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Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern

 
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diogenes
Gast






Beitrag(#66078) Verfasst am: 20.12.2003, 15:42    Titel: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Die folgende Diskussion wurde von http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=1579&start=510 verschoben:

Sokrateer (20.12.2003, 12:27) hat folgendes geschrieben:
Ilja hat folgendes geschrieben:

Eine ähnliche Disparität gibt es zwischen Mann und Frau. Frauen legen normalerweise mehr Wert auf Beziehung und Zärtlichkeit, Männer hingegen wünschen oft kurzen Gelegenheitssex.
Sowas führt zu Problemen, aber die sind keineswegs unüberbrückbar.
Man tut halt einfach auch was für den anderen.

Das ist zum Großteil ein altes Märchen. Selbst bei anonymen Umfragen untertreiben Frauen ihre Promiskuität, es sei denn man gaukelt einen angeschlossenen Lügendetektor vor. Sehr glücklich
Entgegenkommen für Sex gibt es schon, das geht schließlich bis zur Prostitution, was aber auch OK ist, weil Erwachsene ja mündig sind. Was willst du uns damit eigentlich sagen? Sollen sich deiner Meinung nach auch Kinder prostituieren können? Wo hört das entgegenkommen auf?


Heike N. (20.12.2003, 12:34) hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ilja hat folgendes geschrieben:
Eine ähnliche Disparität gibt es zwischen Mann und Frau. Frauen legen normalerweise mehr Wert auf Beziehung und Zärtlichkeit, Männer hingegen wünschen oft kurzen Gelegenheitssex.
Sowas führt zu Problemen, aber die sind keineswegs unüberbrückbar.
Man tut halt einfach auch was für den anderen.

Das zum Großteil ein altes Märchen.


In der Tat.


Thomas Waschke (20.12.2003, 12:42) hat folgendes geschrieben:
Hi Heike,

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ilja hat folgendes geschrieben:
Eine ähnliche Disparität gibt es zwischen Mann und Frau. Frauen legen normalerweise mehr Wert auf Beziehung und Zärtlichkeit, Männer hingegen wünschen oft kurzen Gelegenheitssex.
Sowas führt zu Problemen, aber die sind keineswegs unüberbrückbar.
Man tut halt einfach auch was für den anderen.

Das zum Großteil ein altes Märchen.


In der Tat.


hmmmm, ich bin mir da nicht so sicher. Zumindest für mich als Biologe hätte eine derartige 'Verdrahtung' derartiger Verhaltensweisen im Gehirn eine sehr hohe Plausibilität.

Wenn ich Dir eine 'darwinian story' erzählen darf, die mindestens so plausibel ist, wie die meisten anderen, die ich kenne, kann ich Dir sogar 'beweisen', dass sich derartige Verhaltensweisen in einer Population durchsetzen mssen, wenn sie erblich sind.

Grüßle

Thomas


narziss (20.12.2003, 12:46) hat folgendes geschrieben:
Man kann jetzt über Fortpfalnzungsgeschwindigkeiten argumentieren und sagen, dass Frauen nur einmal im Monat schwanger werden können. Männer aber mehrmals täglich Nachwuchs in die Welt setzen. Frauen müssen also sehr bewusst den Partner wählen während Männer bis zum nächstne Schuss nicth lange warten müssen und sich deshalb munter fortpflanzen. Das ist zwar korrekt und hat auch bestimmt nen Einfluss auf den Menschen, aber bei den Tieren sind meistens die Männer hübscher, während bei Menschen die Frauen bemüht sind immer gut auszusehen. Die gesellschaftliche Prägung kann also vieles bewirken.


Sokrateer (20.12.2003, 12:49) hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
hmmmm, ich bin mir da nicht so sicher. Zumindest für mich als Biologe hätte eine derartige 'Verdrahtung' derartiger Verhaltensweisen im Gehirn eine sehr hohe Plausibilität.

