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Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB
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Leonardo
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Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 389
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag(#625988) Verfasst am: 25.12.2006, 16:44    Titel: Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB Antworten mit Zitat

§ 1631 Bürgerliches Gesetzbuch
Inhalt und Grenzen der Personensorge
(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.

(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen.


http://dejure.org/gesetze/BGB/1631.html




"Früher war das Anwenden von Gewalt in der Erziehung üblich und gesellschaftlich akzeptiert. Kinder wurden und werden von ihren Eltern immer wieder zum Gehorsam genötigt, notfalls mit Gewalt. Früher galt das Sprichwort: "Wer nicht hören will, muss fühlen!" Autoritäre Erziehung war angesagt in fast allen Familien. Diskussionen waren früher nicht üblich. Heute enden Diskussionen, wenn man mit seinem "Latein" am Ende ist (Argumente, Erklärungen, Zuwendung, Geduld und Ruhe scheinbar nicht mehr helfen). Für viele Kinder war und ist deshalb eine Tracht Prügel etwas Selbstverständliches, so als gäbe es keine Erziehung ohne körperliche Strafen.


Gewalt in der Erziehung heute
Leider ist es immer noch so, dass körperliche Strafen als weit verbreitetes Mittel Anwendung finden. Allerdings gibt es Eltern, die Schläge (Tritte, Stöße) grundsätzlich ablehnen. Dann gibt es Eltern, die körperliche Strafen in Ordnung finden. Oder Eltern, die nur recht selten darauf zurückgreifen.

Rund 50 % aller Eltern wissen in ihnen unerträglichen Situationen keinen anderen Ausweg, als körperliche Strafen anzuwenden. Überlastung, Überforderung, Ehekonflikte, ein immenses Hilflosigkeitsgefühl, hohe innere Spannungen mögen maßgeblich beteiligt sein. Untersuchungen belegen, dass zwischen der moralischen Einstellung (ich möchte mein Kind nicht schlagen) und dem tatsächlichen Verhalten im Erziehungsalltag eine große Diskrepanz zu finden ist (Info Nr. 12 des SFB 227 der Uni Bielefeld, Teilprojekt: Familiale Gewalt gegen Kinder und die Ambivalenz des Rechts).


Anlässe und Auslöser von Gewalt in der Erziehung
Den meisten Eltern rutscht im wahrsten Sinne des Wortes die Hand aus, obwohl sie eigentlich körperliche Züchtigung ablehnen. Umfragen belegen immer wieder, dass dem Schlagen die Reue folgt. Bei manchen wiederholt sich dieses Verhalten ständig (Schlagen, Reue, Scham, Schlagen, Reue etc.). Obwohl ihnen klar ist, dass es für ein Kind eine Demütigung sein muss, von einem viel Stärkeren geschlagen zu werden, können sie nicht davon lassen. Die Statistik belegt, dass 200 Todesfälle pro Jahr und 150.000 Kinder unter 15 Jahren von ihren Eltern misshandelt werden. Eine Umfrage von 1998 hat gezeigt, dass etwa 90 % der Eltern mit Ohrfeigen u.ä. züchtigen. Hiernach scheint Gewalt in den Familien noch etabliert zu sein. Noch schlimmer: Etwa ein Drittel der Eltern benutzt zumindest gelegentlich eine Tracht Prügel oder das Schlagen mit Gegenständen als Erziehungsmaßnahme!

Misshandlungen können spontan oder geplant auftreten. Meistens stellen sie eine Steigerung von Strafen (erst die Ohrfeige, dann die Tracht Prügel) dar. Es sei darauf hingewiesen, dass die Grenzen zwischen Strafen und Misshandlungen fließend verlaufen!


Körperliche Strafen und ihre Folgen
Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass jede Körperstrafe eine Herabsetzung des Kindes und eine Verletzung seiner Würde darstellt. Nicht zu vernachlässigen ist, dass körperliche Strafen und Misshandlungen stets auch eine seelische Wirkung inne haben. Außerdem werden von Eltern, die ihre Kinder viel bestrafen, sowohl körperliche als auch seelische Formen der Bestrafung angewendet.

Aus Kindern, die geschlagen wurden, entwickeln sich meist wieder schlagende Eltern - die Gewaltspirale nimmt ihren Lauf. Tragisch ist, dass Eltern, die als Kind geschlagen wurden, sich nicht ihre seelischen Verletzungen aufgrund dessen eingestehen können bzw. wollen (nur 16% gestehen es sich ein!). Im Gegenteil: es wird sogar noch felsenfest behauptet, es hätte ihnen nicht geschadet (84%)! Ihnen ist beigebracht wurden, sich im Zweifelsfall mit Gewalt durchzusetzen, vor allem dann, wenn man körperlich Schwächere vor sich hat. Konflikte gibt es genug auf der Welt, im Leben, in der Familie.

