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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#579514) Verfasst am: 07.10.2006, 23:34 Titel: was ist "ehre" |
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ich stelle das thema hier ein, weil es mir in einem anderen thread begegnet ist,
xy hat folgendes geschrieben: | yz hat folgendes geschrieben: | es wurmt mich. Es war inkonsequent und unehrenhaft. |
du warst jung und musstest den begriff "Ehre" erst begreifen
durch den fehler den du machtest
das ist o.k. und nicht unehrenhaft - höchstens unerfahren |
nun ist dieser begriff der ehre anscheinend ziemlich unterschiedlich belegt. nur, bisher will sich mir der sinn nicht wirklich erschliessen. ich würde gerne wissen, was ihr darunter versteht.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579521) Verfasst am: 07.10.2006, 23:47 Titel: |
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Für mich ist Ehre wie gesagt in erster Linie Ehrlichkeit. Daraus leiten sich dann diverse 'Regeln' ab, die man im Weitesten Sinne unter 'Fairness' zusammenfassen kann. Wenn ich Konfirmandengeld abkassiere, ohne wirklich an den ganzen Kram zu glauben, dann sollte ich diese Tradition auch ablehnen, weil die gesellschaft erwartet, dass ich mich in ihrem Sinne integriere und dafür etwas bekomme. Wenn ich es nicht tue , werde ich ja nicht bestraft, jedenfalls wäre das bei mir nicht der fall gewesen.
Ehrlichkeit ist sozsagen also die Pflicht, die man mit Ehre assoziieren kann und dann ist Würde das Recht. Wenn ich mich ehrenhaft verhalte, wahre ich die Würde Anderer und verdiene mir dadurch einen gewissen Respekt. Es geht also darum andere Leute nicht als Mittel zum Zweck zu sehen und sich zu nehmen was immer man auch bekommen kann. Das impliziert Verzicht und Demut.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#579523) Verfasst am: 07.10.2006, 23:48 Titel: |
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Für mich ist es das Gefühl, meine Arbeit gut zu machen, gut dastehen vor den anderen und vor mir selber, mir nichts zu schulden kommen lassen, ein gutes Bild abgeben.
Wenn mir das gelingt, werde ich geehrt.
Wenn nicht, werde ich unehrenhaft entlassen, oder jemand sagt was ehrenrühriges über mich, oder kränkt mich in meiner Ehre
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#579524) Verfasst am: 07.10.2006, 23:50 Titel: |
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ehrlichkeit ist ein begriff, den sehr wohl verstehe und verinnerlicht habe. aber "ehre", worauf fusst diese ehre?
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579527) Verfasst am: 07.10.2006, 23:53 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ehrlichkeit ist ein begriff, den sehr wohl verstehe und verinnerlicht habe. aber "ehre", worauf fusst diese ehre? |
Auf Ehrlichkeit. Im Prinzip, dass man sich nur das zugesteht was man auch verdient und nicht mehr.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579530) Verfasst am: 07.10.2006, 23:56 Titel: |
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das bedeutet auch, dass man ein Recht auf das hat, was einem zugesteht. Man darf ein gewisses Ansehen sein Eigenen nennen, das einem nicht einfach genommen werden darf, sofern man es sich verdient hat.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#579533) Verfasst am: 07.10.2006, 23:57 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ehrlichkeit ist ein begriff, den sehr wohl verstehe und verinnerlicht habe. aber "ehre", worauf fusst diese ehre? |
Auf Ehrlichkeit. Im Prinzip, dass man sich nur das zugesteht was man auch verdient und nicht mehr. |
dann frage ich mich aber, warum sich leute in ihrer ehre verletzt fühlen (von irrationalen ehrenmorden will ich gar nicht sprechen), durch handlungen von anderen.
was ist das, dass menschen glauben macht, sie hätten ehre und diese sei verletzbar durch andere. ist ehre an sich so schwach, dass andere daran kratzen können?
