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Wie würdet Ihr vorgehen
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managementboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.05.2007
Beiträge: 67
Wohnort: Münster

Beitrag(#778179) Verfasst am: 30.07.2007, 12:36    Titel: Wie würdet Ihr vorgehen Antworten mit Zitat

Hallo, ich habe angefangen mit einem vielversprechenden jungen Man (15 Jahre alt) eine e-Mail Diskussion über Glauben zu führen. Er kommt aus Süd-America und wir katholisch erzogen.

Über was würdet Ihr diskutieren um Ihm zu "öffnen"?
Welche Argumente haben in Eurer Erfahrung geholfen?
Wie habt Ihr es geschafft, dass auf der anderen Seite nicht geblockt wird?
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Jonas Gaiser
Leseratte, Bücherwurm



Anmeldungsdatum: 10.03.2007
Beiträge: 164
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#778216) Verfasst am: 30.07.2007, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mit dem Prinzip "hart in der Sache, weich in der Form" gute Erfahrungen gemacht. Man kann ein (hartes) Argument z.B. mit "Ich frage mich, ob..." einleiten ohne dabei hart zu wirken.

In der Diskussion könnte man mit "Aus welchen Gründen glaubst Du nicht an Allah? Warum sind diese Gründe nicht auf Jahwe übertragbar?" beginnen.
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managementboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.05.2007
Beiträge: 67
Wohnort: Münster

Beitrag(#778229) Verfasst am: 30.07.2007, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Jonas Gaiser hat folgendes geschrieben:
Ich habe mit dem Prinzip "hart in der Sache, weich in der Form" gute Erfahrungen gemacht. Man kann ein (hartes) Argument z.B. mit "Ich frage mich, ob..." einleiten ohne dabei hart zu wirken.

In der Diskussion könnte man mit "Aus welchen Gründen glaubst Du nicht an Allah? Warum sind diese Gründe nicht auf Jahwe übertragbar?" beginnen.


guter Ansatz, zZ bin ich eher weich in der Form, denn ich habe Angst, dass er sonnst abspringt. Ich war selbst mit 15 noch nicht ganz geübt im folgen von Argumenten und befürchte, dass der Einfluss der Eltern durch Autorität groß ist.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#778230) Verfasst am: 30.07.2007, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Um die Diskussion zu eröffnen, würde ich die (vermeindlich) positiven Seiten des Christentum erwähnen. Man muss seinen Gegner groß machen, um ihn am Ende zu töten und ein überzeugender Held zu werden.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Jonas Gaiser
Leseratte, Bücherwurm



Anmeldungsdatum: 10.03.2007
Beiträge: 164
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#778257) Verfasst am: 30.07.2007, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

managementboy hat folgendes geschrieben:
Jonas Gaiser hat folgendes geschrieben:
Ich habe mit dem Prinzip "hart in der Sache, weich in der Form" gute Erfahrungen gemacht. Man kann ein (hartes) Argument z.B. mit "Ich frage mich, ob..." einleiten ohne dabei hart zu wirken.

In der Diskussion könnte man mit "Aus welchen Gründen glaubst Du nicht an Allah? Warum sind diese Gründe nicht auf Jahwe übertragbar?" beginnen.


guter Ansatz, zZ bin ich eher weich in der Form, denn ich habe Angst, dass er sonnst abspringt. Ich war selbst mit 15 noch nicht ganz geübt im folgen von Argumenten und befürchte, dass der Einfluss der Eltern durch Autorität groß ist.

Exakt! Ich glaube auch, dass man durch bloßes Fragenstellen hier weit kommen kann.
Noch ein paar "weiche" Formulierungsmöglichkeiten wären vielleicht "Ich habe mir dazu gedacht, dass..." und als Einleitung für ein Gegenargument oder eine Widerlegung "Denkst Du nicht, dass..."

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Um die Diskussion zu eröffnen, würde ich die (vermeindlich) positiven Seiten des Christentum erwähnen. Man muss seinen Gegner groß machen, um ihn am Ende zu töten und ein überzeugender Held zu werden.

Wie machst Du das ohne Dir am Ende selbst widersprechen zu müssen? Erwähnst Du die vermeintlich positiven Seiten ausdrücklich zunächst nur mit Vorbehalt?
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#778288) Verfasst am: 30.07.2007, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Über was würdet Ihr diskutieren um Ihm zu "öffnen"?