Selbst ein Baby hat bereits ausgeprägte Bedürfnisse und versucht vehement, diese erfüllt zu bekommen. Es möchte Zärtlichkeit oder dass man mit ihm spielt. Erwachsene dagegen wollen meist ihre Ruhe haben (nach der Arbeit, nach der Haushaltsbewältigung). Und schon ist der Konflikt da! Ist das Kind in dem Falle unerbittlich, so setzen viele Eltern körperliche Strafen ein. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder (deshalb ist auch das Thema im Kindergarten aktuell) sind hinsichtlich Misshandlungen gefährdet, speziell aus dem Grunde, weil sie ihre Bedürfnisse kaum aufschieben können und sehr wehrlos sind. Babys und Kleinkinder sind vollkommen abhängig, schutzbedürftig und hilflos. Bei ihnen (und nicht nur bei ihnen) besteht eine Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe und Zuwendung. Die meisten Kinder lieben und schützen ihre Eltern selbst dann noch, wenn diese Misshandlungen ihnen zugefügt haben. Erst zu Beginn der Pubertät kann hier ein Wandel eintreten.


Seelische Folgen von gewalttätiger Erziehung
Gravierender als der körperliche Schmerz schlägt die seelische Demütigung zu Buche: Ohnmächtigkeit, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein sind die Gefühle, die tiefe Narben nach sich ziehen. Angst und Panik ist damit der Weg geebnet. Das Kind mag denken: Weshalb nur haben die Menschen, die einen eigentlich lieben und schützen sollen, so etwas getan? Eine tiefe emotionale Verunsicherung tut sich hier auf. Etliche Menschen können selbst im Erwachsenenalter kein Vertrauen mehr zu anderen Menschen aufbauen. Sie fliehen vor festen Beziehungen und Bindungen, da sie Angst haben, eine Enttäuschung zu erleben. Mit tief greifenden psychischen Verletzungen, die zu einer Zerstörung des Urvertrauens führen, muss man rechnen.

Urvertrauen wird aber benötigt, um Selbstsicherheit und Optimismus entwickeln zu können. Die Anwendung von Gewalt führt so einerseits zu einem Gefühl des Abgelehntseins und andererseits zu einer Entwicklung von mächtigen Ängsten. Unsicherheit und eine Abhängigkeit von Erwachsenen bzw. Autoritäten über die Kindheit hinaus sind zu erwarten. Im Übrigen wird durch die Gewalt eine Form der Auseinandersetzung bzw. ein Konfliktverhalten aufgezeigt, was wenig erstrebenswert ist. Auf das Recht des Stärkeren wird hier anstelle von vernünftigen Argumenten gepocht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass durch körperliche und seelische Strafen nicht nur die Gesundheit, das persönliche Wohlbefinden, sondern auch das Sozialverhalten des Kindes und des späteren Erwachsenen nachhaltig negativ geprägt werden. Das Anwenden von Gewalt erscheint als Ausübung von Macht. Doch genauer betrachtet, ist dieses das Eingeständnis, ohnmächtig zu sein, zu nichts anderem mehr in der Lage zu sein, sich nicht anders helfen zu wissen. Sie setzt ausschließlich auf körperliche Überlegenheit.

Besteht der begründete Verdacht, dass ein Kind Opfer von Misshandlungen ist, so müssen alle Hemmschwellen, sich in das Leben anderer Menschen einzumischen, hinter sich gelassen werden. Dem Kind kann auch außerhalb der Kernfamilie Förderung, Aufmerksamkeit und Zuwendung verschafft werden: Verwandte, Freunde, Nachbarn, Tagesmütter, Hort, ganztägiger Kindergarten, Verein usw. Rat und Hilfe kann man sich holen beim Kinderschutzbund, Familien- und Lebensberatungsstellen, Psychologen, Jugendamt, Arbeiterwohlfahrt, Telefonseelsorge, kirchliche Beratungsstellen, Rotes Kreuz etc.


Recht auf gewaltfreie Erziehung
Das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung ist nunmehr auch im Gesetz verankert worden.

Mit der Zeit wurden immer mehr Formen der Gewalt verurteilt und zum Teil unter Strafe gestellt: Zuerst durfte sich nicht mehr der Lehrherr an seinem Lehrling vergreifen, dann der Ehemann an die Ehefrau und sodann der Lehrer seinen Schüler verprügeln.