Wenn man nur den Hammer kennt, ... Lachen

Ich finde Sozialisation ist die bessere Erklärung. Das weibliche Äquivalent des Schürzenjägers ist nun mal die Schlampe. Und woher die Einteilung kommen könnte ist auch leicht zu erklären, nämlich *schluck* <Femminismusrhetorik> vom Patriarchat </Femminismusrhetorik>.


Thomas Waschke (20.12.2003, 12:53) hat folgendes geschrieben:
Hi Sokrateer,

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
hmmmm, ich bin mir da nicht so sicher. Zumindest für mich als Biologe hätte eine derartige 'Verdrahtung' derartiger Verhaltensweisen im Gehirn eine sehr hohe Plausibilität.

Wenn man nur den Hammer kennt, ... Lachen

Ich finde Sozialisation ist die bessere Erklärung. Das weibliche Äquivalent des Schürzenjägers ist nun mal die Schlampe. Und woher die Einteilung kommen könnte ist auch leicht zu erklären, nämlich *schluck* <Femminismusrhetorik> vom Patriarchat </Femminismusrhetorik>.


ich sprach von 'verdrahteten Mustern'. Das geht im Lauf der Evolution nicht so schnell, wie das gesellschaftlich geht. Ein Ansatz zum Test meiner These wäre, die Fortpflanzungsstrategien verschiedener Organismen zu untersuchen. Da gibt es dann doch ganz interessante Korrelationen.

Vielleicht haben auch Biologen mehr als nur einen Hammer?

Grüßle

Thomas


Heike N. (20.12.2003, 13:55) hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Heike,

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ilja hat folgendes geschrieben:
Eine ähnliche Disparität gibt es zwischen Mann und Frau. Frauen legen normalerweise mehr Wert auf Beziehung und Zärtlichkeit, Männer hingegen wünschen oft kurzen Gelegenheitssex.
Sowas führt zu Problemen, aber die sind keineswegs unüberbrückbar.
Man tut halt einfach auch was für den anderen.

Das zum Großteil ein altes Märchen.


In der Tat.


hmmmm, ich bin mir da nicht so sicher.


Kunststück, du bist ja auch keine Frau. Lachen Ich aber bin eine, empfinde so, kenne Frauen, die ebenso empfinden und ich denke, die Handvoll Frauen, die sich so geäußert haben sind sicherlich nicht die evolutionäre Ausnahme.

Das heißt natürlich nicht, dass es die kuschelbedürftige Frauen nicht auch gibt, die du beschreibst, aber auch hier dürfte das Spektrum mehr beinhalten als Pauschalisierungen.
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Nav
Gast






Beitrag(#66079) Verfasst am: 20.12.2003, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte einwerfen, auch wenn es vielleicht OT ist, daß das Prostitutionsbeispiel auch aus meiner Sicht ein gutes Argument gegen die Senkung des Schutzalters ist. Am Kopf kratzen
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#66096) Verfasst am: 20.12.2003, 16:14    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Hi Heike,

Heike hat folgendes geschrieben:
Kunststück, du bist ja auch keine Frau. Ich aber bin eine, empfinde so, kenne Frauen, die ebenso empfinden und ich denke, die Handvoll Frauen, die sich so geäußert haben sind sicherlich nicht die evolutionäre Ausnahme.

Das heißt natürlich nicht, dass es die kuschelbedürftige Frauen nicht auch gibt, die du beschreibst, aber auch hier dürfte das Spektrum mehr beinhalten als Pauschalisierungen.


ich habe den Terminus 'kuschelsüchtig' nie verwendet. Ich würde, falls überhaupt, zu diesem Thema nur _soziobiologisch_ argumentieren. Ich muss aber zugeben, dass ich dieser Auffassung wenig abgewinnen kann, weil ich hoffe, dass es uns Menschen gelingt, die 'Verdrahtungen' durch Sozialisation oder weiß der Herr was zu überdecken. Mir graut bei dem Gedanken, dass ich als Mensch 'natürlich' handeln müsste, was auch immer das für ein Wesen bedeuten mag, dessen Natur die Kultur ist.

