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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#606381) Verfasst am: 21.11.2006, 13:23 Titel: verlogene Diskussion ums Kindergeld |
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Das Kindergeld dient der steuerlichen Freistellung des Existenzminimums, außer bei denjenigen, die wenig oder garnichts verdienen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergeld) Zum größten Teil ist es also eine Steuerrückzahlung und keine Familienförderung (obwohl die Bundesregierung es gerne als solche in ihren Statistiken verbucht!).
Nun wird überlegt, Kindertagesstätten aus dem Kindergeld mitzufinanzieren
http://www.netzeitung.de/deutschland/454223.html. Das läuft de facto auf eine Steuererhöhung speziell für Eltern heraus. Wenn Familienminister sowas fordern, kann man das nur als bewusste Irreführung bezeichnen, denn eigentlich sollten sie wissen daß Kindergeld ein Instrument der Steuergerechtigkeit ist.
Besonders infam finde ich die Äußerung von NRW-Familienminister Armin Laschet: Zitat: | "Ich bin mir nicht sicher, dass jeder Euro Kindergeld wirklich bei den Kindern ankommt. Ein kostenloses Kita-Jahr würde das schon". |
Über den Teil des Einkommens, der von der Steuer verschont bleibt, können die Bürger gewöhnlich frei verfügen. Eltern wird dies hier aber teilweise abgesprochen, mit der Unterstellung, sie würden ihre Einkommen verjubeln und es nicht den Kindern zukommen lassen. Deshalb sollte man sie stärker besteuern, um Kitas zu finanzieren....
Wie ist der Mann Familien(!)minister geworden?
Es wäre an der Zeit, das völlig intransparente Besteuerungssystem zugunsten einer personenbezogenen Besteuerung aufzugeben, wie sie etwa Jürgen Borchert gefordert hat:
Zitat: | Familiensplitting bedeutet, dass das Familieneinkommen nach einem bestimmten Schlüssel durch die Zahl der vorhandenen Familienmitglieder geteilt wird. Vielleicht ein Beispiel dazu: Bei einer Familie mit drei Kindern gehen beim Familiensplitting die Eltern mit je einem Punkt, die ersten beiden Kinder mit 0,5 Punkten und das dritte Kind wiederum mit einem Punkt in die Rechnung ein. Der Splittingfaktor beträgt demnach vier. Das heißt, das Einkommen wird durch vier geteilt und dann nach dem Pro-Kopf-Einkommen versteuert. Familien mit kleineren und mittleren Einkommen werden auf diese Weise erheblich entlastet - sie zahlen fast keine Steuern mehr.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#606391) Verfasst am: 21.11.2006, 13:45 Titel: |
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Sie werden, analog zum Elterngeld, das Kindergeld bei den Armen kürzen und bei den Reichen erhöhen. Oder die Kindergartengebühren für die Armen erhöhen und für die Reichen ein kostenloses Kindergartenjahr einführen.
Frau von der Leyen wird das sicherlich noch ausarbeiten.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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okulo kann dich sehen
Anmeldungsdatum: 17.11.2006 Beiträge: 214
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(#606396) Verfasst am: 21.11.2006, 14:05 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Sie werden, analog zum Elterngeld, das Kindergeld bei den Armen kürzen und bei den Reichen erhöhen. Oder die Kindergartengebühren für die Armen erhöhen und für die Reichen ein kostenloses Kindergartenjahr einführen.
Frau von der Leyen wird das sicherlich noch ausarbeiten.  |
Die Reichen immer mehr zur Kasse zu bitten kann auch nicht der Weg sein. Aber mir egal! Ich lebe ja in der Schweiz und profitiere von der Steuerflucht ja indirekt. Also immer schön "Elterngeld" und "Kindergeld" und was weiss ich fordern. Dankeschön.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#606400) Verfasst am: 21.11.2006, 14:16 Titel: |
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okulo hat folgendes geschrieben: | Die Reichen immer mehr zur Kasse zu bitten kann auch nicht der Weg sein.
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Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elterngeld hat folgendes geschrieben: | Während das bisherige Erziehungsgeld als kindbezogene Sozialleistung konzipiert ist, wird das Elterngeld in erster Linie eine elternbezogene Lohnersatzleistung sein. Für nicht Berufstätige und Geringverdiener hat das eine teils erhebliche Verschlechterung zur Folge, da sie das monatlich 300 Euro betragende Erziehungsgeld bis zu zwei Jahre erhalten haben. Das Elterngeld wird hingegen für höchstens 12 bis 14 Monate gezahlt. Wer es zwei Jahre lang in Anspruch nehmen möchte, erhält monatlich den halben Betrag, der für Nicht-Erwerbstätige gerade mal 150 Euro ausmacht. Folglich ist das Elterngeld nur für Normal- und insbesondere Gutverdienende, die bisher aufgrund mangelnder Bedürftigkeit maximal sechs Monate Erziehungsgeld bekommen haben, eine finanzielle Verbesserung. |
okulo hat folgendes geschrieben: | Also immer schön "Elterngeld" und "Kindergeld" und was weiss ich fordern. | Aber bitte nur für Gut- und Besserdienende
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#606409) Verfasst am: 21.11.2006, 14:24 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist)
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#606419) Verfasst am: 21.11.2006, 14:39 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Beim Elterngeld ist es sicher, an Kindergeldkürzungen wird ja noch gearbeitet.