Der nächste Bereich ist der zwischen Eltern und ihren Kindern. Der § 1631 Abs. 2 BGB, der Züchtigungsparagraph, ist geändert wurden. Er lautet jetzt: "Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung" (§1631 II BGB): "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig." Bedeutende Erziehungsgrundsätze wie Förderung, Respekt und Fürsorge werden hier betont. Gewalt als Erziehungsmittel hat ausgedient. Die Misshandlung und der sexuelle Missbrauch von Kindern erfüllen Straftatbestände. Dieses Gesetz stammt von November 2000. Ein neues Erziehungsleitbild wird angestrebt, einem Bewusstseinswandel soll auch im Gesetz Rechnung getragen werden....."
http://freigeisterhaus.de/posting.php?mode=newtopic&f=7


Mich würden Sichtweisen zum § 1631 BGB (Ächtung der Gewalt in der Erziehung) interessieren!

Herzliche Grüße von
Leonardo
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Zuletzt bearbeitet von Leonardo am 25.12.2006, 16:53, insgesamt einmal bearbeitet
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IchundDu
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Anmeldungsdatum: 30.10.2006
Beiträge: 128

Beitrag(#625991) Verfasst am: 25.12.2006, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auch genügend Eltern, die keine Gewalt anwenden und trotzdem zu blöde sind Kinder zu erziehen.

Ein Klaps ist also Gewalt? Ich finde es viel Gewalttätiger die Kinder sich selbst zu überlassen.

Fazit: Das Gesetz ist unvollkommen und nur einseitig beschränkt.

Wenn jemand ein Rezept für perfekte Erziehung hat, dann nur her damit.


P.S. Nein, ich finde Gewalt in der Erziehung nicht gut.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#626008) Verfasst am: 25.12.2006, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:

Ein Klaps ist also Gewalt?


Natürlich, was denn sonst?
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#626014) Verfasst am: 25.12.2006, 17:20    Titel: Re: Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB Antworten mit Zitat

Leonardo hat folgendes geschrieben:

Mich würden Sichtweisen zum § 1631 BGB (Ächtung der Gewalt in der Erziehung) interessieren!


Ich bin dafür. Gewalt hat in der Kindererziehung nichts zu suchen. Gewalt hat eigentlich nirgendwo was zu suchen.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#626026) Verfasst am: 25.12.2006, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:
Ein Klaps ist also Gewalt? Ich finde es viel Gewalttätiger die Kinder sich selbst zu überlassen.

Wenn jemand ein Rezept für perfekte Erziehung hat, dann nur her damit.
Heißt das nun, dass dir a) das Gesetz nicht weit genug geht, oder du b) davon ausgehst, dass es nur entweder "Prügel" oder "Verwahrlosung" gibt?
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boomklever
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Beitrag(#626070) Verfasst am: 25.12.2006, 18:58    Titel: Re: Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Leonardo hat folgendes geschrieben:

Mich würden Sichtweisen zum § 1631 BGB (Ächtung der Gewalt in der Erziehung) interessieren!


Ich bin dafür. Gewalt hat in der Kindererziehung nichts zu suchen. Gewalt hat eigentlich nirgendwo was zu suchen.

(Eigene Hervorhebungen)
Auch deshalb ist eine gewaltfreie Erziehung der einzig richtige Weg. Zum einen, und das wiegt für mich stärker, um dem Kind Demütigungen zu ersparen und ein gutes Selbstwertgefühl aufzubauen, aber auch um dem Kind damit zu zeigen, dass `Gewalt nirgendwo etwas zu suchen hat'. Wer mit Gewalt groß wird, der wird auch im späteren Leben eher gewalttätig handeln.
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kolja
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Beitrag(#626072) Verfasst am: 25.12.2006, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:
Ein Klaps ist also Gewalt?

Natürlich, sowohl körperlich (der Schmerz) als auch psychisch (die Demütigung).

IchundDu hat folgendes geschrieben:
Ich finde es viel Gewalttätiger die Kinder sich selbst zu überlassen.

Auch nicht gut, würde ich aber nicht unbedingt "Gewalt" nennen, das verwässert den Begriff zu sehr.

Aber warum hast Du diese Sätze aneinandergereiht? Sollte das eine Ausrede oder Rechtfertigung für Klapse werden?
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Zoff
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Beitrag(#626075) Verfasst am: 25.12.2006, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte derartige Gesetzte natürlich für gut und richtig, allerdings frage ich mich, wie sie durchgesetzt werden sollen.
Was tut der Staat, um die Kinder über Ihre Rechte auf zu klären und welche Maßnahmen werden ergriffen, um sie durch zu setzten?
Gerade die Fälle von fürchterlichen Todesfällen in den letzten Wochen zeigen doch, dass die Jugendämter offensichtlich völlig überfordert sind.


Zuletzt bearbeitet von Zoff am 25.12.2006, 19:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Leonardo
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Beitrag(#626076) Verfasst am: 25.12.2006, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, einen herzlichen Gruß an alle!