Nur ein Beispiel: Enten leben in so was wie Zweierbeziehungen. Es gibt aber auch 'Jungenbanden', die Entenweibchen 'vergewaltigen'. Die Weibchen sterben oft, weil sie dabei länger unter Wasser gedrückt werden. Wenn der 'Partner' mitbekommt, dass seine 'Partnerin' so 'vergewaltigt' wurde, besteigt er sie sofort. Das ist sinnvoll, denn bei der inneren Befruchtung der Eier hat er so die Chance, seine eigenen Gene in die nächste Generation zu bringen. Ich kann mir nicht vorstellen, meine Frau nach einer Vergewaltigung zu beschlafen, nur weil ich im Falle einer Schwangerschaft eine gewisse Chance haben möchte, der Vater des Kindes zu sein.

Ich hoffe, dass ich als Mensch anders als in der Dimension 'wie schaffe ich es, meine Gene in die nächste Generation zu bringen?' denken darf.

Aber mal ganz theoretisch, wenn ich die Aufgabe hätte, Wesen so zu programmieren, dass sie sich ganz gut in der Evolution halten, kann man sich schon bestimmte Gedanken machen. Wenn beide Geschlechter aufeinander angewiesen sind, um die eigenen Gene in die nächste Generation zu bringen, und das eine Geschlecht dazu einen minimalen Einsatz (einen Samenerguss) und das andere einen sehr hohen (lange Schwangerschaft, Zeit bis zur nächstmöglichen Schwangerschaft), dann würden mir schon unterschiedliche Strategien einfallen, die ich implementieren würde. Wenn man nun noch als 'fauler Gott' die Wesen so programmiert, dass man nicht mehr eingreifen muss, macht man das über Verhaltensweisen. Und wenn die dann noch erblich sind, folgt der Rest ganz von alleine. Beispielsweise, wenn ich daran denke, welche 'Gefühle' ich implementieren würde.

BTW, auch ein Nicht-Biologe hat das sehr anschaulich beschrieben (Alberoni 'Erotik', die genaue Bibliographie müsste ich heraussuchen), beispielsweise, indem er verglich, welche Art Zeitschriften Männer und Frauen bevorzugen.

Grüßle

Thomas
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Heike N.
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Wohnort: Bottrop

Beitrag(#66104) Verfasst am: 20.12.2003, 16:29    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Heike hat folgendes geschrieben:
Kunststück, du bist ja auch keine Frau. Ich aber bin eine, empfinde so, kenne Frauen, die ebenso empfinden und ich denke, die Handvoll Frauen, die sich so geäußert haben sind sicherlich nicht die evolutionäre Ausnahme.

Das heißt natürlich nicht, dass es die kuschelbedürftige Frauen nicht auch gibt, die du beschreibst, aber auch hier dürfte das Spektrum mehr beinhalten als Pauschalisierungen.


ich habe den Terminus 'kuschelsüchtig' nie verwendet.


Ich auch nicht zwinkern

Zitat:
Nur ein Beispiel: Enten leben in so was wie Zweierbeziehungen. Es gibt aber auch 'Jungenbanden', die Entenweibchen 'vergewaltigen'. Die Weibchen sterben oft dabei, weil sie dabei länger unter Wasser gedrückt werden. Wenn der 'Partner' mitbekommt, dass seine 'Partnerin' so 'vergewaltigt' wurde, besteigt er sie sofort. Das ist sinnvoll, denn bei der inneren Befruchtung der Eier hat er so die Chance, seine eigenen Gene in die nächste Generation zu bringen. Ich kann mir nicht vorstellen, meine Frau nach einer Vergewaltigung zu beschlafen, nur weil ich im Falle einer Schwangerschaft eine gewisse Chance haben möchte, der Vater des Kindes zu sein.


Du bist ja auch keine Ente (davon gehe ich jetzt mal aus). Lachen

Nein, im Ernst: ich verstehe das Beispiel nicht im Zusammenhang mit menschlicher Sexualität. Da hätte ich es plausibler gefunden, wenn du z. B. die Bonobos gewählt hättest.

