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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#578094) Verfasst am: 05.10.2006, 17:49 Titel: Rechtsradikalismus in Ost und West |
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Letzte Woche war ich für 4 Tage in Leipzig. Eine wirklich sehr schöne Stadt...wären da nur nicht diese vielen Faschos und ihre Pendants der linken Seite. Die Zustände und die Menschen dort fand ich zu großen Teilen einfach nur noch erschreckend. Auf unserer Rückreise am 3.Oktober mussten wir auf dem Weg zum Bahnhof auf freier Strecke aussteigen, da Barrikaden vom Linksautonomen Block den Weg versperrten. Ein Polizeiauto und zwei Müllcontainer brannten am Straßenrand. Diese Demo, wenn man das noch so nennen kann, findet dort jährlich am 3.Oktober statt. Sie soll in letzten Jahren sogar noch heftiger gewesen sein. Der Außenstehende fühlt sich an eine verschärfte Form von Prenzlauerberg zum 1.Mai und Hamburger Hafenstraße erinnert.
Dieses mal waren 209 NPD´ler aufmarschiert. Der Anlass für die Bambule. Organisert vom Hamburger NPD-Führer Worch. Sie kamen keine 200meter weit. Das Chaos legte jedoch die ganze Stadt lahm. Passanten schimpften mehr auf die Linken als auf die Rechten. Nach dem Motto: die gehören doch alle in ein Arbeitslager. Der friedliche Teil der Demo, den wir kurz vorm Bahnhof sehen konnten, bestand aus gerade mal 100 Menschen.
Wir mussten mit Koffern und sonstigem Gepäck 3 km quer durch eine flächenmäßig ausgedehnte Straßenschlacht. In den Medien wurde übrigens kaum berichtet. Eine Meldung in den Nachrichten war das wohl nicht wert?! Die einzige Meldung, die ich im MDR-Fernsehen sah, spielte dieses kollektive Ausrasten von Polizei und gewaltbereiten Steinewerfern extrem herunter- wie kann das sein? Vom Naziaufmarsch, der ja der eigentliche Anlass war, wurde quasi nichts bzw. noch weniger berichtet. Kein Wunder auch, da diese Schlägertruppe ja schließlich unterging in der Masse der randalierenden Gegendemonstranten. Diese Leute sind m.E. nicht links - davon haben die gar keine Ahnung. Das sind einfach nur Idioten die Langeweile und Frust haben. Die suchen Konfrontation und bekommen sie auch, ziehen damit die antifaschistische Idee runter und werten die Nazi´s eigentlich nur auf.
Auf ca. 2000 linke Randalierer kamen etwa doppelt soviele Polizisten in voller Kriegsmontur, d.h. ausgestattet mit Brustpanzer, Knüppel, Kabelbinder, Helmen, Gesichtsschutz ala Hanibal Lektor und sonstigem martialischem Zubehör.
Erst nach zähen Verhandlungen konnten wir den Polizisten klar machen, das wir harmlose Touristen sind, die gerne zum Bahnhof möchten, um dieser unsäglichen Szenerie zu entkommen. Die wollten tatsächlich in meinen Koffer gucken und unsere Unterwäsche durchwühlen. Hätte ja ein Brandsatz drin sein können. Schließlich haben sie uns aber dann doch durch die Sperre durchgelassen. Wohl eher wegen meiner Freundin, die nun so gar nicht nach Aggro aussieht. Ich selbst hatte dummerweise auch noch schwarze Kleidung an.
Ich muß zugeben, ich hatte Angst. Angst vor den Randalierern und vor den Bullen. Und natürlich vor den Rechten.
