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Gott & Kausalität
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Zeit-Geist
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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
Beiträge: 8
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#766026) Verfasst am: 11.07.2007, 15:03    Titel: Gott & Kausalität Antworten mit Zitat

Wenn Gott als Schöpfer bzw. als „Urgrund“ (Küng) dieser Welt geglaubt wird, dann ist dies
nach meinem Verständnis der Versuch, einen kausalen Zusammenhang zwischen Gott (Ursache) und der Welt (Wirkung) herzustellen.
Wenn das so ist, dann darf Gott selbst auch als Wirkung einer Ursache hinterfragt werden (wer hat Gott erschaffen?).
Diese Gedankenkette führt zu einem unendlichen Regress und zeigt mir die Sinnlosigkeit der
Gottesbehauptung (wer hat Gottes Schöpfer erschaffen?, usw...). Was übrig bleibt, ist eine Entität, die man Unendlichkeit nennt.
Interessant (aber eigentlich eine Binsenweisheit) finde ich hierbei, daß das Kausalitätsprinzip
im Unendlichen keine Geltung hat.
An physikalische Abläufe, auf die das klassische Kausalitätsprinzip nicht anwendbar ist, haben wir uns in der Quantenmechanik schon gewöhnt. Die klassische Kausalität scheint sowohl im Unendlichen als auch im Mikrokosmos nicht zu gelten.
Küng wirft den atheistischen Naturwissenschaftlern vor, nur in kausalen Zusammenhängen zu denken und Transzendenz zu leugnen, bezeichnet aber Gott selbst als Urgrund und behauptet gleichzeitig – Zitat Küng: „Gott wirkt in der Welt als das Unendliche im Endlichen“ ... ein Urgrund, der als das Unendliche wirkt Frage Ist das nicht ein eklatanter Widerspruch?
Es sind übrigens Wissenschaftler, die gezeigt haben, daß es Bereiche in der Natur gibt, auf die das klassische Kausalitätsprinzip nicht anwendbar ist ... und es sind die Vertreter
monotheïstischer Glaubensrichtungen, die nach einer kausalen (Gottes-)Erklärung dieser Welt suchen.
_________________
Farben gibt es nur, wo es Augen gibt ...
Musik gibt es nur, wo es Ohren gibt ...
Zeit gibt es nur, wo es Leben gibt ...
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#766029) Verfasst am: 11.07.2007, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Da kommt mir die Multiversumstheorie in den Sinn...oder aufeinandergestapelte Schildkröten.
Beim googeln stoße ich auf diesen Artikel...scheint mir irgendwie passend zu Deinem Beitrag. Willkommen im Forum.
http://images.zeit.de/text/2006/05/Kosmologie
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Gustav Aermel
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#766139) Verfasst am: 11.07.2007, 16:56    Titel: Re: Gott & Kausalität Antworten mit Zitat

Zeit-Geist hat folgendes geschrieben:
Wenn das so ist, dann darf Gott selbst auch als Wirkung einer Ursache hinterfragt werden (wer hat Gott erschaffen?).


Wieso?

Gott war meinetwegen einfach da und fertig.

Wieso brauch er eine Ursache oder unser Universum eine Ursache?
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George Jones
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 6
Wohnort: Franklin,TN

Beitrag(#766297) Verfasst am: 11.07.2007, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Manchmal muss man einfach einsehen, dass man als Mensch nicht alles verstehen kann.

GJ
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"It´s all God´s country"
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#766317) Verfasst am: 11.07.2007, 20:20    Titel: Re: Gott & Kausalität Antworten mit Zitat

Apeiron hat folgendes geschrieben:
Wieso brauch er eine Ursache oder unser Universum eine Ursache?

Die Frage nach der Ursache Gottes eignet sich höchstens als Replik auf das Scheinargument des primum movens, das man von Gläubigen häufig zu hören bekommt.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#766346) Verfasst am: 11.07.2007, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

George Jones hat folgendes geschrieben:
Manchmal muss man einfach einsehen, dass man als Mensch nicht alles verstehen kann.

GJ

Wieso? Mit den Augen rollen
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Stop believing - start thinking.
Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
So rise up, rise up! Dance and scream and love

(Cursive - Rise up! Rise up!)
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#766349) Verfasst am: 11.07.2007, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

George Jones hat folgendes geschrieben:
Manchmal muss man einfach einsehen, dass man als Mensch nicht alles verstehen kann.

GJ


Das sollten sich die Theisten tatsächlich ins Gebetsbuch schreiben, anstatt vollmunding Behauptungen aufzustellen.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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George Jones
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Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 6
Wohnort: Franklin,TN

Beitrag(#766357) Verfasst am: 11.07.2007, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Weil es,egal wie weit die Wissenschaft entwickelt ist, Dinge geben wird die der Mensch schlicht und einfach nicht versteht.
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"It´s all God´s country"
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Axel
sexuell gestörtes autistisches Gammelfleisch



Anmeldungsdatum: 13.03.2006
Beiträge: 515
Wohnort: NRW

Beitrag(#766363) Verfasst am: 11.07.2007, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

George Jones hat folgendes geschrieben:
Weil es,egal wie weit die Wissenschaft entwickelt ist, Dinge geben wird die der Mensch schlicht und einfach nicht versteht.