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579534) Verfasst am: 08.10.2006, 00:01 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ehrlichkeit ist ein begriff, den sehr wohl verstehe und verinnerlicht habe. aber "ehre", worauf fusst diese ehre? |
Auf Ehrlichkeit. Im Prinzip, dass man sich nur das zugesteht was man auch verdient und nicht mehr. |
dann frage ich mich aber, warum sich leute in ihrer ehre verletzt fühlen (von irrationalen ehrenmorden will ich gar nicht sprechen), durch handlungen von anderen.
was ist das, dass menschen glauben macht, sie hätten ehre und diese sei verletzbar durch andere. ist ehre an sich so schwach, dass andere daran kratzen können? |
Es beruht auf einem Konsens. Man kann sich Ehre nicht einfach einbilden, sondern man braucht Andere, die einem das anerkennen. Gesetzt den Fall diese Bestätigung ist vorhanden, dann versößt jemand, der diese Bestätigung einfach leugnet gegen diese Vereinbarung. Dahinter steckt die Furcht davor die Anerkennung zu verlieren, die man sich verdient hat.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#579536) Verfasst am: 08.10.2006, 00:03 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | was ist das, dass menschen glauben macht, sie hätten ehre und diese sei verletzbar durch andere. ist ehre an sich so schwach, dass andere daran kratzen können? |
Ja. Wenn man beleidigt und gekränkt wird, tut das weh.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#579538) Verfasst am: 08.10.2006, 00:06 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | [Es beruht auf einem Konsens. Man kann sich Ehre nicht einfach einbilden, sondern man braucht Andere, die einem das anerkennen. Gesetzt den Fall diese Bestätigung ist vorhanden, dann versößt jemand, der diese Bestätigung einfach leugnet gegen diese Vereinbarung. Dahinter steckt die Furcht davor die Anerkennung zu verlieren, die man sich verdient hat. |
das hört sich aber sehr negativ an. meine ehre wäre abhängig von anderen? das klingt nach einem rettungsring für leute mit sehr wenig selbstbewusstsein oder wenig "anerkennung".
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579540) Verfasst am: 08.10.2006, 00:11 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | [Es beruht auf einem Konsens. Man kann sich Ehre nicht einfach einbilden, sondern man braucht Andere, die einem das anerkennen. Gesetzt den Fall diese Bestätigung ist vorhanden, dann versößt jemand, der diese Bestätigung einfach leugnet gegen diese Vereinbarung. Dahinter steckt die Furcht davor die Anerkennung zu verlieren, die man sich verdient hat. |
das hört sich aber sehr negativ an. meine ehre wäre abhängig von anderen? das klingt nach einem rettungsring für leute mit sehr wenig selbstbewusstsein oder wenig "anerkennung". |
Natürlich ist Ehre abhängig von anderen. Daher kann sie auch verletzt werden. Es geht nicht darum, was du dir einbildest (Selbstbewußtsein), sondern darum worauf du ein Recht hast, dass es dir anerkannt wird.
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#579544) Verfasst am: 08.10.2006, 00:15 Titel: |
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Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579547) Verfasst am: 08.10.2006, 00:18 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#579551) Verfasst am: 08.10.2006, 00:32 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann.
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#579552) Verfasst am: 08.10.2006, 00:34 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Demnach ist also jeder gläubige Christ ehrlos und nur ein Atheist kann Ehre haben?
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EwS Pathogen
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 2304
Wohnort: wien
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(#579553) Verfasst am: 08.10.2006, 00:34 Titel: |
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Ehre ist das, was andere an Selbstbewusstsein von einem erwarten.
_________________ <center>..es ist nicht die Fähigkeit zu sterben, an der die menschen zu grunde gehen..
..es ist die Unfähigkeit zu leben..
