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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#213156) Verfasst am: 15.11.2004, 16:59 Titel: Reine Mädchen-/Bubenschulen ? |
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Was haltet ihr von reinen Mädchen-/Bubenschulen ?
Was sind eurer Meinung nach, die Vor- und Nachteile und was überwiegt ?
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Gawron ausgebrannt an ideen
Anmeldungsdatum: 15.11.2004 Beiträge: 49
Wohnort: kilometer 101
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(#213157) Verfasst am: 15.11.2004, 17:01 Titel: |
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das wäre freudlos. das schöntse früher waren als ich zur schule ging die hübschen girls.
_________________ auch kah'less mußte mal aufs klo
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Nuthouse auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 1009
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(#213158) Verfasst am: 15.11.2004, 17:01 Titel: |
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Keine Vorteile
Ich war auf einem gemischten Internat und das war RICHTIG gut, während meine Cousine in einer Art klösterlicher Mädchenschule darben mußte - ihr Lebenslauf war echt abgefahren im Gegensatz zu meinem (anschließend)
_________________ The happiest of all lives is a busy solitude
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#213167) Verfasst am: 15.11.2004, 17:08 Titel: |
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Naja, aber zahlen manche Mädchen nicht drauf, wenn sie mit Jungs in einer Klasse sind ?
Die besetzen dann z.B. immer den ganzen Pausenhof mit ihren Ballspielen.
Und Jungs bilden ja eher immer so "Clans".
Wo dann so 10-15 Jungs so zusammenstehn.
Doch Mädchen machen das irgendwie nie.
Da stehn selten mehr als 2,3 so zusammen.
Und als Mädchen wird man dann ja vielleicht sozusagen immer "überfahren", "unterdrückt" von den Jungs
Ich habe da so einen Zeitungsartikel, ich werde den dann mal einscannen
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Nuthouse auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 1009
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(#213185) Verfasst am: 15.11.2004, 17:15 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Und als Mädchen wird man dann ja vielleicht sozusagen immer "überfahren", "unterdrückt" von den Jungs
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Bist Du sicher, daß Dein Artikel nicht von 1845 stammt?
_________________ The happiest of all lives is a busy solitude
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#213203) Verfasst am: 15.11.2004, 17:23 Titel: |
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Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Und als Mädchen wird man dann ja vielleicht sozusagen immer "überfahren", "unterdrückt" von den Jungs
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Bist Du sicher, daß Dein Artikel nicht von 1845 stammt?  |
nein, der stammt glaub ich von 1996
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#213358) Verfasst am: 15.11.2004, 20:04 Titel: |
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nuthouse hat folgendes geschrieben: | Bist Du sicher, daß Dein Artikel nicht von 1845 stammt? |
Das muss nicht sein. Geschlechtertrennung in der Schule mausert sich seit einigen Jahren wieder zum aktuellen Thema.
Es gibt Studien nach denen Mädchen in Mathematik und Naturwissenschaften bessere Leistungen erzielen, wenn sie in reinen Mädchenklassen unterrichtet werden. Eine gängige Interpretation ist, dass Jungen im naturwissenschaftlichen Unterricht die Mädchen dominieren, so dass diese ihr Potential nicht ausschöpfen können. Eine weitere Erklärung ist, dass Lehrer den Mädchen weniger zutrauen, und daher auch weniger von ihnen verlangen, dass sie im Unterricht auf die Leistung der Jungen setzen, und diese mehr fordern und fördern. Daher denkt man immer häufiger darüber nach, zumindest in diesen Fächern wieder Geschlechtertrennung einzuführen.