Zwei Fragen habe ich:

a) Wo fängt Gewalt an - was ist mit psychischer Gewalt?

b) Was ist mit Leuten, denen mal "die Hand ausrutscht"? Ab in den Knast?

Leonardo
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Keller
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Beitrag(#626081) Verfasst am: 25.12.2006, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

ernsthafte Frage: was ist eigentlich dieser Klaps, der in diesen Diskussionen immer wieder auftaucht? Ich kenne den Begriff eigentlich nur als Bezeichnung für einen spielerischen, keinesfalls schmerzhaften Schlag ohne Erziehungs- oder Sanktionshintergrund. Das wird doch aber kaum gemeint sein, oder!?
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boomklever
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Beitrag(#626082) Verfasst am: 25.12.2006, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Leonardo hat folgendes geschrieben:
Hallo, einen herzlichen Gruß an alle!

Zwei Fragen habe ich:

a) Wo fängt Gewalt an - was ist mit physischer Gewalt?

Guter Punkt. Gewalt muss nicht immer nur physischer Natur sein. Demütigende Aussagen zählen für mich auch dazu. Daneben zähle ich zu Gewalt ungerechtfertigten Zwang (gerechtfertigter Zwang wäre z.B. wenn das Kind Gefahr läuft, sich zu verletzen. Den `Zwang' nicht in den Glasscherben spielen zu dürfen halte ich also durchaus für gerechtfertigt zwinkern).

Leonardo hat folgendes geschrieben:

b) Was ist mit Leuten, denen mal "die Hand ausrutscht"? Ab in den Knast?

In einer idealen Welt (in der natürlich auch niemandem `die Hand ausrutscht', aber lassen wir das mal beiseite gestellt) würde ein Richter ein, der Gewalt entsprechendes, Strafmaß festsetzen und denjenigen, der sich der Gewalt schuldig gemacht hat entsprechend gerecht bestrafen.
Das Problem aber ist, dass wir nicht in einer idealen Welt leben, weshalb ich dieses Gesetz, außer in Einzelfällen, praktisch für nicht durchsetzbar halte.
Auf der anderen Seite ist es natürlich sinnvoll in Einzelfällen durchzugreifen, allein um zu zeigen, dass Gewalt gegen Kinder nicht toleriert wird, wenn das auch viele nicht davon abhalten wird, weiterhin Gewalt gegen ihre Kinder auszuüben.
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Leonardo
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Beitrag(#626083) Verfasst am: 25.12.2006, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Keller,

mit "Klaps" ist ein leichter, vermeintlich ungefährlicher, aber vernehmbarer Schlag gemeint - so verstehe ich es zumindest!

Leonardo
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Zuletzt bearbeitet von Leonardo am 25.12.2006, 19:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Leonardo
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Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 389
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Beitrag(#626084) Verfasst am: 25.12.2006, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo boomklever,

ich meinte eigentlich psychische Gewalt. Ich habe es bereits geändert!

Leonardo
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boomklever
Impfgegnergegner



Anmeldungsdatum: 25.07.2006
Beiträge: 11112
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Beitrag(#626085) Verfasst am: 25.12.2006, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Leonardo hat folgendes geschrieben:
Hallo boomklever,

ich meinte eigentlich psychische Gewalt. Ich habe es bereits geändert!

Leonardo

Okay, ich hab mich ja in meiner Antwort auch auf psychische Gewalt bezogen.
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Tante Käthe
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Anmeldungsdatum: 06.07.2006
Beiträge: 79
Wohnort: Oberbergischer Kreis

Beitrag(#626144) Verfasst am: 25.12.2006, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Leonardo hat folgendes geschrieben:


Zwei Fragen habe ich:

a) Wo fängt Gewalt an - was ist mit psychischer Gewalt?

b) Was ist mit Leuten, denen mal "die Hand ausrutscht"? Ab in den Knast?

Leonardo


Antwort a)
Gewalt fängt genau da an wo Erwachsene gegenüber Kindern unfreundlich werden.

Antwort b)
Eine Hand kann nicht ausrutschen. Auch nicht mit Anführungszeichen. Man wird in den seltensten Fällen mitbekommen wenn ein Erwachsener ein Kind schlägt. Denn schlimmer als die Gewissensbisse sein Kind geschlagen zu haben, ist die Peinlichkeit dies in aller Öffentlichkeit zu tun. Für den Fall, daß man doch Zeuge eines solchen Vorfalls wird, empfiehlt es sich die erwachsene Person höflich und freundlich - keinesfalls aggressiv - anzusprechen und Hilfe anzubieten. Es gibt in der Tat Väter und Mütter, die hoffnungslos mit ihren Kindern überfordert sind. Diesen Personen mit "Knast" zu drohen verschlimmert die Konfliktsituation nur.
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Eure Tante Käthe

Eine Religion in deren Zentrum eine Hinrichtungsszene steht, finde ich abstoßend.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#626166) Verfasst am: 25.12.2006, 22:46    Titel: Re: Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Leonardo hat folgendes geschrieben:

Mich würden Sichtweisen zum § 1631 BGB (Ächtung der Gewalt in der Erziehung) interessieren!