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579554) Verfasst am: 08.10.2006, 00:35 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann. |
Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt, ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#579557) Verfasst am: 08.10.2006, 00:46 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann. |
Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz |
Was Ehrenhaftes Verhalten ist hängt von der Gesellschaft ab, in der man lebt. In der einen ist es ehrenhaft, seine weiblichen Verwandten zu töten, wenn sie die Schande des vorehelichen Sex auf die Familie geladen haben, in der anderen ist dieses ein unehrenhaftes Verhalten.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#579558) Verfasst am: 08.10.2006, 00:49 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz |
Ruhm trifft es mMn nach nicht so richtig. Der Begriff "Ehre" kann eben auch genutzt werden, um die Leute bei der Stange zu halten und ihnen einzureden, sie würden ihre Ehre verlieren, wenn sie so oder so handeln würden (desertieren im Krieg, die Bandenmitglieder verpfeifen, "Schande" auf die Familie bringen usw.). Er kann also zur Konditionierung auf das gewünschte Verhalten dienen und dieses Verhalten muss keineswegs in unserer Sichtweise "ehrenvoll" sein. Jedoch erringt derjenige, der diesen von außen aufgedrückten Ehrvorstellungen entspricht, dadurch keinen Ruhm, sondern eben diese fremddefinierte Ehre.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579561) Verfasst am: 08.10.2006, 00:53 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann. |
Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz |
Was Ehrenhaftes Verhalten ist hängt von der Gesellschaft ab, in der man lebt. In der einen ist es ehrenhaft, seine weiblichen Verwandten zu töten, wenn sie die Schande des vorehelichen Sex auf die Familie geladen haben, in der anderen ist dieses ein unehrenhaftes Verhalten. |
Da du dich hier einfach wiederholst, verweise ich auf meine vorherige Antwort. Das ist nicht wirklich Ehre, aber zugegebener Maßen auch nicht wirklich Ruhm. Es ist schlicht und einfach verletzter, falsch verstandener Stolz. Jemand der ehrlich zu sich selbst ist und sich überlegt, ob es hier wirklich einen Grund gibt seine Schwester zu töten, wird nicht zu dem Schluss kommen, dass das der Ehre genügt.
Ein ähnliches Beispiel ist die Steinigung von vergewaltigten Mädchen. Es wurde hier bei genauerer Betrachtung kein Ehebruch vollzogen, da das Mädchen ja nicht eingewilligt hat. Der Tatbestand der Vergewaltigung wird einfach geleugnet. Es handelt sich also um eine Fehlentscheidung der Instanz, die über eine potentielle Ehrverletzung richten soll, bzw. sich anmaßt dies tun zu müssen. Ein Bruder, der seine Schwester umbringt, weil sie sich westlich kleidet, entspricht genau diesem Typus des fehlentscheidenden Möchtegern-Richters. Der Ehrbegriff wird dadurch jedoch in keinster Weise relativiert.
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#579563) Verfasst am: 08.10.2006, 01:03 Titel: |
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Ehre ist die Geltung in den Augen anderer.
_________________ .
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579565) Verfasst am: 08.10.2006, 01:05 Titel: |
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chiring hat folgendes geschrieben: | Ehre ist die Geltung in den Augen anderer. |
Nein. Der Thread ist noch zu jung, als dass du einfach etwas dazwischen schmeissen könntest, ohne irgendwas zu lesen.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#579566) Verfasst am: 08.10.2006, 01:10 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | [
Da du dich hier einfach wiederholst, verweise ich auf meine vorherige Antwort. Das ist nicht wirklich Ehre, aber zugegebener Maßen auch nicht wirklich Ruhm. Es ist schlicht und einfach verletzter, falsch verstandener Stolz. Jemand der ehrlich zu sich selbst ist und sich überlegt, ob es hier wirklich einen Grund gibt seine Schwester zu töten, wird nicht zu dem Schluss kommen, dass das der Ehre genügt.
|
Es gibt Ehrenbegriffe, die nicht mit deinem persönlichen Ehrenkodex (der mir soweit ganz vorbildlich erscheint) übereinstimmen.
Zitat: |
Ein ähnliches Beispiel ist die Steinigung von vergwaltigten Mädchen. Es wurde hier bei genauerer Betrachtung kein Ehebruch vollzogen, da das Mädchen ja nicht eingewilligt hat. Der Tatbestand der Vergewaltigung wird einfach geleugnet. es handelt sich also um eine Fehlentscheidung der Instanz, die über eine potentielle Ehrverletzung richten soll, bzw. sich anmaßt dies tun zu müssen.
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Falsch. Der Tatbestand des Vergewaltigt-Werdens stellt für diese Menschen eine Ehrverletzung und eine strafwürdige Tatsache dar.