Ferner ist der Anteil an Schulversagern unter Jungen höher als unter Mädchen, was manche Pädagogen zu der Behauptung führt, Jungen seien heute das benachteiligte Geschlecht. Dabei wird manchmal vorgebracht, dass Jungen ihre "Jungenhaftigkeit" heute nicht ausleben können. Sie sollen sich in der modernen Schule (und in der späteren Arbeitswelt) wie Mädchen benehmen: angepasst, brav, kooperationsbereit, konzentrationsfähig, ruhig. In diesem Zusammenhang wird dann manchmal darüber gesprochen, wieder geschlechtshomogene Klassen zu bilden, in denen Jungs wieder "richtige" Jungs sein können.
Ich war von der 5. bis zu 10. Klasse auf einem Jungengymnasium und fand das richtig scheiße. Ich wäre lieber auf eine reine Mädchenschule gegangen, aber da wollte man mich nicht. Blieb mir also ab der 11. nichts anderes übrig, als mir als zweitbeste Lösung eine gemischte Schule zu suchen. Da gings mir dann 3 Jahre lang richtig gut.
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Nuthouse auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 1009
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(#213374) Verfasst am: 15.11.2004, 20:16 Titel: |
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Ich finde es wichtig, daß Männlein wie Weiblein zusammen unterrichtet werden - es wäre todlangweilig, weil Frauen unter sich nur rumzicken (is klar, nä?)
Wenns jetzt um Schuluniformen ginge, wäre ich dafür
_________________ The happiest of all lives is a busy solitude
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#213432) Verfasst am: 15.11.2004, 21:18 Titel: |
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die ersten drei schuljahre genoß ich die koedukation der DDR.
danach war ich bis zum abi in reinen jungenschulen; schlimmer: in katholischen jungenschulen.
allein diese jahre legitimieren mich, alle beteiligten parteien in den orkus zu wünschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#213442) Verfasst am: 15.11.2004, 21:33 Titel: |
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Ich bin ebenfalls für Koedukation, da die Vorteile für die Bildung des Sozialverhaltens mE eindeutig überwiegen. Man könnte notfalls Ausnahmen (Arbeitsgruppen) für ganz bestimmte Konstellationen machen, wenn Mädchen oder Jungs benachteiligt sind.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#213443) Verfasst am: 15.11.2004, 21:37 Titel: Re: Reine Mädchen-/Bubenschulen ? |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Was haltet ihr von reinen Mädchen-/Bubenschulen ?
Was sind eurer Meinung nach, die Vor- und Nachteile und was überwiegt ? |
Halte ich gar nichts von.
Die angesprochenen Vorteile z.B. bei den Naturwissenschaftliche Fächern sehe ich als Herumdoktorn an Symptomen. Wenn Lehrer die Jungen bevorteilen, dann löst man das Problem nicht, indem man Jungen und Mädchen voneinander getrennt unterrichtet. Das dürfe viel eher dazu beitragen, daß Vorurteile noch gestärkt werden und auch bei den Betroffenen hoervorgerufen werden.
Dazu kommt noch, daß so die Ausbildung in einem Rahmen stattfindet, der der gesellschaftlichen Realität nicht entspricht und so niemandem was nützt. Wenn Mädchen sich nicht gegen Junge durchsetzen können, dann sollte den Jungen mehr Rücksicht beigebracht werden, und den Mädchen mehr Durchsetzungsvermögen. Versäumt man das, gibr es mit deim Eintritt ins Berfusleben die gleichen Probleme.
Außerdem wird diese Einteilung der Realität nicht gerecht, weil es eben immer Leute gibt, die einfach nicht in die hübschen stereotypen Schubladen passen wollen. Wir hatten zwei Mädels bei uns im Fußballkurs. Will zwar nicht viel heißen, aber die waren auf alle Fälle besser als ich. In Informatik war auch eine dabei (zu Anfang mehr, so ich das richtig erinnere, aber die haben sich wohl in ihre Schubladne gefügt) die zum Schluß ihre mündliche Prüfung in Info gemacht hat.
Ich weiß nicht, was las typisches Mädechenfach durchgeht - die freiwillige Hauswirtscahftskunde war glaube ich auch mit Jungs gut besetzt; da war ich dann aber nicht selber dabei.