Immer daran denken, daß es sich um einen 15-jährigen Knaben handelt, der die typischen Spätpubertäts-Probleme und Fragen haben dürfte.

Alle Fragen, die so jemand hat, sind ethischer Natur. Wie soll ich mit meiner Sexualität umgehen, wie soll ich mit den Mädchen umgehen, wie soll ich mit meinen Eltern, meinen Freunden, mit meinen Feinden umgehen? Und dann sollte man sich selbst zurückerinnern: Wie habe ich mich damals gefühlt, welche richtigen Antworten fand ich, wo habe ich Fehler gemacht?
Ich würde vor allem von den Fehlern erzählen, die ich damals beging. Von meinen Fehleinschätzungen, von meinen Irrtümern. Denn was man als 15-Jähriger überhaupt nicht ausstehen kann, sich irgendwelche Ober-Checker, die alles immer richtig gemacht haben, die auf alles die oberkluge Antwort kennen.

Was die "positiven Seiten" des Christentums angeht, so gibt es die sehr wohl. Wenn das Christentum keine positiven Seiten hätte (zumindest für die Gläubigen), wäre es längst ausgestorben. Ob man diese Seiten nun explizit erwähnt, oder ob man sie nur "zugibt", wenn sie von der anderen Seite angeführt werden, ist eine Frage der Diskussionsstrategie. Es macht aber immer einen guten Eindruck, wenn man dem Gegenüber in dem einen oder anderen Punkt auch mal zustimmt. Da es sich um einen Südamerikaner handelt, würde ich z.B. positiv die "Befreiungs-Theologie" erwähnen, die ja wegen des Sozialismus-Verdachtes interessanterweise von Rom letztlich abgelehnt wird. Überall dort, wo christliche Vertreter sich für die soziale Sache engagieren, gegen Kriminalität, für Arme, soziale Randgruppen usw., sind die positiven Aspekte des Christentums zu sehen. Diese sofort und reflexhaft entweder zu ignorieren oder auf unlautere Motive zurückzuführen wäre typisch ideologisch.

Ich würde in dem Austausch mit diesem jungen Mann darauf achten, niemals ins Dogmatisch-Ideologische abzugleiten, sondern immer auf der humanistischen Schiene zu fahren: Anerkennen, daß der andere eben zuerst einmal Mensch und dann erst Christ ist, so wie man selbst zuerst einmal Mensch und dann erst Atheist ist.
Und eben immer überlegen: Was ist das eigentliche Thema? Es ist bei jungen Menschen eigentlich immer die Frage: Wie soll ich leben, wie soll ich mit anderen umgehen? Auch, wenn das "offizielle Thema" ein scheinbar ganz anderes ist (theologische Fragen).

Es grüßt
der Hank
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#778729) Verfasst am: 30.07.2007, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Um die Diskussion zu eröffnen, würde ich die (vermeindlich) positiven Seiten des Christentum erwähnen. Man muss seinen Gegner groß machen, um ihn am Ende zu töten und ein überzeugender Held zu werden.



...und ich dachte bisher immer, Kreuzzuegler und Dschihadisten wuerde es bloss unter den Gottglaeubigen geben. Mal lernt halt nie aus.

Ich gehe mit Glaeubigen eher so um, dass ich die genausowenig zu missionieren versuche wie ich das ja umgekehrt auch nicht will. Sieht dies der Sportsfreund nicht ein und faengt an mich zu nerven, dann beende ich den Kontakt, ganz ohne Toeterei....
Man kann ja daneben auch mal eine gepflegte Diskussion um die Existenz/Nichtexistenz Gottes fuehren ohne dass gleich einer der beiden Diskutanten den ultimativen Endsieg erringt und die Kapitulation (Taufe/Abschwoeren) der Gegenseite entgegennimmt...

Gruss, Bernie
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#778961) Verfasst am: 31.07.2007, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

2 Möglichkeiten:

1.
Stelle den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse den Welterschaffungsmythen der vorderasiatischen <s>Ziegenficker</s> Nomadenvölker von vor 5.000 Jahren gegenüber.
-> Dein Diskussionspartner wird sich sofort bekehren lassen, oder aber nicht mehr mit Dir diskutieren.