Damit implizierst Du, dass die Komplexität des Universums unendlich ist. Das glaube ich nicht.
_________________
Die Natur ist so gemacht, dass sie verstanden werden kann. (Werner Heisenberg)
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#766375) Verfasst am: 11.07.2007, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

George Jones hat folgendes geschrieben:
Manchmal muss man einfach einsehen, dass man als Mensch nicht alles verstehen kann.

GJ


Das haben sich die alten Griechen auch gedacht und haben den Lauf der Sonne dem Gott Helios zugeschrieben, der mit seinem Wagen über den Himmel fährt... Mit den Augen rollen
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#766642) Verfasst am: 12.07.2007, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn das so ist, dann darf Gott selbst auch als Wirkung einer Ursache hinterfragt werden (wer hat Gott erschaffen?).
Diese Gedankenkette führt zu einem unendlichen Regress und zeigt mir die Sinnlosigkeit der
Gottesbehauptung (wer hat Gottes Schöpfer erschaffen?, usw...).


Hä? Ich stimme ja zu, dass der unendliche Regress sinnlos ist, aber wieso soll dann ausgerechnet die einzige Möglichkeit, ihn aufzuheben (=etwas das ohne Grund existiert und immer existiert hat=Gott) dann sinnlos sein? Und die Rückfrage, wer denn dann Gott erschaffen hat, ist etwa so sinnvoll wie "warum ist das Schimmel schwarz?", denn Gott hat per Definition nix und niemand erschaffen - das ist ja grad der "Witz" an der Sache, falls Du's noch nicht gemerkt hast zwinkern

Zitat:
Es sind übrigens Wissenschaftler, die gezeigt haben, daß es Bereiche in der Natur gibt, auf die das klassische Kausalitätsprinzip nicht anwendbar ist ... und es sind die Vertreter
monotheïstischer Glaubensrichtungen, die nach einer kausalen (Gottes-)Erklärung dieser Welt suchen.


Der Gottes-Erklärung stures Kausalitätsdenken vorzuwerfen ist etwas zu kurz gedacht, denn Gott selbst ist ja gerade die Entität, wo die Kausalität aufhört. Irgendwo muss sie aufhören, das hast Du ja selbst gesagt. Die Frage ist dann eher: Endet sie in einem nebulösen "Zufall" ohne Willen und Verstand, oder endet sie in einem göttlichen Wesen mit Verstand? Es sollte klar sein, dass letztere Alternative den Vorzug hat, dem Verstand endgültig den Stellenwert zuzuschreiben, den selbsterklärte "Aufklärer" ihm sonst relativ willkürlich und dogmatisch zuordnen müssen (um mal auf die Regensburger Papstrede anzuspielen Cool )
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#766654) Verfasst am: 12.07.2007, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn das so ist, dann darf Gott selbst auch als Wirkung einer Ursache hinterfragt werden (wer hat Gott erschaffen?).
Diese Gedankenkette führt zu einem unendlichen Regress und zeigt mir die Sinnlosigkeit der
Gottesbehauptung (wer hat Gottes Schöpfer erschaffen?, usw...).


Hä? Ich stimme ja zu, dass der unendliche Regress sinnlos ist, aber wieso soll dann ausgerechnet die einzige Möglichkeit, ihn aufzuheben (=etwas das ohne Grund existiert und immer existiert hat=Gott) dann sinnlos sein? Und die Rückfrage, wer denn dann Gott erschaffen hat, ist etwa so sinnvoll wie "warum ist das Schimmel schwarz?", denn Gott hat per Definition nix und niemand erschaffen - das ist ja grad der "Witz" an der Sache, falls Du's noch nicht gemerkt hast zwinkern


Und Du merkst nicht, dass alles mögliche sein könnte, was keiner Ursache bedarf und da überhaupt keine Verbindung zu irgendwelchen Gottesvorstellungen bestehen muss. Außerdem ist auch ein unendlicher Regress nicht ausschließbar. Who knows?

Zitat:
[Es sollte klar sein, dass letztere Alternative den Vorzug hat, dem Verstand endgültig den Stellenwert zuzuschreiben, den selbsterklärte "Aufklärer" ihm sonst relativ willkürlich und dogmatisch zuordnen müssen (um mal auf die Regensburger Papstrede anzuspielen Cool )


Es ist natürlich vieeeeel weniger willkürlich, wenn man behauptet, ein Verstandeswesen hätte die Welt geschaffen. Lachen
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#766702) Verfasst am: 12.07.2007, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Es sollte klar sein, dass letztere Alternative den Vorzug hat, dem Verstand endgültig den Stellenwert zuzuschreiben, den selbsterklärte "Aufklärer" ihm sonst relativ willkürlich und dogmatisch zuordnen müssen (um mal auf die Regensburger Papstrede anzuspielen Cool )


Alles klar! Lachen Mit den Augen rollen
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#766918) Verfasst am: 12.07.2007, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zeit-Geist schrieb:
Interessant (aber eigentlich eine Binsenweisheit) finde ich hierbei, daß das Kausalitätsprinzip
im Unendlichen keine Geltung hat.