Rasmus.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#213449) Verfasst am: 15.11.2004, 21:46 Titel: |
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Hi Nuthouse,
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Und als Mädchen wird man dann ja vielleicht sozusagen immer "überfahren", "unterdrückt" von den Jungs :?:
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Bist Du sicher, daß Dein Artikel nicht von 1845 stammt? :lol: |
ich habe meine Gymnasialzeit in einer Schule verbracht, in der auf ca. 1000 Schüler 4 Mädchen kamen (die allerdings in meiner Klasse). Mein Bruder ging auf eine gemischte Schule. Ich habe ihn immer beneidet. Mein Verhältnis zum 'anderen Geschlecht' wäre auf jeden Fall besser gewesen, wenn ich in einer gemischten Schule gewesen wäre.
Als Lehrer habe ich dann Naturwissenschaften (Biologie und Chemie) und Informatik an gemischten Schulen unterrichtet. Ich muss gestehen, dass ich, zumindest in meinen Fächern und zumindest in den Stunden, in denen entweder experimentiert oder mit dem PC gearbietet wird, nach Geschlechtern getrennte Klassen oder zumindest Arbeitsgruppen bevorzugen würde. Das gilt für alle Lerngruppen, die ich unterrichtet habe (von schwachen Hauptschülern bis guten Gymnasiasten, obwohl ich die Vorteile in den lernschwächeren Gruppen eher sehe). Auch wenn ich mich noch so bemüht habe, die Rollenverteilung (Jungens stürzen sich auf die Geräte, die Mädels schreiben Protokoll) irgendwie aufzubrechen, gelang mir das nur selten. Und, ehrlich gesagt, ich kannte das auch aus dem Studium nicht anders.
Im 'normalen' Unterricht sind oft die Jungens 'auffälliger' und spielen sich durch bestimmte Verhaltensweisen in den Vordergrund, was dazu führt, dass eher schüchterne Mädchen eher zu wenig beachtet werden.
Kann sein, dass ich ein schlechter Lehrer bin, aber viele meiner KollegInnen haben mir dasselbe berichtet.
Eine Lösung wären vielleicht gemischte Klassen und eine Differenzierung in bestimmten Fächern bzw. Unterrichtseinheiten.
Grüßle
Thomas
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#213452) Verfasst am: 15.11.2004, 21:53 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Auch wenn ich mich noch so bemüht habe, die Rollenverteilung (Jungens stürzen sich auf die Geräte, die Mädels schreiben Protokoll) irgendwie aufzubrechen, gelang mir das nur selten. Und, ehrlich gesagt, ich kannte das auch aus dem Studium nicht anders.
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Im (Physik)Studium habe ich das niemals erlebt. In der Schule allerdings schon, jedenfalls bei einem bestimmten Typ von Jungen und Mädchen. Ich halt es aber mit Rasmus: Man sollte am Verhalten arbeiten, anstatt die Situation zu vermeiden.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#213456) Verfasst am: 15.11.2004, 21:59 Titel: |
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Die Frage sollte doch sein: warum Verhalten sich Jungen so?
Und was kann man daran ändern?
Jungenarbeit
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Nuthouse auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 1009
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(#213461) Verfasst am: 15.11.2004, 22:07 Titel: |
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*g* Mit der Prävention sexueller Gewalt würde ich das Thema nun nicht gleichsetzen (die armen Jungs werden ja sofort vor-verurteilt )
Gleichgeschlechtliche Klassen sind gerade in der Pubertät mega-wichtig. Man muß sich gegenseitig austesten und die Mädchen, die sich da zurückdrängen lassen, kriegen ihren Rückhalt im Normalfall bei den anderen Mädchen, die eine größere Klappe haben. War zumindest bei uns so
_________________ The happiest of all lives is a busy solitude
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#213467) Verfasst am: 15.11.2004, 22:12 Titel: |
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Jungenarbeit hat eher indirekt was mit der Prävention von sexueller Gewalt zu tun.