Insgesamt hat mich der Zustand der dort im Osten anscheinend normal ist sehr erschrocken. Auch die Tage vorher. Ich habe gerade mal eine Hand voll Ausländer in den 4 Tagen gesehen, und das in dieser relativ großen Stadt. Dafür aber wirkte auf mich jeder Dritte durch Kleidung und Haarschnitt als wäre er rechtsradikal eingestellt. Die Mode ist geprägt von Rangers und Glatze, Harrington, Symbole auf den Jacken usw. So liefen in meiner Heimatstadt Köln selbst vor 10 Jahren nur wenige rum. Ich hatte das Gefühl eine Zeitreise zu machen. Ein Links-Rechts-Zwang wie Andernorts bestenfalls Ende der 80er Jahre. Die Stadt, und überhaupt der Osten, hat bei mir als Tourist nun bleibenden und schlechten Eindruck hinterlassen. Mein Fazit: Kein Klima für Investition und Arbeitsplatzschaffung. Ich würde mich dort als Ausländer jedenfalls nicht hintrauen. Noch nichtmal als Deutscher fühle ich mich dort wohl. Eine solch kollektive Geschichtsblindheit sowohl von Rechten als auch Linken habe ich noch nie erlebt.
Nun meine Frage: wer hat ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Wie erklärt ihr Euch, das gerade dort wo kaum Ausländer leben, die Ausländerfeindlichkeit am höchsten ist? Warum kommen NPD-Führungskräfte dennoch aus dem Westen? Was geht dort ab im Osten und warum ist es im Westen oberflächlich betrachtet nicht so?
Ich habe natürlich selbst viele Theorien dazu, aber erstmal interessiert mich Eure Meinung.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#578120) Verfasst am: 05.10.2006, 18:18 Titel: ... |
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Zitat: | Ein Links-Rechts-Zwang |
Zitat: | Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, 21Neid, Saufen, Fressen und dergleichen |
Spaltungen sind laut Biblzitat ein Werk des sündhaften Fleisches, sich in konkurrierende Parteien aufzuspalten, dagegen hilft nur die Gleichschaltung der Schafe durch hl. Geist Konditionierung wodurch eine Aufspaltung verhindert werden kann im genialen Glauben
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#578126) Verfasst am: 05.10.2006, 18:22 Titel: Re: ... |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ein Links-Rechts-Zwang |
Zitat: | Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, 21Neid, Saufen, Fressen und dergleichen |
Spaltungen sind laut Biblzitat ein Werk des sündhaften Fleisches, sich in konkurrierende Parteien aufzuspalten, dagegen hilft nur die Gleichschaltung der Schafe durch hl. Geist Konditionierung wodurch eine Aufspaltung verhindert werden kann im genialen Glauben |
...aber mit steigendem Alter und steigender Reife wird es weniger wichtig Anderen für deren andere Ansicht auf die Fresse zu hauen oder seine eigene politische Einstellung mittels Mode auszudrücken, die noch dazu antiqiuert und altmodisch ist. Subkultur kann man auch im Kopf ausdrücken ohne das sie an der Jacke prangt. Danach zu leben und zu handeln ist ebenso eine Sache für sich. Subkultur ist zudem auch eine Art Gleichschaltung durch uniformierte Kleidung. Ich finde das albern. Früher war ich Gruftie, heute zählen nebenbei auch noch andere Werte, die nicht in Links, Rechts oder Mittedenken auszudrücken sind. Und wenn dann auch noch nur noch zwei Gruppierungen vorhanden sind, andere kaum mehr wahrnehmbar ob der Masse der Hauptrichtungen, dann ist die Vielfalt die die biblischen Sünden erst möglich macht nur noch sich selbst-den-Schädel spaltend ...
