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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673736) Verfasst am: 04.03.2007, 15:06 Titel: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Würd mich nur mal interessieren, ich persönlich würde mich als Atheisten und politisch als Anarchisten beschreiben. Staat und Religion sind meiner Meinung nach beides Zwangs- und Gewaltsysteme in die man geboren wird und die die Menschen ausbeuten und unterdrücken.
Wo steht ihr so politisch/weltanschaulich?
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#673738) Verfasst am: 04.03.2007, 15:09 Titel: |
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In wirtschaftlichen Fragen bin ich Keynesianer, in sexuellen Fragen ultraliberal.
In Ausländerfragen Mitte - Rechts, die soziale Frage beantworte ich gemäßigt sozialdemokratisch (Sozialleistungen und gute Arbeitsbedingungen: ja, Sozialschmarotzertum und Langzeitarbeitslosigkeit: nein).
Die Zukunftsfrage beantworte ich mit "transhumanistisch, technokratisch - sozialistisch und Nudisten - Gruppensexparadies auf Erden". Und das meine ich so, wie ich es geschrieben habe.
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Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
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(#673779) Verfasst am: 04.03.2007, 15:51 Titel: |
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Ich bezeichne mich als 'Intellectuel de Centre/Droite' nach der Franz. Politklasse, eigentlich eine Spezies die es in Deutschland offiziell nicht mehr gibt weil sich die Intellektuellen hier beim Begriff 'Rechts' vor Angst in die Hosen scheissen.
Politisch bedeutet dies: CDU minus: Christentum, Spießigkeit, Nationalismus, Schunkelmusik, Hut mit Federn, Bausparverträge und Lobby-Filz.*
Weltanschaulich: evolutionärer Humanismus.
*Doch da bleibt was übrig, nähmlich eine Pol die sich gegen den grünen Totalitarismus und die Linke Staatsromantik richtet.
_________________ The Brights
Giordano Bruno Stiftung
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673789) Verfasst am: 04.03.2007, 15:59 Titel: |
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Das Problem das ich mit dem "begrenzten" Staat sehe ist, dass es einen direkten Anreiz der Staatsführer gibt den Staatsapparat beständig zu erweitern, um sich selber mehr Macht, neue Posten usw. zu geben. Deswegen wird der begrenzte Staat mit der Zeit tendenziell immer unbegrenzter, Steuern und Abgaben steigen, es gibt immer mehr Regulierungen die die individuellen Freiheiten einschränken usw.
Deswegen bin ich vom Liberalen zum Anarchisten geworden, der liberale Staat bleibt halt nicht lange liberal, man schaue nur mal die USA an, im 19. Jahrhundert noch ein Minimalstaat, heute ein riesiger Moloch.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#673800) Verfasst am: 04.03.2007, 16:06 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Würd mich nur mal interessieren, ich persönlich würde mich als Atheisten und politisch als Anarchisten beschreiben. Staat und Religion sind meiner Meinung nach beides Zwangs- und Gewaltsysteme in die man geboren wird und die die Menschen ausbeuten und unterdrücken.
Wo steht ihr so politisch/weltanschaulich? |
Weltanschaulich bin ich (starker) Atheist bzw. Antitheist, politisch habe ich zwar durchaus anarchistische Ideale, erkenne aber, dass der Anarchismus als Staatsform nicht durchführbar ist. Ich glaube in sexuellen Fragen verstehe ich mich mit dem Doc (ultraliberal) , bei der sozialen Frage bin ich mir selber unschlüssig. Ich war früher neoliberal, was ich aber abgelegt habe. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären würde ich wahrscheinlich zwischen den Grünen und der Linkspartei schwanken.
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673802) Verfasst am: 04.03.2007, 16:11 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Zitat: | dass der Anarchismus als Staatsform nicht durchführbar ist. |
Anarchismus ist Staatenlosigkeit und somit als Staatsform in der Tat so wenig durchführbar wie Atheismus und Religion miteinander kombiniert werden können.