Aber das Schema scheint bei genauem Hinsehen dasselbe:
Auch heute sind bereits Kindertagesstätten für Geringverdiener teilweise kostenlos. Angedacht ist nun, daß Armen und Reichen das Kindergeld gekürzt wird, damit Arme und Reiche kostenlos in die Kita können...
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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sanft auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 1431
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(#606420) Verfasst am: 21.11.2006, 14:40 Titel: Re: verlogene Diskussion ums Kindergeld |
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korf hat folgendes geschrieben: | Das Kindergeld dient der steuerlichen Freistellung des Existenzminimums, außer bei denjenigen, die wenig oder garnichts verdienen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergeld) Zum größten Teil ist es also eine Steuerrückzahlung und keine Familienförderung (obwohl die Bundesregierung es gerne als solche in ihren Statistiken verbucht!).
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hä?
moment ma - das Kindergeld wird doch jedem bezahlt - egal was er verdient - oder?
was hat das mit Freistellung zu tun?
ich überfliege grundsätzlich nur angebenen links - aber da steht doch nix drinn zu deiner aussage
oder doch?
wo?
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sanft auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 1431
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(#606426) Verfasst am: 21.11.2006, 14:45 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
also wie auch immer - irgendwo müssen und sollen die anfangen
v.L. will unbedingt akademikerinnen helfen - gut
aber dass alle anderen leer ausgehen - sehe ich nicht so
ich hab beim erste Kind grade mal 3 monaten ....verzeihungsurlaub oder wie das heiß gekriegt
paar pfennige.... egal... egal . vorbei
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#606460) Verfasst am: 21.11.2006, 15:35 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Es ist andersherum. Arm wird man, weil man Kinder hat
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MK69 wir sind verpfiffen worden
Anmeldungsdatum: 16.10.2006 Beiträge: 777
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(#606466) Verfasst am: 21.11.2006, 15:54 Titel: |
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korf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Es ist andersherum. Arm wird man, weil man Kinder hat |
Zumidest ist das Risiko reich zu werden sehr gering wenn man Kinder hat.
Fairer Weise muss ich aber sagen, daß das nicht nur an den Kosten liegt sondern auch an einer Prioritätsverschiebung.
_________________ Lasst uns alle eine Sandale hochhalten und die andere am Fuß behalten, denn das ist SEIN Zeichen.
Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#606808) Verfasst am: 22.11.2006, 00:58 Titel: Re: verlogene Diskussion ums Kindergeld |
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sanft hat folgendes geschrieben: | korf hat folgendes geschrieben: | Das Kindergeld dient der steuerlichen Freistellung des Existenzminimums, außer bei denjenigen, die wenig oder garnichts verdienen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergeld) Zum größten Teil ist es also eine Steuerrückzahlung und keine Familienförderung (obwohl die Bundesregierung es gerne als solche in ihren Statistiken verbucht!).
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hä?
moment ma - das Kindergeld wird doch jedem bezahlt - egal was er verdient - oder?
was hat das mit Freistellung zu tun?
ich überfliege grundsätzlich nur angebenen links - aber da steht doch nix drinn zu deiner aussage
oder doch?
wo? |
wikipedia hat folgendes geschrieben: | Deutsches Kindergeld ist heute zu bedeutenden Teilen keine Sozialleistung, sondern ein Ausgleich für die (ohne einen solchen Ausgleich verfassungswidrige) Besteuerung des Existenzminimums von Kindern und dementsprechend im Einkommensteuergesetz geregelt. Nur der über den Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums hinausgehende Teil ist für die Eltern eine Familienförderung. Dieser Teil ist umso größer, je niedriger das zu versteuernde Einkommen ist, und macht z. B. bei einem ALG-II-Empfänger 100 % aus, so dass das Kindergeld beim ALG II voll als Einkommen angerechnet wird.
...
Deutschland ist europaweit das einzige Land, das Kindergeld in erster Linie zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums gewährt – vgl. § 31 EStG und im Merkblatt Kindergeld (PDF). Insoweit handelt es sich um keine staatliche Zuwendung, sondern vielmehr um ein Gebot des Verfassungsgerichtes: das Existenzminimum eines Kindes darf ebensowenig besteuert werden wie das eines Erwachsenen. Wer Kindergeld will, muss jedoch auf diesen Freibetrag verzichten und umgekehrt (das Finanzamt wählt automatisch die für ihn günstigste Variante, sog. „Günstigerprüfung“). Das BVerfG hat diese Praxis für zulässig erklärt: Der Gesetzgeber kann die Steuerfreistellung des Existenzminimums auch durch die Zahlung von Kindergeld gewährleisten.