Ich bin dafür. Gewalt hat in der Kindererziehung nichts zu suchen. Gewalt hat eigentlich nirgendwo was zu suchen.

Ich finde den Text danach viel interessanter.
Ich bin als Kind fast nie geschlagen worden. Manchmal gab es eine Watsch'n von meiner Mutter, warum weiss ich heute nicht meh. Es war aber auch mehr der Klaps auf den Hinterkopf. Den fand ich weniger physisch schmerzhaft, denn beleidigend. Nur einmal gab es eine richtige 'Tracht Prpgel' mit übers Knie legen und dem Schlappen. Das kam von meinem Vater, als man mich beim Zündeln in der Wohnung erwischte. Das 'Positive' daran war für mich damals, danach war die Sache auch erledigt und es wurde nie wieder darüber gesprochen. Es kam auch nie wieder dazu - obwohl ich bis heute eine gewisse Affinität zu Feuer habe. Smilie
Insgesamt, gab es aber bei uns in der Familie sonst keine physische Betrafung. Psychische aber sehr wohl. Das ging von Fernsehverbot bis Zimmerarrest. Wenn ich sie vergleiche, fand ich diese immer schlimmer.

Mag sein, dass ich dadurch bis heute niemandem meine Zuneigung wirklich zeigen mag - er könnte sie ja als Waffe gegen mich verwenden und mich mit Zurückweisung strafen. Es dauerte Jahre bis ich meine Mutter mal in den Arm nahm und gedrückt hab. Jetzt ist sie 60, da geht es langsam. Bei meinem Bruder ist es immer noch schwierig. Meine Frau bekommt bestenfalls ein Bussi. Das wäre ok für mich. Mir geht es gut damit, soweit nur ihr nicht, sie braucht solche Liebesbeweise. Ich halte sie eher für trügerisch.

Extrem schwierig wird das ganze im meinem Verhältnis zu meinem Sohn. Ich denke (meine Frau wird anderes behaupten) ich schlage ihn nicht. Wenn er allerdings meint, er muss unbedingt beweisen, dass er stärker ist als ich, lasse ich ihn auch schonmal auflaufen. Das bedeutet dann, dass ich ihn entweder festhalte, oder wenn er mich anrempeln will kurz vorher ausweiche und ihn dann auch stolpern lasse, wenn er meint er muss nach dem zweiten oder dritten Ermahnen immer noch nicht aufhören. Manchmal blocke ich seine Schläge auch ziemlich hart ab. Das ist aber meiner Meinung nach immer noch im Rahmen, besonders da er sich bei mir noch nie wirklich verletzt hat. Er treibt es halt manchmal bis an die Spitze und das ist auch richtig so für ihn. Aber ich denke, wenn er nicht im kleinen lernt, wo seine Grenzen sind, passiert ihm irgendwann was Grosses.
Das Dumme ist nur, ddass er rausgefunden hat, dass er, wenn er zu seiner Mutter rennt und jammert: "Papa hat mir weh getan!", meine Frau sich früher selten gefragt hat, was genau passiert wäre, sondern immer gleich angerannt kam und versucht mich zurechtzuweisen.

Das ging so lang, bis er sie selbst mal zur Weissglut getrieben hat mit seinen Verweigerungsaktionen (Nicht anziehen, nicht ausziehen, nicht Zähne putzen, etc.) und ihr einmal selber die Hand ausgerutscht ist. Das hat sie ziemlich mitgenommen.

Ich denke, Gewalt ist ein normaler Teil menschlicher Beziehungen, physische, wie auch psychische. Jeder Benutzt sie im täglichen Leben, meisst aber unbewusst - und darin liegt die Gefahr. Es ist unvermeidbar Gewalt einzusetzen. Streng genommen über ich Gewalt aus in dem Moment, wenn ich ein Zimmer betrete in dem sich eine andere Person aufhält. Ich dringe in den Raum ein, den diese Person zuvor alleine besetzt hielt.

Ok, das ist jetzt sehr, sehr abstrakt. Ich halte es aber für notwendig Gewalt zu enttabuisieren. Sie muss heraus ans Licht und ins Bewusstsein der Menschen. Denn schlecht ist es vor allem, wenn die Gewalt den Menschen beherrscht, nicht der Mensch seine Gewalt.