Für mich ist der Staat Gewaltherrschaft der Leute die den Staat kontrollieren über die anderen, ich bin gegen Gewaltherrschaft.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Neuroquant Daedra-Fürst
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 98
Wohnort: Rheinland Pfalz
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(#673812) Verfasst am: 04.03.2007, 16:23 Titel: |
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Politisch könnte man mich als linksorientierten ultrademokratischen Sozialrationalist und politischen Hummanist bezeichnen, wobei meine Überzeugung vom absoluten Flexibilisierungsprinzip aus rationalistischer Entwicklung heraus eine Kategorisierung schwer zulässt und immer wieder modifiziert. Weltanschaulich bin ich tendenziell Agnostiker oder schwacher Atheist, Hummanist, empirischer Realist. Wissenschaftlich denke ich, dass der Nachweiß der Quantengravitation lediglich eine Frage der Zeit ist. In wie weit das dann ein wie immer geartetes Konzept Gott wiederlegt oder nicht, halte ich nicht für so relevant, sofern ein solches Konzept keinen Einfluss auf unsere Realität hat. Wäre einem Beweis gegen die Existenz eines Gottes allerdings nicht abgeneigt.
_________________ Muh!
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#673813) Verfasst am: 04.03.2007, 16:25 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Zitat: | dass der Anarchismus als Staatsform nicht durchführbar ist. |
Anarchismus ist Staatenlosigkeit und somit als Staatsform in der Tat so wenig durchführbar wie Atheismus und Religion miteinander kombiniert werden können.
Für mich ist der Staat Gewaltherrschaft der Leute die den Staat kontrollieren über die anderen, ich bin gegen Gewaltherrschaft. |
In einem weiteren Sinne ist jede Staatsform anarchistisch.
Was würde denn in einer zunächst idealen Anarchie passieren?
Es würden sich Interessengruppen bilden, zwischen denen es dann relativ schnell
zu Streit kommt, der sich nach und nach zu mafiösen Auseinandersetzungen entwickelt.
Und unter Umständen führt das dann dazu, daß eine übermächtige Mafia übrig bleibt.
Diese "Mafia" nennt sich dann Staat, und wenn sie mächtig genug ist, kann sie es sich
sogar leisten, den Bürgern dieses Staates einen relativ großen Freiraum zu lassen.
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#673816) Verfasst am: 04.03.2007, 16:29 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Zitat: | dass der Anarchismus als Staatsform nicht durchführbar ist. |
Anarchismus ist Staatenlosigkeit und somit als Staatsform in der Tat so wenig durchführbar wie Atheismus und Religion miteinander kombiniert werden können.
Für mich ist der Staat Gewaltherrschaft der Leute die den Staat kontrollieren über die anderen, ich bin gegen Gewaltherrschaft. |
Gut, anders (und korrekter) ausgedrückt: Ich glaube nicht, dass der Anarchismus als Gesellschaftsform durchführbar ist. In einer Gesellschaft zu leben bedeutet für mich, dass ich bestimmte Rechte habe und ebenso Pflichten, die diese Rechte überhaupt erst ermöglichen. In der Praxis heißt das für mich, jeder sollte all das tun und lassen dürfen was sie/er will, was nicht in direktem Konflikt mit der Freiheit anderer steht. Dass wir von diesem Ideal weit entfernt sind ist mir klar und ich finde, dass es sich lohnt, dafür einzustehen. Ich würde aber nicht in einer völligen Anarchie leben wollen, in der ich zwar keine Pflichten aber auch keinerlei Rechte habe.
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673818) Verfasst am: 04.03.2007, 16:33 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Zitat: |
In einem weiteren Sinne ist jede Staatsform anarchistisch.
Was würde denn in einer zunächst idealen Anarchie passieren?
Es würden sich Interessengruppen bilden, zwischen denen es dann relativ schnell
zu Streit kommt, der sich nach und nach zu mafiösen Auseinandersetzungen entwickelt.
Und unter Umständen führt das dann dazu, daß eine übermächtige Mafia übrig bleibt.
Diese "Mafia" nennt sich dann Staat, und wenn sie mächtig genug ist, kann sie es sich
sogar leisten, den Bürgern dieses Staates einen relativ großen Freiraum zu lassen. |
Der Unterschied vom Staat zu den Kriminellen ist, dass der Staat Machtmonopolist ist, gegen den man sich weder zur Wehr setzen, noch wegziehen kann. Gegen Kriminelle kann man sich hingegen zur Wehr setzen, bzw. einfach woanders hinziehen.
Lysander Spooner hat den Staat mal mit einem Straßenräuber verglichen, der einen auch noch zwingt ihm dankbar zu sein.