Daraus ergibt sich unmittelbar, dass nur derjenige Teil des Kindergeldes, der höher ist als die Steuerersparnis durch einen (Kinderfreibetrag), eine echte Förderung der Familien darstellt.
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#607257) Verfasst am: 23.11.2006, 10:50 Titel: |
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MK69 hat folgendes geschrieben: | korf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Es ist andersherum. Arm wird man, weil man Kinder hat |
Zumidest ist das Risiko reich zu werden sehr gering wenn man Kinder hat.
Fairer Weise muss ich aber sagen, daß das nicht nur an den Kosten liegt sondern auch an einer Prioritätsverschiebung. |
Und nicht zu vergessen die Arbeitszeit die man weniger zur Verfügung hat - auch wenn die Kinder Ganztagskinderplätze haben. Sie müssen zum Arzt, zum impfen, werden Kranken, die KiTa macht Betriebsausflüge und Studientage (also ganze Tage dicht), Weihnachtsfeiern, Osterfrühstücke und was weiß ich noch. Das ist schwer, wenn beide vollberufstätig sind.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.
(Jan Delay)
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#607307) Verfasst am: 23.11.2006, 12:46 Titel: |
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korf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Es ist andersherum. Arm wird man, weil man Kinder hat |
Man wird mit Kindern arm, wenn man mehr hat, als man sich leisten kann
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#607312) Verfasst am: 23.11.2006, 13:09 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | korf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Es ist andersherum. Arm wird man, weil man Kinder hat |
Man wird mit Kindern arm, wenn man mehr hat, als man sich leisten kann  |
Das ist stark vereinfacht.
Wie schon geschrieben: Wenn man Kinder hat, kann man weniger Geld verdienen, braucht aber mehr davon. Damit haben Familien schon mal automatisch weniger Geld pro Person, sind also ärmer als Kinderlose.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
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(Jan Delay)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#607317) Verfasst am: 23.11.2006, 13:26 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | korf hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: |
Genau das hat die Bundesregierung erkannt.
Das neue Elterngeld stellt für Arme eine finanzielle Verschlechterung und für Reiche eine finanzielle Verbesserung dar.
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So fies es klingt, aber wenn man will dass sich die "Reichen" mehr vermehren als die "Armen", dann ist das konsequent (vorrausgesetzt, Elterngeld und Kindergeld unterstützen das auch, was ja anscheinend nicht bestätigt ist) |
Es ist andersherum. Arm wird man, weil man Kinder hat |
Man wird mit Kindern arm, wenn man mehr hat, als man sich leisten kann  |
Das ist stark vereinfacht.
Wie schon geschrieben: Wenn man Kinder hat, kann man weniger Geld verdienen, braucht aber mehr davon. Damit haben Familien schon mal automatisch weniger Geld pro Person, sind also ärmer als Kinderlose. |
In sozial schwächeren Familien werden mehr Kinder geboren, als in Akademikerfamilien. Und da es in diesem unserem Lande wohl sehr schwierig ist aus der "Schicht" seiner Eltern rauszukommen, und einen höheren Bildungsabschluss zu machen (so peinlich das für unser land ist), besteht die Gefahr, dass es in Zukunft im Verhältniss noch mehr Ungelernte und damit auch Arbeitslose gibt. Dagegen soll das Elterngeld und kindergeld wirken.
Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. Mit guten Gründen!
_________________ Tja
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#607333) Verfasst am: 23.11.2006, 13:54 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | In sozial schwächeren Familien werden mehr Kinder geboren, als in Akademikerfamilien. Und da es in diesem unserem Lande wohl sehr schwierig ist aus der "Schicht" seiner Eltern rauszukommen, und einen höheren Bildungsabschluss zu machen (so peinlich das für unser land ist), besteht die Gefahr, dass es in Zukunft im Verhältniss noch mehr Ungelernte und damit auch Arbeitslose gibt. Dagegen soll das Elterngeld und kindergeld wirken. |
Nun, man könnte sich aber vielleicht auch mal Gedanken darüber machen, warum es hier so schwierig ist, aus der Schicht, in die man geboren wird, herauszukommen und ob es vielleicht nicht doch ein klitzeklitzekleines bisschen gerecht und daher wünschenswert wäre, diese Bedingungen zu ändern, anstatt sie einfach hinzunehmen und noch zu zementieren.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, |
Das bedeutet a) eine Umschichtung des Geldes von ärmeren Familien auf reichere Familien und b) eine Entmündigung der Leute (es wird ihnen vorgeschrieben, wie sie zu handeln haben).
astarte007 hat folgendes geschrieben: | denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. |
Jeder kann ja für sich ablehnen, was er möchte. Dass er aber deswegen anderen sein Lebensmodell aufzwingen dürfte, sehe ich irgendwie nicht. Kürzung von Kindergeld trifft die ärmeren Familien (die Reichen bekommen ja kein Kindergeld, sondern den Kinderfreibetrag). Es hat schon ein wenig ein Geschmäckle, wenn Du hier von "Eltern [...] mit gutem Verdienst" redest, die natürlich von Deiner vorgeschlagenen Regelung profitieren würden, aber eben auf Kosten der ärmeren Familien.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Mit guten Gründen! |
Die da wären?