2.
Versuche überhaupt nicht zu "bekehren", sondern führe ihn lediglich in Deine Denkweise ein. Gib ihm ein paar Literaturtips, bzw. zitiere ein paar Schnipsel. Beleidige nicht, sondern sorge dafür, das er sich selber Fragen stellt. Wenn Du ihn so weit hast, dann reicht das schon.

p.s.: Bist Du sicher, das es besser für ihn ist, ungläubig zu sein?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#778967) Verfasst am: 31.07.2007, 02:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:


p.s.: Bist Du sicher, das es besser für ihn ist, ungläubig zu sein?


Das ist in seltenen Fällen (wie es sich in meinem Umfeld jüngst zutrug) ein ernsthaftes Problem Deprimiert
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#778969) Verfasst am: 31.07.2007, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:


p.s.: Bist Du sicher, das es besser für ihn ist, ungläubig zu sein?


Das ist in seltenen Fällen (wie es sich in meinem Umfeld jüngst zutrug) ein ernsthaftes Problem Deprimiert


Eben, und der junge Mann, um den es geht, lebt in Süd America. Da hat man von BRD aus leicht reden!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#778970) Verfasst am: 31.07.2007, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meinte wirklich in seltenen Fällen und daher meinte ich sehr viel weniger die kulturelle und soziale Einbettung, als in etwa die psychische Integrität im Individualfall.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#778995) Verfasst am: 31.07.2007, 07:50    Titel: Re: Wie würdet Ihr vorgehen Antworten mit Zitat

managementboy hat folgendes geschrieben:
Hallo, ich habe angefangen mit einem vielversprechenden jungen Man (15 Jahre alt) eine e-Mail Diskussion über Glauben zu führen. Er kommt aus Süd-America und wir katholisch erzogen.

Mein Tip: sag ihm, er solle dir doch mal in eigenen Worten die Inhalte seines Glaubens darlegen. Stell dich einfach dumm und laß dir das von ihm ausführlich erklären und frag immer wieder nach. Ich vermute, daß ihm das ziemliche Schwierigkeiten bereiten wird und er mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst auf das Absurde und Widersprüchliche aufmerksam wird, sofern er noch nicht völlig immunisiert ist.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#778997) Verfasst am: 31.07.2007, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
p.s.: Bist Du sicher, das es besser für ihn ist, ungläubig zu sein?

Das muß er selbst entscheiden. Aber er sollte doch wenigstens die Möglichkeit haben, sich zu entscheiden.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Paschulke
Voller Durchblick



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 416
Wohnort: Baden

Beitrag(#779012) Verfasst am: 31.07.2007, 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Diskussionen mit Leuten die ein völlig anderes Weltbild haben sind sehr schwierig da man keine gemeinsame Diskussionsbasis hat.

Du: "Es gibt keinen Gott"
Er: "Gott liebt mich er hilft den Menschen"
Du: "Es gibt keinen Gott"
Er: "Doch ich fühle Ihn"
....

Das kann keine Diskussion werden.

Deshalb einigt man sich auf eine gemeinsame Basis. Hier bietet sich die Bibel an, die ja vor Unmenschlichkeiten nur so strotzt. Man nimmt sich also ein paar schöne Zitate aus der Bibel, schlägt sie nach und läßt sich sich vom Gläubigen erklären.
Dabei wirft man ein paar logische und humanistisch geprägte Fragen ein und der Gottesfreund wird schnell mit seinem Latein am Ende sein (falls er ehrlich ist).

Allerdings sollte man schon ein wenig bibelfest sein. Die häufigste Ausrede: "Es handelt sich hierbei um das alte Testament sollte man gleich mit Verweis auf Matthäus 5;17-19 widerlegen
Zitat:
Glaubt nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der geringste heißen im Himmelreich; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Himmelreich.

_________________
"Don't pray in my schools and I won't think in your church."
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managementboy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 29.05.2007
Beiträge: 67
Wohnort: Münster

Beitrag(#779092) Verfasst am: 31.07.2007, 11:30    Titel: Re: Wie würdet Ihr vorgehen Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
managementboy hat folgendes geschrieben:
Hallo, ich habe angefangen mit einem vielversprechenden jungen Man (15 Jahre alt) eine e-Mail Diskussion über Glauben zu führen. Er kommt aus Süd-America und wir katholisch erzogen.