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#578659) Verfasst am: 06.10.2006, 13:10 Titel: |
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Die Ausländerfeindlichkeit ist logischerweise dort am höchsten, wo es am wenigsten Ausländer gibt - das soll nämlich so bleiben. Dass die Naziführer aus dem Westen in den Osten ziehen, ist auch ganz klar, denn im Westen gibt es nicht so viele Idioten, die sich vor ihren Karren spannen lassen, wie im Osten, was anscheinend aus den Folgen der verfehlten kommunistischen Gesellschaftspolitik (tumber Antifaschismus statt kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte) folgt.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#579309) Verfasst am: 07.10.2006, 17:22 Titel: |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Die Ausländerfeindlichkeit ist logischerweise dort am höchsten, wo es am wenigsten Ausländer gibt - das soll nämlich so bleiben. Dass die Naziführer aus dem Westen in den Osten ziehen, ist auch ganz klar, denn im Westen gibt es nicht so viele Idioten, die sich vor ihren Karren spannen lassen, wie im Osten, was anscheinend aus den Folgen der verfehlten kommunistischen Gesellschaftspolitik (tumber Antifaschismus statt kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte) folgt. |
Diese Argumentation geht meiner Meinung nach aber so in die Richtung, daß der Rechtsradikalismus jetzt eine ostdeutsche Erscheinung sei... dem sei entgegengehalten, daß es in der Vergangenheit auch westdeutsche Landesparlamente gab, in denen Rechtsradikale saßen, bspw. die DVU anfang der 90er Jahre in Schleswig-Holstein oder in Bremen (soweit ich mich richtig erinnern kann). Ich denke, der Rechtsradikalismus a la NPD, DVU, Reps ist ein mindestens ein gesamtdeutsches Phänomen, dem es sich auch gilt, gesamtdeutsch entgegenzustellen.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#579315) Verfasst am: 07.10.2006, 17:25 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Die Ausländerfeindlichkeit ist logischerweise dort am höchsten, wo es am wenigsten Ausländer gibt - das soll nämlich so bleiben. Dass die Naziführer aus dem Westen in den Osten ziehen, ist auch ganz klar, denn im Westen gibt es nicht so viele Idioten, die sich vor ihren Karren spannen lassen, wie im Osten, was anscheinend aus den Folgen der verfehlten kommunistischen Gesellschaftspolitik (tumber Antifaschismus statt kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte) folgt. |
Diese Argumentation geht meiner Meinung nach aber so in die Richtung, daß der Rechtsradikalismus jetzt eine ostdeutsche Erscheinung sei... dem sei entgegengehalten, daß es in der Vergangenheit auch westdeutsche Landesparlamente gab, in denen Rechtsradikale saßen, bspw. die DVU anfang der 90er Jahre in Schleswig-Holstein oder in Bremen (soweit ich mich richtig erinnern kann). Ich denke, der Rechtsradikalismus a la NPD, DVU, Reps ist ein mindestens ein gesamtdeutsches Phänomen, dem es sich auch gilt, gesamtdeutsch entgegenzustellen. |
Das ist richtig. Ich zielte darauf ab, dass wir jetzt eine Phase erleben, in der der Rechtsradikalismus aus den von mir vermuteten Gründen im Osten Urständ feiert, während ihm im Westen kaum Bedeutung zukommt.
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Scharif ibn Nur ibn Aiman auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.10.2006 Beiträge: 616
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(#579383) Verfasst am: 07.10.2006, 19:03 Titel: |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Die Ausländerfeindlichkeit ist logischerweise dort am höchsten, wo es am wenigsten Ausländer gibt - das soll nämlich so bleiben. Dass die Naziführer aus dem Westen in den Osten ziehen, ist auch ganz klar, denn im Westen gibt es nicht so viele Idioten, die sich vor ihren Karren spannen lassen, wie im Osten, was anscheinend aus den Folgen der verfehlten kommunistischen Gesellschaftspolitik (tumber Antifaschismus statt kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte) folgt. |
Diese Argumentation geht meiner Meinung nach aber so in die Richtung, daß der Rechtsradikalismus jetzt eine ostdeutsche Erscheinung sei... dem sei entgegengehalten, daß es in der Vergangenheit auch westdeutsche Landesparlamente gab, in denen Rechtsradikale saßen, bspw. die DVU anfang der 90er Jahre in Schleswig-Holstein oder in Bremen (soweit ich mich richtig erinnern kann). Ich denke, der Rechtsradikalismus a la NPD, DVU, Reps ist ein mindestens ein gesamtdeutsches Phänomen, dem es sich auch gilt, gesamtdeutsch entgegenzustellen. |
Das ist richtig. Ich zielte darauf ab, dass wir jetzt eine Phase erleben, in der der Rechtsradikalismus aus den von mir vermuteten Gründen im Osten Urständ feiert, während ihm im Westen kaum Bedeutung zukommt. |
Hast du richtig erfasst, im Westen kommt ihm "kaum Bedeutung" zu, was aber nicht heißt, dass diese unbedeutend sind.