Zitat: |
Ein Bruder, der seine Schwester umbringt, weil sie sich westlich kleidet, entspricht genau diesem Typus des fehlentscheidenden Möchtegern-Richters. Der Ehrbegriff wird dadurch jedoch in keinster Weise relativiert. |
Nach dem Gesetz und nach den Menschenrechten handelt der Bruder falsch. Auch nach meinen Maßstäben handelt er falsch.
Kann aber sein, daß seine Familie und seine Gesellschaft das anders sehen und was von "wiederhergestellter Ehre" reden.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#579567) Verfasst am: 08.10.2006, 01:10 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann. |
Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz |
Was Ehrenhaftes Verhalten ist hängt von der Gesellschaft ab, in der man lebt. In der einen ist es ehrenhaft, seine weiblichen Verwandten zu töten, wenn sie die Schande des vorehelichen Sex auf die Familie geladen haben, in der anderen ist dieses ein unehrenhaftes Verhalten. |
Da du dich hier einfach wiederholst, verweise ich auf meine vorherige Antwort. Das ist nicht wirklich Ehre, aber zugegebener Maßen auch nicht wirklich Ruhm. Es ist schlicht und einfach verletzter, falsch verstandener Stolz. Jemand der ehrlich zu sich selbst ist und sich überlegt, ob es hier wirklich einen Grund gibt seine Schwester zu töten, wird nicht zu dem Schluss kommen, dass das der Ehre genügt.
Ein ähnliches Beispiel ist die Steinigung von vergewaltigten Mädchen. Es wurde hier bei genauerer Betrachtung kein Ehebruch vollzogen, da das Mädchen ja nicht eingewilligt hat. Der Tatbestand der Vergewaltigung wird einfach geleugnet. Es handelt sich also um eine Fehlentscheidung der Instanz, die über eine potentielle Ehrverletzung richten soll, bzw. sich anmaßt dies tun zu müssen. Ein Bruder, der seine Schwester umbringt, weil sie sich westlich kleidet, entspricht genau diesem Typus des fehlentscheidenden Möchtegern-Richters. Der Ehrbegriff wird dadurch jedoch in keinster Weise relativiert. |
Ehre ist die Anerkennung für von der Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehenes Handeln. Was du als Ehrenhaft ansiehst ist keine allgemeingültige Ansicht, sondern lediglich die deiner Gesellschaft, welche du übernommen hast.
Die Ehre hat keinen eigenen Wert. Sie ist relativ, auch wenn du es leugnest.
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EwS Pathogen
Anmeldungsdatum: 30.10.2003 Beiträge: 2304
Wohnort: wien
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(#579568) Verfasst am: 08.10.2006, 01:17 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | chiring hat folgendes geschrieben: | Ehre ist die Geltung in den Augen anderer. |
Nein. Der Thread ist noch zu jung, als dass du einfach etwas dazwischen schmeissen könntest, ohne irgendwas zu lesen. |
Es ist lediglich seine/ihre eigene Anwort zur Frage/Anwortstellung. Scheiß egal was die anderen schreiben, als wäre das von Wichtigkeit (lach).
_________________ <center>..es ist nicht die Fähigkeit zu sterben, an der die menschen zu grunde gehen..
..es ist die Unfähigkeit zu leben..
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579569) Verfasst am: 08.10.2006, 01:20 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann. |
Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz |
Was Ehrenhaftes Verhalten ist hängt von der Gesellschaft ab, in der man lebt. In der einen ist es ehrenhaft, seine weiblichen Verwandten zu töten, wenn sie die Schande des vorehelichen Sex auf die Familie geladen haben, in der anderen ist dieses ein unehrenhaftes Verhalten. |
Da du dich hier einfach wiederholst, verweise ich auf meine vorherige Antwort. Das ist nicht wirklich Ehre, aber zugegebener Maßen auch nicht wirklich Ruhm. Es ist schlicht und einfach verletzter, falsch verstandener Stolz. Jemand der ehrlich zu sich selbst ist und sich überlegt, ob es hier wirklich einen Grund gibt seine Schwester zu töten, wird nicht zu dem Schluss kommen, dass das der Ehre genügt.
