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Transhumanismus
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#655739) Verfasst am: 07.02.2007, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
2.
okay


Zitat:
4. Diese Freiheit wird eben NICHT eingeschränkt. Diesen Personen steht es frei, ständig das Hormonersatzpräparat zu sich zu nehmen oder sich ein Implantat in den Oberarm oder den Oberschenkel einsetzen zu lassen. Dann sind sie auch so geil gefährdet, wie sie es sich wünschen.
Naja. Auch nicht das gelbe vom Ei. Aber meinetwegen.

Zitat:
3.
auch okay.
Macht mich aber etwas stutzig. Dein GesamtKonzept scheint nicht sonderlich durchdacht. Dein Technat oben ist doch schon weitgehend religionsfrei. Wozu brauchst du dieses Argument dann noch? Gegen wen? Würde nicht eine bessere Aufklärung nebst verbesserten Verhütungsmethoden und evtl zusätzlich die Option einer Pille danach usw usf. völlig ausreichen. Wozu bräuchte es dann noch diesen Eingriff in die Gene?


Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
1. Genetisch. Wäre gar nicht schwierig, im Grunde genommen würde es reichen, wenn man die Ausschüttung jenes Hormons bei der Frau blockiert (bei der Frau ists einfacher!), welches den Eisprung auslöst.
Sind das nicht die gleichen Hormone wegen der die Frau in der Zeit um den Eisprung herum besonders rattig ist?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#655831) Verfasst am: 07.02.2007, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

MK69 hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
MK69 hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Biologisch:

Die Grenzen, die uns unser Homo Sapiens Genom auferlegt hat (z.B. maximale Lebenserwartung von ca. 120 Jahren, Anfälligkeit für Krebs, Alterungsprozeß, Starrheit des Geistes mit zunehmendem Alter) durch gezielte Eingriffe ins genetische Material (bei der künstlichen Befruchtung) zu überwinden.



Diese Vorgehensweise ist inakzeptabel weil es keine Möglichkeit gibt das Ergebnis zu simulieren und
ein vom Entscheidungsprozess ausgeschlossener Mensch mit den Risiken und Nebenwirkungen leben müsste.

Wenn ein Erwachsener an seinem Körper Veränderungen vornimmt trägt nur er das Risiko.

Ich zum Beispiel hätte gern eine eingebaute Uhr, die die Zeit in mein Auge "einblendet" wenn ich dran denke und Schwimmhäute wären auch nicht übel .
Die Wahrscheinlichkeit, daß meine Kinder mich für dieses Equipment verfluchen ist aber erheblich.


Man KANN es simulieren. Zuerst testet man sowas an Mäusen und Ratten, dann an Schweinen, dann an Affen und zuletzt am Menschen. Wie auch jedes andere Arzneimittel.


Wie du sagst , zuletzt testet man es am Menschen (unfreiwillig möchte ich betonen)


Nein, freiwillig. Es gäbe genug Menschen, die viel für eine verlängerte Lebenserwartung und Jugend sowie für sichere Verhütung mit einfacher Möglichkeit der Fruchtbarkeit geben würden. Das FGH mit seinen mehrheitlich linken Bedenkenträgern ist nicht das Maß aller Dinge. zwinkern
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#655838) Verfasst am: 07.02.2007, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Zitat:
3.
auch okay.
Macht mich aber etwas stutzig. Dein GesamtKonzept scheint nicht sonderlich durchdacht. Dein Technat oben ist doch schon weitgehend religionsfrei. Wozu brauchst du dieses Argument dann noch? Gegen wen? Würde nicht eine bessere Aufklärung nebst verbesserten Verhütungsmethoden und evtl zusätzlich die Option einer Pille danach usw usf. völlig ausreichen. Wozu bräuchte es dann noch diesen Eingriff in die Gene?


Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
1. Genetisch. Wäre gar nicht schwierig, im Grunde genommen würde es reichen, wenn man die Ausschüttung jenes Hormons bei der Frau blockiert (bei der Frau ists einfacher!), welches den Eisprung auslöst.
Sind das nicht die gleichen Hormone wegen der die Frau in der Zeit um den Eisprung herum besonders rattig ist?


Ad "3.":

Der Transhumanismus nach meinem Modell würde graduell implementiert werden, da muß man auf verschiedenste Dinge Rücksicht nehmen und ein Verschwinden der Religion würde auch erst "unterwegs" irgendwo stattfinden. Außerdem gibts auch bei den Nichtreligiösen sexualfeindliche Spinner (hatten wir hier auch schon und ich kann Dir ein bekanntes Forum nennen, wo eine ausgesprochen sexualfeindliche "Atheistin", die sogar mit religiösen Argumenten gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche kämpft, agitiert nennen).

Ad "1.":

Nein, soviel ich weiß, nicht. Das Eisprungshormon hat nichts mit der Libido zu tun, es gehört aber dem gleichen Regelkreis an. DA kann man aber gut eingreifen und substituieren, das Problem sehe ich nicht.
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MK69
wir sind verpfiffen worden



Anmeldungsdatum: 16.10.2006
Beiträge: 777

Beitrag(#655869) Verfasst am: 07.02.2007, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Nein, freiwillig. Es gäbe genug Menschen, die viel für eine verlängerte Lebenserwartung und Jugend sowie für sichere Verhütung mit einfacher Möglichkeit der Fruchtbarkeit geben würden. Das FGH mit seinen mehrheitlich linken Bedenkenträgern ist nicht das Maß aller Dinge. zwinkern


Mmmm, wie erkläre ich es denn noch ?