Auch wenn die neuen Bundesländer an der Spitze stehen, schneiden die anderen Bundesländer nicht besser ab, dort werden die Zahlen weg rationalisiert.
http://www.wdr.de/themen/politik/deutschland/verfassungsschutz/060522.jhtml?rubrikenstyle=politik&rubrikenstyle=politik
Bemerkenswert ist, dass NRW die meisten rechtsextreme Straftaten hat und dass diese um 16% gestiegen sind, jedoch ist NRW auf Platz 16, wenn man es im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl setzt.
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Sethnacht registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.06.2004 Beiträge: 240
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(#579423) Verfasst am: 07.10.2006, 19:59 Titel: Re: Rechtsradikalismus in Ost und West |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: |
Nun meine Frage: wer hat ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Wie erklärt ihr Euch, das gerade dort wo kaum Ausländer leben, die Ausländerfeindlichkeit am höchsten ist? Warum kommen NPD-Führungskräfte dennoch aus dem Westen? Was geht dort ab im Osten und warum ist es im Westen oberflächlich betrachtet nicht so?
Ich habe natürlich selbst viele Theorien dazu, aber erstmal interessiert mich Eure Meinung. |
Ich arbeite selbst in einer kleineren Stadt in Thüringen, die ziemlich oft Aufmarschplatz für Nazis ist. Die Nazis kommen aber in Bussen in die Stadt, es sind ziemlich wenig Einheimische dabei. Sachsen-Anhalt und Sachsen sind meist die Herkunftsbundesländer der Rechten. Wir haben nur ziemlich viele verblödete Linke. Die verprügeln sogar Leute, die ihnen nicht links genug sind. Die bürgerliche Gegendemonstration geht meist im Chaos unter. Also ähnlich wie bei dir. Die Linken randalieren, bei der letzten Demo sind sie auf ein Abbruchhaus an der Demostrecke gestiegen und wollten die Rechten mit Ziegeln bewerfen. Das schafft natürlich Sympatien für Rechts, die kommen gar nicht dazu, Gewalt anzuwenden.
Der Ausländeranteil ist gering, aber es gibt ein Asylantenheim. Und das ist das Problem bei den Ostdeutschen. Die haben keine ausländischen Arbeitskollegen oder Freunde. Da ist der drogendealende, ständig frauenbelästigende Jamaikaner natürlich Stereotyp für "den Ausländer".
Ich selbst fühle mich in manchen Gegenden Sachsens und Sachsen-Anhalts auch nicht wohl. Es ist so, als wäre die Zeit stehengeblieben-wie du gesagt hast. Meinem Kumpel geht es genauso, wir waren mehrfach in Döbeln um Aquarienfische zu holen. Alles trist und ziemlich depressiv,perspektivlos. Scheint sich negativ auf die Leute auszuwirken.
Auch noch interessant: Wir haben einen Lehrling aus Sachsen, der auch ziemlich stark rechtsgerichtet ist bzw. war. Der hat sich an seinen Spind Propagandaaufkleber ala "Rudolf Hess in Spandau ermordet!" geklebt. Außer mir hat sich keiner daran gestört, vielmehr ist es so, dass auch keiner über Hess Bescheid weiß. Aber alles Desinteresse, in der Schule wurde das ja behandelt.
Schade, dass dir die Lust auf Urlaub im Osten vergangen ist.Ich habe mich vor ein paar Wochen gefreut, bei einer Motorradtour durch den Thüringer Wald habe ich ziemlich viele ortsfremde Aotos gesehen, auch aus dem europäischen Ausland. Aber wenn es so weiter geht...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#579429) Verfasst am: 07.10.2006, 20:11 Titel: |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Die Ausländerfeindlichkeit ist logischerweise dort am höchsten, wo es am wenigsten Ausländer gibt - das soll nämlich so bleiben. Dass die Naziführer aus dem Westen in den Osten ziehen, ist auch ganz klar, denn im Westen gibt es nicht so viele Idioten, die sich vor ihren Karren spannen lassen, wie im Osten, was anscheinend aus den Folgen der verfehlten kommunistischen Gesellschaftspolitik (tumber Antifaschismus statt kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte) folgt. |
Das sehe ich nicht ganz so, Gevatter Dattereich.