Ein ähnliches Beispiel ist die Steinigung von vergewaltigten Mädchen. Es wurde hier bei genauerer Betrachtung kein Ehebruch vollzogen, da das Mädchen ja nicht eingewilligt hat. Der Tatbestand der Vergewaltigung wird einfach geleugnet. Es handelt sich also um eine Fehlentscheidung der Instanz, die über eine potentielle Ehrverletzung richten soll, bzw. sich anmaßt dies tun zu müssen. Ein Bruder, der seine Schwester umbringt, weil sie sich westlich kleidet, entspricht genau diesem Typus des fehlentscheidenden Möchtegern-Richters. Der Ehrbegriff wird dadurch jedoch in keinster Weise relativiert. |
Ehre ist die Anerkennung für von der Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehenes Handeln. Was du als Ehrenhaft ansiehst ist keine allgemeingültige Ansicht, sondern lediglich die deiner Gesellschaft, welche du übernommen hast.
Die Ehre hat keinen eigenen Wert. Sie ist relativ, auch wenn du es leugnest. |
Für mich ist offensichtlich, dass du argumentativ unterliegst und lediglich deine Standpunkte wiederholst. Das du nicht auf meine Argumentation eingehst, ist übrigens unehrenhaft.
Genausogut könnte man die Auffassung von Recht, sowie absolut alles relativieren. Fairness ist klar definierbar, Ehrlichkeit ist klar definierbar ebenso wie Hinterhältigkeit, Ruchlosigkeit und Grausamkeit. Ich baue diesen Ehrbegriff auf feststehenden, eindeutigen Prämissen auf und lege dar, dass man den Ehrbegriff auch falsch anwenden kann. Das ist ein absolut normaler argumentativer Vorgang und nicht im Mindesten wirklichkeitsverleugnend.
Zuletzt bearbeitet von Ermanameraz am 08.10.2006, 01:23, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#579570) Verfasst am: 08.10.2006, 01:21 Titel: |
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Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre ist die Anerkennung für von der Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehenes Handeln. |
Nein, es gibt auch innerhalb der Gesellschaft Gruppen, die unterschiedliche und auch sich teilweise widersprechende Ehrenkodizes haben.
Leto hat folgendes geschrieben: | Was du als Ehrenhaft ansiehst ist keine allgemeingültige Ansicht, sondern lediglich die deiner Gesellschaft, welche du übernommen hast. |
Naja, das gälte nur, wenn die "Gesellschaft" homogene Werte hätte, was aber nicht der Fall ist.
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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#579575) Verfasst am: 08.10.2006, 01:37 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre ist die Anerkennung für von der Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehenes Handeln. |
Nein, es gibt auch innerhalb der Gesellschaft Gruppen, die unterschiedliche und auch sich teilweise widersprechende Ehrenkodizes haben.
Leto hat folgendes geschrieben: | Was du als Ehrenhaft ansiehst ist keine allgemeingültige Ansicht, sondern lediglich die deiner Gesellschaft, welche du übernommen hast. |
Naja, das gälte nur, wenn die "Gesellschaft" homogene Werte hätte, was aber nicht der Fall ist. |
Naja... Gesellschaften stellen eben unterschiedliche Regeln auf, deren Verletzung als Verletzung der Würde dieser Gemeinschaft angesehn wird. In Sofern tritt der Ehrenbegriff zwar zu unterschiedlichen Anlässen in Kraft, aber immer aufgrund des selben Prinzips. Wenn man einer Gemeinschaft freiwillig beitritt und sich gewisser Regeln bewußt ist, dann entehrt man sich durchaus, wenn man sich nicht an diese Regeln hält. Das geht konform mit meiner Definition von Ehre.