Ansonsten wäre es natürlich wirklich verkehrt, mit Gleichmacherei die definitiv vorhandenen Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Sexualität zu übertünchen.

Mir fällt nur immer wieder auf, dass recht unreflektiert pauschalisiert wird. Möglicherweise mag das wirklich an der alten Tradition liegen, die noch bis vor kurzem vermittelte, dass Frauen keine sexuellen Wesen sind und keinerlei Bedürfnisse in der Hinsicht haben.
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Jeze
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Beiträge: 623

Beitrag(#66109) Verfasst am: 20.12.2003, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Mir fällt nur immer wieder auf, dass recht unreflektiert pauschalisiert wird. Möglicherweise mag das wirklich an der alten Tradition liegen, die noch bis vor kurzem vermittelte, dass Frauen keine sexuellen Wesen sind und keinerlei Bedürfnisse in der Hinsicht haben.


Genau das fällt mir auch auf.
Auch in Bezug auf kindliche Sexualität und der Disparität ihrer Wünsche mit denen der Erwachsenen.
Schön, dass Du das Beispiel der Frau als nicht sexuelles Wesen bringst.. hätte ich sonst nämlich im "anderen" Thread getan, unter Bezugnahme auf Freuds Sexualtheorie, auf der ja nun angeblich alles Sexualtheoretische der Jetztzeit fußt.

Off topic Einschub Ende.
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Nergal
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Beitrag(#66111) Verfasst am: 20.12.2003, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das ganze ist sehr interessant, besonders wenn ich bedenke wie mich die Bücher der Eheleute Pease verwirrt haben.
Solche Untersuchungen sollten wohl ganz anders angegangen werden und mit mehr sicherheitmechanismen,bzw gleich mit Messung von Puls, Atmung, etc.

So denke ich auch nicht das sich nur homosexuelle Männer Nacktkalender mit Männern kaufen bzw Frauen die Ihre Freundin damit auf den Arm nehmen wollen.
Ich denke Frauen geben so etwas eben nicht zu, "Oh, es ist ein Geschenck für meine Freundin!" wenn ein Mann das sagt dann glauben wir ihm das ganz bestimmt nicht und wenn die Eheleute Pease so etwas glauben dann ist das ziemlich leichtgläubig.

Ich sollte hier auch mal ne Umfrage zu diesem Thema installieren.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



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Beiträge: 9070

Beitrag(#66113) Verfasst am: 20.12.2003, 16:42    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Hi Heike,

Heike N. hat folgendes geschrieben:


[ ... ]

Nein, im Ernst: ich verstehe das Beispiel nicht im Zusammenhang mit menschlicher Sexualität. Da hätte ich es plausibler gefunden, wenn du z. B. die Bonobos gewählt hättest.


lies genauer: ich habe das als Beispiel für _soziobiologische_ Betrachtungen (das ist ein 'terminus technicus', falls Du den nicht kennst, kann ich Dir ein paar Details posten) verwendet.

[ ... ]

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mir fällt nur immer wieder auf, dass recht unreflektiert pauschalisiert wird. Möglicherweise mag das wirklich an der alten Tradition liegen, die noch bis vor kurzem vermittelte, dass Frauen keine sexuellen Wesen sind und keinerlei Bedürfnisse in der Hinsicht haben.


Wir reden aneinander vorbei. Mein Punkt war, dass _wenn_ bestimmte Verhaltensweisen erblich sind, und _wenn_ keine anderen Selektionsdrucke stärker sind, _dann_ bestimmte, und zwar je nach Geschlecht und differenziellem Reproduktionsaufwand unterschiedliche, Verhaltensweisen zu erwarten sind. Ich kann Dir viele Beispiele aus dem Tierreich nennen, auch solche, bei denen die Männchen Verhaltensmuster zeigen, die beim Menschen als 'weiblich' betrachtet würden.

BTW, kennst Du 'Erotik' von Alberoni? Dort schildert ein Autor, der nun mit Biologie wirklich nichts am Hut hat, dasselbe Phänomen.