Darlegung oder Beweis? Weder Binsenweisheit, noch richtig.

Zitat:
An physikalische Abläufe, auf die das klassische Kausalitätsprinzip nicht anwendbar ist, haben wir uns in der Quantenmechanik schon gewöhnt.

Das ist nicht korrekt.

Zitat:
hehehe schrieb:
Und die Rückfrage, wer denn dann Gott erschaffen hat, ist etwa so sinnvoll wie "warum ist das Schimmel schwarz?", denn Gott hat per Definition nix und niemand erschaffen - das ist ja grad der "Witz" an der Sache, falls Du's noch nicht gemerkt hast zwinkern

Die Frage, warum Schimmel schwarz ist, ist nicht ansich unsinnig (schlechtes Beispiel).

Die Frage, wer denn das Universum erschaffen hat, ist unsinnig, weil sie impliziert, dass etwas außerhalb des Universums existiert, was per Definition des Universums nicht möglich ist, da es alles einschließt.

Die Frage impliziert zudem, dass das Universum „geschaffen“ worden sei, was eine willkürliche Annahme ist.

Außerdem impliziert die Frage, dass das Universum nicht zeitlich-linear unendlich vorhanden gewesen sei, was dem Kausalitätsprinzip widerspricht.

Zitat:
[Gott ist] … die Entität, wo die Kausalität aufhört.

Dann wäre die Gottheit wahnsinnig, wenn sie sie unkausal wäre.
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hehehe
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#767067) Verfasst am: 12.07.2007, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Frage, wer denn das Universum erschaffen hat, ist unsinnig, weil sie impliziert, dass etwas außerhalb des Universums existiert, was per Definition des Universums nicht möglich ist, da es alles einschließt.


Das Universum umfasst laut Wiki die Gesamtheit aller Dinge und Objekte - auszuschließen, dass es außerhalb dieser uns erfassbaren Gesamtheit noch "mehr" gibt - vielleicht sogar weitere Universen - wäre willkürlich und das tut kein Wissenschaftler. Zudem ist die Existenz des Universums ja zeitlich begrenzt, und was vor dem Urknall war weiß keiner. Da ist also sowohl zeitlich, wie auch was verschiedene Dimensionen, Multiversen-Theorie usw. angeht, noch genug "Raum" für andere Dinge, die es durchaus geben kann, die aber trotzdem nicht zu der von uns beobachtbaren Menge von Dingen gehören die wir als Universum bezeichnen.

Zitat:
Dann wäre die Gottheit wahnsinnig, wenn sie sie unkausal wäre.


Das solltest Du mal erläutern.

Zitat:
Es ist natürlich vieeeeel weniger willkürlich, wenn man behauptet, ein Verstandeswesen hätte die Welt geschaffen


Zitat:
Und Du merkst nicht, dass alles mögliche sein könnte, was keiner Ursache bedarf und da überhaupt keine Verbindung zu irgendwelchen Gottesvorstellungen bestehen muss.


Hab ich doch geschrieben: An irgendeinem Punkt kommt man mit der Kausalität nicht mehr weiter, und dann bleibt die Option dass entweder alles irgendwie zufällig unkausal einfach da war, oder dass ein vernünftiges Wesen alles erschaffen hat, was selbst unkausal einfach da war. Das ist die eigentliche Alternative.

Zitat:
Außerdem ist auch ein unendlicher Regress nicht ausschließbar. Who knows?


Ein solcher Regreß setzt einen unendlichen kausal-zeitlichen Ablauf voraus; meines Wissens gehen Wissenschaftler aber davon aus, dass auch die Zeit erst mit dem Urknall begann zu existieren. Zeitlich-kausal hinter den Urknall zurückzufragen ist also sinnlos, und einen unendlichen zeitlich-kausalen Regreß anzunehmen noch viel sinnloser.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#767072) Verfasst am: 12.07.2007, 14:01    Titel: Re: Gott & Kausalität Antworten mit Zitat

Zeit-Geist hat folgendes geschrieben:

Interessant (aber eigentlich eine Binsenweisheit) finde ich hierbei, daß das Kausalitätsprinzip
im Unendlichen keine Geltung hat.


Eine unendliche Regression von Ursachen ist durchaus logisch möglich.
An der Aussage

"Für jedes x gilt: es gibt ein y, das die Ursache von x ist."

ist nichts widersprüchlich.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#767109) Verfasst am: 12.07.2007, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Und Du merkst nicht, dass alles mögliche sein könnte, was keiner Ursache bedarf und da überhaupt keine Verbindung zu irgendwelchen Gottesvorstellungen bestehen muss.


