannst, wenn keine Arbeit anfällt, und wenn ja, wie wird diese Bereitschaftszeit auf die Arbeitszeit angerechnet? Wenn du 150 Minusstunden hast, wie willst du wissen, ob du es da nicht noch länger aushälst (das ist ja fast ein ganzer Jahresurlaub )? Zumal dein Arbeitgeber doch einigermaßen kulant ist, wenn er Zugeständnisse macht, die er nicht machen müsste, weil ein Versäumis deinerseits vorliegt...
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God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst

[Misterfritz]

warst du bei einer zeitarbeitsfirma?
wenn ja, kannst du gar keine minusstunden haben. wenn die firma keine arbeit für dich hat, ist das nicht deine angelegenheit.
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I'm tapping in the dusternis

[Heike N.]

[Ares]

Nein, es ist keine Zeitarbeitsfirma. Ich bin im Außendienst als Elektroniker tätig. Mein Chef sagte immer er ruft an wenns wieder einen Einsatz für mich gibt. Die Regelarbeitszeit beträgt 40 Stunden in der Woche soviel ich weiß, hab den Vertrag jetzt nicht parat. Meistens muss ich übers Wochenende ausrücken, diese Stunden krieg ich dann auf ein Gleitzeitkonto gutgeschrieben.
Ich hab ihn auch schon gefragt ob es keine andere Arbeit im Werk für mich geben würde, bloss hat es da im Sommer ne zeitlang schlecht ausgeschaut.

Ich will ja von der Firma weg, weil ich dem Arbeitsdruck nicht gewachsen bin. Ein Kollege sagte mir das die maximal ein Drittel des Lohnes abziehen können wegen der Minusstunden, ich hoffe das stimmt.
Die Stunden die ich daheim Absitze gelten als Gleitzeitausgleich, d.h. die werden von meinen nicht vorhandenen Stunden abgezogen.

[Misterfritz]

das dürfte aber dem arbeitsrecht widersprechen: entweder du hast eine regelarbeitszeit von x stunden die woche oder aber ein vertrag, der klar sagt, dass du nur die stunden bezahlt bekommst, die du auch gearbeitet hast.
wenn dich ein arbeitgeber für 40 stunden die woche einstellt, dann hat er dafür zu sorgen, dass du auch was zu tun hast. wenn er das nicht tut und dir sagt, es ist nichts zu tun, sitze ruhig zuhause rum, bis wir dich brauchen, dann ist das sein problem. das zuhause rumsitzen und auf einen auftrag deines chefs zu warten ist ja keine freizeit für dich.
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I'm tapping in the dusternis

[Ares]

Ja, denke ich mir auch. Ich hocke ja nicht freiwillig daheim rum und verzichte auf die Kohle.
Ich zitiere mal aus dem Vertrag:
"Ihr Arbeitseinsatz regelt sich nach näherer Weisung der Vorgesetzten. Neben Arbeiten im gesamten Betrieb ist ihr Einsatzgebiet bei unseren Kunden weltweit. Es sind auch andere zumutbare Arbeiten zu verrichten blabla..."
"Ihre regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt derzeit 40 Stunden. Mehrarbeit ist gemäß den jeweils geltenden Bestimmungen zu leisten......Regelarbeitstage sind Montag bis Freitag. Eine davon abweichende Verteilung auf andere Wochentage kann nach Maßgabe der betrieblichen Erfordernisse erfolgen."

[Heike N.]

Ich würde den Arbeitsvertrag und die Arbeitssituation mal unverbindlich bei der Gewerkschaft oder einem niedergelassenen Anwalt für Arbeitsrecht überprüfen lassen.
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[Ares]

Stimmt was nicht mit dem Arbeitsvertrag ? Meine Firma ist vor circa 2 Jahren (also vor meiner Zeit ) aus der Gewerkschaft ausgetreten.

[Heike N.]

[Ares]

Öhm, ich meinte Arbeitgeberverband.
Weltweit ja, leider. Kam nicht selten vor das ich daheim war, das Handy bimmelte, und mein Chef sagte:"Komm mal geschwind im Büro vorbei, dein Flieger nach Schweden geht in 3 Stunden von München weg."
Oder wie letzte Woche, nach 7 Stunden im Büro, da musste ich noch mit einem Kollegen nach Verona fahren um ein elektronisches Modul auszutauschen.