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#607341) Verfasst am: 23.11.2006, 14:06 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Nun, man könnte sich aber vielleicht auch mal Gedanken darüber machen, warum es hier so schwierig ist, aus der Schicht, in die man geboren wird, herauszukommen und ob es vielleicht nicht doch ein klitzeklitzekleines bisschen gerecht und daher wünschenswert wäre, diese Bedingungen zu ändern, anstatt sie einfach hinzunehmen und noch zu zementieren.
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Darüber hab ich mir schon öfter gedanken gemacht, komm aber nicht auf eine Antwort.
Generell, wieviele Leute schaffen denn einen sogenannten sozialen Aufstieg?
Ich hab das (persönliche und subjektive) Gefühl, das das so wenige sind (und da spielt viel mit im Sinne: bissige Arbeitsmoral, Vitamin B, Glück, Ellenbogenmentalität), dass das ganze eigentlich ein Märchen ist.
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MK69 wir sind verpfiffen worden
Anmeldungsdatum: 16.10.2006 Beiträge: 777
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(#607347) Verfasst am: 23.11.2006, 14:17 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. Mit guten Gründen! |
Natürlich ist Geld nicht der einzige Faktor aber mit Abstand der größte.
Wenn der Arbeitsplatz sicher wäre und man das selbe Netto bekäme (illusorisch ich weiß)
dann würde sich zeigen was den Müttern oder Vätern ihre ach so geliebten Jobs wert sind.
Eine Auszeit von 1-2 Jahren und dann ein paar Jahre halbtags kann doch nicht schlechter
sein als täglich zehn Stunden schuften und die Kinder nur am Wochenende sehen.
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Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#607350) Verfasst am: 23.11.2006, 14:26 Titel: |
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in Skandinavien z.B. ist der Zusammenhang zwischen Schicht zugehörigkeit von Eltern und Kindern deutlich weniger als bei uns, und dort gibt es günstige Ganztagskindertagesstätten und -schulen etc. Dort gibt es dann übrigens auch täglich eine warme und gesunde Mahlzeit und zwischendurch Obst und gesunde Getränke etc. Ist für manche Kinder wichtig.
Das Problem mit dem Kindergeld ist, das es doch eher eine Aufwandsanerkennung ist als ein ernsthafter Beitrag zum Leben. Deswegen ist es noch immer besser als garnichts.
Es hilft nichts: Es muss einfach mehr Geld zu den Familien fliessen, dann kann man die Kindergärten kostenlos machen und die Armen endlich ausreichend unterstützen.
Und solange wird die Arbeitslosenzahlen haben, und die wirtschaftlich Verhältnisse, sind viele Familien doch eh viel zu sehr mit über die Runden kommen beschäftigt um sich auch noch Gedanken darüber zu machen, wie die Ideale Rollenverteilung aussieht.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.
(Jan Delay)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#607351) Verfasst am: 23.11.2006, 14:27 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | In sozial schwächeren Familien werden mehr Kinder geboren, als in Akademikerfamilien. Und da es in diesem unserem Lande wohl sehr schwierig ist aus der "Schicht" seiner Eltern rauszukommen, und einen höheren Bildungsabschluss zu machen (so peinlich das für unser land ist), besteht die Gefahr, dass es in Zukunft im Verhältniss noch mehr Ungelernte und damit auch Arbeitslose gibt. Dagegen soll das Elterngeld und kindergeld wirken. |
Nun, man könnte sich aber vielleicht auch mal Gedanken darüber machen, warum es hier so schwierig ist, aus der Schicht, in die man geboren wird, herauszukommen und ob es vielleicht nicht doch ein klitzeklitzekleines bisschen gerecht und daher wünschenswert wäre, diese Bedingungen zu ändern, anstatt sie einfach hinzunehmen und noch zu zementieren. |
Absolut! Das ist im Moment so und muss anders werden, da hast du absolut recht! Da gibt es unglaublich viel zu tun.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, |
Das bedeutet a) eine Umschichtung des Geldes von ärmeren Familien auf reichere Familien und b) eine Entmündigung der Leute (es wird ihnen vorgeschrieben, wie sie zu handeln haben).
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Wenn ich Gebühren senke, oder gar kostenfreie Kindergärten schaffen würde, nutzen die doch allen! Zudem mit besseren und mehr Betreuungmöglichkeiten hab ich gleich die Bildungchancen für die Kinder erhöht, Sprachkompetenzen verbessert, soziale Isolation verhindert, Intergration erleichtert, den Eltern leichter gemacht Ganztagstellen anzunehmen, ohne ihre Kinder vernachlässigen zu müssen...