Die Unfreiwilligkeit bei Manipulationen an der Eizelle ist doch offensichtlich.

Wenn Erwachsene ihre eigenen Gene aufpeppen ist das in Ordnung.

Stell dir aber mal vor die Eltern fänden Religiosität eine super Charaktereigenschaft .
_________________
Lasst uns alle eine Sandale hochhalten und die andere am Fuß behalten, denn das ist SEIN Zeichen.
Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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Greg
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#656231) Verfasst am: 07.02.2007, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Sterilisation? Kastration? Reichen diese Optionen nicht? Willst du den Menschen Teile ihrer Sexualität per Genänderung vorenthalten? Du willst, dass der Mensch ausschließlich das Resultat seiner Handlungen ist (keine ungewollten Schwangerschaften). Damit nimmst du ihm die Freiheit.


Versteh ich nun nicht, wieso wird jemnadem die Freiheit genommen wenn er selber wählen darf wann er Schwanger wird?


Ich auch nicht, aber Bedenkenträger habe ich sowieso noch nie verstanden. Schulterzucken


Greg hat glaub ich wirklich nicht so toll argumentiert an der Stellle, also versuche ich es mal.

Doc hat folgendes geschrieben:
1. Prinzip der "inversen Verhütung". Durch genetische Modifikationen sind Menschen generell unfruchtbar und werden durch Medikamente erst fruchtbar gemacht.

Keine Schwangerschaftsabbrüche, keine ungewollten Schwangerschaften mehr.

1. Wie soll das ablaufen? Genmanipulation oder operativ/medikamentös?
2. Findest das zwangsweise statt oder auf freiwilliger Basis?
3. Ist das nicht in jedem Fall zuviel Aufwand nur um ein "paar" ungewollte Schwangerschaften zu verhindern?
4. So wie es da oben steht, würde die mindestens Freiheit genau derer eingeschränkt werden, die ungewollt Kinder haben können wollen.


Danke, Sehwolf.
Ich wiederhole mich trotzdem nocheinmal:
Durch diese Genänderung wird einer Generation die Möglichkeit, von sich selbst aus schwanger zu werden genommen. Das ist ein Eingriff in die menschliche Freiheit.
Wer das ändern möchte muss dann erst zu den Verantwortlichen und um das Implantat bitten. Das ist entwürdigend.

Doc schreibt:

Zitat:
4. Diese Freiheit wird eben NICHT eingeschränkt. Diesen Personen steht es frei, ständig das Hormonersatzpräparat zu sich zu nehmen oder sich ein Implantat in den Oberarm oder den Oberschenkel einsetzen zu lassen.


Wie gesagt Doc, die Freiheit, das Hormonpräparat einzufordern wird nicht angetastet. Aber das würd mich mal interessieren obs dann nicht doch darauf hinausläuft, dass einigen das Hormonpräparat verboten wird.
Wenn das alles funktionieren soll, dann wird das die totalste Diktatur die es je gegeben hat.
Denn der Mensch selbst wird verändert, sowohl biologisch als auch sozial, damit der perfekte Staat entsteht.

Freiheit besteht nicht nur darin, dass der Mensch tun und lassen kann was er will, sondern auch darin, dass ihm widerfahren kann, was ihm gerade widerfahren will.
Alle Zufälle, die das Leben ausmachen, werden gelöscht im Namen der Freiheit. Der Mensch wird total kontrolliert, damit ihm nichts mehr widerfährt, was er nicht beabsichtigt hat.
Das wird die brutalste Unterdrückung der Menschennatur die es je gegeben hat.
Mir graut davor.

Transhumanisten zäumen quasi das Pferd von Hinten auf.
Nicht der Mensch muss zum Wohle der Gesellschaft( des Staates, der Menschheit) geändert ("überwunden", trans-humanismus) werden, sondern die Gesellschaft zum Wohle des Menschen.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#656865) Verfasst am: 08.02.2007, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Ad "1.":

Nein, soviel ich weiß, nicht. Das Eisprungshormon hat nichts mit der Libido zu tun, es gehört aber dem gleichen Regelkreis an. DA kann man aber gut eingreifen und substituieren, das Problem sehe ich nicht.
Nicht dass ich mich da besonders auskenne. Zwei Klicks via Wikipedia ausgehende von Follikesprung bringen mich zu der Aussage "LH steigere passiv die Östrogenproduktion", wobei LH eines der beiden Hormone ist, die den Sprung auslösen.

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Ad "3.":

Der Transhumanismus nach meinem Modell würde graduell implementiert werden, da muß man auf verschiedenste Dinge Rücksicht nehmen und ein Verschwinden der Religion würde auch erst "unterwegs" irgendwo stattfinden. Außerdem gibts auch bei den Nichtreligiösen sexualfeindliche Spinner (hatten wir hier auch schon und ich kann Dir ein bekanntes Forum nennen, wo eine ausgesprochen sexualfeindliche "Atheistin", die sogar mit religiösen Argumenten gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche kämpft, agitiert nennen).
Das Forum kenne ich , die Person kenne ich auch (vermutlich).