Ich denke der Rechtsradikalismus in Ostdeutschland hat recht wenig mit dem von oben verordneten Antifaschismus zu DDR-Zeiten zu tun.
Der Rechtsradikalismus ist als gesamtdeutsches Phaenomen durch die Wiedervereinigung gestaerkt worden, da sich viele zu Traeumereien hinreisen liessen man koennte da wieder anfangen, wo die Nazis, kriegsglueckbedingt, 1945 aufhoeren mussten, naemlich weitere Gebiete "heim ins Reich" zu holen und die deutsche Scholle ethnisch zu saeubern.
Die "Hotspots" fuer Rechtsradikalismus im Osten der Republik sind wohl dem Umstand geschuldet, dass dort die schlimmsten wirtschaftlichen Problemzonen existieren und braunes Gedankengut im Allgemeinen dort am Ueppigsten gedeiht, wo die Wirtschaft am Aergsten darniederliegt. Dafuer gibt es auch im Westen Beispiele, z.B. im wirtschaftlich gebeutelten Duisburg mit seiner Neonaziszene.
Oft laesst sich in ostdeutschen Gebieten beobachten, dass es einen Teufelskreis aus wirtschaftlichem Niedergang und Rechtsradikalismus gibt. Die wirtschaftliche Malaise foerdert rechte Gesinnung unter den Bewohnern. Dies schreckt Zuwanderung ab und fuehrt zu einer Abwanderung der oertlichen Leistungstraeger. Am Ende steht eine "national befreite Zone", in der ein nichtsnutziger rechter Poebel seine Stuetze versaeuft und alles fernzuhalten versucht, was dieses fremdfinanzierte nationale Idyll stoeren koennte, in dem man jenseits der 2-Promille-Grenze die alten Sprueche absondert, nach denen die Auslaender (die es in weitem Umkreis gar nicht gibt, weil man sie vertrieben hat) an der eigenen Arbeitslosigkeit schuld sind und ausserdem noch durch ihr "Sozialschmarotzertum" die Ursache dafuer sind, dass die Stuetze nicht ausreicht um sich rund um die Uhr besaufen zu koennen. Ist eine Gegend erst einmal national versackt, also mecklen-vorpommerisiert, dann laesst sich das schwer wieder rueckgaengig machen, weil es niemanden mehr zuzumuten ist dort Geld zu investieren, geschweige denn dorthin hinzuziehen und sich dem Terror alkoholisierter Glatzen auszusetzen, weder einem Auslaender noch einem Inlaender!
Die groessere Zahl von Nazis im Osten kann auch deshalb nicht der alten DDR angelastet werden, weil diese Hirnseuche gerade diejenigen Ossis bevorzugt befaellt, die schon nicht mehr im "Arbeiter- und Bauernparadies" die Schulbank drueckten, also von "demokratischen" Lehrkraeften und nicht von den hauptberuflichen Antifaschisten des DDR-Lehrbetriebes gepraegt wurden.
Mein Vorschlag waere dementsprechend mit gezielter Wirtschaftsfoerderung die Problemzonen aufzupaeppeln, dann wird der braunen Pest ganz automatisch der Naehrboden entzogen. Gebiete, in denen die Mecklenburg-vorpommerisierung bereits zu weit fortgeschritten ist, koennte man, durch einen "Antimultikulturellen Schutzwall" vor "Ueberfremdung" geschuetzt, als Glatzenghettos nutzen, in die man den gesellschaftlichen Frieden stoerende Leerkoeppe abschieben kann und dann wartet man einfach ab bis sich das Gesocks zu Tode gesoffen hat und man die Grundstuecke, nach ihrer Reinigung, als preiswertes Bauland fuer internationale Investoren nutzen kann...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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