In Alexander Vilenkins Modell ist die Entstehung des Universums aus nichts ein ursachenloses Ereignis:

"If there was nothing before the universe popped out, then what could have caused the tunneling? Remarkably, the answer is that no cause is required. In classical physics, causality dictates what happens from one moment to the next, but in quantum mechanics the behavior of physical objects is inherently unpredictable and some quantum processes have no cause at all. Take, for example, a radioactive atom. It has some probability of decaying, which is the same from this minute to the next. Eventually, it will decay, but there will be nothing that causes it to decay at that particular moment. Nucleation of the universe is also a quantum process and does not require a cause."

(Vilenkin, Alex. Many worlds in One: The Search For Other Universes. New York: Hill and Wang, 2006. p. 181)

Tja, wo keine Ursache, dort kein göttlicher Verursacher.
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#767136) Verfasst am: 12.07.2007, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das faszinierende ist, dass man für das Universum selbst einen Schöpfer braucht, aber für den Schöpfer selbst braucht man keinen.

Der Schöpfer, der ja vollkommener, perfekter und schöner als das Universum sein sollte kann also ohne Ursache existieren, aber etwas nicht annähernd so komplexes wie das Universum ist plötzlich an die Kausalität gebunden?

Kausal zu hinterfragen und automatisch bei Gott Schluss zu machen und ihn einfach zum Anfang aller Dinge zu erklären ist seeeeeehr Spekulativ!

Desweiteren - Selbst wenn Gott einfach schon immer da war, was machte ihn denn Intelligent? Was gab ihm Moral, was gab ihm eine Meinung? Es existierte NICHTS - Gott kann also nicht geprägt sein. Wenn man jetzt behauptet es gäbe eine allgemeine, immergültige Moral, wie kann der allmächtige Gott denn an diese Gebunden sein? Wer hat die allgemeine, immergültige Moral erschaffen?

Gott ist einfach nur ein menschliches Phantasieprodukt, nichts weiter...
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Zeit-Geist
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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
Beiträge: 8
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#767239) Verfasst am: 12.07.2007, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ursache für den Zerfall eines radioaktiven Isotops liegt in der positiven Energiedifferenz von Ausgangs- und Endzustand. Was prinzipiell nicht vorhersagbar ist, ist der Zeitpunkt des Zerfalls
eines einzelnen Isotops, lediglich eine Wahrscheinlichkeit dafür kann angegeben werden, d.h. es kann prinzipiell keine Ursache dafür angegeben werden, warum das Isotop gerade jetzt und nicht später zerfällt. Man kann das so sehen, daß der Zerfall jetzt, ohne spezifische Ursache stattfindet.

Ich denke, die Entstehung des Universums aus Nichts hat es nie gegeben und es ist damit auch kein ursachenloses Ereignis. Es ist überhaupt kein Ereignis, da zumindest ein Multiversum schon immer existiert hat. Unser Universum hat wohl seinen Anfang im Urknall, ist aber nicht aus Nichts entstanden.
Das Ganze kommt mir vor wie eine unendliche Reihe russischer Matrjoschkas.

und Gott ist dabei völlig überflüssig ...
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#767255) Verfasst am: 12.07.2007, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das faszinierende ist, dass man für das Universum selbst einen Schöpfer braucht, aber für den Schöpfer selbst braucht man keinen.


Ist doch net so schwer zu kapieren: Vom Universum WISSEN wir, dass es erst entstanden ist. Ergo sum muss vorher nochwas kommen - die Physiker reden von Singularität. Wir wissen aber auch, dass wir mit unserem kausalen Denken Marke "vor jedem y muss ein x sein, welches es verursacht" nicht ewig weitermachen können, sonst kommen wir in einen Regress (der, da vor dem Urknall keine Zeit war, keinen Sinn ergibt). Folglich müssen wir irgendetwas annehmen, was vor dem Urknall war, aber selbst nicht verursacht war. Natürlich kann man beliebig viele Schritte dazwischen konstruieren, etwa: Erst kam Gott, der hat die Singularität erschaffen und die ist explodiert usw... aber vom Prinzip her muss irgendwann mal etwas dagewesen sein, was selbst unverursacht ist. Vom Universum WISSEN wir, dass es nicht unverursacht sein kann, weil es nunmal entstanden ist.


Zitat:
Desweiteren - Selbst wenn Gott einfach schon immer da war, was machte ihn denn Intelligent? Was gab ihm Moral, was gab ihm eine Meinung?


Ganz einfach: Niemand. Er hatte das schon immer, genauso wie es ihn schon immer gab. Nochmal: Der Witz bei der Sache ist, die Kausalität irgendwann dem Ende zuzuführen, und etwas anzunehmen was einfach immer schon da war.

Du magst es als spekulativ ansehen, dort Gott einzusetzen - ist es auch. Aber Fakt ist, dass Menschen verschiedenster Kulturen an einen Schöpfer glauben, solange sie auf der Erde sind. Es ist also nicht völlig an den Haaren herbeigezogen, diesen Gott gleichzusetzen mit dem "Urding", aus dem alles hervorging, das aber selbst keine Ursache hat.