Da die Generationsdauer beim Menschen an die 20 Jahre beträgt und ein Allel bis zur Fixierung üblicherweise eher 1000 als 100 Generationen benötigt, sehe ich nicht so recht, dass die Soziobiologie stimmen kann. Ich habe daher kein Interesse, eine Auffassung zu verteidigen, der ich nicht anhänge.

Ob es bei einem Geschlecht 'Sottiche änd Sottiche geit', wie wir Schwaben sagen, spielt hier aber keine Rolle.

Grüßle

Thomas
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Heike N.
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Beitrag(#66124) Verfasst am: 20.12.2003, 16:59    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:


[ ... ]

Nein, im Ernst: ich verstehe das Beispiel nicht im Zusammenhang mit menschlicher Sexualität. Da hätte ich es plausibler gefunden, wenn du z. B. die Bonobos gewählt hättest.


lies genauer: ich habe das als Beispiel für _soziobiologische_ Betrachtungen (das ist ein 'terminus technicus', falls Du den nicht kennst, kann ich Dir ein paar Details posten) verwendet.


Nein danke, Herr Lehrer. Das weiß ich schon. *artig knickst* Mr. Green

Bringt uns aber dennoch nicht weiter. zwinkern

Zitat:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Mir fällt nur immer wieder auf, dass recht unreflektiert pauschalisiert wird. Möglicherweise mag das wirklich an der alten Tradition liegen, die noch bis vor kurzem vermittelte, dass Frauen keine sexuellen Wesen sind und keinerlei Bedürfnisse in der Hinsicht haben.


Wir reden aneinander vorbei.


Nö. Ich habe explizit darauf hingewiesen, dass ich Unterschiede nicht wegdiskutieren möchte.

Zitat:
BTW, kennst Du 'Erotik' von Alberoni? Dort schildert ein Autor, der nun mit Biologie wirklich nichts am Hut hat, dasselbe Phänomen.

Da die Generationsdauer beim Menschen an die 20 Jahre beträgt und ein Allel bis zur Fixierung üblicherweise eher 1000 als 100 Generationen benötigt, sehe ich nicht so recht, dass die Soziobiologie stimmen kann. Ich habe daher kein Interesse, eine Auffassung zu verteidigen, der ich nicht anhänge.

Ob es bei einem Geschlecht 'Sottiche änd Sottiche geit', wie wir Schwaben sagen, spielt hier aber keine Rolle.


Macht ja nichts. Ist ebenso irrelevant für meine Person und von der sprach ich auch nur (und ein paar anderen Frauen). Wenn es denn so sein soll, bin ich gerne ein statistischer Ausreißer. Lachen
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Ilja
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Anmeldungsdatum: 12.12.2003
Beiträge: 332

Beitrag(#66183) Verfasst am: 20.12.2003, 21:16    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Ich würde, falls überhaupt, zu diesem Thema nur _soziobiologisch_ argumentieren. Ich muss aber zugeben, dass ich dieser Auffassung wenig abgewinnen kann, weil ich hoffe, dass es uns Menschen gelingt, die 'Verdrahtungen' durch Sozialisation oder weiß der Herr was zu überdecken. Mir graut bei dem Gedanken, dass ich als Mensch 'natürlich' handeln müsste, was auch immer das für ein Wesen bedeuten mag, dessen Natur die Kultur ist.

Musst du ja nicht. Soziobiologie liefert lediglich Erklärungen für deine instinktiven Wünsche - also für einen gewissen Teil deiner Wünsche, Phantasien usw. Was du mit diesen Wünschen machst, wie du mit ihnen umgehst, ist deine Entscheidung. Die Weiterverbreitung deiner Gene kann dir ja schnurzegal sein.
Zitat:

Ich hoffe, dass ich als Mensch anders als in der Dimension 'wie schaffe ich es, meine Gene in die nächste Generation zu bringen?' denken darf.

