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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#744542) Verfasst am: 12.06.2007, 11:09 Titel: Effizienz: große vs. kleine Wohltätigkeitsorganisationen |
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Ich hab grade "zufällig" gelesen, dass die Paris ein eigenes Krankenhaus für Kinder aufmachen will.
(Die Dame soll aber garnicht weiter im Mittelpunkt des Freds stehen.)
Mehrere Prominente tun vergleichbares und gründen eigene Stiftungen. Was bedeutet, dass es bestimmt 1000 Stiftungen von europäischen und amerikanischen Film-, Musik- und Sportstars gibt.
Schauen wir uns die Stiftungen genauer an, kann man bestimmt 90% dieser Stiftungen in Schubladen packen. Ein dicker Batzen der Stiftungen setzt sich gegen AIDS, Krebs, Kinderlähmung, Drogenmissbrauch ein, baut Brunnen in Afrika und was es sonst so gibt.d
Wäre es nicht besser, wenn Stars in 100er-Grüppchen gemeinsame Wohltätigkeitsstiftungen eröffnen, weil eine große Stiftung effektiver arbeitet als viele kleine?
Man braucht nicht 100 verschiedene Werbekampagnen, sondern kann sich eine große leisten, die bestimmt billiger ist. Man braucht keine 100 Büros mit Angestellten, die das Geld verwalten. Die Bank verdient nur an einem Konto mit und nicht an hunderten...etc.
Schaden Promis mit ihrem Willen, dass ihr Name draufsteht, wo Charity drin ist, letztlich den Leidenden?
(Ich hab so einen ähnlichen Thread schon eröffnet, aber ich finde ihn nicht wieder)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#744669) Verfasst am: 12.06.2007, 14:13 Titel: Re: Effizienz: große vs. kleine Wohltätigkeitsorganisationen |
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narziss hat folgendes geschrieben: |
Wäre es nicht besser, wenn Stars in 100er-Grüppchen gemeinsame Wohltätigkeitsstiftungen eröffnen, weil eine große Stiftung effektiver arbeitet als viele kleine?
Schaden Promis mit ihrem Willen, dass ihr Name draufsteht, wo Charity drin ist, letztlich den Leidenden
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Kann man nur mit "ja" beantworten, und ich denke die meisten Promis wissen das auch. Deren Motivation ist eben ( ) eine narzisstische, keine altruistische.
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Greg auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2006 Beiträge: 1098
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(#744675) Verfasst am: 12.06.2007, 14:27 Titel: |
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Ich habe bei vielen Hilfsorganisationen den Eindruck, dass sie nur um ihrer selbst Willen bestehen.
Wollte man das Leid in der Welt wirklich mindern, wäre das schon längst geschehen.
Ohne Umweltzerstörung kein Greenpeace, ohne Menschenrechtsverletzungen kein Amnesty International, ohne hungernde Kinder kein "Brot für die Welt".
Im Endeffekt irgendwie doch nur eine Art, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Oder Geld zu machen.
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Svea zurück
Anmeldungsdatum: 01.09.2006 Beiträge: 1908
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(#744996) Verfasst am: 12.06.2007, 19:06 Titel: Re: Effizienz: große vs. kleine Wohltätigkeitsorganisationen |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: |
Wäre es nicht besser, wenn Stars in 100er-Grüppchen gemeinsame Wohltätigkeitsstiftungen eröffnen, weil eine große Stiftung effektiver arbeitet als viele kleine?
Schaden Promis mit ihrem Willen, dass ihr Name draufsteht, wo Charity drin ist, letztlich den Leidenden
? |
Kann man nur mit "ja" beantworten, und ich denke die meisten Promis wissen das auch. Deren Motivation ist eben ( ) eine narzisstische, keine altruistische. |
Genau, die könnten ja auch still und heimlich einen teil Ihres Gehaltes spenden, wenn die was gutes tun wollen.
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#745017) Verfasst am: 12.06.2007, 19:32 Titel: |
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Es gibt auch kleine Hilfsorganisationen, die Großes leisten und sehr effizient arbeiten (z.B. Noma-Hilfe).
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#745042) Verfasst am: 12.06.2007, 19:55 Titel: |
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Zitat: | Wollte man das Leid in der Welt wirklich mindern, wäre das schon längst geschehen. | Genau, dann hätte Greenpeace ja schon längst wieder den Regenwald hergezaubert. Aber das machen sie nicht, weil sie alle der Umwelt gar nicht helfen wollen. Ich denke der Willen scheitert an den Regierenden samt ihrer entmachteten und entpolitisierten Anhängerschaft und am wenigstens an eben denjenigen, die sich aktiv einsetzen.
Mehrere Kleinprojekte finde ich ehrlich gesagt auch besser als dass man alle in einer Organisation zusammenlegt. Wie du schon sagtest werden ja viele Themenfelder behandelt, soll man also eine Stiftung für das Weltheil gründen? Ich finde es gut, wenn sich kleine Bezugsgruppen, Gruppierungen und Organisationen auf eine Sache konzentrieren können ohne von einer riesen Massenorganisation gelenkt und gestört zu werden. Alles, was die Menschen machen würden, täten sie unter dem Deckmantel einer Organisation und wenn einer aus der Reihe tanzt, dann wird eben die gesamte Organisation dafür zur Rechenschaft gezogen. Und wenn die führende Elite dieser großen "Sammel-Organisation" Gelder unterschlägt, falsch investiert, sich komische Satzungen auferlegt, was auch immer - dann gilt das für alle, die dazu gehören und es schadet allen.
