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Absolution für fast Toten
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#596310) Verfasst am: 03.11.2006, 23:26    Titel: Absolution für fast Toten Antworten mit Zitat

Gestern lief auf TV5 (der franz Sender den man am leichtesten reinbekommt) eine Diskussion zu irgendeinem Thema (beim Durchzappen erwischt) es ging dann schließlich um einen SS-Offizier der eine Frau im WKII mißhandelt hat und ihr die Beine brach (sie brauchte danach 8 Jahre um wieder gehen zu können und blieb ihr Leben lang traumatisiert), er wurde nie juristisch belangt, schließlich aber erkrankte er an einer Krankheit die bald tödlich enden sollte, er suchte sein ehemaliges Opfer auf und bat um Vergebung, welche er schließlich erhielt.
Es ging ihm hauptsächlich darum nicht ohne Vergebung zu sterben, vermutlich aus Angst vor den Konsequenzen im Afterlife.


Meine Frage dazu:

Hättet ihr so jemandem vergeben, oder nicht?
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#596316) Verfasst am: 03.11.2006, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

nichtmal wenn er mir nichts getan hat, würde ich auch nur einen finger rühren, damit es ein religiöser im "afterlife" besser hat.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#596324) Verfasst am: 03.11.2006, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Schwer zu sagen, man "steckt ja nicht drin".
Ich glaube aber schon.
Allerdings hätte ich dann gleich Forderungen geltend gemacht, Spende an FGH, oder so..
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#596361) Verfasst am: 04.11.2006, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte ihm die Wahrheit gesagt.
_________________
Trish:(
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#596363) Verfasst am: 04.11.2006, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte ihn angespuckt und als Nazidreckschwein beschimpft. Schulterzucken
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#596367) Verfasst am: 04.11.2006, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hass kostet sehr viel Energie.
Ob sich das lohnt, den so lange zu konservieren?

Andererseits: Wer sagte, das Hass ein Gericht sei, das am besten kalt serviert wird?
Don Vito Corleone?
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Sinuhe
Evolutionärer Humanist



Anmeldungsdatum: 26.05.2006
Beiträge: 848

Beitrag(#596397) Verfasst am: 04.11.2006, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde ihm vergeben.
Wieso soll ein Mensch der kurz vor seinem Tod steht, noch unnötiges Leid auf sich nehmen.
Ich finde in solchen Momenten Rachegefühle einfach nur primitiv, da jeder Mensch in sein Leben hineingeboren wird. Der Hass kann da sein, doch er sollte unterdrückt werden.
Es gibt so viele traurige Gestalten, und wir sollten eher Mitleid mit ihnen haben und ihnen helfen, anstatt Rachegefühle zu hegen oder sie anzuspucken. Natürlich gibt es Fälle, in denen ein schmerzloser Tot wohl die letzte Lösung ist. Aber Rache hat im Leben echt keinen Platz, sondern nur Vergebung. Aber was heist "Vergebung". Ich kann jemanden töten und ihm trotzdem vergeben haben. Man sollte immer stets das Individuum achten und ihm sowenig Leid wie möglich zufügen, sofern keine Mitmenschen oder man selbst gefährdet werden.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#596398) Verfasst am: 04.11.2006, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

zoff hat folgendes geschrieben:
Hass kostet sehr viel Energie.
Ob sich das lohnt, den so lange zu konservieren?

Andererseits: Wer sagte, das Hass ein Gericht sei, das am besten kalt serviert wird?
Don Vito Corleone?


Die Klingonen ....

Ja, Hass kostet sehr viel Energie - aber vermutlich fällt es einem vergleichsweise leicht, jemanden zu hassen, wenn man nur schwer genug Traumatisiert ist, und nicht mehr normal durchs leben gehen kann (so die Frau *überhaupt* *gehen* kann, und nicht an jeder Treppe Schwierigkeiten bekommt, oder an jeder Steigung über 7,5% schmerzhaft daran erinnert wird.

Aber ich brauche nichts zu "konservieren", ich muss ja nur möglichst fröhlich und unbeschwert durch mein Leben gehen, bis der Täter von damals den Aufwand betreibt, mich aufzusuchen.

Was erwartet so ein Mensch von seinen Opfern? Das die freuindlich lächeln, ihm auf duie Schulter klopfen und erklären es wäre alles nicht so schlimm geesen und die Sache sei in Ordnung?