Zitat:
In Alexander Vilenkins Modell ist die Entstehung des Universums aus nichts ein ursachenloses Ereignis:


Der Bezug zur Quantenphysik ist schwachsinnig, denn dort reden wir ja nach wie vor über existierende Dinge - Isotope z.B., die ohne erkennbare Ursache von einer Zerfallsstufe zur nächsten vorschreiten. Wir reden aber nach wie vor von einem Ding, das etwas tut. Das ein Ding ohne erkennbare Ursache etwas tut, mag man als gesichert ansehen, aber warum Nichts ohne Ursache etwas tun kann, wird damit noch lange nicht plausibler. Anders ausgedrückt: Man mag die Quantenphysik so interpretieren, dass Elementarteilchen ohne Grund sich so oder so verhalten - aber dass das Nichts auf einmal ein ganz dezidiertes Verhalten aufweist - in diesem Fall mal eben ein ganzes Universum ausspuckt - das gibt sie bei weitem nicht her. Ereignisse sind auch in der Quantenphysik an existierende Dinge gebunden; Herr Vilenkins will uns aber weismachen dass sie auf einmal auch im absoluten Nichts stattfinden können und dass dies die Quantenphysik beweisen würde - das ist BS.

Zitat:
Tja, wo keine Ursache, dort kein göttlicher Verursacher.


Nö, das ist nicht der Streitpunkt. Dass Dinge ein Verhalten aufweisen, das von außen nicht verursacht wird, sehe ich auch als gesichert an. Und da mache ich keinen Unterschied zwischen einem Elementarteilchen und etwa der menschlichen Seele, die auch ein kreatives Verhalten aufweist, das durch nichts von außen determiniert wird - oder letzten Endes Gott, der auch ein Verhalten aufweist, für das keine Ursache als er selbst feststellbar ist. Kausalität im newtonschen Sinne, dass ein Ding x das Verhalten eines anderen Dinges y anstösst, ist sicherlich zu einfach gedacht; sie kann auch darin bestehen, dass ein Ding aus sich heraus sich so oder so verhält - ohne äußeren Anstoss. Aber zum Verhalten bzw. Ereignis gehört immer noch ein existierendes Ding, auch in der Quantenphysik. Und Dein komischer Vilenkins will uns das Gegenteil weismachen, nämlich dass auch das absolute Nichts ein Verhalten aufweisen könne.
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#767258) Verfasst am: 12.07.2007, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
da zumindest ein Multiversum schon immer existiert hat.


Oooh wie wissenschaftlich. Und, hast Du die schonmal gesehen, diese Multiversen?

Zitat:
und Gott ist dabei völlig überflüssig ...


Reine Geschmacksfrage; Du magst Dich lieber als Zufallsprodukt betrachten, das von irgendeinem Multiversum ausgekackt wurde; ich sehe mich eher als geliebtes Geschöpf eines intelligenten Schöpfers. Aber über Geschmack kann man ja bekanntlich nicht streiten. Nur eins sollte Dir klar sein: Deine Multiversen sind genauso wissenschaftlich unbeweisbar wie Gott; sie haben vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus keinen Vorzug gegenüber dem theologischen Ansatz, denn sie lassen sich genauso wenig im Labor untersuchen.
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#767260) Verfasst am: 12.07.2007, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zeit-Geist hat folgendes geschrieben:

Ich denke, die Entstehung des Universums aus Nichts ...


Man kann entweder "... aus nichts" oder "aus einem/dem Nichts" schreiben, aber nicht "... aus Nichts".

Zeit-Geist hat folgendes geschrieben:

... hat es nie gegeben und es ist damit auch kein ursachenloses Ereignis. Es ist überhaupt kein Ereignis, da zumindest ein Multiversum schon immer existiert hat. Unser Universum hat wohl seinen Anfang im Urknall, ist aber nicht aus Nichts entstanden.
Das Ganze kommt mir vor wie eine unendliche Reihe russischer Matrjoschkas.


Vilenkins Modell ist das eines Multiversums:

"At the heart of the new worldview is the picture of an eternally inflating universe. It consists of isolated 'island universes,' where inflation has ended, immersed in the inflating sea of false vacuum."

(Vilenkin, Alex. Many worlds in One: The Search For Other Universes. New York: Hill and Wang, 2006. p. 203)

Es gibt also ein aus nichts entstandendes, sich auf ewig aufblähendes Mutteruniversum, das mit einem falschen Vakuum gefüllt ist und unzählige Tochteruniversen ("Inseluniversen") geboren hat und weiter gebiert.
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Zeit-Geist
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Anmeldungsdatum: 28.06.2007
Beiträge: 8
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#767287) Verfasst am: 12.07.2007, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe ein kleines Problem mit dem Begriff "NICHTS".