Tatsache ist, dass die Regierung, wie ein Straßenräuber, zu einen Mann sagt: „Geld oder Leben…“
Aber der Straßenräuber trägt ganz allein die Verantwortung, die Gefahr und das Verbrecherische seiner eigenen Tat. ER behauptet nicht, das ( gestohlene ) Geld zu unserem Nutze zu verwenden. Er behauptet nicht, etwas anders als ein Räuber zu sein.
Wenn der Straßenräuber unser Geld hat, verschwindet er. Er besteht nicht darauf, uns gegen unseren Willen auf der Straße zu folgen und sich als unser Souverän aufzuspielen, wegen des „ Schutzes“ den er uns anbietet. Der Räuber führt auch nicht fort, uns zu „ beschützen“ indem er uns sagt, was wir tun sollen und was nicht, er beraubt uns nicht aufs neue, sooft er dazu Lust hat; und er brandmarkt uns nicht als Rebellen, Verräter und Feinde des Vaterlandes und schießt uns nicht gnadenlos über den Haufen, sobald wir sein Recht anzweifeln oder uns weigern, ihm Gehorsam zu leisten. Der Räuber ist zu sehr Gentleman, um sich in solchen Verbrechen und Schurkereien zu ergehen. Kurz, er verlangt nicht, zusätzlich zu unserem Geld, dass wir seine Sklaven seien.
Quelle: Lysander Spooner: The Heretic´s Handbook of Quotations, hrsj, von Charles Bufe, See Sharp Press, San Francisco, 1988, S. 35.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
Zuletzt bearbeitet von Philipp am 04.03.2007, 16:38, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673821) Verfasst am: 04.03.2007, 16:35 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Zitat: | In der Praxis heißt das für mich, jeder sollte all das tun und lassen dürfen was sie/er will, was nicht in direktem Konflikt mit der Freiheit anderer steht. |
Genau das ist auch mein Ideal.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#673822) Verfasst am: 04.03.2007, 16:36 Titel: |
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Weltanschaulich schwacher Atheist. Moralisch Nihilist, politisch Anarchist, ansonsten Antitheist. Von der Veranlagung her bin ich eher sozial.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#673825) Verfasst am: 04.03.2007, 16:42 Titel: |
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Ich bin Atheist und Anhänger der ignorativen Demokratie, vorausgesetzt ich darf ignorieren.
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#673826) Verfasst am: 04.03.2007, 16:48 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: |
Der Unterschied vom Staat zu den Kriminellen ist, dass der Staat Machtmonopolist ist, gegen den man sich weder zur Wehr setzen, noch wegziehen kann. Gegen Kriminelle kann man sich hingegen zur Wehr setzen, bzw. einfach woanders hinziehen.
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Zur Wehr setzen kannst Du dich prinzipiell schon, allerdings mit praktisch minmialen Chancen.
Und wenn der Staat hinreichend demokratisch ist, finde ich es erstrebenswerter, mit dabei
zu sein (letztlich sind wir auf diese Weise alle "Mafia"-Mitglieder).
Übrigens gibt es ein sehr bissiges Märchen von Karel Capek zu diesem Thema (ich finde das
Buch leider im Moment nicht). Darin übergibt ein grimmiger Räuberhauptmann seinen kleinen
Sohn der Obhut eines Klosters, damit er dort feine Manieren lernt, was er auch tut. Als der
Sohn, der seine Herkunft inzwischen vergessen hat, erwachsen ist, taucht mitten in der
Nacht ein verwegener Bursche beim Kloster auf, gibt sich als Vertrauter des Vaters zu erkennen
und bittet den Sohn, zu seinem im Sterben liegenden Vater zu eilen. Der Sohn kommt der Bitte nach,
trifft seinen Vater noch lebend an und verspricht ihm ohne zu zögern, in seine Fußstapfen
zu treten und sein Lebenswerk fortzuführen. Erst nach dem Tod des Vaters erfährt er, daß
er nun eine Räuberbande führen muß. Da er sein Versprechen aber nicht brechen will, fügt
er sich in dieses Schicksal, erleidet jedoch wegen seiner anerzogenen feinen Manieren hoffnungslos
Schiffbruch, die Bande zerstreut sich in alle Winde. In seiner Not bittet er den Abt um Rat.