Ich merke das, so schliesst sich der Kreis, oft an meinem Sohn. Ich kann, wenn ich will, sehr, sehr laut werden. Das heisst nicht nur akustisch, sondern auch mit sehr viel Druck in der Stimme. Wenn ich bei meinem Sohn nicht weiterkomme, weiss ich, dass ich ihn auch anbrüllen könnte. Er ist dann so geschockt - geradezu paralysiert. Das ist schlimmer für ihn als jede Prügel, die ich ihm antun könnte. daher muss man damit extrem vorsichtig umgehen. Zu meinem Glück kann ich das ganz gut dosieren, oft ich meine Frau schneller an ihrer Schmerzgrenze, als ich.

Zu guter letzt möchte ich sagen, auch mein Sohn ist gewalttätig. Nein, nicht in der destrktiven Form. Aber auch er ist zu Gewalt fähig. Ich finde es ok, wenn er sie mir gegenüber auch auslebt. So kann er sich ausprobieren, sehen wie weit er gehen kann. Das wirkt sehr positiv, denn zum Beispiel im Kindergarten ist er mit eines der liebevollsten Kinder gegenüber anderen, speziell gegenüber Jüngeren. Aber so langsam wird es dennoch Zeit für einen Sportverein. ich würde ihn ja gern zum Kampfkunst mitnehmen. Aber da ist es schwer, eine Schule zu finden, die unterrichtet, nicht trainiert. Das Problem hab ich aber auch, wenn ich für mich eine suche.

So... genug Selbstanalyse...
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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#626174) Verfasst am: 25.12.2006, 23:02    Titel: Re: Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:

Ich denke, Gewalt ist ein normaler Teil menschlicher Beziehungen, physische, wie auch psychische.


Das heißt aber nicht, daß man sich damit abfinden muß. Ich jedenfalls werde dagegen immer gegenan gehen.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
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Beitrag(#626186) Verfasst am: 25.12.2006, 23:27    Titel: Re: Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung - § 1631 BGB Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:

Ich denke, Gewalt ist ein normaler Teil menschlicher Beziehungen, physische, wie auch psychische.

Das heißt aber nicht, daß man sich damit abfinden muß. Ich jedenfalls werde dagegen immer gegenan gehen.

Das genau möchte ich damit sagen! Man darf sich überhaupt nicht einfach damit abfinden! Man muss sich damit beschäftigen, sie sich bewusst machen. Nur dann kann man auch damit umgehen - und sich auch (ehrlich!!) entschuldigen, wenn man sich falsch eingesetzt hat.

Zuerst muss sich aber etwas an der Zwei-Klassen-Gewalt ändern. Es gibt keine gute oder böse Gewalt, so wie es keine gute oder böse Liebe gibt. Gewalt darf nicht im Beruf als 'Durchsetzungsfähigkeit' verharmlost werden, aber zu Hause geächtet sein. Vor allem muss man sich viel mehr der subtilen psychischen Gewalt bewusst werden.

Ich glaube dass Frauen mehr zur psychischen, Männer mehr zur physischen Gewalt neigen. Zickenterror und Vergewaltigungen sind da nur die Spitze des Eisbergs. Vor allem muss man Gewalt mit gleicher Gewalt begegnen. Trifft psychsche auf physische Gewalt kommt es imho fast automatisch zu Eskalation.

Gibt es Studien dazu?

Ich habe bewusst nur von meinen eigenen Eindrücken geschrieben, da ich meine, dass man nur so auf einer persönlichen Ebene zu echter Weiterentwicklung kommt.

Im Übrigen bin ich inzwischen der Überzeugung, dass meine Probleme mit männlichen Chefs daher rühren, dass ich nicht mehr oder mit entsprechendem Gegendruck auf unterschwellige Einschüchterungsversuche reagiere. Zum Beispiel lache ich nicht mehr über Witze meiner Chefs und verteidige auch nicht mehr deren Fehlentscheidungen gegenüber anderen. Gut... ich lache auch nicht über schlechte Witze, wenn sie von Frauen kommen.
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IchundDu
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Anmeldungsdatum: 30.10.2006
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Beitrag(#626218) Verfasst am: 26.12.2006, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Heisst das jeder, der mal hin und wieder einen Klaps gibt, ein schlechter Erzieher ist?

Und heisst das, dass jeder, der nie einen Klaps gibt, ein guter Erzieher ist?

Wer bringt einem denn gute Erziehung bei? Das Jugendamt? Die haben oft genug bewiesen, dass sie keine Ahnung haben. Oder die Supernanny?