Aber Gut - mir gefällt absolut nicht, dass du zur Beschleunigung der Übergangsphase eine endgültige Änderung vornehmen willst, und dann eine solche? Du musst obendrein absolutes Vertrauen in den Bestand deiner Wunschzivilisation haben, wenn du bereit bist dem Menschen die Möglichkeit zu nehmen auf "natürliche" Weise Nachkommen zu zeugen. "Natürliche Weise" heißt hier ohne technische Hilfsmittel. Ist dir eigentlich bewußt, dass man den deinen Trans-Menschen nach der gängigen Defintion nicht mehr als Lebewesen bezeichnen dürfte?

Ein weiterer wichtiger Punkt, von dem ich annehme dass du ihn nicht bedacht hast:
Die statistischen Angaben zu ungeplanten Schwangerschaften schwanken, aber laut dieser Studie von Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ist sogar jede zweite Schwangerschaft ungewollt.

Hast du dir überlegt welche Auswirkungen deine Methode auf die Gesellschaft haben könnte? Das ist keine Anspielung auf lfg-Thesen, vielmehr möchte ich fragen, welche Leute sich überwiegend geplant fortpflanzen und welche überwiegend ungeplant?
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#838479) Verfasst am: 13.10.2007, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

das einzigen was mich an vielen Transhumanismusströmungen nervt ist das viele sich einfach hinsetzen "die frohe Botschaft der tollen Zukunft" verkünden(dafür dann am besten noch das ganze Geld des TH-Vereines ausgeben) und sich nur ausmahlen was sie dann alles mit der Technik können werden(bei solchen Leuten mutiert es tatsächlich sehr häufig zur Ersatzreligion).
Anstatt seine Fähigkeiten einzusetzen um das erreichen der gewünschten Zukunft zu ermöglichen/beschleunigen(z.B. durch Technisches Studium bei der Weiterentwicklung mitzuwirken oder als Politiker für einen höheren Forschungsetat zu streiten oder gesetzliche Hinderungen abzuauen oder als Philosoph den religiösen Technikbremsen den Wind aus den Segeln zu nehmen oder....).
Doch stattdessen werden häufig nur wieder Werbeviedeos produziert die sagen"das wird Toll"

@Nergal:Das meinte ich im "KI und Evolution"Thread mit Technikanbeterei
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#838481) Verfasst am: 13.10.2007, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Solche Leute finde ich nervig, aber imminst das ich dier bereits mal vorgestellt habe ist nicht so drauf die machen Filme umd die Öffentlichkeit dafür zu begeistern und mit zu nehmen.

Kennst du interessante Seiten dazu?
Also solche die du als positiv ansiehst?

PS.:Was hälst du von http://www.biostase.de/?
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#838501) Verfasst am: 13.10.2007, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Solche Leute finde ich nervig, aber imminst das ich dier bereits mal vorgestellt habe ist nicht so drauf die machen Filme umd die Öffentlichkeit dafür zu begeistern und mit zu nehmen.

ok dann hat der erste Eindruck dort vllt. getäuscht
Nergal hat folgendes geschrieben:

Kennst du interessante Seiten dazu?
Also solche die du als positiv ansiehst?

eigentlich nur die Seiten der Forschungsprojekte/Institute.also Leute die sich (zumindest öffentlich) nicht als Transhumanisten bezeichnen.
Dafür google ich meist die Begriffe aus den Bereich die mich interessieren und picke mir die seiten die auf Forschungsinstitut/Uni hindeuten raus.
so zusammenfassende Seiten sind dort eher weniger, danach(Inspiration) suche ich eher in Foren(gute Sammelpunkte)
obwohl 2 Seiten mit interresanten Artikeln hätte ich da vllt. doch(auch wenn dort keine konkrete Vision oder Planung ist):

www.morgenwelt.de (vorsicht aber, dort liegen einige Artikel schon recht lange rum und sind möglicherweise schon überhohlt)

und sehr zu empfehlen die Seite unseres Forummitgliedes Bynaus
www.final-frontier.ch (haubtsächlich über Entwicklung der Raumfahrt und Langzeithypothesen)
Nergal hat folgendes geschrieben:

PS.:Was hälst du von http://www.biostase.de/?

ein konkretes Projekt sichtbar.Ja so etwas hatte ich eher im Sinn (auch wenn es eher indierekt Transhumanistisch ist (keine Änderung sondern Konservierung(aber auch wichtig für andere (möglich)zukünftige Bereiche))
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#838695) Verfasst am: 13.10.2007, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Xerox your life! If you loose it, it's nice to have a copy!
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#838719) Verfasst am: 13.10.2007, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Transhumanismus = Ersatzreligion.
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Schlafmütze
verschlafen



Anmeldungsdatum: 22.05.2007
Beiträge: 101
Wohnort: Siegen

Beitrag(#838742) Verfasst am: 13.10.2007, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Transhumanismus = Ersatzreligion.