Wie soll diese Vergebung überhaupt aussehen?

Wenn *das* geklärt ist kann man anfangen darüber nachzudenken, ob das überhaupt eine Option ist. Und ich denke, vermutlich wird es keine Option sein.
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Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#596560) Verfasst am: 04.11.2006, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

nein.
erst würde ich ihm schlicht sagen das er sich irrt.
dann würde ich ihm sagen dass ich ihm nicht vergeben würde, selbst wenn es ein afterlife gäbe.
zum schluss würde ich ihm sagen das er sich verpissen darf.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#596569) Verfasst am: 04.11.2006, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn er es ernst meint, d.h. nicht in Hinblick auf ein eventuelles LEben nach dem Tod, dann würde ich ihm vermutlich vergeben.
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"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#596570) Verfasst am: 04.11.2006, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

ich hätte überhaupt nicht mit dem gesprochen, also nicht ins haus gelassen. wenn er denn meint, irgendwie besser auf's jenseits vorbereitet sein zu müssen, soll er das mit seinem gott/seiner kirche ausmachen.
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I'm tapping in the dusternis
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#596598) Verfasst am: 04.11.2006, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Schuld und Vergebung sind sowieso, so sie nicht zur Wandlung zum besseren erfolgen, völlig sinnlose konstrukte.

Es ist absolut irrelevant, ob ich noch Wut oder Hass auf diesen Menschen tragen würde, so dieser nicht zu einer positiven Konsequenz führen kann.

Andererseits bringt es mir auch keinen Nutzen, dem Sterbenden die erbetene Vergebung zu verweigern - außer der Befriedigung von verständlichen Rachegefühlen. Völlig unabhängig von seiner tatsächlichen Reue oder der entsprechenden Motivation würde ich dem sterbenden also die Vergebung aussprechen.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#596600) Verfasst am: 04.11.2006, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#596609) Verfasst am: 04.11.2006, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...

Das mit den Ablaßzahlungen ist ein schöner Gedanke.
Aber losgelöst davon kann ich in der Verweigerung der Vergebung (immer am naheliegenden Tot des betreffenden festhaltend) keinerlei Nutzen erkennen.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#596610) Verfasst am: 04.11.2006, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...

Das mit den Ablaßzahlungen ist ein schöner Gedanke.
Aber losgelöst davon kann ich in der Verweigerung der Vergebung (immer am naheliegenden Tot des betreffenden festhaltend) keinerlei Nutzen erkennen.


Ich schon. Vermehrung des Leids beim Feind und damit zumindest teilweise Vergeltung.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#596612) Verfasst am: 04.11.2006, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...

Das mit den Ablaßzahlungen ist ein schöner Gedanke.
Aber losgelöst davon kann ich in der Verweigerung der Vergebung (immer am naheliegenden Tot des betreffenden festhaltend) keinerlei Nutzen erkennen.


ich sehe einen nutzen.
sollte es in zukunft gläubige menschen geben, die vorhaben sich ähnlich unmenschlich zu verhalten, werden diese nicht damit rechnen, von nichtgläubigen noch ein milde lächelndes "farewell" zu bekommen.
wird auch nur ein mensch daraufhin seine pläne überdenken, hat meine verweigerung ihren sinn erfüllt.
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Zuletzt bearbeitet von L.E.N. am 04.11.2006, 17:26, insgesamt einmal bearbeitet
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#596613) Verfasst am: 04.11.2006, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...

Das mit den Ablaßzahlungen ist ein schöner Gedanke.
Aber losgelöst davon kann ich in der Verweigerung der Vergebung (immer am naheliegenden Tot des betreffenden festhaltend) keinerlei Nutzen erkennen.


Befriedigung tiefsitzender, uralter Instinkte. Böse
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#596919) Verfasst am: 05.11.2006, 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...

Ich würde ihn fragen, wie viel ihm sein "Seelenheil" denn konkret wert sei ...
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Leben kann tödlich sein
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#596925) Verfasst am: 05.11.2006, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Vergeltung.

Und was hat die für einen Nutzen?


Len hat folgendes geschrieben:

ich sehe einen nutzen.
sollte es in zukunft gläubige menschen geben, die vorhaben sich ähnlich unmenschlich zu verhalten, werden diese nicht damit rechnen, von nichtgläubigen noch ein milde lächelndes "farewell" zu bekommen.
wird auch nur ein mensch daraufhin seine pläne überdenken, hat meine verweigerung ihren sinn erfüllt.