Und gegen das, was ein Kind kostet, von Verdienstausfall über größere Wohnung, Mehrwertsteuer, bis zum Rentenanspruch der Mütter und der Unmöglichkeit für die Rente selber vorzusorgen, dagegen ist das KG ein Witz. Wenn aber die Eltern voll arbeiten gehen können, können sie mehr damit abfangen und entlasten die Sozialkassen. ...ja gut, immer vorausgesetzt, sie kriegen Arbeit. Das ist ein Haken, is mir klar.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. |
Jeder kann ja für sich ablehnen, was er möchte. Dass er aber deswegen anderen sein Lebensmodell aufzwingen dürfte, sehe ich irgendwie nicht. Kürzung von Kindergeld trifft die ärmeren Familien (die Reichen bekommen ja kein Kindergeld, sondern den Kinderfreibetrag). Es hat schon ein wenig ein Geschmäckle, wenn Du hier von "Eltern [...] mit gutem Verdienst" redest, die natürlich von Deiner vorgeschlagenen Regelung profitieren würden, aber eben auf Kosten der ärmeren Familien. |
Was meinst du? Dass den Eltern (Müttern) erleichtert wird, arbeiten zu gehen und denen die daheim bleiben wollen, dies erschwert wird? So wird doch den Leuten, die gern Beruf und Kinder unter den Hut bringen wollen, dies erschwert, weil sie zwar ein büschn Geld kriegen, der Staat kann sich auf die Schulter klopfen, aber für gscheite Betreuung, falls man das lieber will ist kein Geld mehr übrig.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Mit guten Gründen! |
Die da wären? |
Ja, nu, frau macht Abitur, studiert, kriegt Kind oder gar Kinder, und kann dann wenns gut geht einen Halbtagsjob annehmen, für den sie dann oft überqualifiziert ist (verdrängt wieder andere, mit der passenden Ausbildung). Aus ihrer Sicht die ganze Anstrengung für'n A..., aber für die Gesellschaft, die die gute Ausbildung finanziert hat und nun keine qualifzierte Kraft kriegt, auch viel Geld fürn Ofen, Oder?
Nicht dass ich Kinder nicht einige Mühe wert finde, ich hab zwei. Nicht dass man dafür nicht einiges in Kauf nehmen kann, aber direkt bestraft werden muss man doch nicht dafür, oder?
_________________ Tja
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#607358) Verfasst am: 23.11.2006, 14:35 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: |
Es hilft nichts: Es muss einfach mehr Geld zu den Familien fliessen, dann kann man die Kindergärten kostenlos machen und die Armen endlich ausreichend unterstützen.
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Verstehe ich nicht, wenn das Geld direkt zu den Familien fließt, hat der Staat doch nix mehr für Kinderbetreuungseinrichtungen übrig und die müssen dann Gebühren erheben. Die Ärmeren können sich die aber trotz Kindergeld nicht leisten. Das ist ja das Problem: Mir wärd auch lieber, es gäb sowohl Kindergeld, dass eine Mutter, solange daheim bleiben kann, wie sie will, und das nicht als Rentnerin bitter büssen muss, UND es gäb genug Betreuung (gute!) damit, wer Beruf und Familie gleichzeitig haben will, das auch kann ohne dass die Kinder verwahrlosen.
Noch ein Problem, wenn frau mit Kindergeld daheim bleibt, was ist wenn Scheidung, sie ist ausm Beruf raus, wohin mit den Kindern? So entstehen heute viele Sozialfälle und arme Kinder!
_________________ Tja
Zuletzt bearbeitet von astarte am 23.11.2006, 15:40, insgesamt einmal bearbeitet |
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#607369) Verfasst am: 23.11.2006, 14:44 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, |
Das bedeutet a) eine Umschichtung des Geldes von ärmeren Familien auf reichere Familien und b) eine Entmündigung der Leute (es wird ihnen vorgeschrieben, wie sie zu handeln haben). |
Wenn ich Gebühren senke, oder gar kostenfreie Kindergärten schaffen würde, nutzen die doch allen! |
Kommt aber darauf an, mit welchem Geld ich die Gebühren senke. Wenn ich Familien etwas wegnehme, um Gebühren zu senken, es ihnen (bzw. einigen) also auf diesem Wege wieder zurückzugeben, dann ist das in meinen Augen Bevormundung. Die Familien mit Schulkindern zahlen also die Gebühren für die Familien mit Kindergartenkindern. Ich sehe den Sinn dieser Regelung nicht so ganz. Kinder gehen 3 oder 4 Jahre in den Kindergarten, das Kindergeld läuft aber mindestens 18 Jahre. Selbst wenn also Familien davon profitieren, wenn sie also noch Kinder im Kindergartenalter haben und es auch einen Kindergarten in der Nähe gibt, zahlen sie letztendlich wieder drauf. Geld wegnehmen und in Naturalien wieder auszahlen (hier Gebühren) ist Bevormundung.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Zudem mit besseren und mehr Betreuungmöglichkeiten hab ich gleich die Bildungchancen für die Kinder erhöht, Sprachkompetenzen verbessert, soziale Isolation verhindert, Intergration erleichtert, den Eltern leichter gemacht Ganztagstellen anzunehmen, ohne ihre Kinder vernachlässigen zu müssen... |
Wieso sollen das aber nur Eltern bezahlen, indem man ihnen das Kindergeld kürzt?
astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...ja gut, immer vorausgesetzt, sie kriegen Arbeit. Das ist ein Haken, is mir klar. |
Ja, eben, das ist doch das Hauptproblem.
Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 23.11.2006, 14:45, insgesamt einmal bearbeitet |
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#607370) Verfasst am: 23.11.2006, 14:44 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | In sozial schwächeren Familien werden mehr Kinder geboren, als in Akademikerfamilien. Und da es in diesem unserem Lande wohl sehr schwierig ist aus der "Schicht" seiner Eltern rauszukommen, und einen höheren Bildungsabschluss zu machen (so peinlich das für unser land ist), besteht die Gefahr, dass es in Zukunft im Verhältniss noch mehr Ungelernte und damit auch Arbeitslose gibt. Dagegen soll das Elterngeld und kindergeld wirken. |
Nun, man könnte sich aber vielleicht auch mal Gedanken darüber machen, warum es hier so schwierig ist, aus der Schicht, in die man geboren wird, herauszukommen und ob es vielleicht nicht doch ein klitzeklitzekleines bisschen gerecht und daher wünschenswert wäre, diese Bedingungen zu ändern, anstatt sie einfach hinzunehmen und noch zu zementieren. |
Absolut! Das ist im Moment so und muss anders werden, da hast du absolut recht! Da gibt es unglaublich viel zu tun. |
Ganz einfach: Flächendeckend kostenlose Ganztagseinrichtungen mit geschultem, guten Personal für Kinder. Nur da wir gerade gespart und abgebaut.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Wenn ich Gebühren senke, oder gar kostenfreie Kindergärten schaffen würde, nutzen die doch allen! Zudem mit besseren und mehr Betreuungmöglichkeiten hab ich gleich die Bildungchancen für die Kinder erhöht, Sprachkompetenzen verbessert, soziale Isolation verhindert, Intergration erleichtert, den Eltern leichter gemacht Ganztagstellen anzunehmen, ohne ihre Kinder vernachlässigen zu müssen... |
Also:
1. zahlen Leute mit viel Geld derzeit mehr als Leute mit wenig Geld für einen Kindergartenplatz. Geht in Hamburg von 35 bis etwa 400 Euro für einen 8 Stunden-Kindergartenplatz. Darum werden natürlich Leute mit viel Geld mehr davon profitieren, als arme Menschen.
2. bekommt man den Kindergartenplatz 3-vielleicht 10 Jahre, das Kindergeld aber bis zu 27 Jahre.
3. Für eine wirkliche Ganztagsstelle (also 7-8 Stunden arbeit am Tag) braucht man einen 10-12 Stundenplatz. (Dazu gehören ja noch Wege und eventuelle Überstunden. Das finde ich ganz schön viel (und bieten auch nicht alle Einrichtungen). Ich meine, da wäre doch die möglichkeit von 30 Wochenstunden-Stellen sinnvoller.
astarte007 hat folgendes geschrieben: | Und gegen das, was ein Kind kostet, von Verdienstausfall über größere Wohnung, Mehrwertsteuer, bis zum Rentenanspruch der Mütter und der Unmöglichkeit für die Rente selber vorzusorgen, dagegen ist das KG ein Witz. Wenn aber die Eltern voll arbeiten gehen können, können sie mehr damit abfangen und entlasten die Sozialkassen. ...ja gut, immer vorausgesetzt, sie kriegen Arbeit. Das ist ein Haken, is mir klar. |
Ein sehr großer Haken.
Alternativ könnte man auch mal überlegen, das das aufziehen von Kindern Arbeit ist, die der Gemeinschaft dient.
astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Was meinst du? Dass den Eltern (Müttern) erleichtert wird, arbeiten zu gehen und denen die daheim bleiben wollen, dies erschwert wird? So wird doch den Leuten, die gern Beruf und Kinder unter den Hut bringen wollen, dies erschwert, weil sie zwar ein büschn Geld kriegen, der Staat kann sich auf die Schulter klopfen, aber für gscheite Betreuung, falls man das lieber will ist kein Geld mehr übrig. |
Man könnte auch den Eltern genug Geld geben, das sie sich entscheiden können, ob sie sich damit einen Kindergartenplatz finanzieren und arbeiten gehen, oder weniger arbeiten und dafür das Geld vom Staat nehmen, um das zu ermöglichen.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...
....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.
(Jan Delay)
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#607377) Verfasst am: 23.11.2006, 14:55 Titel: |
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Könntet ihr zur Diskussion ein paar Rechnungen beisteuern?
Mich würde interessieren, was gefühlte und was objektive Ungerechtigkeit ist, und welche Gruppen letztendlich die Verlierer sind.