Mein Tip: sag ihm, er solle dir doch mal in eigenen Worten die Inhalte seines Glaubens darlegen. Stell dich einfach dumm und laß dir das von ihm ausführlich erklären und frag immer wieder nach. Ich vermute, daß ihm das ziemliche Schwierigkeiten bereiten wird und er mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst auf das Absurde und Widersprüchliche aufmerksam wird, sofern er noch nicht völlig immunisiert ist.


genau das hat er getan... ich hatte die Diskussion mit nur einer Frage begonnen:

Gehen wir davon aus das Gott Allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen der schwer genug ist, dass er ihn selbst nicht heben kann, oder anders ausgedrückt, könnte Gott Selbstmord machen und wie würden wir dies mitkriegen?

Darauf hin hat er mir eine Din A4 Seite zurückgeschrieben, die mir 5 weitere Diskussionsgrundlagen gegeben hat. Bei jeder habe ich angefangen und ihn dafür gelobt, dass er zu den doch sehr schlau ist, dann aber die offensichtliche Logik Fehler seiner Antworten ausführlich mit pros und contras beantwortet.

Was schade ist, aber durchaus durch sein Alter erklärt werden könnte, ist das er die erste Frage "langweilig" fand. Vielleicht muss ich wie schon vorher hier im Forum vorgeschlagen mal auf die moralischen Probleme seiner Sexualität, Süd-Amerika ist ja immer noch sehr prüde, eingehen.
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Zeusianer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.07.2007
Beiträge: 184
Wohnort: Österreich

Beitrag(#779093) Verfasst am: 31.07.2007, 11:34    Titel: Re: Wie würdet Ihr vorgehen Antworten mit Zitat

managementboy hat folgendes geschrieben:
Hallo, ich habe angefangen mit einem vielversprechenden jungen Man (15 Jahre alt) eine e-Mail Diskussion über Glauben zu führen. Er kommt aus Süd-America und wir katholisch erzogen.

Über was würdet Ihr diskutieren um Ihm zu "öffnen"?
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15 ist verdammt jung
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#779108) Verfasst am: 31.07.2007, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Jonas Gaiser" postid=778257] [quote="managementboy" postid=778229]
Jonas Gaiser hat folgendes geschrieben:


Hornochse hat folgendes geschrieben:
Um die Diskussion zu eröffnen, würde ich die (vermeindlich) positiven Seiten des Christentum erwähnen. Man muss seinen Gegner groß machen, um ihn am Ende zu töten und ein überzeugender Held zu werden.

Wie machst Du das ohne Dir am Ende selbst widersprechen zu müssen? Erwähnst Du die vermeintlich positiven Seiten ausdrücklich zunächst nur mit Vorbehalt?


Mit den positiven Seiten des Christentums meine ich diejenigen, die es für den Gläubigen hat (geistige Stütze, moralische Richtschnur), die der Gottlose jedoch nicht benötigt. Außerdem: Was ist schon dabei, wenn man am Ende seiner Ausgangsposition widerspricht? Solange man es nicht in der Argunentation selbst tut, heißt es lediglich: Der Zweck heiligt Lachen die Mittel.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#779109) Verfasst am: 31.07.2007, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Um die Diskussion zu eröffnen, würde ich die (vermeindlich) positiven Seiten des Christentum erwähnen. Man muss seinen Gegner groß machen, um ihn am Ende zu töten und ein überzeugender Held zu werden.



...und ich dachte bisher immer, Kreuzzuegler und Dschihadisten wuerde es bloss unter den Gottglaeubigen geben. Mal lernt halt nie aus.

Ich gehe mit Glaeubigen eher so um, dass ich die genausowenig zu missionieren versuche wie ich das ja umgekehrt auch nicht will. Sieht dies der Sportsfreund nicht ein und faengt an mich zu nerven, dann beende ich den Kontakt, ganz ohne Toeterei....
Man kann ja daneben auch mal eine gepflegte Diskussion um die Existenz/Nichtexistenz Gottes fuehren ohne dass gleich einer der beiden Diskutanten den ultimativen Endsieg erringt und die Kapitulation (Taufe/Abschwoeren) der Gegenseite entgegennimmt...