Haben wir hier nicht die Schwierigkeit, 'etwas' mit einem Namen zu belegen,
was es nicht gibt, d.h. das NICHTS ist ja selbst nicht existent. Es ist damit auch
nicht das Gegenteil von ETWAS.
Ich würde "NICHTS" lieber beschreiben als die Nichtexistenz von Raum, Energie,
Bewegung und meinetwegen auch aller Art von Quantenfluktuationen.
Aus dieser Nichtexistenz kann aber nichts entstehen.
Also hat schon immer ETWAS existiert.
Diesen Sachverhalt bezeichne ich als Unendlichkeit, die wir als eine Entität,
die aus sich selbst heraus schon immer war und immer sein wird, verstehen können.
Die Unendlichkeit selbst ist ursachenlos und kann nicht erklärt werden. Sie muß also
axiomatisch als Entität angenommen werden.

und sorry ... all dies ist keine Beschreibung von Gott ... den brauchen wir für die Beschreibung
der Welt nun wirklich nicht.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#767294) Verfasst am: 12.07.2007, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Wir reden aber nach wie vor von einem Ding, das etwas tut. Das ein Ding ohne erkennbare Ursache etwas tut, mag man als gesichert ansehen, aber warum Nichts ohne Ursache etwas tun kann, wird damit noch lange nicht plausibler.


Die Abwesenheit von Raum und Zeit, von Materie und Energie ist kein Ding, "das etwas tut".

hehehe hat folgendes geschrieben:

Anders ausgedrückt: Man mag die Quantenphysik so interpretieren, dass Elementarteilchen ohne Grund sich so oder so verhalten - aber dass das Nichts auf einmal ein ganz dezidiertes Verhalten aufweist - in diesem Fall mal eben ein ganzes Universum ausspuckt - das gibt sie bei weitem nicht her.


Ein "tätiges" Nichts, ein ursächlich wirksames Nichts ist buchstäblich ein Unding, d.i. etwas logisch Unmögliches. Etwas, das etwas bewirkt, kann kein Nichts sein.
Wenn man sagt, das Universum sei aus nichts entstanden, dann bedeutet das nicht, dass es ein Nichts gibt, woraus es entstanden ist.

hehehe hat folgendes geschrieben:

Ereignisse sind auch in der Quantenphysik an existierende Dinge gebunden; Herr Vilenkins will uns aber weismachen dass sie auf einmal auch im absoluten Nichts stattfinden können und dass dies die Quantenphysik beweisen würde - das ist BS.


Vilenkin redet nicht von einem absoluten Nichts.
In seinem Modell existieren keine konkreten Dinge, aber es gibt präkosmische Naturgesetze, die die Quantentunnelung aus nichts ermöglicht haben.
Dank jener Urgesetze gibt es sozusagen einen "natürlichen Hang weg vom Nichtsein hin zum Sein".

hehehe hat folgendes geschrieben:

Und Dein komischer Vilenkins will uns das Gegenteil weismachen, nämlich dass auch das absolute Nichts ein Verhalten aufweisen könne.


Nein, das will uns Vilenkin keineswegs weismachen!
Das Vilenkin'sche "Nichts" ist kein "absolutes Nichts", sondern nur die Abwesenheit aller konkreten physikalischen Objekte — und die kann absolut nichts verursachen.
Am Anfang war also nicht absolut nichts, sondern das/die Urgesetz/-e der Natur.

Wenn Du Genaueres über Vilenkins Modell erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Lektüre seines ausgezeichneten Buches.
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Myron
Pansomatist



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Beitrag(#767300) Verfasst am: 12.07.2007, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zeit-Geist hat folgendes geschrieben:
Ich habe ein kleines Problem mit dem Begriff "NICHTS".
Haben wir hier nicht die Schwierigkeit, 'etwas' mit einem Namen zu belegen,
was es nicht gibt, d.h. das NICHTS ist ja selbst nicht existent. Es ist damit auch
nicht das Gegenteil von ETWAS.


Der Satz

"x ist aus nichts entstanden"

bedeutet

"Es gibt nichts, woraus x entstanden ist"

und nicht

"Es gibt etwas, das ein Nichts ist, und woraus x entstanden ist" .

Es ist logisch zu unterscheiden zwischen dem kleingeschriebenen Indefinitpronomen "nichts" und dem großgeschriebenen Substantiv "Nichts" ("ein Nichts", "Nichtse").

So bedeutet

"Nichts existiert"

schlicht

"Es ist nicht der Fall, dass etwas existiert"

und nicht

"Ein/Das Nichts existiert" , d.i.

"Es existiert etwas, das ein/das Nichts ist" .
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#767361) Verfasst am: 12.07.2007, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn man sagt, das Universum sei aus nichts entstanden, dann bedeutet das nicht, dass es ein Nichts gibt, woraus es entstanden ist.


...sondern dass es nicht entstanden ist, schon kapiert. Es ist aber nunmal ohne Zweifel erst entstanden zwinkern

Zitat:
In seinem Modell existieren keine konkreten Dinge, aber es gibt präkosmische Naturgesetze, die die Quantentunnelung aus nichts ermöglicht haben.


Aha, es existierte also doch etwas vorher, was den Urknall ermöglicht hat, aber als Ursache soll man es nicht auffassen dürfen... alles klar. Und warum nicht?

Zitat:
Dank jener Urgesetze gibt es sozusagen einen "natürlichen Hang weg vom Nichtsein hin zum Sein".


LOOL aha also die Dinge, die es noch nicht existierten, entwickelten einen natürlichen Hang, zu existieren zwinkern Aaaales klar.