Was für ein Schwachsinn.
Menschen existieren , die Möglichkeit Menschen zu verändern existiert , was an Änderungen zur jeweiligen Zeit möglich ist ist auf Basis von Fakten darlegbar und das Resultat ist empirisch prüfbar.
Es gibt kaum etwas das weiter von Religion entfernt ist.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#838745) Verfasst am: 13.10.2007, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Schlafmütze hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Transhumanismus = Ersatzreligion.


Was für ein Schwachsinn.
Menschen existieren , die Möglichkeit Menschen zu verändern existiert , was an Änderungen zur jeweiligen Zeit möglich ist ist auf Basis von Fakten darlegbar und das Resultat ist empirisch prüfbar.
Es gibt kaum etwas das weiter von Religion entfernt ist.


Nein, das ist Schwachsinn. Die Möglichkeit, Menschen zu verändern existiert nicht ausreichend und den banalen Umstand der Veränderbarkeit mit etwas wie 'Transhumanismus' zu bezeichnen und sich in debiler Vorfreude einfrieren zu lassen, weil man hofft, irgendwann 'hochgeladen' zu werden ist eine ziemlich dumpfe Wiederauferstehungsreligion.

Wenn du glaubst, dass Transhumanismus sich lediglich auf das Feststellen der prinzipiellen Veränderbarkeit des Menschen bezieht, dann ist nicht nur dein Beitrag schwachsinnig.
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Schlafmütze
verschlafen



Anmeldungsdatum: 22.05.2007
Beiträge: 101
Wohnort: Siegen

Beitrag(#838763) Verfasst am: 13.10.2007, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Schlafmütze hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Transhumanismus = Ersatzreligion.


Was für ein Schwachsinn.
Menschen existieren , die Möglichkeit Menschen zu verändern existiert , was an Änderungen zur jeweiligen Zeit möglich ist ist auf Basis von Fakten darlegbar und das Resultat ist empirisch prüfbar.
Es gibt kaum etwas das weiter von Religion entfernt ist.


Nein, das ist Schwachsinn. Die Möglichkeit, Menschen zu verändern existiert nicht ausreichend und den banalen Umstand der Veränderbarkeit mit etwas wie 'Transhumanismus' zu bezeichnen und sich in debiler Vorfreude einfrieren zu lassen, weil man hofft, irgendwann 'hochgeladen' zu werden ist eine ziemlich dumpfe Wiederauferstehungsreligion.



Du hast schon mitbekommen , dass es uA schon möglich ist eine direkte Kummunikation zwischen Nervenzellen und technologischen Komponenten herzustellen , was zB die Steuerung künstlicher Gliedmaßen oder auch eine Interaktion mit Software zulässt und diese Forschung sehr schnell vorranschreitet ?
Das stellt damit bereits eine (auch wenn noch holprige) massive Erweiterung der Möglichkeiten eines Menschen dar , und ist somit Transhumanismus.
Bevor du irgenwelche Aussagen machst , und mich dann auch noch als dumm bezeichnest , solltest du besser überlegen.

Zitat:

Wenn du glaubst, dass Transhumanismus sich lediglich auf das Feststellen der prinzipiellen Veränderbarkeit des Menschen bezieht, dann ist nicht nur dein Beitrag schwachsinnig.


Genau so verstehe ich Transhumanismus , und bin ( beim zugegebenermaßen oberfflächlichen) Lesen nicht zu dem Schluss gekommen , dass das hier jemand ernsthaft anders sieht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#838773) Verfasst am: 13.10.2007, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Brauchbarer Artikel zum Transhumanismus in der Zeit.

http://www.zeit.de/2004/42/N-Transhumanismus?page=1


Der Transhumanismus ist etwa mit einem Glauben an Ausserirdische vergleichbar, die noch nicht da sind, aber aus der Sicht vieler irgendwann kommen werden, um die Außerwählten in die unsterblichen Lande oder sowas zu entrücken.

Es ist so dermaßen lächerlich, sich, bereits lange bevor eine entsprechende Technik überhaupt erst vorhanden ist, in irgendwelchen Versammlungen zu treffen und in sektenhafter Manier die großartige transhumane Zukunft zu glorifizieren. Ganz zu schweigen davon, wie grotesk unreflektiert es ist, von einem Recht auf Nicht-Menschlichkeit, bzw auf Übermenschlichkeit zu schwafeln. Ich bin froh, dass es außer mir offenbar noch andere gibt, die begriffen haben, dass dieser X-humanismus nicht mehr auf den Menschen, sondern auf seine Nachfolger bezogen ist, sich der Anhang "human-" also dermaßen erübrigt, dass es nur so eine Art hat Lachen