Gruss, Bernie


Ich bin auch weit davon entfernt, ein atheistischer Missionar zu sein. Ich legte diesen Thread nur so aus, als ob dies gefragt wäre.
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- Niklas Luhmann -
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#779204) Verfasst am: 31.07.2007, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Allerdings sollte man schon ein wenig bibelfest sein. Die häufigste Ausrede: "Es handelt sich hierbei um das alte Testament sollte man gleich mit Verweis auf Matthäus 5;17-19 widerlegen


Ach so einfach ist das? Wieso hat Jesus dann die Ehebrecherin vor der Steinigung gerettet, obwohl sie die doch nach dem alten Gesetz verdient hätte?

Ist wohl doch nicht so einfach die Sache - und mit solchen Schnellschüssen entlarvt man sich dann doch eher als theologischer Depp als dass man ein sinnvolles Argument bieten würde...
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#779205) Verfasst am: 31.07.2007, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gehen wir davon aus das Gott Allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen der schwer genug ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?


Ja, könnte er. Er ist aber nicht doof, und will seine Allmacht behalten, deswegen läßt er das lieber bleiben. Na was sagst Du nun, Schlaumeier? Lachen
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managementboy
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Anmeldungsdatum: 29.05.2007
Beiträge: 67
Wohnort: Münster

Beitrag(#779208) Verfasst am: 31.07.2007, 15:02    Titel: Re: Wie würdet Ihr vorgehen Antworten mit Zitat

Zeusianer hat folgendes geschrieben:


15 ist verdammt jung


ja, er ist in einem Jahr mit der Schule fertig und geht dann hoffentlich auf die Uni... kein Dummer unter den Jungen
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managementboy
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Anmeldungsdatum: 29.05.2007
Beiträge: 67
Wohnort: Münster

Beitrag(#779213) Verfasst am: 31.07.2007, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gehen wir davon aus das Gott Allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen der schwer genug ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?


Ja, könnte er. Er ist aber nicht doof, und will seine Allmacht behalten, deswegen läßt er das lieber bleiben. Na was sagst Du nun, Schlaumeier? Lachen


ha, ha... die Er ist ja nicht doof war auch seine Antwort! Aber es beantwortet nicht die Frage, ist er nun Allmächtig? Denn Allmächtig ist in sich ein Widerspruch, was auch meine "ausgeliehene" Frage in sich selbst beantwortet. Also kann kein Gott Allmächtig sein.

Und Schlaumeier bin ich gerne, sonnst würde ich nicht mit anderen Schlaumeiern rum Posten zwinkern
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#779218) Verfasst am: 31.07.2007, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Allmächtig ist ebenso wie allwissend ein Beschreibungsversuch, keine Tatsachenfeststellung. Lächerlihckeiten wie das Omnipotenzparadox trage nicht die Spur zu Religionskritik bei.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#779219) Verfasst am: 31.07.2007, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gehen wir davon aus das Gott Allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen der schwer genug ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?


Ja, könnte er.


Ok.

Zitat:
Er ist aber nicht doof, und will seine Allmacht behalten, deswegen läßt er das lieber bleiben.


Gott ist also dazu in der Lage, seine Allmacht aufzugeben, wenn er das tun würde, wäre er aber nicht mehr allmächtig. Das bedeutet also letztendlich, dass er nicht alles tun kann - oder könnte er nachdem er den Stein geschaffen hat, sich doch wieder entscheiden, diesen heben zu können? UNd wäre damit dann nicht letztendlich, doch nicht die Möglichkeit für ihn gegeben, so einen Stein zu schaffen?

Zitat:
Na was sagst Du nun, Schlaumeier? Lachen


Siehe oben.
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katholisch
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl

Beitrag(#779220) Verfasst am: 31.07.2007, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Um die Diskussion zu eröffnen, würde ich die (vermeindlich) positiven Seiten des Christentum erwähnen. Man muss seinen Gegner groß machen, um ihn am Ende zu töten und ein überzeugender Held zu werden.