Wenn man in eine Gesellschaft hineingeboren wird, die gewisse Regeln aufstellt, sucht man sich das nicht aus, sondern man wird gezwungen. In diesem Fall kann es nur einen Gesetzesbruch und keine Ehrverletzung geben.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#579587) Verfasst am: 08.10.2006, 02:03 Titel: |
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Naja... Gesellschaften stellen eben unterschiedliche Regeln auf, deren Verletzung als Verletzung der Würde dieser Gemeinschaft angesehn wird. In Sofern tritt der Ehrenbegriff zwar zu unterschiedlichen Anlässen in Kraft, aber immer aufgrund des selben Prinzips. Wenn man einer Gemeinschaft freiwillig beitritt und sich gewisser Regeln bewußt ist, dann entehrt man sich durchaus, wenn man sich nicht an diese Regeln hält. Das geht konform mit meiner Definition von Ehre. |
Naja, das wird mir jetzt ein wenig zu abstrakt. Kommt auf die Situation an. Kannst Du ein Beispiel nennen? Eine Regelverletzung ist ja noch keine Entehrung. Außerdem würde ich es als grundsätzlichen Unterschied ansehen, ob man sich entehrt (d.h. gegen seine eigenen Grundsätze verstößt) oder ob man gegen vorgegebene Grundsätze verstößt. Es kann doch durchaus auch ehrenvoll sein, nicht nach etwas Vorgegebenem zu handeln.
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Wenn man in eine Gesellschaft hineingeboren wird, die gewisse Regeln aufstellt, sucht man sich das nicht aus, sondern man wird gezwungen. In diesem Fall kann es nur einen Gesetzesbruch und keine Ehrverletzung geben. |
Kommt aber darauf an, ob man die Regeln / Werte der Gesellschaft verinnerlicht oder nicht.
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#579606) Verfasst am: 08.10.2006, 02:34 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre ist die Anerkennung für von der Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehenes Handeln. |
Nein, es gibt auch innerhalb der Gesellschaft Gruppen, die unterschiedliche und auch sich teilweise widersprechende Ehrenkodizes haben.
Leto hat folgendes geschrieben: | Was du als Ehrenhaft ansiehst ist keine allgemeingültige Ansicht, sondern lediglich die deiner Gesellschaft, welche du übernommen hast. |
Naja, das gälte nur, wenn die "Gesellschaft" homogene Werte hätte, was aber nicht der Fall ist. |
Das Wort Gesellschaft bezieht sich auf jene Gruppe zu der man sich in diesem Fall auf jene Gruppe zu der man sich zugehörig fühlt. Im Extremfall kann seine Werte auch als Kind von einer einzigen Person (z. B. dem Vater) eingetrichtert bekommen.
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Leto hat folgendes geschrieben: | Ehre erhält man von der Gesellschaft, durch aufmerksamkeit erregendes ehrenhaftes und nicht auffälligem unehrenhaften Verhalten. Man hat also Ehre, wenn man sich in den Augen der Gesellschaft "richtig" verhällt.
Was nun ehrenhaftes Verhalten ist, hängt von der Gesellschaft ab. In der einen Gesellschaft ist es fantischer Gehorsam gegenüber Adolf Hitler, in der Anderen ein Attentatsversuch auf Adolf Hitler. |
Das halte ich für falsch. Was du meinst ist Ruhm. Ehre ist grundsätzlich an Ehrlichkeit gebunden und ehrliche Menschen glauben nicht an offensichtlich Hahnebüchenes (wie die Herrnerasse und die Vorsehung). Ruhm dagegen kann auch die Anerkenung für ein Verbrechen sein. |
Naja, falsch? Es gibt mE zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes Ehre, siehe auch Wiktionary: 1. innere Würde 2. Wertschätzung, Hochachtung, Achtungswürdigkeit.
Das erste ist also etwas, das man sich selber zugesteht, man könnte es auch "persönliche Integrität" nennen. Das zweite wird von anderen zugemessen und dafür werden im Gegenzuge bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Das kann positiv sein, aber durchaus auch ins Auge gehen, sprich das hat nicht unbedingt mehr etwas mit Ehrlichkeit zu tun, man siehe z.B. den Ehrenkodex der "ehrenwerten Gesellschaft" aka Mafia oder Ehrenmorde oder das "Feld der Ehre".
Wie stark die Ehre eines Menschen ist, kann man vielleicht daran sehen, wie leicht man diese verletzen kann. |
Dies trifft schon zu, aber meiner Auffassung nach ist das eine im klassischen Wortsinn Ehre das andere, 'das auch ins Auge egehen kann', ist Ruhm.