Wenn du die Frage so stellst, hast du die Soziobiologie nicht begriffen. Die ist nur erklärende Wissenschaft, keine Moralvorschrift.
Mit Soziobiologie kannst du begreifen, warum du es unangenehm findest, wenn du einen fremden Mann mit deinem Liebespartner schlafen siehst, und die Herkunft aggressiver Wünsche deinerseits in dieser Situation verstehen. Wie du damit umgehst, ist deine Entscheidung. Du kannst den Wunsch nach Sex verstehen. Du kannst ihn mit Kondomen befriedigen - und deine Gene haben Pech gehabt.
Zitat:

Wenn beide Geschlechter aufeinander angewiesen sind, um die eigenen Gene in die nächste Generation zu bringen, und das eine Geschlecht dazu einen minimalen Einsatz (einen Samenerguss) und das andere einen sehr hohen (lange Schwangerschaft, Zeit bis zur nächstmöglichen Schwangerschaft), dann würden mir schon unterschiedliche Strategien einfallen, die ich implementieren würde. Wenn man nun noch als 'fauler Gott' die Wesen so programmiert, dass man nicht mehr eingreifen muss, macht man das über Verhaltensweisen. Und wenn die dann noch erblich sind, folgt der Rest ganz von alleine. Beispielsweise, wenn ich daran denke, welche 'Gefühle' ich implementieren würde.

Genau. Und mehr als Gefühle erklären will Soziobiologie gar nicht.
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Ilja
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Anmeldungsdatum: 12.12.2003
Beiträge: 332

Beitrag(#66189) Verfasst am: 20.12.2003, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Jeze hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Mir fällt nur immer wieder auf, dass recht unreflektiert pauschalisiert wird. Möglicherweise mag das wirklich an der alten Tradition liegen, die noch bis vor kurzem vermittelte, dass Frauen keine sexuellen Wesen sind und keinerlei Bedürfnisse in der Hinsicht haben.


Genau das fällt mir auch auf.
Auch in Bezug auf kindliche Sexualität und der Disparität ihrer Wünsche mit denen der Erwachsenen.

Ja. Und im letzten Fall viel radikaler, da gibt es angeblich überhaupt keine Ausreißer die Sex mit Erwachsenen wollen.

Ich bemühe mich da um eine konsistente Position, die in diesem Fall bedeutet das, dass ich in allen Fällen gewissen generellen "Vorurteilen", insbesondere wenn ich sie soziobiologisch begründet sehen kann und sie mit meiner persönlichen Statistik übereinstimmen, einen gewissen Wahrheitswert zubillige: Einen statistischen aber nur. Die Variation ist beim Menschen sehr breit.

Aber ich denke, es ist was dran, dass Frauen eher auf zärtlichkeitsbetonten Sex stehen als Männer. Und auch daran dass Pädophile im Umgang mit Kindern eher auf zärtlichkeitsbetonten Sex stehen.

Bei der noch ganz anderen Frage ob dies nur Teil unserer Kultur oder eher genetische Anlage ist, interessieren mich dann die wissenschaftlichen Argumente: Ethnologische Untersuchungen ob und was kulturunabhängig ist (z.B. Duerrs These der Universalität der weiblichen Körperscham), die Möglichkeit plausibler soziobiologischer Erklärungen usw.
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Ilja
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Beitrag(#66190) Verfasst am: 20.12.2003, 21:31    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Da die Generationsdauer beim Menschen an die 20 Jahre beträgt und ein Allel bis zur Fixierung üblicherweise eher 1000 als 100 Generationen benötigt, sehe ich nicht so recht, dass die Soziobiologie stimmen kann. Ich habe daher kein Interesse, eine Auffassung zu verteidigen, der ich nicht anhänge.

Meine Schlußfolgerung aus derselben Rechnung ist, dass die Gefühle und Instinkte des Menschen an die Urgesellschaft (Jäger und Sammler) angepasst sind und nicht an unsere heutige Umgebung.
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Graf Zahl
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Beitrag(#66192) Verfasst am: 20.12.2003, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hier braucht mir keiner auf die Idee zu kommen, diesen Thread zu einem weiteren Pädo-Thread zu machen.
Falls das hier so anfängt, werden entsprechende Beiträge von mir kommentarlos gelöscht da Off-Topic.