Natürlich ist es vollkommen in Ordnung, sich etwa über bessere Prothesen oder genetische Optimierung Gedanken zu machen, aber den Menschen vollständig zu ersetzen, ist schlicht Schwachsinn, der auf grotesk naive Weise der menschlichen Existenz einen zwingenden Sinn in der Glücksmaximierung oder sonstwas zuordnet. Man konstatiert: "Wir stellen jetzt fest, dass wir unzureichend sind und das Potential haben, unglücklich zu sein." Dann folgt: "Erschaffen wir also eine Spezies, die alle uns bekannten Schranken durchbricht". Als ob es einen selbst beträfe, wenn die Nachfolgespezies irgend etwas besser kann. Es existiert keinerlei Rationalität und Ökonomie in diesem Futurismus, zumal es faktisch derzeit einfach auch nicht möglich ist. Es ist eine absurde Sinnsuche, nicht die Desillusionierung der Postmoderne. Diese Erkenntnisse sind alle schon gefunden worden, nur werden sie nicht mehr ernst genommen, bzw sind sie vergessen. Das hat nichts mit der Postmoderne zu tun, sondern mit ignoranter Dummheit. Welcher materialistische Wert liegt für den real existierenden Menschen darin, einen ihm überlegenen Homunkulus nach seinen jetzt und real existierenden Wunschvorstellungen zu schaffen? Der einzige Weg, ein vollkommen mit sich zufriedenes Wesen zu erschaffen, liegt darin, die Fähigkeit des Empfindens von Unzufriedenheit (zumindest diese) abzuschaffen. Solange die Nachfolgespezies immer nur einen Arm mehr bekommt, hat sich die Vorgängerspezies als zu phantasielos erwiesen, die zukünftigen Bedürfnisse der Nachfolgerspezies vorauszusehen und so wird die jeweils existierende Spezies immer der Meinung sein, sie habe einen Arm zu wenig. Die Motivation sich quasi aus dem Spass an der Freude am Individualismus heraus zu "verbessern", übergeht in jeder Upgradephase, die einfache Lösung, dass man Bedürfnisse, irgendwelche Ziele zu erreichen auch einfach abschalten könnte. Man könnte das Bewußtsein und die ganze Intelligenz auch durch eine Reihe genetisch vererbter, extrem komplexer Instinkte ersetzen, auch das wäre konsequent transhuman.
Ein konsequenter Transhumanist würde sich zB auch von jeder überlegenen außerirdischen Spezies, die beschließt unseren Planeten zu kolonisieren, mit Wonne vernichten lassen, denn die Existenz von überlegenem Leben ist ja gewährleistet, um so besser, wenn man sich die Mühe sparen kann, es aus sich selbst zu erschaffen - oder klammert sich der Transhumanist nun doch irrational an seinen eigenen Genen, an eigenen Ideen zur Selbstverbesserung fest, also an einer lediglich abgewandelt menschlichen Identität? Auch, wenn diese Verbesserungen, auf jeden Fall bei genetischen (diese wirken nur transgenerativ), einen gar nicht mehr selbst betreffen? Ganz davon abgesehen, dass das alles lächerlicherweise noch sehr weit in der Zukunft liegt. Das hat etwas von dem Vorbuchen einer Tour nach Alpha Centauri und dem ständigen Schwafeln davon, wie toll es dort wohl sein würde.

Der religiöse Charakter liegt also nicht in der unvermeidlichen Irrationalität des Seins, sondern darin, dass geglaubt wird, diese via technischer Lösung umgehen zu können, als läge in der Selbstablösung der Sinn unserer momentanen Wünsche verborgen.
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#838825) Verfasst am: 13.10.2007, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem mit dem Transhumanismus ist, dass er zu viele verschiedene Strömungen umfasst. Nach dem, was ich (bei zugegebenermaßen recht oberflächlicher Beschäftigung mit dem Thema) so gelesen hab, erscheint mir einiges machbar und erstrebenswert, während mir anderes wie zu große Fantastereien oder schlichtweg dystopisch erscheint.

Ich denke auch, dass er religiöse Züge annehmen kann, allerdings nicht muss. Daumen hoch!
_________________
"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#838831) Verfasst am: 13.10.2007, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
allerdings nicht muss. Daumen hoch!


Mit den Augen rollen

Genetische Optimierung, also zB das Minimieren der Differenz der genetischen Qualität zwischen Individuen und das Eleminieren von Erbkrankheiten ist eine Möglichkeit, die dem Menschen als Option problemlos zuordenbar ist. Daraus ergäbe sich kein prinzipiell neuartiges Wesen, man würde nur die Merkmale optimieren, die offenbar zur Funktionalität des Menschen notwendig sind. Das wäre eben kein Transhumanismus. Dir ist offensichtlich, wie vielen, die Unterscheidung von schlichtem Pragmatismus und Transhumanismus nicht bewußt. Was sollte prinzipiell auch schlimm daran sein, das Leben zu verlängern, Kurzsichtigkeit und Downsyndrom zu verhindern oder das genetische Potential zu kognitiven Fähigkeiten zu erhöhen, was natürlich biologische Grenzen hätte. Solange man keine echt-neue Spezies erschafft, befinden wir uns nicht im Gebiet des Transhumanismus, sondern betrachten lediglich die pragmatischen Erwägungen, aus denen der Transhumanismus unter anderem hervorgeht. Diese selbst bereits dem Transhumanismus zuzuordnen, ist etwa mit der christlichen Vereinnahmung von Wertvorstellungen vergleichbar. Insbesondere ist "Transhumanismus" ein Begriff für die "philosophische" Tätigkeit, sprich Sektiererei, Leute von dieser Spielart des futuristischen Wiederauferstehungsglaubens zu überzeugen. Diese Bewegung beabsichtigt nichts weiter, als irgendwelche idealistischen Plätze für zukünftige Technologieen zu reservieren, was etwa so absurd und unmöglich ist, wie im Mittelalter die Leute auf Computertechnik 'vorzubereiten'.


Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 13.10.2007, 19:22, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#838835) Verfasst am: 13.10.2007, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Genetische Optimierung, also zB das Minimieren der Differenz der genetischen Qualität zwischen Individuen und das Eleminieren von Erbkrankheiten ist eine Möglichkeit, die dem Menschen als Option problemlos zuordenbar ist. Daraus ergäbe sich kein prinzipiell neuartiges Wesen, man würde nur die Merkmale optimieren, die offenbar zur Funktionalität des Menschen notwendig sind.

Mit den Augen rollen

"Genetische Qualität", Merkmale, die "offenbar zur Funktionalität des Menschen notwendig sind" ... selten so einen Unsinn gelesen.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#838839) Verfasst am: 13.10.2007, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Genetische Optimierung, also zB das Minimieren der Differenz der genetischen Qualität zwischen Individuen und das Eleminieren von Erbkrankheiten ist eine Möglichkeit, die dem Menschen als Option problemlos zuordenbar ist. Daraus ergäbe sich kein prinzipiell neuartiges Wesen, man würde nur die Merkmale optimieren, die offenbar zur Funktionalität des Menschen notwendig sind.

Mit den Augen rollen

"Genetische Qualität", Merkmale, die "offenbar zur Funktionalität des Menschen notwendig sind" ... selten so einen Unsinn gelesen.


Du kannst mich nicht auf diese Weise provozieren, das ist zu unglaubhaft Lachen

Es ist vollkommen evident, dass es defekte und intakte Gene gibt und dass ein Organismus funkionieren muss, sowie dass defekte Gene dies behindern und verhindern können und dagegen wirst du wohl kaum ein Argument finden, du wirst es lediglich verklausulieren. Besonders dann wirst du kein Argument dagegen finden, wenn du Transhumanist bist, da du dann ja nicht nur ein Bestreben nach optimierter Funktionalität hast, sondern die Übersteigerung dessen über den Menschen hinaus zum Ziel hast.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#838857) Verfasst am: 13.10.2007, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

@step:

Informiere dich doch einfach über die Anwendbarkeit von Begriffen, wie "genetische Qualität". Ich veranstalte damit gewiss keinen "Unsinn". Zudem existiert eine für den Menschen definierbare Funktionalität in Bezug auf darwinistische Fitness.

Vermutlich willst du darauf hinaus, das Normen willkürlich sind und Funktionalität eine gesetzte Norm ist und daher antiliberal und pöhse.
Da erinnere ich nur daran, dass der Transhumanismus die Verbesserung, also den bestmöglichen Zustand, selbst zur Norm erhebt, also keine Normenfreiheit propagiert, sondern im Gegenteil, lediglich eine sich überschlagende Steigerung jeglicher Norm als Alternative bietet.

Zudem löst sich der Begriff von Funktionalität und genetischer Qualität selbst dann nicht auf, wenn du eine hochtechnisierte Zukunft postulierst, in der wir immer weniger darwinistisch fit sein müssen. Ein darwinistisch fitter Organismus ist aber immer noch autonomer als ein kybernetisch aufgebesserter Krüppel und hat zudem auch noch sein Potential zur kybernetischen Aufbesserung gar nicht angetastet, womit diese Begriffe nach wie vor gültig sind.

Falls du aber mal wieder das Ganze auf irgend ein 'ethisches' Inselchen schleppen willst und von deinen Sinnauflösungen brabbeln willst, dann lass es lieber gleich. Ich habe nicht vor, irgend eine Verbotsethik auszurufen. Aber vermutlich willst nur mal eben ein Proteststatement abgeben. Was auch immer.

Edit: Und die FDP ist wirtschaftsliberal-konservativ.
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Beitrag(#838869) Verfasst am: 13.10.2007, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Anmerkung:

Semnon hat folgendes geschrieben:
Was sollte prinzipiell auch schlimm daran sein, das Leben zu verlängern, Kurzsichtigkeit und Downsyndrom zu verhindern oder das genetische Potential zu kognitiven Fähigkeiten zu erhöhen, was natürlich biologische Grenzen hätte...


Das Wort "prinzipiell" spielt hier eine sehr wichtige Rolle....
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Beitrag(#838913) Verfasst am: 13.10.2007, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Paul Gurk
Tuzub 37, Berlin 1935

Ein nahezu unbekanntes Frühwerk der SF Literatur.

Paul Gurk, beschreibt die Entwicklung vom Maschinenmensch über die Menschmaschine zur Maschinenmaschine.

Ein interessantes Detail, an das ich mich noch erinnere (habs wohl vor 20 Jahren gelesen) war, das Paul G. in der Geschichte auch Sprache und Ausdrücke der Vermaschinisierung anzugleichen versuchte.

Vielleicht nicht gut, aber selten skeptisch
die Moral von der Geschicht hab ich aber vergessen Verlegen

Immerhin bietet der Transhumanismus eine gesellschaftliche Utopie an.
Ähnliches leisten ja auch Religionen, auch wenn da die Projektionen einer "besseren Welt", eher zurückschauend auf traditionelle und konservative Werte gerichtet sind.

