Greg auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2006 Beiträge: 1098
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(#727413) Verfasst am: 22.05.2007, 11:26 Titel: Artikel: Bereitschaft zur Begegnung |
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Hallo!
Kennt irgendwer den Artikel im Kölner Stadtanzeiger zu der Diskussion um den Fauxpas des Papstes bezüglich seines Besuchs in Südamerika?
Ich find da einiges fragwürdig und würde es gerne zur Diskussion stellen, weil es mir in großen Teilen als Verteidigung des Papstes aussieht und seiner Aussage. Dachte an einen Leserbreif, aber bevor ich wild drauflosschieße wollte ich erstmal ein paar Meinungen dazu hören. Bietet der Artikel Angriffspunkte? Ich glaube diese hier gefunden zu haben:
Beispiele:
Zitat: | Die Tatsache, dass das Evangelium oft mit schlechten Mitteln eingeführt wurde, bedeutet nicht, dass dieses seine befreiende Botschaft nicht entfalten konnte.
Um nur ein Beispiel aus unserer eigenen europäischen Geschichte zu nennen, das protestantische Historiker nicht leugnen werden: Ist nicht Martin Luther letztlich aus jenem Volk der Sachsen gekommen, das um 800 unter Karl dem Großen Opfer der schlimmsten Zwangsmission des Mittelalters wurde? Trotz Zwangsmission und politischer Unterdrückung haben die Sachsen also das Christentum redlich angenommen und eine kulturelle Synthese zustande gebracht.
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Zitat: | Dies wurde vor dem Hintergrund einer auch unter einigen Theologen weit verbreiteten Strömung gesagt, die in der Wiederherstellung der indianischen Religionen und der Verbreitung antiwestlicher Ressentiments ein Gebot der Stunde sieht - so, als ob das Christentum den indianischen Völkern nur Entfremdung gebracht hätte und in den vorchristlichen indianischen Kulturen die Menschenwürde gefeiert worden wäre!
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Da wird doch von hinten durch die Brust ins Auge beschönigt und verharmlost, was den christlichen Terror in Lateinamerika von damals anging.
So nach dem Motto: "Ja, die Christen haben damals viel zu brutal etwas schlechtes vernichtet, mit Cholateralschäden, aber die waren notwendig, um das gute Christentum aufzubauen und den Menschen balablabla"
Besonder bedenklich find ich den Teil mit Martin Luther und den Sachsen weiter oben.
edit: Ahh, sry, Link ist hier:
http://www.ksta.de/html/artikel/1179501397081.shtml
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#727436) Verfasst am: 22.05.2007, 12:03 Titel: Re: Artikel: Bereitschaft zur Begegnung |
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Greg hat folgendes geschrieben: | So nach dem Motto: "Ja, die Christen haben damals viel zu brutal etwas schlechtes vernichtet, mit Cholateralschäden, aber die waren notwendig, um das gute Christentum aufzubauen und den Menschen balablabla"
Besonder bedenklich find ich den Teil mit Martin Luther und den Sachsen weiter oben.
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Ja das schreit nach wohldosierten Analogien:
Zitat: | Der Holocaust hat auch nur das beste aus den Juden herausgeholt: Die Werke von Segher, Klemperer, Giordano & Co gäbe es wohl kaum ohne. Aber nicht nur das, ist doch anzunehmem dass die "Demokratisierung" des deutschen Volkes ohne diese voran gegangene Schuld kaum Widerstände vonstatten gegangen wäre. Das Argument kann man sogar noch auf die Spitze treiben, schließlich hätte es die Aussöhnung des jüdischen und des deutschen Volkes kaum ohne den Holocaust gegeben. |
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