Diese Woche habe ich auf ARD (glaub in plusminus) eine Rechnung gesehen, in der ein Arbeitsloser (ehem. Fernfahrer) mit Frau und zwei Kindern auf 1650 netto (inkl. Miete und Kidergeld) an Leistungen gekommen ist. Über die Frau wurde nichts gesagt. Und das wäre ja ein Jahresbrutto von satten 34.000 Öcken.
Meine Freundin hat kürzlich auch ein Pärchen ende 20 betreut, die deutlich mehr zum Leben hatten als wir momentan. Und wir machen zwar keine Großen Sprünge, wären aber auch noch nie auf die Idee gekommen, uns arm zu fühlen.
Mir gehts nicht drum, irgendjemandem seine Sozialleistungen madig zu machen. Offensichtlich gibt es aber Gruppen, die sehr gut von Sozialleistungen leben und anscheinend welche, die das eben nicht können.
Wer sind diese Gruppen?
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#607380) Verfasst am: 23.11.2006, 15:00 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Mir gehts nicht drum, irgendjemandem seine Sozialleistungen madig zu machen. Offensichtlich gibt es aber Gruppen, die sehr gut von Sozialleistungen leben und anscheinend welche, die das eben nicht können.
Wer sind diese Gruppen? |
Das ist hier nicht Thema, falls Du es noch nicht gemerkt haben solltest. Mach doch einen eigenen Thread zu der Höhe von Sozialleistungen und inwieweit diese gerechtfertigt sind, auf.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#607389) Verfasst am: 23.11.2006, 15:36 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, |
Das bedeutet a) eine Umschichtung des Geldes von ärmeren Familien auf reichere Familien und b) eine Entmündigung der Leute (es wird ihnen vorgeschrieben, wie sie zu handeln haben). |
Wenn ich Gebühren senke, oder gar kostenfreie Kindergärten schaffen würde, nutzen die doch allen! |
Kommt aber darauf an, mit welchem Geld ich die Gebühren senke. Wenn ich Familien etwas wegnehme, um Gebühren zu senken, es ihnen (bzw. einigen) also auf diesem Wege wieder zurückzugeben, dann ist das in meinen Augen Bevormundung. Die Familien mit Schulkindern zahlen also die Gebühren für die Familien mit Kindergartenkindern. Ich sehe den Sinn dieser Regelung nicht so ganz. Kinder gehen 3 oder 4 Jahre in den Kindergarten, das Kindergeld läuft aber mindestens 18 Jahre. Selbst wenn also Familien davon profitieren, wenn sie also noch Kinder im Kindergartenalter haben und es auch einen Kindergarten in der Nähe gibt, zahlen sie letztendlich wieder drauf. Geld wegnehmen und in Naturalien wieder auszahlen (hier Gebühren) ist Bevormundung. |
Geld is Geld. Allerdings nur hin- und herschieben ist Augenwischerei, du hast ja recht. Keine Frage, in Bildung überhaupt, Schulen und Kinderbetreuung muss investiert werden wie wild!! Das gebietet schon der drohende Fachkräftemangel (der gebietet auch, dass gut ausgebildete Leute im Job bleiben können), und alle Hauptschulprobleme und die Klagen, viele Jungendliche wären nicht fähig eine Lehrstelle zu kriegen, weil sie nicht mal rechnen und lesen können. Aber es läuft doch so, dass die Regierung sich mit dem Kindergeld beruhigt, man würde die Familien so toll fördern, und sich ansonsten vornehm zurückhält. Unser geliebter Ministerpräsident Stoiber,der sein Maul ja so voll nimmt von wegen Familienförderung und blabla, hat das Büchergeld eingeführt und ab der zehnten Klasse gibt es keine Buskarte mehr usw.
Ich bin der Meinung der Staat muss nicht Bonbons verteilen, er muss Bedingungen schaffen, dass möglichst viele ihre Bonbons selber kaufen können.
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: | ...ja gut, immer vorausgesetzt, sie kriegen Arbeit. Das ist ein Haken, is mir klar. |
Ja, eben, das ist doch das Hauptproblem. |
Aber ein anderes
_________________ Tja
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#607394) Verfasst am: 23.11.2006, 15:52 Titel: |
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MK69 hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. Mit guten Gründen! |
Natürlich ist Geld nicht der einzige Faktor aber mit Abstand der größte.
Wenn der Arbeitsplatz sicher wäre und man das selbe Netto bekäme (illusorisch ich weiß)
dann würde sich zeigen was den Müttern oder Vätern ihre ach so geliebten Jobs wert sind.
Eine Auszeit von 1-2 Jahren und dann ein paar Jahre halbtags kann doch nicht schlechter
sein als täglich zehn Stunden schuften und die Kinder nur am Wochenende sehen. |
Ja, es ist durchaus schön die ersten Jahre viel fürs Kind da zu sein, ich habs genossen! Aber es geht ja nicht nur ums Arbeiten wollen, sondern ums Arbeiten müssen, fürs tägliche Brot, und im Hinblick auf mögliche Scheidung, und aufs Alter. Und wenn also einer daheim bleibt, weil Tagesmutter zu teuer, Krippenplatz nicht frei, dann muss der andere noch mehr schuften und sieht die Kinder kaum.