Relativ lange, nämlich in der Bundesrepublik schon seit den 60er Jahren gibt es feministische Mädchenarbeit . Sie ist entstanden , um dem gesellschaftlichen Problem der Herrschaft der Männer zu begegnen.
Grundidee ist, die Mädchen zu emanzipieren, also in die Lage zu versetzen , dem genannten Problem selbständig entgegenzutreten. Man vergab an die Mädchen die Aufforderung ,"sich zu doch wehren, kein Wort geht aber an die Jungen, sich zurückzunehmen..."
Zu lange ist versäumt worden, das Problem in seiner Entstehung zu untersuchen ,sowie zu bedenken, daß das Problem der männlichen Herrschaft durch das Verhalten der Männer entsteht. Sieht man also im Verhalten der Männer ein unerwünschtes, müßte naheliegend sein, der Erziehung der Jungen verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen. Der "typische" Identitätserwerb von Jungen geht mit einem erhöhten und unrealistischen Erwartungsdruck einher und erzeugt einen Leidensdruck beim Jungen .
Und damit beschäftigt sich Jungenarbeit.
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Nuthouse auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 1009
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(#213472) Verfasst am: 15.11.2004, 22:15 Titel: |
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[quote="Noseman"]Der "typische" Identitätserwerb von Jungen geht mit einem erhöhten und unrealistischen Erwartungsdruck einher und erzeugt einen Leidensdruck beim Jungen. [quote]
Hätten alle Kinder gute Eltern, würde sich die Frage gar nicht stellen.
_________________ The happiest of all lives is a busy solitude
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#213473) Verfasst am: 15.11.2004, 22:18 Titel: |
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Hi Nuthouse,
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | *g* Mit der Prävention sexueller Gewalt würde ich das Thema nun nicht gleichsetzen (die armen Jungs werden ja sofort vor-verurteilt :lol: )
Gleichgeschlechtliche Klassen sind gerade in der Pubertät mega-wichtig. |
Du meinst sicher 'gemischtgeschlechtliche'?
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Man muß sich gegenseitig austesten und die Mädchen, die sich da zurückdrängen lassen, kriegen ihren Rückhalt im Normalfall bei den anderen Mädchen, die eine größere Klappe haben. War zumindest bei uns so :wink: |
Das kommt auf die Klasse an. Kann sein, dass die Mädels klappenmäßig nicht mithalten können.
Wie gesagt, ich bin für gemischte Klassen und Trennung in bestimmten Fächern bzw. Unterrichtseinheiten. Eine Zeitlang war die Diskussion durchaus heftig. Es scheint so zu sein, dass Mädels profitieren, wenn sie in gleichgeschlechtlichen Gruppen lernen, während Jungens eher durch gemischtgeschlechtliche Gruppen Vorteile haben. Interessant war, dass Professorinnen, die für gleichgeschlechtliche Gruppen eintraten, ihre Knaben in gemischtgeschlechtliche Schulen schickten.
An der integrierten Gesamtschule, an der ich unterrichtete, trat ein anderer Effekt auf: die Mädels bekamen oft relativ zu den Jungs viel zu gute Noten, weil die Lehrer sich von einem ordentlich geführten Heft und gutem Betragen täuschen ließen. In der Oberstufe kam dann ab und an ein böses Erwachen.
Grüßle
Thomas
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#213475) Verfasst am: 15.11.2004, 22:21 Titel: |
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Hi step,
step hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Auch wenn ich mich noch so bemüht habe, die Rollenverteilung (Jungens stürzen sich auf die Geräte, die Mädels schreiben Protokoll) irgendwie aufzubrechen, gelang mir das nur selten. Und, ehrlich gesagt, ich kannte das auch aus dem Studium nicht anders.