Nach einigem Nachdenken empfiehlt ihm dieser, ein Amt als Zöllner anzunehmen - auf diese
Weise kann er ganz legal Reisende ausrauben und somit das Vermächtnis seines Vaters erfüllen.
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673836) Verfasst am: 04.03.2007, 16:57 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Zur Wehr setzen kannst Du dich prinzipiell schon, allerdings mit praktisch minmialen Chancen.
Und wenn der Staat hinreichend demokratisch ist, finde ich es erstrebenswerter, mit dabei
zu sein (letztlich sind wir auf diese Weise alle "Mafia"-Mitglieder). |
Ich halte es persönlich auch für irrelevant ob der Zwang von einer Mehrheit ausgeht. Das ist ja so ähnlich bei religiösem Zwang. Wenn in einem Land die Mehrheit aus religiösen Fanatikern besteht und der Minderheit ihre Vorstellungen aufzwingt werden Zwang und Gewalt ja auch nicht gut, nur weil die Mehrheit dahinter steht.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#673845) Verfasst am: 04.03.2007, 17:11 Titel: |
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Ich bin nicht wirklich libertär sozialisiert und habe wohl einige Bekannte und Freunde, für die das auch nicht gilt, aber ich halte aus rationalen Gründen stressminimierte Koexistenz für sinnvoll und somit bin ich wohl libertär, allerdings nicht wirtschaftsliberal. Zudem bin ich kein Pazifist und überwiegender Fleischfresser
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#673852) Verfasst am: 04.03.2007, 17:22 Titel: |
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Als 5-Euro-Beschäftiger bin ich natürlich ein Neoliberaler, ein knallharter Manchesterkapitalist und für eine effektivere Nutzung des menschlichen Kapitals.
Momentan befinde ich mich zwar noch auf der falschen Seite unserer freien Marktwirtschaft, aber irgenwann werde ich der Chef einer Leiharbeiterfirma, die ihren Beschäftigten 3 Euro bezahlt, schließlich schöpfe ich dann aus einem Pool von Millionen Hartz-IV-Empfängern, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, jede Arbeit anzunehmen, wenn sie nicht unter der Brücke landen wollen.
Politisch befürworte ich unser momentanes System einer Scheindemokratie.
Denn so lange der Wähler glaubt, daß er die alles entscheidende Instanz darstellt, kann er nicht aufbegehren, denn er sieht sich selbst und sein Wahlverhalten als die Ursache der immer besser organisierten Nutzung menschlichen Kapitals.
Und natürlich bin ich zahlendes Mitglied der rkk, denn sie setzt, wie ich, auf die Kaninchenvermehrungsstrategie und ihre Folgen:
noch mehr Humankapital, noch niedrigere Löhne und noch größere Märkte.
Allerdings verursacht mir das sture Beharren der rkk auf arbeitsfreie Sonntage und auf arbeitsfreie christliche Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten noch etwas Kopfzerbrechen, aber man wird wohl durch entsprechende Vergünstigungen der rkk schließlich mit Rom diesbezüglich zu einer einvernehmlichen Regelung gelangen können.
Wer obiges für Satire hält, bedenke bitte, daß es genügend Menschen in meiner Situation gibt, die ihre Metzger mit aller Inbrunst ihres Herzens selbst wählen.
_________________ Leben kann tödlich sein
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#673857) Verfasst am: 04.03.2007, 17:28 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Zur Wehr setzen kannst Du dich prinzipiell schon, allerdings mit praktisch minmialen Chancen.
Und wenn der Staat hinreichend demokratisch ist, finde ich es erstrebenswerter, mit dabei
zu sein (letztlich sind wir auf diese Weise alle "Mafia"-Mitglieder). |
Ich halte es persönlich auch für irrelevant ob der Zwang von einer Mehrheit ausgeht. Das ist ja so ähnlich bei religiösem Zwang. Wenn in einem Land die Mehrheit aus religiösen Fanatikern besteht und der Minderheit ihre Vorstellungen aufzwingt werden Zwang und Gewalt ja auch nicht gut, nur weil die Mehrheit dahinter steht. |
Das gehört doppelt und dreifach unterstrichen.