_________________ Tja
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#607410) Verfasst am: 23.11.2006, 16:16 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | MK69 hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. Mit guten Gründen! |
Natürlich ist Geld nicht der einzige Faktor aber mit Abstand der größte.
Wenn der Arbeitsplatz sicher wäre und man das selbe Netto bekäme (illusorisch ich weiß)
dann würde sich zeigen was den Müttern oder Vätern ihre ach so geliebten Jobs wert sind.
Eine Auszeit von 1-2 Jahren und dann ein paar Jahre halbtags kann doch nicht schlechter
sein als täglich zehn Stunden schuften und die Kinder nur am Wochenende sehen. |
Ja, es ist durchaus schön die ersten Jahre viel fürs Kind da zu sein, ich habs genossen! Aber es geht ja nicht nur ums Arbeiten wollen, sondern ums Arbeiten müssen, fürs tägliche Brot, und im Hinblick auf mögliche Scheidung, und aufs Alter. Und wenn also einer daheim bleibt, weil Tagesmutter zu teuer, Krippenplatz nicht frei, dann muss der andere noch mehr schuften und sieht die Kinder kaum. |
Aber das verlangt häufig auch der Arbeitsmarkt: wer arbeitet soll auch viel arbeiten. Das ist für Eltern echt Mist. Wir merken das auch: Mein Mann würde lieber weniger, und ich lieber mehr arbeiten, aber das ist einfach nicht drin.
_________________ Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......
.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
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(Jan Delay)
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MK69 wir sind verpfiffen worden
Anmeldungsdatum: 16.10.2006 Beiträge: 777
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(#607411) Verfasst am: 23.11.2006, 16:18 Titel: |
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astarte007 hat folgendes geschrieben: | MK69 hat folgendes geschrieben: | astarte007 hat folgendes geschrieben: |
Blos ist das Geld nur ein Faktor, wieso man sich gegen oder für wenige Kinder entscheidet.
Ich meine es müsste mehr Geld in die Betreuungseinrichtungen (mehr Personal, Gebühren senken, usw) und nicht ins Kindergeld, denn das ist eine Inverstition in die traditionelle Familie (Muttern schmeißt die Karriere) und die ist ja das Modell, dass gebildete Eltern (bes. Frauen) mit gutem Verdienst ablehnen. Mit guten Gründen! |
Natürlich ist Geld nicht der einzige Faktor aber mit Abstand der größte.
Wenn der Arbeitsplatz sicher wäre und man das selbe Netto bekäme (illusorisch ich weiß)
dann würde sich zeigen was den Müttern oder Vätern ihre ach so geliebten Jobs wert sind.
Eine Auszeit von 1-2 Jahren und dann ein paar Jahre halbtags kann doch nicht schlechter
sein als täglich zehn Stunden schuften und die Kinder nur am Wochenende sehen. |
Ja, es ist durchaus schön die ersten Jahre viel fürs Kind da zu sein, ich habs genossen! Aber es geht ja nicht nur ums Arbeiten wollen, sondern ums Arbeiten müssen, fürs tägliche Brot, und im Hinblick auf mögliche Scheidung, und aufs Alter. Und wenn also einer daheim bleibt, weil Tagesmutter zu teuer, Krippenplatz nicht frei, dann muss der andere noch mehr schuften und sieht die Kinder kaum. |
Das meine ich doch auch , daß das arbeiten müssen meistens im Vordergrund steht .
_________________ Lasst uns alle eine Sandale hochhalten und die andere am Fuß behalten, denn das ist SEIN Zeichen.
Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#607419) Verfasst am: 23.11.2006, 16:36 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Latenight hat folgendes geschrieben: | Mir gehts nicht drum, irgendjemandem seine Sozialleistungen madig zu machen. Offensichtlich gibt es aber Gruppen, die sehr gut von Sozialleistungen leben und anscheinend welche, die das eben nicht können.
Wer sind diese Gruppen? |
Das ist hier nicht Thema, falls Du es noch nicht gemerkt haben solltest. Mach doch einen eigenen Thread zu der Höhe von Sozialleistungen und inwieweit diese gerechtfertigt sind, auf. |
Bitte vielmals um Entschuldigung, Kindergeld ist meinem Begriff nach eine Sozialleistung und lässt sich vermutlich auch schwer komplett getrennt vom Gesamtpaket diskutieren. Und nachdem hier einige diskutieren, die offensichtlich praktische Erfahrung damit haben, ist das meiner Meinung nach ein geeigneter Ort, um so eine Frage zu stellen.
Und ich will auch gar nicht diskutieren, mich würde nur interessieren, wer in der Praxis gut damit fährt und wer nicht und wie die Situation von denen aussieht, die eben schlecht damit fahren. Die Unterscheidung "Die Reichen" und "Die Armen" genügt mir halt nicht, um eine Vorstellung zu bekommen.
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