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Im (Physik)Studium habe ich das niemals erlebt. |
wieviel Prozent Kommilitoninnen waren in Deinem Semester?
step hat folgendes geschrieben: | In der Schule allerdings schon, jedenfalls bei einem bestimmten Typ von Jungen und Mädchen. Ich halt es aber mit Rasmus: Man sollte am Verhalten arbeiten, anstatt die Situation zu vermeiden. |
Ich plädiere ja für gemischte Klassen, aber für bestimmte Kurse, in denen die Jungs bzw. Mädels unter sich sind. Dann müsste man eigentlich die Vorteile nutzen können, ohne die Nachteile in Kauf zu nehmen.
Grüßle
Thomas
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#213477) Verfasst am: 15.11.2004, 22:26 Titel: |
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Warum gemischte Geschlechterverhältnisse generell wichtig sind für die Motivation:
http://www.bei-gertrud.de/dw/dw_funter.html
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#213479) Verfasst am: 15.11.2004, 22:31 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Man sollte am Verhalten arbeiten, anstatt die Situation zu vermeiden. |
Manchmal ist die effektivste Möglichkeit, am Verhalten zu arbeiten, die Ausschaltung von negativen Einflüssen.
Manche Mädchen gehen eben erst aus sich heraus, wenn keine Jungen da sind, die ihnen zuvorkommen.
Haben die Mädchen es aber einmal geschafft, aus sich herauszugehen,
und bekommen sie dann auch noch eine positive Rückmeldung, eine Würdigung ihrer Leistung,
dann können sie das erwünschte Verhalten eintrainieren
und es danach auch zeigen, wenn sie mit Jungen in einer Klasse oder in einem Hörsaal sitzen.
Ich habe eine reine Mädchenschule besucht, und was habe ich studiert?
Mathematik und Physik.
Es gibt Statistiken, nach denen Abgängerinnen von reinen Mädchenschulen
prozentual häufiger solche Fächer wählen.
Am besten wäre es vielleicht, wenn man zwar gemischte Schulen hätte,
aber zumindest teilweise getrennten Unterricht in Fächern wie Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik.
Wobei man aber nicht ausschließen sollte, dass ein besonders selbstbewusstes Mädchen
in eine Jungengruppe geht, wo sie in puncto Selbstbewusstsein mehr unter ihresgleichen wäre,
während zugleich die Mädchengruppe nicht mehr von ihr zu sehr dominiert würde.
Einen sehr schüchternen Jungen an einer Mädchengruppe teilnehmen zu lassen,
könnte zwar im Prinzip auch sehr nützlich sein,
dürfte aber häufig daran scheitern, dass ein Junge nicht ohne Grund befürchten würde, dann gehänselt zu werden.
Ich habe mich übrigens an meiner reinen Mädchenschule sehr wohl gefühlt.
Die Jungen und ihre Albernheiten habe ich nicht vermisst.
Als ich dann studierte, lernte ich mit der Zeit junge Männer kennen,
mit denen ich prima reden konnte.
Plötzlich erschienen mir gleichaltrige männliche Wesen nicht mehr so "albern".
Lag's daran, dass sie reifer geworden waren,
oder lag's daran, dass ich selbst sie mit anderen Augen zu sehen begann?
Wahrscheinlich lag's an beidem.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Nuthouse auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 1009
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(#213483) Verfasst am: 15.11.2004, 22:33 Titel: |
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Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Hi Nuthouse,
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | *g* Mit der Prävention sexueller Gewalt würde ich das Thema nun nicht gleichsetzen (die armen Jungs werden ja sofort vor-verurteilt )
Gleichgeschlechtliche Klassen sind gerade in der Pubertät mega-wichtig. |
Du meinst sicher 'gemischtgeschlechtliche'?