[Misterfritz]

[Ares]

Das volle Gehalt krieg ich schon. Mir geht es mehr darum, das wenn ich nach meiner abgelaufenen Frist mit 150 Minusstunden austrete, er mir diese Minusstunden nicht vom Lohn abzieht.

[Misterfritz]

[Heike N.]

[Ares]

Nunja, seit 1 Woche sollte ich im Büro arbeiten wegen den Minusstunden, ich war aber nur 3 Tage dort. Die hatten keine Arbeit für mich, deswegen bin ich seit Montag daheim geblieben. Ich habe dort nix anderes gemacht außer in den Laptop zu starren, ab und zu einen Kundenanruf entgegen genommen den ich wieder an Kollegen weiterleiten musste weil ich dem Kunden nicht weiterhelfen konnte usw. Und ich habe drauf gewartet das sie mich wieder auf einen Einsatz schicken, um meine Minusstunden abbauen zu können.
Ich frag mich zwar was ich im Büro soll wenn ich der Kundschaft nicht helfen kann, aber was solls.

Nächste Woche schau ich wieder hin, vlt. haben sie wieder ein paar kleine Büroarbeiten für mich.

[Heike N.]

[Ares]

Ja, ich weiß. Nächste Woche geh ich wieder hin. Nicht das sie mir deswegen noch einen Strick daraus drehen.

[Heike N.]

[AntagonisT]

[Ares]

Das geht vom Gleitzeitkonto weg.

[Heike N.]

[Heike N.]

Hier kann man sich sogar über Urteile informieren:

[Ares]

Ganz so schlimm wars nun auch wieder nicht. Ich war ja am Montag und Mittwoch im Büro für jeweils ne Stunde drin, weil ich noch was anderes zu erledigen hatte. Mit dem daheim bleiben wird halt so gehandhabt: man ist auf Montage, kommt heim, macht seinen Papierkram im Büro, und wenn der nächste Einsatz nicht bekannt ist, dann sitzt man halt die Zeit daheim ab, ob man nun im Minus ist oder nicht.
Die Stunden kriegt man locker wieder rein wenn man irgendwo beim Kunden ist. Ich weiß schon die nächsten zwei Einsätze im November und Dezember, damit krieg ich die Stunden auch wieder rein, wenn ich da noch bei der Firma bin.
UNd wie gesagt: ab nächster Woche bin ich regulär im Büro.

[Heike N.]

Mir soll es ja egal sein. Ich kann nur den Kopf schütteln über sowas. 150 Minusstunden sind fast 19 Tage, die man erst mal wieder aufholen muss.

Allerdings würde ich als Arbeitgeber keinen besonders großen Spaß daran haben, wenn der Spezi, dem ich immerhin ein Gehalt zahle, mal erscheint oder mal nicht erscheint, wie es ihm beliebt.
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[Ares]

Wie gesagt, es wird mit den Stunden so gehandhabt. Mit dem erscheinen war jetzt bloss diesen Mittwoch, Donnerstag und Freitag so, da hatte ich Behördengänge und sonstiges zu erledigen. Die Kollegen und die Techniker haben alle meine Firmenhandynummer, der Chef sogar meine Privatnummer. Ich bin also immer erreichbar, 24 Stunden am Tag. Heute morgen bekam ich ja erst wieder einen Anruf, vorgestern genauso. Verschollen oder ganz abwesend bin ich ja nicht. Es wäre was anderes wenn ich nicht ans Telefon gehen würde unter der Woche.

[Heike N.]

Ich zitiere dich mal:

[Ares]

Ihr habt mir jetzt so ein schlechtes Gewissen gemacht, das ich grad meinen Chef angerufen habe und ihm Bescheid gesagt habe. Naja, wie gesagt, alles in Ordnung.

Ach ja, danke an alle für die prompten und hilfreichen Antworten. In manchen Foren wartet man ja eine Ewigkeit auf eine Antwort. Auf brauchbare Anworten noch länger.

[Heike N.]

[Ares]