Ein Feldherr, der einen Sieg erringt, erntet Ruhm. Ein Feldherr, der einen Sieg auf faire Weise erringt und die Geschlagenen fair behandelt ist ehrenvoll.
Die Mafia ist nicht wirklich ehrenvoll... nur stolz |
Was Ehrenhaftes Verhalten ist hängt von der Gesellschaft ab, in der man lebt. In der einen ist es ehrenhaft, seine weiblichen Verwandten zu töten, wenn sie die Schande des vorehelichen Sex auf die Familie geladen haben, in der anderen ist dieses ein unehrenhaftes Verhalten. |
Da du dich hier einfach wiederholst, verweise ich auf meine vorherige Antwort. Das ist nicht wirklich Ehre, aber zugegebener Maßen auch nicht wirklich Ruhm. Es ist schlicht und einfach verletzter, falsch verstandener Stolz. Jemand der ehrlich zu sich selbst ist und sich überlegt, ob es hier wirklich einen Grund gibt seine Schwester zu töten, wird nicht zu dem Schluss kommen, dass das der Ehre genügt.
Ein ähnliches Beispiel ist die Steinigung von vergewaltigten Mädchen. Es wurde hier bei genauerer Betrachtung kein Ehebruch vollzogen, da das Mädchen ja nicht eingewilligt hat. Der Tatbestand der Vergewaltigung wird einfach geleugnet. Es handelt sich also um eine Fehlentscheidung der Instanz, die über eine potentielle Ehrverletzung richten soll, bzw. sich anmaßt dies tun zu müssen. Ein Bruder, der seine Schwester umbringt, weil sie sich westlich kleidet, entspricht genau diesem Typus des fehlentscheidenden Möchtegern-Richters. Der Ehrbegriff wird dadurch jedoch in keinster Weise relativiert. |
Ehre ist die Anerkennung für von der Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehenes Handeln. Was du als Ehrenhaft ansiehst ist keine allgemeingültige Ansicht, sondern lediglich die deiner Gesellschaft, welche du übernommen hast.
Die Ehre hat keinen eigenen Wert. Sie ist relativ, auch wenn du es leugnest. |
Für mich ist offensichtlich, dass du argumentativ unterliegst und lediglich deine Standpunkte wiederholst. Das du nicht auf meine Argumentation eingehst, ist übrigens unehrenhaft.
Genausogut könnte man die Auffassung von Recht, sowie absolut alles relativieren. Fairness ist klar definierbar, Ehrlichkeit ist klar definierbar ebenso wie Hinterhältigkeit, Ruchlosigkeit und Grausamkeit. Ich baue diesen Ehrbegriff auf feststehenden, eindeutigen Prämissen auf und lege dar, dass man den Ehrbegriff auch falsch anwenden kann. Das ist ein absolut normaler argumentativer Vorgang und nicht im Mindesten wirklichkeitsverleugnend. |
Recht ist Recht, weil ein Gesetzgeber es irgendwann einmal so festlegte. Es ist relativ oder wie man es auch ausdrückt Positves Recht. Jedes Gesetz kann auf diese oder jene Weise geändert werden. Und Recht ist immer das Recht der herrschenden Gruppe (oder auch Klasse). Fairness drückt eine Vorstellung von individueller Gerechtigkeit aus. Nun, was ist gerecht? Da gibt es doch unterschiedliche Ansichten. Ehrlichkeit bedeutet, dass man die Wahrheit sagt. Und Wahrheit ist außer in der Informatik nicht so leicht definierbar. Hinterhältigkeit ist die Neigung, andere in Hinterhalte (Das meine ich jetzt Metaphorisch) zu locken. Dies wird nicht von allen als unehrenhaft bewertet. Der eine hält es für Ehrlos, der andere den, der auf Hinterhalte verzichtet für einen Narren. Ruchlosigkeit und Grausamkeit sind in ihrer Bewertung auch immer vom jeweiligen Standpunkt abhängig. Dein Ehrbegriff beruht also keineswegs auf feststehenden, eindeutigen Prämissen, sondern auf Subjektivem.
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