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Man muß sich gegenseitig austesten und die Mädchen, die sich da zurückdrängen lassen, kriegen ihren Rückhalt im Normalfall bei den anderen Mädchen, die eine größere Klappe haben. War zumindest bei uns so  |
Das kommt auf die Klasse an. Kann sein, dass die Mädels klappenmäßig nicht mithalten können.
Wie gesagt, ich bin für gemischte Klassen und Trennung in bestimmten Fächern bzw. Unterrichtseinheiten. Eine Zeitlang war die Diskussion durchaus heftig. Es scheint so zu sein, dass Mädels profitieren, wenn sie in gleichgeschlechtlichen Gruppen lernen, während Jungens eher durch gemischtgeschlechtliche Gruppen Vorteile haben. Interessant war, dass Professorinnen, die für gleichgeschlechtliche Gruppen eintraten, ihre Knaben in gemischtgeschlechtliche Schulen schickten.
An der integrierten Gesamtschule, an der ich unterrichtete, trat ein anderer Effekt auf: die Mädels bekamen oft relativ zu den Jungs viel zu gute Noten, weil die Lehrer sich von einem ordentlich geführten Heft und gutem Betragen täuschen ließen. In der Oberstufe kam dann ab und an ein böses Erwachen.
Grüßle
Thomas |
oops - Du hast Recht - ich meinte natürlich "gemischtgeschlechtliche"
Grundsätzlich finde ich einen gesunden Konkurrenzkampf nicht verkehrt - natürlich setzt das immer voraus, daß alle irgendwie die gleichen Vorbedingungen haben. Bei uns war es eher noch so, daß die "minderbemittelten" (sprich: dickeren Kinder) sehr von allen anderen unterstützt wurden. Ich streikte mal, als eine Sportlehrerin zu meiner Kameradin sagte, sie solle ihren dicken Hintern während eines Staffellaufs gefälligst schneller bewegen (sie war kurz vorher auf einer Kur, weil sie tatsächlich ein Stoffwechselproblem hatte und ansonsten ein sehr nettes Mädchen war, das allen gerne half).
Da meine Eltern mehrere Lehrer in ihrem Bekanntenkreis haben, weiß ich, daß nicht alle Pädagogen wirklich geeignet sind für diesen Beruf - das stell ich jetzt mal so in den Raum. Denn, wenn ein Pädagoge die Klasse im Griff hat, sprich: SIE FESSELN KANN MIT DEM STOFF UND DEN WORTEN, ergibt sich die Problematik aus meiner Sicht heraus überhaupt nicht. Ich war selbst immer in schwierigen Klassen und mir taten die Lehrer teilweise leid, die zwanghaft versuchten, ihren Ödkram loszuwerden - ohne Spaß, ohne Motivation. Da nützen auch gleichgeschlechtliche Klassen nichts, denke ich.
_________________ The happiest of all lives is a busy solitude
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#213487) Verfasst am: 15.11.2004, 22:53 Titel: |
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Hi Nuthouse,
Nuthouse hat folgendes geschrieben: |
Da meine Eltern mehrere Lehrer in ihrem Bekanntenkreis haben, weiß ich, daß nicht alle Pädagogen wirklich geeignet sind für diesen Beruf - das stell ich jetzt mal so in den Raum. |
natürlich ist das so. Es gibt in jedem Beruf Menschen, die besser einen anderen gewählt hätten. Bei Lehrern kommt aber erschwerend hinzu, dass es fast unmöglich ist, einen unfähigen Kollegen aus dem Schuldienst zu entfernen.
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Denn, wenn ein Pädagoge die Klasse im Griff hat, sprich: SIE FESSELN KANN MIT DEM STOFF UND DEN WORTEN, ergibt sich die Problematik aus meiner Sicht heraus überhaupt nicht. |
Ganz ehrlich, an diesem Anspruch wird jeder Lehrer gnadenlos scheitern. Wie schafft es ein Lehrer, in Konkurrenz zum Fernsehen unter dem Anspruch, einen bestimmten Stoffplan einhalten zu müssen, in jeder Stunde jede Klasse mit Stoff und Worten zu motivieren? Ich kennen keinen Kollegen, der das schafft.