Deswegen ja auch die Bedingung, dass der betreffende nahe am Ende,sprich nicht mehr zu bestrafen ist.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#596926) Verfasst am: 05.11.2006, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Vergeltung.

Und was hat die für einen Nutzen?


Evolutionsbiologisch gesehen, den gleichen wie die 'Nächstenliebe'. Da hat Dawkins doch auch erklärt, dass sie nicht christlichen Ursprungs ist, sondern eine natürliche Erklärung existiert: 'Hilfst du mir, so helf ich dir' - ein evolutionärer Vorteil! In die gleiche Kerbe schlägt auch das Phänomen der Rache: Schadest du einem Anderen, kriegst du den Schaden zurück - eine pädagogische Maßnahme, die den Zusammenhalt in der Gruppe fördert.

Könnte ich mir zumindest so vorstellen... zwinkern
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#596928) Verfasst am: 05.11.2006, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:


Evolutionsbiologisch gesehen, den gleichen wie die 'Nächstenliebe'. Da hat Dawkins doch auch erklärt, dass sie nicht christlichen Ursprungs ist, sondern eine natürliche Erklärung existiert: 'Hilfst du mir, so helf ich dir' - ein evolutionärer Vorteil! In die gleiche Kerbe schlägt auch das Phänomen der Rache: Schadest du einem Anderen, kriegst du den Schaden zurück - eine pädagogische Maßnahme, die den Zusammenhalt in der Gruppe fördert.

Könnte ich mir zumindest so vorstellen... zwinkern

Grundsätzlich stimmt das auch. Nur hat die Vergeltung gegenüber einem sterbenden diesen Sinn völlig verfehlt. ´

Ist eigentlich auch ziemlich egal, das Thema....
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#596931) Verfasst am: 05.11.2006, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich auch ziemlich egal, das Thema....


ok, dann erspar ich uns eine weitere Antwort von mir.. Sehr glücklich
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deirfloo
Globulisierungsgegner



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#597003) Verfasst am: 05.11.2006, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich stimmt das auch. Nur hat die Vergeltung gegenüber einem sterbenden diesen Sinn völlig verfehlt.


Sehe ich nicht so.
Immerhin wurde im TV darüber berichtet.

Es erfahren also viele Menschen davon und jedes Zeichen das gesetzt wird, betrifft also nicht nur den Täter.
Das war also ein Zeichen: "schau, wie toll Vergebung ist. Sogar so ein Arsch kann, wenn er Reue zeigt in den Himmel kommen."

Wäre jedoch die Rache voll durchgeschlagen, so wäre das sehr wohl ein Zeichen gewesen.
Nämlich: "bist du ein Über-arsch fällt es deinen Mitmenschen sehr schwer zu verzeihen und du wirst in der Hölle schmoren" oder so ähnlich.

Ist aber fraglich ob bei einem Nichtverzeihen das TV darüber berichtet hätte...
_________________
Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan

was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#597004) Verfasst am: 05.11.2006, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Den Gedanken, dass jedem, egal was er getan hat, nach Verbüßen der Strafe vergeben wird, insbesondere am Totenbett - da ist wirklich alles hinfällig - vergeben wird, finde ich eigentlich ausgesprochen positiv...
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#597007) Verfasst am: 05.11.2006, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

xamanoth: gehst du davon aus, dass die "nicht-vergebung" niemand erfährt? dann hat sie natürlich keinen nutzen.
in meiner erklärung ging ich davon aus, das es publik wird. daher spielt es auch keine rolle ob der verbrecher kurz vorm ableben ist.
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deirfloo
Globulisierungsgegner



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#597008) Verfasst am: 05.11.2006, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Den Gedanken, dass jedem, egal was er getan hat, nach Verbüßen der Strafe vergeben wird, insbesondere am Totenbett - da ist wirklich alles hinfällig - vergeben wird, finde ich eigentlich ausgesprochen positiv...


Ja, vielleicht. Mir persönlich ist das ziemlich egal.

Aber Schuld und Strafe sind doch Konstrukte, die erfunden wurden um Gläubigen ein sozialeres Verhalten schmackhaft zu machen.
Abschreckung also.
Diese verliert aber gerade durch die ultimative Vergebung an Wirkung.