Die schwäche des Atheismus ist aber genau der Mangel an Utopien, weswegen Generation für Generation (Gespräch auf Gespräch) immer wieder von vorne begonnen wird.
Währenddessen die Gläubischen sich mit der Zeit alle positiven Outlets nach und nach in die eigene Tasche loben.
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Beitrag(#838953) Verfasst am: 13.10.2007, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:


Immerhin bietet der Transhumanismus eine gesellschaftliche Utopie an.

Transhumanismus ist gelebter Utopismus. Insbesondere radikale Auslegungen, wie der Extropianismus.

Zitat:
Ähnliches leisten ja auch Religionen, auch wenn da die Projektionen einer "besseren Welt", eher zurückschauend auf traditionelle und konservative Werte gerichtet sind.


So ist es. Abgesehen von diesr Asymmetrie, zeichnet sich der Transhumanismus im Kern jedoch als einwandfreie zumindest stark religionsartige Ideologie aus.

Zitat:
Die schwäche des Atheismus ist aber genau der Mangel an Utopien, weswegen Generation für Generation (Gespräch auf Gespräch) immer wieder von vorne begonnen wird.


Auch ein wichtiger Hinweis: Es ist tatsächlich so, dass sich diese Entwicklungen in jeder Generation von neuem wiederholen. Gerade deshalb ist der Transhumanismus als religionsartiger Kult, der durchaus auch über Dogmen verfügt, zu betrachten und einen Einblick in die Welt gibt, wie sie in Vergessenheit der klassischen Religion wäre. Ich wollte das mit den Generationen weiter oben irgendwo übrigens ebenfalls erwähnen und darauf hinweisen, dass es eigentlich eine Falle ist, zu glauben, man könne von einem sich stapelnden Erkenntnisturm der Aufklärung herabsehen. Jeder Mensch muss diesen Turm selbst besteigen und vor allem überhaupt die Motivation dazu haben. Sinngebende Ideologieen sind da viel attraktiver, isnbesondere da man denkt, damit endlich mal was Neues auszuprobieren, was es aber in Wahrheit nicht ist.

Zitat:
Währenddessen die Gläubischen sich mit der Zeit alle positiven Outlets nach und nach in die eigene Tasche loben.


Der Transhumanismus setzt doch bereits deutlich dazu an. Transhumanisten argumentieren sogar, dass die Gesellschaft sich a priori in einem transhumanen Ausgangszustand befindet, bevor sie sich ihrer transhumanistischen Entwicklungsoptionen überhaupt erst bewußt wird. Sie sagen, dass zB die kulturschaffende Elite aufgrund der genetischen Verteilung von Leistungspotentialen eigentlich essentiell andersartig als diejenigen sei, die nicht zu ihr zugehörig sind und aufgrund dessen sollte es für den Rest Verbesserungschancen geben. Es werden also nicht nur Wertvorstellungen einem sektiererischen Extrem zugeführt, sondern der Transhumanismus wird als allumfassendes soziologisches Erklärungsmodell angesehen und selbst dem gewöhnlichen Pragmatismus entzieht man konsequent die Eigenständigkeit. Das besonders suspekte daran ist ja, dass für den posthumanen Zustand erforderlichen Techniken noch gar nicht verfügbar sind, es wird also so getan, als wäre der menschliche Wunsch danach, Einschränkungen aufheben zu können, etwas grundlegend Neues, dem alle wie selbstverständlich anscheinend schonmal im Ansatz zustimmen.
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Beitrag(#839006) Verfasst am: 13.10.2007, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
(...) Es werden also nicht nur Wertvorstellungen einem sektiererischen Extrem zugeführt, sondern der Transhumanismus wird als allumfassendes soziologisches Erklärungsmodell angesehen und selbst dem gewöhnlichen Pragmatismus entzieht man konsequent die Eigenständigkeit. Das besonders suspekte daran ist ja, dass für den posthumanen Zustand erforderlichen Techniken noch gar nicht verfügbar sind, es wird also so getan, als wäre der menschliche Wunsch danach, Einschränkungen aufheben zu können, etwas grundlegend Neues, dem alle wie selbstverständlich anscheinend schonmal im Ansatz zustimmen.


öhm, den markierten Teil versteh ich nicht.

Ich seh das eher banaler, ein Krüppel wünscht sich eine Krücke.
Muß man sein Menschsein nicht erst als Makel begreifen um eine Sehnsucht nach "Body Improvements" zu entwickeln?
Eigentlich ähnlich zu den denen Meditation zu "anstrengend" ist, wenn doch sogenannt "bewußtseinserweiterte" Drogen verfügbar sind.
Oder um aufs religiöse zurückzukommen, durch extremes Asketentum oder Selbstkasteiungen eine engelsgleiche Heiligkeit zu ... hmm "entwickeln".

vielleicht ist mein denken da eher vom Pygmalion Mythos eingenommen.
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Beitrag(#839009) Verfasst am: 13.10.2007, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:


Ich seh das eher banaler, ein Krüppel wünscht sich eine Krücke.