Ich habe mir eigentlich vorgenommen, gelegentlich ein Buch mit dem Titel 'Resignative Didaktik' zu schreiben, weil mich das dumme Gelalle von irgendwelchen Fritzen an irgendwelchen Unis, die die Schule von innen nur sehen, wenn ihnen ein armes Schwein von Praktikant oder Referendar eine Türkenstunde baut und sich dann daran ergötzen, dass ihre pädagogischen Hirnfürze doch ach so praxistauglich sind, jämmerlich anödet. Klar, es gibt Stunden, in denen man eine Klasse mit dem Stoff fesselt. Ich würde diesen Anteil in meinem Unterricht auf höchstens 10 Prozent schätzen. Der Rest ist halt solides Handwerk. Man turnt vor über 30 Kindern herum, die sich für alles mögliche interessieren, nur nicht für das, was man denen beibringen will. Und oft kann man sogar verstehen, dass der Stoff niemanden interessiert.
Schule ist nun mal eine Zwangsveranstaltung. Erst in den höheren Klassen des Gymnasiums kann man den Schülern klar machen, dass sie freiwillig hier sind und auch gerne zu Hause bleiben können, wenn sie nichts lernen möchten.
Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Ich war selbst immer in schwierigen Klassen und mir taten die Lehrer teilweise leid, die zwanghaft versuchten, ihren Ödkram loszuwerden - ohne Spaß, ohne Motivation. Da nützen auch gleichgeschlechtliche Klassen nichts, denke ich. |
Klar. Aber das war wieder ein anderer Thread. Es spielt auch eine Rolle, ob man in leistungshomogenen oder heterogenen Gruppen unterrichtet. Ich muss sagen, dass mir homogene Gruppen lieber sind. Als Klassenlehrer hatte ich den lernschwächeren Teil meiner Klasse in Chemie, 'verstärkt' durch lernschwächere Kinder aus anderen Klassen. Ging prima, man musste die halt ab und an in die Stiefel stecken und sie nicht überfordern. Wenn ich aber meine gesamte Klasse in Biologie hatte, langweilten sich welche, weil sie unterfordert waren und machten Quatsch, andere waren intellektuell weit überfordert und man konnte nur hoffen, dass sie resignierten und nicht Unsinn machten. Manchmal habe ich mich gefragt, ob man in solchen Gruppen nicht besser nur noch Filme zeigt, egal welchen und wie oft. Und die nackte Wut bekam ich, wenn irgend so ein Typ von irgendwelcher Uni das hohe Lied der 'Binnendifferenzierung' sang. Ich hätte so einen Menschen gerne mal meine Klasse unterrichten sehen. Aber nicht ein Stunde, sondern einen Monat lang. Ich hätte viel gewettet, dass der grandios gescheitert wäre.
Grüßle
Thomas
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Zebra Gast
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(#213488) Verfasst am: 15.11.2004, 22:55 Titel: |
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Nuthouse hat folgendes geschrieben: | Denn, wenn ein Pädagoge die Klasse im Griff hat, sprich: SIE FESSELN KANN MIT DEM STOFF UND DEN WORTEN, ergibt sich die Problematik aus meiner Sicht heraus überhaupt nicht. |
Kann ich - nach meiner persönlichen Erfahrung vor allem mit Lehrern in den Naturwissenschaften - bestätigen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#213493) Verfasst am: 15.11.2004, 23:05 Titel: |
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Ganz Abschaffen darf man die Koedukation auf keinen Fall. Es gab ja wohl auch einen Grund dafür, dass sie eingeführt wurde. Ich glaube aber auch, dass vieles mit der einstellung der Lehrer zu tun hatte.