Fällt für mich eher in die Schiene Kuschelchristen...
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#597025) Verfasst am: 05.11.2006, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Den Gedanken, dass jedem, egal was er getan hat, nach Verbüßen der Strafe vergeben wird, insbesondere am Totenbett - da ist wirklich alles hinfällig - vergeben wird, finde ich eigentlich ausgesprochen positiv...


Am Kopf kratzen

Wenn mir einer was antut und um Entschuldigung/Vergebung bittet, sage ich "ich nehme die Entschuldigung an". Das bedeutet soviel wie "ich nehme zur Kenntnis, daß du es bereust, und daß du es hoffentlich nicht wieder tun wirst". Außerdem fordere ich Wiedergutmachung und Schadensersatz, Schmerzensgeld und was mach da noch so fordern kann. Falls ich aus irgendwelchen Gründen auf diese Forderungen verzichte, hat dieser Verzicht nichts mit Vergeben oder Verzeihen zu tun.


"Ich vergebe dir" oder "ich verzeihe dir" würde ich nie sagen, weil das meiner Meinung nach was religiöses mystisches ist.
Wenn er Vergebung braucht, muß er das mit seinem Gott oder Priester ausmachen. Wenn er Begnadigung braucht, mit dem Richter oder Präsidenten. Kann sein, daß diese Instanzen eine förmliche Entschuldigung beim Opfer fordern, diese würde ich ja auch annehmen, aber eine Vergebung/Verzeihung aussprechen, liegt außerhalb meiner Kompentenz.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#597434) Verfasst am: 05.11.2006, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

zoff hat folgendes geschrieben:
Andererseits: Wer sagte, das Hass ein Gericht sei, das am besten kalt serviert wird?

Nein, Khan in Star Trek III: "Der Zorn des Khan". Er sagte, es wäre ein klingonische Sprichwort.

Im klingonischen Orginal heisst es: "bortaS bIr jablu'DI' reH QaQqu' nay'
Was aber korrekt übersetzt soviel heisst wie: "Wenn kalte Rache seviert wird, ist das Gericht immer gut."

zoff hat folgendes geschrieben:
Hass kostet sehr viel Energie.
Ob sich das lohnt, den so lange zu konservieren?

Hass kostet keine Enerige. Zorn tut das. Echter Hass ist von Haus aus kalt und braucht oft so lange sich aufzubauen wie zu vergehen.
Hass entsteht auch nicht aus dem Moment heraus.

Wenn ich jemanden hasse für etwas, was er mir angetan hat, warte ich auch nicht, bis er zu mir kommt um mich zu rächen - es sei denn, das ist Teil des Plans.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Schuld und Vergebung sind sowieso, so sie nicht zur Wandlung zum besseren erfolgen, völlig sinnlose konstrukte.

Wer hätte gedacht, dass ich Dir nochmal bei etwas zustimmen müsste!? Auf den Arm nehmen

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Wenn der Typ meine beiden Beine gebrochen hätte? Neverever - höchstens gegen hohe Ablasszahlungen hätte ich ihm sein Seelenheil gegeben zynisches Grinsen da bin ich pragmatisch...

Nichtmal das. Ich hätte ihm ewiges Fegefeuer gewünscht und ihm gesagt, dass ich auf sein Grab pissen werde.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Nur hat die Vergeltung gegenüber einem sterbenden diesen Sinn völlig verfehlt. ´

Naja, solange er noch lebt, kann man ihm noch Schmerz zufügen. Und ich würde ihm Schmerzen bereiten für jede Sekunde die ich leiden musste.

Sanne hat folgendes geschrieben:
Wenn mir einer was antut und um Entschuldigung/Vergebung bittet, sage ich "ich nehme die Entschuldigung an".

Du Ent-Schuld-est ihn also...
Geht das überhaupt?
Da müsste man jetzt erstmal wissen, was Schuld ist?
Und wenn er Dir etwas schuld-et, wie wird das aufgerechnet?
Schuld - (Entschuldigung + Annahme) = Schuldlosigkeit?

Sanne hat folgendes geschrieben:
"Ich vergebe dir" oder "ich verzeihe dir" würde ich nie sagen, weil das meiner Meinung nach was religiöses mystisches ist.

Sorry Babe, aber das ist ein Irrglaube der dir aus deiner Religionsphobie erwachsen ist.
Vergeben und verzeihen ist etwas zutiefst menschliches. Nur, die, die nicht genug menschliche Größe haben es selbst zu machen, brauchen einen göttlichen Erfüllunggehilfen.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#597443) Verfasst am: 06.11.2006, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
nichtmal wenn er mir nichts getan hat, würde ich auch nur einen finger rühren, damit es ein religiöser im "afterlife" besser hat.