Das ist Pragmatismus. Transhumanisten sagen aber, wenn du Pragmatiker bist, dann kannst du nix dagegen haben, dich einzufrieren oder es zu unterstützen, dass man überlegene Spezies züchtet. Das einzig vom banalen Pragmatismus Verschiedene zum Transhumanismus ist dieses Sektencharlietum.
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Beitrag(#839040) Verfasst am: 13.10.2007, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Nein Suspekt Deprimiert

das ist keine Überlegenheit, das führt in eine Abhängigkeit, und wohl auch in eine Aufteilung in Menschen mit erweiterten Tools/Applicationen und die ohne solche.

Von einer sehr pragmatischen Position sag ich, das ist zu komplex und verbraucht zu viele Ressourcen zum Nutzen einer kleinen Elite.

Wenn die Transhumanisten es allerdings schaffen den milliönchen Landminengeschädigter kostenlose 1a Prothesen zukommen zu lassen ... könnt sich meine Einstellung evtl. zu deren Gunsten ändern.

Bissi sturnackig bin ich da schon
ist viel mehr möglich als machbar.
ich weiß nicht wo meine Akzeptanzschwelle liegt, innerhalb der hier verlinkten Artikel jedenfalls nicht.
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Beitrag(#839049) Verfasst am: 13.10.2007, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Angenommen, die technischen Möglichkeiten wären definitiv da und für alle verfügbar, dann wäre diese Debatte um den Transhumanismus in einem zwar nicht entideologisierten, aber immerhin realistischen Rahmen möglich. "Transhumanismus" ist aber eine Bezeichnung für eine Bewegung, deren Zielsetzung es ist für gesellschaftliche Umbrüche zu sorgen, damit das Zeug möglichst gesichert und möglichst bald für alle zur Verfügung steht, andererseits machen sie absolut garnix, ausser zu phantasieren und ab und zu eine Leiche einzufrieren. Eine Grundstrategie ist die Überredung zur Kryogenik und das Anstreben von Langlebigkeit, weil man dann ja Zeit hat, den ganzen anderen Krempel auszutüfteln und einzubauen. Die wirtschaftliche Undurchfürbarkeit ist einer von vielen Gründen, die das ganze lächerlich dastehen lassen und es auf den Punkt reduzieren, dass irgendwann möglicherweise einfach alles besser wird und man sich darauf zu freuen hat, denn die Vorfreude beschwört es irgendwie herbei. Ansonsten würden sie ja an entsprechenden sozioökonomischen Plänen feilen, um eine Struktur zu ermöglichen, die Kapital für noch nicht existente gentechnische und kybernetische Engriffe bindet.
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step
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Beitrag(#839233) Verfasst am: 14.10.2007, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will hier keinesfalls über die ethischen Aspekte des Transhumanismus diskutieren, aber wenigstens Semnons mehrfachem Sektengeschwafel etwas entgegensetzen. Transhumanismus ist die Einstellung, die menschliche Art nicht als gottgegeben, sondern als (auch technisches) Projekt ihrer selbst zu begreifen. Daß es dabei auch manche übertreiben bis hin zu Sektengehabe, ist ein allgemeines Phänomen, besonders bei leicht erregbaren Charakteren mit Identifikationsdefizit.

Eine gute Zusammenfassung des transhumanistischen Spektrums und der verschiedenen Argumente dafür und dagegen findet man mE in der englischen Wikipedia:

http://en.wikipedia.org/wiki/Transhumanism


Die deutsche Wikipedia ist ganz gut in bezug auf Definition und Historie des Begriffs, aber viel weniger ausführlich:

http://de.wikipedia.org/wiki/Transhumanismus
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Shadaik
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Beitrag(#839264) Verfasst am: 14.10.2007, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Das Problem mit dem Transhumanismus ist, dass er zu viele verschiedene Strömungen umfasst.

Ich sehe eher das Problem, dass viele Transhumanisten ein eher mangelndes Verständnis dessen zeigen, wovon sie eigentlich reden. Wir hatten hier mal so einen Kandidaten, der hat Fliegen für einen Sieg über die Naturgesetze gehalten und daran belegt, dass der Mensch auch die Naturgesetze ausschalten könne.

Die SF kennt das Problem: Jede ausreichend hoch entwickelte Technologie ist so schwer verständlich, dass sie Zeugen (und schließlich auch den Anwendern selbst) wie Magie erscheint.
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Gustav Aermel
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Beitrag(#839387) Verfasst am: 14.10.2007, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Was Transhumanismus ist, wusste ich nicht, weshalb wiki mal wieder ran kam.

Zitat:
Transhumanismus ist eine Philosophie und Bewegung, welche Veränderungen der menschlichen Spezies durch Technologie befürwortet oder philosophisch überdenkt im Hinblick auf mögliche Verbesserung der menschlichen Existenz. Der Name (lat. trans = jenseits von / lat. humanus = menschlich) verweist auf das Bestreben, die Grenzen menschlicher Möglichkeiten und Bedingungen zu verändern und zu erweitern.


Verbesserungen?

Hä?!

Der Mensch ist doch schon vollkommen, weshalb braucht er ne Verbesserung?
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