Magnus G. darf Stiftung für jugendliche Gewaltopfer gründen.

[Hatuey]

Der zu lebenslanger Haft verurteilte Kindermörder und Entführer Magnus G. darf eine Stiftung gründen:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,457292,00.html

[Nordseekrabbe]

Außerdem: Es gibt so etwas bereits seit langem und sehr erfolgreich .

Soll er doch diese Organisation unterstützen und nicht seine eigene Stiftung gründen.
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)

[Keller]

Ehrlich gesagt halte ich diese Debatte für ziemlich künstlich. Ich halte es nach wie vor für ein seltsames Phänomen, dass Kindesmord als um einige Dimensionen schlimmer betrachtet wird als sonstiger Mord. Emotional vielleicht verständlich, aber das kann ja wohl kaum Grundlage irgendwelcher Gesetzgebung sein.

Hätte dieser Markus Gäfgen ne Oma die Treppe runtergschupst oder seinen Nachbarn mit dem Vorschlaghammer gekillt, hätte niemand Anstoß genommen, wollte er nun eine Stiftung für seniore Opfer von Gewalt gründen. Im Gegenteil, vielleicht wäre er sogar noch zum Vorbild für Umkehr und Resozialisierung gejazzt worden.

Weil aber sein Opfer ein Kind war, muss plötzlich das Stiftungsrecht geändert und vor Missbrauch geschützt werden, da es ja irgendwie irgendwelche Opfer verhöhnt, wenn er nun seine Kohle für eine Stiftung raushaut, anstatt Pornomagazine zu abbonieren.

[Sehwolf]

[Keller]

[Nergal]

Eine gute Frage, wieso eigentlich?
Obwohl ich selbst auch es viel schlimmer finde wenn jemand ein Kind umbringt und auch dafür bin das Markus G. lebenslang weggesperrt wird als dass er nur 15 Jahre bekommt.
Ich denke das ist sehr emotional, ich könnte es höchstens mit "Ein Kind hätte noch das ganze Leben vor sich gehabt!" begründen aber das ist wiederum blödsinnig weil man Leben nicht so gegeneinader aufrechenen darf.

[Hatuey]

Es geht hier um das Prinzip, die Stiftung wäre genauso absurd, wenn Magnus G eine alte Oma oder seinen Nachbarn umgebracht hätte. Da hat ein Mensch, einen anderen kaltblütig ermordert und will jetzt den Wohltäter spielen. Natürlich gilt dieser Mann jetzt als besonders schlimmer Mensch, weil das Opfer ein Kind war.


Dieser Typ will aufmerksamkeit und hoffen durch so eine Stiftung vorzeitig entlassen zu werden. Dumm ist er nicht und einen Anwalt, der diesen Blödsinn mitmacht hat er auch.

[Keller]

[Hatuey]

[Keller]

[narziss]

[Raphael]

Angsichts des negativen Echos in der Öffentlichkeit hat das Innenministerium von Rheinland-Pfalz eine Kehrtwende vollzogen. Innenminister Bruch hat im Widerspruch zu seiner gegenteiligen Aussage von vor wenigen Tagen die Stiftung für nicht genehmigungsfähig erklärt, weil sie sittenwidrig sei. Er begründet dies damit, dass Gäfgens Anwalt öffentlich erklärt hat, es handele sich um die selbe Stiftung, die ursprünglich geplant gewesen sei, man sei lediglich der behördlichen Forderung nachgekommen, den Namen zu ändern und Gäfgen selbst nicht die Vertretungsbefugnis einzuräumen. Dieser Sachverhalt war dem Ministerium allerdings schon bekannt gewesen, bevor es grünes Licht gab. Offenkundig scheut man in Mainz vor dem bevorstehenden Rauschen im Blätterwald der Presse zurück und hat sich auf Grund der einhelligen Empörung der Volksseele anders besonnen. Übrigens liegt ein förmlicher Stiftungsantrag bis heute noch gar nicht vor.