?? wen willst du denn dabei töten? in einer Diskussion????? und - Mangagementboy, warum willst du ihn unbedingt 'bekehren'??? darf er sonst nicht mehr dein Emailfreund sein? Geschockt
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Grüß euch Gott - alle miteinander!


r.-k. und
gemeiner Feld-, Wald- und Wiesenchrist
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#779226) Verfasst am: 31.07.2007, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Allmächtig ist ebenso wie allwissend ein Beschreibungsversuch, keine Tatsachenfeststellung.


Ahja, was sind denn so Tatsachenfeststellungen, die keine Beschreibungsversuche sind?


Zitat:
Lächerlihckeiten wie das Omnipotenzparadox trage nicht die Spur zu Religionskritik bei.


Doch, um an etwas zu glauben, muss es mit Inhalt gefüllt sein. Gott hat als eine Eigenschaft "Allmacht" laut einiger religiöser Vorstellungen. Also macht es sehr wohl Sinn, den Begriff abzuklopfen und letztlich bleibt der Begriff widersprüchlich; womit man zu dem Punkt kommt, entweder zu sagen: Das verstehen wir halt, ist aber trotzdem so, warum auch immer oder man sagt: An etwas selbstwidersprüchliches glaube ich nicht. - Das sind weder Lächerlihckeiten noch ist es lächerlich.
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Zeusianer
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Anmeldungsdatum: 23.07.2007
Beiträge: 184
Wohnort: Österreich

Beitrag(#779251) Verfasst am: 31.07.2007, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

managementboy hat folgendes geschrieben:


ha, ha... die Er ist ja nicht doof war auch seine Antwort! Aber es beantwortet nicht die Frage, ist er nun Allmächtig? Denn Allmächtig ist in sich ein Widerspruch,


Primär sehe ich in solchen Bezeichnungen bzw. Zuschreibungen eigentlich nicht so sehr den logischen Widerspruch, sondern den Reifegrad des Absenders dieser Bezeichnung. Eine Person, ein Etwas als allmächtig oder allwissend zu bezeichnen, ist schlicht infantil.
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#779273) Verfasst am: 31.07.2007, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gehen wir davon aus das Gott Allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen der schwer genug ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?


Ja, könnte er.


Ok.

Zitat:
Er ist aber nicht doof, und will seine Allmacht behalten, deswegen läßt er das lieber bleiben.


Gott ist also dazu in der Lage, seine Allmacht aufzugeben, wenn er das tun würde, wäre er aber nicht mehr allmächtig. Das bedeutet also letztendlich, dass er nicht alles tun kann - oder könnte er nachdem er den Stein geschaffen hat, sich doch wieder entscheiden, diesen heben zu können? UNd wäre damit dann nicht letztendlich, doch nicht die Möglichkeit für ihn gegeben, so einen Stein zu schaffen?

Zitat:
Na was sagst Du nun, Schlaumeier? Lachen


Siehe oben.


warum fragt man nciht gleich "kann gott auch etwas was er nicht kann ?"
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Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#779279) Verfasst am: 31.07.2007, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:

warum fragt man nciht gleich "kann gott auch etwas was er nicht kann ?"


Dann folgt: Nein Gott kann nur das können was er der Logik des Begriffs 'können' nach können kann. Was man nicht kann, kann man nicht können, da es nicht zur definitorisch notwendigen Menge des zu Könnenden gehören können kann. Daneben gilt es itzt zu beachten, dasz ein Nicht-Zu-Könnendes nichteinmal zur begrifflichen Menge allen könnbaren Handels zählen kann, könnendermaszen!

Dann folgt aber, wenn Gott auch nur das kann, was der Logik des Könnens zudeutbar ist, so ist sein Vermögen begrenzt, wenn auch gröszer als das des Menschenwurms Deprimiert
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#779294) Verfasst am: 31.07.2007, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gott ist also dazu in der Lage, seine Allmacht aufzugeben, wenn er das tun würde, wäre er aber nicht mehr allmächtig.


Jo.

Zitat:
Das bedeutet also letztendlich, dass er nicht alles tun kann


Doch.

Zitat:
- oder könnte er nachdem er den Stein geschaffen hat, sich doch wieder entscheiden, diesen heben zu können?


Nö. Exakt bis zu dem Zeitpunkt, wo er diesen Stein erschaffen hat, ist er allmächtig - inklusive der Fähigkeit, diesen Stein zu erschaffen. Wo ist das Problem?
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