Was soll man mit Prominenten machen, die öffentlich zugeben, dass ein Klaps nicht schadet? Wegen Gewaltverherrlichung einsperren?
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#626226) Verfasst am: 26.12.2006, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wichtig ein solches Gesetz ist, sieht man ja gerade daran was am 24.12. in Erfurt (Thüringen) passiert ist: Eine Mutter hat ihren eigenen Sohn erdrosselt. Geschockt Geschockt Geschockt
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IchundDu
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Beitrag(#626231) Verfasst am: 26.12.2006, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wie wichtig ein solches Gesetz ist, sieht man ja gerade daran was am 24.12. in Erfurt (Thüringen) passiert ist: Eine Mutter hat ihren eigenen Sohn erdrosselt. Geschockt Geschockt Geschockt


Eine Mutter, die ihren Sohn erdrosseln will, lässt sich bestimmt nicht von dem Gesetz abschrecken.

Söhne erdrosseln war doch schon vorher verboten, oder?
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Zoff
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Beitrag(#626232) Verfasst am: 26.12.2006, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wie wichtig ein solches Gesetz ist, sieht man ja gerade daran was am 24.12. in Erfurt (Thüringen) passiert ist: Eine Mutter hat ihren eigenen Sohn erdrosselt. Geschockt Geschockt Geschockt

Darin sieht man höchstens, daß solche Gesetzte nichts nutzen, weil ihnen keine Geltung verschafft wird.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
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Beitrag(#626244) Verfasst am: 26.12.2006, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:
Heisst das jeder, der mal hin und wieder einen Klaps gibt, ein schlechter Erzieher ist?

Natürlich. Kinder zu schlagen ist einfach asozial und verharmlosende Formulierungen wie "mal einen Klaps" oder "mal die Hand ausgerutscht" sind einfach nur noch krank.
IchundDu hat folgendes geschrieben:
Und heisst das, dass jeder, der nie einen Klaps gibt, ein guter Erzieher ist?

Nein, aber derjenige erfüllt damit eine Voraussetzung, die selbstverständlich sein sollte.

IchundDu hat folgendes geschrieben:

Wer bringt einem denn gute Erziehung bei? Das Jugendamt? Die haben oft genug bewiesen, dass sie keine Ahnung haben. Oder die Supernanny?

Wir habe alle unsere Moralvorstellungen, hatten sie schon vor der Erfindung von RTL.
Jeder sozial denkend und lebender Mensch ist sich dessen bewusst. Ich glaube auch, daß schlagende Eltern sich darüber im klaren sind.
Ich weiß nur leider auch nicht, wie man solchen Leuten ihr Fehlverhalten klar machen soll.
Laut Sozialgesetzbuch wird solche Leuten ja auch ausdrücklich Hilfestellung angeboten, aber daß das nicht funktioniert, ist ja leider hinlänglich bekannt.

IchundDu hat folgendes geschrieben:

Was soll man mit Prominenten machen, die öffentlich zugeben, dass ein Klaps nicht schadet? Wegen Gewaltverherrlichung einsperren?

Die müssen in eine TV-Show!
Mit Dirk Bach!
Lebenslänglich!
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IchundDu
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Anmeldungsdatum: 30.10.2006
Beiträge: 128

Beitrag(#626256) Verfasst am: 26.12.2006, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:
Heisst das jeder, der mal hin und wieder einen Klaps gibt, ein schlechter Erzieher ist?

Natürlich. Kinder zu schlagen ist einfach asozial und verharmlosende Formulierungen wie "mal einen Klaps" oder "mal die Hand ausgerutscht" sind einfach nur noch krank.


Und wenn die Kinder später vernünftige, normale und angesehende Leute werden und selber sagen, dass sie dankbar dafür sind, dass sie hin und wieder eine gelangt bekommen haben? Sind die dann auch krank? Sollte man die nicht lieber einsperren? Man weiss ja nie was die mal machen? Die lösen ihre eigenen Kinder vieleicht in Salzsäure auf.

Was ist wenn ein Erwachsener später vor Gericht zieht und den Staat verklagt, weil der Staat verhindert hat, dass seine Eltern ihm mal eine langen und er dadurch auf die schiefe Bahn geraten ist?


Wenn mein Kind die Nachbarin erschiessen will. Soll ich ihn ziehen lassen und ihn seinem Tun überlassen. Oder soll ich ihn notfalls mit Gewalt dazu bringen von seinem Vorhaben abzulassen? Wenn ich Gewalt anwende kann ich dafür eingebuchtet werden. Also lasse ich ihn doch lieber die Oma erschiessen!?
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rotwang
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Beitrag(#626260) Verfasst am: 26.12.2006, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:

Wenn mein Kind die Nachbarin erschiessen will. Soll ich ihn ziehen lassen und ihn seinem Tun überlassen. Oder soll ich ihn notfalls mit Gewalt dazu bringen von seinem Vorhaben abzulassen? Wenn ich Gewalt anwende kann ich dafür eingebuchtet werden. Also lasse ich ihn doch lieber die Oma erschiessen!?