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narziss
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Beitrag(#66194) Verfasst am: 20.12.2003, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Hier braucht mir keiner auf die Idee zu kommen, diesen Thread zu einem weiteren Pädo-Thread zu machen.
Falls das hier so anfängt, werden entsprechende Beiträge von mir kommentarlos gelöscht da Off-Topic.


Sehr schön.
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Heike N.
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Beitrag(#66210) Verfasst am: 20.12.2003, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Hier braucht mir keiner auf die Idee zu kommen, diesen Thread zu einem weiteren Pädo-Thread zu machen.
Falls das hier so anfängt, werden entsprechende Beiträge von mir kommentarlos gelöscht da Off-Topic.


Exakt meine Meinung. Diogenes hat den Thread nicht ohne Grund neu eingerichtet.
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Fluse
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Beitrag(#66232) Verfasst am: 20.12.2003, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Bingo
Ich will auch nix mehr von Pädothemen lesen!
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El Schwalmo
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Beitrag(#66392) Verfasst am: 21.12.2003, 10:53    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Hi Ilja,

Ilja hat folgendes geschrieben:


[ ... ]

Genau. Und mehr als Gefühle erklären will Soziobiologie gar nicht.


Soziobiologie beschäftigt sich mit differenzieller Weitergabe von Genen, die mit Verhalten zu tun haben. Gefühle sind hier nur Epiphänomene.

Grüßle

Thomas
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Ilja
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Beiträge: 332

Beitrag(#66408) Verfasst am: 21.12.2003, 12:09    Titel: Re: Disparität sexueller Wünsche zwischen Frauen und Männern Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Ilja,

Ilja hat folgendes geschrieben:


[ ... ]

Genau. Und mehr als Gefühle erklären will Soziobiologie gar nicht.


Soziobiologie beschäftigt sich mit differenzieller Weitergabe von Genen, die mit Verhalten zu tun haben. Gefühle sind hier nur Epiphänomene.


Ok. Korrektur: Soziobiologie erklärt gewisse Verhaltensweisen. Das die Gefühle der Mechanismus sind, über den unsere Verhaltensweisen durch Gene beeinflusst werden können, ist eine unabhängige Hypothese.

Also: Soziobiologie <-> Verhalten in Urgesellschaft

Danach stellen wir fest, dass unsere Gefühle einerseits gerade ein solches Verhalten in der Urgesellschaft bewirken würden/könnten, andererseits hinreichend plausibel ist dass sie durch Gene beeinflusst sind. Daher können wir die Soziobiologie als Erklärung unserer Gefühle verwenden. Diese These ist allerdings in der Tat unabhängig von der Soziobiologie selbst.

Zur Erklärung unseres heutigen Verhaltens taugt Soziobiologie direkt nichts, sondern nur über den Umweg über die Erklärung der Gefühle.

Es gibt allerdings Situationen wo das Argument mit den vielen Generationen nicht stichhaltig ist. Solche Situationen sind gerade die, in denen eine Spezies in eine neue Umgebung kommt. In der es dann sein kann, dass die Träger bestimmter Gene faktisch sofort aussterben.

Die Existenz von Empfängnisverhütung und das Rentensystem sind solche neuen Umgebungen. Kinder entstehen nicht mehr durch sexuelle Lust als Nebenprodukt oder aus Gründen der Alterssicherung - man muss selbst Kinder wollen um sie zu bekommen. Wer keine will ist nach einer Generation weg. Da könnte in ein paar Generationen einiges an genetischen Änderungen passieren.

Spekulationen darüber welche Gene sich hier rasant ausbreiten könnten lasse ich hier mal aufgrund vielfachen Wunsches weg ;-)))
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#66506) Verfasst am: 21.12.2003, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Die Diskussion über die Diskussion ist übrigens auch Off-Topic. Deshalb wurden die entsprechenden Beiträge in die Personalabteilung verschoben.
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