Zitat:
Wenn Du Genaueres über Vilenkins Modell erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Lektüre seines ausgezeichneten Buches.


Danke, was ich hier gelesen hab reicht mir erstmal zwinkern Bei mir stehen genug gute Bücher rum die ich noch nicht gelesen habe...

Zitat:
Es gibt also ein aus nichts entstandendes, sich auf ewig aufblähendes Mutteruniversum, das mit einem falschen Vakuum gefüllt ist und unzählige Tochteruniversen ("Inseluniversen") geboren hat und weiter gebiert.


Wieso nicht ein riesiges, sich ewig aufblähendes Mutter-Bunny, das ständig gigantische Hasenköttel hervorbringt, die dessen Bewohner als Universum empfinden? ... also sorry, aber warum sollte ich so einen Kack glauben? Ich glaub an Gott, weil ich den erfahren kann, ganz konkret - aber warum ich an sich aufblähende Multiversen glauben sollte, dass ich nichtmal theoretisch erfahren könnte, seh ich noch nicht ganz ein.
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step
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Wohnort: Germering

Beitrag(#767393) Verfasst am: 12.07.2007, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn man sagt, das Universum sei aus nichts entstanden, dann bedeutet das nicht, dass es ein Nichts gibt, woraus es entstanden ist.
...sondern dass es nicht entstanden ist, schon kapiert. Es ist aber nunmal ohne Zweifel erst entstanden zwinkern

Falsch, es ist ohne Zweifel gewachsen, aber nicht ohne Zweifel entstanden.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In seinem Modell existieren keine konkreten Dinge, aber es gibt präkosmische Naturgesetze, die die Quantentunnelung aus nichts ermöglicht haben.
Aha, es existierte also doch etwas vorher, was den Urknall ermöglicht hat, aber als Ursache soll man es nicht auffassen dürfen... alles klar. Und warum nicht?

Wenn das Modell stimmen würde, könnte man diese Naturgesetze als eine Art verallgemeinerte Ursache ansehen, ebenso wie die schwache oder starke Kernkraft die Ursache des atomaren Zerfalls ist, ohne daß sie das Ereignis konkret auslöst.

Es gibt aber auch Modelle, in denen de Ausdruck "präkosmisch" falsch wäre, in denen also die Zeitdimension in der Nähe des Urknalls in eine geschlossene Topologie mündet, es also wirklich kein Vorher gibt, und damit auch kein Entstehen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Dank jener Urgesetze gibt es sozusagen einen "natürlichen Hang weg vom Nichtsein hin zum Sein".
LOOL aha also die Dinge, die es noch nicht existierten, entwickelten einen natürlichen Hang, zu existieren zwinkern Aaaales klar.

Stellst Du Dich absichtlich dumm? In dem von Myron dargestellten Modell gibt es ja eben nicht nichts, sondern nur keine Galaxien usw. Eine Raumzeit ist dort schon vorhanden. Ich teile diese Ansicht zwar nicht, aber möglich wäre das aus heutiger Sicht durchaus.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn Du Genaueres über Vilenkins Modell erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Lektüre seines ausgezeichneten Buches.

Danke, was ich hier gelesen hab reicht mir erstmal zwinkern Bei mir stehen genug gute Bücher rum die ich noch nicht gelesen habe...

Du antwortest aber ziemlich unqualifiziert, es entsteht der Eindruck, Du verstehst gar nicht, worum es geht. Vermutlich fehlen Dir auch die mathematischen und naturwissenschaftlichen Hintergründe, sowie die Bereitschaft, einfache Alltagsweisheiten mal zu hinterfragen.

hehehe hat folgendes geschrieben:
... also sorry, aber warum sollte ich so einen Kack glauben? Ich glaub an Gott, weil ich den erfahren kann, ganz konkret - aber warum ich an sich aufblähende Multiversen glauben sollte, dass ich nichtmal theoretisch erfahren könnte, seh ich noch nicht ganz ein.

Du sollst es gar nicht glauben, sondern für möglich halten, da es mit den Beobachtungen zumindest besser übereinstimmt als das Schöpfungsmodell Deines jungsteinzeitlichen Hirtengötzen.
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Evilbert
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Beitrag(#767402) Verfasst am: 12.07.2007, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Bei mir stehen genug gute Bücher rum die ich noch nicht gelesen habe...


Diese Bücher werden schon wissen, warum sie von Dir nicht gelesen werden wollen.

Du verstehst sie ja doch nicht, wie die anderen auch, und sowas spricht sich rum unter Büchern. zwinkern
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Myron
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Beiträge: 3625

Beitrag(#767408) Verfasst am: 12.07.2007, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

...sondern dass es nicht entstanden ist, schon kapiert. Es ist aber nunmal ohne Zweifel erst entstanden.


Nein, "ist aus nichts entstanden" bedeutet nicht "ist nicht entstanden", d.i. "hat nicht begonnen zu sein".

hehehe hat folgendes geschrieben:

Aha, es existierte also doch etwas vorher, was den Urknall ermöglicht hat, aber als Ursache soll man es nicht auffassen dürfen... alles klar. Und warum nicht?