Einer meiner Physikprofessoren, der einer der ersten Männer Österreichs war, der in Karenz ging, fing so manche Stunde mit "Das heutige Thema ist wieder eines, bei dem auch die Mädchen interessiert sein werden." an.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#213505) Verfasst am: 15.11.2004, 23:20 Titel: |
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@Leony, Thomas: Gegen einzelne getrennte Veranstaltungen habe ich nichts einzuwenden. Wichtig ist, daß das andersgeschlechtliche Wesen im Wahrnehmungs- und Kommunikationsbereich bleibt.
Zum Thema Lehrerqualifikation: Ich kenne ja Thomas' Meinung dazu bereits aus anderen Diskussionen, und er meine, aber ich denke schon, daß Lehrer zwar nicht alle krassen Fehler der Eltern wieder ausgleichen können, jedoch - auch für pubertierende Schüler - einen interessanten Unterricht bieten könnten. Ich höre das auch von meinen Kindern und deren FreundInnen, die diesbezüglich immer wieder einzelne Lehrer positiv erwähnen.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#213509) Verfasst am: 15.11.2004, 23:34 Titel: |
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ich war bis zur Berufschule immer in reinen Jungenklasse bzw. einer reinen Jungenschule... erst die Jahrgänge nach mir waren gemischte Klassen... ich kann weder vor- noch nachteile entdecken...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#213517) Verfasst am: 15.11.2004, 23:52 Titel: |
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Hi step,
step hat folgendes geschrieben: |
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aber ich denke schon, daß Lehrer zwar nicht alle krassen Fehler der Eltern wieder ausgleichen können, jedoch - auch für pubertierende Schüler - einen interessanten Unterricht bieten könnten. Ich höre das auch von meinen Kindern und deren FreundInnen, die diesbezüglich immer wieder einzelne Lehrer positiv erwähnen. |
versteh' mich nicht falsch, selbstverständlich ist das _Ziel_ ein derartiger Unterricht, aber leider meist als 'Ideal', dem man hinterherhechelt. Natürlich fühle ich mich viel besser, wenn ich eine Stunde gehalten habe, von der ich sicher bin, dass die für die Schüler interessant war. Aber ich weiß auch, dass man das schlecht planen kann. Natürlich weiß man, dass es bestimmte Themen gibt, die viele Schüler eher interessieren als andere. Aber manchmal stellt ein Schüler in einer vorhersehbar langweiligen Stunde eine Frage, die dazu führt, dass der Rest der Stunde sehr spannend wird. Oder eine Stunde, die eigentlich interessant werden müsste, wird langweilig, weil irgendetwas dazwischen kommt, beispielsweise ein Disziplinproblem, das dazu führt, dass man von freiem Unterricht auf Dressur umschalten muss.
Ich wehre mich nur gegen den _Anspruch_ an Lehrer, doch bitteschön interessanten Unterricht zu machen, aber bitte als Bringschuld, ich als Schüler lehne mich mal bequem zurück und packe schon mal das PopCorn aus.
Grüßle
Thomas
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#213518) Verfasst am: 15.11.2004, 23:54 Titel: |
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Hi Sokrateer,
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Einer meiner Physikprofessoren, der einer der ersten Männer Österreichs war, der in Karenz ging, |
verzeih die Frage eines Nicht-Österreichers: was ist 'Karenz'? Ist das so etwas wie Erziehungsurlaub?
Hier in Deutschland ist das toll geregelt. Man kann sich für die Erziehung eigener Kinder 12 Jahre beurlauben lassen. Ich genieße das seit 10 Jahren :-))
Grüßle
Thomas
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#213519) Verfasst am: 15.11.2004, 23:57 Titel: |
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halte ich generell nix von.
ausnahme: die 5. und 6. klasse ist m.e. gut geeignet eine trennung von jungs und mädchen einzuführen. denn in dem alter haben sie mehr mit sich selbst zu tun und müssen sich neu kennenlernen.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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