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673858) Verfasst am: 04.03.2007, 17:29 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | ein knallharter Manchesterkapitalist |
Die Manchester-Kapitalisten haben vor allem gegen die Getreidezölle agitiert, die die Brotpreise in England im 19. Jahrhundert in die Höhe getrieben haben, worunter vor allem die englische Unterschicht zu leiden hatte.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#673860) Verfasst am: 04.03.2007, 17:30 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: |
Wer obiges für Satire hält, bedenke bitte, daß es genügend Menschen in meiner Situation gibt, die ihre Metzger mit aller Inbrunst ihres Herzens selbst wählen. |
Du meinst, jemand der nicht so wie du bewaffneten Barrikadenkampf und Untergrundagitation gegen das System betreibt, ist ein Lämmchen, dass sich ahnungslos zur Schlachtbank führen lässt?
Boah, jetzt hast du mich voll am Wickel, Alter... ich bin ja so peinlich berührt und sehe mich voll Schahm mit meiner Schwäche konfrontiert... ich geh gleich meine Bartaxt holen und dann ab zum Rathaus
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#673915) Verfasst am: 04.03.2007, 18:26 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Zur Wehr setzen kannst Du dich prinzipiell schon, allerdings mit praktisch minmialen Chancen.
Und wenn der Staat hinreichend demokratisch ist, finde ich es erstrebenswerter, mit dabei
zu sein (letztlich sind wir auf diese Weise alle "Mafia"-Mitglieder). |
Ich halte es persönlich auch für irrelevant ob der Zwang von einer Mehrheit ausgeht. Das ist ja so ähnlich bei religiösem Zwang. Wenn in einem Land die Mehrheit aus religiösen Fanatikern besteht und der Minderheit ihre Vorstellungen aufzwingt werden Zwang und Gewalt ja auch nicht gut, nur weil die Mehrheit dahinter steht. |
Unter "hinreichend demokratisch" verstehe ich, daß auch die Interessen von Minderheiten angemessen
berücksichtigt werden. Mir ist klar, daß "angemessen" ein Gummibegriff ist, aber ich wüßte nicht,
wie anders als durch Aufklärung und Meinungsaustausch man da zu einem Kompromiß kommen könnte.
Es wird immer Interessensgegensätze geben, die nicht zur Zufriedenheit aller gelöst werden können.
Wie würdest Du Dich denn in so einem Fall verhalten?
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673921) Verfasst am: 04.03.2007, 18:33 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Es wird immer Interessensgegensätze geben, die nicht zur Zufriedenheit aller gelöst werden können.
Wie würdest Du Dich denn in so einem Fall verhalten? |
Naja, jedenfalls halte ich es nicht für zulässig, wenn die stärkere Seite der Schwächeren mit Gewalt ihre Vorstellungen aufzwingt und das macht der Staat.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#673935) Verfasst am: 04.03.2007, 18:43 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Es wird immer Interessensgegensätze geben, die nicht zur Zufriedenheit aller gelöst werden können.
Wie würdest Du Dich denn in so einem Fall verhalten? |
Naja, jedenfalls halte ich es nicht für zulässig, wenn die stärkere Seite der Schwächeren mit Gewalt ihre Vorstellungen aufzwingt und das macht der Staat. |
Soll statt dessen die schwächere Seite der stärkeren ihre Vorstellungen aufzwingen?
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673944) Verfasst am: 04.03.2007, 18:50 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Philipp hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Es wird immer Interessensgegensätze geben, die nicht zur Zufriedenheit aller gelöst werden können.
Wie würdest Du Dich denn in so einem Fall verhalten? |
Naja, jedenfalls halte ich es nicht für zulässig, wenn die stärkere Seite der Schwächeren mit Gewalt ihre Vorstellungen aufzwingt und das macht der Staat. |
Soll statt dessen die schwächere Seite der stärkeren ihre Vorstellungen aufzwingen?  |
Nö, ich bin für freiwillige Verhältnisse und gegen Zwangsverhältnisse der Menschen untereinander. Das Verhältniss der Bürger zum Staat ist ein Zwangsverhältniss, weil man dem Staat nicht freiwillig beitritt und auch nicht austreten kann, so ähnlich wie es früher mit der Religion in Deutschland auch war.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#673946) Verfasst am: 04.03.2007, 18:50 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Philipp hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: |
Es wird immer Interessensgegensätze geben, die nicht zur Zufriedenheit aller gelöst werden können.