Die Äpfel und die Birnen. Mit den Augen rollen
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Mario Hahna
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Beitrag(#626264) Verfasst am: 26.12.2006, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:
Heisst das jeder, der mal hin und wieder einen Klaps gibt, ein schlechter Erzieher ist?

Natürlich. Kinder zu schlagen ist einfach asozial und verharmlosende Formulierungen wie "mal einen Klaps" oder "mal die Hand ausgerutscht" sind einfach nur noch krank.


Und wenn die Kinder später vernünftige, normale und angesehende Leute werden und selber sagen, dass sie dankbar dafür sind, dass sie hin und wieder eine gelangt bekommen haben? Sind die dann auch krank?


Allerdings! Ich bin nen Dreck dafür dankbar, dass ich als Kind ein paar gelangt bekommen habe.
Würde dir gerne mal paar langen, vielleicht bist du ja in paar Jahren dankbar dafür.
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IchundDu
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Beitrag(#626270) Verfasst am: 26.12.2006, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

rotwang hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:

Wenn mein Kind die Nachbarin erschiessen will. Soll ich ihn ziehen lassen und ihn seinem Tun überlassen. Oder soll ich ihn notfalls mit Gewalt dazu bringen von seinem Vorhaben abzulassen? Wenn ich Gewalt anwende kann ich dafür eingebuchtet werden. Also lasse ich ihn doch lieber die Oma erschiessen!?


Die Äpfel und die Birnen. Mit den Augen rollen


Wenn dir der Vergleich nicht passt, dann antworte konstruktiv und quatsch nicht so ein komisches Zeug zwinkern

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:
Heisst das jeder, der mal hin und wieder einen Klaps gibt, ein schlechter Erzieher ist?

Natürlich. Kinder zu schlagen ist einfach asozial und verharmlosende Formulierungen wie "mal einen Klaps" oder "mal die Hand ausgerutscht" sind einfach nur noch krank.


Und wenn die Kinder später vernünftige, normale und angesehende Leute werden und selber sagen, dass sie dankbar dafür sind, dass sie hin und wieder eine gelangt bekommen haben? Sind die dann auch krank?


Allerdings! Ich bin nen Dreck dafür dankbar, dass ich als Kind ein paar gelangt bekommen habe.
Würde dir gerne mal paar langen, vielleicht bist du ja in paar Jahren dankbar dafür.
Wiewso denn mir? Was habe ich dir getan? Bist du Humanist? Wenn ja, dann schäm dich du Gewaltverherrlichender Möchtegernhumanist.
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Mario Hahna
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Beitrag(#626273) Verfasst am: 26.12.2006, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:

Wiewso denn mir? Was habe ich dir getan? Bist du Humanist? Wenn ja, dann schäm dich du Gewaltverherrlichender Möchtegernhumanist.


Nein, ich wurde als Kind gewalttätig erzogen und würde dir jetzt gerne paar langen. Ich habe gelernt Konflikte so zu lösen. Immer mitten in die Fresse rein. Schiss?
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IchundDu
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Beitrag(#626277) Verfasst am: 26.12.2006, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:

Wiewso denn mir? Was habe ich dir getan? Bist du Humanist? Wenn ja, dann schäm dich du Gewaltverherrlichender Möchtegernhumanist.


Nein, ich wurde als Kind gewalttätig erzogen und würde dir jetzt gerne paar langen. Ich habe gelernt Konflikte so zu lösen. Immer mitten in die Fresse rein. Schiss?
Sicher. Vor so Psychopathen wie dir muss man immer Schiss haben.
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rotwang
Kreator des Homunculus



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Beitrag(#626280) Verfasst am: 26.12.2006, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

IchundDu hat folgendes geschrieben:
rotwang hat folgendes geschrieben:
IchundDu hat folgendes geschrieben:

Wenn mein Kind die Nachbarin erschiessen will. Soll ich ihn ziehen lassen und ihn seinem Tun überlassen. Oder soll ich ihn notfalls mit Gewalt dazu bringen von seinem Vorhaben abzulassen? Wenn ich Gewalt anwende kann ich dafür eingebuchtet werden. Also lasse ich ihn doch lieber die Oma erschiessen!?


Die Äpfel und die Birnen. Mit den Augen rollen


Wenn dir der Vergleich nicht passt, dann antworte konstruktiv und quatsch nicht so ein komisches Zeug zwinkern


Warum? Mein Beitrag war der Zaunpfahl der Dich darauf bringen soll selbst einmal konstruktiv an Deinem Beitrag zu werkeln. Selbsterkenntnis ist hier quasi das Stichwort. Lachen
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