Bin nicht sicher, ob das Anliegen des Täters darauf beruht...Ich denke, der Wunsch in Ruhe zu sterben, also alles erledigt zu haben, muß nicht religiös flankiert sein.

Ich habe mal von einer Frau gehört, die von ihrem Arzt die Nachricht bekam, sie hätte nur noch wenige Wochen zu leben. Sie war bestrebt alle unerledigten Sachen zu erledigen um in Ruhe sterben zu können. Danach stellte sie aber fest, daß sie nun eher in Ruhe leben konnte. Die Diagnose erwies sich dann auch noch als falsch. Urban Legend - kann sein. Aber eine schöne Geschichte.
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Louseign
(-)



Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#597446) Verfasst am: 06.11.2006, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich auch ziemlich egal, das Thema....


ok, dann erspar ich uns eine weitere Antwort von mir.. Sehr glücklich

Hier hatte ich zunächst den Eindruck, das Thema sei wirklich erledigt. Da die Diskussion aber doch weitergeht, stelle ich meinen zunächst zurückgezogenen Beitrag nun doch ein:


Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Aber losgelöst davon kann ich in der Verweigerung der Vergebung (immer am naheliegenden Tot des betreffenden festhaltend) keinerlei Nutzen erkennen.

Was heißt denn in diesem Kontext eigentlich Nutzen? Wenn es darum geht, dem kurz vor dem Tod befindlichen Täter Vergebung zu heucheln, dann mag die Frage nach dem Nutzen vielleicht eine gewisse Rolle spielen. Aber wirkliche Vergebung findet tief im Inneren statt und lässt sich nicht beliebig nach irgendeinem Nutzen steuern.

Nun versuche ich mal, mich in die Lage dieser Frau hineinzuversetzen. Da gibt es einen SS-Mann, der mich vor vielen Jahren bis aufs Blut gequält hat, der mir wahrscheinlich auch ein bleibendes körperliches "Andenken" an diesen Moment der Qual beschert hat, von der psychischen Verletzung ganz zu schweigen. Im Laufe der Jahrzehnte ist es mir gelungen, die körperliche Verletzung in mein Leben zu integrieren und die psychische Verletzung so weit zu verarbeiten, dass sie mir nicht mehr so viel Schmerzen bereitet, sofern nicht ein Ereignis kommt, das diese alten Wunden wieder aufreißt. So betrachtet, ist es für mich (in die Lage der Frau hineinversetzt) am besten, wenn der Mann, der mir das angetan hat, mich für den Rest des Lebens in Ruhe lässt.

Nun kommt ausgerechnet dieser Mann am Ende seines Lebens und fragt, ob ich ihm vergeben könnte. Aber was heißt eigentlich Vergebung? Für mich bedeutet das mindestens, dass ich irgendwie nachvollziehen kann, warum sich dieser Mann in der damaligen Situation so verhalten hat und die Erkenntnis, dass er sich inzwischen davon eindeutig distanziert hat, dass er das Leid, das er anderen zugefügt hat, wirklich bereut. Wer sich von früheren Taten distanziert, strebt nach Wiedergutmachung. Aber davon kann hier nicht die Rede sein. Dieser Mann steht kurz vor dem Ableben, und das einzige, was ihn interessiert, ist, dass er nicht ohne Vergebung stirbt; es geht ihm also um seinen Seelenfrieden. Rein egoistische Motive also, die nahelegen, dass sich im Inneren die Grundhaltung zu seinen früheren Taten nicht im geringsten geändert hat. Die Person, der er das angetan hat, interessiert ihn nicht wirklich.

Vielleicht liegt es nicht in meiner Natur, Gleiches mit Gleichem zu vergelten oder andere zu hassen, deswegen würde ich möglicherweise (in der Lage der Frau) dem Mann Vergebung vorlügen. Aber ich bezweifle, dass ich im obigen Sinn auch wirklich vergeben hätte. Wenn ich am Ende nicht vergebe, dann hat das nichts mit Verweigerung zu tun - sondern ich empfinde diese Vergebung einfach nicht. Einfach am Ende des Lebens angekrochen zu kommen und um Vergebung zu betteln, reicht eben nicht aus, damit ich wirklich vergeben kann.
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