Wie würdest Du Dich denn in so einem Fall verhalten? |
Naja, jedenfalls halte ich es nicht für zulässig, wenn die stärkere Seite der Schwächeren mit Gewalt ihre Vorstellungen aufzwingt und das macht der Staat. |
Soll statt dessen die schwächere Seite der stärkeren ihre Vorstellungen aufzwingen?  |
Sobald 'aufgezwungen' wird, befinden wir uns ohnehin schnell außerhalb jeglicher Demokratie. Die Demokratie legt den Konsens zugrunde, dass Regeln akzeptiert wurden aufgrund derer wiederum Mehrheitsbeschlüsse akzeptiert werden. Darum geht es wohl weniger. Zudem hat eine Mehrheit kein Recht darauf zu erwarten, dass eine Minderhiet es akzeptiert, dass ihr etwas mit Gewalt aufgezwungen wird.
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673958) Verfasst am: 04.03.2007, 18:57 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
Sobald 'aufgezwungen' wird, befinden wir uns ohnehin schnell außerhalb jeglicher Demokratie. |
In der Demokratie wird genauso aufgezwungen wie in einer Diktatur, der Zwang geht nur von einem größeren Kreis von Leuten aus.
Der Staat ist ein Zwangsinstrument das einigen Menschen erlaubt über andere zu herrschen, ihnen Geld wegzunehmen, sich in ihr Leben einzumischen usw., und das Ganze funktioniert über Gewaltandrohung der Beherrschten.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#673961) Verfasst am: 04.03.2007, 18:59 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: |
Sobald 'aufgezwungen' wird, befinden wir uns ohnehin schnell außerhalb jeglicher Demokratie. |
In der Demokratie wird genauso aufgezwungen wie in einer Diktatur, der Zwang geht nur von einem größeren Kreis von Leuten aus.
Der Staat ist ein Zwangsinstrument das einigen Menschen erlaubt über andere zu herrschen, ihnen Geld wegzunehmen, sich in ihr Leben einzumischen usw., und das Ganze funktioniert über Gewaltandrohung der Beherrschten. |
Du kannst natürlich sagen, das Glas ist halb leer. Man kann aber auch sagen es ist halb voll. Sicher kann man das letztendlich so sehen, dann ist aber eine zwangfreie Koexistenz prinzipiell unmöglich.
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Philipp registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 64
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(#673964) Verfasst am: 04.03.2007, 19:04 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
dann ist aber eine zwangfreie Koexistenz prinzipiell unmöglich. |
Wieso das? In unserem täglichen Leben setzen wir doch im Allgemeinen auch keinen Zwang ein. Wenn du z.B. zum Bäcker gehst zwingt dich der Bäcker nicht bei ihm einzukaufen und du zwingst ihn nicht dir etwas zu geben, das Verhältniss basiert auf Freiwilligkeit. Wenn jetzt der Staat ins Spiel kommt ist es aus mit der Freiwilligkeit, das Verhältniss basiert auf Zwang und du kannst dich aus diesem Zwangsverhältniss auch nicht lösen.
_________________ Atheist. Individualist. Anarchist.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#673977) Verfasst am: 04.03.2007, 19:16 Titel: |
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linksliberal
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#673979) Verfasst am: 04.03.2007, 19:16 Titel: Re: Hallo, wieviele von euch sind Liberale? |
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Philipp hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: |
dann ist aber eine zwangfreie Koexistenz prinzipiell unmöglich. |
Wieso das? In unserem täglichen Leben setzen wir doch im Allgemeinen auch keinen Zwang ein. Wenn du z.B. zum Bäcker gehst zwingt dich der Bäcker nicht bei ihm einzukaufen und du zwingst ihn nicht dir etwas zu geben, das Verhältniss basiert auf Freiwilligkeit. Wenn jetzt der Staat ins Spiel kommt ist es aus mit der Freiwilligkeit, das Verhältniss basiert auf Zwang und du kannst dich aus diesem Zwangsverhältniss auch nicht lösen. |
Ja und? Es genügt schon, dass es nicht auszuschließen ist, dass irgendwer irgendwann nachgeben muss. Sicher sind bei weitem nicht alle Entscheidungen Zwangsentscheidungen. Was ist aber, wenn du dem Bäcker einfach mal kein Geld geben willst?
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