Zugegeben, die Philosophie der Naturgesetze ist eine schwierige Thematik, der der Nichtphilosoph Vilenkin in seinem Buch in keiner Weise gerecht wird.
Eines steht fest: Man muss ein Realist in Bezug auf Naturgesetze sein, um sagen zu können, sie hätten bereits existiert, als noch kein konkretes Universum existierte.
Man kann wohl sagen, dass die Quantengesetze der Natur die Entstehung eines Universums wahrscheinlich gemacht haben; aber inwieweit es Sinn macht, sie als dessen Ursache zu bezeichnen, ist mir selbst (noch) nicht klar.
Die Urgesetze stellen sozusagen die Rahmenbedingungen für die "Quantentunnelung aus nichts" dar.
Dazu müsste sich Vilenkin allerdings noch näher äußern.

hehehe hat folgendes geschrieben:

LOOL aha also die Dinge, die es noch nicht existierten, entwickelten einen natürlichen Hang, zu existieren.


Es hat nie irgendwelche nichtexistenten Dinge gegeben.
Laut Vilenkin existierten am Anfang Urgesetze und sonst nichts.
Mit "Hang" wollte ich eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass die Entstehung eines Universums aus nichts vermöge der Urgesetze wahrscheinlicher wahr als die Nichtentstehung eines Universums.

hehehe hat folgendes geschrieben:

Wieso nicht ein riesiges, sich ewig aufblähendes Mutter-Bunny, das ständig gigantische Hasenköttel hervorbringt, die dessen Bewohner als Universum empfinden? ... also sorry, aber warum sollte ich so einen Kack glauben?


Niemand zwingt Dich, an die Wahrheit des Vilenkin'schen Modells zu glauben.
Ein "Kack" ist es jedenfalls mitnichten, denn es handelt sich— im Gegensatz zum theologischen Modell der Weltentstehung — um eine nachweislich konsistente, d.i. widerspruchsfreie physikalische Theorie.
Es ist ein götterfreies kosmogonisches Szenario von mehreren.
Je mehr derartige kosmologische Theorien vorliegen, die bestens ohne die Gotteshypothese auskommen, desto überflüssiger und unwahrscheinlicher wird diese.
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#767424) Verfasst am: 12.07.2007, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

@Evilbert

Hier wollen sich die Erwachsenen unterhalten! Ab ins Kinderzimmer mit Dir!

@step

Zitat:
Falsch, es ist ohne Zweifel gewachsen, aber nicht ohne Zweifel entstanden.


Mag sein dass es alles mögliche schon vorher gab, aber garantiert NICHT unser Universum mit Raum, Zeit und Materie. Folglich kann man wohl sagen, dass es entstanden ist.

Zitat:
Du antwortest aber ziemlich unqualifiziert, es entsteht der Eindruck, Du verstehst gar nicht, worum es geht. Vermutlich fehlen Dir auch die mathematischen und naturwissenschaftlichen Hintergründe, sowie die Bereitschaft, einfache Alltagsweisheiten mal zu hinterfragen.


Konkret welche mathematischen Hintergründe fehlen mir denn? Was hast denn Du tolles ausgerechnet, was Dir in dieser Frage irgendwelche Aufschlüsse gegeben hätte? Oder laberst Du nur klugscheisserisch daher? Wenn Du ne tolle Gleichung hast, die Deine Multiversen beweist - nur her damit. Aber ich denke mal Du laberst einfach nur Scheisse.

Zitat:
Du sollst es gar nicht glauben, sondern für möglich halten, da es mit den Beobachtungen zumindest besser übereinstimmt als das Schöpfungsmodell Deines jungsteinzeitlichen Hirtengötzen.


Mit welchen Beobachtungen denn? Hast Du Deine Multiversen schonmal gesehen, gemessen oder sonstwie erfahren? Nö. Ist das überhaupt theoretisch möglich? Ebenfalls nein. Gott dagegen kann man erfahren, und da kannst Du Dich noch so dumm stellen: Das haben abertausende Menschen bereits getan, und ich wage zu behaupten dass Du das ganz genauso könntest. Ich jedenfalls hab mit Gott genug Erfahrungen gehabt als dass mich 100.000 atheistische Argumente nicht davon abbringen könnten zu wissen, dass es ihn gibt. Das wird Dir mit Deinen Multiversen-Spekulationen niemals möglich sein, geschweige denn dass Du in Deiner Erfahrungswelt schon irgendeinen Anhaltspunkt für deren Existenz hättest. Im übrigen dienen sie doch eh nur dazu, Gott irgendwie überflüssig zu machen, von dem längst beschlossen wurde dass es ihn gefälligst nicht zu geben hat - hab ich recht?

Ist zwar off-topic aber da Du es ansprichst: Das Christentum entstand ca. 40.000 Jahre nach der Jungsteinzeit, und Götzenverehrung wird sowohl im alten wie im neuen Testament strikt abgelehnt - also nix mit "jungsteinzeitlicher Hirtengötze".
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