Daher soll doch ruhig jede Organisation unter eigener Flagge ihre Themenschwerpunkte behandeln, sich dafür einsetzen, selbst entscheiden, was sie machen, wie sie es machen und mit wem sie es machen. Ob man Organisationen, die gleiche/ähnliche Ziele verfolgen vernetzen sollte, ist wie ich finde eine andere Frage. Sich auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren und voneinander zu lernen und all solche Dinge schaden ja nicht und können auch stattfinden, wenn es bei Kleinprojekten bleibt. Und das Büro-Argument zieht ja wohl mal gar nicht. Ob sich jede Organisation ein Büro mietet oder ob eine große Organisation sich 1000 Büros mietet, weil sie entsprechend mehr zu verwalten hat, sollte in etwa auf's Gleiche hinauslaufen. Vielleicht habe ich die Problematik aber auch einfach nur nicht verstanden. Ich stimme der Kritik übrigens auch zu, dass die Promis solche Stiftungen aus sehr egoistischen Motiven gründen. Trotzdem zweifel ich eben an der Effektivität alles zusammenschmeißen zu wollen.
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Abc-Master als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 08.06.2007 Beiträge: 235
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(#745048) Verfasst am: 12.06.2007, 19:59 Titel: Re: Effizienz: große vs. kleine Wohltätigkeitsorganisationen |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ich hab grade "zufällig" gelesen, dass die Paris ein eigenes Krankenhaus für Kinder aufmachen will.
(Die Dame soll aber garnicht weiter im Mittelpunkt des Freds stehen.)
Mehrere Prominente tun vergleichbares und gründen eigene Stiftungen. Was bedeutet, dass es bestimmt 1000 Stiftungen von europäischen und amerikanischen Film-, Musik- und Sportstars gibt.
Schauen wir uns die Stiftungen genauer an, kann man bestimmt 90% dieser Stiftungen in Schubladen packen. Ein dicker Batzen der Stiftungen setzt sich gegen AIDS, Krebs, Kinderlähmung, Drogenmissbrauch ein, baut Brunnen in Afrika und was es sonst so gibt.d
Wäre es nicht besser, wenn Stars in 100er-Grüppchen gemeinsame Wohltätigkeitsstiftungen eröffnen, weil eine große Stiftung effektiver arbeitet als viele kleine?
Man braucht nicht 100 verschiedene Werbekampagnen, sondern kann sich eine große leisten, die bestimmt billiger ist. Man braucht keine 100 Büros mit Angestellten, die das Geld verwalten. Die Bank verdient nur an einem Konto mit und nicht an hunderten...etc.
Schaden Promis mit ihrem Willen, dass ihr Name draufsteht, wo Charity drin ist, letztlich den Leidenden? |
Du kennst wohl den Hintergrund nicht, sonst würdest du es nicht anprangern. Das Ganze ist kein Thema über das man in den Medien schweigt, aber man redet auch nicht offen drüber warum die Stars solche Kompanien machen. In Hollywood gibt es einige ungeschriebene Gesetzte. Eines davon ist, daß die Topverdiener ein Teil ihrer Gage für wohltätige Zwecke ausgeben sollen. Das funktioniert in etwas so: ein Star bekommt 20 Mil. für ein Film, also gehen x % für die Steuer und x % für wohltätige Zwecke weg. Drückt sich ein Star drum, dann wird das wahrgenommen und er könnte in Zukunft bei der Vergabe guter Rollen übergangen werden. Zumindest wird er als Geizhals angesehen. Darüber spricht kein Mensch offen, es wird einfach gemacht. Ist eine Art Hollywood Moral. Stars müssen Teil ihrer Gage für wohltätige Zwecke ausgeben.
Und hier kommt das Problem. Würden 100 Stars das Geld in einen Pott werfen, man würde nicht wahrnehmen, daß sie gespendet haben. Es ist also wichtig, daß man mitbekommt, daß sie etwas beigetragen haben. Deshalb lieber medienwirksame Einzelaktionen, als übersehen werden. Es ist für sie überlebenswichtig in dem bereicht bemerkt zu werden.
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Abc-Master als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 08.06.2007 Beiträge: 235
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(#745050) Verfasst am: 12.06.2007, 20:04 Titel: |
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Greg hat folgendes geschrieben: | Ohne Umweltzerstörung kein Greenpeace, ohne Menschenrechtsverletzungen kein Amnesty International, ohne hungernde Kinder kein "Brot für die Welt".
Im Endeffekt irgendwie doch nur eine Art, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Oder Geld zu machen. |
Stimmt nicht. Das Bot für die Welt war noch nie das Problem. Das Problem ist in der Regel es dort hinzubringen. Und manchmal ist es auch ein Problem lebend zurück zu kommen. Wenn man könnte wie man wollte, könnte man viel mehr machen.
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Zampana bin dagegen
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 411
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(#745150) Verfasst am: 12.06.2007, 21:33 Titel: |
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Autoterrorist: Full Ack.
Kleine Stiftungen sind überschaubarer, weniger anfällig für Mauscheleien (bzw. sind diese dann weniger weitreichend), persönlicher. Auch sind Erfolg und Mißerfolg leichter nachzuvollziehen als wenn tausend Projekte unter einem Dach wären.
Neij, ich find das schon in Ordnung. Auch ist die Chance für auf den ersten Blick weniger öffentlichkeitswirksame oder eher außergewöhnliche Projekte imho größer, wenn sie einer ganz persönlichen Auswahl unterliegen, denke da z.B. gerade an Mooshammers Obdachlosenverein in München oder auch an Maffay mit seinen Kindern auf Malle.
@ABC-Master: Interessant das mit Hollywood, wusste ich so nicht, find ich aber gut. Sollte hier in Schland ruhig auch ein stärkerer moralischer Druck zur Wohltätigkeit auf den Reichen lasten.
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